• Allgemeines,  Technik

    Eine neue Landing Page mit Linkstack

    Landing Pages sind schon seit Jahren für Leute, die in den sozialen Netzwerken tätig sind, eine schicke Sache. Das Prinzip ist einfach: Statt eine Person auf den einzelnen Plattformen umständlich zu suchen, hat diese einfach stets dieselbe Landing Page in ihrem jeweiligen Profil hinterlegt. Auf dieser sind sämtliche ihrer Profile in einer schicken Übersicht gelistet, sodass man nun bequem mit ein paar Klicks dem neuen Influencer auf Instagram, Facebook, Bluesky oder Mastodon folgen kann. Das ist praktisch. Und in Zeiten der Zersplitterung des ehemaligen Twitterlehrerzimmers wohl wichtiger denn je, um die Leute nicht aus den Augen zu verlieren.

    Als unausgesprochener Standard hat sich in den Netzwerken irgendwann linktree etabliert. Der Service ist in der Basisversion kostenlos, erlaubt viele Einstellungen und hübsche Designs… und ist leider auch eine ziemliche Datenkrake. Wie gut, dass es Alternativen gibt. Eine davon finde ich besonders reizvoll: Linkstack. Angeblich speicherschonend und datenschutzkonform. Schauen wir mal🙂

    Abhängig von der gewählten Instanz kostet die Einrichtung einer Landing Page dort entweder minimal bis gar nichts. Für mich am reizvollsten ist die Option des self-hostings – vorausgesetzt man hat eigenen Webspace und eine Domain. Mit dem entsprechenden Provider ist das fluchs eingerichtet.

    Installation

    Auf der Seite lädt man einfach eine ZIP-Datei herunter (self-hosted option), die man entpackt und über FTP in ein vorher angelegtes Verzeichnis auf seinem Webspace hochlädt. Bei  all-inkl.com geht es sogar noch komfortabler. Hier lädt man die ZIP-Datei in Gänze hoch und überlässt das Entpacken einfach dem System – vorausgesetzt man hat an der entsprechenden Stelle ein Häkchen gesetzt. Sobald alles installiert ist, surft man einfach im Browser die erstellte Domain an, in die Linkstack installiert wurde. Dort lässt sich ein Administrator samt Passwort anlegen und schwupps ist man auch schon im System, um seine Landing Page anzulegen.

    In all-inkl.com lässt sich die heruntergeladene Datei einfach uploaden und automatisch entpacken.

    Ab da geht’s rasend schnell! Über Links lassen sich die URLs zu den jeweiligen Profilen anlegen und in der Auflistung nach oben und unten verschieben. Linkstack erkennt die jeweiligen Dienste hinter den Adresse und blendet später an den entsprechenden Buttons die jeweiligen Icons des Netzwerkes ein.

    Über Aussehen lässt sich ein kleiner Einleitungstext und ein Profilbild hinterlegen. Nix Großartiges, aber das verlangt ja auch keiner. Die Links stehen hier ja klar im Vordergrund.

    Themen verleihen der Landing Page das gewisse Etwas. Es handelt sich hierbei um vorgefertigte Designs, die mit interaktiven Hintergründen und darauf abgestimmte Farb- und Fontpaletten aufwarten. Einen kleinen Vorgeschmack findet man hier. Man kann aber auch einfach einen schnöden statischen Hintergrund hochladen – und fertig ist die neue Landing Page. Diese lässt sich nun als Link in jedem sozialen Netzwerk im Profil hinterlegen. Hier ist meiner:

    https://herrmess.de/linkstack/@herr_mess

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  • Allgemeines,  blog

    Don’t rain on my Blogparade

    2023 brachte viel Turbulenz ins digitale Kollegium. Das ehemalige Twitterlehrerzimmer blutete in Wellen aus und probierte den Exodus in ein neues Land. Derer gab es viele. Einige wenige fanden Erfüllung auf der Insel Mastodon. Ein Großteil frohlockt in Bluesky. Auch im Threadsland scheint es sich gut zu leben. Warum der eine hier, der andere aber dort die neuen Zelte aufschlägt, hat Gründe:

    Genervt

    Mal ist es dort zu ruhig, hier zu laut, hüben zu politisch gefärbt, drüben zu niveaulos. Die einen bleiben ihrer neuen Heimat eisern treu, andere versuchen überall zuhause zu sein und üben sich ambitioniert in der ermüdenden Kunst des Crosspostings. Der eine ist genervt, weil man auf nun überall denselben Käse liest, der andere, weil der Käse Plattform-exklusiv ist. Wieder andere sind genervt, weil Accounts die alten Kamellen hervorholen, die schon auf (E-)X-Twitter vor sieben Jahren Klicks gebracht haben, und mit dem Posten von alten Tweets wieder auf Followerjagd gehen. Damit werden dieselben Aufreger und Trends von 2015 auf einmal wieder in die Timeline gespült. Und auch das nervt. Genauso wie der gefühlte Allgemeinzustand. Es ist tatsächlich schade zu sehen, wie aus dem ehemaligen Miteinander ein Neben- und leider oft auch Gegeneinander geworden ist. Ein bisschen mehr Gruppenflausch wäre mal wieder schön. Und so schwer wäre das tatsächlich auch nicht. Denn in dem weißen Rauschen des social media overkill vergisst man allzu gerne, dass es neben X, Mastodon, Bluesky und Threads durchaus Alternativformate für Bildungsthemen gibt. Nämlich das Blog.

    Entnervt

    Blogs haben mich damals erst in Richtung social media gepusht. Über Blogs kam ich in das Metier der online Bildungslandschaft fernab von dem, was Buchverlage damals als den heißen digitalen Scheiß zu verkaufen suchten. Über Blogs und deren Kommentare kam ich in Kontakt mit ambitionierten Leuten, die ihre Art des Unterrichtens in die Welt trugen. Das war lange vor Stories in diversen sozialen Medien, in denen Menschen mit zweifelhaftem schauspielerischen Talent Schülergruppen nachäfften, ihre eigenen Werke in Sales aufzwangen, oder ihre stark vereinfachte Sicht der Dinge in 15 Sekunden-Clips pressten. Vielleicht ist das Medium Blog ein bisschen langsamer als das Bombardement des Microbloggings auf vielen Plattformen. Aber genau daran liegt ja auch der Reiz. Zeit nehmen. Rauschen filtern. Einfach lesen. Zur Ruhe kommen. Nach dem ganzen Hin und Her vielleicht genau das, was wir brauchen. Probieren wir ‘s aus!

    Blogparade

    In einer Diskussion unter einem aktuellen Artikel von halbtagsblog kamen Jan-Martin, Arne, Kristina und ich auf die Idee mal wieder eine kleine Reihe von Blogparaden auf den Weg zu bringen. Das Konzept dazu ist bekannt: Man einigt sich auf ein, zu dem sich die Blogschaffenden ein paar Gedanken machen und zu einer festgelegten Deadline auf ihrem Blog publik machen. Einen Themenpool legen wir derzeit über zumpad an. Jeder, der möchte, kann ein Thema einbringen. Egal was, egal wer. Wir würden uns in regelmäßigen Abständen eines davon herausgreifen und dazu eine Blogparade ausrufen. Wie, was und wann – schau mer mal. Jetzt werden erstmal Themen gesammelt. Legen wir los!

    Hier geht’s zur Liste mit möglichen Themen

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    4.7
  • Allgemeines,  Technik

    Eigenen Bluesky Handle setzen in All inkl

    Verehrte Leserschaft! Bitte setzen Sie sich. Wir nerden zu Jahresbeginn ein bisschen herum, in Ordnung? Wir wollen nämlich unsere street credibility in Bluesky etwas steigern und unser eigenes Bluesky Handle im Profil setzen. Anstatt wie jeder aktuell ein @bsky.app mit sich zu führen, prangt dann künftig die eigene Homepage im Profilnamen. YO!

    Anders als beim Mammut verlangt das Himmelreich bei diesem Schritt allerdings ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl. Zwei Möglichkeiten bietet Bluesky bietet um das zu bewerkstelligen: einmal, indem man eine Textdatei auf seiner Domain hinterlegt. Zum anderen durch eine direkte Eingabe in die DNS-Einstellungen der eigenen Domain (Hä!? Keine Ahnung, kommt noch). Bei Ersterem bin ich fundamental gescheitert. Zweiteres lief problemlos. Wie, zeige ich mal anhand meiner Konfiguration bei meinem Provider all-inkl.com, bei dem ich seit mehreren Jahren zufrieden mein Blog geparkt habe. Vielleicht kann es ja für jemanden mal interessant sein. Denn Anleitungen zu dem Thema sind mannigfaltig, aber jedes Mal vom entsprechenden Provider abhängig.

    Richtiger Tarif?

    Zunächst sei daran erinnert, dass direktes Arbeiten an den DNS-Einstellungen nicht bei jedem Provider bzw. dem gewählten Tarif funktioniert. Bei all-inkl.com ist dieses Feature zum Beispiel im Basis-Privat-Tarif weder enthalten noch zusätzlich buchbar. Wer es sich leisten möchte, muss in den nächsthöheren Tarif wechseln. Der Privat-Plus kostet bei all-inkl.com 7,95€ im Monat. Da habe ich erstmal etwas gezögert, weil ich es nicht einsah, für so ein windiges Extra-Feature knapp 30€ mehr im Jahr hinzulegen als ich ohnehin schon zahle. Als ich aber gesehen habe, dass in diesem Tarif auch insgesamt 5 Domains enthalten sind, deutlich mehr Webspace und das eine oder andere Zusatzzertifikat, das ich im Grundtarif von 4,95€ noch zusätzlich gebucht habe, war die Schmerzgrenze schnell überwunden, und ich hab mich zu einem Upgrade entschieden. Mitten im alten Tarif. Für all-inkl.com kein Problem: Bei Vertragsabschluss im neuen Tarif werden getätigte Vorauszahlungen automatisch gutgeschrieben, die alten Zertifikate, für die ich bislang extra gezahlt habe, nun aber im Tarif enthalten sind, automatisch gekündigt. Ich musste keinen Finger rühren. Nach einer Minute war der neue Vertrag da und alles so, wie es sein sollte. Mega Service! Dann kann’s ja losgehen. Also ab zu Bluesky.

    Handle Einstellungen in Bluesky

    In Bluesky findet man unter Settings > Advanced die Option Change handle. Sobald man hier den Eintrag I have my own domain anklickt, wird man zu einer zunächst etwas kryptisch anmutenden Maske weitergeleitet. Hier existiert ein Feld, in dem man seinen gewünschten Domain-Handle eingeben kann, der künftig im Profil erscheinen soll. Also auf gut Deutsch: die eigene Homepage (Bei mir z. B. herrmess.de) Im Feld DNS Panel sind die nötigen Informationen hinterlegt, die später in der obigen Domain hinterlegt werden sollen. Die no DNS Panel-Option habe ich vor Monaten mal ausprobiert, bin aber gescheitert. Letztlich muss man nach Anleitung ein Textfile auf seine gewünschte Domain hochladen, die anschließend verifiziert werden sollte. Hatte ich eigentlich erledigt, aber eine erfolgreiche Verifizierung ist bis heute nicht passiert.

    Ab zu all-inkl.com

    Bei all-inkl.com findet man die sogenannte Members Area, die man über seine Benutzerkennung und das Passwort betritt. Unter den Tools findet sich der Eintrag DNS-Einstellungen. Dort wählt man per Mausklick die Domain aus, in der man sein Unwesen treiben möchte, und legt unter Neuen DNS-Eintrag anlegen einen selbigen an. Die Maske, die sich nun öffnet, beinhaltet drei Textfelder, die mit den Informationen aus Bluesky gefüttert werden müssen: Unter Name gibt man _atproto ein, in Typ/Prio wählt man die Option TXT aus. Und Data wird per copy & paste mit der letzten Zeile aus dem Bluesky Eintrag gefüttert. Sind diese Angaben gemacht, werden sie mit einem Klick auf die Schaltfläche Speichern gesichert. Job erledigt.

    Blaues Wunder

    Zurück in Bluesky begibt man sich wieder zum schon besuchten Menü unter Change Handle, und klickt dort den unübersehbaren Riesenbutton Verify DNS Record. Bluesky versucht nun, auf der besagten Domain den eben angelegten DNS-Eintrag zu finden.

    Fast geschafft!

    Wird es fündig, folgt eine entsprechende Rückmeldung. Gratulation, es hat geklappt.

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    5
  • Allgemeines,  Alltag,  Technik

    Faden verloren? Threads ist da!

    Es ist keine drei Monate her, dass ordentlich Trubel in die Online-Lehrerschaft kam. Grund waren diverse Artikel, nach denen die social media Plattform Bluesky das neue El Dorado des virtuellen Kollegiums werden sollte. Mastodon als neues Reich für die Massen sei gescheitert, hieß es. See you in blue heaven!

    Neu im Ring?

    Jetzt geht seit Tagen der nächste Hype um. Threads ist da und der heiße Reis. Dabei ist er fast schon wieder ein alter Hut: Android-Besitzer konnten bereits im Sommer die App aus Google-fremden Stores herunterladen und nutzen. Zumindest passiv. Mehr als Lesen ging nicht. Aufgrund von EU-Richtlinien war Threads nämlich zu der Zeit noch nicht nutzbar. Early adopters sahen sich daher relativ schnell abgestoßen, weil es auf der Plattform schlichtweg nichts zu machen gab.

    Meine erste und bis heute einzige Nachricht aus Threads im Sommer

    Seit Mitte Dezember ist das nun anders, und auch Europäer kommen in den Genuss eines weiteren social media-Giganten, der die Nachfolge um das zerschlagene Twitter-Imperium antreten will. Und die Chancen dazu stehen gar nicht mal so schlecht, wie man in einer Umfrage von Björn Nolte nachliest.

    Für mich persönlich unbegreiflich, dass Leute schon wieder nach einem Quartal bereit sind einen Umzug auf die nächste Plattform zu erwägen. Digitales Nomadentum als Dauerzustand. Oh weh!

    Threads ist da – alles neu?

    Was macht Threads anders? Im ersten Moment gar nichts. Vielmehr vereint es Features von anderen Microblogging-Diensten, die man schon kennt: Die Plattform ist zentral organisiert wie Bluesky, erlaubt problemloses Einbinden von Medien aller Art wie Twitter, schluckt Nachrichten mit maximal 500 Zeichen wie Mastodon. Die volle Feature-Liste hat Bob Blume dankenswerterweise hier niedergeschrieben.

    Aber wieder hockt ein Datenkrake dahinter. Der Mann hinter Facebook, dessen Plattform schon seit Jahren wegen mangelhafter Moderation und ruppigem Umgangston in der Kritik steht, wird als Innovator und Messias bejubelt, als sei nie etwas vorgefallen. Klar, die Möglichkeit seine Kontakte aus Instagram einfach mit in Threads umzuziehen klingt praktisch. Aber haben diese Leute diesem Schritt jemals zugestimmt? Ich bin in Threads automatisch mit Leuten aus Instagram befreundet, ob sie bzw. ich wollen oder nicht. Da ich noch den Account vom Sommer habe, gehen bei mir jetzt seit Tagen die Freundschaftsbestätigungen ein, ohne dass ich irgendwas getan habe. Ein bisschen schräg ist das schon.

    Faden verloren? Ich: ja

    Und ermüdend. Nicht nur für mich. Auch in den USA ist die Anfangshysterie verebbt. Threads verliert stetig aktive User. Wohin die schon wieder abgewandert sind, weiß der Himmel. Ich bin jedenfalls nicht bereit, schon wieder umzusteigen. Innerhalb eines Jahres bin ich von Twitter nach Mastodon und von dort irgendwann parallel auf Bluesky. Eine dritte Plattform für ein PLN find ich zuviel. Das bekomme ich kognitiv nicht mehr auf die Kette. Toll wäre irgendwann mal ein Programm, das mehrere Accounts auf unterschiedlichen Plattformen parallel handelt und zu einer Timeline vereint. So etwas gab es in den 2000ern mit den Messenger-Diensten. Trillian hieß das Ding damals, das ICQ, IRC und AOL Messenger vereint hat. Vielleicht wäre es mal an der Zeit, dass wir sowas auch für social media ersinnen. Ansonsten zerfasert das alles vollends.

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    5
  • Allgemeines,  Technik

    Blue Sky vs. Mastodon

    Als sei es geplant gewesen, macht zum Start des neuen Schuljahres die Plattform Blue Sky auf einmal ordentlich Reden von sich. Keine Ahnung, was den Massenexodus zur Twitter-Alternative verursacht hat. Denn scheußlich war es bei Twitter ja schon länger. Vielleicht wurde wieder etwas neues Hanebüchenes in die Nutzungsbedingungen geschrieben. Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat am Wochenende ein Artikel von Jan-Martin Klinge für ordentlich Furore gesorgt und sowohl auf Blue Sky, als auch X als auch auf Mastodon mit einem Vergleich der Plattformen große Reaktionen losgetreten. Und wieder mal war meine Neugier geweckt.

    Ich gebe Plattformen und neuen Technologien gerne eine Chance, mache mir ein eigenes Bild – wohlwissend, dass ich am Ende eventuell wieder an einem Dienst mehr kleben bleibe und sinnlos Zeit und Hirnkapazitäten bei dem Gedanken verschwende, ob diese oder jene Plattform die richtige für mich ist. Und am Ende fahre ich wieder zweigleisig. Also vergleiche ich. Allerdings vorrangig vor dem Aspekt der Handhabung – oder wie die hippen Leute sagen – der usability. Denn ich bin weder Informatiker, der die beiden Architekturen zufriedenstellend durchleuchten kann, noch Missionar, der mit flammendem Schwert die Leute zu dieser oder jener Plattform bekehren möchte. Zudem gibt es Leute wie Nele Hirsch oder Boris Pohler, die zu den beiden Plattformen schon fantastisch fundierte Artikel verfasst haben. Sollte euch also mein Artikel zu seicht sein, gibt’s dort ordentlich Futter zum Nachladen. So I proudly present:

    Blue Sky und Mastodon: Ein Vergleich

    Anmeldung

    In dieser Hinsicht wurde immer gestöhnt, dass Mastodon für den durchschnittlichen User viel zu undurchsichtig war. Einen zentralen Server für den Dienst gibt es nämlich nicht. Man muss sich selbst einen suchen – aus unzähligen Angeboten, die man mit Hilfe einer einfachen Google Search auffinden kann. Dies ist auch bei Blue Sky möglich, wäre also im ersten Schritt ähnlich “undurchsichtig” wie Mastodon. Zumindest bietet Blue Sky bei der Erstanmeldung die Option an, einen alternativen Server zu wählen. Ob diese Option jedoch funktioniert, habe ich nicht ausprobiert. Der Großteil wählt ohnehin den Blue Sky-Server – den man jedoch nur mit Hilfe eines Zugangscodes betreten kann. Dieses exklusive Feature macht für mich den Erstkontakt gefühlt ätzender als bei Mastodon, da man wie vor einem Club auf Einlass warten muss.

    Umgekehrt kann der Betreiber damit den Strom der Neuanmeldungen steuern und gezielt Kapazitäten entsprechend der Userzahlen hochfahren – und ganz nebenbei auch ein bisschen die Hypewelle reiten, da viele nur durch Mundpropaganda von der Plattform hören, ohne wirklich Einblick zu bekommen. Die Zuckerberg-Alternative Threads war in dieser Hinsicht etwas tolpatschiger unterwegs, denn die App war für findige Android-User von Anfang an auch in Europa zugänglich – jedoch de facto kaum nutzbar. Man konnte eigentlich nur mitlesen. Aktives Gestalten wurde meistens von Fehlermeldungen begleitet. So war man mittendrin, aber letztlich nie dabei. Oder (um bei der Metapher von vorhin zu bleiben) wie ein Clubgänger, der es hinein schafft, aber nicht auf die Tanzfläche darf. Das macht maximal Unspaß. Und irgendwann geht man.

    Aktuell meist gesehener Bildschirm bei Threads

    Profileinrichtung

    Profil bei Blue Sky

    Das ist bei Blue Sky aktuell (Stand Mitte September)… nennen wir es übersichtlich. Man wählt ein Profilfoto, einen Hintergrund, einen Namen für sein Profil, eine Beschreibung und das war’s. Bumm. Anders als bei Twitter gibt es hier noch keine Möglichkeit weiterführende Links oder einen Ort separat unterzubringen. Man muss alles in die Beschreibung quetschen, die irgendwann voll wird und dann weiteres Tippen unterbindet. Da hat Mastodon im Vergleich die Nase vorn. Sogar weit vor dem blauen Vögelchen: Sämtliche oben genannte Kategorien lassen sich dort angeben – und bei Bedarf noch mehr: Unterrichtsfächer, Webseiten, Socials, Wohnort, weitere Links. All dies wandert bei Bedarf in das Profil, das beliebig um weitere Kategorien erweitert werden kann. Mit Hilfe eines kleinen Codeschnipsels lassen sich die Links sogar offiziell verifizieren (ich weiß, das Wort ist seit November 2022 verhasst). Top!

    Community-Aufbau

    Für viele ist dieses Feature essenziell und entscheidet letztlich über Gedeih und Verderb bei einem sozialen Netzwerk. Da zählt in Mastodon nämlich Handarbeit. Es gibt keinen Algorithmus. Seine entsprechenden Leute muss man sich selbst zusammensuchen. Und die findet man entweder direkt mit Hilfe des Nutzernamens bzw. eines Handle-Links oder man abonniert Hashtags und folgt gezielt den Leuten, die unter diesem Hashtag gute Ideen von sich geben. Im November 2022 existierte in diesem Zusammenhang auch noch die Möglichkeit des Leute-Findens durch den sog. Fedifinder. Dieser zapfte damals den Twitter Handle an und durchsuchte das Fediversum nach entsprechenden Profilen der Twitter-User bei Mastodon. Auf diese Weise ließen sich Hunderte von neuen Menschen in Sekunden in die Timeline spülen. Wurde man jedoch nicht aktiv, blieb und bleibt man in Mastodon allein.

    Bei Blue Sky ist das wie von anderen Diensten gewohnt ganz anders: Ein Algorithmus präsentiert von Anfang an Nachrichten von (mehr oder weniger) interessanten Menschen. Je aktiver man wird und selbst nach Leuten sucht, desto präziser werden auch die Vorschläge des Netzwerkes. Allein dieser Punkt ist es, der viele Leute aus dem Twitterlehrerzimmer bewegt, ihr altes Habitat zu verlassen und trotz all der Einschränkungen des noch jungen Mediums Blue Sky als Alternative zu nutzen – auch wenn Mastodon in anderen Bereichen deutlich ausgewogener wirkt.

    Verfassen von Nachrichten

    In der jetzigen Form ist Blue Sky in diesem Bereich noch ziemlich rudimentär. Nachrichten können geschrieben werden, dazu ist ein Bild im Anhang möglich. Links werden angezeigt. 300 Zeichen sind maximal möglich. Das war es aber dann auch. Hashtags werden nicht farblich hervorgehoben, GIFs kann man nicht anfügen, Umfragen sind nicht möglich, ebenso die Bearbeitung von gesendeten Nachrichten. Es gibt keine DMs. Da muss man sich erfolgsverwöhnt von Twitter dann doch einschränken. Und noch mehr, wenn man von Mastodon kommt.

    Weniger ist mehr? Blue Sky

    Denn hier lässt sich einiges mit Tröts anfangen. Man kann Geschriebenes bearbeiten, Videos und Bilder anfügen. Umfragen gehen problemlos, Nachrichten lassen sich planen und zu einem festgelegten Zeitpunkt unters Volk bringen. Bis zu 500 Zeichen passen in die Tröts, die man automatisch nach einstellbaren Regeln (Zeitdauer, Anzahl von Likes und Retröts etc.) auch wieder löschen kann, um auf dem hostenden Server Kapazität einzusparen. Das finde ich sehr sympathisch.

    Einstellungen satt bei Mastodon

    Ankommen

    Der Eintritt ins Fediversum ist zu Beginn sehr leer. Man muss selbst aktiv werden und auf Leute zugehen, um sich ein Netzwerk zu bauen. Wenn das aber mal steht, sind dort tolle Leute unterwegs. Insgesamt fühlen sich bei einer User-Zahl von knapp 900 (Stand September 2023) Unterhaltungen deutlich zivilisierter an als ich es bei X/Twitter die letzten Monaten erlebt habe. Im Fediversum finden sich hochkompetente Leute, die mit ihren Meinungen fundiert, gelegentlich aber auch (gefühlt) belehrender und schulmeisterlicher rüberkommen als in anderen Netzwerken. Das wird zumindest immer als Begründung ins Feld geführt, wenn sich Leute gegen Mastodon entscheiden. Das und die angeblich gefühlt geringere Reichtweite. Blue Sky erscheint da seit ein paar Wochen etwas weiter.

    Von Anfang an bekommt man ein Angebot serviert. Man buhlt förmlich um die Aufmerksamkeit des Neuankömmlings. Entsprechend akzeptiert fühlt man sich gleich beim ersten Log-In. Vor allem, wenn dort sofort alte Bekannte umherwuseln, von denen es kurz vor Schulbeginn in Bayern nur so wimmelte. Es war fast wie ein Klassentreffen. Ich war keine zwei Stunden online und freute mich ohne großes Zutun über 100 Follower, die man seit dem Weggang von Twitter aus den Augen verloren hatte. Das ist schon putzig. Und der Umgang wird dadurch wieder genauso familiär wie früher, als das Twitterlehrerzimmer noch ein inspirierender Ort der Begegnung war. Aktuell wird noch deutlich mehr geflauscht und gefeixt, als ich es je bei Mastodon erlebt habe. Und das gefällt mir. Ob dieser Anfangsoptimismus aber anhält, bleibt abzuwarten. Threads wurde zu Beginn ganz ähnlich gehyped, mittlerweile ist es um diesen Dienst jedoch wieder sehr still geworden. Ob er in Europa überhaupt noch Fuß fassen kann, sobald sich Blue Sky als Twitter Alternative etabliert hat, ist die Frage. Aber zum Glück keine, die ich beantworten muss. Ich schau mir Blue Sky mal weiter an. Mastodon bleibt aber vorerst mein Ankerpunkt. Vergleich hin oder her.

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    5
  • Allgemeines,  Alltag,  Technik,  Unterricht

    Retrospektive 2022/23

    Wie jedes Jahr wird es Zeit in den ersten Tagen der Sommerferien das letzte Schuljahr Revue passieren zu lassen. Old habits within the Beamter die hard (wen es interessiert, hier ein paar Retrospektiven der vergangenen Jahr). So habe ich auch nochmal die Möglichkeit, mit ein paar Sachen auch abzuschließen. Denn derer Dinge gab es viele:

    • Grundtenor: Gefühlt geht für uns als Schule ein echtes Horrorjahr zu Ende (jetzt wo ich die anderen Retrospektiven lese, merke ich, dass ich das die letzten Jahre immer gesagt habe. Aber dieses Jahr ist der Fall etwas anders gelagert.) Mit dem Komplettausfall der bestellten Geräte für die gesamte Schule ging bei mir der Stress schon am Strand auf Korfu los und forderte ab da ordentlich Improvisationstalent. Das Ausmaß der Katastrophe lässt sich hier nachlesen. Aber auch in anderen Bereichen lief vieles bei uns im Schulhaus nach dem Einzug nicht. Der dritte Stock hatte über Monate keine Sprechanlage. Daher konnte man Durchsagen und Stundenwechsel schlichtweg nur erahnen. Uhren gingen mal. Mal gingen sie nicht. Mal gingen sie rückwärts. Durchsagen waren mal zu laut, dann viel zu leise. Oder die Lautsprecher rauschten 24 Stunden durch. Türen hatten keine Schlösser (oder die falschen), Internet war in manchen Räumen bis April nicht vorhanden. Trotz mehrmaligen Anmahnens von unserer Seite. Die Stadt kam mit der Beseitigung der Mängel nicht hinterher. Oder konnte es einfach nicht. Auf einer Liste, die im Lehrerzimmer aushing, sollten im wöchentlichen Turnus Mängel verzeichnet werden. Diese wurde dann über das Sekretariat dem Baureferat gemeldet, das wiederum die Liste abarbeitete und den neuen Status Quo zur Überprüfung aushängen ließ. Nur stimmte die hinten und vorne nicht. Vieles, was nach Liste gerichtet war, wurde einfach nicht in Angriff genommen. Wir mahnten die Mängel erneut an. Und es passierte nichts. Das Spiel führten wir über Monate weiter – und haben irgendwann resigniert. Unser PC-Raum hat zum Beispiel bis heute kein einziges Möbelstück zur Aufbewahrung der Geräte. Als ich dies Anfang des Schuljahres meldete, hieß es, wir hätten nichts für den Raum bestellt. Als ich ihnen schwarz auf weiß die Bestellung nachwies, hieß es plötzlich die Bestellung sei storniert worden (die Bestellung, die wir angeblich nie gemacht hätten, wohlgemerkt). Vor meinen Augen wurde eine neue Bestellung aufgeschrieben – und auf die warte ich bis heute. Nur der Großzügigkeit der Fachschaft Physik ist es zu verdanken, dass ich zumindest zwei Glasschränke dort aufstellen konnte. Die haben sie mir nämlich für den PC-Raum aus ihrem Bestand veräußert. Der Rest der Wände ist nackt. Oder er hält als Ablagerungsfläche her für Hardware der Klassenzimmer, die noch nicht fertiggestellt sind. Und so unterrichtet man dort umgeben von Kartons, abgestellten Whiteboards und Kisten mit Stromkabeln und Schrauben seine Klassen. Wie sich das anfühlt, brauche ich keiner Lehrkraft zu erzählen. Somit hat sich die Anfangseuphorie endlich wieder in unserem alten, frisch renovierten Schulhaus zu arbeiten schnell in Frust verkehrt. Entsprechend war das Jahr auch eine ziemliche Achterbahn der Gefühle. Auch für mich. Denn bei technischen Defekten, die an so einem Standort vor allem zu Jahresbeginn permanent auftauchen, bin ich als Systembetreuer erster Ansprechpartner. Ich half aus so schnell es ging. Aber trotzdem gingen viele von uns vor allem im ersten Halbjahr in die Stunden mit einem äußerst mulmigen Gefühl, da das technische Gelingen der Stunde einfach ein Glücksfall war. Und dieser Eindruck ist bei vielen bis zum Ende des Jahres haften geblieben, auch wenn de facto alles mittlerweile wirklich zufriedenstellend läuft. Die Leute haben auf das Thema Technik und Digitalisierung im Moment einfach keinen Bock mehr, weil das Tal der Tränen einfach zu lang gedauert hat. Ob ich daran etwas ändern kann, schaun wir mal.
    • Mein Equipment: Da hat sich tatsächlich ein bisschen was getan. Wider Erwarten. Denn aktuell hat mein Ausbildungsgerät mein Samsung S7 für den Unterricht etwas in den Schatten gestellt. Das Fujitsu Convertible, das wir als Lehrerdienstgerät deutlich zeitvertzögert Ende Oktober bekamen, begleitet mich auf Schritt und Tritt in der Schule – vor allem, seitdem auch Evernote als App auf dem Gerät funktioniert. Die Stadt hat wohl ein bisschen was an den Berechtigungen gedreht, sodass nun auch Fremd-Programme, die auf einen Server zugreifen, nicht per se blockiert werden (wenn auch noch lange nicht alle). Das Samsung S7 ist dennoch stets in der Tasche dabei – als Fallback-Option, als Zweitgerät, als zusätzlichen Bildschirm. So richtig will ich nämlich der Harmonie der Technik noch nicht vertrauen. In schulfremden Setups wie z. B. dem ISB ist das Lehrerdienstgerät noch ganz schön zickig und verweigert die Mitarbeit im WLAN. Ärgerlich… Was hingegen definitiv überflüssig geworden ist, ist der Microsoft Streaming Stick. Da unsere IWBs standardmäßig Miracast unterstützen, ist das kleine Gerätchen nicht mehr nötig.
    • Ende von Twitter: In diesem Schuljahr ging digital für mich eine Ära zu Ende. Seit der Übernahme von Twitter durch Mr. Musk ist der ehemalige Nabel meiner digitalen Lernwelt nicht mehr derselbe. Die Negativschlagzeilen in den ersten Wochen über Massenentlassungen und Knebelschichten der Belegschaft waren nur der Anfang der Tragödie. Es folgten der Rauswurf von Third Party Entwicklern und das Abschalten von Bots, was Dienste wie Tweetdeck, die über ein Jahrzehnt fantastische Arbeit geleistet hatten, von heute auf morgen unbrauchbar machte. Entsprechend wurde es auch schwieriger untereinander zu kommunizieren. Ohne den twlz- Bot verschwanden viele Tweets ungelesen im Zwitscher-Nirvana… oder in den unzähligen Werbe- und Spamnachrichten, die irgendwann Überhand nahmen. Dazu kam noch die zunehmend destruktive Grundstimmung und die Fragmentierung verschiedener Lager, die sich in regelmäßigen Abständen ans digitale Leder gingen – und das Chaos war perfekt. Das einst gut vernetzte digitale Lehrerzimmer bei Twitter zerfiel. Einige der Nutzer wanderten zu Instagram, andere zu Mastodon. Threads ist derzeit auch im Gespräch eine sinnvolle Alternative zu Twitter zu werden. Aber wenn man den Nachrichten aus Übersee glauben darf, ist ein Großteil der dort erstellten Accounts mittlerweile inaktiv. Die fehlende Kommunikation sollen nun Chat Bots dort vorgaukeln. Kein Kommentar. Kein Wunder also, dass viele User Twitter/X treu bleiben. Oder sich Seitensprünge gestatten – wie ich. Zumindest bis Mitte Juli. Ich empfand das ständige Hin- und Hergehüpfe irgendwann sehr anstrengend und habe Twitter mittlerweile vom Smartphone gelöscht. Jetzt bin ich dauerhaft bei Mastodon und sehr zufrieden damit. Da ist im Moment noch einiges im Aufbau, und das Tempo ist bei weitem nicht das, das man von Twitter gewöhnt war. Aber dafür herrscht dort auch deutlich weniger Grundrauschen und schlechte Laune. Es wirkt entspannter – und an vielen Stellen auch weiter entwickelt als Twitter: Allein die Möglichkeiten der Anpassung meines Accounts sind enorm: Mehr Platz für die Bio, mehr Platz für Links im Profil, automatisiertes Löschen von Tröts nach einem Haltbarkeitsdatum inklusive Ausnahmen. Da gibt es noch viel zu ergründen.
    • AI: In dieser Hinsicht gab das letzte Schuljahr einen echt gemeinten Startschuss für das Thema künstliche Intelligenz im Unterricht. Als ChatGPT im Winter aufschlug, ging ein riesiges Raunen durch die Bildungslandschaft. Es folgten weitere AI-Projekte wie Dall-E2 oder Midjourney, die schon seit Jahren in Entwicklung sind, nun aber die mediale Aufmerksamkeit erhielten, die sie auch verdienen. Mittlerweile ist das Thema wieder ein bisschen heruntergekocht. Aber wir werden uns damit auseinandersetzen müssen. Ob wir wollen oder nicht. Die ALP Dillingen hat das erkannt und bot in regelmäßigen Abständen eSessions zu dem Thema an. Sehr eindrucksvoll, was die Referierenden dort so vorzeigten. Ich war dabei – auf dem Rücken liegend, während ich die alte Wohnung weißeln war. Denn Umziehen war dieses Jahr angesagt:
    • Umzug: Noch im September habe ich beim Auspacken der Kisten an der Schule gemerkt, wie sehr ich es hasse, Zeug von A nach B zu wuchten und wieder aus Pappkartons zu befreien. Immer und immer wieder. Da ahnte ich noch nicht, dass ich dieser ätzende Arbeit in einem halben Jahr in eigener Sache erneut nachgehen würde. Wie aus dem Nichts ergab sich im Januar die Möglichkeit nach Haidhausen zu ziehen. Und so nahm ich schweren Herzens Abschied von meiner heiß geliebten Wohnung in Hadern, die mir in ein paar Jahren finanziell echt um die Ohren geflogen wäre. Der Umzug kam spontan und passierte mitten im Schuljahr. Das ging gut an die Kraftreserven. Und die Gesundheit. Erst hatte ich mir durch das ständige Wuchten der Kisten einen Nerv eingeklemmt, dann gab’s noch eine Prise Corona oben drauf, als keiner mehr dran geglaubt hatte. Alles verlief glimpflich, aber man merkt wieder mal: Man ist keine 18 Jahre mehr. Gesundheit ist wichtig.
    • Fazit: Und trotz aller Schwarzmalerei war es dann doch ein spannendes Jahr, in dem sich viel getan hat. Dank der Technikausfälle bekam ich ein paar tiefe Einblicke sowohl in die IT als auch die Organisation des Münchner Baureferats. Mit ein paar der Leuten bin ich mittlerweile sogar per Du und kann zur Not sogar privat anrufen, wenn die Hütte brennt. A propos tiefe Einblicke: Nirgendwo habe ich dieses Jahr mehr gelernt als bei mebis. Und das ist nicht nur meiner immer noch aufgeschlossenen Grundeinstellung zu verdanken, sondern vor allem dem ISB-Arbeitskreis, dem ich dieses Jahr wieder beiwohnen durfte. Durch das Schreiben und Reviewen von Tutorials für mehr oder weniger jeden Handgriff habe ich die Lernplattform so intensiv kennengelernt und genutzt wie noch nie. Und da gab es noch einiges an unbeackerten Feldern. Die Arbeit daran war intensiv, aber ich war Teil eines hochkompetenten und aufgeschlossenen Teams, das mit seiner positiven Grundeinstellung ein wohltuender Gegenpol zu dem Grundgrummeln vor Ort in der Schule darstellte. Aber auch dort wird sich die negative Stimmung des Anfangs legen. Über die Sommerferien sind die Karten schon immer neu gemischt worden.
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    5
  • Alltag,  Technik

    Wege aus dem LZ-Chaos

    Die digitalen Lehrerzimmer sind in Bewegung wie schon lange nicht mehr. Das Kollegium bei Mastodon wächst und organisiert sich. Teilweise ist man noch bei Twitter oder hat sich komplett aus der alten Heimat verabschiedet. Aber die Linien zwischen den Universen zerfließen. Die einen legen “drüben” komplett neue Profile an, wieder andere verlassen sich von einer Plattform auf die andere aufs Crossposting durch Bots, wieder andere posten mal hier und mal da. Ein heiloses Durcheinander, in dem man sich viel zu schnell verlieren kann. Daher muss wieder ein bisschen Ordnung ins Gewusel. Und zum Glück gibt es bereits erste Anstrengungen dazu.

    Anna Do hat sich mit Interessierten auf einer Taskcard-Pinnwand Gedanken gedacht, um das legendäre TWLZ-Padlet von Marc Albrecht-Hermanns umzustrukturieren. Das war nämlich durch die Unmenge an Verlinkungen in unterschiedliche Profile ein ganz schöner Speicherfresser geworden. Wer es  ein bisschen speicherschonender haben möchte, darf sich gerne in das mir erstellte Cryptpad eintragen. Hierbei handelt es sich einfach um eine Neuauflage unserer Blogliste, die vor Jahren als GoogleDoc erstellt und dann aus unerfindlichen Gründen gesperrt wurde. Deswegen nun hier ein neuer Versuch, der in Cryptpad hinterlegt ist:

    Auf ins digitale Lehrerzimmer zur Aufstellung!

    Damit ging's los...

    Ein Online-Excel Sheet, in das sich das digitale Kollegium aus welchem #LZ auch immer eintragen kann, damit man sich auch jenseits der Tellerrandes des eigenen Netzwerkes findet. Tragt ein, so viel ihr wollt und könnt: Name, Bundesland, Blog, social media-Profile. Alles kann, nichts muss. Aber je mehr daran teilnehmen, desto vollständiger ist die Aufstellung, die sich hinterher nach allen möglichen Aspekten umsortieren lässt.

    Das Dokument ist auch künftig in der Mitmachen!-Sektion des Blogs verlinkt, wo sich für kollaborativ nutzbare Dokumente eine extra Sektion findet, sodass man auch noch lange schnell Zugriff auf die Dateien hat, wenn dieser Beitrag hier schon wieder in der Timeline verschwunden ist.

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  • Allgemeines,  Alltag,  Technik

    In the works

    Ist ganz schön was los hier. Die Masto-Exodus ist in vollem Gange, seitdem auf Twitter eine Hiobsbotschaft nach der anderen eingeht. Mittlerweile sprechen einige davon, dass die Plattform innerhalb der laufenden Woche darnieder liegt. Irre, wie jemand es schafft ein Netzwerk, das mehr als eine Dekade echt gut lief und sich gut behaupten konnte,  mit fragwürdigen Entscheidungen in kürzester Zeit völlig kaputt zu sanieren, dass es bald regungslos am Boden liegt. Und die Geschwindigkeit, mit der die Leute aktuell die Plattform verlassen, ist echt unheimlich. Das sieht man auch im Twitterlehrerzimmer.

    Sag zum Abschied medienwirksam “servus”

    Die Abschiedstweets häufen sich, die Mastodon-Accounts werden gepostet, damit man sich auf der anderen Seite schnell wieder findet. Andere bleiben enttäuscht und allein auf Twitter zurück. Den einen ist Mastodon zu kompliziert, zu unsicher, zu langsam, zu nischig. Den anderen ist Twitter zu voll geworden, zu unübersichtlich, zu böse… oder auch zu langweilig. Ein paar Abgesänge, mit denen sich Leute von ihren Followern verabschieden, lesen sich ganz schön hart und lassen das Gefühl aufkommen, dass man da die letzten Jahre nur aus Bequemlichkeit ausgehalten hat. Ich persönlich tu mir mit dem Abschied ziemlich schwer. Twitter ist und war Dreh- und Angelpunkt von allem. Hier wurden Grundsteine gelegt für Tätigkeiten im Lehrberuf, die so gar nicht möglich gewesen wären. Kein Netzwerk hat bei mir mehr Stunden online geschluckt. Nirgendwo sonst wurde offtopic so viel rumgeblödelt. Aber ich ließ es gerne geschehen. Denn die Balance zwischen Sinnlosig- und Sinnhaftigkeit blieb immer bestehen. Natürlich lässt sich das alles auf Mastodon wieder herstellen. Aber das braucht Zeit. Und ob ich die aktuell investieren will, ist die Frage. So ist Mastodon im Moment aufs Wesentliche beschränkt und dreht sich ausschließlich um Bildung und Schule. Und Twitter ist das große Hintergrundrauschen mit all den süßen Verlockungen. Eventuell wird dieser Doppelspagat irgendwann so aufs Stundenkonto schlagen, dass man wirklich eine der Plattformen abstellen muss. Man will ja nicht ständig vor dem Smartphone sitzen (… und tut es ja dann doch).

    Mein Fels in der Brandung

    Bei so viel Unbeständigkeit ist mein Blog mir dann doch sehr lieb. Der bleibt einfach ein Fels in der Brandung. Auch wenn der auch mal wieder ein kleines Facelifting braucht. Ein Anfang ist schon mal gemacht: Nach neun Jahren der Existenz hat er jetzt endlich mal Social Media Buttons bekommen sowie ein kleines Namensbanner, damit die Leute auch wissen, auf wessen Seite sie sich gerade rumtreiben. Allerdings bin ich noch nicht ganz glücklich damit. Vermutlich muss der Apollo früher oder später aus dem Banner weichen. Aber das entscheide ich selbst zu gegebener Zeit. Im Gegensatz zu Mr Musk lass ich mir für meine Entscheidungen nämlich Zeit.

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