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    Von Schreib-block-aden

    Hass, Hass, Hass!!! Und das an den Weihnachtsfeiertagen! Keine Sorge, ich hab mich gleich wieder eingekriegt, ich will aber nur meinen Frust loswerden!

    Letzte Woche wurde ich von einer Freundin angesprochen, die in der Selbständigkeit arbeitet und eine neue Homepage für ihr Geschäft wollte. Viele ihrer Kollegen empfahlen, bei dem neuen Design einfach mal selbst Hand anzulegen und sich auf diese Weise ein paar Euro zu sparen. Naja, ganz so einfach war es scheinbar nicht, deswegen sprach sie mich letzte Woche an, ob ich mir das mal anschauen könne. Ihre Webseite laufe ja auf WordPress, und damit hätte ich ja Erfahrung wegen meines Blogs und so weiter. Machen wir’s kurz – wir wollen das ja in keinen Longread ausarten lassen – ich habe zusagt aus genau dem Grund, dass ich mich ja in WordPress einigermaßen auskenne… das dachte ich zumindest. Das ausgewählte Theme, das das Design der Homepage bestimmen soll, ist nämlich kein normales, wie das, auf dem herrmess.de läuft. Es ist… (dramatic drumroll) ein Block Theme – die Ausgeburt der Hölle.

    Der Block-Blog: Wissenschaft für sich

    Das Arbeiten mit Blöcken in Texten selbst ist in WordPress schon seit einiger Zeit implementiert und an sich eigentlich eine schicke Sache: Anstatt einfach nur wie üblich Text und Bilder zu verfassen und dann mit ein bisschen Handarbeit in eine Form zu bringen, dass die Leute nicht sofort schreiend davon laufen, übernehmen Blöcke dieses schicke Gestalten von alleine. Anhand von Template-Vorlagen kann man auf seiner Seite einen Text zusammen mit einem Bild platzieren. Hier ein Zitat, dort zwei Spalten, hier drei – jeweils mit einem korrekt zugeschnittenem Bild dazu, hier die Social Media dazugeklatscht, hier einen Trenner eingefügt, der dem Design Luft verpasst. Dass das alles gut aussieht, übernehmen diese Block-Templates von alleine. Die stammen nämlich von den Designern des Themes und haben in der Regel mächtig Ahnung von ansprechender Gestaltung. Nett, aber für mich bis dato überflüssig. Wir übrigens für viele andere auch, wie ich dem Mitgefühl auf Mastodon entnehmen konnte, das auf meine Wutausbrüche sehr verständnisvoll reagierte. Die meiden die Dinger ebenso. Und ich weiß mittlerweile auch warum.

    Denn mit Blöcken alleine ist es nicht getan. Die – so dachte ich – kommen nur in Texten vor. Was ich nicht wusste: Es gibt komplette Themes, die mit Blöcken arbeiten: Menüs, Icons, Header, Footer, Seitenmenüs – alles ist Block Block Block. Und das funktioniert nach völlig neuen Regeln, die man nicht umgehen kann. Ein solches Theme mit dem alten Editor öffnen und benutzen funktioniert nämlich nicht. Keine Chance.

    Dabei gab es an sich nicht viel zu tun. Es gab eine schicke Hauptseite und ein Topmenü, das die Icons und Menüs permanent am oberen Rand des Bildschirms festhalten sollte. Aber was für ein Durcheinander: Erst lässt sich das Menü problemlos erstellen, dann ist es plötzlich wieder weg. Es ist nämlich als Block nicht für die komplette Homepage, sondern nur für eine Seite als Menü definiert. Das Ding zu fixieren oder als allgemeingültige Vorlage abzuspeichern… nicht möglich. Auf Handy und Tablet war das Menü überhaupt nicht zu sehen. Also nie. Das liegt daran, dass man dieses Menü noch ein zweites Mal für mobile Devices erstellen und auf die Seite integrieren muss. Und plötzlich erscheinen die Menüs zweimal: Das Menü für Tablets sieht man auf den Tablets und Smartphones. Aber man sieht auch das Menü, das nur auf Desktop-PCs zu sehen sein sollte. Auf meinem Rechner sehe ich aber keines davon. Also fing ich an rumzuspielen und mich reinzufuchsen. So schwer kann das ja nicht sein. Mein Ehrgeiz war geweckt. Aber ich musste kapitulieren. Ihr wollt nicht wissen, wie viele Stunden ich jetzt mit diesem Mist verbracht habe, aber ich sage es euch. Sieben Zeitstunden. Sieben Stunden Lebenszeit. Unwiederbringlich verloren. Was ich gewonnen habe, ist eine ganze Menge Frust. Frust auf mich und meine scheinbare Beschränktheit, dieses System nicht zu verstehen, Frust auf dieses System aus der Hölle. Und natürlich auch Frust, meiner Freundin genervt sagen zu müssen, dass ich es nicht geschafft habe. Niederlagen eingestehen ist nicht so meine Stärke… Wie man sieht, weil ich offensichtlich nicht in der Lage, das mit mir selbst auszumachen, sondern mit der Welt zu teilen. Ob sie es hören mag oder nicht.
    So.
    Geht schon wieder.
    Danke fürs Zuhören!

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  • Allgemeines,  Alltag

    Neue Lehrer braucht das Land

    Anfang August machte in Baden-Württemberg eine neue Kampagne von sich reden, mit der man den dringend benötigten Nachwuchs für die Lehrzunft ansprechen wollte. Leider ging das (wieder mal) nach hinten los. Denn die Werbeanzeigen bedienen vermutlich auch aus einer gewissen Unbeholfenheit heraus sämtliche Klischees des Lehrberufs: Arbeiten für den Papierkorb? Keinen Bock auf Arbeiten? Einfach mal machen, worauf man Bock hat? Juhu, ist alles im Lehrberuf vereint. Also nichts wie an Bord – das alles garniert mit dem gelegentlichen Kommafehler und einer Wortwahl von Vierzehnjährigen… nur halt anbiedernd von Best Agern verfasst und dadurch hart an der Grenze zum Fremdschämen.

    Wer glaubt, das sei nicht zu toppen, soll nur mal nach Bayern schauen. Da machte Anfang März eine ganz ähnliche Werbereihe des Kultusministeriums zur Akquirierung von Lehrkräften die Runde – und bekam online so viel Prügel, dass sie mittlerweile komplett vom Netz genommen ist. Ein Glück, wer davon einen Screenshot gemacht hat. Ich zum Beispiel.

    Was soll ich sagen? Außer dass ich zugeben muss, nicht zu wissen, was Flexen in diesem Zusammenhang bedeuten soll. Alles andere spricht für mich eine sehr deutliche Sprache. Ferien und Spaß, wann immer ich Bock habe. Permanent Freunde treffen, wenn es mir taugt. Aber geil Kohle abgreifen für nen Halbtagsjob. Für Lehrkräfte, denen drei Jahre Pandemie immer noch gut in den Knochen stecken, ist so eine Reklame der reinste Hohn. Natürlich ist es lobenswert, wenn sich die Ministerien der Bundesländer etwas zum Lehrermangel einfallen lassen und aktiv werden. Aber doch bitte nicht so! Wer soll sich denn von solchen Anzeigen bitte berufen fühlen? Vermutlich nicht die, die man für die Profession bräuchte. Denn von spontan Freizeit, permanent Urlaub und Flexen (was auch immer das in diesem Zusammenhang bedeuten mag), sind wir sichi meilenweit entfernt.

    Ich wünschte, ich hätte irgendwo noch die Informationsbroschüre, die mir in der Oberstufe damals in die Hände fiel, als sich bei mir so circa 1998 langsam abzeichnete, dass meine Zukunft Richtung Lehramt gehen würde. Die Situation war damals der heutigen nicht unähnlich: Lehrermangel zeichnete sich auch damals schon deutlich ab. Die Lehrkräfte der 68er Generation standen kurz vor der Pensionierung, hieß es damals, und die Öffentlichkeit fürchtete eine gigantische Pensionierungswelle und Tausende von unbesetzten Stellen.  Interessierte für das Lehramt bekamen daher keinen Flyer in die Hand gedrückt – sondern eine Infobroschüre. Ach was, eine Enzyklopädie: Voll von Text, von Statistiken und Prognosen zum benötigten Lehrpersonal über die nächsten 10 Jahre. Infos zum Unterschied von Lehramt vertieft und nicht-vertieft an den Universitäten, zu Regelstudienzeiten, dem Referendariat. Seriös bebildert und in entsprechender Diktion. Eigentlich das komplette Gegenteil zu den obigen Canva-Unfällen aus den süddeutschen Bundesländern. Die Broschüre hatte aber auch eine andere Zielgruppe: Leute für das Lehramtsstudium zu begeistern. Nicht einfach irgendwen, der sich (wie es in der BaWü-Kampagne der Fall zu sein scheint) mal aus einer Lust heraus dazu entscheidet, eine Auszeit des aktuellen Jobs zu nehmen, um für ein paar Jahre Versorgungslücken zu stopfen. So gewinnt man keinen Nachwuchs. So bekommt man Stopfmasse.

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    Im falschen Film II – Jenseits von Stammtischparolen

    Na, da hab ich ja was losgetreten mit dem letzten Artikel. Erst meldete sich der werte Kollege Mike Graf, dann Herr Rau zu Wort. Thomas Kuban folgte mit einer Entsprechung. Und wir alle haben irgendwie ein Problem in den Blogs über Politik zu schreiben. Mike hat seinen Artikel mittlerweile wieder vom Netz genommen, Herr Rau attestiert sich selbst einen gewissen Widerwillen bei dem Thema. Mr Kuban ebenso. Ich selbst fand es ja auch irgendwie befremdlich. Dabei hatten wir alle gemeinsam einen wirklich interessanten Austausch zu politischen Ansichten: Wo liegt Objektivität, wo die Grenze beim Benennen von Problemen und dem Beginn der Übertreibung? Wo geht’s los mit Polemik? Sind Blogartikel zu Politik tatsächlich sinnvoller Austausch von Ansichten oder nur ein selbstgefälliges Brodeln im eigenen Saft? Fand ich spannend…

    A propos Brodeln: Hier in Südbayern ging’s jüngst heiß her. Eine Kundgebung zum Thema Heizungsgesetz in Erding zog massive mediale Aufmerksamkeit auf sich, nachdem sich dort eine bayernweit berühmte Kabarettistin und nicht minder bekannte Politiker zu dem Thema in teilweise doch wieder fragwürdig stammtischartiger Diktion geäußert haben. Vor einem Publikum, das von einer beachtlichen Anzahl von rechten Gruppierungen, Querdenkern und Verschwörungstheoretikern durchsetzt war. Das mediale Echo war so katastrophal, dass nun Folgeveranstaltungen abgesagt wurden. Eine Münchner Veranstaltungslocation hat einen der Sprecher sogar offiziell ausgeladen mit dem Verweis auf die Unvereinbarkeit seines Gedankenguts mit dem ihrigen. Rücktrittsforderungen wurden laut. Stattdessen gab es “nur” eine Regierungserklärung, und die lautesten Sprachrohre sind seitdem auffällig ruhig; oder zeigen sich mit der ehemaligen Bundeskanzlerin, um sich ein bisschen in Glanz und Gloria von anno dazumal zu sonnen (und von Frau Merkel ziemlich vorgeführt zu werden 🙃) Andere Parteien rufen nun zu einer Gegenveranstaltung zu der in Erding auf, nennen sie nun die “Demonstration der Vernünftigen” – befeuern aber damit genau wieder die Spaltung, die uns immer wieder so aufregt. Ich will keine Einteilung in vernünftig und unvernünftig. Ich will einfach ein gemeinsam. Über Parteien und Ideologien hinweg. Punkt.

    Und während wir über das Einen reden, wird in Thüringen der erste blaue Landrat gewählt… und jede Partei beginnt damit sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe zu schieben, wie es dazu kommen konnte. So wird das nix 🙄

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    Im falschen Film

    Sorry, Leute. Wir müssen reden. Und zwar über Politik. Ich weiß, das nervt. Aber es kann nicht sein, dass wir so in unseren Positionen verharren und uns deswegen irgendwann mal gegenseitig die Kauleiste polieren. Ich verstehe, dass man sich im politischen Diskurs an anderen Strömungen reibt. Das war schon immer so. Nur hat sich der Ton dabei für mich gefühlt komplett verändert. Und zwar nicht zum Guten.

    Am Anfang war das Wort

    Vielleicht liegt’s am fortschreitenden Alter, am Zeitgeist. Vielleicht ist es Einbildung. Aber ich bekomme zunehmend das Gefühl im falschen Film zu sitzen. Der Diskurs in der Politik ist für mich spürbar rauer geworden. Das kommt natürlich nicht von ungefähr. Man muss sich ja nur umblicken und ein paar Jahre zurücksehen: Da saß in den USA auf einmal eine prollige Mixtur aus Misogynie, Narzissmus, Dekadenz und Fremdenfeinlichkeit im verantwortungsvollsten Job der Welt und schleuderte im Minutentakt krude und gelinde gesagt dumme Thesen unter die Massen. Ungefiltert, unzensiert und ohne auch nur einen Gedanken der Reflexion über die möglichen Folgen. So ging es mehrere Jahre lang – bis hin zu diesem skurrilen Debakel am Four Seasons Total Landscaping in Pennsylvania, das an Absurdität nicht mehr zu überbieten war. Man hatte das Gefühl, da krallen sich nicht einfach nur machthungrige Menschen am Thron fest. Sondern schaumschlagende Dummbeutel, die keinesfalls in ein solches Amt gehören. Nur leider scheint das seitdem etwas System zu haben.

    Lernen von Großmäulern

    Populismus funktioniert. Oder er funktioniert wieder. In einer immer komplexeren Welt, die uns aktuell mit einem Gros an Krisen zu überfordern droht, bietet er Simplizität. Man benennt einfach einen Schuldigen, auf den man den Frust abladen kann, und ab geht die Lucy. Pandemie? Von den Chinesen. Schlechte Wirtschaft? Liegt an der EU. Erstarken der Rechten? Liegt am Gendern. Klimawandel? Eine Lüge. Dazu kommt die Unterste-Schubladen-Rhetorik, die zusätzlich Feuer in ein ohnehin schon gefährliches Rezept bringt: Ausdrücke wie “Asyltourismus” kommen in Mode und suggerieren, dass Leute mal eben ihr Leben riskieren und ihre Heimat verlassen, nur um hier ein bisschen Spaß zu haben. Man spricht von einer schweigenden Mehrheit, die sich die Demokratie zurückholen soll – als ob diese Staatsform nur für einen eingeweihten Kreis der Bevölkerung gilt. Ich sehe Transparente auf Demos, auf denen offen aufgerufen wird, Politiker zu hängen. Merkel soll gehängt werden. Scholz auch. Die Grünen in ihrer Gänze auch – solange es noch Bäume gibt.

    Diese Enttabuisierung und absichtliche Erosion und Verrohung der Sprache bekümmert mich als Sprachenlehrer ganz besonders. Das früher Undenkbare aussprechen. Ausprobieren, wie sehr es eskaliert. Und dann beim nächsten Mal nachlegen. Oder das Opfer spielen. Mausrutschen. Sich wie die Geschwister Scholl fühlen, weil man sich als Querdenkerin einer Impfung verweigert. “Volkszorn” heraufbeschwören und damit schön Vokabular bedienen, das aus ganz düsteren Truhen der deutschen Geschichte geborgen wurde – aber es dann natürlich ganz anders gemeint haben.

    Verdruss

    Am Anfang sind es nur Worte, die enthemmen. Aber wie lange bleibt das so? Braucht es wieder ein Zeichen wie die Ausgehetzt-Demos 2018, als die Leute gegen die permanenten verbalen Entgleisungen in der Politik in München auf die Straßen gegangen sind? Oder sind diese Verfehlungen so allgegenwärtig geworden, dass man abstumpft und sie geschehen lässt? Ich persönlich muss sagen, dass ich müde werde. Denn auch im Freundeskreis nehmen die hitzigen Debatten deutlich zu. Man diskutiert nicht, sondern lädt seine Meinung ab. Fällt dem anderen ins Wort. Wird laut, beleidigt. Es geht nicht mehr um eine sinnvolle Auseinandersetzung mit dem Thema. Sondern wer seine Thesen am lautesten brüllt. Und schlimmstenfalls steht einer auf und verlässt die Gruppe. Manchmal für immer. Ist uns tatsächlich so passiert.

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    4.9
  • Allgemeines,  Alltag,  Technik

    Lehrerdämpfgeräte

    Das neue Schuljahr ist noch keine zwei Wochen alt, und schon hängt eine dunkle Wolke über uns. Was ist passiert? An das ständige Testen alle zwei Tage hat man sich ja schon längst gewöhnt, ebenso an die dadurch verlorene Unterrichtszeit, die entweder die erste Stunde so zerschlägt, dass dort ein sinnvoller Aufbau des Fachunterrichts kaum möglich wird. Nein, es ist die Technik, die uns im Moment die Laune verhagelt. Allem voran die Lehrerdienstgeräte, die eine Handvoll Lehrkräften bei uns Ende des Jahres voller Vorfreude entgegen genommen haben. Diese Emotion ist mittlerweile Frustration gewichen. Die Geräte machen seit Anfang des Jahres wohl durch ein Update bedingt bei einem Großteil der Leute ganz schöne Spirenzchen:

    Das Hochfahren dauert im Home-Office manchmal bis zu einer Stunde, weil sich das Profil mit dem auf den Schulservern synchronisiert. Mal fehlen nach dem Log-In die Schulnetzwerke im Homeoffice, dann tauchen sie nach einem Reboot wieder auf – oder eben nicht. Häufig kommt es zu Proxy-Problemen, und die Geräte finden in überhaupt kein Netzwerk. Gelegentlich fahren die Yogas in den Standby. Oder noch schlimmer: Sie fahren sich ungefragt komplett runter. Einfach so. Offene Dokumente sind dann unwiederbringlich verloren, sodass das Arbeiten mit den vorerst hochgelobten Geräten aktuell einem Drahtseilakt gleicht. Dass davon bald fast 19.000 Geräte in den Schulen in München und Umgebung ausgegeben werden, und andere Schulen dann damit ebenso zu kämpfen haben wie wir, lässt mich schaudern. Ich hoffe, das ist bald wieder in Ordnung. Denn so wurde das Geld aus dem SOLD-Topf für Hardware verwendet, die in der jetzigen Konfiguration leider nur ein teurer Briefbeschwerer sind.

    Ärgerlich.

    Auf Twitter gibt es weitere Eindrücke

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    EZCast Pro – KO?

    Aus der Reihe “Never change a winning system” habe ich dieser Tage unfreiwillig eine neue wichtige Lektion gelernt. Wie aus meinen Technikseiten mittlerweile hinreichend bekannt ist, bin ich ein großer Fan des EZCast Pro gewesen; zum einen weil er ohne lästige Wlan-Antenne oder USB-Kabel auskommt und mir so viel Kabelsalat erspart. Zum anderen, weil er fix dazu gebracht werden konnte, jedes meiner Android-Gerät in Rekordzeit auf den Beamer zu bringen. Möglich wurde das durch die Möglichkeit, den Stick im EZMirror-Modus hochzufahren (so wie schon der ursprüngliche EZCast Stick, siehe Update hier). Eine Art Miracast-Modus, den jedes Android-Gerät seit Version 4.2 in sich birgt. Da musste man einfach nur 20 Sekunden warten, bis der Stick Bereitschaft anzeigte, und sofort konnte man über den Button “Screen Mirroring” oder “Smart View” in der Top Down-Leiste des Android-Gerätes die Verbindung aufnehmen. Nach weiteren 20 Sekunden stand dann alles. Easy Peasy (Cast).
    Und jetzt – oh Graus! – ist diese Möglichkeit nach dem neuen Firmware-Update auf Version 16354000 aus dem Menü des EZCast Pro verschwunden. Ohne Angabe von Gründen wurde die Möglichkeit, den Stick in einem anderen Modus als dem Default Modus hochzufahren, gestrichen. Stattdessen wurde die Navigation des Sticks in der App auf viele nutzlose Menüs aufgeblasen, wo ich jeden Pups beeinflussen kann, nur nicht diese – für mich im Unterricht lebensnotwendige – Option.

    Die neue Menüführung des EZCast Pro; es gibt sogar einen Admin-Bereich. Aber die wichtigste Funktion für mich fehlt…

    Screen Mirroring ist nach wie vor noch möglich, allerdings muss das jetzt komplett über die App erledigt werden, die ich schon mehrere Male wegen ihrer Unzuverlässigkeit kritisiert habe. Denn über die App ist es nun mehrmals passiert, dass das Tablet den EZCast nicht findet. Die App muss jedes Mal komplett geschlossen und wieder gestartet und hochgefahren werden, damit alles passt. Damit hat sich die Anzahl der Handgriffe, die nun nötig sind um endlich ein Bild auf dem Beamer zu haben, jetzt fast verdoeppelt – ein Traum! Jetzt kann ich zu jedem Stundenbeginn neben der wusligen Klasse nun auch parallel die Technik bändigen. Warum man sich zu diesem seltsamen Schritt entschieden hat, wird im Forum der Macher nicht beantwortet. Aber eine derartige Verschlimmbesserung eines Produktes habe ich lange nicht mehr erlebt. Ich hoffe, dass dieses Feature in einem neuen Update wieder in der Firmware ein Zuhause findet oder eine Möglichkeit existiert, auf ein ältere Version downzugraden. Ansonsten hat der EZCast Pro seine Daseinsberechtigung in meinem Unterricht verwirkt. So schade, dieses Setup hat über mehr als zwei Jahre wirklich wunderbar funktioniert. Ich bin echt sauer!
    Hier übrigens der Thread des Problems aus dem Forum des Herstellers

    Die Zeilen im EZCast-Forum, die mich beunruhigen…

    Update Januar 2018:
    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die traurigen Verbindungsversuche zwischen EZCast Pro und meinem Tablet über die App filmisch mal festzuhalten und mit den alten Videos zu vergleichen, um einfach mal zu zeigen, wie viel durch die neue Version verschlimmbessert wurde. Wie man sieht, sind die Versuche, eine Verbindung aufzubauen über die EZCast-App sehr unzuverlässig. Im Video musste ich das Tablet dreimal suchen lassen, ehe eine Verbindung zustande kam. Dass die App mal eine Passwortabfrage verlangt und mal nicht, macht die ganze Sache auch nicht gerade vertrauenserweckender. Ich bin echt schwer enttäsucht – und hoffe auf ein baldiges Firmware-Update, dass wieder den Status Quo herstellt. Mit diesem unzuverlässigen Setup brauche ich mich in keinen Unterricht begeben…
    So sah es einmal aus…

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Und diesen Krampf müsste ich jetzt theoretisch jede Stunde durchmachen: 
    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

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  • Allgemeines,  Alltag

    Von Vorwehen zum Wandertag

    avat_wut-150x150Für Außenstehende mag es vielleicht so scheinen, als beginne für Lehrer die Ferienzeit schon einen Monat vor Schuljahresende. Die Noten sind gemacht, da machen die doch auch keinen Unterricht mehr, sondern liegen nur noch in der Sonne. Kundige und Leidensgenossen kennen allerdings die harsche Realität. Denn in den letzten vier Wochen darf das Lehrpersonal einiges mehr tun als nur vor Schülern oder am Schreibtisch sitzen. Er darf repräsentieren, organisieren, führen, in Konferenzen schwitzen, abstimmen und – ganz beliebt – den alljährlichen Wandertag koordinieren. Letzteres hat dieses Jahr besonders viel Freude bereitet. Nicht. Aber alles von Beginn:
    Ich habe meine Klasse jetzt volle zwei Jahre begleitet. In Bayern ist es üblich, dass nach so einer langen Zeit eine “Beziehungspause” erfolgt, sodass nächstes Jahr jemand anders in den Genuss meiner Putzis kommen wird. Um unsere zwei Jahre zu einem gelungenen Abschied zu führen, haben wir uns zum diesjährigen Wandertag ein ganz besonderes Reiseziel gesetzt: Es verschlägt uns ins Allgäu auf eine Sommerrodelbahn. Um dort hinzugelangen, sollte uns die deutsche Bahn chauffieren. Und damit ging der Ärger los. Knapp drei Wochen vorher habe ich bei der Bahn angerufen, um unterschiedliche Finanzierungsmodelle durchrechnen zu lassen. Nehmen wir einen Gruppentarif? Oder gleich das Bayernticket? Als ich darum bitte mir die unterschiedlichen Möglichkeiten per eMail zuzuschicken, bekomme ich erst einmal eine Absage: Das sei aus technischen Gründen nicht möglich, man könne mir die Möglichkeiten aber diktieren und ich solle wieder anrufen, wenn sich die Klasse und ich auf ein entsprechendes Modell geeinigt hätten. Etwas verwundert lege ich auf und künde meinen Schützlingen nur zwei Zeitstunden später, was Sache ist. Als wir uns geeinigt haben, rufe ich erneut an, in der Hoffnung, die Tickets gleich buchen zu können. Mais non. Ich bekomme erklärt, dass ich telefonisch die Gruppe für die Fahrt lediglich anmelden könne. Kaufen müsste ich die Tickets am Bahnhof oder an einem Automaten. Viel besser noch: Da wir unterwegs einmal umsteigen müssen, hocken wir für die letzten Stationen im Zug eines privaten Unternehmens (dem ALX) – da müsste ich noch einmal gesondert anrufen, um auch dort die Fahrt mit meiner Klasse anzumelden. Sie selber könnten das nicht telefonisch machen, aber man gibt mir eine Nummer unter der ich das selbst erledigen könne. Etwas irritiert schreibe ich mit, rufe nun dort an, um – wie mir gesagt wurde – meine Fahrt anzumelden. Aber ich bekomme gesagt, dass das telefonisch nicht möglich sei. Ich solle die Fahrt und sämtliche Details in einer eMail an das Unternehmen richten.
    Dieses Hin und Her hat mich ernsthaft fast zwei Zeitstunden gekostet. Für die Anmeldung einer Gruppe für eine Bahnfahrt. Die Anmeldung wohlgemerkt. Denn von einer Zusage sind wir noch weit entfernt. Es kann sein, dass uns ein Betreiber die Fahrt verweigert, da der Zug schon ausgebucht ist. In diesem Fall bekomme ich wieder eine eMail, auf die ich dann bestimmt wieder nicht telefonisch, sondern per eMail-Antwort oder bestenfalls überhaupt nicht mehr antworten soll.
    Im Unterricht oder am Schreibtisch sitzen macht da deutlich mehr Spaß.
    GRR!

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  • Technik,  Unterricht

    Software im Unterricht: Mebis – ein Versuch

    avat_wut-150x150In der September-Ausgabe des Bayerischen Philologenverbandes findet sich auf S.25 ein Artikel von Thomas Gampl, der die Inkonsequenz der hieisgen Bestimmungen in der Schulpolitik thematisiert – für Lehrer, Eltern wie auch Schüler ein nimmer endender Quell an Frustration und Ärger:

    Mal zählt das Probeabitur. Mal nicht. Mal ist das Flexijahr die endgültige Antwort auf die G8-Diskussion. Dann wieder nicht. Mal dienen die Intensivierungsstunden der individuellen Differenzierung. Dann sollen zwei von ihnen “fest” den Fächern Mathematik und Deutsch zugeorndet werden. [Kurzum:] Eine Hü-und-Hott-Politik, die ständig alles wieder über den Haufen wirft, was eben noch mit großem Ernst verteidigt wurde. Eine Politik, die ständig Neues anpackt, ohne dem offenbar gewachsen zu sein.

    Teilweise klingt die Sache etwas arg überspitzt, aber ich kann seit ein paar Wochen ein Liedchen davon singen. Here’s the deal: Streng genommen sind bei uns laut bayerischem Erziehungs- und Unterrichtsgesetz (Art. 56, Absatz 5) digitale Speichermedien im Unterricht verboten. Es sei denn, sie werden für unterrichtsrelevante Zwecke durch die jeweilige Lehrkraft erlaubt. Da es unter uns Altphilologen allerdings immer noch Exemplare gibt, für die eine Schreibmaschine das höchste Technologicum darstellt (kein Witz!), werden Smartphones, Netbooks oder Tablets von Haus aus als Teufelszeug stigmatisiert und kategorisch aus dem Unterricht verbannt.
    Aber auch außerhalb der Latein-/Griechischfraktion wird das Thema der neuen Medien etwas… nun ja… restriktiv gehandhabt. So ist das berufliche Nutzen von sozialen Netzwerken oder gar Lernplattformen insgesamt nicht gerne gesehen. Das einzige, was man an digitaler Erweiterung erlaubt und auch durch zahlreiche Fortbildungen fördert, ist das gute (und leider auch sehr) alte Moodle. Dass ich mit Moodle zu Beginn meine Probleme hatte, habe ich damals in einem meiner ersten Blogartikel ausreichend kundgetan. Aber spätestens nach ein paar Fortbildungen habe ich mich in die Materie reingekniet und fand die Möglichkeiten trotz des Mehraufwandes eigentlich ganz nett. Daher habe ich für mein W-Seminar die häusliche Vorbereitung komplett auf Moodle umgestellt. Das war schon klasse. Für jede einzelne Sitzung gab es digital Material von mir bereitgestellt. Kurzgeschichten, Sekundärliteratur, Aufsätze in PDF-Form, Videos, Internetlinks, Tafelbilder – alles. Wir haben sogar in Gemeinschaftsarbeit eine Online-Bibliographie in Form eines Wikis erstellt, in das jeder Teilnehmer seine relevante Forschungsliteratur eintragen musste. Auf diese Weise konnten die Schüler einmal das Bibliographieren üben, zum anderen schafften sie so gemeinsam einen wunderbaren Forschungspool, auf den sie nach Belieben zugreifen können. Vor allem dieser Tage ist wäre das wichtig, da die Leute im Kurs derzeit fleißig an ihren Seminararbeiten werkeln, die bis nach den Ferien Anfang November fertig sein müssen. So ist bzw. war der Plan. But here’s the sad catch: Seit August hat man das offizielle Bayernmoodle geschlossen und in eine sagenhafte Überplattform integriert. Mebis – so der verheißungsvolle Name – bietet angeblich eine massiv erweiterte Plattform, in der man neben seinen alten Moodle-Kursen noch eine Vielzahl neuer digitaler Zusatzfeatures finden soll. Soll wohlgemerkt. Denn zeitlich hinkt das Vorhaben mächtig der Realität hinterher. Seit August wurden die Moodlepforten geschlossen, und sämtliche Kurse in Mebis integriert. Da liegen die Kurse jetzt und warten auf Reanimation. Allerdings haben weder Lehrer noch Schüler bis heute die Zugangscodes bekommen. Die Folge: Der Onlinekurs und unsere gesamten Ergebnisse von einem gesamten Schuljahr gammeln in Mebis vor sich hin, und keiner kann drauf zugreifen. Keine Bilbiographie, keine Sekundärliteratur, keine Wikis. Rein gar nichts. Alles abgeschottet. Wer aus meinem Kurs auf unsere Vorarbeit zugreifen will, muss von vorne anfangen und sich alles noch einmal selbst erarbeiten. Sehr ärgerlich.
    Auf mehrmaliges Nachfragen beim Systemadministrator und der Stadt München bekamen wir Lehrer unserer Schule endlich die begehrten Zugangscodes. Nur leider löst das das Problem nicht wirklich. Denn unsere Kurse sind leer. Sämtliche Schüler sind aus den Kursen geflogen. Einladen kann ich sie nicht. Sie wiederum können sich auch nicht bei mir einschreiben, weil mir die Rechte dazu fehlen.

    moodle
    Where have all the students gone?

    Ernsthaft: Screw you, Technik! Und da wundern sich die Leute, wenn die Lehrer Angst oder Frust wegen der Nutzung neuer Technologien im Unterricht haben. Egal, ob es um Schulcomputer, Drucker, Netzwerke, Beamer oder nun auch Plattformen geht: Man kann sich auf vieles einfach nicht verlassen. Die einzige Technik, der ich vertraue, ist die, die ich mir selber für den Unterricht zugelegt habe. Und so wie’s aussieht, werde ich bei dieser Sichtweise wohl auch noch eine ganze Zeit bleiben…

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  • Allgemeines,  Technik,  Unterricht

    HTC ade: Ein Nachruf

    avat_wut-150x150Mein liebes HTC Flyer,
    leider wird’s für mich Zeit, dir Lebewohl zu sagen. Wir hatten ein paar wunderschöne Zeiten. Lange hatte ich nach jemandem wie dir gesucht. Du hattest alles, was ich mir erträumt hatte: Sexy 7-Zoll, einen kessen Stylus für die Handarbeit, dazu auch noch scharfes HDMI an der Buchse. Und das alles verpackt in einem äußerst ansehnlichem, schicken Äußeren. Mir war sofort klar: Ich musste dich haben, und die ersten Monate mit dir habe ich wirklich genossen. Dann gab’s auch wieder Momente, in denen du mich zur Weißglut getrieben hast. Zum Beispiel, als du mir die Zusammenarbeit mit meinem VGA-Konverter verweigert hast. Oder das teilweise völlig sporadische Drehen vom Quer- ins Vertikalformat – während ich auf dir geschrieben habe. Na gut, das sind kleine Reibereien, die kommen in jeder guten Beziehung vor. Aber diese Querelen wurden immer unberechenbarer. Seit Neuestem hast du mir beim Schreiben mit deinem HTC Scribe Pen immer öfters den Dienst versagt. Ich konnte machen, was ich will. Das Schreiben klappte nicht mehr. Und das vor der Klasse! Du weißt doch, dass man sein Privatleben nicht im Beruf ausbreiten soll. Aber du hast es ja drauf angelegt. Angeschrien und beschimpft habe ich dich, ob deiner Zickigkeit. Vor meinem Lateinkurs – omnibus inspectantibus! So was geht einfach nicht. Und das war ja keine einmalige Sache. Sonst könnte ich ja irgendwie drüber hinwegsehen. So ein Theater hast du gnadenlos in fast jeder Stunde veranstaltet. In meiner Zwölften in Englisch, in meiner Sechsten in Latein, im P-Seminar. Du hast offensichtlich gar keine Absicht, dich zu ändern. Daher reicht’s mir jetzt.
    “Jetzt nichts überstürzen”, haben meine Freunde gesagt. “Ihr müsst euch halt noch ein bisschen aneinander gewöhnen”, haben sie gesagt. “Vielleicht muss man am Stift ein bisschen was herumfeilen und eine Paste draufschmieren, damit die Leitfähigkeit der Batterie gewährleistet ist”, habe ich von ihnen gehört. Aber weißt du was? Ich habe gar keine Lust, an deinen inneren Werten herumzudoktern.

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    So ‘ne Zicke…

    Du bist nun mal so, wie du bist. Und wenn du schon nach so kurzer Zeit, die ich kannte, so ein Theater machst, kann ich davon ausgehen, dass sich das immer und immer wiederholen wird. Von daher will ich, dass wir getrennte Wege gehen. Ich brauche niemanden, der rumzickt und mir nur dann wohlgesonnen ist, wenn er gerade Lust drauf hat. Ich bin auf der Suche nach etwas Verlässlichem, weißt du. Etwas Dauerhaftem. Ich hoffe, du verstehst das und findest jemanden, der mit deinen Launen  mehr zurecht kommt als ich.
    Jetzt schmollst du wieder, gell? Hab ich mir doch gedacht. Das bestärkt mich nur noch mehr in meinem Vorhaben. Mit diesen Tricks kriegst du mich nicht rum. Das ist halt deine alte Masche.
    Leb wohl,
    Dein Ex, der Herr Mess

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  • Technik,  Unterricht

    Hardware für den Unterricht (Folge 2) : Kabel(j)au

    Ich will nicht sagen, dass früher alles besser war. Aber unkomplizierter in jedem Fall. Zumindest, wenn’s um Verkabelung von Geräten geht. Back in the 90s war klar: Optisches Kabel an optische Anschlüsse, koaxial an koaxial, Scart an Scart, RBG an RGB. Bei kleineren Problemen half ein Adapter, den man im Laden kaufen konnte und Schluss. Und jetzt? Ich hab echt das Gefühl, dass jedes Gerät einen eigenen Anschluss mit sich bringt, und ich vor dem Kauf von dazu gehörigen Verbindungskabeln erstmal stundenlang Artikel wälzen muss, um sicher zu gehen, dass das gute Ding überhaupt funktioniert. So geschehen dieses Wochenende, als ich mir für mein Tablet einen Adapter kaufen wollte. HTC hat die Eigenart, einigen ihrer Geräten einen MHL-Anschluss zu verpassen – einen Standard, den ich persönlich nie auf dem Schirm hatte. Schön und gut, zum Glück gibt’s einen entsprechenden Adapter dazu, natürlich gegen sattes Geld, aber immerhin gibt das Tablet so zumindest überhaupt ein Bild nach außen aus (etwas, was der aktuellen Generation von Samsung 7-Zollern ja komplett gestrichen wurde).

    SAMSUNG
    VGA Schlieren

    Soweit so gut, die Sache hat nur einen Haken. HDMI-Beamer sind bei uns in der Schule tendenziell eine Minderheit. Sämtliche Deckenbeamer (3), die wir haben (5), verrichten brav ihren Dienst ausschließlich über VGA. So und jetzt geht der Spaß los. In einem Laden einen Konverter zu finden, der digitale HDMI-Signale in analoges VGA umwandelt, ist so aussichtsreich wie Schlittschuhfahren im August. Und das finde ich schon erstaunlich. Immerhin handelt es sich hier um gängige Formate und nicht um irgendeinen überholten Industriestandard à la Betamax oder DAT. Im Internet hab ich mir dann einen Konverter bestellt, der laut Kundenmeinung anstandslos funktioniert. Und was soll ich sagen? Das Ding hat wirklich keinen Anstand. Denn es funktioniert bei mir so gut wie gar nicht. Mein PC Monitor zeigt das Bild nur mit verzerrten Schlieren, der Fernseher zeigt sich völlig unbeeindruckt davon, dass ein Gerät mit ihm kommunizieren möchte und bleibt schwarz. Quid faciam? Ein Blick in die Anleitung erklärt mir, dass das Bild eventuell verfälscht wird, wenn die Auflösung zwischen Sende- und Empfangsgerät nicht 1:1 dieselbe ist. Aber wie erklärt man einem Tablet, dass man seine Auflösung ändern möchte? Gar nicht.
    Ich probier das olle Ding morgen mal an einem unserer betagten Schulbeamer aus, aber wirklich Hoffnung hab ich nicht…
    Update (29.4.): Selbes Bild, sowohl bei unseren neuen Epson-, als auch unseren Toshiba-Beamern. Evtl. liegt’s daran, dass der Konverter selber an einem Adapter anliegt und deshalb zu wenig Strom bekommt. Aber dann dürfte doch eigentlich überhaupt kein Bild zu sehen sein, oder? I’m open for suggestions…
    Update (30.4.): Hab den Adapter gerade an meiner Xbox 360 ausprobiert: Glasklares Bild. Kaputt ist der Adapter zumindest nicht. Muss man vielleicht doch was an der Auflösung drehen? Oder an der Hertz-Zahl?

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