• Technik,  Unterricht

    Spontan sprechen: TV Commercial

    Hier mal ganz kurz eine kleine Idee, die wir jüngst im Konversationskurs ausprobiert und für gut befunden haben, um spontanes Sprechen zu üben.

    Die Kinder werden mit ihrem Handy bewaffnet auf das Schulgelände geschickt, um mit ihrer Kamera ein Objekt auf dem Schulhof zu fotografieren, das sie aus welchem Grund auch immer bemerkenswert finden (Objekt, keine Leute!). Die geschossenen Fotos werden im Anschluss auf einer Taskcards-Pinnwand gesammelt. Nun muss jeder aus der Gruppe sein Foto einer anderen Präsentation zuweisen, indem er oder sie jedes der Fotos in Taskcards mit dem Namen der jeweiligen Person betitelt. Einfach den oberen Rahmen des Bildes anklicken, und man kann einen Namen eintragen.

    Die auserkorene Person hat nun den Auftrag, dieses zugewiesene Objekt als TV-Presentator in einer 3-minütigen Vorstellung den Zuschauern im Kurs schmackhaft zu machen. Dabei soll er

    • in Taskcards neben dem Namen das Objekt mit einem medienwirksamen Namen betiteln
    • das Objekt mit Hilfe des Bildes ausgiebig beschreiben
    • die Vorzüge des Objekts hervorheben
    • positive Adjektive und Steigerungen zu benutzen

    Wir hatten lange nicht mehr so viel Spaß wie in diesen Minuten. Und für mich sehr interessant zu sehen, was für einen Blick die Teens auf unseren Standort haben und sich auf interessante Details stürzen

     

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  • Allgemeines,  Pädagogik,  Unterricht

    Man lernt nie aus

    Das neue Schuljahr hat neben dem Anfangsärger auch eine bunte Tüte von Neuerungen im Gepäck: Mit einem etwas größeren Stundendeputat beim ISB diversifiziert sich mein Tätigungsfeld ein bisschen mehr, sodass ich einmal die Woche der alma mater fernbleibe, um big daddy bei der Arbeit zu unterstützen. Die Abwechslung bringt spürbar Wind in den Wochenablauf. Und das mag ich. In der Schule selbst habe ich bis auf wenige Ausnahmen viele Kurse und Klassen, mit denen ich in den Vorjahren gearbeitet habe. Die Wiedersehensfreude ist groß: Aus den Mittelstüflern, die man noch vor ein paar Jahren anschieben (vorischtig formuliert) musste, sind motivierte Kollegiaten geworden, die sich voller Tatendrang ins Abenteuer Oberstufe stürzen und meinen Kurs in Englisch besuchen. Dort fühle ich mich sehr wohl. Und auch sicher: Die Themen sind vorgegeben, die Highlights von mir über Jahre erprobt und für gut befunden. Ich weiß, welche Video Comprehension super zieht, welchen Text ich im Buch lieber auslasse, oder an welchen Stellen ich neues Material nachschießen muss, weil das Englischbuch beispielsweise das Thema Brexit überhaupt nicht kennt. Das Ziel ist ebenso klar wie die Meilensteine dorthin.

    Ganz anders sieht das bei zwei anderen Kursen aus, zu denen ich dieses Jahr gekommen bin. Zum ersten Mal habe ich einen Konversationskurs in der Oberstufe sowie einen Brückenkurs in der fünften Klasse in Englisch. Zum ersten Mal an unserer Schule überhaupt. Auch hier ist bei beiden Kursen das Ziel klar: Verbessere die Sprechfertigkeiten bei den Großen. Rette das Grundschulenglisch in die sechste Klasse bei den Kleinen. Aber wie? Das darf ich mir selbst überlegen. Und das ist gar nicht so einfach. Natürlich hat man vieles über die Jahre ausprobiert und verfügt über ein entsprechendes Repertoire, auf das man zurückgreifen kann. Aber wenn ein Kurs sich wirklich nur auf einen einzigen Aspekt konzentriert, den man sonst als Teil einer Progression in den Unterricht eingebaut hat, muss man schon ein bisschen umdenken.

    In beiden Kursen ändere ich daher meine persönlichen Highlights ein bisschen auf die neue Zielsetzung ab und probiere aus. Mit unterschiedlichem Erfolg. Der Konversationskurs ist Bombe. Die Lerngruppe ist motiviert und nimmt alles begeistert auf. Wir werfen uns in abstrusen Rollenspielen in die seltsamsten Settings, erstellen mit Dokukamera und Smartphones improvisierte Fakenews, reflektieren in Zumpad und Mentimeter unsere Defizite und Schwierigkeiten beim Reden und erarbeiten Kompensationsstrategien, um für die nächste ungewollte Sprechpause gewappnet zu sein.

    Ganz anders ist das beim Brückenkurs in der fünften Klasse. Da meinte ich einfach meine Einstiegsstunde recyclen zu können, mit denen ich immer in der Sechsten beginne: Da lasse ich die Kinder immer die Wichtigkeit von Englisch erfahren, indem wir gemeinsam auf einer Karte die Länder einfärben, in welchen Deutsch gesprochen wird. Und in welchen Englisch. Anschließend führe ich mit Hilfe von Loriots berühmter Fernsehansagerin an das Problem der englischen Aussprache hin, erarbeite mit ihnen ein paar einfache Ausspracheregeln, übe das mit Hilfe von ersten Vorstellungssätzen ein, und gut ist. Dachte ich. Aber die erste Stunde läuft überhaupt nicht. Man merkt es schon am Beginn: Der Kurs ist schon einmal doppelt so groß wie er sein sollte. Statt der erwarteten 15 Leute stehen auf einmal 31 Kinder in der Tür. Manche finden überhaupt keinen Stuhl und nehmen frustriert auf dem Boden Platz. Geht schon mal gut los. Im weiteren Verlauf wird es nicht besser. Die Aufgabe mit den deutsch- und englischsprachigen Ländern überfordert einen Großteil der Kinder. Ich hatte völlig vergessen, dass die wenigsten je eine Weltkarte vor sich hatten. Erdkunde steht ja erst seit drei Wochen auf dem Stundenplan. Auch der Loriotsketch gerät zum Fiasko und geht völlig an den Kindern vorbei. Die meisten verstehen den Audioton als Hörspiel und versuchen krampfhaft den von Loriot absichtlich völlig abstrus verschachtelten Inhalt der imaginären Serie Die zwei Cousinen nachzuvollziehen anstatt sich einfach an den zahlreichen Aussprachefehlern zu erfreuen. Die anderen finden den Sketch schlichtweg nicht lustig, bedauern stattdessen die arme Fernsehsprecherin, die am Ende in Tränen ausbricht. Ich merke, wie ich nervös werde, weil das alles leider gar nicht ankommt. Und die Kinder werden nervös. Es wird laut. Ich werde laut. Und ich merke, dass die Qual der Wahl oft gar nicht so einfach ist, wie ich dachte. Eine Sechstklass-Stunde in einer Gruppe abzuhalten, die eigentlich noch in der Grundschule ist, erfordert deutlich mehr Reduktion. Und deutlich mehr Aktivität. Aber das pack ich. Wär doch gelacht.

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  • Technik,  Unterricht

    💥BOOM!💥-ers

    Englischunterricht erfordert immer wieder mal neue Perspektiven. Vor allem in der Oberstufe. Anders in Latein sind die Themen beständig im Fluss: Einen Text von 2019 zu Theresa May und dem Brexit-Desaster brauche ich drei Jahre später nicht mehr hervorzukramen. Und so muss man bei den im Lehrplan vorgegebenen Großthemen immer mal wieder am Puls der Zeit horchen.
    Zum Glück gibt’s Twitter, wo man so einiges mitbekommt. Zum Beispiel die OK-Boomer-Debatte, die schon 2020 durch die sozialen Netzwerke rauschte und das Problem des Generationenkonfliktes verdeutlicht, das im Großthema individual and society des Lehrplans verankert ist. Dieser verläuft immer nach demselben Muster: Alte verstehen die Jugend nicht, die Jugend nicht die Alten. Und das produziert auf beiden Seiten immer wieder Aggressionen unterschiedlicher Art: Die Alten zetern über die Nachfolgegeneration, wo es nur geht – und die Jugend lässt ihrem Ärger in sarkastischen Bild-Textkommentaren Luft, die den Altvorderen in ihrer Bedeutung schwer zugänglich sind. Nämlich in Memes.

    Neuland

    Das Thema ist für mich selbst etwas heikel: Als nicht-Millennial kenne ich Memes nur beiläufig. Und vieles davon ist mir ebenso verschlossen wie den schon erwähnten Boomern. Mit derartigem Randwissen in einer Abiturklasse aufzutauchen, kann für die Lehrkraft schon gut daneben gehen. Das wirkt schnell hilflos oder – noch schlimmer – anbiedernd… pardon… cringe.

    Los geht’s

    Aber, oh Wunder: Die Leute waren Feuer und Flamme! Begeistert haben sie erst im Netz diveser Boomer-Memes gesucht, um ein Gespür für die Machart zu bekommen. Die besten haben wir zusammengestellt, präsentiert, analysiert und bewertet: Welche Reizpunkte werden angesprochen? Treffen sie den Kern der Sache? Sind sie überzeichnet? Treffen sie überhaupt nicht zu?

    Absoluter Höhepunkt war aber zum Schluss das Erstellen von eigenen OK-Boomer Memes mit Hilfe eines Meme Generator im Netz. Was der Kurs da in knapp 10 Minuten rausgehauen hat, war der Wahnsinn. Wir haben Tränen gelacht. Ich habe Tränen gelacht… und mich auch ein bisschen ertappt gefühlt, weil man sich doch mittlerweile in einigen Positionen wieder findet, die in den Memes angesprochen werden.

    Die besten Memes zu dem Thema will ich euch natürlich nicht vorenthalten ☺

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  • Latein,  Technik,  Unterricht

    H5P Olé – Folge 16: Multiple Choice

    In dem ganzen Überangebot an tollen Möglichkeiten von H5P übersieht man gerne mal die Aktivitäten, die der Bread-and-Butter-Fraktion angehören: Kleine Progrämmchen, die fast schon selbstverständlich geworden sind, aber einen festen Platz im Repertoire haben sollten. Zumal einige davon in komplexeren Aufgabentypen von H5P auftauchen (z. B. die Virtual Tour). Eins davon ist unser altbekannter Freund, Monsieur Multiple Choice.

    Wie wird’s gemacht?

    In H5P Ratzfatz! Vor allem, wenn man schon mit anderen Aktivitäten gearbeitet hat, denn hier treffen wir auf längst bekannte Kategorien. Und da wir die schon alle kennen, erlaube ich mir sie in Gänze hinzuklatschen. Dafür aber in medienwirksamem H5P. Voilà:

     

    Kleine Info-Boxen sind schnell mit Hilfe eines “Tipptextes” erstellt.

    Eine Prise Extra

    Da Multiple Choice auch gerne in Test-ähnlichen Umgebungen in H5P zum Einsatz kommt, sind abschließend weitere Einstellungen möglich. Unter Gesamtfeedback lassen sich zusätzlich zu den oben beschriebenen individuellen Feedbacks zu den einzelnen Antworten zusammenfassende Abschlussbemerkungen festlegen, wie wir sie auch schon in der allerersten Aktivität Drag the Words gesehen haben. Möchte man am Aussehen der Aktivität noch etwas feilen, bietet sich ein abschließender Blick in das Untermenü der Verhaltenseinstellungen, die bei Multiple Choice um ein paar Optionen erweitert sind:

    Weitere Einstellungen sind unter den Verhaltenseinstellungen möglich.

    So findet sich hier erstmalig (zumindest für mich) die Auswahl Frageart, bei der man das Design der anklickbaren Boxen verändern kann. Möchte man verhindern, dass die Antwortmöglichkeiten nicht immer in derselben Reihenfolge erscheinen, sondern durchgemischt werden, empfiehlt sich ein Klick in der Box Zufällige Reihenfolge der Antworten. Auf diese Weise lassen sich Antwortmuster nicht mehr auswendig lernen.

    Wie diese Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.
    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität habt, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 17.

     

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  • Allgemeines,  Technik,  Unterricht

    Über Edu-Lizenzen

    Seit der Pandemie brodelt es im Twitterlehrerzimmer… und zwar positiv: Alles und jeder kommt mit neuen Tools um die Ecke, die sich gewinnbringend im Unterricht einsetzen lassen. Vieles ist davon großartig, manches saumäßig teuer… anderes gelegentlich sogar kostenlos – und manchmal sogar beides. Denn zu vielen kostenpflichtigen kommerziellen Produkten werden oftmals preisliche stark gesenkte oder gar kostenlose Edu-Lizenzen angeboten, die sich speziell an Lehrkräfte und ihre Klassen richten. Und davon gibt es immer mehr!

    Um bei dem Angebot nicht den Überblick zu verlieren, haben Katharina Sambeth, Daniel Steh und meine Wenigkeit eine TaskCards-Leinwand erstellt, in der wir alle uns bekannten Edu-Angebote gesammelt haben. Wer noch weitere empfehlen kann, darf gerne selbst Hand anlegen. Denn Herrn Steh sei Dank kann die Pinnwand von jedem befüllt werden. Gleich mal vorbeischauen und durchklicken – und bestenfalls noch seine eigenen Favoriten anpinnen und bekannt machen. Ihr wisst ja:  Sharing is Caring🙂

    Klick mich!
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  • Latein,  Technik,  Unterricht

    H5P Olé – Folge 15: Sort the Paragraphs

    H5P hält einen ganz schön auf Trab. Kaum hatte man das Gefühl, die wichtigsten Aktivitäten begriffen zu haben, kommt auch schon was Frisches auf den Tisch: Völlig unbemerkt – zumindest für mich – schlägt die Anwendung Sort the Paragraphs auf. Der Name ist hierbei Programm: Die App präsentiert vorher definierte Versatzstücke eines Textes, die durcheinander gewürfelt wurden und nun wieder in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen. Zum Beispiel Sätze zum Treibhauseffekt, dessen Entstehungsablauf durch Klicken und Ziehen rekonstruiert werden soll. So zum Beispiel:

    Wie wird’s gemacht?

    In Sekundenschnelle. Ist die Aktivität im H5P-Hub ausgewählt, treffen wir sofort wieder auf alte Bekannte:

    Sort the Paragraphs ist sehr einfach zu erstellen.

    Unter Titel wird wie immer eine thematische Überschrift eingegeben, unter Task Description folgt die eigentliche Anweisung an die Lerngruppe. Dann geht es auch schon an die eigentliche Aktivität.

    Die Felder, die mit Paragraph überschrieben sind, stellen die Felder dar, die es später zu verschieben gilt. Hat man nun einen Ausgangstext parat, kopiert man Versatzstücke davon von oben nach unten in die unterschiedlichen Paragraphen-Felder, damit H5P versteht, welche Absätze korrekt aufeinander folgen. Damit hat es sich aber auch schon im Großen und Ganzen.
    Wer noch eine zusätzliche Option für das Handling der Aktivität hinzufügen will, begibt sich in den Abschnitt Behavioural Settings:

    Dort findet sich die Option Add buttons for movement, mit der sich pro Schiebefläche ein zusätzliches Feld aktivieren lässt, mit dem man die Paragraphen stückchenweise eine Position nach oben oder nach unten schieben kann. Das kann auf mobilen Endgeräten ganz praktisch sein, wenn ein Touchscreen beim Bearbeiten zu fummlig wird. Die Flächen ändern dadurch minimal ihr Aussehen:

    Mit zusätzlichen Buttons
    Ohne zusätzliche Buttons

    Wie diese Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.
    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität habt, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 16.

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  • Latein,  Technik,  Unterricht

    H5P Olé – Folge 12: Agamotto

    Unter den Aktivitäten bei H5P, mit denen ich nie wirklich etwas anfangen konnte, was Agamotto. Ich hatte den Sinn nie so ganz begriffen, denn auf den ersten Blick wirkt die Aktivität nur wie eine etwas fancy version eines Image Sliders. Anstatt von einem Bild zum nächsten zu wischen, kann man hier mit Hilfe eines Schiebereglers von einem Bild zum nächsten stufenlos überblenden. Schön und gut, aber was soll das Ganze? Mit ein bisschen Kreativität kann man sich das prima im Unterricht zunutze machen. Ein erstes Verwendungsbeispiel ist bei H5P selbst du sehen, wo sich stufenweise zu einer Landkarte mehr und mehr Zusatzinformationen einblenden lassen, je weiter man den Regler nach rechts schiebt. Für den Lateinunterricht lässt sich sowas wunderbar für Binnendifferenzierung nutzen. Zum Beispiel bei Übersetzungstexten, um für jedes Übersetzungsniveau die nötigen Informationen einzublenden.

    Oder aber auch in Mini-Quizzes, mit der man durch stufenweises Einblenden von weiteren Hints die User selbständig auf die Lösung bringen kann.

    Wie wird’s gemacht?

    Das Erstellen geht eigentlich ganz einfachn. Denn letztlich handelt es sich bei den stufenweise eingeblendeten Zusatzinformationen nicht um irgendwelche Textfelder, die man einblenden kann, sondern lediglich um Bildschirmaufnahmen, die kommentiert und hintereinander abgespeichert werden. Beim Schieben sieht es so aus, also würden die neuen Informationen einfach eingeblendet werden. Dabei blendet der Regler in Wirklichkeit nur von einem Gesamtbild zum nächsten über.

    Für die obige Übung habe ich von einer Götterstatue ein Foto auf das Tablet geladen und einen Screenshot gemacht. Diese dient als Ausgangsaufnahme, auf die ich erste Anmerkungen mache. Sobald diese fertig ist, wird diese abgepeichert und dann mit einem weiteren Hinweis versehen. Und dann erneut abgespeichert. So geht es weiter, bis auf dem letzten Bild letztlich der Endzustand erstellt ist. Diese einzelnen Bilder werden jetzt einfach in die Maske von Agamotto geladen. Hierzu sind wie immer diverse Einstellungen möglich: Als einzig verpflichtende Option ist hierbei lediglich ein Alternativtext für jedes der Bilder einzugeben, die im Falle eines Fehlers statt der eigentlichen Aufnahme dargestellt werden. Alles andere ist optional, aber durchaus sinnvoll:

    Unter Mouseover-Text lässt sich ein Textfeld beschriften, das als weitere Hinweistafel genutzt werden kann, wenn man mit der Maus lange genug über dem Bild stehen bleibt.

    Die Option Beschriftung betitelt die unterschiedlichen Rasterpunkte unten am Balken (nicht vergessen, die Option Beschriftungen anzeigen weiter unten zu markieren)

    Eine Beschreibung fügt jedem der hochgeladenen Titel eine eigene Bildunterschrift hinzu, die sich abhängig von der Position des Schiebereglers verändert.

    Wie die Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.
    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität habt, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 12.

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  • Allgemeines,  Alltag,  Unterricht

    Corona-Tests in der Schule

    Leuchtende Augen in der siebten Klasse heute vor dem ersten Corona-Test im gemeinschaftlichen Klassenzimmer. Dabei sahen meine Schützlinge vor ein paar Minuten noch ganz anders aus. Mit einem flauen Gefühl in der Magengrube waren viele heute in die Schule gekommen. Die Angst vor dem Ungewissen griff um sich: Wie genau funktioniert so ein Test? Was ist diese Pufferlösung? Wie tief soll dieses Stäbchen in die Nase? Oder muss man einen Abstrich machen? Was, wenn ich beim Test niesen muss? Oder husten? Oder gar erbrechen?
    Als Lehrer tut man in solchen Situationen wie immer das, was man in der Ausbildung gelernt hat: Ruhe verströmen, Sprechgeschwindigkeit drosseln, Wohlfühlstimme auflegen. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Deswegen folgen auch Handgriffe, die man nicht so regelmäßig durchführt: Latexhandschuhe überstreifen zum Beispiel. Oder großzügig Desinfektionsspray auf den Handflächen der Kinder verteilen. Oder wortlos ein Erklärvideo abspielen, das von den Herstellern unseres Corona-Kits erstellt wurde. Dort wird in klaren, verständlichen Bildern erzählt, wie so ein Test vor sich geht. Nüchtern, unaufgeregt – und für Kinder vermutlich völlig abschreckend, eben WEIL es mit kühlen Worten den Eindruck vermittelt, als sei es das Normalste auf der Welt, sich einen Wattebausch in die unerforschten Tiefen seiner Nüstern einzuführen. Aber ich habe eine Geheimwaffe. Denn völlig aus dem Nichts hat das Kultusministerium Bayern auf seinem Youtube-Kanal ein Erklärvideo zum Testvorgehen veröffentlicht, die deutlich kindgerechter daherkommt. Der Experte darin ist den Kindern wohl bekannt: Es ist das Kasperl aus der Augsburger Puppenkiste, das als Arzt verkleidet im breitesten Augsburg-Schwäbisch den jungen Zuschauern den Ablauf des Tests erklärt und mit seinem Probanden Erwin dem Erdmännchen durch die einzelnen Schritte führt – eine zuckersüße Alternative zu dem bierernsten Instruktionsvideo unseres Corona-Tests, die ich vorsichtig der Klasse als Alternative anbiete. Könnte ja auch schiefgehen, immerhin sind die Kiddies mitten in der Pubertät und finden die Augsburger Puppenkiste mit 13 Jahren vielleicht albern.

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Weit gefehlt: Die Angst ist den Kindern auf einmal komplett aus dem Gewicht gewichen. Selbst durch die Mund-Nasenschutzbedenkungen kann ich das Grinsen aller Beteiligten deutlich erkennen. Die Wahl ist also getroffen, und so gehen wir unerschrocken ans Werk – und tauschen hinterher Kindheitserinnerungen über die Augsburger Puppenkiste aus, bevor wir uns wieder mit lateinischen Partizipien befassen. Sie erzählen mir von Jim Knopf und dem Urmel aus dem Eis, den einige vor Jahren dort gesehen haben. Und ich erzähle vom Schlupp vom grünen Stern. Und auf einmal fühlt sich diese Stunde fast schon wieder wie eine reguläre an: Ein bisschen Smalltalk, ein bisschen Quatsch, gefolgt vom erforderlichen Tagwerk. Und alles, was es braucht, ist eine Marionette, die uns das Einführen eines Wattestäbchens als Popeln deluxe verkauft.

    Danke, Dr. Käschperle!
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  • Technik,  Unterricht

    H5P Olé – Folge 11: Summary

    Die Aktivität Summary ist uns schon bei der Virtual Tour über den Weg gelaufen, wo man sie unter einer der in einem 360-Grad-Bild als möglichen Aktivitäten auswählbar war. Aber gottlob, es gibt sie auch in freilaufender Wildbahn. Das Prinzip bleibt aber dasselbe: Aus mehreren Aussagebündeln muss jeweils die richtige Antwort herausgefunden und angeklickt werden, bis am Ende sämtliche korrekte Aussagen einen sinnhaften Fließtext ergeben. So ein Vorgehen ist prima, um das Leseverständnis zu prüfen. Zum Beispiel beim Plot von Ovids Pyramus und Thisbe:

     

    Wie wird’s gemacht?

    Sobald die Aktivität Summary angeklickt ist, treffen wir in ein Optionsmenü auf viele alte Bekannte:

    In der Maske gibt man unter Titel eine sinnhafte Überschrift, unter Aufgabenbeschreibung eine entsprechende Anweisung an die Klasse an. In der Rubrik Zusammenfassung landen nun die Aussagen, aus denen die Schüler jeweils die richtige auswählen müssen. Dies kann man entweder im Reiter Eingabemaske oder unter Ins Textfeld eingeben erledigen. Ich habe mir letzteres angewöhnt, weil man auf diese Weise jede Menge Klicks sparen kann, die in der Eingabemaske erforderlich wären. Hier trägt man nämlich einfach seine Aussagebündel ein, die aus einem richtigen und mehreren falschen Statements ein, wobei die richtige Aussage jeweils in der ersten Zeile stehen muss. Will man ein neues Bündel kreieren, fügt man einfach eine Leerzeile ein und startet wieder von vorne. Die korrekte Aussage steht hierbei wieder oben, die falschen Statements folgen direkt darunter. Durch die Leerzeile versteht H5P später, dass hier zwei Stapel an Aussagen zu generieren sind. Das sieht in der Pyramus-Aufgabe folgendermaßen aus:

    Sobald die Summary gestartet wird, werden die Aussagen innerhalb der Fragebündel durcheinander gemischt und neu angeordnet, damit man die Reihenfolge nicht auswendig lernen kann. H5P weiß natürlich nach wie vor, welche der Aussagen die richtige ist – die steht ja im Textfeld nach wie vor an erster Stelle.

    Und damit sich’s aber auch schon. Wie immer lassen sich unter den Bewertungen (siehe Unterkapitel “Und? Wie war ich?) kleine Mini-Feedbacks hinterlegen. Aber dieser Schritt ist nur fakultativ.

    Wie die Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.
    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität hat, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 12.

     

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  • Allgemeines,  Technik,  Unterricht

    Twitterparade: Lasst (euch) sehen!

    Pfingstferien. Die nächste Base zum Verschnaufen ist angeflogen. Im Gepäck sind W-Seminar-Exposés, zwei Stapel freiwillig abgegebene Übungen, ein Englisch-Abitur. Und Atemlosigkeit.
    Es waren ein paar ganz schön hektische Wochen mit viel Sonne und Schatten. Auf der Sonnenseite: Viele gechillte Oberstufenschüler, die zu einem Großteil die letzten Wochen noch ein mal richtig genutzt haben, um sich auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten. Fünftklässler, die nach zweimonatiger Pause wieder strahlend ihr altes Klassenzimmer betreten, Blumen zum Wiedereinstieg mitbringen und für alle einfach mal eine Runde Kuchen backen (lassen). Ein Lehrerzimmer, das sich endlich mal wieder mit Leben füllt. Und mit Themen jenseits von Pandemie und dem dräuenden Weltuntergang.
    Aber dann ist da auch das Gegenteil, das mindestens genauso aufwiegt: Das Aufteilen der Klassen in Präsenzgruppe und eine Zuhause-Gruppe, die den Stoff, den sie in der Woche vorher im Unterricht gelernt hat, im Heimstudium vertiefen soll, macht Sinn, erfordert aber fast wieder eine doppelte Unterrichtsplanung. Auch das ständige Hin- und Hersausen zwischen Unterricht in der Schule und Videounterricht zuhause geht mit der Zeit ziemlich an die Knochen, zumal das Pensum, das man in einer regulären Stunde mit einer Klasse durchbringen will, nie und nimmer dem Zeitrahmen einer Videostunde entspricht. Was ich in 45 Minuten problemlos wuppe, braucht online fast das Doppelte. Schuld daran ist einfach die neue Situation, mit der alle Beteiligten noch zu kämpfen haben. Durch den fehlenden Sichtkontakt (ich möchte immer, dass die Leute ihre Kameras aus haben) fehlt mir visuelles Feedback, und ganz viele Schüler trauen sich nicht im heimischen Umfeld in eine Kamera Fragen zu stellen, wenn Mama nebenan Wäsche zusammenlegt. Oder können es nicht, weil sie ihr Mikrofon ausgeschaltet haben. Oder einfach nicht finden. Der ganz normale Wahnsinn also. Aber wir nehmen es mit Humor und machen das Beste aus der Situation. Die Arbeit mit Padlets und Etherpads, H5P-Apps, mit denen wir in den Stunden jonglieren, macht den Leuten Spaß. Und ich lerne in der Zeit wieder unglaublich viel dazu: Neue H5P-Formate, kleine Mebis-Tricks. Große Mebis-Tricks, wie zum Beispiel das Anlegen eines Mebis-Tests für Latein, was mich am Anfang echt Nerven gekostet hat. Aber mittlerweile geht es erstaunlich gut von der Hand. Aber man muss sich reinfuchsen. Und das braucht Zeit. Zeit, die man oftmals nicht hat. Aber gerne aufwendet. Man ist ja auch irgendwie Vorbild. Und man mag, was man tut. Auch wenn das mal 22.00 Uhr wird, bis man vom Schreibtisch aufsteht.

    … nur um dann den Fernseher einzuschalten und “Experten”-Gruppen zu erleben, die sich darauf eingeschossen haben, wie absolut unfähig und unflexibel die gesamte Lehrer-Landschaft in der Corona-Zeit war. Nicht eingeladen in diesen illustren Zirkel aus Politikern, genervten Hipster-Moms und Talk-Show-Urgesteinen, die zu jedem Thema ihr Gesicht in eine medienwirksame Kamera halten müssen: Repräsentanten aus der Lehrerzunft. Ebenso auf Twitter: Was da dieser Zeit auf das Bildungssystem und vor allem dessen Vertreter, die einfach nur ausführen, was von oben vorgegeben ist, eingeprügelt wird, ist ermüdend… Und verwunderlich, denn ich kann in meinem Umfeld keinen einzigen aus meinem Kollegium entdecken, der auch nur ansatzweise dem Bild entspricht, das dieser Tage durch halb-seriöse Berichterstattung vorgegaukelt wird.

    Natürlich könnte ich mich jetzt weiter ärgern, bis ich schwarz werde und mich von der ganzen Negativität lähmen lassen. Aber wem ist denn damit geholfen? Deswegen gehe ich den umgekehrten Weg und rufe die werten Kollegen im Twitterlehrerzimmer zu ein bisschen Wertschätzung auf. Zeigen wir den Leuten da draußen, dass wir einen verdammt nochmal guten Job machen und lassen Taten sprechen. Bzw. Nachrichten. Sammeln wir all das Positive, was diese verrückte Zeit mit sich gebracht hat, in einer kleinen Parade und setzt es unter meinen Tweet1: Das kann ein Screenshot von einem besonders schönen Schülerfeedback sein, von Eltern, ein tolles Unterrichtsergebnis, das in dieser Zeit entstanden ist, oder ein kleiner Vers/Tweet über neue Fertigkeiten, die ihr euch in dieser schweren Zeit für die Schule aufgeschaufelt habt. Egal. Lasst (euch) sehen!

    All eure Beiträge werde ich in Twitter sammeln und hier in einer Slideshow festhalten, um ihnen so den Raum zu geben, den sie eigentlich verdienen. Denn in dem gesamten Durcheinander von zu erfüllenden Lehrplänen und den Erwartungen von Klassen, Eltern und Schulleitung kommt oftmals eine nicht ganz unwichtige Gruppe gerne mal zu kurz: Wir selbst.

    1 Natürlich gehen auch eMails oder Blog-Kommentare!

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