Mit der 1:1-Ausstattung wurde letztes Jahr den weiterführenden Schulen ein ordentliches Ei ins Nest gelegt. Nur ganz kurz für die Uneingeweihten: Im Grunde war die Verlautbarung folgendermaßen:
“Wir als Ministerium sponsern den Kindern mit 350 Euro einen Zuschuss für ein Tablet jedweder Art. Ihr als Schule müsst nur…
ein Konzept entwickeln, wie die Geräte sinnvoll in den Unterricht zu integrieren sind
ein 1:1-Team aufstellen, das sich in Eigenregie und unentgeltlich um die ganze Chose kümmern soll
Einführungsveranstaltungen für Eltern konzipieren
eure Lehrkräfte von der Sinnhaftigkeit der Geräte im Unterricht überzeugen
Vorbehalte und Ängste von Kollegen ernst nehmen und abbauen
vorbereitende Fortbildungen für die Lehrkräfte planen und durchführen
Vorbehalte, Ängste und gerne auch mal wütende Drohungen von Eltern ernst nehmen und abbauen
Klassen bestimmen, wann das Projekt losgehen soll
Klassen in die Nutzung einführen
das Classroom-Management entsprechend auf die neuen Geräte anpassen
regelmäßig als Team zusammenkommen und evaluieren bzw. das Konzept anpassen
gefälligst schnell reagieren, wenn das Kultusministerium über Nacht die Rahmenbedingungen ändert (wie ja schon mal geschehen)
In der Fülle an Aufgaben kann man sich im Mikromanagement und der Planung der einzelnen Schritte mal schnell verheddern. Deswegen haben wir im 1:1-Team an unserer Schule von Anfang an ein bisschen Ruhe ins Chaos gebracht. Mit ByCS. Nur wie?
Brainstorming
Als Steuerungsteam haben wir uns nach den ersten Einführungsveranstaltungen an Pilotschulen, an denen das Projekt schon eingeführt wurde, zusammengesetzt und einfach wild Fragen gestellt, die es im Laufe der Konzeptionsphase zu beantworten gilt:
In welcher Klasse anfangen? Welche Programme nutzen wir? Welche Hardware soll es werden? Wie viele Infoveranstaltungen soll es geben? Wann soll es losgehen? Wie verändern die Tablets die Kommunikation und das Classroom Management im Unterricht? Wie gehen wir mit Eltern um, die partout kein Tablet haben wollen? All das haben wir in einem Brainstorming in einem mebis Kurs gesammelt, den wir mit der Aktivität Kanban-Board gefüllt haben. Frisch von der Leber. Quick and Dirty.
Diese Sammlung haben wir in einer Lehrerkonferenz im Dezember 2024 vorgestellt und in diesem Zusammenhang um Mitarbeit geworben. Mit Erfolg. Insgesamt kamen knapp mehr als zehn Leute zusammen, die partizipieren wollten. Diese haben wir in den mebis Kurs geholt und darum gebeten, die Fragensammlung durchzugehen und bei Bedarf um neue Fragen zu ergänzen, sodass wir am Ende knapp 80 Kärtchen vorfanden. Was für ein Durcheinander! Aber ein Sinnvolles. Denn jetzt wird Ordnung gestiftet.
Ordnung ins Chaos
Als Steuerungsteam haben wir die Kärtchen im Kanban-Board nun nach Oberthemen geordnet, unter denen man die Fragen zusammenfassen konnte und Spalten zugeordnet. Über der Plus-Button konnten wir diese bequem anlegen, entsprechend betiteln und mit den erstellten Kärtchen befüllen. Das ging erstaunlich gut. Am Ende schälten sich letztlich nur drei große Oberthemen heraus, an denen das Team arbeiten würde: Kommunikation (mit allen Beteiligten der Schulfamilie), didaktische Rahmenbedingungen (Classroom Management etc.), konkrete Umsetzung im Unterricht (tatsächliche Nutzung der Geräte in den Fächern). Darunter ließen sich 70 der 80 Kärtchen versammeln. Der Rest betraf technische Fragen, um die sich letztlich Systemadministration und der Schulträger kümmern würden.
Unsere Fragen nach Oberthemen geordnet
Wer macht’s?
Gemäß der Oberthemen haben wir im mebis Kurs nun ein neues Kanban eröffnet und drei Spalten erstellt und diese entsprechend betitelt. Als Kärtchen wurden nun keine Fragen erstellt, sondern die Namen aller Mitglieder, die im 1:1-Team arbeiteten. Der Sinn dahinter: Alle im Team konnten sich nun die Fragen im ersten Kanban im jeweiligen Oberthema durchlesen und anschließend ihren Namen einer dieser Spalten in Kanban 2 zuordnen. So formierten sich drei Kleingruppen von ganz alleine nach Interesse, und man sah zu jeder Zeit, wer Teil des Kleinteams war und um welche Fragen sich jedes Team zu kümmern hatte. Und das rund um die Uhr, wann immer jeder Zeit dafür fand. Auch für Spätentschlossene, die später noch ins Projekt eingestiegen sind, eine tolle Sache, da man sich unproblematisch in die Themen und die dazugehörigen Fragen einlesen konnte.
Teambuilding von ganz alleine. Jeder weist sich einem Oberthema zu, an dem er gemeinsam mit anderen Lehrkräften arbeiten möchte
Ab dieser Phase arbeiteten die drei Team vorerst unabhängig an den Fragen, die in ihren Oberthemen im ersten Kanban vorgeordnet waren. Dort schnappte sich jeder diverse Kärtchen zu Fragen in seinem Oberthema, an dem er oder sie gerne arbeiten wollten, und packte seinen Namen mit der Funktion mir zuweisen darauf. So war zu jeder Zeit klar ersichtlich, wer gerade woran arbeitete. Umständliche Terminfindungsroutinen, in denen alle zusammenkamen, um den Status Quo zu erfragen, wurden dadurch fast unnötig. Vor allem bei Kärtchen, bei denen die Leute über die Diskussionsfunktion den aktuellen Stand der Dinge zusätzlich dokumentiert hatten.
Das alles lief in der Theorie wirklich reibungslos. Als Teil des Kernteams hatte ich mit meiner Kleingruppe zu keiner Zeit das Gefühl zu schwimmen. Ich wusste genau, woran ich zu arbeiten hatte und woran nicht.
Kollaboration über Drive
In einem zusätzlich angelegten Space fanden wir digital regelmäßig zusammen, um zusätzliche Materialien zu unseren Oberthemen abzulegen oder gemeinsam an Konzepten zu arbeiten. Meine Kleingruppe “Umsetzung im Unterricht” beispielsweise setzte sich dort zusammen und arbeitete sich kollaborativ durch das Medienkurrikulum, das wir vor Jahren verabschiedet aber praktisch nie genutzt hatten. Wir überlegten, mit welchem Programmen auf den 1:1-Tablets wir die damals festgelegten Projekte in unserer Startklasse umsetzen würden. Das musste nicht in einer extra Sitzung nach Schulschluss passieren. Da die Datei kollaborativ zu bearbeiten ist, konnte jeder daran arbeiten, wann es passte. Egal wann, egal wo. Damit das auch zielführend passierte, gaben wir uns eine Deadline, bis zu der jeder in das Dokument seine Ergebnisse eingetragen hatte. Alle Fachschaften und Projekte haben wir nicht geschafft – immerhin maße ich mir als Sprachenlehrer nicht an, mit welchen Apps und Programmen die Fachschaft Physik arbeiten soll. Aber einen Großteil der Fachschaften hatten wir an Bord, und ein Anfang war gemacht.
Das Medienkurrikulum haben wir per Drive kollaborativ weiterbearbeitet und mit Leben gefüllt. Die Ergänzungen wurden in Gelb hinterlegt
Aus den Nennungen der angedachten Programme haben wir abschließend per Feedback-Aktivität ermittelt, welche Apps am häufigsten im Medienkurrikulum vorkommen. Auf diese Weise konnten wir per Auswertungsfunktion automatisch darstellen lassen, welche Software am häufigsten Verwendung fand und entsprechend auch im Kollegium etabliert werden muss – zum Beispiel an einem pädagogischen Nachmittag, der im November über die Bühne gehen soll.
Klassische Abfrage per Feedback im mebis-Kurs: Wie häufig wurden die einzelnen Programme genutzt?
Kollaboration vor Ort
Ganz ohne Treffen ging es natürlich nicht. Deswegen kamen alle drei Kernteams Anfang Juli zusammen, um ihre Ergebnisse zu präsentieren. Rechtzeitig, um aus den Ergebnissen für die abschließende Lehrerkonferenz etwas festzuzurren und einen Ausblick zu geben, was auf das Kollegium zukommt: Ein pädagogischer Nachmittag mit theoretischem Input zu didaktischen Rahmenbedingungen (Oberthema 2), praktischen Workshops zu den fünf am häufigsten genannten Programmen (Oberthema 3). Und das war’s letztlich auch. Oberthema 1 haben wir komplett rausgehalten, weil klar war, dass wir das Kollegium damit nicht behelligen müssen.
Ausblick
Tja, jetzt gilt es, das alles in die Tat umzusetzen. Wie wir das erreichen wollen? Ich kann es mir wieder sehr gut über ByCS vorstellen. Wie? Das kommt mal in den nächsten Wochen.
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Es ist jetzt mittlerweile das vierte Jahr, dass ich regelmäßig in gewissen Klassenstufen die Lernplattform mebis in ByCS einsetze. Zur Nutzung des Angebots bin ich wie die Jungfrau zum Kinde gekommen – so wie wohl jede Lehrkraft in Bayern. Die Plattform gibt es schon seit über einer Dekade in der einen oder anderen Form, aber bis vor ein paar Jahren (ich schätze so ca. 3) gab es für Lehrkräfte keinerlei Anleitungen, wie man die Möglichkeiten einer Lernplattform sinnvoll einsetzen soll. Es war alles ein bisschen Wilder Westen. Wer wollte, fuchste sich in das Thema im Alleingang ein und ließ sich von den vielen Fragezeichen bei der Erstellung nicht aufhalten – andere hingegen schon und begannen bald, die Lernplattform abgrundtief zu hassen. Das Ding ist mächtig, aber von nichts kommt nun mal nichts. Und wenn man keine Notwendigkeit sieht, damit zu arbeiten, ist es den Aufwand für viele einfach nicht wert.
Neue Karten
Jetzt mit der dräuenden 1:1-Ausstattung dürfte sich da allerdings einiges ändern. Für Schulen sind die Möglichkeiten der Lernplattform und allem, was im ByCS-Paket sonst noch so enthalten ist (Prüfungsarchive, Kurzlinkdienst, kollaborative Online-Suite, werbefreie Mediathek, Lernplattform, Messenger), sehr attraktiv, weil es das alles ohne Kosten frei Haus gibt. Aber nicht nur Lehrer müssen nur darauf vorbereitet werden. Die Kinder ebenso. Daher beginne ich mit der Lernplattform schon relativ früh. Im Informatikunterricht der sechsten Klasse wohlgemerkt. Seit diesem Jahr habe ich dort den Kurs für meine Schützlinge entsprechend aufgebohrt: Interaktive Elemente, Feedbacks, selbst gedrehte Lernvideos, aufklappbare Akkordeons, Checklisten, Hausaufgabenforen – ich schieß aus allen Rohren. Dank der umfangreichen Anleitungen auf bycs.de habe ich mittlerweile eine ganz gute Expertise darüber, was die Lernplattform alles kann. Nur habe dabei eine Sache fundamental aus den Augen verloren.
Zu viel von allem
Den Kindern ist der Kurs in dieser Form einfach zu kompliziert. Sie verlieren sich in Tabs, Navigation, H5P-Gedöns, finden sich in den Menüs nicht zurecht. Es ist alles ein bisschen drüber. Aber wie verschlanken und übersichtlicher machen? Ich baue meine Kurse, wie ich es für hübsch halte, nutze Kursformate nach Gutdünken oder Bauchgefühl. Ich hinterfrage den Nutzen aber nicht. In der Oberstufe sind solche Überlegungen vielleicht sekundär, da die Lerngruppe schon über eine gewisse Historie im Umgang mit verschiedenen Layouts verfügt. Aber die Jüngsten vergrault man mit damit schon ordentlich.
Aber wie gestalte ich einen Kurs in einer Lernplattform so, dass er für die Unterstufenklassen gut zu bedienen ist?
Aufwendig, aber zu viel des Guten: Ein Blick in meinen Informatikkurs
Guter Rat?
Ich habe keine Ahnung. Das Internet dafür umso mehr. Nämlich unzählige Meinungen. Jeder empfiehlt etwas anderes, sodass ich am Ende so schlau bin wie vorher. Ein cleverer Gedanke kam mir dann aber am Schluss: Warum nicht die KI der ALP fragen? Vielleicht hat die aufgrund ihrer Eignung für Lehrzwecke ganz besonders Ahnung von der Chose.
Ich erwartete nichts. Und wurde vom Ergebnis gelinde gesagt weggeblasen.
Mein Prompt war folgender: Ich arbeite in einer sechsten Klasse im Informatikunterricht an einem Gymnasium, in dem meine Klasse im Informatikunterricht bei mir zum ersten Mal mit der Lernplattform in ByCS in Berührung kommt. Meine Kurse in der ByCS Lernplattform sind voll mit abwechslungsreichem Material, die Kinder kommen aber mit der Navigation schwer zurecht und sind oft überfordert, weil sie nicht wissen, wo sie klicken müssen oder wie sie im Kurs voranschreiten. Wie strukturiere ich meine Kurse in der Lernplattform sinnvoll um, damit die Schüler intuitiv und ohne große Umwege damit zurechtkommen und Spaß bei der Arbeit haben?
Überlegungen einer KI
Antwort der KI: Das ist eine sehr wichtige Frage, denn gerade bei jüngeren Schülerinnen und Schülern, die zum ersten Mal mit einer Lernplattform wie mebis arbeiten, ist eine klare, einfache und intuitive Kursstruktur entscheidend, um Frustration zu vermeiden und den Fokus auf den Lernstoff zu lenken.
Hier einige Empfehlungen, wie du deine mebis-Kurse einsteigerfreundlicher und übersichtlicher gestalten kannst:
Wahl des Kursformats
„Themen“ (Themenabschnitt) Format Dieses Format ist bei Einsteigern oft am besten geeignet, da es Inhalte klar in einzelne Abschnitte unterteilt, die direkt auf der Kurs-Startseite sichtbar sind. Vorteile:
Alle Inhalte sind auf den ersten Blick erkennbar. Schüler müssen nicht erst durch Menüs oder Tabs klicken. Flexibel erweiterbar und übersichtlich. Du kannst die Themen logisch nach Unterrichtseinheiten, Wochen oder Themengebieten gliedern.
Alternativ: „Wochen“ Format (wenn Unterricht strikt nach Kalenderwochen geplant wird) Eher geeignet, wenn der Zeitplan eng verfolgt wird. Für Einsteiger aber mit Vorsicht, da chronologische Sortierung manchmal unübersichtlich sein kann, wenn Schüler Inhalte nach Schlagwörtern suchen wollen.
2. Minimierung von Klickwegen
Inhalte möglichst direkt auf den Startseitenabschnitten verlinken oder einbetten (z.B. PDF-Dateien, Videos, Lernvideos direkt als Resource hinzufügen) So müssen Schüler nicht erst in mehrere Unterordner navigieren.
Weniger ist mehr: Nicht zu viele Elemente oder Sektionen auf einmal präsentieren. Maximal 5–7 Abschnitte auf der Kurs-Startseite machen die Orientierung leichter.
Vermeide zu viele Unterordner oder verschachtelte Ressourcen Das führt oft zu Verwirrung. Jede Datei oder Aufgabe sollte möglichst auf der Ebene sichtbar sein, die thematisch passt.
3. Klare Benennung und Strukturierung der Inhalte
Eindeutige und verständliche Überschriften Statt nur „Thema 1“ besser „Mathe: Bruchrechnen – Einführung“. Schüler wissen so direkt, was sie erwartet.
Farbliche oder Icon-basierte Markierung (falls in mebis möglich) Unterstützt visuelle Orientierung.
Kleine Lernpakete statt lange Listen Besser kurze Einheiten, die klar und übersichtlich sind, als eine lange Liste mit vielen Aufgaben.
4. Nutzung von Aktivitätsarten mit klaren Funktionen
Einfache Aufgabenformate: Multiple Choice, Zuordnungsaufgaben oder einfache Uploads (Hausaufgaben) sind gut für Einsteiger.
Verwende Labels und Textfelder: So kannst du zusätzliche Hinweise oder Erklärungen geben, was zu tun ist, ohne dass die Schüler viele Ressourcen öffnen müssen.
URL-Links zu externen Lernvideos oder interaktiven Übungen: wenn sinnvoll, eingebettet direkt im Kurs.
5. Visuelle Navigationshilfen
Nutze ggf. Bilder, Grafiken oder kleine Icons (z. B. Pfeile, Häkchen als „Erledigt“-Markierung), um den Weg durch den Kurs zu unterstützen.
6. Einweisung und Handreichung
Erstelle eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Schüler (PDF oder Video), die zeigt, wie sie den Kurs bedienen und Aufgaben abgeben.
Mache zu Beginn eine kurze gemeinsame Einführungsstunde in der Klasse, um den Umgang und die Navigation durch den Kurs zu üben.
7. Feedback einholen
Frage die Schüler nach den ersten Wochen konkret, welche Bereiche für sie unklar sind. So kannst du deinen Kurs gezielt anpassen.
OK?
Mehr als das. Das sind RICHTIG GUTE Hinweise! Und zwar so gut, dass ich sie unbedingt umsetzen möchte, sobald ich Zeit habe. Mal schauen, wie gut mir das gelingt. Stay put!
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Herr Rau hat in einem seiner jüngsten Blogposts eine gute Frage gestellt, die im Zusammenhang der Notizen App Goodnotes stand, vor der wir in den nächsten Jahren wohl vermehrt in Klassenzimmern sehen werden. Denn ab nächstem Schuljahr soll in den weiterführenden Schulen die 1:1-Ausstattung mit digitalen Geräten im Unterricht auf den Weg gebracht werden. Sic deus ministerium vult.
Was lange währt?
Damit wird mehr (Geräte für alle… ) oder weniger (… die die Eltern kaufen müssen und nach Vorlage bei der Schule eine Förderung von 400 Euro erhalten) tatsächlich ein Wahlversprechen eingelöst, von dem die Staatsregierung schon vor vielen Jahren gesprochen hat: Laut Blog war das im Jahre 2014 (!).
Aber selbst wenn dies nun (verspätet) angekündigt wurde, ist das Thema in den Jahren von Lehrkräftemangel, hohen Krankenständen, Corona und anderen stets alternierenden Katastrophen überdeckt worden. Daher wird ein Großteil der Schulen recht überrascht sein, dass ab nächstem Jahr ein fix-und-fertiges Konzept stehen und umgesetzt werden soll. Wie, das entscheidet jede Schule für sich.
An Bildungseinrichtungen, an denen Digitalisierung und digitales Arbeiten im Unterricht immer wie die Büchse der Pandora behandelt wurde (und wer sich jetzt fragt, warum das so ist, dem empfehle ich lediglich einen Artikel zum Thema Lehrerdienstgeräte), tut das gleich mehrfach weh. Denn wo andere Schulen über Jahre konsequent ausprobiert und evaluiert haben, müssen dort jetzt auf die Schnelle Grundsatzentscheidungen her, die das komplette Kollegium betreffen:
Welche Geräte sollen es werden? Welches Betriebssystem? Welche Plattformen nutzt man? Welche Apps? Wie bettet man die Geräte sinnvoll in den Unterricht ein? Welche Etiquette gilt? Was folgt bei Verstößen (man nimmt den Kindern ja jetzt nicht einfach nur ein Handy, sondern ein DAS Arbeitswerkzeug ab)? Ab welcher Klasse fangen wir damit an? Welche Informationen benötigen die Schüler? Welche die Eltern? Wo werden die Infos abgelegt? Brauchen die Geräte eine Tastatur? Brauchen sie einen Stift? (Und damit sind wir auch wieder beim Artikel von Herrn Rau:) Ersetzen die Geräte das Heft? Ersetzen sie das Buch? Ersetzen sie beides? Allein an dieser Thematik entspinnt sich ein Spinnennetz an Folgen und Möglichkeiten – und hier sind wir ja bereits bei Überlegungen zum konkreten Umgang mit der Technik im Unterricht. Andere, viel grundsätzlichere Fragen noch gar nicht in derselben Lautstärke besprochen worden und müssen schon etwas sorgfältiger fernab von den offiziellen Dokumenten des Ministeriums recherchiert werden. Zum Beispiel diese:
Wie geht man mit Eltern um, die gar kein Tablet für ihre Kinder im Unterricht haben wollen? Oder noch deutlicher: Wie geht man mit Lernenden um, die von der Möglichkeit eines Tablets im Unterricht keinen Gebrauch machen wollen?
Denkt doch mal einer an die Kinder!
Davon gibt es tatsächlich ein paar. In unserer Oberstufe zum Beispiel. Dort habe ich in meinem Englischkurs im Zuge des Themas Media diverse Umfragen über die mebis Lernplattform beantworten lassen. Und für einen Kurs, in dem 80% mit einem digitalen Gerät im Unterricht sitzen, finde ich die Antworten zum Thema 1:1-Ausstattung bemerkenswert reflektiert. Ich schicke hier mal einen kleinen Auszug mit – ist ja anonym.
Viel Applaus und Lob für die Idee, aber auch eine Zurückhaltung ist deutlich zu spüren: Potentielle Ablenkbarkeit, Leistungsverzerrung, ChatGPT in ständiger Reichweite, fehlende Reife, Technikzwang.
Solchen sehr berechtigten Vorbehalten muss man als Schule auch in irgendeiner Weise gerecht werden.
Eine entsprechende Diskussion zu dem Thema entsponn sich auf Herrn Raus Blogeintrag dann auf Mastodon. Hier nachzulesen.
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KI und Unterricht? Puh, für die meisten fast schon wieder kalter Kaffee. Für mich persönlich aber tatsächlich fast immer noch ein Novum, wenn ich ehrlich bin. Denn mit dem Thema habe ich mich bislang nur marginal beschäftigt. Klar habe ich ein bisschen damit herumgespielt, als vor knapp zwei Jahren ChatGPT durch die Nachrichten rauschte und die sozialen Netzwerken vor Seiten und Beiträgen nur so explodierten, was sich damit alles anstellen ließe. Wie viele Screenshots ich noch von alten Twitter-Posts abgespeichert habe, in denen eine AI-Seite nach der anderen in irgendwelchen Top 10-Listen zusammengestellt ist, kann ich gar nicht mehr zählen. Aber angesehen habe ich mir bis heute keine einzige davon. Mir war das zu schnell und zu viel. Wenn man das Thema in einem laufenden Schuljahr sinnvoll angehen will, muss man da schon ordentlich Zeit mitbringen, die ich mitten in Schulumzügen und Admin-Tätigkeiten einfach nicht hatte. Zumindest nicht in dem Umfang, den das Thema eigentlich haben möchte. Zu kleinen Mini-Einheiten hat es aber gereicht.
Erste Schritte
Eine schulinterne Lehrerfortbildung in unserem Physiksaal zu dem Thema hatte ich brav besucht und ein paar Anwendungsbeispiele gesehen, aber eher für den Alltag. Für den Unterricht habe ich kaum etwas genutzt, außer vielleicht mit KIs zur Bilderstellung.
Dall-E2 habe ich regelmäßig im Unterricht im Konversationskurs bemüht, da die seltsamen Ergebnisse in vielen Stellen besprechenswert, amüsierend, meistens sogar furchterregend waren.
Typisches DallE-Ergebnis aus dem Jahre 2022
Deutlich besser wurde es mit Mid-Journey, bei dem ich für ein halbes Jahr ein 10€-Monatsabo hatte, mit dem ich das eine oder andere Bild für Mebis-Kurse oder den Unterricht erstellt habe. Aber auch das fiel eher in die Kategorie “mal ein bisschen rumprobieren und diffus vor sich hin wurschteln”. Ich konnte mich mit dem Thema nie so anfreunden. Ein bisschen fühlte es sich wie Schummeln an. Immerhin will ich in meinen Stunden ebenso der Chef sein wie in der Vorbereitung darauf.
Zum anderen hat mich tatsächlich auch die CO2-Bilanz von KI immer etwas abgeschreckt. Wenn man man liest, was das Thema umwelttechnisch für Spuren hinterlässt, bin ich schon doppelt vorsichtig bei der Nutzung und frage mich, ob ich mein Gehirn nicht weiter nutzen möchte.
Neue Schritte
Aber jetzt mit der neuen KI der ALP, von der Herr Rau schon sehr eingängig gesprochen hat, habe ich im Zuge des Selbstlernkurses mal ein bisschen mich auf Spur bringen lassen, was damit so im Unterricht möglich ist.
Die Ankündigung, diese erst nach Bestehen eines Moodlekurses nutzen zu können führte unter anderem auch auf Mastodon zu ziemlich heftigen Reaktionen, weil der oder die eine oder andere Gängelung vermutet. Aber für jemanden wie mich, der bislang immer eher diffus an dem Thema herumgedoktert hat, war dieser Kurs tatsächlich ein super Überblick, um einfach mal mit dem Thema warm zu werden, anstatt sich nach Trial and Error mal durchzuwurschteln. Und für die eine oder andere nervige Aufgabe ist KI tatsächlich eine große Erleichterung.
Meine Ergebnisse mit dem Thema will ich ab und an auch hier in den Blog schreiben. Ob es daraus gleich eine Serie wird, keine Ahnung. Auf jeden Fall dient es für mich vorrangig als kleine Erinnerungsstütze, wenn ich mal wieder in einem Inspirationsloch hocke.
Die neue KI der ALP Dillingen: ByLKI. Wollen wir?
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Die Präsidentschaftswahl in Amerika hat einfach alles andere in den Nachrichten überschattet. In sämtlichen Formaten wurde darüber der Kopf geschüttelt und gestritten, wie die Amerikaner (noch dazu mit einem solchen Abstand) einen verurteilten Verbrecher ein weiteres Mal in ein Präsidentenamt wählen würden, der in den letzten Wochen mit extremsten Auffassungen und einem Weltbild schockiert hat, das die Gesellschaft um mehrere Jahrzehnte nach hinten wirft. Das einzig positive an der Sache: Ich muss für meine Oberstufe in Englisch für die nächste Zeit nicht mehr aufwändig nach Artikeln suchen und forsten. Die extremen Ansichten von Trump garantieren, dass fast wöchentlich wieder irgendetwas Radikales in der Medienlandschaft aufploppt, was ich nur aufgreifen muss.
In der Oberstufe lege ich die Präsidentschaftswahl und das Wahlsystem immer in die letzten Wochen des Oktobers, damit wir mit entsprechend Hintergrundinformationen gerüstet in die tatsächliche Wahl starten können. Glücklicherweise fiel der Super Tuesday dieses Jahr bei uns in eine große Doppelstunde am Dienstag. Dort hatte ich unmittelbar vor der Bekanntgabe der Ergebnisse im Kurs noch einmal die Frage über mebis online gestellt, wem der beiden Präsidentschaftskandidaten sie die größeren Siegeschancen einräumen und warum. Als Aktivität drängte sich dort das Feedback gerade zu auf. Als Feedback-Elemente hatte ich Multiple Choice und ein Eingabefeld ausgewählt. Die Ergebnisse waren, wie bei geheimen Wahlen üblich, anonym – und natürlich mit einem Zeitdatum versehen. Schließlich machen Wahllokale ja auch irgendwann mal zu 😎 Und so sah es am Ende aus:
Ich bin sehr von den Socken, wie reflektiert die Lerngruppe über diese Wahl gedacht und letztlich auch das Ergebnis vorausgesagt hat. Man merkt den Antworten, genau an, wie sehr die Leute dazwischen differenzieren, wer ihrer Meinung nach der bessere Kandidat ist und wer der wahrscheinlichere. Die Schülerantworten lassen sich prima in der Lernplattform über einen Excel-Export herunterladen, nach der Wahloption ordnen und in der nächsten Stunde als Diskussionsgrundlage nutzen. Das geht in Sekunden.
Über diese Option lassen sich die Antworten des Feedbacks in der ByCS-Lernplattform auslesen und in gängigen Dateiformaten abspeichern.
Und da soll einer sagen, die Kiddies seien unpolitisch und naiv…
Auszug aus dem Feedback in der ByCS-Lernplattform als Excel Sheet
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Anfang letzter Woche fanden in Dillingen wie jedes Jahr im Oktober die (bald Ex-)mebis-Tage statt. Zu diesem Ereignis treffen sich interessierte Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bayern in der pittoresken Mittelalterstadt mitten im Donautal, um in Workshops rund um das digitale Überportal neue Ideen zu präsentieren und zu entwickeln.
Dillingen hat zu den mebis-Tagen den Himmel schön
Künstliche Intelligenz als Überthema
In diesem Jahr stand das Thema KI sehr im Vordergrund. Die Akademie-KI mit ihrem geplanten Riesen-Update, die Möglichkeiten der Anwendung im Fremdsprachunterricht, aber auch auf der Lernplattform selber, um die Kurse in entsprechendes Licht zu rücken, waren gut besucht. Auch Veranstaltungen zu digitalen Übungsformaten wie der Test oder diverse H5P-Aktivitäten waren gefragt – auch bei mir.
Ich selbst habe zu dem Thema einen kleinen Einsteigerkurs gegeben und dabei unzählige Fragen zu diesem kleinen digitalen Schweizer Taschenmesser beantwortet: Für mich als Referent auf den mebis-Tagen eine Premiere, bei der ich vorher ordentlich aufgeregt war. Aber die Arbeit hat sich gelohnt.
Ulrike Bussmanns mebis Kurs zur KI war ein Erlebnis
Gerahmt wurden die Workshops von diversen Vorträgen und Keynotes zum Thema Cybermobbing, Hatespeech oder aber auch Neuerungen und angedachte Ideen zur Lernplattform in der Beta-Phase.
Ein Nachfolger zur mebis-Tafel wurde dabei ebenso gezeigt wie eine PIN-Wand, die ähnlich wie taskcards oder Padlet schnell und unkompliziert zur Verfügung steht.
Die Stimmung auf den mebis-Tagen? Wie immer ausgelassen
Diese Leute…
Was die Veranstaltung aber am wunderbarsten ist, sind die Leute und die Möglichkeiten der Vernetzung mit ihnen. Man trifft auf alte Bekannte, aber auch neue spannende Leute, die jenseits des eigenen Tellerrandes tolle Sache auf den Weg bringen. Die mit exakt derselben Technik so komplett andere Produkte erstellen und in ihren Unterricht integrieren. Oder aber auch unbekannte Bekannte, die in den sozialen Netzwerken schon seit Jahren folgen und sich mit großem Hallo zu erkennen geben. Beim Austausch nach dem Kurs, beim Mittagessen in der hübschen Kantine, beim abendlichen Glas Rotwein im Akademie-Keller. Ich liebe es. Und das Mindset auf den mebis-Tagen noch viel mehr.
Frei von toxischem Gerede und Negativität einfach mal drauf los machen und schauen, was so geht. Sehen, was andere machen. Und so selbst auf neue Ideen kommen. Mit diesem inspirierenden Gefühl wird man dann nach drei Tagen in die wohlverdienten Herbstferien entlassen. Besser könnte die erste Zäsur des Schuljahres eigentlich gar nicht anfangen.
Bis zum nächsten Jahr! In welcher Form auch immer…
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6 Wochen frei? Von wegen! Die erste Hälfte der Sommerferien waren tatsächlich dem Runterkommen gewidmet, ab jetzt geht es aber wieder langsam los. Und zum Glück macht mir das nichts aus. Der Moment, in dem das nicht mehr der Fall ist, wird es Zeit schleunigst was zu unternehmen.
Als Systembetreuer werde ich ein paar Tage im leeren Schulgebäude verbringen, um mit einem Mitarbeiter aus unserem Field Service der Stadt München ein paar Brachen in Angriff zu nehmen, die aus diversen Gründen von diversen Leuten unbearbeitet blieben. Unsere neuen Klassenzimmer zum Beispiel. Die sind nach Abschluss der Bauphase angeblich bezugsfertig. Aber haben sie alle ein Whiteboard? Haben sie Strom? Haben sie Internet? Waren die Jungs, die jedes Jahr sämtliche Kabel auf Isolierungsfehler untersuchen, wieder tätig und haben uns sämtliche Kabel unter den Lehrerpulten rausgerissen und so auch liegen gelassen?
All diese Fragen will ich nicht unbedingt am ersten Schultag beantworten müssen, wenn die ersten langen Gesichter ob der Defizite in der Lehrerkonferenz sitzen.
Daneben geht es mit den ersten Unterrichtsvorbereitungen los. Da es aktuell für die Englisch-Oberstufe immer noch kein Lehrbuch gibt, plane ich zumindest für die ersten Wochen des Schuljahres eine eigene Suppe und baue meinen G8-Oberstufenkurs bei mebis entsprechend um. Ähnliches plane ich auch für die sechsten Klassen in Informatik. Über Jahre arbeiten wir in Informatik mit Schulbuch und Heft – und für die Praxisteile mit dem PC. Aber warum nicht alles für dieses Fach auf den PC verfrachten? Wenn man schon den Umgang damit lernen soll, machen wir es doch mal richtig. Als Admin bin ich künftig wohl das Mädchen für Informatik für alle künftigen sechsten Klassen. Da bietet sich die perfekte Gelegenheit im Umgang mit Rechnern und ByCS-Programmen die Weichen zu stellen. Ist natürlich wieder mit Arbeit verbunden. Aber vieles ist tatsächlich nur eine Überführung von meinen bisherigen Unterlagen in ein digitales Format.
Man sieht, es ist gut was los. Aber es ist gut so.
Für den einen oder anderen Ratsch und Biergartenbesuch bleibt daneben auf jeden Fall Zeit. Und fürs Kochen.
Wie schon angekündigt hat Griechenland kulinarische Spuren hinterlassen. Und hier ist nun der erste Versuch: unser erstes Bouyourdi.
Bouyourdi
Nachtrag:
Auf mehrfache Anfrage hier unser Rezept fürs Bouyourdi:
700 Gramm Tomaten
2 rote Paprika
300 Gramm Fetakäse
150 Gramm würzigen Käse, z. B. Gruyère, geht aber auch jeder anderer nach Belieben
5-6 Knoblauchzehen (sic!)
1-2 Chilischoten
1 TL Paprikapulver
1 TL Oregano
50 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer nach Belieben
Tomaten in Scheiben schneiden; ebenso die Paprika in kleine Scheiben; Knoblauch schälen und klein hacken, ebenso die Chilischoten; das alles in eine Schüssel befördern, mit Öl übergießen, Paprikapulver und Oregano dazu und alles schön durchmischen und durchziehen lassen. Nach Belieben Salz und Pfeffer zum Abschmecken dazu geben. Nicht wundern, wenn das Ergebnis wegen des Chilis scharf schmeckt. Da muss so.
Währenddessen den Feta auspacken und klein krümeln. Den Gruyère-Käse grob raspeln und zur Seite legen.
Ofen auf 200 Grad vorheizen.
Kleine Auflaufformen vorbereiten. Dann wie bei einer Lasagne abwechselnd marinierte Tomaten, Fetakrümel und Gruyère in Lagen schichten, bis die Auflaufformen aufgefüllt sind.
Die Formen mit Alufolie bedecken und für ca. 20 Minuten in den Ofen stecken. Danach die Folie abziehen und weitere 20 Minuten im Ofen lassen. Wenn der Gruyère an der Oberfläche angebräunt ist und alles schön vor sich hinblubbert, ist das gute Stück fertig.
Die Formen aus dem Ofen nehmen, ein bisschen mit Oregano bestäuben und servieren.
Achtung, saumäßig heiß zu Beginn!
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Es ist Samstag Abend. Die Herbstferien haben begonnen. Und ich sitze seit vier Stunden an meinen mebis Kursen. Nicht weil ich es muss. Sondern weil ich es will. Denn ich bin jüngst von den Mebistagen 2023 in Dillingen zurückgekehrt. Mein erstes Mal in Präsenz. Und es war ein Fest. Ein Fest an Inspiration!
Mebistage in Dillingen – endlich vor Ort
Vom 25. bis 27. Oktober öffnete die Akademie ihre Pforten zum nun mal elften Mal, um die Lernplattform mebis und alles drum herum in den Fokus zu rücken. Entsprechend riesig war das Angebot dazu: Mehr als 50 Workshops standen zur Verfügung und demonstrierten auf eindrucksvolle Weise, was die Lernplattform so zu bieten hat: Interaktive H5P-Elemente, Datenbanken, Testerstellungen in KI-Umgebungen, die neuen Aktivitäten Kanban oder Board im Unterrichtsgeschehen. Es war einiges geboten. Dazu gab es mitreißende Keynotes und Präsentationen zu KI, Lehrerkollaboration im digitalen Unterricht und die Möglichkeiten, die mebis hierfür bietet – und im Verbund mit den neuen Zusatzangeboten ist das eine ganze Menge:
Eine auf Open Office basierende Cloud, in der nun kollaborativ Textdokumente, Präsentationen und Exceltabellen erstellt werden können. Eine überarbeitete Version von Visavid, die bayerische datenschutzkonforme Videokonferenzlösung, die im November ausgerollt wird. Dazu noch eine schwindelerregende Zahl an mehr als 500 Online-Tutorials, die jeden einzelnen Schritt in den Anwendungen erklären. Komplett unterlegt mit Bildern und kleinen Animationsvideos zur Veranschaulichung. Dazu noch das mebis Magazin, das didaktische Impulse und Ideen zur Umsetzung liefert, sowie eine Sparte an digitalen Lernaufgaben, die konkrete Lernpakete zum sofortigem Einsatz enthalten – geordnet nach Fächern, Jahrgangsstufen und Schularten. Wahnsinn! Es ist echt gigantisch, was wir da für ein Komplettpaket vorgelegt bekommen. Und das zum Nulltarif! Das gibt viel Lob und Begeisterung. Und das spürt man von Anfang an!
Netzwerken in Dillingen
Die Stimmung auf den Mebistagen ist gelöst und fröhlich. Überall kommt man mit den Leuten ins Gespräch: Vor der großen Aula, wo die Verantwortlichen mit strahlenden Augen die Gäste in Empfang nehmen. Vor den Pinnwänden, wo die Listen für die Workshops aushängen. Oder beim abendlichen Get-together, in den Kaffeepausen oder beim Absacker im Akademiekeller. Überall ist was los. Alle haben etwas zu erzählen. Viele der Leute kennt man aus Fortbildungen der Vorjahre. Oder aus Moodle Meetings. Aus anderen Kollegien. Von Twitter, Mastodon, von Blue Sky. Die Zerfaserung des ehemaligen Twitterlehrerzimmer hebt sich hier auf. Man findet wieder zusammen. Tauscht die Handles aus, Handynummern. Es wird genetztwerkt wie selten zuvor. In den zwei Tagen schwillt mein noch kaum genutztes Blue Sky-Konto um fast 100 neue Kontakte. Die Skeets und Tröts in den social media werden geliked, geteilt, kommentiert. Und so geht’s in den nächsten Tagen weiter. Information, Inspiration – und eine gehörige Portion Wehmut, als es am Freitag wieder heimwärts geht. Aber die nächsten Mebistage in Dillingen kommen bestimmt. Und ich misch wieder mit – bestenfalls als Referent.
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Mit einem kleinen, aber feinen Kreis an Mitverschwörern habe ich Anfang Oktober diesen Jahr einen Medien AK begonnen. Die Teilnehmerzahl war… überschaubar. Aber das ist sie aktuell in jedem Arbeitskreis bei uns. Da wir auch ein Jahr nach dem Einzug immer noch Mängel im Gebäude haben, die Unterricht schlichtweg verhindern, sind wir ständig damit beschäftigt die entsprechenden Firmen zu kontaktieren, die sich um Reparaturen kümmern. Das schluckt Zeit. Und Motivation. Und Kraft. Umso wichtiger, dass die Sitzungen zur Schulentwicklung aktuell möglichst effizient ablaufen. Ich hab mich für eine Dokumentation auf mebis in ByCS entschieden – auch wenn der eine oder andere beim Thema Effizienz nicht notwendigerweise an die berühmt-berüchtigte Lernplattform denkt. Aber wenn man weiß, wie man es macht, geht es wirklich schnell.
Aufbau des mebis Kurses zur Schulentwicklung
Die angedachten Sitzungen für das Schuljahr sind im Wochenformat organisiert. Dort sind unter jedem Abschnitt immer dieselben Elemente für die jeweilige Sitzung hinterlegt:
Die Tagesordnung als Textfeld, die mir als Leiter während der Sitzung als Lauffaden dient
Ein Board zum Sammeln von Ideen, wenn es ums Brainstormen geht.
Ein Kanban, in dem die Ideen im Jahresverlauf arrangiert werden.
Das sieht live und in Farbe folgendermaßen aus:
So schaut’s aus: Eine typische Sitzung im Medien AK
Der Vorbereitungsaufwand betrug dafür knapp 10 Minuten. Und die Vorteile einer solchen Organisation sind enorm:
Vorteile einer Dokumentierung bei mebis
Interessierte können jederzeit dem Kurs beitreten – vorausgesetzt, sie kennen das Passwort.
Die anderen Mitglieder des AK müssen von Nachzüglern nicht umständlich erfragt werden: Sie sind im Kurs in Form einer Teilnehmerliste hinterlegt.
Die Sitzungen und ihre Ergebnisse der einzelnen Schritte sind in den Aktivitäten und Textfeldern jederzeit einsehbar.
Nachzügler können sich sofort einbringen und ohne große Reibung im Team loslegen. Denn freie Posten und Aufgaben sind im Kanban als solche markiert.
Die Absprachen im Kanban lassen sich für die nächste Sitzung einfach in den nächsten Abschnitt verschieben und dienen dort als Evaluationsgrundlage.
Kanbans und Board können einfach zurückgesetzt werden und stehen sofort für neue Nutzungen zur Verfügung.
Ergebnisse müssen nicht mehr zusätzlich fotografiert oder schriftlich festgehalten werden. Sie sind im Kurs abgelegt.
Für die Rückmeldung ans Direktorat muss man keine Berichte schreiben. Mit zwei, drei Screenshots von Tagesordnung und Boards hat die Chefetage sofort einen visuell ansprechenden Überblick über unser Tun ohne sich erneut durch Text wühlen zu müssen.
Keine Flipchart, keine Moderatorenkoffer, keine Stifte, kein Papier, kein Müll.
Der mebis Kurs in der Praxis
Konkret lief die Sitzung folgendermaßen ab:
Nach Vorstellung der Tagesordnung haben wir gleich losgelegt. In einem (zunächst noch) Taskcards-Board (geht aber mit dem von mebis genauso) haben wir frisch von der Leber wild Probleme gesammelt, die es aktuell bei uns mit der Technik und dem Umgang damit am Standort gibt. Anschließend hat jeder Teilnehmende zur Priorisierung Karten herausgesucht und mit Hilfe der Bewertungsfunktion Sterne bei den genannten Problemen vergeben, die ihnen am drängendsten erscheinen. So waren blitzschnell erste Fokuspunkte gesetzt, um die man sich als Team kümmern kann. Zusammen wurden dann gemeinsam erste Lösungen diskutiert und die Ergebnisse in der jeweiligen Taskcard als Kommentar hinterlegt. Ist das Problem gelöst, wird es kurzerhand in die Spalte “erledigt” verschoben.
Mögliche Gliederung von imaginären Themen in Taskcards
Ganz ähnlich gingen wir bei der Erstellung eines Fortbildungsplans vor, zu dem wir jedes Jahr durch das Medienkonzept verpflichtet sind. Auch hier sammelten wir mit Hilfe eines mebis Boards mögliche Themen für Fortbildung im Umgang mit Technik, die durch das derzeitige Mediencurriculum gestützt wurden. Anschließend wurden die einzelnen Karten von den Teilnehmenden mit Sternen bewertet, sofern sie das Fortbildungsthema für sinnvoll erachteten, sodass am Ende fünf Favoriten herausstachen.
Karten im mebis Board lassen sich problemlos in den Spalten verschieben.
Diese werden nun in einem Kanban Board angelegt, in dem ich Spalten angelegt hatte, die nach Quartalen im Schuljahr benannt sind.
Jeder der Teilnehmenden schnappt sich nun eine der angelegten Karten und weist sie sich durch Mausklick zu, um die Verantwortung für diese Fortbildung zu übernehmen. Anschließend zieht sich jeder “seine” Veranstaltung in ein Quartal, in der man sich die Organisation derselbigen auch zutraut. Für Nachfragen oder die Hinterlegung von Schulungsmaterial lässt sich pro Karte die Detail-Funktion nutzen. Dort kann man Kommentare anlegen, Dateien verlinken, Bilder einfügen oder die anderen Mitglieder des AKs um Hilfe oder Kollaboration bitten. Auf diese Weise behält man jederzeit den Überblick über die aktuelle Verteilung der Arbeitslast im AK und ist jederzeit mit den Leuten vernetzt.
Ist das Jahr gelaufen, wird das Kanban einfach zurückgesetzt und für das nächste Schuljahr flott gemacht.
Zack. Bum. So schnell geht das.
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Auch dieses Jahr bin ich wieder im Team eines ISB-Arbeitskreises aktiv. Und gleich zu Beginn des Schuljahres führt es mich genau deshalb zu einem Intensivtreffen an die Akademie für Lehrerbildung im beschaulichen Dillingen an der Donau. Bei Kaiserwetter brüteten wir in unserer kleinen Enklave über Projekten zu den neuen Möglichkeiten der BayernCloud Schule, die aktuell bayernweit ausgerollt wird. Das taten wir auch schon vor zwei Jahren in Dillingen. Aber dieses Mal konnten wir komplett im System arbeiten, über das wir seit Monaten schreiben: Desiderate freilegen, ordnen, verteilen, organisieren, kollaborativ schreiben, redigieren, hochladen, bebildern – all das haben wir direkt in Mebis und ByCS Drive erledigt – ganz anders als noch vor ein paar Monaten, als wir noch auf Ersatzlösungen wie NextCloud angewiesen waren, weil die BayernCloud Schule noch an Kinderkrankheiten litt. Jetzt läuft es flüssig und von ein paar Ausnahmen abgesehen problemlos.
So macht das Arbeiten irre Spaß – was aber auch an dem Team liegt: ein hochmotivierter Haufen an kompetenten Lehrkräften, die offen für Neues sind. Und fleißig noch dazu. Das Arbeitstempo ist hoch und intensiv. Jeder arbeitet mit mindestens zwei Rechnern in mehreren Browsern gleichzeitig eingeloggt in ByCS und probiert Einstellungen in den verschiedensten Rollenkonstellationen: Wie verhält sich das Kanban-Board, wenn man Lehrer ist? Was ändert sich als Schüler? Was als Autor? Mal probiert man die Aktivitäten als Lehrkraft seiner eigenen Schule aus. Mal als ISB-Mitarbeiter. Welche Dateiendungen schluckt die ByCS-Cloud problemlos? Welche Dateiendungen bieten Vorschauansichten an? Geht Kollaboration in sämtlichen Produkten? Geht es auch in Markdown-Dokumenten? In Tabellen?
So geht es mehrere Stunden, ja Tage. Die Arbeit ist durch die Bank intensiv, aber hochspannend. Dementsprechend geschafft begehen wir den Feierabend – aber vergnügt und mit einer gewissen Genugtuung an. Mit einem großen Lächeln im Gesicht. Ich liebe dieses Team!
Die Akademie im Morgenlicht
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