• Technik,  Unterricht

    mebis/ByCS-Kurse verschlanken

    Es ist jetzt mittlerweile das vierte Jahr, dass ich regelmäßig in gewissen Klassenstufen die Lernplattform mebis in ByCS einsetze. Zur Nutzung des Angebots bin ich wie die Jungfrau zum Kinde gekommen – so wie wohl jede Lehrkraft in Bayern. Die Plattform gibt es schon seit über einer Dekade in der einen oder anderen Form, aber bis vor ein paar Jahren (ich schätze so ca. 3) gab es für Lehrkräfte keinerlei Anleitungen, wie man die Möglichkeiten einer Lernplattform sinnvoll einsetzen soll. Es war alles ein bisschen Wilder Westen. Wer wollte, fuchste sich in das Thema im Alleingang ein und ließ sich von den vielen Fragezeichen bei der Erstellung nicht aufhalten – andere hingegen schon und begannen bald, die Lernplattform abgrundtief zu hassen. Das Ding ist mächtig, aber von nichts kommt nun mal nichts. Und wenn man keine Notwendigkeit sieht, damit zu arbeiten, ist es den Aufwand für viele einfach nicht wert.

     

    Neue Karten

    Jetzt mit der dräuenden 1:1-Ausstattung dürfte sich da allerdings einiges ändern. Für Schulen sind die Möglichkeiten der Lernplattform und allem, was im ByCS-Paket sonst noch so enthalten ist (Prüfungsarchive, Kurzlinkdienst, kollaborative Online-Suite, werbefreie Mediathek, Lernplattform, Messenger), sehr attraktiv, weil es das alles ohne Kosten frei Haus gibt. Aber nicht nur Lehrer müssen nur darauf vorbereitet werden. Die Kinder ebenso. Daher beginne ich mit der Lernplattform schon relativ früh. Im Informatikunterricht der sechsten Klasse wohlgemerkt. Seit diesem Jahr habe ich dort den Kurs für meine Schützlinge entsprechend aufgebohrt: Interaktive Elemente, Feedbacks, selbst gedrehte Lernvideos, aufklappbare Akkordeons, Checklisten, Hausaufgabenforen – ich schieß aus allen Rohren. Dank der umfangreichen Anleitungen auf bycs.de habe ich mittlerweile eine ganz gute Expertise darüber, was die Lernplattform alles kann. Nur habe dabei eine Sache fundamental aus den Augen verloren.

     

    Zu viel von allem

    Den Kindern ist der Kurs in dieser Form einfach zu kompliziert. Sie verlieren sich in Tabs, Navigation, H5P-Gedöns, finden sich in den Menüs nicht zurecht. Es ist alles ein bisschen drüber. Aber wie verschlanken und übersichtlicher machen? Ich baue meine Kurse, wie ich es für hübsch halte, nutze Kursformate nach Gutdünken oder Bauchgefühl. Ich hinterfrage den Nutzen aber nicht. In der Oberstufe sind solche Überlegungen vielleicht sekundär, da die Lerngruppe schon über eine gewisse Historie im Umgang mit verschiedenen Layouts verfügt. Aber die Jüngsten vergrault man mit damit schon ordentlich.
    Aber wie gestalte ich einen Kurs in einer Lernplattform so, dass er für die Unterstufenklassen gut zu bedienen ist?
    Aufwendig, aber zu viel des Guten: Ein Blick in meinen Informatikkurs

     

    Guter Rat?

    Ich habe keine Ahnung. Das Internet dafür umso mehr. Nämlich unzählige Meinungen. Jeder empfiehlt etwas anderes, sodass ich am Ende so schlau bin wie vorher. Ein cleverer Gedanke kam mir dann aber am Schluss: Warum nicht die KI der ALP fragen? Vielleicht hat die aufgrund ihrer Eignung für Lehrzwecke ganz besonders Ahnung von der Chose.
    Ich erwartete nichts. Und wurde vom Ergebnis gelinde gesagt weggeblasen.
    Mein Prompt war folgender: Ich arbeite in einer sechsten Klasse im Informatikunterricht an einem Gymnasium, in dem meine Klasse im Informatikunterricht bei mir zum ersten Mal mit der Lernplattform in ByCS in Berührung kommt. Meine Kurse in der ByCS Lernplattform sind voll mit abwechslungsreichem Material, die Kinder kommen aber mit der Navigation schwer zurecht und sind oft überfordert, weil sie nicht wissen, wo sie klicken müssen oder wie sie im Kurs voranschreiten. Wie strukturiere ich meine Kurse in der Lernplattform sinnvoll um, damit die Schüler intuitiv und ohne große Umwege damit zurechtkommen und Spaß bei der Arbeit haben?

     

    Überlegungen einer KI

    Antwort der KI: Das ist eine sehr wichtige Frage, denn gerade bei jüngeren Schülerinnen und Schülern, die zum ersten Mal mit einer Lernplattform wie mebis arbeiten, ist eine klare, einfache und intuitive Kursstruktur entscheidend, um Frustration zu vermeiden und den Fokus auf den Lernstoff zu lenken.
    Hier einige Empfehlungen, wie du deine mebis-Kurse einsteigerfreundlicher und übersichtlicher gestalten kannst:

    Wahl des Kursformats

    • „Themen“ (Themenabschnitt) Format Dieses Format ist bei Einsteigern oft am besten geeignet, da es Inhalte klar in einzelne Abschnitte unterteilt, die direkt auf der Kurs-Startseite sichtbar sind. Vorteile:
      Alle Inhalte sind auf den ersten Blick erkennbar. Schüler müssen nicht erst durch Menüs oder Tabs klicken. Flexibel erweiterbar und übersichtlich. Du kannst die Themen logisch nach Unterrichtseinheiten, Wochen oder Themengebieten gliedern.
    • Alternativ: „Wochen“ Format (wenn Unterricht strikt nach Kalenderwochen geplant wird) Eher geeignet, wenn der Zeitplan eng verfolgt wird. Für Einsteiger aber mit Vorsicht, da chronologische Sortierung manchmal unübersichtlich sein kann, wenn Schüler Inhalte nach Schlagwörtern suchen wollen.

    2. Minimierung von Klickwegen

    • Inhalte möglichst direkt auf den Startseitenabschnitten verlinken oder einbetten (z.B. PDF-Dateien, Videos, Lernvideos direkt als Resource hinzufügen) So müssen Schüler nicht erst in mehrere Unterordner navigieren.
    • Weniger ist mehr: Nicht zu viele Elemente oder Sektionen auf einmal präsentieren. Maximal 5–7 Abschnitte auf der Kurs-Startseite machen die Orientierung leichter.
    • Vermeide zu viele Unterordner oder verschachtelte Ressourcen Das führt oft zu Verwirrung. Jede Datei oder Aufgabe sollte möglichst auf der Ebene sichtbar sein, die thematisch passt.

    3. Klare Benennung und Strukturierung der Inhalte

    • Eindeutige und verständliche Überschriften Statt nur „Thema 1“ besser „Mathe: Bruchrechnen – Einführung“. Schüler wissen so direkt, was sie erwartet.
    • Farbliche oder Icon-basierte Markierung (falls in mebis möglich) Unterstützt visuelle Orientierung.
    • Kleine Lernpakete statt lange Listen Besser kurze Einheiten, die klar und übersichtlich sind, als eine lange Liste mit vielen Aufgaben.

    4. Nutzung von Aktivitätsarten mit klaren Funktionen

    • Einfache Aufgabenformate: Multiple Choice, Zuordnungsaufgaben oder einfache Uploads (Hausaufgaben) sind gut für Einsteiger.
    • Verwende Labels und Textfelder: So kannst du zusätzliche Hinweise oder Erklärungen geben, was zu tun ist, ohne dass die Schüler viele Ressourcen öffnen müssen.
    • URL-Links zu externen Lernvideos oder interaktiven Übungen: wenn sinnvoll, eingebettet direkt im Kurs.

    5. Visuelle Navigationshilfen

    • Nutze ggf. Bilder, Grafiken oder kleine Icons (z. B. Pfeile, Häkchen als „Erledigt“-Markierung), um den Weg durch den Kurs zu unterstützen.

    6. Einweisung und Handreichung

    • Erstelle eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Schüler (PDF oder Video), die zeigt, wie sie den Kurs bedienen und Aufgaben abgeben.
    • Mache zu Beginn eine kurze gemeinsame Einführungsstunde in der Klasse, um den Umgang und die Navigation durch den Kurs zu üben.

    7. Feedback einholen

    • Frage die Schüler nach den ersten Wochen konkret, welche Bereiche für sie unklar sind. So kannst du deinen Kurs gezielt anpassen.

     

    OK?

    Mehr als das. Das sind RICHTIG GUTE Hinweise! Und zwar so gut, dass ich sie unbedingt umsetzen möchte, sobald ich Zeit habe. Mal schauen, wie gut mir das gelingt. Stay put!

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  • Alltag,  Unterricht

    The Power of Lehrbuch

    Wann immer eine neue Lehrplanreform kommt – und dazu kommt es gar nicht so selten – stehen die Fachschaften in Schulen stets vor derselben Frage: Welches der neuen Lehrwerke sollen wir für die nächsten Jahre nutzen?
    Die Entscheidung wird nicht gewürfelt, sondern unterliegt einem eingehenden Analyseprozess. Denn mal eben auf das falsche Lehrwerk gesetzt, ist der Fachunterricht für die nächsten Jahre in Mitleidenschaft gezogen und es liegt vorrangig am Ideenreichtum und Idealismus der Lehrkraft, die Klasse im Unterricht bei Laune zu halten, die inmitten von langweiligen Themen, Texten und Übungen so gelitten hat.
    Wie essentiell das für den Lernerfolg ist, ist der Lehrkraft natürlich klar. Aber wie eklatant wichtig, merkt man erst dann, wenn man sich selbst mal wieder in der Position eines Lernenden befindet. So wie ich vor ein paar Jahren.

    Lehrwerk im Selbstversuch

    Im Zuge der immer wieder anstehenden Griechenlandfahrten in der Schule und aufgrund eines gewissen Philhellenismus, dessen ich mich nicht erwehren kann, habe ich mir vor Jahren einen Kurs in Neugriechisch gekauft, um mich ein bisschen mit der Sprache dieses tollen Landes vertraut zu machen. Viel gab es damals nicht auf den Markt, und so entschied ich mich für einen Kurs von Langenscheidt. Der sah schick aus in seiner Pappschachtel und der Abbildung der kalkweißen Wände des Meteora-Klosters auf tiefblauen Hintergrund des Mittelmeeres.
    Erster Versuch: Ein Neugriechischkurs von Langenscheidt
    Gekauft hatte ich den damals 2016. Aber er fühlte sich an wie aus den 90ern. Nach einer umfangreichen Einführung von Schrift und Sonderregelungen zur Aussprache in Tabellenform auf 12 (!!!) Seiten ging es mit der ersten Lektion los. Ohne Vorankündigung wurde man in Textstücke geworfen, die sich komisch anfühlten.
    Der deutsche Student, der angeblich kein Griechisch kann, parliert minutenlang flüssig ohne Akzent vor sich hin, bestellt über Telefon ohne Probleme Theaterkarten oder diskutiert mit Sitznachbarn die Lage im Land – das jeweils in Texten, die teilweise eine halbe Seite lang sind. Entsprechend wuchtig ist dann auch das Lektionsvokabular hinten im Buch. Pro Lehrtext fallen im Schnitt fast 60 Wörter an. Da diese nicht in Einheiten aufgebrochen sind, muss man diese Menge auf jeden Fall vorher gepaukt haben, sonst kommt man überhaupt nicht zurecht. Bei der Grammatik sieht es ganz ähnlich aus. Es geht sofort ans Eingemachte: Pluralbildung, Konjugieren von Verben, Artikel und ihre Veränderung in den Kasus. Alles in Lektion 1. Der Sprachenlehrer in mir rebelliert sofort. Das ist einfach zu viel.
    Und so verebbten meine hehren Hoffnungen Griechisch mit diesem Lehrwerk zu lernen in Lektion 3 auf S. 56 – irgendwo zwischen der Deklination von Zahlwörtern und einer grusligen Abbildung eines Clowns. Ich hasse Clowns.

    Neuer Versuch

    Fast forward 2025: Es geht nach Korfu. Wieder mal. Und in den Sommerferien aufs griechische Festland mit der Schule. Wie wäre es daher mal wieder mit Griechischlernen?😉 Aber wie? Dass ich mit dem Langenscheidtkurs nicht weitermachen werde, ist mir relativ schnell klar. Ein gebranntes Kind scheut nun mal das Feuer. Also suche ich nach Alternativen. Und werde tatsächlich fündig. Nämlich dort, wo ich eigentlich schon immer hätte suchen müssen: Bei einem Schulbuchverlag.
    Klett hat Kalimera im Angebot. Ein Lehrwerk für Erwachsene. Und die Stats lesen sich ganz anders als bei Langenscheidt, wo man den Kurs mit dem Slogan “Griechisch lernen – gründlich und systematisch” betitelt (deutscher geht’s eigentlich nicht).
    Kalimera ist da anders. Nämlich für mich als Sprachenlerner hochmodern:
    Alles ist am europäischen Referenzrahmen angelehnt: Themen, Vokabular, Grammatik. Ich weiß sofort, was ich am Ende dieses Buches kann – und was nicht. Der Aufbau des Buches ist genauso, wie ich es von Lehrwerken aus dem modernen Fremdsprachenunterricht gewohnt bin – entsprechend komme ich sofort damit klar.
    Die Lektionen? Keine seitenlangen Lesestücke mehr. Stattdessen kleine Dialoge, aufs Minimum beschränkt. Immerhin ist der Anfänger im Neugriechischen vor allem erstmal mit dem Lesen und Entziffern der Buchstaben beschäftigt. Entsprechend wohldosiert ist der Rest: Text 1: Guten Tag. Wie geht’s? Das freut mich. Auf Wiedersehen. Text 2: Guten Tag. Wie geht’s? Das freut mich. Ich heiße Peter Schmidt. Und Sie? Einen schönen Abend noch.
    Die Dialoge bauen langsam aufeinander auf, werden von mal zu mal vorsichtig komplexer. Da versteht jemand sein Handwerk. Das merkt man. Dazu keine altbackenen Abbildungen mehr, sondern klare, moderne Zeichnungen. Und kein Clown (ich hasse Clowns). Schön gelayoutet. Das mag ich einfach. Die Übungsformate? Da ist einiges geboten. Und zwar so viel, dass ich mir beim Lernen kleine Notizen mache, um so etwas selbst auch für den eigenen Unterricht zu nutzen. Rollenspiele als verkappte Listening Comprehensions, in denen man als Sekretär aus einem Telefonanruf gewisse Daten heraushören und aufschreiben muss, Kärtchendialogspiele mit Spielcharakter (:-), klassische Ankreuzformate, Zuordnungsübungen mit Audio-Material, Rechenaufgaben mit Würfeln, wenn es um das Erlernen von Zahlen geht. Überhaupt wird viel gewürfelt in diesem Lehrwerk. Für mich als Kind der 80er, wo kein Haushalt ohne die obligatorische Spielesammlung mit Mensch-ärgere-dich-nicht auskam, nostalgischer Balsam auf die Seele.
    Die Motivation mit so einem Buch weiterzulernen ist daher für mich eine ganz andere. Nach einer Woche bin ich mittlerweile bei Lektion 7 von 20. Die ersten Brocken Griechisch habe ich bereits ausprobiert. Dank der lebensnahen Themen im Buch ging das Bestellen von Essen ohne große Probleme. Für meine Bemühungen gab es lobende Worte vom griechischen Kellner, ein motivierendes Schulterklopfen und einen extra Ouzu. Lohnt sich also.
    Wahnsinn, wie die Freude an derselben Sache so von der Art der Präsentation abhängt. Das muss man sich für den eigenen Unterricht echt häufiger hinter die Ohren schreiben…
    … und jetzt wollt ihr den grusligen Clown sehen, gell? Bitte hier ist er…
    Ich hasse Clowns
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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    KI-Krisen

    Das Thema KI taucht bei mir aktuell noch nicht so wirklich häufig im Blog auf. Das hat seinen Grund. Als braver Beamter sind bei mir viele Abläufe derart eingeschliffen, dass ich im Schulalltag kaum darüber nachdenke, gewisse Schritte einfach an eine KI abzugeben. Einen Lückentext erstellen lassen? Ach quatsch, mach ich mal selber. Aus einem Video eine Listening Comprehension mit einem Mausklick designen? Iwo. Die paar Minuten Englisch-Video kann ich mir selbst anhören. Und das Hörverstehen mach ich auch. Das ging ja die letzten 15 Jahre auch.

    Mich überrascht bei dem Thema immer wieder, wie kreativ die Technologie für Dinge genutzt wird, die ich so noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Bei meinen Schülern sehe ich das immer wieder. Was die Oberstufe mit Hilfe von ChatGPT in Gruppenarbeiten für Plakate erstellt, ist der Hammer. Letzte Woche zum Beispiel:

    KI – selbstverständlich für die Klassen

    Da bekam die Oberstufe vier alte Werbeplakate mit einem Motiv, aus dem ich sowohl Original-Produkt als auch Slogan herausgeschnitten hatte. Die Aufgabe war einfach: Anhand des Motivs sollten sie sich für ein Produkt entscheiden, das damit beworben wird, einen cleveren Produktnamen und eingängigen Slogan erfinden und all das in eine Produktpräsentation münden lassen.

    Wo ich noch irgendwas auf den Screenshot des Motivs gekritzelt und vielleicht dem einen oder anderen Glow-Effekt versehen hätte, um mein imaginäres Produkt in Szene zu setzen, gingen die Jungs in einer Gruppe ganz anders vor:  Sie luden einfach das Originalmotiv hoch und gaben der KI per Prompt den Befehl, ihr Produkt, dessen Namen und den Slogan in das Bild einzufügen und im Stil einer 80er Jahre Werbung aussehen zu lassen. Das dauerte keine 20 Sekunden. Und das Ergebnis war der Hammer.

    Nicht unfehlbar

    Natürlich funktioniert das alles nicht immer. Im Informatikunterricht war ich in diesem Jahr in meiner sechsten Klasse sehr von den Socken, wie selbstverständlich die Kleinen die angezeigten Google KI-Zusammenfassungen von Artikeln ungefiltert übernehmen, weil sie keine Lust haben, die langen Texte nach Informationen zu suchen. Der Höhepunkt dieser Unterrichtssequenz war eine Präsentation über eine afrikanische Steppengiraffe, deren Herz in der Minute im Schnitt angeblich 300 mal pro Minute schlägt.

    Ich selbst bekam die Fehlbarkeit von KIs dieses Wochenende vorgesetzt. Aus Spaß habe ich der Dillingen-KI mal den Befehl gegeben, zu meinem Blog einen Werbetext zu schreiben. Das Ergebnis war zum Schießen:

    Eine Werbeanzeige von ByLKI für den Blog

    Offensichtlich habe ich ein paar mal zu sehr über defizitäre Technik im Unterricht gelästert. Anders kann ich mir nicht erklären, dass die KI mich für eine Reparaturklinik hält. Das drucke ich mir auf jeden Fall nicht auf die nächsten Visitenkarte.

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  • Allgemeines,  Alltag,  Technik

    Ausbildungsgeräte IV: Eine Anekdote

    Die Episode muss ich euch erzählen. Sonst geht das in dem ganzen Gedöns unter. Es ist nur eine Fußnote im Kosmos Ausbildungsgeräte, aber es zeigt mal wieder so offensichtlich, wie ausgereift dieses ganze Projekt ist.

    Am Anfang war das Wort

    Es geht los mit einer eMail einer Kollegin der Parallelschule, die sich dort um die Geräte kümmert. Eine ihrer Referendarinnen hatte angefragt, ob man die Drucker mit den Ausbildungsgeräten zusammenbringen kann. Die Frage ist berechtigt, aber – wie so immer – kompliziert. Die Drucker gehören nämlich zum Schulnetz, in dem die Ausbildungsgeräte Fremdkörper sind. Installation der Treiber geht nur über Umwege. Umwege, die wir als Admins nicht bereit sind zu gehen, denn wir haben anderes zu tun als auf bis zu 60 Geräten immer wieder dieselben Treiber zu installieren. Zum Glück hat meine Kollegin eine Ersatzlösung gefunden.
    Die Drucker sind in dieser Lösung raus, aber die Kopierer nicht. Die sind nämlich von Canon und können über die Canon Print App angesteuert werden – Zumindest über iOS. An der Schule meiner Kollegin sind die Ausbildungsgeräte nämlich iPads. Und da scheint das ganz gut zu klappen. Ich bekomme also den Tipp mal zu schauen, ob es für Surfaces etwas ähnliches gibt.
    Also mach ich mich auf die Suche.
    Same same, but different. Die Apps aus dem Microsoft und Apple Store sind nicht identisch. Auch wenn das Logo es suggeriert.
    Im Microsoft-Store gibt es von Canon eine gleichlautende App, diese kommuniziert aber nicht mit Kopierern von Canon, sondern ausschließlich mit deren Druckern. Eine Probeinstallation auf meinem Surface bestätigt das. Der Kopierer wird nicht erkannt. Nicht über NFC, nicht über Direktverbindung mit USB-Kabel, nicht über IP-Adresse. Ich frage am Ministerium nach, ob irgendwelche Erfahrungswerte vorlägen, wie man Surfaces unproblematisch an Drucker oder Kopierer bringt. Die Antwort kommt bereits nach einer Stunde per eMail: Nein, gibt es nicht, aber ich könnte doch einfach die Canon App aus dem Microsoft Store installieren. Ein mitgelieferter Link in der eMail führt mich zu eben der App, die ich gerade eben getestet habe…
    Also nischt.

    Neuer Versuch

    Ich forsche weiter – und komme irgendwann auf den Gedanken, vielleicht die Brother-Drucker in der Schule an die Surfaces zu bringen. Über USB bekomme ich das tatsächlich hin. Ich melde mich erneut freudig beim Ministerium und frage an, ob ich die Treiber von Brother zur Prüfung einreichen könne, denn jedes Programm, das auf den Surfaces installiert werden soll, muss vorher einzeln per Formular zur Prüfung eingereicht und nach Erhalt des Prädikats “unbedenklich” zur Verteilung an die Surfaces angewiesen werden (Don’t ask…) . Mir wird gesagt, ich soll das Treiberpaket zur Prüfung hochladen. Gesagt, getan… und gescheitert. Ich kann die Datei nicht hochladen. Denn das Formular unterstützt lediglich MSI-Dateien. Zip geht nicht.
    Ich melde mich erneut. Frage um Hilfe, wie ich das dennoch hinbekomme.
    Die Antwort kommt dieses Mal nach zehn Minuten: Das geht nicht. Aber ich könne die Treiber ja manuell auf den Surfaces installieren. Auf 30 Geräten wohlgemerkt, an denen ich mich einzeln anmelden müsste.
    Ganz bestimmt nicht.
    Dann bleibt es halt beim USB-Stick.
    Was für eine Vernichtung von Arbeits- und Lebenszeit. Und Nerven…
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  • Technik

    Ausbildungsgeräte III: Es geht weiter…

    Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich unter einem Trauma leide. Es hat auch einen Namen: Ausbildungsgeräte. Der Ausdruck geistert für mich gefühlt in jedem vierten Blogartikel durch die Zeilen. Zweimal war er sogar Hauptthema. Einmal hier und hier. Jetzt jährt sich das Trauma zum dritten Mal. Irgendwann sollte ich mich ja auch mal an die Dinger gewöhnt haben. Schauen wir mal…

    Cute on Paper

    Die Idee an sich ist ja begrüßenswert: Lehramtsanwärterinnen und -anwärter werden für die Zeit ihrer Ausbildung mit eigenen Geräten ausgestattet. Manche Schulen bekamen iPads, wir Surfaces von Microsoft. Schick. Nur leider sind die Geräte scheußlich einzurichten. Und zu verwalten. Und zu warten. Und überhaupt. Wieso?

    Insgesamt benötige ich vier Portale zur für

    • die Bestellung der Geräte
    • die Einrichtung der Geräte,
    • die Verwaltung der Geräte und
    • das Nachschlagen von Anleitungen, die in regelmäßigen Abständen in verschiedenen Versionen vorliegen, weil sich am Prozedere oder den Programmroutinen etwas geändert hat.

    All das passiert nicht automatisiert. Jedes einzelne Gerät muss händisch eingerichtet werden.

    Ich könnte noch viel mehr darüber schreiben. Aber über den riesigen Mehraufwand habe ich mich schon ausgelassen. Ebenso auch über die geradezu nicht-existente Nutzung der Geräte, sobald die Referendare einmal gemerkt haben, wie beschränkt sie damit arbeiten können. Aber ich lasse es. Alles andere ist hier im Blog nachzulesen.

    Da sind sie. Teilweise noch unausgepackt, weil ich deren Anblick einfach nicht ertrage 🙈

    Alles auf Null

    Jetzt ist ein neues Seminar an die Schule gekommen. Doppelt so viele wie üblich. Das heißt, die alten Geräte wechseln ihren Besitzer und ein Schwung neuer müssen dazukommen. What can possibly go wrong? Folgen Sie mir in ein neues Kapitel meines Traumas…

    Für den Bestellprozess der neuen Geräte muss ich in eine der oben vier genannten Plattformen. Allerdings wird mir kurz vor Abschluss der Bestellung gesagt, dass die Anzahl der Geräte, die ich haben möchte, das Volumen, das uns als Schule zugestanden ist, übersteigt. Ich soll über einen bürokratischen Umweg das Volumen an verfügbaren Geräten erhöhen. Schon da schwillt mir schon wieder der Hals. Warum muss ich von MEINER Seite bürokratisch eine Vergrößerung des Volumens anfragen, wo dem Ministerium doch vorliegt, wie viele neue Referendarinnen und Referendare an unsere Schule kommen?
    Noch interessanter wird es dann, als die Geräte, die man liefern darf, ankommen. Sie sind eine Generation weiter als unsere alten Ausstattungsgeräte. Das heißt, dass manche Referendarinnen und Referendare ein brandneues Gerät in den Händen halten werden, und andere die vorige Generation. Noch dazu ist in den neuen Paketen die Ausstattung rationiert worden. Wo die alten Geräte noch einen Streaming-Stick von Microsoft dabei hatten, fehlt dieser nun. Er ist auch nicht bestellbar, was mich als pädagogischen Systemadministrator vor ein Problem stellt: Wer bekommt ein neues Gerät? Wer bekommt ein altes Gerät? Wer bekommt ein altes Gerät mit Streaming-Stick? Wer bekommt ein neues Gerät ohne Streaming-Stick? Soll ich das losen? Soll ich es alphabetisch machen? Soll ich einfach niemandem einen solchen Stick verpassen? Ich weiß es nicht.
    Ich habe zumindest begonnen, nun erst einmal die alten Geräte nach einer Anleitung, die vom Ministerium mittlerweile in der 9. Revision (!!!) vorliegt (die vorigen wurden uns in einer Beta-Version vorgelegt, damit wir auf eigene Faust durch trial and error Fehler herausarbeiten durften, nice) von den alten Konten zu befreien, um dann neue anzulegen. Auch das klingt einfacher, als es sich de facto darstellt.

    Denn durch die kaum erfolgte Benutzung der Geräte durch die Referendare ziehen die alten Geräte nach dem Hochfahren erst einmal gefühlt zwei bis drei Stunden Updates der letzten zwei Jahre. Nebenher ein neues Konto anzulegen ist völlig unmöglich. Also begebe ich mich an das nächste Gerät und fahre es hoch und lasse Updates ziehen und dann das nächste und dann das nächste und dann das nächste.

    Auszug der Update-History nach zwei Jahren Inaktivität
    Während ich in diesem Gerätepark sitze, der aussieht wie eine nerdige Zockerhölle, mache ich mir im Kopf ein Memo, den Referendaren künftig unter Androhung der Todesstrafe anzuordnen, die Geräte vor der Abgabe von ihnen komplett aktualisieren zu lassen und alle aktuellen Updates selbstständig zu installieren. Denn hier verliere ich wirklich Lebenszeit und Nerven.

    Runde 2

    Als die Geräte nun fertig aktualisiert sind, geht es los mit dem Erstellen der neuen Konten. Dies funktioniert über User-Konten, die ich pro Gerät händisch anzulegen habe. Inklusive Passwort und Sicherheitsfragen für den Fall, dass das Kennwort verloren geht. Das geht ein knappes Dutzendmal über den Klickweg:

    Einstellungen > Konten > Benutzer hinzufügen > keine Anmeldeinformationen > keine E-Mail-Adresse von Microsoft > Name des Users > Passwort > Sicherheitsfragen > abspeichern.

    Dann wird das Gerät heruntergefahren, die Refis loggen sich mit ihrem Passwort ein, ich registriere sie in der Hub-App, die das Gerät an unsere Schule kettet und die auszubildende Person an den wenig erbaulichen App Store mit knapp 20 möglichen Programmen (unter anderem so heiße Produkte wie Libre Office oder Gimp). Nur dieses Mal geht das nicht…

    Das ist neu

    Die Hub-App will sich aktualisieren, da sie zu alt ist. Gesagt, getan. Naja, nicht wirklich getan. Von einem Update kann nicht die Rede sein. Das Programm löscht sich kurzerhand vom Gerät. aktualisieren. Das Update muss ich händisch von einer Homepage herunterladen und die Installation manuell anschubsen.

    Auf jedem Gerät muss ich jedes Mal exakt dieselbe Datei händisch herunterladen und installieren…

    Als die neue Version aufgeht, schwillt mir erneut der Kamm:

    Die Oberfläche komplett anders aus. Und durch die Neuinstallation ist die Bindung der Geräte an unseren Standort gelöscht wurden. Ich muss bei jedem einzelnen Gerät eine Server-Adresse eintippen, die die Surfaces wieder an unsere Schule bindet. Wie das geht, steht natürlich nicht in der Anleitung zur Rücksetzung der Geräte. Stattdessen erfolgt in einem kurzen und knappen “Siehe Kapitel 3.2.2” ein Verweis auf die ursprüngliche Anleitung zur Neuinstallation der Geräte. Diese finde ich auf der Nachschlage-Plattform für die Schulungsunterlagen. Irgendwo auf Seite 42. Ein Kapitel, das in schwarz und rot verfasst ist, weil durch die ständigen Updates sich permanent Änderungen im Ablauf ergeben haben. Ich muss das mal schnell herzeigen, das glaubt mir sonst niemand:

    Auszug einer Seite aus der Installationsanleitung für die Geräte. Alles, was rot ist, sind Neueintragungen...
    Und dann irgendwann um 18.35 Uhr diesen Abends in der Schule ist das erste von 17 Geräten einsatzbereit.

    Und ich möchte einfach nur noch irgendetwas anzünden.

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  • Technik,  Unterricht

    Vom Apfel der Versuchung – Teil II

    Der geneigte Leser dieses Blogs hat es vielleicht über die Jahre mitbekommen, dass ein Großteil meiner Geräte aus dem Hause Samsung stammt. Ich bin eigentlich kein Fanboy und habe über die Jahre auch gerne den ein oder anderen Ausreißer zu einer anderen Marke gewagt: Mal war ich bei LG, dann bei HTC und deren Wahnsinns One-Smartphone. Ganz kurz auch einmal war Huawei dabei. Nichtsdestotrotz trieb es mich immer wieder zurück zum südkoreanischen Hersteller.

    Fanboy – wider Willen

    Die Geräte liefen einfach – und das vom ersten Tag an, als ich ein derartiges Gerät in der Hand hielt. In einer Zeit, in der es damals zum iPhone 4 keine nennenswerten Alternativen gab, war das Samsung Galaxy S1 mehr oder weniger konkurrenzlos. Auch beim Thema Tablet kam man vor knapp zehn Jahren kaum an Samsung vorbei, wenn man sinnvoll in der Schule damit arbeiten wollte. Die Stiftsteuerung beim Samsung Note 8.0 gab es im Jahre 2013 lange vor der Erfindung des Apple Pens und auch das Screen Mirroring funktionierte damals schon beachtlich gut. Und so war ich mit meinem Setup eigentlich immer zufrieden und wenn ich ehrlich bin, bin ich es heute noch.

    Die Versuchung

    Das Thema Apple erschien bei mir immer nur sporadisch am Horizont, da ich in meiner Android Bubble per se sehr glücklich war. Erste Ausreißer gab es, als ich das Seminar im Umgang mit Medien ausbilden sollte. Zu diesem Zweck bekam ich vor knapp drei Jahren ein iPad in die Hand. Ich habe immer wieder ein bisschen damit herumgespielt und fand auch an vielen Apps und Programmen Gefallen. GoodNotes zum Beispiel ist, was Bedienbarkeit und Ausgereiftheit anbelangt, auf weite Sicht konkurrenzlos, wenn man ehrlich ist. Squid, mit dem ich auf Android mittlerweile seit weit über vier Jahren arbeite, funktioniert prima, ist aber in der Bedienung minimal komplizierter als die Konkurrenz auf dem iPad. Was den Schreibkomfort anbelangt, brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Meine Handschrift mit dem Apple Pen ist grundsätzlich deutlich ruhiger und schöner als mit den krakeligen Pens eines Samsung Tablets.
    Meine Mitschriften sahen mit Goodnotes nie besser aus…
    Nichtsdestotrotz habe ich mich immer wieder auf Samsung zurück besonnen, spätestens seit dem Umzug in die neue Schule.
    Denn Apple TVs sind bei uns nicht verbaut. Nicht, weil sie vergessen wurden, sondern weil nur eine Handvoll Kollegen mit Apple Equipment arbeitet. Wir alle haben als Lehrerdienstgeräte Windows-Convertibles von Fujitsu Siemens und sind damit sehr zufrieden.
    Jetzt erst vor kurzem grub ich dann doch wieder mein Schul-iPad heraus und spielte aus Neugier ein bisschen damit herum. Zum Beispiel in meiner go-to-App, Evernote. Nachdem ich beim Notizenmachen auf der App auf Android immer wieder verzweifelt bin, denn die Stiftfunktion mit Evernote funktioniert dort schlicht nicht: Auf dem S7 lässt sich in Evernote schreiben, bis man den Stift vom Display absetzt. Dann weiß das Tablet auf einmal nicht mehr, was es tun soll, und erkennt als Eingabegerät auf einmal nicht mehr den Pen, sondern die Handfläche. Oder keins davon. Dann muss man Evernote neu starten und das Theater geht von vorne los. Kacke. Ist ein Feature bei einem Programm, das sich Notiz-App nennt, tatsächlich so rudimentär entwickelt? Auch iOS offensichtlich nicht, wie mein Vergleichsbild zeigt.
    Furchtbar: Die Notizenfunktion in Evernote ist auf meinem Samsung (oben) nicht zu gebrauchen. Auf iOS (unten) kein Problem…
    Hier ging alles mühelos.
    Also forschte ich ein bisschen weiter: Gibt es vielleicht doch noch ein paar Vorteile, mal auf die andere Seite zu schauen? Ich wurde fündig:

    Echte Vorteile

    Viele Apps, mit denen ich über Jahre meinen Unterricht auf Android bestritten habe, sind mittlerweile aus dem Play Store verschwunden. Verständlich: Auf einem Betriebssystem wie Android, wo die Piraterie teilweise Blüten treibt wie zu den besten Amiga-Zeiten, sind gewisse Programme einfach nicht rentabel. Auf einem geschlossenen System wie iOS hingegen lässt sich damit noch gut Geld verdienen. Und deswegen finde ich viele Programme, die ich das letzte Mal, vielleicht 2020, auf Android hatte, auch vier Jahre später noch in einer aktuellen Version vor, mit der ich auf einmal auch meine alten digitalen Unterlagen wieder prima nutzen könnte (die ich Android zugunsten großenteils schon wieder geändert habe).
    Eine App wie EZ PDF Clear, war spätestens mit meinem aktuellen Samsung-Tablet nicht mehr möglich. Das Programm stürzte ständig ab, wenn man es reaktivieren wollte. Aus dem Store ist es schon längst verschwunden. Die letzte Version stammt von 2014 (wie übrigens auch mein Blog-Artikel). Auf dem iPad ist die App hingegen alive and kicking. Ebenso sieht es mit HyFee Nextcloud aus, das der allseits begabte Christian Mayr für den Unterricht programmiert hat. Auf Apple-Geräten ist die App noch bestens funktionsfähig. Im Play Store hingegen ist es nicht mehr nicht mehr aufgelistet.
    Zu meiner Freude habe ich nun auch eine Möglichkeit gefunden, ein Apple-iPad auch ohne Apple TV an unsere Whiteboards zu bringen. Mit der App iProjection lässt sich das Gerät per QR-Code mit dem Whiteboard direkt verbinden. Allerdings dauert dieser Vorgang aktuell noch bedeutend länger, als mit dem Samsung-Tablet. Fast eine Minute dauert der Vorgang – Zeit, die sich in einer Unterrichtsstunde quälend lang anfühlt.
    Das Thema der schnellen, drahtlosen Verbindung hat mich im Blog über viele Jahre mit verschiedenen Streaming-Sticks beschäftigt. Mit Benchmark-Tests habe ich in Videos immer wieder mal die Zeit gestoppt, wie lange es benötigt, um über Sticks von Microsoft, von Samsung oder mit dem EZCast zu verbinden. Mit den aktuellen Whiteboards klappt das mit Android so schnell wie noch nie. Das schreckt mich aktuell tatsächlich auch wieder ein bisschen ab. Und so laufe ich jetzt gerade wie der letzte Technik-Nerd im Moment im Unterricht mit drei Geräten herum:
    1. Meinem Windows-Lehrer-Dienstgerät,
    2. meinem Android-Tablet und
    3. nun auch mit dem iPad.
    Es ist fast so ein bisschen bei mir wie mit den sozialen Netzwerken. Ich kann mich nicht wirklich für eins entscheiden und bespiele deswegen jedes davon, bis es mich langweilt.
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  • Pädagogik,  Technik,  Uncategorized,  Unterricht

    Das 1×1 von 1:1

    Herr Rau hat in einem seiner jüngsten Blogposts eine gute Frage gestellt, die im Zusammenhang der Notizen App Goodnotes stand, vor der wir in den nächsten Jahren wohl vermehrt in Klassenzimmern sehen werden. Denn ab nächstem Schuljahr soll in den weiterführenden Schulen die 1:1-Ausstattung mit digitalen Geräten im Unterricht auf den Weg gebracht werden. Sic deus ministerium vult.

    Was lange währt?

    Damit wird mehr (Geräte für alle… ) oder weniger (… die die Eltern kaufen müssen und nach Vorlage bei der Schule eine Förderung von 400 Euro erhalten) tatsächlich ein Wahlversprechen eingelöst, von dem die Staatsregierung schon vor vielen Jahren gesprochen hat: Laut Blog war das im Jahre 2014 (!).
    Aber selbst wenn dies nun (verspätet) angekündigt wurde, ist das Thema in den Jahren von Lehrkräftemangel, hohen Krankenständen, Corona und anderen stets alternierenden Katastrophen überdeckt worden. Daher wird ein Großteil der Schulen recht überrascht sein, dass ab nächstem Jahr ein fix-und-fertiges Konzept stehen und umgesetzt werden soll. Wie, das entscheidet jede Schule für sich.
    An Bildungseinrichtungen, an denen Digitalisierung und digitales Arbeiten im Unterricht immer wie die Büchse der Pandora behandelt wurde (und wer sich jetzt fragt, warum das so ist, dem empfehle ich lediglich einen Artikel zum Thema Lehrerdienstgeräte), tut das gleich mehrfach weh. Denn wo andere Schulen über Jahre konsequent ausprobiert und evaluiert haben, müssen dort jetzt auf die Schnelle Grundsatzentscheidungen her, die das komplette Kollegium betreffen:
    Welche Geräte sollen es werden? Welches Betriebssystem? Welche Plattformen nutzt man? Welche Apps? Wie bettet man die Geräte sinnvoll in den Unterricht ein? Welche Etiquette gilt? Was folgt bei Verstößen (man nimmt den Kindern ja jetzt nicht einfach nur ein Handy, sondern ein DAS Arbeitswerkzeug ab)? Ab welcher Klasse fangen wir damit an? Welche Informationen benötigen die Schüler? Welche die Eltern? Wo werden die Infos abgelegt? Brauchen die Geräte eine Tastatur? Brauchen sie einen Stift? (Und damit sind wir auch wieder beim Artikel von Herrn Rau:) Ersetzen die Geräte das Heft? Ersetzen sie das Buch? Ersetzen sie beides? Allein an dieser Thematik entspinnt sich ein Spinnennetz an Folgen und Möglichkeiten – und hier sind wir ja bereits bei Überlegungen zum konkreten Umgang mit der Technik im Unterricht. Andere, viel grundsätzlichere Fragen noch gar nicht in derselben Lautstärke besprochen worden und müssen schon etwas sorgfältiger fernab von den offiziellen Dokumenten des Ministeriums recherchiert werden. Zum Beispiel diese:
    Wie geht man mit Eltern um, die gar kein Tablet für ihre Kinder im Unterricht haben wollen? Oder noch deutlicher: Wie geht man mit Lernenden um, die von der Möglichkeit eines Tablets im Unterricht keinen Gebrauch machen wollen?

    Denkt doch mal einer an die Kinder!

    Davon gibt es tatsächlich ein paar. In unserer Oberstufe zum Beispiel. Dort habe ich in meinem Englischkurs im Zuge des Themas Media diverse Umfragen über die mebis Lernplattform beantworten lassen. Und für einen Kurs, in dem 80% mit einem digitalen Gerät im Unterricht sitzen, finde ich die Antworten zum Thema 1:1-Ausstattung bemerkenswert reflektiert. Ich schicke hier mal einen kleinen Auszug mit – ist ja anonym.
    Viel Applaus und Lob für die Idee, aber auch eine Zurückhaltung ist deutlich zu spüren: Potentielle Ablenkbarkeit, Leistungsverzerrung, ChatGPT in ständiger Reichweite, fehlende Reife, Technikzwang.
    Solchen sehr berechtigten Vorbehalten muss man als Schule auch in irgendeiner Weise gerecht werden.
    Eine entsprechende Diskussion zu dem Thema entsponn sich auf Herrn Raus Blogeintrag dann auf Mastodon. Hier nachzulesen.
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  • Technik

    KO mit KI?

    KI und Unterricht? Puh, für die meisten fast schon wieder kalter Kaffee. Für mich persönlich aber tatsächlich fast immer noch ein Novum, wenn ich ehrlich bin. Denn mit dem Thema habe ich mich bislang nur marginal beschäftigt. Klar habe ich ein bisschen damit herumgespielt, als vor knapp zwei Jahren ChatGPT durch die Nachrichten rauschte und die sozialen Netzwerken vor Seiten und Beiträgen nur so explodierten, was sich damit alles anstellen ließe. Wie viele Screenshots ich noch von alten Twitter-Posts abgespeichert habe, in denen eine AI-Seite nach der anderen in irgendwelchen Top 10-Listen zusammengestellt ist, kann ich gar nicht mehr zählen. Aber angesehen habe ich mir bis heute keine einzige davon. Mir war das zu schnell und zu viel. Wenn man das Thema in einem laufenden Schuljahr sinnvoll angehen will, muss man da schon ordentlich Zeit mitbringen, die ich mitten in Schulumzügen und Admin-Tätigkeiten einfach nicht hatte. Zumindest nicht in dem Umfang, den das Thema eigentlich haben möchte. Zu kleinen Mini-Einheiten hat es aber gereicht.

    Erste Schritte

    Eine schulinterne Lehrerfortbildung in unserem Physiksaal zu dem Thema hatte ich brav besucht und ein paar Anwendungsbeispiele gesehen, aber eher für den Alltag. Für den Unterricht habe ich kaum etwas genutzt, außer vielleicht mit KIs zur Bilderstellung.
    Dall-E2 habe ich regelmäßig im Unterricht im Konversationskurs bemüht, da die seltsamen Ergebnisse in vielen Stellen besprechenswert, amüsierend, meistens sogar furchterregend waren.

    Typisches DallE-Ergebnis aus dem Jahre 2022

    Deutlich besser wurde es mit Mid-Journey, bei dem ich für ein halbes Jahr ein 10€-Monatsabo hatte, mit dem ich das eine oder andere Bild für Mebis-Kurse oder den Unterricht erstellt habe. Aber auch das fiel eher in die Kategorie “mal ein bisschen rumprobieren und diffus vor sich hin wurschteln”. Ich konnte mich mit dem Thema nie so anfreunden. Ein bisschen fühlte es sich wie Schummeln an. Immerhin will ich in meinen Stunden ebenso der Chef sein wie in der Vorbereitung darauf.
    Zum anderen hat mich tatsächlich auch die CO2-Bilanz von KI immer etwas abgeschreckt. Wenn man man liest, was das Thema umwelttechnisch für Spuren hinterlässt, bin ich schon doppelt vorsichtig bei der Nutzung und frage mich, ob ich mein Gehirn nicht weiter nutzen möchte.

    Neue Schritte

    Aber jetzt mit der neuen KI der ALP, von der Herr Rau schon sehr eingängig gesprochen hat, habe ich im Zuge des Selbstlernkurses mal ein bisschen mich auf Spur bringen lassen, was damit so im Unterricht möglich ist.
    Die Ankündigung, diese erst nach Bestehen eines Moodlekurses nutzen zu können führte unter anderem auch auf Mastodon zu ziemlich heftigen Reaktionen, weil der oder die eine oder andere Gängelung vermutet. Aber für jemanden wie mich, der bislang immer eher diffus an dem Thema herumgedoktert hat, war dieser Kurs tatsächlich ein super Überblick, um einfach mal mit dem Thema warm zu werden, anstatt sich nach Trial and Error mal durchzuwurschteln. Und für die eine oder andere nervige Aufgabe ist KI tatsächlich eine große Erleichterung.
    Meine Ergebnisse mit dem Thema will ich ab und an auch hier in den Blog schreiben. Ob es daraus gleich eine Serie wird, keine Ahnung. Auf jeden Fall dient es für mich vorrangig als kleine Erinnerungsstütze, wenn ich mal wieder in einem Inspirationsloch hocke.

    Die neue KI der ALP Dillingen: ByLKI. Wollen wir?
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  • Technik,  Unterricht

    Die US-Wahlen in der Oberstufe… und in ByCS

    Was für eine verrückte Woche war das denn!?
    Die Präsidentschaftswahl in Amerika hat einfach alles andere in den Nachrichten überschattet. In sämtlichen Formaten wurde darüber der Kopf geschüttelt und gestritten, wie die Amerikaner (noch dazu mit einem solchen Abstand) einen verurteilten Verbrecher ein weiteres Mal in ein Präsidentenamt wählen würden, der in den letzten Wochen mit extremsten Auffassungen und einem Weltbild schockiert hat, das die Gesellschaft um mehrere Jahrzehnte nach hinten wirft. Das einzig positive an der Sache: Ich muss für meine Oberstufe in Englisch für die nächste Zeit nicht mehr aufwändig nach Artikeln suchen und forsten. Die extremen Ansichten von Trump garantieren, dass fast wöchentlich wieder irgendetwas Radikales in der Medienlandschaft aufploppt, was ich nur aufgreifen muss.
    In der Oberstufe lege ich die Präsidentschaftswahl und das Wahlsystem immer in die letzten Wochen des Oktobers, damit wir mit entsprechend Hintergrundinformationen gerüstet in die tatsächliche Wahl starten können. Glücklicherweise fiel der Super Tuesday dieses Jahr bei uns in eine große Doppelstunde am Dienstag. Dort hatte ich unmittelbar vor der Bekanntgabe der Ergebnisse im Kurs noch einmal die Frage über mebis online gestellt, wem der beiden Präsidentschaftskandidaten sie die größeren Siegeschancen einräumen und warum. Als Aktivität drängte sich dort das Feedback gerade zu auf. Als Feedback-Elemente hatte ich Multiple Choice und ein Eingabefeld ausgewählt. Die Ergebnisse waren, wie bei geheimen Wahlen üblich, anonym – und natürlich mit einem Zeitdatum versehen. Schließlich machen Wahllokale ja auch irgendwann mal zu 😎 Und so sah es am Ende aus:
    Ich bin sehr von den Socken, wie reflektiert die Lerngruppe über diese Wahl gedacht und letztlich auch das Ergebnis vorausgesagt hat. Man merkt den Antworten, genau an, wie sehr die Leute dazwischen differenzieren, wer ihrer Meinung nach der bessere Kandidat ist und wer der wahrscheinlichere. Die Schülerantworten lassen sich prima in der Lernplattform über einen Excel-Export herunterladen, nach der Wahloption ordnen und in der nächsten Stunde als Diskussionsgrundlage nutzen. Das geht in Sekunden.
    Über diese Option lassen sich die Antworten des Feedbacks in der ByCS-Lernplattform auslesen und in gängigen Dateiformaten abspeichern.

    Und da soll einer sagen, die Kiddies seien unpolitisch und naiv…

    Auszug aus dem Feedback in der ByCS-Lernplattform als Excel Sheet
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  • Allgemeines,  Alltag,  Buch,  Unterricht

    Ein guter Plan – Teil 1

    Es ist ein schöner Spätsommerabend. Mit 21 Grad haben wir tolle Temperaturen für Ende September. Für das heute angehende Oktoberfest sind das beste Voraussetzungen. Aber das ist mir heute egal. Wiesn hin oder her, ich habe andere Pläne. Bzw. einen guten Plan.
    Vor zwei Wochen hatte ich mir das Stück online bestellt, um mein Schuljahr besser zu planen – und vor allem auch zu reflektieren. Bis er allerdings ankam, dauerte es fast eine komplette Woche. Genervt war ich davon allerdings nicht. Im Gegenteil: die Vorfreude stieg an. Das war bei meinem Standard-Planer nie der Fall. Da wusste man Jahr ein, Jahr aus, was man bekommt. Umso glücklicher habe ich das gute Stück dann heute aus der Post gezogen und aus der liebevollen Verpackung befreit.

    Erster Eindruck

    Der Leineneinband ist ein echter Handschmeichler und liegt toll in der Hand. Wie ein richtiges Hardcover. Dazu noch schöne, wertige Lesezeichen, der Buchvorsatz mit schöner Prägung, über die man gerne mal die Handfläche gleiten lässt. Das Ding ist schon mal zum Anfassen ein echtes haptisches Erlebnis. Und der Rest?
    Fühlt sich gut an: Der gute Plan

    Aufbau

    Teil 1: Lebensplaner

    Bevor der Ernst des Lebens mit dem Terminplaner losgeht, ist mit Teil 1 ein so genannter Lebensplaner vorgeschaltet. Auf knapp 50 Seiten findet man dort jede Menge Übungen zur Bestandsaufnahme über sein Leben und zur Formulierung von Verbesserungen. Bucket lists, Befindlichkeitsgrids, Selbsteinschätzungsbögen finden sich dort ebenso wie Schreibübungen, in denen man über seine Rollen, Erwartungen, Haltungen, Werte und Normen reflektiert. Sämtliche dieser Übungen sind mit tollen Beschreibungen eingeleitet und vermitteln den Aktivitäten einen gewissen Grad der Notwendigkeit und Ernsthaftigkeit. Immer wertschätzend, vielleicht ab und an eine Spur zu woke für den bavarian grantler from Munich, aber nach einer gewissen Zurückhaltung geht das tatsächlich ganz gut. Mir persönlich ist noch nicht so ganz klar, ob man diesen Lebensplaner komplett durchgehen soll, bevor es mit Teil 2, dem Terminkalender, los geht, aber so wie ich das Konzept des guten Plans grundsätzlich verstanden habe: Alles kann, nichts muss. Man kann auch gleich in den Terminkalender starten. Dann kann man aber auch wirklich einen stinknormalen Planer für 5€ aus dem Schreibwarenhandel erwerben.
    Eine klassische Übung

    Teil 2: Terminplaner

    Teil 2, der Terminplaner ist auf den ersten Blick klassisch aufgebaut mit den typischen Tagesübersichten im Stundenformat. Aber da gibt’s mehr zu sehen. Viel mehr. Jeder Monat wird von einer Doppelseite eingeleitet, auf der man Ziele, Wünsche und Projekte für den bevorstehenden Monat formulieren kann, ebenso wie gewisse Vorsätze, auf die man in den nächsten Woche ein besonderes Auge haben möchte. Das finde ich eine tolle Möglichkeit zur Internalisierung von Terminen und Vorhaben, bevor es mit den Arbeitstagen losgeht, die sich ohne so etwas alle gleich anfühlen würden. Einen Schritt zurücktreten, bevor es los geht. Durchatmen. Fokussieren. Und erst dann ab dafür. Das fühlt sich gut an.
    Die Tagesübersicht lässt für jeden Tag ein paar Zeilen für Selbstreflexionen übrig: Auf einer Befindlichkeitsskala kann man seine Stimmung schriftlich fixieren, seine Gewohnheiten tracken oder zusätzliche Aufgaben zur Erledigung niederschreiben. Geboten ist hier viel. Umsetzen muss man es natürlich nicht, aber ich will mal ausprobieren, wie das in den nächsten Wochen damit geht. Wer möchte, kann dies auch mit Hilfe der App erledigen, die die Macher zur Verfügung stellen. Dort sind auch viele Übungen und Tests aus dem Lebensplaner zur Verfügung stellt – und ein paar Soundkulissen zur Beruhigung nach einem stressigen Tag.
    Am Ende eines jeden Monats folgt eine Doppelseite zur Selbstreflexion um zu überprüfen, wie gut man seine zu Beginn gesteckten Ziele erfüllt hat. Dazu existieren wieder Übungen und Aktivitäten zur Kontemplation und Wertschätzung, bevor es auf der nächsten Doppelseite mit dem nächsten Monat los geht – aber natürlich nicht, bevor auch für diesen wieder Ziele und Erwartungen formuliert sind.

    Teil 3: Listen und Notizen

    Teil 3 des Planers beinhaltet zuletzt Platz für Listen und Notizen: Was muss ich für die Arbeit besorgen, was habe ich an wen verliehen, welche Deadlines gilt es einzuhalten? Hier gibt es nichts, was man nicht von anderen Schulplanern kennt. Mit einer Ausnahme, die mich dann doch verwundert: Listen für Klassen. Ich vermisse schmerzlich Übersichten für Klassen zum Abhaken oder zum Eintragen von Noten. Wenn das in einem Schulplaner fehlt, kann ich einem großen Bestandteil meiner Arbeit mit dem Planer nicht nachgehen, der in meinem alten Schulplaner fast 80% ausgemacht hat. Daran merkt man, dass die Edu Version vom guten Plan nicht exklusiv auf Lehrkräfte zugeschnitten ist, sondern einfach an alle Personen, die im Bildungsbereich arbeiten: Dozenten, Lernende, Lehrkräfte – jeder hat in dieser Hinsicht andere Bedürfnisse. Das haben die Macher wohl auch erkannt und bieten gewisse Vorlagen zum Download auf ihrer Seite an. Notenlisten zum Beispiel. Die gibt es als PDF zum Herunterladen. Aber was mach ich dann damit? Klebe ich sie ein und versaue mir damit das haptische Erlebnis? Und wo? Lege ich die Listen in den Planer ein? Und wenn die da lose drin liegen? Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich die verliere… und das ist nicht der einzige Vorbehalt, den ich aktuell hege.

    To be continued…

    Ich hadere noch ein bisschen mit dem Konzept an sich. Ich habe kein Problem damit, dass dieser Planer ein paar Finger in Wunden legt. Ganz im Gegenteil. Ich mache mir tatsächlich eher Sorgen, wenn dieses Ding mal abhanden kommt. Wenn ein Schulplaner verloren ging, war das schlimm genug, da dort persönliche Daten und Noten von Klassen drin standen. Wenn der gute Plan verloren geht, gehen damit meine eigenen persönlichen Daten verloren und geraten womöglich in Schülerhände. Und da steht ja ein bisschen mehr drin als nur meine Adresse. Im Planer liest sich mein Gemütszustand, meine Wünsche, meine Ziele, meine Verletzlichkeit, für jedermann und -frau. Meine Psyche ist für diese Leute ein offenes Buch. Das wäre bei einem Standard Timetex-Planer natürlich nie der Fall.
    Was mir auch noch nicht so ganz klar ist, ist, wie ich den Plan in meinen derzeitigen Workflow einbaue. Das meiste meiner Terminverwaltung ist mittlerweile komplett digital, weil es so einfach geht. Schultermine werden per importiertem ical automatisch geupdated, alles andere tippe ich händisch ein, sodass ich es am Smartphone, am Tablet und in Evernote über eingebundenen Google Kalender eingeblendet und jederzeit vor mir habe. Für die Arbeit mit dem guten Plan würde das ja bedeuten, dass ich wieder alles händisch aus dem digitalen Kalender übertragen muss. Das fühlt sich im ersten Moment schon sehr nach Zeitverschwendung an, weil ich ja etwas händisch einschreiben muss, was ja eigentlich schon digital vorhanden ist. Und besseres Zeitmanagement ist ja einer der Kernfaktoren, warum ich mir diesen Planer statt eines anderen gekauft habe.
    Man sieht, ich brauch immer ein bisschen, um mich von etwas Neuem überzeugen zu lassen. Aber ich probiere es einfach mal. Und berichte, wenn ich mich zu einem Urteil durchringen kann.
    Schau mer mal, dann seng mas scho…
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