 In einem Schrank meines Jugendzimmers fiel mir beim Ausmisten eine kleine Überraschung in die Hände: Eine Kassette, die ich mir ziemlich genau vor 30 Jahren zusammengestellt habe. Das Cover ist verloren gegangen, aber allein die künstlerische Ausgestaltung des Titels lässt erkennen, dass das Ding für mich etwas Besonderes war. Es entstand in den Sommerferien 1991, als ich mit meinem Mini-Kassettenrekorder und einem Cinch-Kabel bewaffnet alles vom Fernsehen aufnahm, was ich im Kinderzimmer mangels eines eigenen TVs nachhören wollte. Und so lausche ich gerade wieder einer verrauschten Titelmusik von Night Rider, der Theme von der Zeichentrick-Serie Karate Kid, den besten Tunes von Super Mario Bros. 3 oder kommentierten Wrestlingmatches von Tele5 – und lasse die Woge der Nostalgie gnadenlos über mich hinwegrollen. Die ganzen Melodien bringen sofort Erinnerungen an diese Sommerferien zurück.
In einem Schrank meines Jugendzimmers fiel mir beim Ausmisten eine kleine Überraschung in die Hände: Eine Kassette, die ich mir ziemlich genau vor 30 Jahren zusammengestellt habe. Das Cover ist verloren gegangen, aber allein die künstlerische Ausgestaltung des Titels lässt erkennen, dass das Ding für mich etwas Besonderes war. Es entstand in den Sommerferien 1991, als ich mit meinem Mini-Kassettenrekorder und einem Cinch-Kabel bewaffnet alles vom Fernsehen aufnahm, was ich im Kinderzimmer mangels eines eigenen TVs nachhören wollte. Und so lausche ich gerade wieder einer verrauschten Titelmusik von Night Rider, der Theme von der Zeichentrick-Serie Karate Kid, den besten Tunes von Super Mario Bros. 3 oder kommentierten Wrestlingmatches von Tele5 – und lasse die Woge der Nostalgie gnadenlos über mich hinwegrollen. Die ganzen Melodien bringen sofort Erinnerungen an diese Sommerferien zurück.

Es sind nur Momentaufnahmen, kleine Schnipsel: Tage im Freibad mit meinem Bruder. Das endlose Anstehen an der Wasserrutsche. Der vertrocknete Rasen unter den Füßen. Der Geruch von billigen Fritösenpommes. Unser Trip nach München, wo ich mir im WOM (World of Music) in der Kaufinger Straße eine LP gekauft habe. Ich entschied mich für den Soundtrack zu Gremlins 2 – und bereute den Kauf. Unser erster Besuch in einer Videothek, um besagten Film auszuleihen – auch das bereute ich. Tennisspielen mit den Nachbarskindern in der Straße auf einem Feld, das wir mit Straßenkreide gemalt hatten. Regelmäßig Eis für 50 Pfennig in der Dorfgaststätte. Endlose Sessions mit meinem heißgeliebten Gameboy und den Teenage Mutant Ninja (!) Turtles, das ich zum Jahreszeugnis geschenkt bekam und überall dabei hatte. Im Zimmer, im Auto. Unter dem großen Busch im Garten, den wir in Anlehnung an die Turtles mit den Nachbarskindern zum Hauptquartier deklariert hatten und ebenso coole Stirnbänder trugen wie Leonardo, Michelangelo, Raphael und Donatello. Sehr zum Leidwesen unserer Eltern, denn wir hatten dafür kurzerhand sämtliche Gürtel aus deren Bademänteln entwendet. Die damals brandaktuellen Folgen der 3??? (die Musikpiraten/die Automafia) und deren neue Art mit “hippen” 90s-Tunes, Freundinnen, wüsten Schlägereien und Stories, die so langsam gar nicht mehr mein Fall waren. Langeweile, die auch mal sein musste. Grillabende auf der Terrasse. Selbst abgehaltene Bundesjugendspiele mit den Kindern in der Straße. Jeden Tag war etwas los. Und trotzdem hatte man ab September immer das Gefühl, die Tage nicht genug ausgenutzt zu haben.
Ein besonderes Schmankerl hatte die Kassette am Ende der ersten Seite dann auch noch zu bieten: Zusammen mit meinem Bruder fing ich in dieser Zeit an, die guten alten Telefonstreiche zu veranstalten… und auf Band aufzunehmen. Und so höre ich uns mehr als 30 Jahre später mit quäkenden vorpubertären Kinderstimmchen bei Hinz und Kunz anrufen, irgendeinen Mist erzählen und uns diebisch an der Reaktion der perplexen Empfänger erfreuen. Es ist alles so wunderbar dämlich. Und gleichzeitig so zauberhaft.
Irre, wie so ein kleiner Kassettenfund sofort so ein Erinnerungsfeuerwerk lostreten kann.

 Die ersten beiden Wochen der Sommerferien sind in Bayern vorbei. Und mit Bilderbuchwetter und Temperaturen unter 30 Grad lassen die sich in süddeutschen Breiten hervorragend aushalten. Wenn man gesund ist. Ich selbst bin immer noch mit Regenerieren beschäftigt. Die
Die ersten beiden Wochen der Sommerferien sind in Bayern vorbei. Und mit Bilderbuchwetter und Temperaturen unter 30 Grad lassen die sich in süddeutschen Breiten hervorragend aushalten. Wenn man gesund ist. Ich selbst bin immer noch mit Regenerieren beschäftigt. Die 


 Dieser Tage flatterte mir eine wunderbare Weihnachtskarte ins Haus, die seitdem meinen Schreibtisch ziert. Das Design von Mariell Strate aus der
Dieser Tage flatterte mir eine wunderbare Weihnachtskarte ins Haus, die seitdem meinen Schreibtisch ziert. Das Design von Mariell Strate aus der 

 Der goldene Oktober hat seinem Namen zu Beginn der Herbstferien nochmal alle Ehre gemacht und die bayerische Landeshauptstadt in schönste Farben gehüllt: Die Baumkronen schillerten überall vor einem tiefblauen Himmel in allen Tönen zwischen gelb und tiefrot. Der fönige Herbstwind rauschte geheimnisvoll in den Parks, ließ die Blätter über das Panorama tanzen und trieb die Leute für wahrscheinlich das letzte Mal in diesem Jahr die Leute in Scharen nach draußen. Egal, ob Luitpoldpark, Englischer Garten, Westpark oder die Isarauen. Die Grünflächen in ganz München waren heißbegehrt. Bei solchen Aufnahmen auch kein Wunder…
Der goldene Oktober hat seinem Namen zu Beginn der Herbstferien nochmal alle Ehre gemacht und die bayerische Landeshauptstadt in schönste Farben gehüllt: Die Baumkronen schillerten überall vor einem tiefblauen Himmel in allen Tönen zwischen gelb und tiefrot. Der fönige Herbstwind rauschte geheimnisvoll in den Parks, ließ die Blätter über das Panorama tanzen und trieb die Leute für wahrscheinlich das letzte Mal in diesem Jahr die Leute in Scharen nach draußen. Egal, ob Luitpoldpark, Englischer Garten, Westpark oder die Isarauen. Die Grünflächen in ganz München waren heißbegehrt. Bei solchen Aufnahmen auch kein Wunder…














 Da hab ich nicht schlecht gestaunt, als ich am Faschingsdienstag in die Online-Lateinstunde meiner Klasse trat. Die Kinder hatten – anders als sonst – die Sitzung von sich aus gestartet und sämtliche Kameras eingeschaltet, um sich vor dem Bildschirm zu zeigen. Und jeder einzelne war verkleidet! Alle waren sie da: Die Prinzessin. Der Indianer. Der Punk. Ein Tina-Turner-Imitat mit explodierter Glitzer-Fönfrisur. Ein Papagei, eine Hexe, ein Einhorn. Selbst der Quoten-Proll war anwesend, mit Unterhose auf dem Kopf. Und alle waren sie bestens gelaunt und ohne Reue, dass am Faschingsdienstag dieses Jahr Unterricht stattfinden muss.
Da hab ich nicht schlecht gestaunt, als ich am Faschingsdienstag in die Online-Lateinstunde meiner Klasse trat. Die Kinder hatten – anders als sonst – die Sitzung von sich aus gestartet und sämtliche Kameras eingeschaltet, um sich vor dem Bildschirm zu zeigen. Und jeder einzelne war verkleidet! Alle waren sie da: Die Prinzessin. Der Indianer. Der Punk. Ein Tina-Turner-Imitat mit explodierter Glitzer-Fönfrisur. Ein Papagei, eine Hexe, ein Einhorn. Selbst der Quoten-Proll war anwesend, mit Unterhose auf dem Kopf. Und alle waren sie bestens gelaunt und ohne Reue, dass am Faschingsdienstag dieses Jahr Unterricht stattfinden muss.