So, erste Woche geschafft. Natürlich kann man von den paar Tagen wenig über das anstehende Schuljahr zu werden. Aber es verspricht ein spannendes zu werden. Langweilig wird’s auf jeden Fall nicht: Externe Evaluationen stehen an, ebenso eine Jubiläumsfeier. Und wenn alles glatt läuft, wird unser Schulgebäude Ende des Schuljahres nun TATSÄCHLICH fertig. Der Baustellen-Zustand ist auch ein Jahr nach dem Umzug noch nicht passé. Zu allem Überfluss waren über die Ferien wohl ein paar Firmen im Haus, die eher geschadet als genutzt haben: Diverse Techniker haben an unseren Mediensäulen herumgespielt und sind nach Dienstschluss einfach abgezogen, ohne die Stecker wieder zurückversetzt zu haben. Das Ergebnis waren drei Klassenzimmer ohne Strom, zwei ohne Internet. Das nervt. Ebenso wie die Herrschaften, die einmal im Jahr anrücken, um die Stecker im Haus zu warten (weshalb auch immer). Ergo gehen sie durch jedes Zimmer in der Schule und pappen nach eingehender Prüfung ihre Gütesiegel auf die Stecker. Auf JEDEN Stecker. Mein PC-Raum, in dem ich in durchsichtigen Kisten gefühlt 300 Ersatzkabel lagere, haben ungelogen auf jedem einzelnen Stecker ein solches angebracht bekommen. Auch die in den Klassenzimmern – an sich ja löblich. Nicht so löblich ist die Art, wie das vonstatten gegangen ist. Wenn man nicht sofort beim Warten an die Stecker kam, wurden sie einfach mit Gewalt unter den Medientischen hervorgerissen… und oft genauso auch nach der Prüfung belassen. In knapp sieben Klassenzimmern sah die Technik am ersten Schultag tatsächlich so aus:
Oder auch so:
Ich werde stinksauer bei sowas, denn das bedeutet wieder, dass ich mit meinen Medienwarten durch die Klassenzimmer tingeln darf, um Chaos zu ordnen, das angebliche Profis hinterlassen haben. Die Stunden, die uns das kostet, könnte man weitaus besser nutzen. Den Schuldigen aufsuchen ist zwecklos, denn wir bekommen nicht gesagt, wer in den Ferien was wo gemacht hat. So ist der Start in ein neues Schuljahr für mich als Systembetreuer immer ein bisschen wie eine Wundertüte mit unbekanntem Inhalt…
Zum Glück haben wir schönstes Spätsommerwetter, das den Ärger etwas verfliegen lässt. Und es ist just heute Anstich am Oktoberfest. Die Stadt wird in den nächsten Wochen ergo wieder aus alles Nähten platzen – vor allem, nachdem die Wiesn in den letzten Jahren mehrmals ins Wasser gefallen ist. Zweimal wegen Corona, und dann einmal buchstäblich, weil es nur geregnet hat. Entsprechend ausgehungert sind die Leute nach dem Spektakel. Ich werd mich bestimmt auch das eine oder andere Mal aufraffen. Aber ich bin definitiv kein ausgemachter Fan vom Oktoberfest. Als gebürtiger Münchner versteht man den Hype um die Veranstaltung ohnehin kaum. Für uns ist es halt ein Volksfest. Und ein sauteures noch dazu: Eine Wiesn-Maß für 15€, Wiener Schnitzel für 33€, eine Suppe für 17€. Das überlegt man sich zweimal. Zumindest ich. Aber das Heulen um die Preise gehört irgendwie auch dazu. Und so lange wir für sowas so viel Kohle auslegen, kann es uns scheinbar doch nicht so schlimm gehen.
3 Comments
Hauptschulblues
Ich werde wie Frau Kaltmamsell die Wiesn fliehen – Du und Thomas, ihr müsst ja arbeiten.
Empfehlung: Krinoline fahren.
herrmess
Ein-, zweimal drüberschlendern und vielleicht irgendwo reinsetzen geht trotz Schuljahr 🙂 Gibt ja genug Kollegen, die da fast täglich sind… und vermutlich dort ihr komplettes Monatsgehalt loswerden.
N. Aunyn
Diese Wiesn-Preise sind einfach nur d-u-r-c-h-g-e-k-n-a-l-l-t.