• Technik,  Unterricht

    Mebis-serl was geht immer: Folge 1: Kurskosmetik

    Zu Beginn befassen wir uns mit etwas recht Lapidaren: Dem schnöden Äußeren von Mebis. Denn so vielfältig die Möglichkeiten der Plattform auch sein mögen, vermisst man zu Beginn vielleicht ein bisschen einen Leitfaden, der etwas Ordnung in das Durcheinander bringt: Aktivitäten hier, Themen da, Kursformate da drüben. Das ist zu Beginn für den Einsteiger doch ein bisschen viel. Hier sind daher ein paar Kostbarkeiten, die ich für die Ordnung innerhalb eines Mebis-Kurses wahnsinnig hilfreich fand und erst seit Kurzem so zu schätzen weiß:

    Aktivität Textfeld

    Unter den zahlreichen Aktivitäten in Mebis, die jeweils mit schickem Symbol versehen waren, habe ich lange eine Kleinigkeit schmerzlich vermisst, die mir fast als peinliche Lappalie vorkam: Wohin soll ich denn die Arbeitsanweisungen schreiben. Etwa unter der Beschreibung der jeweiligen Aktivität, die man dann auf der Hauptseite einblenden lässt? Oder gibt es nicht einfach eine Möglichkeit auf der Hauptseite einfach Fließtext einzufügen? Ohne flashy Aktivitätsicon. Einfach Text, der sagt, was zu tun ist? Überraschung. Die Option gibt es. Sie heißt Textfeld. Und der Name ist Programm. Damit lassen sich Überschriften erstellen, Arbeitsaufträge formulieren oder kleine Aufmunterungen unter die Vielzahl von Arbeitsaufträgen unterbringen.

    Ein ganz unscheinbares Textfeld mit ein paar einleitenden Worten zum nächsten Thema

     

    Themen hervorheben

    In einem Oberstufenkurs, der zwei Schuljahre dauert, kommt einiges an Themen zusammen. Allein in Englisch werden es, wenn man sich brav an den Lehrplan hält, 16 Themen, was in einem Mebiskurs mal schnell unübersichtlich wird. Wie gut, dass es dort die “Hervorheben”-Funktion gibt – im Bild auf Englisch -, die das aktuelle Thema auf Knopfdruck für jedermann und -frau sichtbar macht. Aktiviert wird die putzige Funktion im Menü “Bearbeiten” des jeweiligen Themas. Und schon ist das aktuelle Thema bei jedem Log-In farblich hervorgehoben.

    Ist ein Thema hervorgehoben, wird es in der jeweiligen Ansicht farblich herausgestellt; zum Beispiel hier im Grid-Format

     

    Aktivitäten einrücken

    Direkt im Menü “Bearbeiten” zu jeder Aktivität findet sich die Funktion “Einrücken”. Der Name ist Programm und eigentlich völlig unscheinbar. Ich musste aber sechs Jahre mit der Plattform arbeiten, um sie im Zusammenhang mit einem der aktuelleren Blogartikel ganz nebenbei in einem Kommentar von Birgit Vogler kennenzulernen. Ähnnlich wie in der Textverarbeitung werden innerhalb eines Themas mit dieser Funktion ausgewählte Aktionen eingerückt. Perfekt, um innerhalb eines größeren Themas Unterstrukturen zu schaffen und so Orientierung zu geben.

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  • Allgemeines,  Alltag,  Pädagogik,  Technik,  Unterricht

    Software im Unterricht: Jitsi

    Woche drei ist angebrochen. Drei Wochen seit dem Corona Lockdown. In diesen komischen Zustand schleicht sich so langsam Routine hinein. Der komische Zustand ist Routine geworden. Dieses seltsame Gefühl, weiterhin seinen Job zu machen und dann auch wieder irgendwie nicht richtig: Übungen zu erstellen für eine Klasse, die man nicht sieht. Unterricht vorzubereiten, den man nicht hält. Mit Kollegen über Dienstliches zu kommunizieren, die man seit fast drei Wochen nicht mehr gesehen hat. Die soziale Isolation im Arbeitsleben wiegt zunehmend schwerer. Man vermisst die Kinder. Man vermisst die Kollegen. Und die Kollegen vermissen zurück. Nach den ersten Wochen, in denen man in der Whatsapp-Lehrergruppe noch Memes und flotte Einzeiler in die Chats abließ, wird der Ton anders. Es wird persönlicher: Die Leute verschicken Videos. Von sich. Kleine Redebeiträge, kleine Sport-Übungen, um am Arbeitsplatz ein bisschen Bewegung zu bekommen. Indoor-Boulder-Exercises. Oder aber auch TikTok-würdige Minisketche. Allein deswegen merkt man so langsam, dass sich ein Lagerkoller breit macht. Man muss sich einfach wieder sehen. Auch die Klassen. Anfragen wegen eines Videochat Systems machen sich seit letzter Woche zunehmend breit. Und man geht auf die Suche nach möglichen Formaten. Dank Twitterlehrerzimmer schwirren die Namen der big players umher: Skype, Zoom, MS Teams, Twitch, Discord – zusammen mit den damit verbundenen Risiken des Datenschutzes, die laut KMS in den Corona-Zeiten gelockert, aber nicht vergessen sein mögen. Nach ein paar Nachfragen und ein bisschen Einlesen versuche ich mich an ein paar Testläufen und schau mal in Jitsi rein. Das geht wirklich erstaunlich schnell: Kanal öffnen, Link dazu kopieren. Schluss. Nach einem kurzen Twitter-Testlauf und einem zünftigen Meet and Greet mit Herr Rau, Georg Schlamp und Frimelotta als Versuchskaninchen entscheide ich mich probeweise für eine Session mit einer meiner Klassen. Kurze Anleitung verfasst und ab die Post.
    Entgegen aller Befürchtungen läuft Jitsi von Anfang an sehr stabil. Das liegt vorrangig an den 25 Mithörenden, die alle brav die Kamera ausgestellt haben, um Traffic einzusparen. Der Smalltalk ist schnell abgehandelt. Die Herren und Damen an den Rechnern klingen eigentlich ganz gechillt und tragen den Unterrichtsausfall mit der gebotenen Fassung. Es wird ein bisschen gefeixt, geblödelt, beruhigt (die ausfallende Schulaufgabe ist DAS beherrschende Thema) und zum Schluss dürfen alle mal die Kamera einstellen um Jitsi auf eine Probe zu stellen, und in die Kamera winken. Und ich sehe sie: 25 glücklich drein blickende Kinder. Hat gut getan. Uns allen.
    Nächste Woche mal gleich wieder!

    Guerilla-Shot 😉
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    4.7
  • Allgemeines,  Alltag,  Pädagogik,  Technik,  Unterricht

    Statusbericht

    Schließungswoche zwei ist bei uns nun Ende. Die Woche ging recht turbulent los, der Stress hat sich allerdings wie erwartet zunehmend gelegt. Die funktionierenden Infokanäle haben sich eingespielt, die defizitären wurden über Bord geworfen. Mebis hat mächtig aufgestockt, um dem riesigen Ansturm an Anmeldungen gerecht zu werden. Und der war, wenn man den Zahlen vom Kultusministerium glauben will, riesig.

    Offizielle Meldung von www.km.bayern.de

    So hat nun jeder sein System, über das man mit seinen Klassen in Kontakt steht. Bei mir läuft es auf eine Kombination von digitaler Ablage für die Unterstufen und Mebis für die obere Mittelstufe und die Abschlussklassen heraus. Das sind die Klassen und Kurse, die mit der Plattform ohnehin schon arbeiten und gut damit zurecht kommen. Echten Unterricht übersetzt das natürlich freilich nicht, aber es groovt sich ein. Nach anfänglichen Stolperfallen.
    Auch mir fällt das komplette Arbeiten mit Fernunterricht zu Beginn etwas schwer. Das Erstellen von Aufgaben und das Erklären von neuen Inhalten dauert inklusive der Lösungen, die ich gebe, zweimal so lange wie eine reguläre Stundenvorbereitung. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich diese Stunden künftig auch so halten kann – schülerzentriert und nicht mehr als Dozent. Das bringt künftig ein bisschen Abwechslung und Selbständigkeit. Es bleibt also nichts für die Tonne produziert.
    Die Kinder selbst scheinen insgesamt gut mit dem gewählten Procedere zurechtzukommen und bedanken sich brav per eMail für ihr Arbeitspensum (vermutlich mit dem mütterlichen Nudelholz im Anschlag, das ließ sich aber mangels Videochat nicht nachprüfen). Aber dennoch: Als  Grundtenor scheint immer wieder durch: Das Menschliche fehlt einfach. Regelmäßig werden Rufe laut, ob man sich denn nicht einfach mal kurz zu einem Videochat treffen könne. Bei Zoom zum Beispiel. Oder Skype. Oder Twitch. Oder einem Hangout. Das meiste verbietet sich leider aus gewissen Datenschutzgründen, aber die Verlockung bleibt bestehen, sich auf die Suche nach einer unproblematischen Lösung zu begeben. Aktuell ist die Schul.Cloud bei den Messengern hoch im Kurs (Chats und Mitteilungen wurden bei mebis leider aufgrund des hohen Datenaufkommens vorübergehend deaktiviert), bei Video hat Stephan Hanauska Jitsi lobend hervorgehoben. Vielleicht kann ich mich in dieser Hinsicht mal in einer ruhigen Minute dahinter klemmen und nachforschen. Mal was Neues probieren. Horizont erweitern. Und sei’s nur, um mal ein bisschen seine Fertigkeiten zu optimieren. Ich werde berichten.

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    Hilfe! Bzw. Hilfe

    Endlich. Ein bisschen Ruhe. Das erste Mal, seit unsere Schule zugemacht wurde. Für den Außenstehenden kommt dieser Wunsch nach Erholung absolut unverständlich. “Wieso das denn? Du hast doch im Moment eh nichts zu tun”, bekomme ich von einem Freund gesagt, der mich für morgen in die Berge einladen will. Au contraire, mon frère…
    Seit aus der zweitägigen Schließung erst drei und dann noch deutlich mehr geworden sind, ist an den Schulen die Hölle los. Es beginnt alles mit der Konferenz von Ministerpräsident und Kultusminister letzte Woche, in der das vor ein paar Tagen noch Unvorstellbare verkündet wird: Die Schulen bleiben erstmal zu. Bis sage und schreibe Ostern. Mitten in der Abiturvorbereitung. Der Unterricht soll über die Zeit online überbrückt werden. Stolz wird in der Konferenz auf Mebis hingewiesen, einer der wenigen Lernplattformen eines Bundeslandes deutschlandweit, in der angeblich modern und datenschutzkonform unterrichtet werden kann – und das seit Jahren stabil und erfolgreich. Dass das auch deswegen der Fall ist, weil viele die Plattform aufgrund einer gewissen Sperrigkeit bis heute nicht nutzen, wird dabei etwas unter den Tisch gekehrt. Ich kann diesbezüglich ja auch ein Liedchen singen und habe mehrere Anläufe gebraucht, um mit Mebis warm zu werden. Aber es gibt ja auch noch andere Wege, den Schülern Material zukommen zu lassen. Na, dann Ärmel hochkrempeln und loslegen.
    Die Nachricht breitet sich im Kollegium wie ein Lauffeuer aus. Im Team aus Mebis-Koordinatoren, Direktorat und Systembetreuer versuchen wir der zahlreichen Anfragen Herr bzw. Frau zu werden. Wir kommunizieren untereinander und mit den Leuten tagelang über alles, was uns zur Verfügung steht: Chats, Portal, Telefon, Mebis, Email – alles ist dabei. Es werden Verteilerlisten für die einzelnen Klassen angelegt, ich mache unser Online-Archiv mit allen Skripten zu den bisher gehaltenen Fortbildungen öffentlich zugänglich, berate bei Einzelfragen. Und nebenher läuft die Unterrichtsvorbereitung. Die Oberstufe – aufgrund der Aktualität der Themen immer sehr vorbereitungsaufwendig – ist dieses Mal interessanterweise das geringste Problem. Die Leute sind es bei mir gewohnt, viel mit dem PC zu arbeiten, selbständig zu recherchieren, Ergebnisse zusammenzutragen, zu kommunizieren. Es ist die Unterstufe, die mir auf einmal Kopfzerbrechen bereitet. Normalerweise schüttele ich die Stunden da in Nullkommanix aus dem Ärmel. Ich kenne meine Einstiege, meine Vokabelhilfen, meine Tricks, mit denen ich in Grammatikphasen die Kinder mit der Nase auf die richtige Lösung stoßen lasse und das Gefühl vermittle, sie hätten sich das alles selbständig beigebracht. Das alles fehlt mir jetzt. Lernvideos hin oder her. Die menschliche Interaktion mit den Kleinen fehlt mir. Und mit den großen auch. Und den ganz Großen. Ich vermisse mein Kollegium – das einerseits in der Not so toll zusammenrückt und doch so getrennt voneinander operiert. Aber wir helfen. So gut wie es geht. Nur halt aus der Ferne.
    Auch von Elternseite kommt über das Wochenende eine Menge an tollen Initiativen. Ein Vater hat auf die Schnelle ein Ablagesystem programmiert, in dem das Kollegium unkompliziert Arbeitsaufträge und Materialien für ihre Klassen ablegen kann. Ein anderer bietet seine Hilfe an bei der Installation einer Software zum datenschutzkonformen Kommunizieren über Video-Chats, damit man seine Klassen auch mal wieder zu Gesicht bekommt. Alles unentgeltlich. So auch die zahllosen Hilftsangebote in den sozialen Medien über das Twitterlehrerzimmer. Sowohl Bob Blume als auch Andreas Kalt haben hervorragende Sammlungen zu Tools zusammengestellt (Bob hat sie sogar mit zahlreichen Videos im Selbstversuch angetestet!), sodass ich selber eigentlich gar nichts mehr dazu beisteuern kann und möchte – von diesen Zeilen abgesehen. Die dort aufgeführten digitalen Hilfen sind durch die Bank erprobt und erhaben. Damit kann jeder seinen Unterricht aufrecht erhalten, wenn er es möchte. Wer das nicht möchte, unkt wie üblich vor sich hin. Kritisiert die Tool-Aufstellungen als unzureichend, macht sich lustig über die Hilflosigkeit der Leute, ätzt gegen die Versuche, den herkömmlichen Unterricht auf digital zu legen. Nur eines machen diese Wers nicht: Alternativen anbieten. Und so werkeln die Unerschütterlichen aller Unkenrufe zum Trotz vor sich hin und starten noch einigermaßen gechillt ins Wochenende.
    Dann kommt der Montag: Startschuss für das, was man mit dem unglücklich gewählten Ausdruck #coronaferien betitelt hat. Denn das, was uns hier bevorsteht, ist alles andere als Urlaub. Für keinen von uns. Andreas titelte geradezu prophetische in der Frühe:

    Andreas sollte Recht behalten…
    https://twitter.com/mebis_bayern

    Er sollte Recht behalten.
    Es geht schon in der Frühe los. Mebis ist zu. Kompettausfall. Aufgrund einer Cyberattacke hat man die Plattform vom Netz genommen. Das Prestigeprojekt versagt gerade jetzt, wo es händeringend gebraucht wird, den so ersehnten Dienst.
    Natürlich unverschuldet, klar. Aber was für eine Chance, die da genommen wurde! Und wieviel Wasser auf die Mühlen der Zweifler, wenn es um digitales Arbeiten geht! In der Situation möchte man eigentlich nur noch lachen. Wie die bayerische Sonne zum Beispiel. Die beschert uns in der Krise schönstes Frühlingswetter, das sich keiner so wirklich zu nutzen traut. Der Marienplatz ist fast menschenleer. In den U-Bahnen tummelt sich eine Hand von Leuten. Die Außenplätze der Cafés, die bei diesen Temperaturen immer aus allen Nähten zu platzen drohten, sind weitgehend unbesetzt. Die ganz kleinen machen in den nächsten Tagen sogar völlig zu. Rentiert sich einfach nicht, sagt uns der Besitzer. Was er denn jetzt in der nächsten Zeit dann so mache, frage ich ihn, wenn geschlossen ist. Ach, lacht der Besitzer, er mache mit seinem Partner jetzt einfach zwei Wochen lang eine Radtour. Der sei Lehrer. Der habe gerade auch nichts so tun. Ich mache wohl irgendwas falsch…

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    Neujahrsputz

    Es gibt so ein paar Orte, in denen Ordnungen auf ewig festgefahren scheinen. In der katholischen Kirche zum Beispiel. Oder in meinem Arbeitszimmer. In diesem stapeln sich seit Jahren Leitz-Ordner, in denen mein gesamter Material-Fundus ruht. Fast 30 dieser Ordner habe ich in gerade mal 4 Jahren Lehrtätigkeit angehäuft. Geordnet nach Fach, geordnet nach Klasse, geordnet nach Außerunterrichtlichem, Außerschulischem: Englisch 6, Englisch 7, Englisch 8 usw. Latein 5, Latein 6, Latein 7 usw. Lateinschulaufgaben. Englischschulaufgaben. Uniunterlagen. Examensunterlagen. Referendariatsskripte. Skripte von Lehrgängen und Fortbildungen. Alles hat seinen Ordner bekommen. Und seinen Platz. Und davon nicht wenig. Ganze 4 Meter belegen diese Ungetüme in meinen Buchregalen. Und das, wo ich eigentlich alles seit Anbeginn meiner Lehrtätigkeit auch digital habe. Meine komplette Unterrichtsvorbereitung schläft zum Beispiel seit 2013 komplett in Evernote. Und zeitgleich auch in 19 Ordnern. Ordner, in die ich seit meinem Umzug auf Evernote nie wieder einen Blick geworfen habe (das war übrigens 2013!), Als jetzt dann irgendwann wieder der Platz im Arbeitszimmer unangenehm knapp wurde, war klar: Die Dinger fliegen jetzt raus!

    Eine typische alte Stunde von mir. In der Klarsichthülle befinden sich ganz vorne mein Konzeptpapier für die Stunde, dann ein Arbeitsblatt zum Kopieren, dann eine Kopie davon auf Folie.

    Aber wohin damit? Wir haben es hier nicht einfach nur mit Papiermüll zu tun, den man in die buchstäbliche Tonne kippen könnte. JEDE EINZELNE Unterrichtsstunde wurde bei mir (ebenso) buchstäblich eingetütet. In eine Klarsichthülle. Komplett mit Verlaufsplan und allen dazugehörigen Lernmaterialien, die ich in dieser Stunde unter das Volk bringen oder an die Wand projizieren wollte. Bestenfalls noch mit einem in die Jahre gekommenen CD-Rohling, auf dem sich irgendeine Listening Comprehension über George W. Bushs Rheorikkünste befindet, für die sich heute kein Mensch mehr interessiert. Kurzum: So kann ich das Zeug nicht wegwerfen. Man muss es trennen. Und das tat ich dann. Nämlich ungefähr sieben Zeitstunden lang.
    Es ging los mit vier Häufchen: abgelegtes Papier, Plastikhülle, abgelegte Folie. Aus Häufchen wurden Stapel, aus Stapeln Türme. Türme, die irgendwann so hoch wurden, dass sie in Kisten verpackt werden mussten. Schwere Kisten. Insgesamt 21,2 Kilo Papier brachte meine Unterrichtsvorbereitung am Ende auf die Waage. Dazu kamen noch 17 Kilo Folien und 2,5 Kilo Klarsichthüllen. Die bekommen jetzt die Damen im Sekretariat. Die Ordner bekommen die Refis. Und ich knapp vier Meter Länge in meinem Bücherregal. Ein guter Deal für alle!

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    H5P Olé – Teil 2: Image Hotspots

    Image Hotspots sind bei H5P in Windeseile erstellt. Mit  Hilfe der Aktivität werden zu seinem zuvor hochgeladenen Hintergrundbild Informationen eingeblendet, sobald einer der darauf verteilten Hotspots geklickt wird.

    Wie geht’s?

    Dreh- und Angelpunkt der Aktivität ist ein hochauflösendes Bild, das zuallererst hochgeladen werden muss (unten zu sehen unter Background Image). Das kann eine Zeichnung sein, eine Landkarte, auf der später zu bestimmten Gegenden Zusatzinformationen aufklappen, oder aber auch ein Gemälde, in dem man auf gewisse Details aufmerksam machen möchte. Wie dieses “Aufmerksam machen” aussieht, lässt sich zu Beginn festlegen:

    Derzeitige Auswahl aus Icons für die Image Hotspots

    Unter Predefined Icon lassen sich vordefinierte Symbole festlegen, die hinterher auf dem Hintergrundbild verteilt sind und auf die Zusatzinformationen aufmerksam machen sollen. Unter den verschiedenen Optionen ist im Bild aktuell ein Plus-Zeichen ausgewählt, das unter Hotspot color noch seinen entsprechenden Anstrich erhält (hier purpur). Wem diese Optionen nicht ausreichen, wählt unter Hotspot Icon kurzerhand die Option upload image auswählen und freut sich auf klickbare Athen-Eulen, Hello-Kitty-Kätzchen oder das Konterfei von Napoleon. Und das war’s eigentlich auch schon mit dem Vorgeplänkel. Es kann losgehen.

    Auf dem Hintergrundbild lassen sich nun unter Hotspot position verschiedene Hotspots anbringen, die man mit einem grünen Punkt markiert. Dieses Areal wird später mit dem vorhin definierten Icon versehen (also bei uns aktuell das alliterarische Purpur-Plus), auf das für weitere Informationen zu klicken ist.

    Welche Informationen eingeblendet werden sollen, wird in den Kategorien Header und Popup content festgelegt. Ersteres beihaltet die Möglichkeit einer Überschrift für das klickbare Fenster, zweiteres das tatsächliche Zusatzmaterial, das geöffnet wird. Das kann entweder ein Text, ein Video oder ein Bild sein. Tja, und damit hat sich’s eigentlich auch schon. Wenn es nicht bei einem Image Hotspot bleiben soll, klickt man einfach auf Add Item und wiederholt die Erstellungsschritte von vorne. Kurz und schmerzlos!

    Wie die Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.
    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität hat, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 3.

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  • Allgemeines,  Technik,  Unterricht

    H5P Olé – Ein Prolog

    Willkommen im wunderbaren H5P-Universum, das wir gemeinsam erforschen werden! Stück für Stück und in handlichen Kapiteln, die sich explizit immer nur einer der derzeit 41 erhältlichen Aktivitäten widmen (Stand Dezember 2019). Gewisse Handgriffe beim Erstellen und Veröffentlichen von H5P-Aktivitäten sind dabei routinemäßig immer dieselben. Um daher Redundanzen zu verhindern, möchte ich vor die einzelnen Beiträge zu H5P gerne diesen vorschalten – als Grundsatztutorial sozusagen. Zeit ist ja bekanntlich Geld. Und beides tendenziell zu knapp…

    Wo finde ich H5P?

    Grundsätzlich steht die H5P-Software auf der Seite des Herstellers h5p.org für jeden zur Verfügung, der sich einen Account dort erstellt, um die Software nach Lust und Laune auszuprobieren. Allerdings ist Homepage derzeit im Umbau, sodass es gerne mal zu längeren Wartezeiten auf der Seite kommen kann, wenn Zusatztraffic anfällt. Am schnellsten würde es daher gehen, wenn man die Software auf selbstgehosteten Seiten über WordPress laufen ließe. Bevor jetzt aber jeder panisch Webspace kapert und jährlich einen Obolus entrichtet, schaut lieber mal bei https://apps.zum.de/apps vorbei, die eine eigene Plattform hosten, auf der User ihre erstellten H5P-Aktivitäten zur freien Verfügung stellen. Und nicht nur das: Ähnlich wie bei LearningApps.org kann man auf der Seite verschiedene Filter einstellen, um schnell genau die Aktivität zu seinem Fach zu finden, die man gerade benötigt. So viel Eigeninitiative verdient es gehört zu werden!
    In Bayern findet sich H5P zusätzlich auch als Aktivität in der Lernplattform Mebis. Dazu später mehr.

    Wie kommen die Apps aber nun in den Unterricht?

    Grundsätzlich sollen die Apps schnellstmöglich aus dem virtuellen Äther ins Klassenzimmer gelangen. Am besten eignet sich hierzu ein QR-Code-Reader, der die Internetadresse der H5P-Aktivität beinhaltet, wie sie im Browser in der Adresszeile dargestellt ist. Internetdienste, die einen derartigen Service anbieten, gibt’s wie Sand am Meer. Am überzeugendsten, da ohne irgendwelchen Werbeschnickschnack, ist aktuell http://goqr.me . Hier wird die Adresse der H5P-Aktivität einfach in ein Textfeld eingefügt und der erzeugte QR-Code kann mit Rechtsklick kopiert werden. Kein Download nötig, kein Klicken von Werbebannern oder Wartezeiten.

    QR-Codes kinderleicht erstellt

    Die Kinder müssen den Code lediglich per Smartphone abfotografieren (die neueren Modelle bieten eine automatische QR-Funktion über die Kamera-App, ansonsten im PlayStore bzw. AppleStore einfach einen kostenlosen QR-Scanner runterladen. Die gibt’s wie Sand am Meer).

    Wie kommen die Apps in Mebis?

    Wer in den bayerischen Gefilden wandelt, kann H5P auch einfach in Mebis nutzen, ohne einen externen Service beanspruchen zu müssen. Die reguläre Mebis-Kennung reicht aus. Alles, was nötig ist, ist ein eigener Kurs, in dem man eine neue Aktivität anlegt. Von hier aus kann man loslegen…

    H5P findet sich bei Mebis auch einfach als Aktivität

    Wer bei H5P.org oder https://h5p.zum.de/ schon Inhalte abgelegt hat oder die von anderen Autoren in seinem Mebis-Kurs nutzen möchte: auch kein Problem. Über den Reuse-Button am unteren linken Rand besteht bei jeder H5P-Aktivität die Möglichkeit, den Inhalt als Datei herunterzuladen und zu bearbeiten (es sei denn, der Autor hat die Option deaktiviert). Auch in Mebis.

    H5P in Mebis zu importieren geht kinderleicht.

    Von dort kann man mit einem Klick auf Benutzen den Inhalt sofort für seinen Kurs nutzen… oder vorher noch ein paar Änderungen vornehmen, um ihn für die Anforderungen an die Lerngruppe anzupassen. Das war’s aber auch schon.

    Lust bekommen loszulegen? Dann fangen wir doch gleich mit der ersten Aktivität an: Drag Text

    P. S.: Die Abbildungen sind aus einer Powerpoint-Präsentation, die ich dieses Jahr in Ingolstadt gehalten habe. Wer ein bisschen weiter schnuppern möchte, kann sie sich hier herunterladen.

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  • Buch,  Latein,  Unterricht

    Buchtipp: Klassische Mythen in Bildern erzählt

    Für alle Ratlosen, die nicht wissen, was sie ihren Liebsten unter den Weihnachtsbaum legen sollen, hier vielleicht ein Last Minute Tipp, den ich als Buch empfehlen kann: Klassische Mythen in Bildern erzählt von Gérard Denizeau.
    Auf mehr als 220 Seiten präsentiert der Autor Gemälde bedeutender Maler wie Bruegel, Delacroix, Goya oder Waterhouse vor dem Hintergrund antiker Mythen und untersucht, inwiefern die alten Stoffe darin umgesetzt sind. Dafür nimmt sich Denizeau ausreichend Zeit: Jedes Gemälde ist auf vier bildfüllenden Seiten vorgestellt. Auf der ersten Doppelseite wird das Kunstwerk großformatig abgebildet, daneben erscheint eine kurze Zusammenfassung des dargestellten Mythos in den antiken Quellen, bevor auf der zweiten Doppelseite der Zauber beginnt: Wieder erscheint das Gemälde, dieses Mal aber hinter einer Maske, die im Bild offensichtliche und gerne auch einmal versteckte Details aufzeigt und dechiffriert: Was soll der tote Baumstumpf neben dem nemeischen Löwen, was die körperlosen Hände in der Höhle des Minotaurus, was das grinsende Hündchen zu Füßen von Tintorettos Danae? Aber auch Komposition, Figurenkonstellation, Kleidung, Haltung oder Mimik der Charaktere kommen nicht zu kurz und werden für den interessierten Leser nachvollziehbar interpretiert. Ganze 52 Gemälde werden so auf eindrucksvolle Weise Schritt für Schritt zugänglich gemacht. Insgesamt also eine tolle Entdeckungsreise für Kunstbegeisterte. Und für den Lateinlehrer ein prima Fundus für den Unterricht, der allerdings auch seinen Preis hat: Ganze 50 Euronen kostet das bildgewaltige Werk. Wer Mitglied bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft ist, bekommt es für einen knappen Zehner weniger.

    Blick ins Buch: Die Maske hebt oft Details in den Bildern hervor, die dem ungeschulten Auge verborgen bleiben. Quelle: https://www.wbg-wissenverbindet.de/13547/klassische-mythen-in-bildern-erzaehlt

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  • Latein,  Prüfungen,  Technik,  Unterricht

    H5P Olé – Teil 1: Drag the Words

    H5p galt für mich lange als eines dieser unattraktiven, nichtssagenden Nerdkürzel wie PHP oder CSS (nix für ungut!). Dass man damit wirklich tolle Sachen mit Minimalaufwand erstellen kann, musste ich erst durch eine Fortbildung von Christian Mayr auf der diesjährigen Digitale Schule Bayern in Gauting erfahren. Letztendlich handelt es sich hierbei um eine Plattform, mit der interaktive Lernaktivitäten möglich sind. Das komplette Spektrum an Möglichkeiten mag zu Beginn etwas überfordern. Deswegen würde ich vorschlagen, sich zu Beginn erstmal auf ein paar wenige Aktivitäten zu beschränken und damit zu experimentieren. Und ich werde dabei ein bisschen helfen (hoffe ich zumindest). Deswegen stelle ich regelmäßig meine ersten Erfolge mit H5P hier auf diesem Blog zu Demo und Download vor1. Den Anfang macht die Aktivität Drag the Words.
    Der Name ist hierbei Programm. Bewegliche Textfelder lassen sich auf einen vordefinierten Bereich schieben. Somit lassen sich zusammengehörige Begriffe zusammenführen. Das lässt sich im Handumdrehen für Übungen ganz wunderbar nutzen. Zum Beispiel für Formenlehre.

    Wie geht’s?

    Zu Beginn sollte man seine Übung unter Title benennen und unter Description eine Arbeitsanweisung für die Klasse angeben, die zu Beginn angezeigt wird.


    In der Übung selbst sind vorentlastend Vokabeln des zu übersetzenden Lektionstextes in den Kasus eingetragen, wie sie im Text vorkommen. Die Schülerinnen sollen aus einer Liste von gegebenen Adjektiven und Pronomina die dazugehörigen Formen finden, die zu den Nomina in Kasus, Numerus und Genus übereinstimmen. Diese zuzuordnenden Formen sind die beweglichen und sind im Code-Fenster jeweils mit einem * am Anfang und Ende an ihrem zugewiesenen Platz markiert. Auf diese Weise weiß H5P, welche Formen zusammengehören.

    Und das war’s eigentlich auch schon. Die Übung steht.

    Und? Wie war ich?

    Wer den Schülern ein gesondertes Feedback geben will, hat dank H5P auch die Möglichkeit dazu. Unter Overall Feedback lassen sich “Notengrenzen” definieren inklusive eines Feedback-Kommentars, der nach der Aufgabe gegeben wird.

    Wer selbst die Buttons in der Fremdsprache haben will, kann unter der Rubrik Text override and translations den einzelnen Knöpfen eigene Bezeichnungen vergeben.

    So einfach geht’s.

    Wie die Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.
    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität hat, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 2.

    1 Die Übungen sind alle selbst-gehostet und können für den eigenen Gebrauch heruntergeladen und weiter genutzt werden.

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  • Allgemeines,  Technik,  Unterricht

    Der App-ventskalender 2019

    Tja, nun ist er da, der Dezember. Und mit ihm alles, was zu Weihnachten dazugehört: Romantische Christkindlmärkte bei Nacht, besinnliche Klänge durch Kinderchöre und Harfen, Glühwein, tonnenweise Plätzchen – und nicht zuletzt der berühmte Adventskalender, der die Vorfreude auf das Fest der Liebe entsprechend anheizen soll. Nur schade, dass viele unserer Berufszunft davon wenig mitbekommen. Das Erstellen von Schulaufgaben, die Korrektur, die Vorbereitungen auf Weihnachtskonzerte und das Durchleben diverser Konferenzen vor Ferienbeginn trüben den Zauber, den die staade Zeit dieser Tage eigentlich bringen soll. Doch frohlocket! Den armen Seelen kann geholfen werden. Herr Mess spielt Weihnachtself und spendiert den Kollegien dieser Welt den App-ventskalender 2019. Eine Din A3-Vorlage, die man herunterladen, ausdrucken, im Lehrerzimmer aufhängen und jeden Tag mit einer neuen Online-Idee bestücken kann. Zum Beispiel mit Empfehlungen, die Marc Hennekes im Dezember täglich auf Twitter vorstellt. Oder aber auch von Johanna Daher, die auf ihrer Seite den herzigen Adventstoolender 2019 erstellt hat. Die Tipps kann man in Din/A4 bzw. Din/A5 ausdrucken und mitten auf die Vorlage pinnen.
    Ich habe die Vorlage auf Din/A3 vergrößert, laminiert und in der Mitte aufDin/A5-Größe ein Loch geschnitten, damit man die Tipps dort wie in einem Adventstürchen unterbringen kann. Mal schauen, wie die Idee beimKollegium ankommt. 

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