• Alltag,  Technik,  Unterricht

    Spiel und Spaß mit der Dokumentenkamera in Evernote

    avatarBisher schlummerte bei mir in Evernote eine kleine pfiffige Funktion tief in kuschligen Menüs versteckt: Die Kamera. Schade eigentlich, denn ist das Feature übers Widget erstmal erwacht (siehe Bild), stehen damit ein paar ziemlich coole Möglichkeiten zur Verfügung, die ich auch im Schulalltag mit einem einzigen Knopfdruck aktivieren kann. Ich habe jetzt schon einige Monate mit der Kamera durchfotografiert und präsentiere die ersten stolzen Ergebnisse, die in Sachen Qualität allerdings deutlich denen von Evernotes Scannable nachstehen sollen. Leider gibt’s dieses Programm derzeit nur für iOS, daher kann ich dazu leider nichts sagen. 

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    Das Widget mit Button für die Dokumentenkamera

    Tafelbilder: Mist! Die Stunde ist vorbei, das Tafelbild noch in Entstehung – in einer Lehrprobe der Tod einer Stunde, im regulären Lehrerleben oftmals die bittere Realität. Normalerweise würde man sich nun merken, wo man aufgehört hat, in der nächsten Stunde alles soweit erneut abpinseln und mit den Schülern fertigstellen. Mit der Dokumentenkamera geht das viel besser: Man fotografiert das Bild einfach ab, projiziert es in der nächsten Stunde mit dem Beamer an die Wand und schreibt es einfach am Tablet fertig. Die Bilder lassen sich nämlich direkt aus Evernote heraus mit den üblichen Notizprogrammen öffnen und dort bearbeiten.

    Abfotografieren von Dokumenten: Das klappt vor allem bei Dokumenten, die sich bei Lehrern ja tonnenweise im Fach stapeln können. Vor allem gegen Ende des Schuljahres türmt sich der Berg an Hinweisen zu Exkursionen, Mitteilungen und extrakurrikularen Aktivitäten. Viele dieser Termine vergesse ich gerne schon allein aufgrund ihrer auftretenden Masse, zum anderen, weil ich sie exakt einmal am schwarzen Brett registriere und dann im Geiste ad acta lege. Sind die Dokumente allerdings abfotografiert, stehen sie in Evernote immer zur Verfügung. Dort habe ich ein Notizbuch “Termine” angelegt, in die ich sämtliche dieser Dokumente speichere. Dank der Dokumentkamera sogar recht akkurat, da sie die geschossene Vorlage perspektivisch korrekt zurechtstutzt, sodass am Ende alles gerade aussieht. Das funktioniert erstaunlich akkurat. Hier mal ein Test: Ein Blatt Papier bei wirklich unvorteilhaften Lichtverhältnissen aufgenommen und anschließend das, was Evernote und die Dokumentenkamera daraus macht:

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    Vorher…
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    Nachher

    Schulaufgaben: Für größere Klassenarbeiten greifen viele Kollegien gerne auf einen gewissen Pool an Tests zurück, die sich so über die Jahre angesammelt haben, um sich für ihre eigenen Leistungsnachweise etwas inspirieren zu lassen. In der Regel sind diese Dinger schön in einem Ordner in irgendeinem Schrank des Lehrers archiviert… und damit meistens nicht greifbar, wenn man sie tatsächlich braucht. Ich zum Beispiel bereite meine Tests tendenziell immer zuhause vor. Wie gerne würde ich da einen Blick in dieses Archiv werfen. So muss ich immer bis zum nächsten Tag warten, um den Test fertig zu machen. Es sei denn…
    … man hat Tests mit der Dokumentenkamera abfotografiert und in Evernote in einem eigenen Notizbuch abgelegt, in dem sie schön nach Jahrgangsstufe archiviert sind. Das Tollste daran: Wenn man das Notizbuch mit Kollegen teilt, kann jeder seinen Beitrag leisten und entsprechende Schulaufgaben als JPG, PDF oder Doc-Format ablegen. So häuft sich in ganz kurzer Zeit ein riesiger Fundus an Prüfungen an, auf den man immer und überall zugreifen kann.
    Nifty!

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  • Allgemeines,  Technik

    EZcast Update: Android 5-Debakel

    wpid-tempfileforshare.jpgSeit ein paar Monaten arbeite ich mit dem EZcast-Dongle, der von der Leistung mit dem Samsung Allshare Cast Dongle eigentlich gleich aufzieht und recht zuverlässig arbeitet. Das ist umso wichtiger geworden, seit ich mein Samsung S4 mini an einen ahnungslosen dankbaren eBay-er verkauft habe, um mir mit dem G4 von LG endlich mal wieder ein ordentliches Stück Technik zu holen. Nur konnte der Samsung Dongle mit derartiger Fremdhardware nichts anfangen. Mit dem EZcast haben hingegen weder mein Samsung Note noch mein LG4 Probleme. Bis jetzt. Denn seit dem neuesten G4-Update auf Android 5.1 bricht mir die Verbindung zum EZcast immer wieder ein oder verursacht Lags und Frameeinbrüche, die mich an Videoübertragung aus Modem-Zeiten erinnern. Die neueste Version der EZcast Software hat Support von Android 5.0 erst jetzt aufgenommen, von daher kann man davon ausgehen, dass die Unterstützung von Lollipop recht neu ist und über die nächsten Versionen zunehmen stabilisiert wird. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen?

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  • Technik,  Unterricht

    Apps im Unterricht – Folge 8: Shake'em: Mündlichkeit durch Schüttelbilder

    avat_schielen_technikDa ich die Zeit im Moment nutze, um mal wieder selber an meinen Fremdsprachkenntnissen zu feilen, finde ich mich wieder vermehrt in der Position des Lerners. Und das ist gut so. Endlich merke ich einmal wieder, wie anspruchsvoll dieser Lernvorgang tatsächlich ist, welche Methoden und Übungen beim Spracherwerb am besten funktionieren… und welche gar nicht. Für mich besonders erleuchtend: Das schriftliche Üben, auf das ich im Englischunterricht zur Festigung des Stoffes wirklich großen Wert lege (hängt wohl an Latein, wo ja vieles oft ausschließlich so läuft), hilft beim Lernen nur bedingt. Freies Sprechen – oh Wunder – wird dadurch leider nicht besser. Und so kam ich auf die Idee, für den Unterricht im nächsten Schuljahr (noch) mehr reden zu lassen. Mithilfe des Tablets.
    Meine Vision dazu sollte ungefähr der von Rory’s Story Cubes entsprechen, die es ja mittlerweile auch digital  für iOS und Android gibt: In dem Spiel werden neun Würfel geworfen, auf deren sechs Seiten jeweils ein Bildchen gedruckt ist. Aus denen, die nach dem Wurf nach oben zeigen, sollen die Spieler spontan eine Geschichte erfinden.

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    Rolling the dice: Rory’s Story Cubes gibt’s für iOS und seit geraumer Zeit auch für Android

    Natürlich könnte man einfach eben diese Würfel per App im Unterricht rollen lassen. Das wäre allerdings auf Dauer etwas zu eintönig, da sich die Abbildungen irgendwann dann doch wiederholen. Wie ungleich cooler wäre es dagegen, wenn die Schüler so etwas aus eigenen Fotos machen könnten?
    Mir schwebte dabei Folgendes vor:

    • Kinder laden selbstgemachte Fotos nach gewissen Vorgaben in ein Verzeichnis in einen Clouddienst hoch (z.B.: Anzahl der geschossenen Bilder, keine reale Personen, Objekte zu einem bestimmten Thema oder Wortfeld).
    • Die App meiner Träume greift auf das Verzeichnis zu.
    • Durch Schütteln werden in der App wahllos Fotos (bestenfalls zu einer Collage) zusammengestellt, aus denen die Schüler eine Geschichte machen sollen.

    Gesagt, gesucht… aber interessanterweise lange nicht wirklich fündig geworden. Was Rory’s Story Cubes noch am nächsten käme, wären wohl die Digital Story Cubes. Hier kann man durch Schütteln des Tablets vier Fotos auf dem Screen erhalten, die man dann zu einer Geschichte zusammenfassen soll. Nur ist die Handhabung, bis es zu soweit kommt, aus der Hölle: Jedes Bild, das man potentiell in den Schüttelpool wählen möchte, muss separat in Kategorien importiert und anschließend selektiert werden. Wenn ich das mit den Bildern einer ganzen Klasse mache, verbringe ich die komplette Schulstunde mit stupidem Tippen. Noch dazu werden die Bilder in der App in ein unpassendes Format gezerrt, dass die meisten Gesichter und Körper in adipöse Blobs verwandelt. Lieber nicht…
    Also neue Kandidaten her: die Photoshakes, die es bei iOS wie auch Android in entsprechender Anzahl gibt und genau das tun, was der Name sagt: Fotos zu Collagen schütteln. Das machen sie eigentlich auch ganz schön, allerdings müssen dazu auch hier wieder die Fotos separat angetippt und ausgewählt werden. Noch dazu habe ich leider bei keinem der Programme so etwas wie eine Random Funktion gefunden. Sollte jemand da etwas entsprechendes kennen: Sagt Bescheid!
    Tja, und dann kam er, der Kompromiss, der eigentlich so simpel ist, dass ich mich gar nicht traue, ihn zu nennen: Der Random Image Viewer (Pro)
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    Das Programm ist schnell erklärt: Man wählt einen “Slot”, der sich in der Pro-Version umbenennen lässt – zum Beispiel mit dem Namen der Klasse. Diesem Slot wird dann das Verzeichnis zugeordnet, in dem die Fotos der Klasse zu finden sind. Und schon kann’s los gehen. Allerdings wird hier nicht geschüttelt, sondern einfach getippt. Mir soll’s recht sein. Alles in allem funktioniert das am Tablet ganz wunderbar… ob das auch in der Klasse der Fall ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
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  • Technik

    Evernote => WordPress dank Zapier

    avatarAls Blogging-Plattform ist WordPress große Klasse. Aber seit das klassische Design um ein poppiges ergänzt wurde, das sich immer wieder unangenehm in den Vordergrund drängt und aussieht wie das Kinderzimmer eines Neugeborenen, bin ich zum Schreiben meiner Artikel auf Evernote umgestiegen. Hier weiß ich, wo ich was finde, kann Bilder einfach in Notizen ziehen, muss mich nicht umständlich in eine Plattform einloggen und zum Schreiben durch mehrere Menüs klicken. Und vor allem keinen türkisen Kinderzimmer-Editor ertragen. Der Umzug hatte allerdings auch schon so seine Nachteile: Was tun, wenn die Artikel in Evernote fertig sind und in WordPress landen sollen? Bisher war meine Lösung dafür reichlich umständlich:
    In WordPress anmelden, in die WP-Admin finden, Evernote-Notiz aufmachen, Überschrift der Notiz kopieren, bei WordPress als Titel des Blogposts einfügen, Fließtext kopieren, bei WordPress einfügen, Bilder in Medien-Library bei WordPress ziehen, im Editor an entsprechender Stelle positionieren, Fließtext in WP mit Formatvorlagen verschnörkeln, publizieren.
    Was meint ihr? Das muss doch einfacher gehen, oder? Das sagte sich auch meine Wenigkeit und machte sich auf den Weg, um diese Schritte etwas zu automatisieren. Mein erster Weg führte zum Platzhirschen IFTTT, der aber für die Zusammenarbeit von Evernote und WordPress immer nur ein Rezept anbot. Die fertigen Notizen wurden hier lediglich als Hyperlink im WordPress-Post angezeigt. Der Fließtext blieb jedoch in der ursprünglichen Notiz.
    Evernote selber schlägt CoSchedule vor, das allerdings entsprechend kostet. Und so kam ich letztlich zu Zapier. Die Plattform funktioniert ganz ähnlich wie IFTTT, bietet aber im Zusammenhang mit Evernote einiges an zusätzlichen Parametern, die sich kinderleicht editieren lassen. Hier habe ich den Filter so “programmiert” (wenn man das so nennen darf ;-)), dass die Notizen automatisch in WordPress-Drafts verwandelt werden, sobald ich den Titel der Notiz auf “done” enden lasse.
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    Das funktioniert reibungslos, komplett mit Hyperlinks und Fotos – vorausgesetzt, man bringt Zapier bei, den HTML-Code an WordPress zu übergeben:
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    So wird aus der Evernote-Notiz in Windeseile ein WordPress-Post, ohne großartig Versatzstücke einzeln in der Gegend umherzukopieren. Und das alles völlig ohne Bubble-Gum-Editor. Nifty!

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    Der ursprüngliche Blogpost als Entwurf in Evernote – Bild und Hyperlinks sind markiert…
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    … und bleiben es, wenn sie in WordPress ankommen.
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  • Allgemeines,  Alltag,  Pädagogik,  Prüfungen,  Technik,  Unterricht

    Retrospektive 2014/2015

    avat_jubeSo, und wieder ein Jahr vorbei! Während die anderen Lehrer schon längst in vollständiger Tiefenentspannung verweilen, geht es mit den Ferien in Bayern jetzt erst los. Was für ein Schuljahr! Und wie immer steht am Ende bei mir kleine Retrospektive, um das alte Schuljahr Revue passieren zu lassen und auch gedanklich einfach abzuschließen. Natürlich auch mit dem Hintergedanken, die Dinge, die jetzt nicht so optimal liefen, im nächsten Jahr besser zu machen. Passiert ist viel.

    • Mein Setup  ist weiter optimiert worden. Der Samsung Dongle flog aufgrund des ständigen Kabelgewirrs raus und wurde durch den EZcast ersetzt, der mich für die Zukunft von der Hardware-Diktatur Samsungs befreit. Denn den Miracast-Standard, über den der EZcast sendet, beherrschen sämtliche Android-Geräte ab einer bestimmten Version. Sollte also das nächste Tablet (eher unwahrscheinlich) oder das nächste Smartphone (deutlich wahrscheinlicher) nicht von Samsung sein, lässt sich das neue Gerät problemlos ins aktuelle Setup einbauen.

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      Im Setup etwas ausgemistet. Und mir einen feschen Handbeamer in die Tasche geholt 🙂

      Der EZcast selber verrichtet nach wie vor seinen Dienst. Die ganzen Unkenrufe, die dieses chinesische Produkt gerne mal zu hören bekommt, kann ich derzeit nicht bestätigen. Gelegentliche Aussetzer gab es über das Schuljahr zwar schon, aber die waren beim Samsung Dongle auch das eine oder andere Mal zu spüren. Ganz interessant: An einem besonders heißen, schwülen Tag Anfang Juli hat der EZcast seinen Dienst hartnäckig verweigert. Weiß jetzt nicht, ob das Zufall ist, aber eventuell ist der Einfluss der Umgebungstemperatur tatsächlich ein Faktor, der den kleinen Streaming-Wicht stresst.

    • Der Bildungsauftrag entgleitet dem bayerischen Lehrer jedes Jahr aufs Neue, wenn alle Noten gemacht sind. Stattdessen darf man sich als Dompteur und Organisator beweisen, wenn es um die ganzen Zusatzaufgaben geht, die nach dem berühmten Notenschluss anfallen: Schülerbemerkungen fürs Zeugnis tippen, Noten nachrechnen, Noten eintragen, Zeugnisbemerkungen seiner eigenen Klasse verfassen, Bemerkungen und Noten ins System eingeben, Organisation eines Ziels für den Wandertag, Schreiben und Verteilen eines Elternbriefes zum Wandertag, Geld einsammeln für den Wandertag, Durchführung des Wandertages, Elternbrief für den Museumstag, Einsammeln von Geld für den Museumstag, Durchführung des Museumstages, nebenher Zeugnisentwürfe ausdrucken und Korrektur lesen, nochmaliges Ausdrucken der Zeugnisse und Korrekturlesen, Unterschreiben und Siegeln der Zeugnisse, beim Aufbau des Sommerfestes helfen, sich am Abiturscherz zum Affen machen, sich zum Abiball schick machen und dort erscheinen…
      Die Liste ließe sich wunderbar fortsetzen. Natürlich fällt zu den meisten dieser Veranstaltungen ordentlich Unterricht aus und lässt auch die häusliche Vorbereitung mächtig zusammenschrumpfen. Aber an den einen oder anderen Tagen hätte ich ernsthaft lieber gerne vier Stunden regulär Unterricht vorbereitet und durchgeführt anstatt mit 32 Fünftis von Pontius und Pilatus zu wuseln. Zum Glück mach ich das schon ein paar Jahre und kann daher den Junglehrern künden, dass man dieses Herumeiern zum Jahresende von Mal zu Mal lockerer hinnimmt – ganz egal, wie stressig sich das aktuell anfühlt. Mein Credo: Letztendlich ist’s halt “nur” Schule…
    • Wo wir gerade bei Sachen sind, die stressen: Was ich wirklich bis heute einfach nur halbscharig hinbekomme, ist die rechtzeitige Abgabe von Schulaufgaben. Dieses Einsammeln und Hinterherrennen von Arbeiten, das alphabetische Ordnen und Versehen mit einem Erwartungshorizont… Ich find das alles ganz furchtbar. Dabei bemühe ich mich immer wieder aufs Neue, rechtzeitig alles einzureichen, aber vor allem zu Hochzeiten liegt das gerne mal länger auf Eis als es eigentlich sollte.
      Ein Hauptproblem ist, dass ich die Erwartungshorizonte immer handschriftlich mache, nach diesen korrigiere und diesen dann erst beim Einreichen der Schulaufgabe abtippe. Dabei könnte ich mir so viel an Zeit und Nerven sparen, wenn ich den Erwartungshorizont gleich beim Erstellen der Schulaufgabe mittippen würde – wozu ich mich nächstes Jahr wirklich mehr zwingen möchte. Ihr seht, Einsicht ist der erste Weg zur Besserung 😉
    • Die Einstellungssituation von Junglehrern am Gymnasium ist leider nach wie vor traurig, da bei den aktuellen Staatsnoten kaum Planstellen rausspringen – trotz großspuriger Schlagzeilen, die leider nur die anderen Schularten betreffen. Das hat spürbare Konsequenzen auf das Arbeitsverhalten der Referendare im Kollegium, das sich tatsächlich zu wandeln beginnt. War in den letzten Jahren aufgrund der angespannten Einstellungssituation noch entsprechender Kampfgeist in Aktivitäten und Engagement zu spüren, mischt sich mittlerweile eine gehörige Portion von Resignation dazu. Viele Junglehrer gehen schon gar nicht mehr davon aus, überhaupt noch im System unterzukommen und arbeiten daher oft nur noch vor sich hin, ohne einen Sinn in ihrem Tun zu sehen. Absolut traurig, wenn ich sehe, was für Damen und Herren noch vor sechs Jahren alleine in Latein mit Planstellen gesegnet wurden – Leute, die mit 3,4 gerade so durchs erste Staatsexamen gerutscht sind. Und die sitzen nun fest im Sattel, während Leute mit aktuellen Schnitten von 1,4 auf der Straße stehen. “Zur richtigen Zeit am richtigen Ort” – kann das wirklich die Devise für die Versorgung von Lehrern sein?
    • Dieses Jahr habe ich wieder eine Menge neuer Sachen kennengelernt, die ich unbedingt für meinen Unterricht nutzbar machen möchte. Sehr vielversprechend erscheinen mir für gewisse Zwecke Sketchnotes, allerdings hindert mich mein Perfektionismus daran, meine Kunstwerke in der eigentlich veranschlagten Zeit fertigzustellen. Ich sitze stundenlang an meinen Entwürfen und verliere mich darin. Das ist einerseits wahnsinnig entspannend, aber sehr zeitraubend. Ich hoffe, dass es durchs Üben besser wird.
    • Fürs nächste Jahr werde ich mal ein bisschen in das Flipped-Classroom-Prinzip schnuppern und mich auch um entsprechendes Material bemühen – für mich wieder eine Gelegenheit, gefährlich viel Geld für Equipment auszugeben…
    • An keinem Jahr wie diesem merke ich, wie wichtig für das berufliche Seelenleben ein funktionierendes menschliches Miteinander ist: Ein Kollegium, das sich toll miteinander versteht, ohne dass sich Grüppchen separieren, ein Chef, der zu seinen Leuten volles Vertrauen hat und ihnen den Rücken stärkt, eine gut gehende, freundliche Kommunikation zwischen den Lagern – all das prägt den Schulalltag überall, und wenn’s irgendwo zwickt, hat das unmittelbare Auswirkungen auf den Schulkörper, um mal bei Livius’ Magenparabel zu bleiben. Zum Glück sind meine Kolleginnen und Kollegen ausnahmslos toll, und der Chef ein herzlicher Papa, mit vollstem Vertrauen in seine Kinder. Ich kann mich glücklich schätzen, in einer Schule zu arbeiten, in der die Chemie einfach stimmt. Man geht einfach gerne zur Arbeit!
    • Im Vergleich zum letzten Jahr ging mein Videospiel-Konsum noch ein gutes Stück zurück und tendiert aktuell fast gegen Null. Ich hänge irgendwo bei Assassin’s Creed 3 fest. Viel Lust weiterzumachen habe ich irgendwie nicht. Das Spiel hat deutliche Längen, die wirklich nerven. Ob mir 2015/16 ne neue Konsole ins Haus kommt, ist noch sehr unsicher. Da stehen ganz andere Sachen auf der Priority List.
    • Die Arbeit mit Schülern macht von Jahr zu Jahr mehr Spaß, wenn das Fachliche nicht mehr wie im Referendariat alles andere überstrahlt, wo man zu Beginn vorrangig damit beschäftigt ist, seinen Unterricht auf die Reihe zu bekommen. Je mehr dieser Teil zum Tagesgeschäft wird, bietet sich immer mehr Raum, mit den Großen und Kleinen auch persönlicher zu werden. Vor allem in diesem Jahr hatte ich viele tolle Begegnungen mit Schülern, die mich nachhaltig bewegt haben. Es sind diese Momente, die einem Lehrer zeigen, dass man im Leben seiner Schützlinge nach wie vor wichtig ist und seinen Job irgendwo richtig macht.
    • Trotz allem merke ich auch dieses Jahr, dass Bildung immer noch an soziale Stellung geknüpft ist. Schüler, in deren Familie kein Wort Deutsch gesprochen wird, können sich bei uns an der Schule nur für ein paar Jahre halten, ehe sie in eine andere Schulart wechseln müssen. Deutsch ist nach wie vor ein Hindernis, das es zu meistern gilt. Und ohne zusätzliche finanzielle Anstrengung durch die Familien, die oftmals das Geld dazu nicht haben, ist das in der Regel kaum zu schaffen…

    Man sieht, es gibt auch im nächsten Jahr Raum für weitere Optimierung: Am Unterricht, am Setup, an sich gibt’s immer was zu tun. Für jetzt ist das Kapitel 14/15 aber geschlossen. Jetzt bleibt nur noch, die Wohnung von dem Mief der letzten stressigen Wochen zu befreien – und dann die Akkus wieder aufzuladen.
    Erholt euch gut!
    Bild

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  • Prüfungen,  Technik

    Apps im Unterricht (Folge 8): Clockwork Tomato

    avat_schielen_technikEigentlich war im Moment ein gänzlich anderer Artikel geplant, aber da er gerade so wunderbar zum Korrekturmarathon passt, den ich gerade absolvieren muss, schiebe ich den Software Tipp mal eben ein.
    In stürmischen Korrekturzeiten fällt mir immer wieder die akute Unlust auf, mit der ich mich mich meinem Tagwerk nähere. Und je größer die Stapel, desto langsamer komme ich tatsächlich voran. Oder ich suche händeringend nach Ablenkung, um mich nicht wieder stundenlang an die Arbeit(en) zu machen. Da wird plötzlich staubgesaugt, geduscht, gewischt – und das mehrmals in der Stunde. Dann am besten noch nebenher Musik angemacht und das Prokrastinations-Szenario ist komplett.
    Wäre es nicht cool, wenn man sich das alles irgendwie besser organisieren und in kleine Häppchen einteilen könnte? In kleine, schaffbare Häppchen? Dank Pomodoro-Technik geht das ganz gut. Und mit Clockwork Tomato gibt’s sogar eine schöne Mini-App dazu, die das alles überwacht.
    Das Prinzip ist denkbar einfach. Per Knopfdruck wird eine Arbeitsphase von 25 Minuten gestartet, die man möglichst konzentriert durcharbeiten kann. Nach 24 Minuten ertönt ein Signal, das die 5 Minuten-Pause ankündigt, die man zum kurzen Erholen nutzen kann, bevor es wieder in die nächste Arbeitsphase von 25 Minuten geht.tempFileForShare
    Das alles ist denkbar einfach gestrickt, aber es wirkt! Die Korrektur geht schneller und zügiger vonstatten als es Motivationspostits, Diddl-Mäuse und Drohanrufe von der besseren Hälfte jemals zu schaffen gewagt hatten! Probiert das mal aus. Die Handhabung ist total easy. Ebenso wie die Möglichkeiten zum Individualisieren (Klingeltöne, Erweiterung der Arbeits-, bzw. Pausentöne usw). Selbst die Social Media-Narzissten werden mit einem Share-Button bedacht, um der Welt von ihrer unglaublichen Produktivität zu künden. Na dann: schaffe, schaffe…
     
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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Run for it

    gear-fit2avat_schielen_technikHerr Mess hat ein neues Spielzeug. Eine Smartwatch von Samsung. So wirklich brauche
    ich sie nicht, aber zum Joggen ist es eigentlich ganz interessant zu sehen, wie weit man gelaufen ist und an welchen Stellen man regelmäßig aus dem letzten Loch pfeift. Zugegeben ist das Gerät keine Schönheit. Zumindest keine, die ich im Alltag tragen würde. Dafür ist es zu klobig – so wie eigentlich alle anderen Smartwatches, die ich mir bisher angesehen habe. Richtig hübsch wäre eigentlich nur die Zenwatch von Asus, die ich wirklich in die engere Auswahl gezogen hätte. Da ich die Uhr aber vorrangig beim Sport getragen hätte, hätte ich das schöne Lederband irgendwann durchgeschwitzt. Dafür ist das Ding einfach zu schade. Also dann eine Gear Fit mit strapazierbarem Gummiarmband. Und am besten auch noch mit ein Paar Bluetooth-Kopfhörer dazu, weil die kabelgebundenen Pendants dank intensiver Benutzung nach spätestens neun Monaten hinüber sind. IMMER.
    Was hat dieser Techie-Talk aber nun mit Schule zu tun? Vorrangig erstmal gar nichts. Das Ührchen eröffnet allerdings ein paar interessante Möglichkeiten für diverse Experimente des Alltags. Was mich beispielsweise immer interessiert hat, war mein Energieverbrauch über einen regulären Schultag hinweg. Wie viel laufe ich an einem durchschnittlichen Schultag? Wie viele Kalorien gehen dabei drauf?
    Also, Uhr angeschnallt und an einem Dienstag losgelaufen! Gemessen habe ich von Haustür zu Schule und zurück. Der Schultag bestand aus fünf Stunden, einer Pausenaufsicht sowie zwei Freistunden irgendwo in der Mitte. Das Ergebnis hat mich ziemlich verblüfft. 

    gear-fit
    Dieser Weg wird ein langer sein…

    Insgesamt lege ich an einem durchschnittlichen Schultag fast 10 km zurück! Von der Haustür zur Schultür beträgt mein zu Fuß zurückgelegter Weg einfach knapp 1,3 km. Zieht man von der Strecke dasselbe nochmal für den Rückweg ab, bleiben trotzdem stolze 7,5 km übrig, die ich zwischen und vor allem auch in den Klassenzimmern hinter mich bringe. Und es stimmt: Im Unterricht bin ich in der Tat permanent auf den Beinen. Still am Pult zu sitzen mach ich so gut wie nie. Jetzt versteh ich auch, warum ich immer mit entsprechenden Kohldampf zuhause ankomme. Ich hab nach einem regulären Schultag das Viertel eines Marathons hinter mir!
    Jetzt würden mich natürlich Vergleichswerte von den werten Kollegen interessieren. Also? Wieviel legt ihr so zurück?

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  • Technik,  Unterricht

    Streaming-Wunder EZcast?

    avat_schielen_technikMein Setup ist seit eineinhalb Jahren dasselbe und verrichtet zuverlässig seinen Dienst. Seitdem ich nun auch einen LED-Beamer mein eigen nenne, geht die Inbetriebnahme sogar noch ein ganzes Stück schneller. So wäre eigentlich alles in Butter, wenn… tja, wenn mit meiner digitalen Unabhängigkeit nicht eine gewisse Bürde einherginge. Nämlich die der Kabel. In jede Stunde erscheine ich mit einer Unmenge an Kabeln, die es zu entwirren gilt. Stromkabel des Beamers, HDMI-Kabel zu meinem wLAN-Dongle, USB-Kabel zur Stromversorgung des Dongles, Tripod für den LED-Beamer. Das ist alles nicht schwer zu tragen. Es sieht noch dazu aus, als hätte eine Katze meine Geräte mit einem Wollknäuel verwechselt. Daher suchte ich nach Möglichkeiten, um noch ein paar Kabel einzusparen. Am sinnvollsten erschien das Austauschen des LED-Dongles durch eine Alternative. Denn dieses Ding kommt mit gleich zwei Kabeln daher, die man eventuell einsparen könnte. Zum Beispiel durch einen HDMI-Stick, den man einfach am Beamer selber einsteckt. Screen Mirroring sollte er drauf haben, weil ich im Unterricht das Gerät zu mehr nutze als zum Bildli zeigen und Videos abfeuern. Damit schied zum Beispiel der viel gerühmte Chromecast aus, der diese Funktion derzeit nur in einer Beta-Version (Stand April 2015) unterstützt. Aber der EZcast sollte das angeblich können. Zumindest berichteten mir meine Twitter-Kollegen davon. Und so bestellte ich das Ding kurz vor dem Schlafengehen – und tags drauf war er schon da!
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    Anders als auf den Bildern dargestellt, machte sich beim Auspacken erstmal Ernüchterung breit. Schon wieder Kabel! Ich war aber auch zu naiv zu glauben, dass ein HDMI-Stick einfach so straight out of the box funktioniert. Am Ende des Sticks wartet eine entsprechende Buchse auf… richtig… ein Kabel. Ein Mini-USB-Kabel, das mit der USB-Buchse des Endgerätes (TV, Beamer) verbunden wird. Übrigens funktioniert hier lediglich die in der Packung mitgelieferte Strippe, weil dem Kabel appendixartig noch eine wLAN-Antenne angehängt ist. Ohne die meldet der EZcast bei Inbetriebnahme einen Fehler und verweigert die Arbeit.
    Zugegeben, schön sieht das Ensemble nicht aus mit diesem Wurmfortsatz, aber das Gerät soll ja funktionieren und keinen Schönheitspreis gewinnen…
    Ansonsten liegt der Packung noch eine Mini-Anleitung in mehreren Sprachen, sowie eine noch minigere Anleitung auf Deutsch vor. Damit hat sich’s auch schon. Ein HDMI-Kabel wie beim AllShare Cast Dongle liegt nicht dabei, aber das braucht man ja auch nicht. Der EZcast steckt ja direkt im Endgerät. Zumindest schonmal ein Kabel eingespart. Trotz Wurmfortsatz.

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    Das Handling des EZcast ist – wie der Name schon erahnen lässt – kinderleicht. Hängt das Ding erstmal am Beamer und per USB am Strom (übrigens werden über 500mA am USB-Anschluss verlangt, sonst fährt der Kleine nicht hoch!), startet sich das Gerät von alleine und führt mit leicht verständlichen Beschreibungen durch das erstmalige Setup. Dreh- und Angelpunkt für das Gerät ist die App, die es kostenlos in den jeweiligen Stores zu kaufen gibt. Etwas durcheinander war ich als Neuling bei der Frage, ob für den reibungslosen Ablauf nun ein wLAN-Netz vorhanden sein muss oder nicht. In den Setup-Beschreibungen ist nämlich permanent davon die Rede, sich in ein bestehendes Netzwerk einloggen zu müssen. So etwas wäre für mich ein echtes KO-Kriterium gewesen. Denn unsere Schule hat – wie wohl an vielen anderen Schulen auch – bisher kein wLAN. Für den Unterricht wäre der EZcast damit absolut nutzlos. Allerdings haben sich die Befürchtungen als haltlos erwiesen. Ist kein Netz vorhanden, spannt der EZcast kurzerhand selber eines, in das sich dann Stick und Sendegerät einwählen. Etwas durcheinander kommt das Gerät, sobald mehrere Netze vorhanden sind. Da fiel es mir persönlich schon schwer, dem EZcast das wLAN-Netzwerk zu hause zu verbieten und ihn zur Direktverbindung mit dem Sendegerät zu zwingen. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich mich an die Technik und die verbundenen Handgriffe erst noch gewöhnen muss.
    Im Unterricht muss ich mich darauf verlassen können, dass meine Geräte in Windeseile einsatzbereit sind. Während der Begrüßung lasse ich die Geräte hochfahren, sodass nach einer knappen Minute eigentlich alles läuft. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das Hochfahren meines Beamers bis zur Projektion eines gesendeten Bildes zu stoppen – mal mit meinem AllShare Cast Dongle, mal mit dem EZcast. Das Ergebnis seht ihr hier, unterlegt mit flotter easy listening Musik.

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Zwei Sachen merkt man an: Das Menü des EZcast ist deutlich schneller hochgefahren und einsatzbereit, während der Samsung Dongle um einiges länger braucht, bis er sich einmal zu einer Bildwiedergabe bequemt. Dafür ist die drahtlose Verbindung zum Tablet viel flotter aufgebaut. Nach nicht länger einer Minute steht das Bild. Beim EZcast dauerte das doch seine Zeit. Erst muss man in die App, dort dann den Dongle suchen, auswählen, dann das Mirroring mit Tastendruck aktivieren, dann im wLAN-Menü des Tablets noch etwas rumhantieren. Für mich alles etwas umständlich. Ich hätte gerne einen Knopfdruck, und dann läuft alles. “Fast” so wie beim Samsung Dongle. Vielleicht liegt’s noch an der Unerfahrenheit mit dem neuen Setup. Wer mir ein paar zeitsparende Handgriffe beibringen möchte, immer her damit – ihr seht ja am Video, wie ich mich mit dem EZcast und seiner App abmühe…
    Von der Mirroring Funktion abgesehen, bei der der komplette Inhalt des Bildschirms mit einer leichten Verzögerung auf ein externes Bild gestreamt wird, wartet der EZcast auch noch mit einer Reihe von Funktionen auf, die auf jeweilige Dateiformate abgestimmt.
    cast3_5So lassen sich beispielsweise Fotos oder Webadressen annotieren, ohne dass dafür eine extra App geöffnet werden muss, wie es z.B. beim Samsung Dongle der Fall ist. Auch Videos – sei es lokal auf dem Tablet oder aus Youtube – werden anstandslos an den angeschlossenen Beamer oder Bildschirm geschickt. Im Gegensatz zum Screen Mirroring bleibt bei der Wiedergabe des Materials der Bildschirm des Tablets dunkel. Lediglich Lautstärke und die üblichen Steuertasten sind auf dem Display präsent. Das klingt im ersten Moment nach einer Fußnote, ist aber bei der Performance schon nicht ohne. Denn beim Mirroring muss der Prozessor dasselbe Bild zweimal ausgeben – einmal auf dem Tablet, dann auf dem externen Gerät. Das bedeutet doppelte Rechenleistung, was sich gerne mal unschön bemerkbar macht: Ladepausen, abgehackter Ton, oder fehlende Lippensynchronität können den Filmgenuss schnell trüben. Von daher macht die Wiedergabe über die EZcast App mehr Sinn, weil das Bild hier direkt an das externe Gerät geschickt wird, ohne extra auf dem Display des Tablets zu erscheinen. Die Wiedergabe ist dadurch eigentlich immer flüssig und synchron. Lediglich wildes Herumspringen in Videos führt zur einen oder anderen Denkerpause, da hier neu gebuffert werden muss. A propos Buffer: Wer den Pufferspeicher im Auge behalten will, kann den aktuellen Zustand per Knopfdruck einblenden lassen. Auf diese Weise kann man eventuellen Präsentationskatastrophen vorausschauend entgegenwirken:
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    Alles in allem läuft die Videowiedergabe gut. Ton und Bild bleiben synchron, Ladepausen hatte ich kein einziges Mal. Soweit klingt alles wunderbar, wenn das Video nicht immer gelegentlich abbrach, weil die Verbindung zum EZcast gekappt worden war. Woran das liegt, ist mir nicht ganz klar, aber im Unterrichtsgeschehen dürfen solche Dinge einfach nicht passieren. Mit Lehrstoff, 30 Schülern und zig Unterlagen, die ich ausgeben will, sind solche Technikspirenzchen ein letztes nerviges Detail, das ich echt nicht gebrauchen kann. Ein echtes Ausschlusskriterium für mich. Allerdings keins, das mich allzu negativ stimmt. Die Update-Politik von Firmware und App ist nämlich vorbildlich. Ich hab den Stick gerade erstmal zwei Wochen und seitdem sind 3 Updates herausgekommen, die jedes Mal stabilere Verbindungen und neue Features bringen. Nur zum Vergleich: Der Samsung-Dongle steckt bei mir seit zwei Jahren in der Schultasche und hat gerade mal zwei Updates bekommen – eins davon kam nur auf den Markt, um die Verschlimmbesserung des vorigen auszumerzen. I rest my case…
    Insgesamt halte ich den EZcast für eine gute und leistungsfähige Alternative zu meinem Samsung Dongle, die mir durchaus einiges an Kabelwust ersparen würde. Allerdings ist das Gerät im Alltagsgebrauch noch etwas unzuverlässig. Das Verbinden mit dem Tablet dauert mir persönlich zu lange, und auch die gelegentlichen Verbindungsabbrüche beim Betrieb steigern mein Vertrauen in die Technik nicht gerade. Aber gemessen am Eifer, mit dem die Entwickler Updates raushauen, kann man davon ausgehen, dass sich in der Hinsicht etwas tut. Weggeben werde ich den kleinen Stick also nicht. Aber zumindest noch für eine gewisse Zeit in der Schublade ruhen lassen…
    Update 28.4.2015
    Nach einem Tipp von WolfGang kann ich Neues vermelden: Der Bootvorgang lässt sich um einiges beschleunigen, wenn man den EZcast im Menü unter den Einstellungen entsprechend konfiguriert.

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    In den Einstellungen des EZcast lässt sich der Streaming Stick gut auf die eigenen Bedürfnisse anpassen…

     
    Unter Default Mode lässt sich der Modus des EZcast einstellen, in dem das Gerät hochBildbooten soll. Screen Mirroring steht sofort zur Verfügung, wenn der Modus EZMirror+AP bzw. EZMirror+Timer eingestellt wird. Dies fährt den Stick bei entsprechender Stormzufuhr über USB sofort in Modus 4, in dem der EZcast nach dem Miracast-Standard streamt. In diesem Modus lässt sich das Device auch unter den Menü-Einstellungen Screen Casting oder Mirror Casting auf den Tablets finden. Selbst auf einem von Samsung 😉 Durch das direkte Hochfahren in diesen Modus spart man einiges an Zeit. Selbst der Samsung Dongle braucht nur einen Tick weniger als der EZcast. Hier ein neues Beweis-Video. Dieses Mal allerdings ohne Easy Listening:

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Man sieht, auf diese Weise geht das alles deutlich schneller, was ihn sofort wieder für den Einsatz im Unterricht interessant macht. Dort hat der EZcast bei mir mittlerweile seine ersten Feuertaufen über sich ergehen lassen müssen und sich recht wacker geschlagen. Nur einmal ist das Bild eingefroren, sodass man dem Stick kurzfristig den Strom abdrehen musste. Danach klappte alles aber wieder wie immer.
    Zwischen den beiden Optionen EZMirror+AP und der entsprechenden Timer-Variante besteht ein großer Unterschied. Wer sich für die letztere Option entscheidet, hat knapp 2 Minuten Zeit, um sein Gerät mit dem EZcast zu verbinden. Ist bis dahin nichts passiert, findet das Tablet den Stick nicht mehr und ist nur durch Reboot zum Verbinden zu bewegen. Daher bin ich auf die Option EZMirror+AP umgesprungen. Hier lässt sich der EZcast jederzeit vom Tablet disconnecten oder wieder neu verbinden – ideal, wenn man im Unterricht nur für gewisse Phasen streamen und den Akku schonen möchte. Der hat nämlich einiges zu tun, wenn er in der Timer-Variante 45 Minuten durchstreamen würde.

    Achja: Immer noch sehr lobenswert ist die Update-Politik. Nicht nur die der App, sondern auch die des EZcast selber. Seit dem letzten Artikel hat der Entwickler drei Firmware-Updates herausgebracht. Sieht so aus, als glauben sie ans Produkt. In diesem Sinne: Happy Casting!

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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Es werde Licht! Der Acer K-137

    avat_schielen_technikIn einer perfekten Welt gäbe es das perfekte Klassenzimmer. Saubere Räume, gepflegtes Mobiliar, beste technische Ausstattung. Aber in der Realität ist das Schlaraffenland des Bildungssektors noch etwas fern.
    Beamer sind Mangelware. Alles in allem fünf mobile Einheiten stehen uns in der Schule zur Verfügung. Wenn man einen haben möchte, muss man sich in einer Liste eintragen, die mir die Vorherrschaft über das Gerät für ganze 45 Minuten sichert. Oder eben auch nicht. Schon mehrmals ist es passiert, dass irgendein Freibeuter über meinen reservierten Beamer hergefallen ist und ihn entführt hat, ohne auch nur einmal zu checken, ob das Gerät für jemand anderen vonnöten ist. Zum Beispiel für mich. Nachdem ich aufgrund einer solchen Diebesaktion wieder mal meinen Unterricht spontan über den Haufen werfen musste – Filmanalyse ist ohne entsprechende Gerätschaften etwas mühselig – hatte ich die Nase endgültig voll und entschied mich für einen eigenen Beamer. Solamente per me. Da ich mit dem Transport meine Rücken-Gesundheit nicht aufs Spiel setzen wollte, wollte ich ein Gerät, das sowohl handlich als auch leistungsstark war.
    Was das Thema Handlichkeit anbelangt, sind LED-Beamer unschlagbar. Schon seit einigen Jahren haben viele Hersteller Geräte im Angebot, die mit ihren LED-Dioden eine schnuckelige Alternative zu der üblichen DLP-Technologie bieten. Schnuckelig trifft allerdings auch auf ihre Leistung zu. Denn die LED-Zwergerl hinken ihren großen Brüdern in Sachen Lichtleistung ganz schön hinterher. Einige Exemplare aus der Picopix-Familie von Philips bekommen gerade mal 150 Lumen hin. Damit reicht beinahe schon ein Feuerzeug neben dem projizierten Bild, und man sieht nichts mehr. Oder eine Taschenlampe. Oder ein Streichholz. Oder Glühwürmchen. Auf der Suche nach einem etwas stärkeren Recken stieß ich letztlich auf den LED-Beamer K137 von Acer, den ich mir auch gleich unter den Weihnachtsbaum habe legen lassen. Nämlich von mir selber.

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    TA-DAAA!

     Ausmaße

    Mein neues Spielzeug ist mit 18,9 x 11,6 cm nicht ganz so kompakt wie manch andere LED-Komplizen. Also nichts mehr mit Döschen im Höschen, sondern eher Dose in der Hose. Naja, auf die ausgestreckte Hand passt das Ding allemal. Und mit knapp 511 Gramm Gewicht ist der Transport auch kein nennenswertes Problem. Zwei Schulbücher bringen buchstäblich mehr auf die Waage.
    Das Design des K137 hat mich schon ein bisschen überrascht. Anders als so jeder andere Beamer, den ich über die Jahre kennengelernt habe, ist das Gerät nicht kantig, sondern abgerundet. An den vorderen “Ecken”, wenn man sie so nennen darf, verbergen sich zwei 3 Watt-Lautsprecher, die im Unterricht (hoffentlich) überzeugen sollen. Auf der Rückseite wartet für den anschlusswütigen Lehrer und Systembetreuer ein wahres El Dorado an Möglichkeiten:
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    Jeder der Anschlüsse ist out of the box einsatzbereit, ohne dass man hinterher noch Kabel zur Verbindung kaufen muss. Acer schickt einfach alle Kabel, die nötig sind, mit dem Beamer mit. Ein HDMI-Kabel ist ebenso in der Packung wie eine Verbindung zum eingebauten I/O Universal-Interface, mit dem auch ein VGA-fähiger PC, Laptop oder Hamster angeschlossen werden können. Der USB-Port freut sich über den mitgelieferten USB-Stick, mit dem man kabellos Medien an das Gerät schicken kann (dazu später mehr). Um den Beamer sicher in die Schule mitschleppen zu können, liegt der Packung auch noch eine hübsche Tasche bei. Hier mal der gesamte Inhalt der Lieferung:

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    Ein Blick ins Rundum-Glücklich-Paket

    Auf der Unterseite des K137 sorgen drei Gummifüßchen für den nötigen Halt. Um das Gerät entsprechend zu neigen, lässt sich der mittlere Fuß herausschrauben.
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    Für den Unterricht dürfte dieser Neigungswinkel allerdings zu gering sein. Daher empfiehlt sich M.Heusingers Tipp sei Dank der Einsatz von einem Stativ, das in die dafür vorgesehene Vorrichtung geschraubt wird. Ich benutze den Monkey Pod von Rollei – bezahlbar und dank flexibler Standbeine auch auf den unmöglichsten Tischunterlagen gut zu justieren. Damit sieht der Beamer zwar aus wie einer der dreibeinigen Herrscher aus der 80er-Jahre-BBC-Serie aber nun gut, was soll’s. Das Ding soll ja keinen Schönheitswettbewerb gewinnen.
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    Beim Einschrauben des Stativs sollte man übrigens etwas Vorsicht walten lassen. Beim Versuch, das Ding möglichst fest mit dem Beamer zu montieren, hab ich den Druck auf das Gewinde wohl zu sehr erhöht, und der Plastikring ist gebrochen. Damit plumpst das Schraubgewinde permanent raus. Abhilfe schafft jetzt wohl nur noch eine neue Bodenplatte, die mir Acer hoffentlich besorgen kann. Und das möglichst schnell…

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    Mist :-/

     

    Setup

    In mein bisheriges Setup lässt sich der Beamer prima integrieren. Über den USB-A-Anschluss kann ich den Samsung AllShare Cast Dongle mit Strom versorgen, ohne eine zweite Steckdose bemühen zu müssen. Über die HDMI-Buchse kommuniziert der Dongle mit dem Beamer und projiziert das Bild in der nativen Auflösung meines Note 8.0 (1280 x 800) originalgetreu an die Wand.
    Alternativ ließe sich statt des AllShare Cast auch der Acer-eigene MHL-Dongle an den USB-Anschluss anstecken. Der schlägt allerdings mit knapp 70€ zu Buche und benötigt eine eigene App. Für jeden, der kein Samsung-Gerät besitzt, bestimmt eine Anschaffung wert. Ich bin mit der Screen Mirroring-Funktion des 8.0 vollauf zufrieden und brauche diesen Schnickschnack nicht. Eine mittlerweile sehr brauchbare Alternative zum Samsung Dongle ist übrigens der EZcast, der einiges an Kabelgewirr erspart.
    Interessant erschien mir zu Beginn der mitgelieferte USB-Stick, der einfach in die entsprechende Buche gesteckt wird.  Dieser verbindet sich über Android- oder iOS-Geräteund empfängt Bilder, Videos und Dokumente, die man drahtlos von seinem Gerät an den K137 schickt – vorausgesetzt, man lädt die Acer eDisplay App herunter und gibt das über den Beamer ausgegebene Passwort in der App ein. Allerdings ist Acer eDisplay, was die Formate anbelangt recht wählerisch. Audio-Daten werden ebenso wenig übertragen wie sämtliche dynamische Prozesse, die man auf seinem mobilen Gerät vorführt. Da bin ich mit dem AllShare Cast Dongle viel zufriedener, der einfach ALLES überträgt, was man auf seinem Smartphone/Tablet vollführt. Noch dazu ist der Stick bei mir im Betrieb nach gerade mal fünf Minuten bedenklich heiß gelaufen. Da hilft es auch nicht wirklich, dass der Stick direkt neben dem Rücklüfter des K137 liegt, der den USB-Stummel permanent mit heißer Beamer-Luft versorgt.

    Einsatz im Klassenzimmer

    Mit den entsprechenden Kabeln ist der Beamer in Windeseile aufgebaut. Nach ein paar Tagen steht der kleine Strahlemann innerhalb von 20 Sekunden einsatzbereit auf dem Tisch. Das geht wirklich um einiges schneller als der mobile Beamer, den man erst aus seiner Tasche holen, aufbauen und eventuell mit diversen Büchern unterfüttern muss, damit der Neigungswinkel so eingestellt ist, dass er nicht die Tafel, sondern die Wand darüber anstrahlt. Das Objektiv lässt sich vorne mit einem kleinen Regler scharf stellen, sodass man eigentlich in Sekundenschnelle loslegen kann. Für den Fall dass man den Beamer auch mal im Unterricht dunkel machen möchte, ohne ihn gleich auszumachen, steht auf der Oberseite des Beamers eine entsprechende Einstellung auf den Menütasten zur Verfügung, die den K137 in eine Art Standby-Modus schalten kann. Vertoning nennt sich das (weshalb auch immer). Um ihn aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, genügt ein Druck auf einer der Menütasten, und er erwacht zu neuem Leben:

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    ES LEBT! ES LEBT!

    Meine größte Befürchtung bei dem K137 war die Lichtleistung, die für einen LED-Beamer zwar ganz ordentlich ausfiel, aber gegen einen herkömmlichen Beamer ganz schön abstinkt. Im direkten Vergleich merkt man schon einen Unterschied. Die Farben sind um einiges verwaschener, das Licht deutlich dunkler, aber solche Einschränkungen sind im regulären Tagesbetrieb absolut verschmerzbar. Da viele Arbeitsblätter und andere Materialien, die man über das Tablet an den Beamer schickt, ohnehin weißen Hintergrund haben, ist jedes Dokument, das ich ausprobiert habe, auch in der letzten Reihe problemlos lesbar. Zur Not lässt sich das Dokument ja zoomen. Hier erstmal ein Bild ohne direkte Lichteinstrahlung von draußen.
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    Sobald man das Tafellicht anschaltet und die Vorhänge zurückzieht, merkt man dem Beamer die 700 Lumen-Sparleistung schon etwas an. Gegen die bei uns benutzten Epson-Beamer, die mit bis zu 3000 Lumen losstrahlen, kommt der Kleine definitiv nicht an.
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    Alles in allem ist die Lichtleistung nicht perfekt, aber allemal klassenzimmertauglich. Puh, eine Sorge weniger. Bleibt nur noch die letzte: Der Ton.
    3W-Lautsprecher klingen insgesamt schon etwas mager. Ich habe CD-Player mit 10mal mehr Leistung in Klassenzimmern versagen sehen bzw. hören, wenn sich der Ton in den weiten Räumen und hohen Decken einfach verliert, und die letzte Reihe bei Listening Comprehensions nur noch ein undefinierbares Säuseln versteht – so übrigens erst kürzlich geschehen bei den oben erwähnten EB-1776W Beamern von Epson, die in der Grundausstattung fast 1000€ (!!!) kosten. Hier hat mich der K137 wirklich völlig überrascht. Der kleine Schreihals hat ordentlich Power und brüllt mühelos in den Raum. Ich musste bei ersten Testläufen die Lautstärke sogar runterdrehen, weil die ersten beiden Reihen bei den ersten Tönen sichtbar zusammengezuckt sind. Zum Glück ist das Biest über die Menütasten auf der Oberseite schnell gebändigt.
    Insgesamt sind die Soundfähigkeiten echt bemerkenswert. Die Bässe sind satt, die Höhen klar. Selbst ein 3D-Effekt lässt sich zuschalten. Da solcher Hokuspokus allerdings das Audiosignal eher verwischt als verbessert, lasse ich ihn standardmäßig außen vor. In Listening Comprehensions kann das ganz schön fatal sein.

    Was bleibt zu sagen?

    Ich hab lange mit der Anschaffung eines eigenen Beamers gehadert, weil die Kosten von knapp 500€ wirklich kein Pappenstiel sind. Aber ich hab das kleine Ding schon nach ein paar Tagen ins Herz geschlossen. Es ist alles viel leichter geworden: Ich muss mich nirgendwo mehr in Listen eintragen, ich muss keine sperrigen Geräte in der Gegend herumschleppen und mich eventuell auch noch ärgern, wenn irgendwelche Kabel zum Anschluss fehlen, ich muss nicht früher aufhören, um den ganzen Gerätepark wieder abzubauen und in der Tragetasche zu verstauen. Das gehört alles der Vergangenheit an. Das kleine Kerlchen ist super-portabel und verfügt sowohl optisch wie auch akustisch über genug Leistung, um in einem Klassenzimmer den Alltag zu bestreiten. Klar, darf man bei 700 Lumen keine Top Performance erwarten, aber wir sind ja auch ein Klassenzimmer und kein IMAX.

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  • Latein,  Pädagogik,  Technik,  Unterricht

    Wörterlernen 2.0

    avat_schielen_technikKatastrophe bei meinen Sechsten. Die Schulaufgabe ist – mal wieder – unterirdisch ausgefallen. Die 4-Minus-Mentalität meiner Schützlinge macht sich in allen Fächern bemerkbar, aber nirgendwo haut sie unbarmherziger zu als in Latein. Ich habe gepredigt, geübt, mit Eltern Kontakt aufgenommen, vorentlastet, wo’s nur geht. Aber es hat nichts geholfen.
    Nach dem jüngsten Debakel musste ein Erste-Hilfe-Paket geschnürt werden. Deswegen habe ich den Schülern zuerst einmal eine Fehleranalyse verordnet, damit ich wusste, wo der Schuh genau drückt. “Ihr müsst mehr lernen” ist ein bisschen arg generisch. Aber wenn man sagt “Ihr müsst mehr Kasuslehre aufgeschaufelt bekommen” ist die Anweisung konkret und damit schaffbar. Also galt es Fehler zu zählen, zu kategorisieren und aufzuschreiben. Für viele sichtlich das erste Mal, dass sie sich mit ihren Fehlern beschäftigt haben (ich schreib nur jedem einen Dreizeiler unter die Schulaufgabe, aber wer liest das schon? Gut zu wissen…). Das Ergebnis war eindeutig.
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    Die Lücken im Wortschatz sind immens. Trotz ständiger Wiederholung sitzt vor allem das alte Vokabular hinten und vorne nicht. Wer die unregelmäßigen Verben halt nur “so ein bisschen” (O-Ton!) lernt, muss sich nicht wundern, wenn er sie alle durcheinander bringt. Egal ob concedere, condere, conspicere, contendere oder consuescere. Für die Sechsten ist das einerlei. Heißt alles dasselbe… Deswegen bin ich neue Wege gegangen. Neue digitale Wege.

    Seit drei Wochen wird für jede Stunde ein Protokollant bestimmt, der jedes Wort, das nicht gewusst, verwechselt oder von mir genauer nachgefragt wird, in seiner Grundform mitgeschrieben und online in eine Liste eingetragen. Das lässt sich mit Etherpad oder das noch viel flinkere zum-pad ebenso bewerkstelligen wie mit GoogleDocs. Ich habe letzteres gewählt, weil sich die Sechste seit diesem Jahr in Informatik mit Word auseinandersetzt und viele ihrer Kenntnisse aufgrund des ähnlichen Layouts leicht umsetzen können. Das Eintragen der Wörter macht den Schülern großen Spaß. Viel zu großen. Einige ergehen sich in wahren Layout-Höhenflügen und markieren, färben ein, bauen mit dem Zeichentool Klassenlogos oder fügen wahllos Tabellen ein – alles im selben Dokument. Die Datei sah daher nach nur zwei Tagen aus, als hätte man eine Bande Vierjähriger darauf losgelassen. So richtig verübeln kann ich’s ihnen aber nicht, solange die Schüler ihren Job tun und die Liste erstellen. Denn damit lassen sich einige Dinge anstellen, die das Wörterlernen sinnvoll unterstützen und sich deutlich vom üblichen Wortschatzlernen im Schulbuch abheben.

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    Unsere ersten Wortschatzlisten, (noch) aufgehübscht mit Unterstufen-Artwork
    • Da die Schüler auf den Listen lediglich die Grundformen vorfinden, müssen sie die restlichen Formen selbständig ergänzen. Für motorische Lerner perfekt, um nachzuprüfen, ob man schon alles drauf hat oder sich was vorspielt. Papier kann man nicht anlügen. Steht hinterher beim Nachprüfen ein Fehler, ist das halt so. So sehen die Schüler sofort, wo der Schuh drückt.
    • Mit einem Mausklick lässt sich die Wortliste umarrangieren – letztlich wie beim Durchmischen eines Zettelkastens. Vor allem die Kandidaten, die gerne ähnlich anlautende Wörter durcheinander bringen, profitieren davon, denn mit einem Mausklick auf alphabetisches Ordnen stehen die Übeltäter schwarz auf weiß untereinander. Zwar ist das bei alphabetischen Wiederholungswortschätzen im Buch ganz genauso. Hier ist der Schüler allerdings wieder durch das schriftliche Ergänzen zu viel mehr Aktivität angehalten als beim Wiederholen eines bereits abgedruckten Wortschatzes, wo man nur lesen und vorsagen kann. Auch für eventuelle Merkhilfen und Eselsbrücken ist auf den Schülerlisten Platz. Was ähnliches in ein Schulbuch zu kritzeln, dürfte wohl den Drachen der Schulbibliothek zur Folge haben.
    • Die Listen lassen sich ganz hervorragend in einige Apps 2.0 einspeisen und für Lernzwecke verwenden. Ich habe mal das Experiment gewagt und aus der Liste für die Schüler eine Word Cloud gebastelt. Online stehen dafür viele hübsche Seiten zur Verfügung, ich habe mich aber letztendlich fürs recht schnöde gehaltene Wordle entschieden. Wieso? Die anderen Lösungen sind grafisch zu verspielt und schummeln bei der Darstellung zugunsten der Ästhetik. So werden viele der Wörter aus den Listen vervielfältigt, um die gewünschte Form zu erreichen, ganz egal, wie häufig sie auf der Liste stehen. Das möchte ich aber nicht. Ich will eine exakte Darstellung, die genau nur die Wörter in der Anzahl darstellt, wie sie auch von den Schülern eingetragen worden ist. Der Clou ist nämlich der: Wordle stellt die Wörter, die mehrmals genannt werden entsprechend größer dar als die, die nur einmal eingetragen wurden. Für die Wörterliste bedeutet das: Wörter, mit denen mehrere Schüler Probleme hatten, sind deutlich größer und damit auffälliger. Das kann ich mir beim Lernen prima zunutze machen.
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    Unsere erste Word Cloud

    Die Schüler sind angehalten, bei der Wiederholung mit den größten Wörtern anzufangen. Dadurch, dass wir beim Wiederholung die großen Problemfälle an den Beginn der Wiederholungssequenz stellen, wo die Konzentration bekanntermaßen noch am höchsten ist, und auch entsprechend groß darstellen lassen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Schüler diese Vokabeln behalten, entsprechend hoch. Noch besser: Die Schüler sollen jede der Grundformen farbig nachfahren, sobald sie sie richtig haben. Damit fördern wir einerseits noch einmal die motorische Repräsentation, gleichzeitig sehen die Schüler so ganz deutlich, welche Formen sie schon können und welche noch nicht (diese sind ja noch grau). Vor allem letzteres Verfahren hat bei den Kleinen ganz super gefruchtet. Das Wörterlernen und -wiederholen ist für sie zu einem riesigen Highlight geworden. Jede Stunde gehen dafür fast 10 Minuten drauf, was die Progression im Unterricht schon immens nach unten schraubt. Aber in diesen zehn Minuten habe ich sie alle fokussiert bei einer Unterrichtsphase, in der jeder sein Erfolgserlebnis hat – vorausgesetzt er oder sie lernt dafür auch entsprechend. Um da auch eine entsprechende Konsequenz reinzubringen, teste ich alle zwei Wochen die Vokabeln aus zwei Word Clouds in einem angesagten Wortschatztest. Das ist überschaubar, das ist transparent. Erste Erfolgsergebnisse zeigen sich schon. Hoffen wir mal, dass sich das auch in der nächsten Schulaufgabe niederschlägt. Da werden die Word Clouds nämlich neben dem aktuellen Lernvokabular für den Übersetzungstext verbraten. Muss doch mit dem Teufel zugehen, wenn die Anzahl der Wortschatzfehler dieses Mal nicht zurückgeht!

    Update 2017: Wie ich mit Ärger feststellen musste, funktioniert Wordle unter Windows 10 nur noch bedingt, bzw. gar nicht, wenn man mit dem Chrome-Browser arbeitet. Dank Martina Grosty habe ich den Tipp bekommen, das ganze noch einmal über den Internet Explorer zu versuchen, der sich in Windows 10 nach wie vor im Hintergrund schüchtern versteckt (Achtung, das vom Internet Explorer bekannte “e” in der Taskleiste verlinkt nicht auf selbigen, sondern den Nachfolger Edge). Für den Internet Explorer muss man in der Suchleiste danach forschen.

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