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Es gibt wohl keine Ferien, die ich jemals so herbeigesehnt habe, wie diese. Und ich bin nicht der einzige. Ins Twitterlehrerzimmer schleicht sich nach Wochen von grieĂgrämigen Emojis, erbosten Retweets und fassungslosen Replies auf unverständliche Regierungserklärungen endlich ein bisschen Ruhe. Die Fotorate von imposanten Eisbechern und Ausschnitten von blauem Himmel ist stetig wachsend, die Mundwinkel der Teilnehmer zunehmend nach oben gerichtet. Man atmet nach 11 Wochen Unstetigkeit im Schulgeschehen spĂźrbar durch. Auch in der bunten Bloglandschaft.
Herr Klinge sucht dieser Tage Oasen in allen Lebenslagen. Herr Rau backt und fotografiert. Ich tue es ihm nach und habe mir schon vor ein paar Wochen in einem Frustmoment eine neue, “richtige” Kamera zugelegt, um mich auch mal wieder ein bisschen im Entschleunigen zu Ăźben.
Nicht alles muss ein Snapshot sein. Manchmal lohnt es sich auch ein bisschen zu warten, bis das Motiv stimmt. Innehalten zahlt sich aus. Das werde ich auch die nächsten Wochen beherzigen. Zeit nehmen. Durchschnaufen. Langsamkeit wiederentdecken. Einfach mal nichts tun. Die FrĂźhlingsluft genieĂen. Ein gutes Buch lesen. Laufen gehen. Oder auch mal wieder sich um die alten Hobbies kĂźmmern. Projekt Game Boy Synth zum Beispiel. Den kleinen Quäker als tatsächliches Musikinstrument zu begreifen, geht nicht einfach von heute auf morgen. Aber mit ein bisschen Nachhelfen und Ăźberlegtem Herumgeschraube geht es eigentlich ganz gut. Mittlerweile bin ich sogar soweit, das Ding mit regulären Synthesizern synchron laufen zu lassen, sodass alle Instrumente im Takt bleiben. Und das Beste: Wenn ich gar keine Lust mehr habe, lassen sich auf dem Game Boy Synthie einfach die alten Spiele zocken. Durchschnaufen.
SchĂśn, dass es auch mal schnell gehen kann! Nachdem der letzte Teil unseres H5P-Kurses mit Drag and Drop doch ein bisschen fordernder war, geht’s mit Mark the Words zum GlĂźck ein bisschen leichter. Der Name ist – wie immer bei H5P – Programm: Aus einer vorgegebenen Wortreihe mĂźssen die richtigen Kandidaten ausgewählt werden. Diese kĂśnnen – abhängig vom Gusto der Person, die erstellt – inhaltlicher wie auch grammatischer Natur sein. Beides kĂśnnt ihr hier sehen:
Kinderleicht. Das sieht man schon an der Maske, die sich bei der Auswahl des Aufgabentyps Mark the Words Ăśffnet. Alles alte Bekannte, die wir schon aus den zahlreichen letzten Folgen kennen:
In der Kategorie Titel wird eine kurze sinntragende Ăberschrift eingetragen. In der Rubrik Aufgabenbeschreibung landet die Fragestellung fĂźr die Kinderlein. Das Textfeld beinhaltet die eigentliche Aufgabe. Dort ist die Liste an Begriffen hinterlegt, aus denen die richtigen Antworten ausgewählt werden mĂźssen. Diejenigen, die korrekt sind, werden ebenso wie schon bei Fill in the Blanks mit einem Sternchen links und rechts versehen. Vorsicht ist geboten, bei AusdrĂźcken, die aus mehreren Worten bestehen. Diese mĂźssen mit einem Unterstrich versehen werden, damit sie H5P als zusammengehĂśrig erkennt. Wie zum Beispiel bei den beiden Herrschaften aus Shakespeares Werken:
Damit hat sich’s aber auch schon. Wie immer lassen sich unter den Bewertungen (siehe Unterkapitel “Und? Wie war ich?) kleine Mini-Feedbacks hinterlegen. Aber dieser Schritt ist nur fakultativ.
Wie die Aktivität von hier zu den Schßlern kommt, lest ihr hier.
Wenn ihr weitere Ideen fßr die Aktivität hat, schreibt mir in den Kommentaren.
Und schon geht’s weiter mit Aktivität 11.
Es ist ein Tag, wie jeder andere, als mich der Wecker in der FrĂźh aus dem Schlaf reiĂt. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir das Unausweichliche an: 6.20 Uhr. Zeit aufzustehen. Wie immer läuft meine Morgenroutine wie ein Film mit festgeschriebenen Drehbuch ab. Es ist seit 15 Jahren auf Effizienz getrimmt. Jeder Handgriff sitzt. Jede Bewegung geht wie im (Halb-)Schlaf. Zähne putzen, duschen, anziehen, Kaffeemaschine an, Espresso rauslassen, kurz im Sessel genieĂen und den Tag vor dem inneren Auge ablaufen lassen, anziehen, WohnungsschlĂźssel einpacken, Schultasche unter den Arm und dann raus aus der Wohnung. Los geht’s in den Tag, der sich im November noch wie tiefste Nacht anfĂźhlt.
Die Luft ist klar, als ich nach drauĂen trete. Die Laternen der StraĂe leuchten hell in der Dunkelheit und weisen mir den Weg Richtung Busstation, die an einer viel befahrenen HauptstraĂe liegt und mich zur U-Bahn bringen soll. Im Halbschlaf merke ich gar nicht, wie wenig dort heute los ist. Alle 20 Sekunden passiert mich mal ein Auto. Busse sind gar nicht zu sehen. Und kommen auch wohl nicht in der nächsten Zeit. Das merke ich erst, als ich vor dem Bushäuschen stehe und den digitalen Plan studiere, der die Ankunftszeiten des nächsten Ăśffentlichen Verkehrsmittels anzeigt. Knapp 2,5 Stunden soll ich warten. Ich stutze. Ist heute Streik? Ich hatte gar nichts davon mitbekommen. Aber bei dem Arbeitspensum der letzten Tage kann es gut sein, dass ich solche unwesentlichen Details einfach nicht mitbekommen habe. Alles kein Problem, die U-Bahn-Station geht zur Not auch zu FuĂ. Also los.
Erst jetzt fällt mir auf, wie leer die StraĂen tatsächlich sind. Nicht nur Autos sind kaum zu sehen. Auch Menschen. Ab sieben Uhr sollten Leute mit Aktentaschen auf dem BĂźrgersteig warten, vereinzelte Schulkinder zwischen den Mengen umherwuseln. Stattdessen gähnende Leere. Nur ein einsamer Herr schlurft bei Rot mitten Ăźber die Kreuzung auf die andere StraĂenseite. Er fĂźhlt sich sicher bei dem wenigen Verkehr und schlĂźrft genĂźsslich aus seiner Bierflasche, die er lässig in einer Hand umherschlenkert. Sein Ziel ist die Tankstelle, die direkt an der HauptstraĂe steht. Dort hat sich eine nicht minder alkoholisierte Menschenmenge versammelt, um genĂźsslich zu lauter Musik mitzugrĂśhlen. Jetzt stutze ich wirklich. Wie spät ist es eigentlich? Ich schalte erst jetzt mein Handy ein und traue meinen Augen nicht. Die Anzeige leuchtet mir grell eine Uhrzeit entgegen, was ich nicht verstehe: 3:10.
Wie kann das sein? Ich habe doch die Anzeige auf meinem Wecker gesehen. Jetzt will ich Gewissheit. Ich breche das Unternehmen “auf zur U-Bahn” jäh ab und begebe mich auf den Heimweg, um zu schauen, ob mein Handy kaputt ist. Oder mein Wecker. Oder ich. Die verlorene Zeit kann ich schon irgendwie reinholen. Notfalls fahre ich mit dem Auto in die Schule. Also wieder zurĂźck nach Hause…
Im Schlafzimmer sehe ich schon von weitem die Digitalanzeige meines Weckers leuchten. Ich muss nicht direkt herantreten, um zu sehen, was die Stunde geschlagen hat: 3.20. Es ist mitten in der Nacht. Ich habe offensichtlich die frĂźhmorgendliche Weckeranzeige geträumt und bin aus dem Schlaf in den Dämmerzustand gewandert – und von dort wie ein Zombie ins Bad, ohne dabei einen Blick auf die tatsächliche Uhr zu werfen. Die Geschichte kann ich eigentlich niemandem erzählen… Oops!
Hui. Das war mal eine Blogpause. Ăber einen Monat blieb es hier still. Kein gutes Zeichen. Und es stimmt. Es war gegen Ende des Jahres verdammt viel los. In diesem Jahr, das wie kein anderes ist. Umso wichtiger, am Ende von 2019/20 innezuhalten und sich vor Augen zu fĂźhren, was eigentlich so alles los war. Here we go.
Kein Vergleich, wenn man die letzten Jahre mal in den Blog schaut:
Allerdings muss ich zugeben, dass ich mit dem Samsung Tablet ebenso unzufrieden bin wie mein geschätzter Kollege Jan-Martin Klinge. Das Gerät hat nun definitiv kein methusalemartiges Alter auf dem Buckel, die Ladezeiten sind aber Ăźber die Monate echt deutlich nach oben gegangen. In all den Jahren, in denen ich das Samsung Note 8.0 hatte, war nie ähnliches zu merken. Von daher bin ich mir echt nicht sicher, ob der Nachfolger nochmal aus Samsung-Hausen stammen wird. Eventuell springe ich einfach ins kalte Wasser und wende mich – mirabile dictu – einem iPad zu. Da ist das Angebot an durchdachten Apps fĂźr den Unterricht auch deutlich grĂśĂer… a propos iPad:
Hoffen wir jetzt einfach mal, dass 2020/21 einen besseren Verlauf nimmt als das letzte Jahr. Dass es zumindest am Anfang so weiterläuft, wie es im Juli geendet hat, ist leider wahrscheinlich. Aber es kann ja letztlich nun besser werden…
So und jetzt Deckel drauf. Sommerferien. Buch zu. Raus mit euch!
Nachdem wir in Teil 2 auf 1 einem Bild Zusatzinformationen angebracht haben, geht diese Aktivität den exakt umgekehrten: die Schßler sollen aus einem vordefinierten Bild-Informationen heraussuchen. Und das wortwÜrtlich. Letztendlich also so ein bisschen wie beim guten alten Wimmelbild. Nur dass wir nicht mehr notgedrungen Waldo suchen mßssen. Sondern vielleicht die richtigen Bauwerke auf einem Stadtplan. Oder die richtigen Verbformen zu einem gewissen Grammatikphänomen. Oder Vokabeln, die einem gewissen Wortfeld angehÜren und unter falschen LÜsungen herausgesucht werden mßssen. Oder wie hier im Beispiel die richtigen CharakterkÜpfe unter einem Haufen von Denkerstirnen.
Wie die Aktivität von hier zu den Schßlern kommt, lest ihr hier.
Wenn ihr weitere Ideen fßr die Aktivität hat, schreibt mir in den Kommentaren.
Und schon geht’s weiter mit Aktivität 4.
Das Treffen von Twitter-Bekanntschaften im wahren Leben hat schon ein bisschen etwas von einem Blind Date. Das habe ich erst wieder auf der EduSwabia 2019 erfahren. Häufig wird man von der Seite angesprochen: “Bist du nicht der?”, “Kennen wir uns nicht von?” oder “Haben wir uns nicht erst letzte Woche geschrieben?” Umso peinlicher, wenn man mit den Anfragen bei den falschen Personen landet, die einen ansehen wie eine Kuh, wenn’s donnert. Um derartige Twitter-KĂśrbe in erträglichen Grenzen zu halten, habe ich daher schon während der EduSwabia mit Canva ein Twitter Badge in der GrĂśĂe einer Visitenkarte entworfen (vorausgesetzt, man unterlässt das Skalieren). Dieses kann man prima an einem Hals Lanyard oder in einer KartenhĂźlle unterbringen, sodass sich Gleichgesinnte in Windeseile erkennen.
Die Vorlage gibt es als PDF oder PNG Format hier zum Ausdruck. Auf dass ihr euch in Zukunft besser findet!
Ihr habt Verbesserungsvorschläge? Dann nur zu! Rein in die Kommentare!
Es ist schon erstaunlich, wie sehr die Landschaft der Lehrerblogger und im Twitterlehrerzimmer ändert, wenn man erst einmal ein paar Monate drauĂen ist. Dank DSGVO hatte sich einiges geändert. Viele der bloggenden KollegInnen waren plĂśtzlich verschwunden (RIP Frau Henner). Andere hatten ihre heiligen Hallen auf privat gestellt. Die, die geblieben waren, hatten ihren Blog oft zur Unkenntlichkeit verändert: Widgets waren verschwunden, Videos durch selbstgehostete Screenshots ersetzt, die Kommentarfunktion oftmals komplett entfernt. Vor allem Letzteres war fĂźr mich traurig zu sehen, da ich die Kommunikation zwischen Lesern und Autor immer als tolle MĂśglichkeit der Partzipation bewunderte, die Twitter nur in sehr komprimierter Form erlaubt (deswegen immer mein Zusatz bei Blog-Tweets Kommentare bitte im Blog zu posten und nicht bei Twitter, wo sie im Walhalla der Billionen Tweets irgendwann verloren gehen). Die ganz Radikalen hatten den alten Blog komplett gelĂśscht und durch einen neuen ersetzt, der komplett bei 0 anfing: Frei von Widgets, frei von alten Beiträgen, frei von Kommentaren, frei von Gravataren, Emojis, Embedded Content, Google Fonts – oft leider auf Kosten der Optik, but that’s the price to pay…
Ich wollte keine dieser MĂśglichkeiten. Und entschied mich damit wohl fĂźr den schwersten Weg, das Alte zu einem GroĂteil zu bewahren und in den neuen Blog ĂźberzufĂźhren. Schwer, weil man nicht nur sein bloggendes Ich der Zukunft kĂźnftig neubewertet, sondern auch das der Vergangenheit. Schwer aber auch, weil man sich erstmal wieder einfinden muss. Dass man nach eineinhalb Jahren so flockig weiter machen kann wie vor dem Cut, war ein Trugschluss. Auch in der Version 2.0 fängt man wieder mit einigem von vorne an. Zum Beispiel bei den Followern, die man wieder einfangen muss. Im Twitterlehrerzimmer, wo der Ton gerne mal etwas rauer geworden ist. Aber auch bei sich selber, da das selbstgehostete Heim viele Freiheiten bietet, in denen man sich gerne mal verliert. Es kann daher sein, dass der Blog in Details immer mal wieder etwas anders aussehen wird, weil ich etwas herumexperimentiere. Wird spannend. Ich hoffe, fĂźr beide Seiten.
Man mag es ja kaum glauben, aber ich will mal mit einem Bekenntnis nach vorne preschen, das man sich als SchĂźlerin und SchĂźler gar nicht wirklich vorstellen kann: Beim Thema Schulanfang ergeht es vielen Kolleginnen und Kollegen ganz genauso wie ihren SchĂźtzlingen. So ist es zumindest bei mir: Die Nacht davor ist kurz – wenn auch nicht mehr ganz so schlimm wie noch vor ein paar Jahren -, das Schlafdefizit folglich entsprechend hoch. Aber dennoch blickt man (hoffentlich) positiv auf einen Neuanfang, den es zu gestalten gilt. Und der fällt bei mir in diesem Schuljahr geradezu multidimensional aus: Neues Schuljahr, neuer Blog, neue Technik, neue Kurse. Mal schauen, was so passiert. Es gibt auf jeden Fall einiges zu tun. Auch hier im Blog. In diesem Sinne: Guten Neuanfang und frohes Schaffen!