Vertretungsstunde in meiner fünften Klasse. Da nur die Hälfte der Schüler anwesend ist (die anderen wuseln im Sport herum), entscheide ich mich AUSNAHMSWEISE für einen Film. In der Fachschaft Latein sind wir medientechnisch mittlerweile so gut aufgestellt, dass ich auch schnell fündig werde. Eine “Sendung mit der Maus”-DVD mit Beiträgen zur römischen Geschichte lacht mich geradezu an. Die Folgen haben mittlerweile einige Jährchen auf dem Buckel. Den Beitrag zur Sonnenuhr des Augustus kenne ich sogar noch selber aus Schulzeiten. Das war anno 19…*unverständlichgrummelmurmelstammel*
Die Expertenmeinungen haben einen Großteil der darin aufgestellten Fakten mittlerweile widerlegt, aber das soll uns vorerst nicht kratzen. Wenn der Schatten des Obelisken am Geburtstag des Augustus genau auf die Ara Pacis fällt, um die Menschheit symbolisch auf seine Frieden stiftenden Taten hinzuweisen, ist es totenstill in der Klasse. Der Beitrag verbreitet echtes Indiana-Jones-Flair und verfehlt seine Wirkung nicht beim anwesenden Mini-Publikum. Ich blicke in 12 faszinierte Augenpaare – und 3, die etwas verstört dreinschauen. Es sind unsere drei Schüler aus dem Ausland, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine Folge aus der Sendung mit der Maus sehen. Der Beitrag selber ist wunderbar für sie, was ihren Unmut erregt, sind die Zeichentrickclips dazwischen, mit denen die Sachgeschichten aufgelockert werden. “Warum ist das ein blaues Elefant?” fragt Adrienne aus Frankreich und kratzt sich verstört am Kopf, während eine vibrierende Maus in Orange ihren Bauch aufmacht und ein Uhrwerk offenbart oder beim Angeln plötzlich einen Stöpsel eines Teichs zieht und buchstäblich auf dem Trockenen sitzt. Alles garniert mit denselben Soundeffekten, die sich seit den 70ern nicht mehr geändert haben: Das Kastagnetten-Klappern der Mausaugenlider, das Prusten des Elefanten, das Xylophongeschrammel, wenn einer der Charaktere Sternchen sieht. Das ist schon alles etwas oll… Aber dennoch so vertraut, dass man vor lauter Nostalgie darüber hinwegsieht. Selbst die Zehnjährigen. Als die drei Kinder immer noch etwas verstört umhersehen und die Faszination ihrer deutschen Klassenkameraden bemerken, meint die kleine Harriet auf Englisch, damit es keiner der Schüler mitbekommt: “Sir, what is it they’re so happy about? This big-eyed mouse is really creepy.” “Well, it’s a German thing.”
Case closed.
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Einer der großen Vorteile eines eReaders ist die schnelle Nutzbarmachung von Passagen für den Unterricht. Fand man vor 20 Jahren in seiner Lektüre eine im wahrsten Sinne des Wortes (be-)merkenswerte Passage, war das Vorgehen klar: Abtippen. Und das dauerte lange. Vor 10 Jahren ging das mit Scanner und OCR-Software wie dem Abbyy Finereader schon um einiges schneller. Aber auch hier war desöfteren händische Kosmetik gefragt, wenn Buchstaben oder ganze Wörter nicht erkannt wurden. Dass das Buch beim Auflegen auf den Scanner mehrmals gut durchgedrückt und verrenkt wurde, ist dem Gebrauchsleser egal. Dem Bibliophilen schossen aber ob einer solchen Vergewaltigung der beliebten Wälzer sofort Tränen in die Augen. 2015 habe ich nun auf Anregung eines älteren Artikels von Herbert Hertramph eine angepasste Version seiner Methode übernommen und ausgebaut, die blitzschnell funktioniert.
Ein eReader wie Kindle speichert sämtliche Highlights und Kommentare, die man bei seiner Lektüre in einer Cloud, sodass man sie bei Bedarf wieder finden kann. Über die Seite kindle.amazon.com sind sämtliche Titel mit den darin getätigten Markierungen gespeichert und können auf Knopfdruck angezeigt werden.
Ein weiterer Klick öffnet die Seite zu den Zitaten im jeweiligen Werk in einem zusätzlichen Fenster.
Aktiviert man jetzt die Evernote Side Bar mit der Option “Artikel ohne Formatierung” werden sämtliche Zitate aus diesem einen Werk in einer Notiz in einem Evernote-Notebook gespeichert: Autor, Werk sowie numerisches Ordnen der Zitate und Verschlagwortung nimmt Evernote von alleine vor.
So habe ich über Monate eine richtige Zitatenbibliothek in Evernote, die ich bei Bedarf durchsuchen kann – Worterkennung sei dank.
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Ach, das Netz! Voll mit gutem Bildmaterial, das man perfekt im Unterricht nutzen könnte – wenn man denn wüsste, wo man es abgelegt hat. Mal hat man nur den Link gesichert, mal liegt das Bild auf dem Speicher des Smartphones, mal auf der SD-Karte vom Tablet; Oder irgendeinem herrenlosen Verzeichnis auf dem PC, wo es unter 1000 anderen irgendwann verschwunden und vergessen ist.
Der rettende Einfall zu dieser Misere kam mir, als IFTTT in mein Leben trat: Warum diese ganzen Verzeichnisse nicht von der App so automatisieren lassen, dass sämtliches Material, das auf einem meiner Geräte abgelegt wird, von alleine in einem Notizbuch in Evernote landet? Gesagt, installiert, ausprobiert – und leider enttäuscht. Denn die Implementation von Evernote und IFTTT ist noch etwas rudimentär. Was im Evernote-Notizbuch landet, ist lediglich ein Link, der auf den Inhalt im Netz verweist. Wird Letzterer irgendwann gelöscht oder archiviert, ist das Material futsch.
Es gibt aber tatsächlich einen Weg, das zu sichernde Material tatsächlich auch in Evernote gespeichert zu haben. Genauer gesagt, einen Umweg:
Die Verzeichnisse, in denen meine Bilder landen, sind nicht über IFTTT, sondern über Dropsync automatisiert. Landet also ein JPEG auf dem Smartphone, dem Tablet oder ein Screenshot auf meinem PC, werden die Daten in einem Verzeichnis in Dropbox gesichert. Dieses wiederum wird von Zapier bewacht, das jede Bilddatei, die in diesem Dropbox-Verzeichnis landet, in eine Evernote-Notiz packt und mit automatisiertem Tag und Schlagwort in ein vordefiniertes Notizbuch in Evernote überträgt. Vorausgesetzt man füttert das entsprechende Zapier-Rezept damit:
Dank der dort integrierten Worterkennung in Bildern finde ich Karikaturen, Comics oder Cartoons dann in Windeseile. Supi!
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Bisher schlummerte bei mir in Evernote eine kleine pfiffige Funktion tief in kuschligen Menüs versteckt: Die Kamera. Schade eigentlich, denn ist das Feature übers Widget erstmal erwacht (siehe Bild), stehen damit ein paar ziemlich coole Möglichkeiten zur Verfügung, die ich auch im Schulalltag mit einem einzigen Knopfdruck aktivieren kann. Ich habe jetzt schon einige Monate mit der Kamera durchfotografiert und präsentiere die ersten stolzen Ergebnisse, die in Sachen Qualität allerdings deutlich denen von Evernotes Scannable nachstehen sollen. Leider gibt’s dieses Programm derzeit nur für iOS, daher kann ich dazu leider nichts sagen.
Tafelbilder: Mist! Die Stunde ist vorbei, das Tafelbild noch in Entstehung – in einer Lehrprobe der Tod einer Stunde, im regulären Lehrerleben oftmals die bittere Realität. Normalerweise würde man sich nun merken, wo man aufgehört hat, in der nächsten Stunde alles soweit erneut abpinseln und mit den Schülern fertigstellen. Mit der Dokumentenkamera geht das viel besser: Man fotografiert das Bild einfach ab, projiziert es in der nächsten Stunde mit dem Beamer an die Wand und schreibt es einfach am Tablet fertig. Die Bilder lassen sich nämlich direkt aus Evernote heraus mit den üblichen Notizprogrammen öffnen und dort bearbeiten.
Abfotografieren von Dokumenten: Das klappt vor allem bei Dokumenten, die sich bei Lehrern ja tonnenweise im Fach stapeln können. Vor allem gegen Ende des Schuljahres türmt sich der Berg an Hinweisen zu Exkursionen, Mitteilungen und extrakurrikularen Aktivitäten. Viele dieser Termine vergesse ich gerne schon allein aufgrund ihrer auftretenden Masse, zum anderen, weil ich sie exakt einmal am schwarzen Brett registriere und dann im Geiste ad acta lege. Sind die Dokumente allerdings abfotografiert, stehen sie in Evernote immer zur Verfügung. Dort habe ich ein Notizbuch “Termine” angelegt, in die ich sämtliche dieser Dokumente speichere. Dank der Dokumentkamera sogar recht akkurat, da sie die geschossene Vorlage perspektivisch korrekt zurechtstutzt, sodass am Ende alles gerade aussieht. Das funktioniert erstaunlich akkurat. Hier mal ein Test: Ein Blatt Papier bei wirklich unvorteilhaften Lichtverhältnissen aufgenommen und anschließend das, was Evernote und die Dokumentenkamera daraus macht:
Schulaufgaben: Für größere Klassenarbeiten greifen viele Kollegien gerne auf einen gewissen Pool an Tests zurück, die sich so über die Jahre angesammelt haben, um sich für ihre eigenen Leistungsnachweise etwas inspirieren zu lassen. In der Regel sind diese Dinger schön in einem Ordner in irgendeinem Schrank des Lehrers archiviert… und damit meistens nicht greifbar, wenn man sie tatsächlich braucht. Ich zum Beispiel bereite meine Tests tendenziell immer zuhause vor. Wie gerne würde ich da einen Blick in dieses Archiv werfen. So muss ich immer bis zum nächsten Tag warten, um den Test fertig zu machen. Es sei denn…
… man hat Tests mit der Dokumentenkamera abfotografiert und in Evernote in einem eigenen Notizbuch abgelegt, in dem sie schön nach Jahrgangsstufe archiviert sind. Das Tollste daran: Wenn man das Notizbuch mit Kollegen teilt, kann jeder seinen Beitrag leisten und entsprechende Schulaufgaben als JPG, PDF oder Doc-Format ablegen. So häuft sich in ganz kurzer Zeit ein riesiger Fundus an Prüfungen an, auf den man immer und überall zugreifen kann.
Nifty!
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Seit ein paar Monaten arbeite ich mit dem EZcast-Dongle, der von der Leistung mit dem Samsung Allshare Cast Dongle eigentlich gleich aufzieht und recht zuverlässig arbeitet. Das ist umso wichtiger geworden, seit ich mein Samsung S4 mini an einen ahnungslosen dankbaren eBay-er verkauft habe, um mir mit dem G4 von LG endlich mal wieder ein ordentliches Stück Technik zu holen. Nur konnte der Samsung Dongle mit derartiger Fremdhardware nichts anfangen. Mit dem EZcast haben hingegen weder mein Samsung Note noch mein LG4 Probleme. Bis jetzt. Denn seit dem neuesten G4-Update auf Android 5.1 bricht mir die Verbindung zum EZcast immer wieder ein oder verursacht Lags und Frameeinbrüche, die mich an Videoübertragung aus Modem-Zeiten erinnern. Die neueste Version der EZcast Software hat Support von Android 5.0 erst jetzt aufgenommen, von daher kann man davon ausgehen, dass die Unterstützung von Lollipop recht neu ist und über die nächsten Versionen zunehmen stabilisiert wird. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen?
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So, und wieder ein Jahr vorbei! Während die anderen Lehrer schon längst in vollständiger Tiefenentspannung verweilen, geht es mit den Ferien in Bayern jetzt erst los. Was für ein Schuljahr! Und wie immer steht am Ende bei mir kleine Retrospektive, um das alte Schuljahr Revue passieren zu lassen und auch gedanklich einfach abzuschließen. Natürlich auch mit dem Hintergedanken, die Dinge, die jetzt nicht so optimal liefen, im nächsten Jahr besser zu machen. Passiert ist viel.
Mein Setup ist weiter optimiert worden. Der Samsung Dongle flog aufgrund des ständigen Kabelgewirrs raus und wurde durch den EZcast ersetzt, der mich für die Zukunft von der Hardware-Diktatur Samsungs befreit. Denn den Miracast-Standard, über den der EZcast sendet, beherrschen sämtliche Android-Geräte ab einer bestimmten Version. Sollte also das nächste Tablet (eher unwahrscheinlich) oder das nächste Smartphone (deutlich wahrscheinlicher) nicht von Samsung sein, lässt sich das neue Gerät problemlos ins aktuelle Setup einbauen.
Der EZcast selber verrichtet nach wie vor seinen Dienst. Die ganzen Unkenrufe, die dieses chinesische Produkt gerne mal zu hören bekommt, kann ich derzeit nicht bestätigen. Gelegentliche Aussetzer gab es über das Schuljahr zwar schon, aber die waren beim Samsung Dongle auch das eine oder andere Mal zu spüren. Ganz interessant: An einem besonders heißen, schwülen Tag Anfang Juli hat der EZcast seinen Dienst hartnäckig verweigert. Weiß jetzt nicht, ob das Zufall ist, aber eventuell ist der Einfluss der Umgebungstemperatur tatsächlich ein Faktor, der den kleinen Streaming-Wicht stresst.
Der Bildungsauftrag entgleitet dem bayerischen Lehrer jedes Jahr aufs Neue, wenn alle Noten gemacht sind. Stattdessen darf man sich als Dompteur und Organisator beweisen, wenn es um die ganzen Zusatzaufgaben geht, die nach dem berühmten Notenschluss anfallen: Schülerbemerkungen fürs Zeugnis tippen, Noten nachrechnen, Noten eintragen, Zeugnisbemerkungen seiner eigenen Klasse verfassen, Bemerkungen und Noten ins System eingeben, Organisation eines Ziels für den Wandertag, Schreiben und Verteilen eines Elternbriefes zum Wandertag, Geld einsammeln für den Wandertag, Durchführung des Wandertages, Elternbrief für den Museumstag, Einsammeln von Geld für den Museumstag, Durchführung des Museumstages, nebenher Zeugnisentwürfe ausdrucken und Korrektur lesen, nochmaliges Ausdrucken der Zeugnisse und Korrekturlesen, Unterschreiben und Siegeln der Zeugnisse, beim Aufbau des Sommerfestes helfen, sich am Abiturscherz zum Affen machen, sich zum Abiball schick machen und dort erscheinen…
Die Liste ließe sich wunderbar fortsetzen. Natürlich fällt zu den meisten dieser Veranstaltungen ordentlich Unterricht aus und lässt auch die häusliche Vorbereitung mächtig zusammenschrumpfen. Aber an den einen oder anderen Tagen hätte ich ernsthaft lieber gerne vier Stunden regulär Unterricht vorbereitet und durchgeführt anstatt mit 32 Fünftis von Pontius und Pilatus zu wuseln. Zum Glück mach ich das schon ein paar Jahre und kann daher den Junglehrern künden, dass man dieses Herumeiern zum Jahresende von Mal zu Mal lockerer hinnimmt – ganz egal, wie stressig sich das aktuell anfühlt. Mein Credo: Letztendlich ist’s halt “nur” Schule…
Wo wir gerade bei Sachen sind, die stressen: Was ich wirklich bis heute einfach nur halbscharig hinbekomme, ist die rechtzeitige Abgabe von Schulaufgaben. Dieses Einsammeln und Hinterherrennen von Arbeiten, das alphabetische Ordnen und Versehen mit einem Erwartungshorizont… Ich find das alles ganz furchtbar. Dabei bemühe ich mich immer wieder aufs Neue, rechtzeitig alles einzureichen, aber vor allem zu Hochzeiten liegt das gerne mal länger auf Eis als es eigentlich sollte.
Ein Hauptproblem ist, dass ich die Erwartungshorizonte immer handschriftlich mache, nach diesen korrigiere und diesen dann erst beim Einreichen der Schulaufgabe abtippe. Dabei könnte ich mir so viel an Zeit und Nerven sparen, wenn ich den Erwartungshorizont gleich beim Erstellen der Schulaufgabe mittippen würde – wozu ich mich nächstes Jahr wirklich mehr zwingen möchte. Ihr seht, Einsicht ist der erste Weg zur Besserung 😉
Die Einstellungssituation von Junglehrern am Gymnasium ist leider nach wie vor traurig, da bei den aktuellen Staatsnoten kaum Planstellen rausspringen – trotz großspuriger Schlagzeilen, die leider nur die anderen Schularten betreffen. Das hat spürbare Konsequenzen auf das Arbeitsverhalten der Referendare im Kollegium, das sich tatsächlich zu wandeln beginnt. War in den letzten Jahren aufgrund der angespannten Einstellungssituation noch entsprechender Kampfgeist in Aktivitäten und Engagement zu spüren, mischt sich mittlerweile eine gehörige Portion von Resignation dazu. Viele Junglehrer gehen schon gar nicht mehr davon aus, überhaupt noch im System unterzukommen und arbeiten daher oft nur noch vor sich hin, ohne einen Sinn in ihrem Tun zu sehen. Absolut traurig, wenn ich sehe, was für Damen und Herren noch vor sechs Jahren alleine in Latein mit Planstellen gesegnet wurden – Leute, die mit 3,4 gerade so durchs erste Staatsexamen gerutscht sind. Und die sitzen nun fest im Sattel, während Leute mit aktuellen Schnitten von 1,4 auf der Straße stehen. “Zur richtigen Zeit am richtigen Ort” – kann das wirklich die Devise für die Versorgung von Lehrern sein?
Dieses Jahr habe ich wieder eine Menge neuer Sachen kennengelernt, die ich unbedingt für meinen Unterricht nutzbar machen möchte. Sehr vielversprechend erscheinen mir für gewisse Zwecke Sketchnotes, allerdings hindert mich mein Perfektionismus daran, meine Kunstwerke in der eigentlich veranschlagten Zeit fertigzustellen. Ich sitze stundenlang an meinen Entwürfen und verliere mich darin. Das ist einerseits wahnsinnig entspannend, aber sehr zeitraubend. Ich hoffe, dass es durchs Üben besser wird.
Fürs nächste Jahr werde ich mal ein bisschen in das Flipped-Classroom-Prinzip schnuppern und mich auch um entsprechendes Material bemühen – für mich wieder eine Gelegenheit, gefährlich viel Geld für Equipment auszugeben…
An keinem Jahr wie diesem merke ich, wie wichtig für das berufliche Seelenleben ein funktionierendes menschliches Miteinander ist: Ein Kollegium, das sich toll miteinander versteht, ohne dass sich Grüppchen separieren, ein Chef, der zu seinen Leuten volles Vertrauen hat und ihnen den Rücken stärkt, eine gut gehende, freundliche Kommunikation zwischen den Lagern – all das prägt den Schulalltag überall, und wenn’s irgendwo zwickt, hat das unmittelbare Auswirkungen auf den Schulkörper, um mal bei Livius’ Magenparabel zu bleiben. Zum Glück sind meine Kolleginnen und Kollegen ausnahmslos toll, und der Chef ein herzlicher Papa, mit vollstem Vertrauen in seine Kinder. Ich kann mich glücklich schätzen, in einer Schule zu arbeiten, in der die Chemie einfach stimmt. Man geht einfach gerne zur Arbeit!
Im Vergleich zum letzten Jahr ging mein Videospiel-Konsum noch ein gutes Stück zurück und tendiert aktuell fast gegen Null. Ich hänge irgendwo bei Assassin’s Creed 3 fest. Viel Lust weiterzumachen habe ich irgendwie nicht. Das Spiel hat deutliche Längen, die wirklich nerven. Ob mir 2015/16 ne neue Konsole ins Haus kommt, ist noch sehr unsicher. Da stehen ganz andere Sachen auf der Priority List.
Die Arbeit mit Schülern macht von Jahr zu Jahr mehr Spaß, wenn das Fachliche nicht mehr wie im Referendariat alles andere überstrahlt, wo man zu Beginn vorrangig damit beschäftigt ist, seinen Unterricht auf die Reihe zu bekommen. Je mehr dieser Teil zum Tagesgeschäft wird, bietet sich immer mehr Raum, mit den Großen und Kleinen auch persönlicher zu werden. Vor allem in diesem Jahr hatte ich viele tolle Begegnungen mit Schülern, die mich nachhaltig bewegt haben. Es sind diese Momente, die einem Lehrer zeigen, dass man im Leben seiner Schützlinge nach wie vor wichtig ist und seinen Job irgendwo richtig macht.
Trotz allem merke ich auch dieses Jahr, dass Bildung immer noch an soziale Stellung geknüpft ist. Schüler, in deren Familie kein Wort Deutsch gesprochen wird, können sich bei uns an der Schule nur für ein paar Jahre halten, ehe sie in eine andere Schulart wechseln müssen. Deutsch ist nach wie vor ein Hindernis, das es zu meistern gilt. Und ohne zusätzliche finanzielle Anstrengung durch die Familien, die oftmals das Geld dazu nicht haben, ist das in der Regel kaum zu schaffen…
Man sieht, es gibt auch im nächsten Jahr Raum für weitere Optimierung: Am Unterricht, am Setup, an sich gibt’s immer was zu tun. Für jetzt ist das Kapitel 14/15 aber geschlossen. Jetzt bleibt nur noch, die Wohnung von dem Mief der letzten stressigen Wochen zu befreien – und dann die Akkus wieder aufzuladen. Erholt euch gut!
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Entwickelt haben sich Sketchnotes aus individuellen Kritzeleien und Zeichnungen. Der eine macht sie beim Telefonieren, um die aufgeschriebene Information grafisch hervorzuheben, der andere nutzt sie bei Eselsbrücken, um Listen im Kopf zu behalten oder beim Lernen von Vokabeln. Sketchnotes machen sich diese Spielerei professionell zunutze: Alles dreht sich um das Visualisieren von Vorträgen, von Präsentationen, Unterrichtsstunden oder Konzepten auf anschauliche Art, um die Lernleistung zu erhöhen. Denn durch das Verknüpfen von Bild und Schrift sind die Informationen doppelt kodiert und bleiben entsprechend besser im Kopf als beim Schreiben oder – womit ich persönlich am wenigsten anfangen konnte – reinem Lesen.
Das Einarbeiten in das Thema sowie das Herumprobieren mit Sketchnotes macht von Anfang an viel Spaß.
Allerdings sollte man sich auf ein bisschen auf Theorie einlassen, bevor man loslegt. Einfach drauflosschmieren ist nicht. Denn wie bei einem regulären Arbeitsblatt arbeiten auch Sketchnotes mit festen Formatvorlagen: Wie sehen Überschriften aus? Wann nutze ich Blockschrift? Wann Schreibschrift? Welche Information wird fett nachgerandet? Welche mit Farbe unterlegt? All das gilt es vorher zu durchdenken. Für den Einstieg sind Mike Rohdes Bücher hierfür perfekt. Zwar sind sie nicht gerade ein Schnäppchen, aber ungemein unterhaltsam. Neben den ersten Theorieschritten stellen hier prominente Sketcher nicht nur eine Analyse ihrer besten Sketchnotes vor, sondern liefern auch noch ein paar einfache Übungen (siehe hierzu auch Frau Hölle und ihre 30tagesketchnote Challenge), um grafische Elemente einzuüben und bei Bedarf schnell skizzieren zu können. Denn Sketchnotes sollten im Idealfall spontan entstehen. Und da müssen gewisse Handgriffe einfach sitzen.
Für den Unterricht bieten Sketchnotes garantiert einen großen Mehrwert. Die ansprechende Verknüpfung von Handschrift und Bild verleiht dem Unterrichtsmaterial etwas Individuelles. Etwas Spritziges. Und bestenfalls erhöht es beim Leser die Lernleistung in ähnlichem Maße wie beim Sketcher selber. So weit, so gut. Für die eierlegende Wollmilchsau halte ich Sketchnotes aber nicht. Zwei Vorbehalte bleiben bestehen:
Zwar soll das Erstellen von Sketchnotes spontan entstehen und zeitsparend sein. Aber vor allem zu Beginn fühlt man sich wieder wie der Referendar bei der Erstellung seines ersten Arbeitsblattes. Es dauert einfach unmenschlich lange und kostet Zeit. Zeit, die ich unter der Woche kaum habe.
Die Darstellung von Sketchnotes ist ansehnlich, aber auch gerne etwas unübersichtlich. Denn in dem Gewirr von Icons, Pfeilen, Fließtext und Bildern verliert der Schüler den Überblick. Das ist vor allem in Grammatikphasen fatal, wo es auf eine gekonnte didaktische Reduktion ankommt, die den Lerngegenstand klar und auf das Wichtigste zusammengeschnurpselt vorstellt und einübt. Ein überbordendes Kunstgemälde würde da sicher eher stören als helfen.
Rauslassen möchte ich die Sketchnotes aus meinem neu erlernten Portfolio aber dennoch nicht. Dafür macht das Kritzeln einfach zu viel Spaß. Ich behalte es mir allerdings vorerst für gewisse Zwecke vor. Wunderbar passt diese Methode zum Beispiel zur schematischen Darstellung von Ablaufplänen (Wie lerne ich Vokabeln? Wie verfasse ich einen Kommentar? Wie eine Sprachmittlung?), die man eigentlich in jeder Klassenstufe in jedem Jahr immer wieder nutzen kann. So gesehen rentiert sich der Kritzelaufwand für solche Unterlagen definitiv. So wie hier zum Beispiel:
Sollten die Künstlerkollegen unter euch noch weitere Einsatzgebiete oder sogar schon Beispiele für Sketchnotes erstellt haben, würd ich mich freuen, sie hier in einer kleinen Sammlung zu verlinken. Bin gespannt.
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In einer perfekten Welt gäbe es das perfekte Klassenzimmer. Saubere Räume, gepflegtes Mobiliar, beste technische Ausstattung. Aber in der Realität ist das Schlaraffenland des Bildungssektors noch etwas fern.
Beamer sind Mangelware. Alles in allem fünf mobile Einheiten stehen uns in der Schule zur Verfügung. Wenn man einen haben möchte, muss man sich in einer Liste eintragen, die mir die Vorherrschaft über das Gerät für ganze 45 Minuten sichert. Oder eben auch nicht. Schon mehrmals ist es passiert, dass irgendein Freibeuter über meinen reservierten Beamer hergefallen ist und ihn entführt hat, ohne auch nur einmal zu checken, ob das Gerät für jemand anderen vonnöten ist. Zum Beispiel für mich. Nachdem ich aufgrund einer solchen Diebesaktion wieder mal meinen Unterricht spontan über den Haufen werfen musste – Filmanalyse ist ohne entsprechende Gerätschaften etwas mühselig – hatte ich die Nase endgültig voll und entschied mich für einen eigenen Beamer. Solamente per me. Da ich mit dem Transport meine Rücken-Gesundheit nicht aufs Spiel setzen wollte, wollte ich ein Gerät, das sowohl handlich als auch leistungsstark war.
Was das Thema Handlichkeit anbelangt, sind LED-Beamer unschlagbar. Schon seit einigen Jahren haben viele Hersteller Geräte im Angebot, die mit ihren LED-Dioden eine schnuckelige Alternative zu der üblichen DLP-Technologie bieten. Schnuckelig trifft allerdings auch auf ihre Leistung zu. Denn die LED-Zwergerl hinken ihren großen Brüdern in Sachen Lichtleistung ganz schön hinterher. Einige Exemplare aus der Picopix-Familie von Philips bekommen gerade mal 150 Lumen hin. Damit reicht beinahe schon ein Feuerzeug neben dem projizierten Bild, und man sieht nichts mehr. Oder eine Taschenlampe. Oder ein Streichholz. Oder Glühwürmchen. Auf der Suche nach einem etwas stärkeren Recken stieß ich letztlich auf den LED-Beamer K137 von Acer, den ich mir auch gleich unter den Weihnachtsbaum habe legen lassen. Nämlich von mir selber.
Ausmaße
Mein neues Spielzeug ist mit 18,9 x 11,6 cm nicht ganz so kompakt wie manch andere LED-Komplizen. Also nichts mehr mit Döschen im Höschen, sondern eher Dose in der Hose. Naja, auf die ausgestreckte Hand passt das Ding allemal. Und mit knapp 511 Gramm Gewicht ist der Transport auch kein nennenswertes Problem. Zwei Schulbücher bringen buchstäblich mehr auf die Waage.
Das Design des K137 hat mich schon ein bisschen überrascht. Anders als so jeder andere Beamer, den ich über die Jahre kennengelernt habe, ist das Gerät nicht kantig, sondern abgerundet. An den vorderen “Ecken”, wenn man sie so nennen darf, verbergen sich zwei 3 Watt-Lautsprecher, die im Unterricht (hoffentlich) überzeugen sollen. Auf der Rückseite wartet für den anschlusswütigen Lehrer und Systembetreuer ein wahres El Dorado an Möglichkeiten:
Jeder der Anschlüsse ist out of the box einsatzbereit, ohne dass man hinterher noch Kabel zur Verbindung kaufen muss. Acer schickt einfach alle Kabel, die nötig sind, mit dem Beamer mit. Ein HDMI-Kabel ist ebenso in der Packung wie eine Verbindung zum eingebauten I/O Universal-Interface, mit dem auch ein VGA-fähiger PC, Laptop oder Hamster angeschlossen werden können. Der USB-Port freut sich über den mitgelieferten USB-Stick, mit dem man kabellos Medien an das Gerät schicken kann (dazu später mehr). Um den Beamer sicher in die Schule mitschleppen zu können, liegt der Packung auch noch eine hübsche Tasche bei. Hier mal der gesamte Inhalt der Lieferung:
Auf der Unterseite des K137 sorgen drei Gummifüßchen für den nötigen Halt. Um das Gerät entsprechend zu neigen, lässt sich der mittlere Fuß herausschrauben.
Für den Unterricht dürfte dieser Neigungswinkel allerdings zu gering sein. Daher empfiehlt sich M.Heusingers Tipp sei Dank der Einsatz von einem Stativ, das in die dafür vorgesehene Vorrichtung geschraubt wird. Ich benutze den Monkey Pod von Rollei – bezahlbar und dank flexibler Standbeine auch auf den unmöglichsten Tischunterlagen gut zu justieren. Damit sieht der Beamer zwar aus wie einer der dreibeinigen Herrscher aus der 80er-Jahre-BBC-Serie aber nun gut, was soll’s. Das Ding soll ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.
Beim Einschrauben des Stativs sollte man übrigens etwas Vorsicht walten lassen. Beim Versuch, das Ding möglichst fest mit dem Beamer zu montieren, hab ich den Druck auf das Gewinde wohl zu sehr erhöht, und der Plastikring ist gebrochen. Damit plumpst das Schraubgewinde permanent raus. Abhilfe schafft jetzt wohl nur noch eine neue Bodenplatte, die mir Acer hoffentlich besorgen kann. Und das möglichst schnell…
Setup
In mein bisheriges Setup lässt sich der Beamer prima integrieren. Über den USB-A-Anschluss kann ich den Samsung AllShare Cast Dongle mit Strom versorgen, ohne eine zweite Steckdose bemühen zu müssen. Über die HDMI-Buchse kommuniziert der Dongle mit dem Beamer und projiziert das Bild in der nativen Auflösung meines Note 8.0 (1280 x 800) originalgetreu an die Wand.
Alternativ ließe sich statt des AllShare Cast auch der Acer-eigene MHL-Dongle an den USB-Anschluss anstecken. Der schlägt allerdings mit knapp 70€ zu Buche und benötigt eine eigene App. Für jeden, der kein Samsung-Gerät besitzt, bestimmt eine Anschaffung wert. Ich bin mit der Screen Mirroring-Funktion des 8.0 vollauf zufrieden und brauche diesen Schnickschnack nicht. Eine mittlerweile sehr brauchbare Alternative zum Samsung Dongle ist übrigens der EZcast, der einiges an Kabelgewirr erspart.
Interessant erschien mir zu Beginn der mitgelieferte USB-Stick, der einfach in die entsprechende Buche gesteckt wird. Dieser verbindet sich über Android- oder iOS-Geräteund empfängt Bilder, Videos und Dokumente, die man drahtlos von seinem Gerät an den K137 schickt – vorausgesetzt, man lädt die Acer eDisplay App herunter und gibt das über den Beamer ausgegebene Passwort in der App ein. Allerdings ist Acer eDisplay, was die Formate anbelangt recht wählerisch. Audio-Daten werden ebenso wenig übertragen wie sämtliche dynamische Prozesse, die man auf seinem mobilen Gerät vorführt. Da bin ich mit dem AllShare Cast Dongle viel zufriedener, der einfach ALLES überträgt, was man auf seinem Smartphone/Tablet vollführt. Noch dazu ist der Stick bei mir im Betrieb nach gerade mal fünf Minuten bedenklich heiß gelaufen. Da hilft es auch nicht wirklich, dass der Stick direkt neben dem Rücklüfter des K137 liegt, der den USB-Stummel permanent mit heißer Beamer-Luft versorgt.
Einsatz im Klassenzimmer
Mit den entsprechenden Kabeln ist der Beamer in Windeseile aufgebaut. Nach ein paar Tagen steht der kleine Strahlemann innerhalb von 20 Sekunden einsatzbereit auf dem Tisch. Das geht wirklich um einiges schneller als der mobile Beamer, den man erst aus seiner Tasche holen, aufbauen und eventuell mit diversen Büchern unterfüttern muss, damit der Neigungswinkel so eingestellt ist, dass er nicht die Tafel, sondern die Wand darüber anstrahlt. Das Objektiv lässt sich vorne mit einem kleinen Regler scharf stellen, sodass man eigentlich in Sekundenschnelle loslegen kann. Für den Fall dass man den Beamer auch mal im Unterricht dunkel machen möchte, ohne ihn gleich auszumachen, steht auf der Oberseite des Beamers eine entsprechende Einstellung auf den Menütasten zur Verfügung, die den K137 in eine Art Standby-Modus schalten kann. Vertoning nennt sich das (weshalb auch immer). Um ihn aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, genügt ein Druck auf einer der Menütasten, und er erwacht zu neuem Leben:
Meine größte Befürchtung bei dem K137 war die Lichtleistung, die für einen LED-Beamer zwar ganz ordentlich ausfiel, aber gegen einen herkömmlichen Beamer ganz schön abstinkt. Im direkten Vergleich merkt man schon einen Unterschied. Die Farben sind um einiges verwaschener, das Licht deutlich dunkler, aber solche Einschränkungen sind im regulären Tagesbetrieb absolut verschmerzbar. Da viele Arbeitsblätter und andere Materialien, die man über das Tablet an den Beamer schickt, ohnehin weißen Hintergrund haben, ist jedes Dokument, das ich ausprobiert habe, auch in der letzten Reihe problemlos lesbar. Zur Not lässt sich das Dokument ja zoomen. Hier erstmal ein Bild ohne direkte Lichteinstrahlung von draußen.
Sobald man das Tafellicht anschaltet und die Vorhänge zurückzieht, merkt man dem Beamer die 700 Lumen-Sparleistung schon etwas an. Gegen die bei uns benutzten Epson-Beamer, die mit bis zu 3000 Lumen losstrahlen, kommt der Kleine definitiv nicht an.
Alles in allem ist die Lichtleistung nicht perfekt, aber allemal klassenzimmertauglich. Puh, eine Sorge weniger. Bleibt nur noch die letzte: Der Ton.
3W-Lautsprecher klingen insgesamt schon etwas mager. Ich habe CD-Player mit 10mal mehr Leistung in Klassenzimmern versagen sehen bzw. hören, wenn sich der Ton in den weiten Räumen und hohen Decken einfach verliert, und die letzte Reihe bei Listening Comprehensions nur noch ein undefinierbares Säuseln versteht – so übrigens erst kürzlich geschehen bei den oben erwähnten EB-1776W Beamern von Epson, die in der Grundausstattung fast 1000€ (!!!) kosten. Hier hat mich der K137 wirklich völlig überrascht. Der kleine Schreihals hat ordentlich Power und brüllt mühelos in den Raum. Ich musste bei ersten Testläufen die Lautstärke sogar runterdrehen, weil die ersten beiden Reihen bei den ersten Tönen sichtbar zusammengezuckt sind. Zum Glück ist das Biest über die Menütasten auf der Oberseite schnell gebändigt.
Insgesamt sind die Soundfähigkeiten echt bemerkenswert. Die Bässe sind satt, die Höhen klar. Selbst ein 3D-Effekt lässt sich zuschalten. Da solcher Hokuspokus allerdings das Audiosignal eher verwischt als verbessert, lasse ich ihn standardmäßig außen vor. In Listening Comprehensions kann das ganz schön fatal sein.
Was bleibt zu sagen?
Ich hab lange mit der Anschaffung eines eigenen Beamers gehadert, weil die Kosten von knapp 500€ wirklich kein Pappenstiel sind. Aber ich hab das kleine Ding schon nach ein paar Tagen ins Herz geschlossen. Es ist alles viel leichter geworden: Ich muss mich nirgendwo mehr in Listen eintragen, ich muss keine sperrigen Geräte in der Gegend herumschleppen und mich eventuell auch noch ärgern, wenn irgendwelche Kabel zum Anschluss fehlen, ich muss nicht früher aufhören, um den ganzen Gerätepark wieder abzubauen und in der Tragetasche zu verstauen. Das gehört alles der Vergangenheit an. Das kleine Kerlchen ist super-portabel und verfügt sowohl optisch wie auch akustisch über genug Leistung, um in einem Klassenzimmer den Alltag zu bestreiten. Klar, darf man bei 700 Lumen keine Top Performance erwarten, aber wir sind ja auch ein Klassenzimmer und kein IMAX.
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Katastrophe bei meinen Sechsten. Die Schulaufgabe ist – mal wieder – unterirdisch ausgefallen. Die 4-Minus-Mentalität meiner Schützlinge macht sich in allen Fächern bemerkbar, aber nirgendwo haut sie unbarmherziger zu als in Latein. Ich habe gepredigt, geübt, mit Eltern Kontakt aufgenommen, vorentlastet, wo’s nur geht. Aber es hat nichts geholfen.
Nach dem jüngsten Debakel musste ein Erste-Hilfe-Paket geschnürt werden. Deswegen habe ich den Schülern zuerst einmal eine Fehleranalyse verordnet, damit ich wusste, wo der Schuh genau drückt. “Ihr müsst mehr lernen” ist ein bisschen arg generisch. Aber wenn man sagt “Ihr müsst mehr Kasuslehre aufgeschaufelt bekommen” ist die Anweisung konkret und damit schaffbar. Also galt es Fehler zu zählen, zu kategorisieren und aufzuschreiben. Für viele sichtlich das erste Mal, dass sie sich mit ihren Fehlern beschäftigt haben (ich schreib nur jedem einen Dreizeiler unter die Schulaufgabe, aber wer liest das schon? Gut zu wissen…). Das Ergebnis war eindeutig.
Die Lücken im Wortschatz sind immens. Trotz ständiger Wiederholung sitzt vor allem das alte Vokabular hinten und vorne nicht. Wer die unregelmäßigen Verben halt nur “so ein bisschen” (O-Ton!) lernt, muss sich nicht wundern, wenn er sie alle durcheinander bringt. Egal ob concedere, condere, conspicere, contendere oder consuescere. Für die Sechsten ist das einerlei. Heißt alles dasselbe… Deswegen bin ich neue Wege gegangen. Neue digitale Wege.
Seit drei Wochen wird für jede Stunde ein Protokollant bestimmt, der jedes Wort, das nicht gewusst, verwechselt oder von mir genauer nachgefragt wird, in seiner Grundform mitgeschrieben und online in eine Liste eingetragen. Das lässt sich mit Etherpad oder das noch viel flinkere zum-pad ebenso bewerkstelligen wie mit GoogleDocs. Ich habe letzteres gewählt, weil sich die Sechste seit diesem Jahr in Informatik mit Word auseinandersetzt und viele ihrer Kenntnisse aufgrund des ähnlichen Layouts leicht umsetzen können. Das Eintragen der Wörter macht den Schülern großen Spaß. Viel zu großen. Einige ergehen sich in wahren Layout-Höhenflügen und markieren, färben ein, bauen mit dem Zeichentool Klassenlogos oder fügen wahllos Tabellen ein – alles im selben Dokument. Die Datei sah daher nach nur zwei Tagen aus, als hätte man eine Bande Vierjähriger darauf losgelassen. So richtig verübeln kann ich’s ihnen aber nicht, solange die Schüler ihren Job tun und die Liste erstellen. Denn damit lassen sich einige Dinge anstellen, die das Wörterlernen sinnvoll unterstützen und sich deutlich vom üblichen Wortschatzlernen im Schulbuch abheben.
Da die Schüler auf den Listen lediglich die Grundformen vorfinden, müssen sie die restlichen Formen selbständig ergänzen. Für motorische Lerner perfekt, um nachzuprüfen, ob man schon alles drauf hat oder sich was vorspielt. Papier kann man nicht anlügen. Steht hinterher beim Nachprüfen ein Fehler, ist das halt so. So sehen die Schüler sofort, wo der Schuh drückt.
Mit einem Mausklick lässt sich die Wortliste umarrangieren – letztlich wie beim Durchmischen eines Zettelkastens. Vor allem die Kandidaten, die gerne ähnlich anlautende Wörter durcheinander bringen, profitieren davon, denn mit einem Mausklick auf alphabetisches Ordnen stehen die Übeltäter schwarz auf weiß untereinander. Zwar ist das bei alphabetischen Wiederholungswortschätzen im Buch ganz genauso. Hier ist der Schüler allerdings wieder durch das schriftliche Ergänzen zu viel mehr Aktivität angehalten als beim Wiederholen eines bereits abgedruckten Wortschatzes, wo man nur lesen und vorsagen kann. Auch für eventuelle Merkhilfen und Eselsbrücken ist auf den Schülerlisten Platz. Was ähnliches in ein Schulbuch zu kritzeln, dürfte wohl den Drachen der Schulbibliothek zur Folge haben.
Die Listen lassen sich ganz hervorragend in einige Apps 2.0 einspeisen und für Lernzwecke verwenden. Ich habe mal das Experiment gewagt und aus der Liste für die Schüler eine Word Cloud gebastelt. Online stehen dafür viele hübsche Seiten zur Verfügung, ich habe mich aber letztendlich fürs recht schnöde gehaltene Wordle entschieden. Wieso? Die anderen Lösungen sind grafisch zu verspielt und schummeln bei der Darstellung zugunsten der Ästhetik. So werden viele der Wörter aus den Listen vervielfältigt, um die gewünschte Form zu erreichen, ganz egal, wie häufig sie auf der Liste stehen. Das möchte ich aber nicht. Ich will eine exakte Darstellung, die genau nur die Wörter in der Anzahl darstellt, wie sie auch von den Schülern eingetragen worden ist. Der Clou ist nämlich der: Wordle stellt die Wörter, die mehrmals genannt werden entsprechend größer dar als die, die nur einmal eingetragen wurden. Für die Wörterliste bedeutet das: Wörter, mit denen mehrere Schüler Probleme hatten, sind deutlich größer und damit auffälliger. Das kann ich mir beim Lernen prima zunutze machen.
Die Schüler sind angehalten, bei der Wiederholung mit den größten Wörtern anzufangen. Dadurch, dass wir beim Wiederholung die großen Problemfälle an den Beginn der Wiederholungssequenz stellen, wo die Konzentration bekanntermaßen noch am höchsten ist, und auch entsprechend groß darstellen lassen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Schüler diese Vokabeln behalten, entsprechend hoch. Noch besser: Die Schüler sollen jede der Grundformen farbig nachfahren, sobald sie sie richtig haben. Damit fördern wir einerseits noch einmal die motorische Repräsentation, gleichzeitig sehen die Schüler so ganz deutlich, welche Formen sie schon können und welche noch nicht (diese sind ja noch grau). Vor allem letzteres Verfahren hat bei den Kleinen ganz super gefruchtet. Das Wörterlernen und -wiederholen ist für sie zu einem riesigen Highlight geworden. Jede Stunde gehen dafür fast 10 Minuten drauf, was die Progression im Unterricht schon immens nach unten schraubt. Aber in diesen zehn Minuten habe ich sie alle fokussiert bei einer Unterrichtsphase, in der jeder sein Erfolgserlebnis hat – vorausgesetzt er oder sie lernt dafür auch entsprechend. Um da auch eine entsprechende Konsequenz reinzubringen, teste ich alle zwei Wochen die Vokabeln aus zwei Word Clouds in einem angesagten Wortschatztest. Das ist überschaubar, das ist transparent. Erste Erfolgsergebnisse zeigen sich schon. Hoffen wir mal, dass sich das auch in der nächsten Schulaufgabe niederschlägt. Da werden die Word Clouds nämlich neben dem aktuellen Lernvokabular für den Übersetzungstext verbraten. Muss doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Anzahl der Wortschatzfehler dieses Mal nicht zurückgeht!
Update 2017: Wie ich mit Ärger feststellen musste, funktioniert Wordle unter Windows 10 nur noch bedingt, bzw. gar nicht, wenn man mit dem Chrome-Browser arbeitet. Dank Martina Grosty habe ich den Tipp bekommen, das ganze noch einmal über den Internet Explorer zu versuchen, der sich in Windows 10 nach wie vor im Hintergrund schüchtern versteckt (Achtung, das vom Internet Explorer bekannte “e” in der Taskleiste verlinkt nicht auf selbigen, sondern den Nachfolger Edge). Für den Internet Explorer muss man in der Suchleiste danach forschen.
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