Ho ho ho! Auch zu diesem Feste im Jahre 2015 möchte ich etwas Besinnliches beitragen. Nämlich – wie sollte es anders sein – Latein. Wie schon zu Ostern hab ich ein bisschen Vulgata gewälzt, um die Originalstellen zur Weihnachtsgeschichte herauszusuchen und für Schüler im G8 nutzbar zu machen. Deswegen sind die folgenden Zeilen aus dem Lukas-Evangelium von mir editiert worden und mit zusätzlichen Wortschatzangaben versehen worden. Auf dass es Lateinlehrer der künftigen Generationen nutzen können und in der letzten Stunde mehr machen als einfach nur einen Film zu zeigen…
(1) Factum est autem in diebus illis exiit edictum (edictum, -i: Edikt) a Caesare Augusto, ut describeretur universus orbis. (2) Haec descriptio prima facta est praeside (praeses, -idis m.: Statthalter) Syriae Cyrino. (3) Et ibant omnes, ut profiterentur (profiteri hier: sich offiziell melden) singuli in suam civitatem. (4) Ascendit autem et Ioseph a Galilaea de civitate Nazareth in Iudaeam civitatem David, quae vocatur Bethleem, eo quod esset de domo et familia David, (5) ut profiteretur cum Maria desponsata (desponsare: verheiraten) sibi uxore praegnate (praegnans, -antis: schwanger). (6) Factum est autem, cum essent ibi impleti sunt dies, ut pareret, (7) et peperit filium suum primogenitum (primogenitus, -a, -um: erstgeboren) et pannis (panna, -ae f.: Tuch) eum involvit (involvere, involvo, involvi, involutum: einwickeln) et reclinavit (reclinare: hineinlegen) eum in praesepio (praesepium, -i n.: Krippe), quia non erat eis locus in diversorio (diversorium, -i n.: Herberge). (8) Et pastores erant in regione eadem vigilantes (vigilare: wachen) et custodientes vigilias noctis supra gregem (grex, gregis m.: Herde) suum, (9) et ecce angelus Domini stetit iuxta illos et claritas Dei circumfulsit (circumfulgere, circumfulgeo, circumfulsi: umstrahlen) illos et timuerunt timore magno. (10) Et dixit illis angelus: „Nolite timere; ecce enim evangelizo (evangelizare: künden) vobis gaudium magnum, quod erit omni populo, (11) Quia (=Nam) natus est vobis hodie salvator, qui est Christus Dominus, in civitate David. (12) Et hoc vobis signum invenietis: infantem pannis involutum et positum in praesepio.“ (13) Et subito facta est cum angelo multitudo militiae caelestis (militia caelestis: himmlische Heerschar) laudantium Deum et dicentium: (14) „Gloria in altissimis Deo et in terra pax in hominibus bonae voluntatis!“ (15) Et factum est, ut (hier: ‘dass’ ohne Konjunktiv) discesserunt ab eis angeli in caelum, pastores loquebantur ad invicem (invicem: wechselweise, untereinander): „Transeamus usque <ad> Bethleem et videamus hoc verbum, quod factum est, quod fecit Dominus et ostendit nobis.“ (16) Et venerunt festinantes (festinare: eilen), et invenerunt Mariam et Ioseph et infantem positum in praesepio. (17) Videntes autem cognoverunt de verbo, quod dictum erat illis de puero hoc, (18) et omnes, qui audi<v>erunt, mirati sunt et de his, quae dicta erant a pastoribus ad ipsos. (19) Maria autem conservabat omnia verba haec conferens in corde suo.
Feiert schön!
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Der heimische Arbeitsplatz ist für uns Lehrer ja ein ganz besonderesr Fluch: Paradies: Hier köcheln die kreativen Säfte, hier werden neueste Konzepte ausgetüftelt, Tests erstellt, korrigiert, Präsentationen erschaffen, Noten eingetragen, eingescannt, recherchiert, diskutiert, explodiert. Kurzum: Hier laufen die Fäden unserer täglichen Arbeit zusammen. Und so sieht’s leider oft auch aus. Zu Hochzeiten gleicht der Arbeitsplatz einer papiergestaltigen Manhattan Skyline: Stapel über Stapel türmen sich munter neben-, über- und durcheinander, dazwischen tummeln sich Stifte jedweder Art, ein paar Büroklammern, Post-Its oder die hübschen Mantelbögen in Mintgrün. Es ist ein Chaos, in dem alles herrscht, nur nicht Ordnung. So war es auch über Jahre bei mir. Bis ich meinen Arbeitsplatz entschlankt und von allem Unnötigen befreit habe. Nach einem philologischen Studium und einem Referendariat, in dem man zwecks Geldnot alles für den heimischen Schreibtisch einsackt, was nicht niet- und nagelfest ist, eine ganz schöne Umstellung. Aber sie hat sich gelohnt. Und das Gefühl, langsam aber sicher von altem Kram Abschied zu nehmen und letztlich auch nehmen zu können, hat gut getan. Und der Arbeitsplatz blieb über lange Zeit bei mir erfreulich leer. Zu leer. Viel zu leer. Fast etwas trist 🙁
Daher wollte ich in diesem Jahr mein Schreibtischlein mit ein bisschen Exklusivität aufhübschen. Wenn ich schon mehrere Stunden täglich in Monitor, Bücher oder Arbeiten starre, um meine Augen zu ruinieren, dann doch bitte mit Stil. Und so stieß ich eines Tages auf das Schreibtischmobiliar der Pfeiffer Collection, die seit ein paar Monaten exklusiv von Evernote vertrieben wird. Das schlichte Design, gepaart mit ein paar pfiffigen Features für mehr Ordnung auf dem Schreibtisch, fand ich wirklich reizvoll… bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich das Zeugs bestellen wollte. Die Preise für die Komponenten an sich waren zwar nicht gerade billig, aber angesichts der gebotenen Qualität echt in Ordnung. Umgehauen hat es mich dann eher bei den Shipping Kosten. Für meine Lieferung von knapp 120€ wären fast 200€ zusätzlich angefallen! Allein für Verpackung und Zoll! Keine Chance, Monsieurs, da knausert der Schwabe in mir dann doch etwas zu sehr.
Und so begrub ich die Hoffnung auf ein bisschen Wow im Arbeitszimmer und arbeitete weiter an meinem unschmucken Tischlein in den neuen vier Wänden vor mich hin. Nur durch Zufall stieß ich ein paar Wochen später auf eine Collection, die zumindest in eine ähnliche Richtung wie die Pfeiffer Collection ging, preislich aber deutlich attraktiver war – vor allem wegen minimaler Versandkosten. Der asiatische Hersteller Samdi fertigt aus Bambusholz schöne funktionale Schreibtischapplikationen, die sich mit ihren geschwungenen Formen sehen lassen können. Nicht ganz so pfiffig wie die Evernote-Möbel, aber was hermachen tun die Dinger allemal. Allein schon der Monitorständer ist eine Wucht. Aus geleimten Bambus gefertigt ist er robust genug, um einen regulären Monitor auszuhalten und den Bildschirm so auszurichten, dass man beim Arbeiten gerade drauf schauen kann. Die Wirbelsäule wird’s freuen 😉 Der Freiraum, der durch die Erhöhung entsteht, lässt sich prima nutzen, um zum Beispiel die Tastatur nach getaner Arbeit darin verschwinden zu lassen. Bei PCs sollte dafür allerdings eine Slim Tastatur am Tower hängen wie z. B. die von Gmyle, die ich mir extra dafür gekauft habe. Eine reguläre Tastatur passt mit ihren üblichen Ausnahmen um ein paar Millimeter nicht unter den Monitorständer. Das ist kein Fabrikationsfehler, sondern gewollt. Denn dieser Ständer ist ursprünglich für Macs gefertigt. Als ob PC-Recken nicht auch ein bisschen Style verdient hätten…
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Meine Damen und Herren,
heute ist ein großer Tag. Herr Mess wandelt nämlich seit heute wieder ganz offiziell unter den digital Lebenden. Damit ist die Odyssee, die Ende Oktober begann, endlich zu einem glückseligen Ende gekommen. Und das Beste daran: Dafür hat es keine 24 Bücher gebraucht – aber stattdessen eine ganze Menge Nerven. Die ganze Geschichte zu erzählen wäre müßig, denn im Vergleich zu all den anderen, die Ärger mit den Telefonanbietern hatten, wäre mein Bericht wohl nur einer von vielen, der sich nicht aus der Menge abhebt. Von daher spar ich mir den Groll und freu mich einfach wieder hier zu sein!
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Es ist Zeit. Zeit zu gehen. Aus den vier Wänden, die mir über viele Jahre ein Zuhause boten. Ich habe lange überlegt, ging mit dem Gedanken schon fast zwei Jahre schwanger. Aber vor allem in den letzten Monaten wurde mir klar: Die Zeiten haben sich geändert. Du hast dich geändert. Und deine Wohnung ist die alte geblieben. Genauso hellhörig, genauso windig isoliert, wie sie beim Einzug gewesen war. Und Dinge, die man damals noch als charmant abgetan hatte, begannen irgendwann schrecklich zu nerven.
Eww
Der Mieter unter mir zum Beispiel, dessen kompletten Tagesverlauf ich problemlos mithören konnte, weil die Decken so dünn sind wie Pappe. Die Nachbarin von nebenan, die ihr Kind Tag und Nacht anbrüllt, bis es heult. Und dann sie. Oder der bescheidene Single aus dem ersten Stock, der sein Revier mit leckeren Schmierflecken am Türrahmen markiert. Der seit 4 Jahren immer noch seine Fenster mit dunklen Tüchern verhängt, statt sich Vorhänge zu kaufen wie jeder normale Mensch auch.
Der in der Küche bis heute nur eine Glühbirne in die Fassung geschraubt hat. Und dessen Balkon seit 3 Jahren von einem Rest Pizza geschmückt wird, der sich dort munter durch die Gezeiten gammelt. Früher fanden wir diese Freakshow witzig. Früher, als wir noch Studenten/Referendare waren. Aber jetzt nervt es einfach. Und so habe ich nach langem, langem, laaaangem Hin und Her mit der Wohnungssuche angefangen – und bin für Münchner Verhältnisse rasend schnell fündig geworden. So schnell, dass der Umzug innerhalb von ein paar Tagen vonstatten gehen muss. Daher erstmal die Wohnung kündigen…
Der Gang zur Hausverwaltung ist mir etwas unangenehm. Immerhin wohne ich hier schon seit Jahren. Mit der Kündigung ist ein Stück Lebensgeschichte abgeschlossen. Selbst das Referendariat habe ich in diesen bescheidenen vier Wänden durchlebt. Aber ich wollte es so. Es ist Zeit.
Die Hausverwaltung nimmt mein Anliegen überraschend traurig auf. Offensichtlich bin ich als Mieter recht beliebt. Man bietet mir in der Anlage sogar eine ähnliche Wohnung wie meine neue an. Aus derselben windigen Bausubstanz. Und direkt an der Hauptverkehrsstraße. Vielen Dank.
Man macht mit mir einen Termin zur Vorabnahme aus. Hierbei soll ermittelt werden, welche Ausbesserungen von mir vorzunehmen sind, bevor man die Wohnung an den Mann oder die Frau bringt. Bei dieser Gelegenheit soll dann auch der neue Mietpreis der Wohnung bekannt gemacht werden. Denn für die Suche nach einem geeigneten Nachmieter bin ich zuständig. So will es der Mietvertrag. Na dann…
Zwei Tage später steht eine Mitarbeiterin der Hausverwaltung vor der Haustür. Ich habe sie schon vom Fenster aus kommen sehen, mit Fluppe im Mund, die sie noch in aller Hast vor den Abfalltonnen fertig gepafft hatte, um die Wartezeit bis 16.00 Uhr zu überbrücken. Ihren Zigarettennimbus trägt sie mir durch die gesamte Wohnung, während sie die Zimmer inspiziert wie ein Spürhund am Flughafen. Sie bemerkt vieles, nimmt aber überhaupt nichts ins Protokoll auf. Alles Kleinigkeiten. Kleinigkeiten, die ich schon vor 8 Jahren vom Vormieter so übernommen hatte. Und das sind einige: Von den Türen platzt die Farbe an den Kanten ab, das Laminat hat altersbedingt schon ein paar unschöne gelbe Flecken bekommen. Das Parkett im Wohnzimmer hat von einer Möbelrückaktion meines Vorgängers zentimeterdicke Kratzer. So steht’s auch schon im Übergabeprotokoll von 2008. Aber egal. Alles egal. Das bleibt so, so die Venus im Zigarettenwölkchen. Alles, was ich machen soll, ist Weißeln. Der Rest passt. Renoviert wird an der Wohnung gar nichts. Kein neues Laminat, kein Parkett. Nichts. Und dennoch wird ordentlich an der neuen Miete geschraubt. Sage und schreibe 150€ mehr soll mein Heim den Nachmieter kosten. Exakt dieselbe Wohnung ohne irgendwelche Ausbesserungen. Damit sind wir bei einem astronomischen Kaltmietenpreis von 13€ pro qm². In einem Münchner Vorort! Als ich den Preis höre, wird mir ganz anders. Wer legt denn bitte einen derartigen Preis für so eine Wohnung hin?
Viele, wie ich sehen werde.
Keine zwei Minuten nach dem Online-Inserat für meine Wohnung surrt die erste Interessentenmeldung herein. Dann die nächste. Und die nächste. Bis zum Abend sind allein schon am ersten Tag 30 eMails eingetrudelt. Ich bekomme ellenlange Nachrichten von verzweifelten Mietinteressenten, voll mit privaten Details, in denen sich Leute vorstellen, präsentieren, flehen. Studenten, Krankenschwestern, Unternehmer, eine junge Familie mit zwei Kindern. Wie die in den zwei mickrigen Zimmern Platz finden soll, ist mir ein Rätsel. Nach 16 Stunden bin ich gezwungen, die Anzeige vom Netz zu nehmen. Der Grund ist dieser hier:
Meine eMail-Fach ist zum Bersten voll mit Anfragen. Jede einzelne beinhaltet eine kurze Biographie, die ich erstmal durcharbeiten muss. Vor mir liegt ein echtes Stück Arbeit. Fast 2 Stunden benötige ich, um aus den 120 Anfragen 30 Leute in die nähere Auswahl zu bekommen. Den restlichen 90 sage ich brav ab. 90 eMails. 90 Mal copy and paste. 90 Mal ein Nein. 90 Mal ein schlechtes Gewissen.
Ein paar Tage später ist der angegebene Besichtigungstermin. Ich habe Gruppen von jeweils 8 Leuten Zeitslots von knapp 30 Minuten zugewiesen, in denen ich ihnen die Wohnung zeige. Sie kennen mich nicht, ich kenne sie nicht. Und doch lernen sie mit der Wohnung in ein paar Minuten Details von mir, die sonst nur mein engster Freundeskreis kennt. Die Leute hinter den Namen aus den eMails bekommen ein Gesicht. Manchmal ein sehr sympathisches. Manchmal weniger. Man merkt sofort, wie unter den Interessenten ein Kampf um meine Gunst entbrennt. Als ob ich hier eine Entscheidung treffen dürfte. Manche preschen mit Fragen vor und machen sich wichtig, andere überzeugen mit Bewerbungsunterlagen, wie ich sie sonst nur von Vorstellungsgesprächen kenne: Selbstauskunft, Mietnachweis, Empfehlungsschreiben des aktuellen Vermieters, Kontoauszüge, SchuFa-Nachweis, Kopie des Personalausweises, Kopien von Arbeitsverträgen. Und doch ist jedem klar, dass hier letztendlich der den Zuschlag bekommt, der am ehesten das Geld für die Miete locker machen wird. Der Hausverwaltung geht es nicht um Sympathien oder gutes Klima. Der Hausverwaltung geht’s um reibungslose Geschäfte. Deswegen bekommt auch am Ende wirklich der Herr den Zuschlag, der uns mit Abstand am unsympathischsten war. Er wird jetzt diese Wohnung mit neuen Erinnerungen füllen. Und sich mit der Hellhörigkeit der Wohnung herumärgern. Soll er.
Die nächsten Tage sind bestimmt vom Beschaffen von Kisten und deren Befüllen. Ich bin schier entsetzt, was sich in den Jahren so in einer Wohnung als Besitz festsetzt. Das Schlimmste sind die Bücher. Sie lassen jede noch so kleine Kiste schwer wie Blei werden und die Anzahl an Verpackungsmaterial in ungeahnte Höhen schnellen. Alleine 12 Kisten werde ich in diesen ersten Tagen für meine Bibliothek aufwenden. Die Habseligkeiten aus Wohnzimmer und Küche zusammengenommen machen gerade einen Bruchteil davon aus. Hätte ich mir vor 4 Jahren keinen Kindle gekauft, würde ich jetzt wohl noch knapp 3 weitere Kisten mit ca. 200 Büchern befüllen.
Das Ausmisten dauert wie erwartet doch länger. Zu oft bleibt man an gewissen Objekten hängen, die einem plötzlich wieder in die Hände fallen, nachdem man sie fast vergessen hatte. Alte Postkarten, Fotos von WG-Feiern aus dem Referendariat. Gerade mal sieben Jahre her, aber wieviel ist seitdem passiert! Auf den Fotos strahlen mir noch die Konterfeis von uns als Studenten entgegen, die sich darauf freuen, endlich ein bisschen Lehrer spielen zu dürfen. Oder Freunde, um die es seit Jahren unheimlich still geworden ist. Was die jetzt wohl tun?
Nicht ganz so sentimental werde ich bei alten Unterlagen, die mit der Schule zusammenhängen und seit dem Ref einfach nicht mehr gebraucht sind. So landen die schätzungweise 6 Kilo Papier, die wir für die Protokolle der Fachsitzungen anfertigen durften, in der Tonne – ebenso wie das “Dillinger Skript”, das uns in die Tiefen der Psychologie einführen wollte. In schwachen Momenten überlege ich sogar sämtliche meiner Ordner in die Tonne zu kloppen. Sie enthalten meine gesamten Unterrichtsunterlagen. Die habe ich aber auch digital auf Festplatte, Stick und Evernote. Ich bring’s allerdings nicht übers Herz. Mein Rücken wird mich in ein paar Tagen dafür hassen.
Auch muss ich kurz schlucken, als ich Teile meiner Unterrichtsmaterialien aus der Zeit meines Auslandsaufenthaltes in den Midlands in Händen halte. Back in 2004 schloss ich dort große Freundschaft mit einem Laminiergerät und habe alles, was ich damals für die Kleinen gemacht habe, in Plastik eingeschweißt und für die Ewigkeit konserviert. Die Hingabe, mit der ich die einzelnen Karten gestaltet habe, kommt mir heute fast ein bisschen albern vor. Dazu hätte ich heute garantiert keine Zeit mehr. Aber eine schöne Erinnerung. Nur halt im wahrsten Sinne des Wortes für die Tonne. Weg damit!
A Blast from the PastDer Wahnsinn setzt ein: Spiel und Spaß mit Umzugskartons…
Und so vergeht die Zeit. Über die Tage merke ich, dass es zwischen dem Ikea-postulierten Alternativen “Leben” und “Wohnen” noch eine dritte Dimension unter einem Obdach existiert: Das Hausen. Ich hause. Unter Kartons und Kisten. Zwischen ausgeräumten Möbeln, zusammengelegten Kommoden. Der Stellplatz wird knapp und knapper. Um an meinen Schreibtisch zu kommen, mein Bett oder den Fernseher umtänzle ich tagelang die papp-verstauten Wohnaccessoires wie bei einem Hindernisparcours. Von Tag zu Tag kommen neue Hürden hinzu: Geschirr in einer XXL-Kiste, die Bücher in Obi-Boxen, Größe L, alte Ordner in Bananenkisten, Teppiche zusammengerollt, Bilder von der Wand geholt. Die Wohnung gleicht mehr und mehr einem Schlachtfeld. Die Akustik der Räume beginnt sich zu ändern. Hörbar. Unsere Worte hallen, ebenso die Schritte, der Fernseher, das Radio. Es klingt wie in einer Besenkammer. Und der Abnabelungsprozess von der alten Wohnung ist wieder einen Schritt weiter. Es ist keine Wohnung mehr. Es ist eine Höhle.
Da der Umzug recht schnell vonstatten gehen soll, geht es bei mir irgendwann um nichts anderes mehr. Unterricht passiert nebenher, Vorbereitung genauso. Vieles geht lange nicht mehr so intensiv, weil die entsprechende Literatur längst in Kisten schlummert. Tja, dann gibt’s eben keine etymologische Erklärungen zur Walpurgisnacht…
Es wird zunehmend schwerer, das dräuende Chaos auszublenden. Ich finde mich in dem, was von meinen vier Wänden übrig blieb, nicht mehr zurecht. Irgendwas fehlt immer, ist verlegt, verstaut, verschwunden. Lediglich abends, wenn ich völlig genervt bin, habe ich bei einer Tasse Tee genug Muße, beim Bloggen meine Gedanken zu ordnen und wieder runterzukommen. Und es klappt. Ich gehe tiefenentspannt schlafen. Bis ich beim Aufwachen beim Anblick der Kistenburg wieder zu grummeln beginne.
Und plötzlich ist der letzte Abend in der Wohnung da. Ich hatte mit Sentimentalität gerechnet, mit ein bisschen Wehmut oder einem verkniffenen Tränchen. Aber das kann ich mir nicht leisten. Es gibt immer noch so wahnsinnig viel zu tun. Ich habe vorsorglich noch ein paar Kisten gekauft, genauso wie vor drei Tagen als ich der Meinung war, die Dinger würden garantiert nicht voll. Ich hatte Unrecht. Letztes Mal. Und dieses Mal auch. In die letzten Kisten kommt nur noch sporadisch aufgefundener Kram, den ich nicht wegwerfen will: T-Shirts, HDMI-Kabel, ein Bildband, ein CD-Player. Alles landet im selben Karton. Und dann kommt der Höhepunkt des Abends: Das Abschrauben meiner Lampen. Um 21.00 Uhr im Oktober. Super Timing! Nach Ausschalten aller Sicherungen wandle ich mit meiner Smartphone-Fotolampe durch die Dunkelheit meiner heiligen Hallen wie ein Einbrecher auf der Suche nach Beute. Ich kraxle die Leiter hoch, löse die Fassungen mit einer Hand, während ich mit der anderen die Lampe zu fixieren versuche. Zum Glück fällt nichts zu Boden. In fast vollkommener Dunkelheit hülle ich meine Glasschirme in die letzten Bettlaken, um sie vor eventuellen Stoßschäden am morgigen Tag zu sichern. Vorsichtig. Wie einen Schatz. Nach neun Stunden Zusammenpacken kapituliere ich vor dem Chaos. Es findet sich immer irgendwas zum Einpacken, irgendwas zum Verstauen, irgendwas zum Wegwerfen. Aber ich kann nicht mehr. Morgen gehen mir fast 20 Hände zur Hilfe, da geht das deutlich schneller. Ich will nur noch schlafen – nicht im Bett, denn das ist schon längst abgebaut. Stattdessen residiere ich auf meinem Lattenrost auf dem Boden. Wie so ein Student im fünften Semester. Hier mit dem Laptop auf dem Schoß kann ich wieder ein letztes Mal zur Ruhe kommen. Alles Revue passieren lassen. Runterfahren. Morgen wird ein langer Tag. Aber einer, auf den wir seit Monaten hingearbeitet haben. Ich hab es so gewollt.
Es ist Zeit.
Den Tag des Umzugs erlebe ich wie in Trance. Ich bin um halb sieben auf den Beinen, um die letzten Zeugnisse meiner Existenz in dieser Wohnung zusammenzupacken: Bettzeug und Lattenrost wandern an die Wand, um nur Minuten später vom ersten Trupp meiner Leute eingesackt zu werden. Erst rödeln wir zu dritt, dann zu fünft. Und als noch zwei meiner Kolleginnen und mein Vater eintrudeln, ist die Bude in Rekordzeit leer und im gemieteten Transporter verstaut. Ich bin ganz baff und gerührt ob solchen Aktionismus. Wohnwand, Panele, Couchtische, Bücherregale und haufenweise Kisten werden getragen, geschleppt und gehievt – mit Erfolg. Nach gerade mal zwei Stunden ist die Wohnung nicht mehr wieder zu erkennen. Alles wie leergefegt. Nur noch ein Bild an der Wand, ein Raumduft und der Duschvorhang sind vor den Saubermännern verschont geblieben. Das war’s dann jetzt. Das letzte Kapitel ist fast zu Ende geschrieben. Ein letztes Mal gehe ich durch die Räume. Erinnere mich an WG-Parties, schlaflose Nächte und Lernstress. Alles vorbei. Aus meiner Wohnung ist eine Wohnung geworden. Irgendeine. Nicht mehr meine. Ich nehme das Bild von der Wand, das mir meine Kollegen gelassen haben. Sie wissen um die Wichtigkeit der Leute darauf und haben mir die Ehre überlassen. Dann trete ich ins Treppenhaus. Drehe mich noch ein letztes Mal in den nackten Flur, der mal der meinige gewesen war. Jetzt ist er irgendeiner.
Nur nicht meiner.
Türe zu.
Aus.
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Latein in der 5D. Ich stehe vor 33 kichernden Hexen, Harlequins und Mini-Ninjas. In Vorfreude auf die anstehende Unterstufen-Halloween-Party sind sämtliche Fünftis heute in Kostümierung erschienen. Haben sich von den Eltern kunstvoll zu Miniatur-Monstern gestalten lassen. Mit aufgemalten Spinnweben, Narben und Hexenhüten sitzen sie vor ihren Büchern und sind schon ganz in Feierlaune. Aber von Unruhe keine Spur, insgesamt sind die Putzis noch sehr auf den Ablativ konzentriert. Insgesamt eine erfreulich disziplinierte Klasse.
Ich liebe solche Zeiten, in denen für die Kinder wieder diese besondere Zeit anbricht. Sei es Halloween (das vor 30 Jahren schlichtweg nicht in Deutschland existierte), Ostern oder – mein Favorit – Weihnachten. Ich lasse mich gerne von der Vorfreude von den Klassen anstecken. Immer wieder. Jedes Jahr aufs Neue. Man vergisst viel zu schnell, wie aufgeregt man selber als kleiner Steppke in der Adventszeit war, wenn das erste Türchen am Adventskalender geöffnet wurde. Wie die erste Kerze am Adventskranz leuchtete. Oder wenn die Wohnung nach den ersten Plätzchen, dem ersten Tannengrün roch. Die Kinder rufen uns die Besonderheit dieser Jahreszeiten immer wieder zurück ins Gedächtnis. So gesehen ist dieser Job also der perfekte Jungbrunnen.
Boo!
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Bisher schlummerte bei mir in Evernote eine kleine pfiffige Funktion tief in kuschligen Menüs versteckt: Die Kamera. Schade eigentlich, denn ist das Feature übers Widget erstmal erwacht (siehe Bild), stehen damit ein paar ziemlich coole Möglichkeiten zur Verfügung, die ich auch im Schulalltag mit einem einzigen Knopfdruck aktivieren kann. Ich habe jetzt schon einige Monate mit der Kamera durchfotografiert und präsentiere die ersten stolzen Ergebnisse, die in Sachen Qualität allerdings deutlich denen von Evernotes Scannable nachstehen sollen. Leider gibt’s dieses Programm derzeit nur für iOS, daher kann ich dazu leider nichts sagen.
Das Widget mit Button für die Dokumentenkamera
Tafelbilder: Mist! Die Stunde ist vorbei, das Tafelbild noch in Entstehung – in einer Lehrprobe der Tod einer Stunde, im regulären Lehrerleben oftmals die bittere Realität. Normalerweise würde man sich nun merken, wo man aufgehört hat, in der nächsten Stunde alles soweit erneut abpinseln und mit den Schülern fertigstellen. Mit der Dokumentenkamera geht das viel besser: Man fotografiert das Bild einfach ab, projiziert es in der nächsten Stunde mit dem Beamer an die Wand und schreibt es einfach am Tablet fertig. Die Bilder lassen sich nämlich direkt aus Evernote heraus mit den üblichen Notizprogrammen öffnen und dort bearbeiten.
Abfotografieren von Dokumenten: Das klappt vor allem bei Dokumenten, die sich bei Lehrern ja tonnenweise im Fach stapeln können. Vor allem gegen Ende des Schuljahres türmt sich der Berg an Hinweisen zu Exkursionen, Mitteilungen und extrakurrikularen Aktivitäten. Viele dieser Termine vergesse ich gerne schon allein aufgrund ihrer auftretenden Masse, zum anderen, weil ich sie exakt einmal am schwarzen Brett registriere und dann im Geiste ad acta lege. Sind die Dokumente allerdings abfotografiert, stehen sie in Evernote immer zur Verfügung. Dort habe ich ein Notizbuch “Termine” angelegt, in die ich sämtliche dieser Dokumente speichere. Dank der Dokumentkamera sogar recht akkurat, da sie die geschossene Vorlage perspektivisch korrekt zurechtstutzt, sodass am Ende alles gerade aussieht. Das funktioniert erstaunlich akkurat. Hier mal ein Test: Ein Blatt Papier bei wirklich unvorteilhaften Lichtverhältnissen aufgenommen und anschließend das, was Evernote und die Dokumentenkamera daraus macht:
Vorher…Nachher
Schulaufgaben: Für größere Klassenarbeiten greifen viele Kollegien gerne auf einen gewissen Pool an Tests zurück, die sich so über die Jahre angesammelt haben, um sich für ihre eigenen Leistungsnachweise etwas inspirieren zu lassen. In der Regel sind diese Dinger schön in einem Ordner in irgendeinem Schrank des Lehrers archiviert… und damit meistens nicht greifbar, wenn man sie tatsächlich braucht. Ich zum Beispiel bereite meine Tests tendenziell immer zuhause vor. Wie gerne würde ich da einen Blick in dieses Archiv werfen. So muss ich immer bis zum nächsten Tag warten, um den Test fertig zu machen. Es sei denn…
… man hat Tests mit der Dokumentenkamera abfotografiert und in Evernote in einem eigenen Notizbuch abgelegt, in dem sie schön nach Jahrgangsstufe archiviert sind. Das Tollste daran: Wenn man das Notizbuch mit Kollegen teilt, kann jeder seinen Beitrag leisten und entsprechende Schulaufgaben als JPG, PDF oder Doc-Format ablegen. So häuft sich in ganz kurzer Zeit ein riesiger Fundus an Prüfungen an, auf den man immer und überall zugreifen kann.
Nifty!
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Seit ein paar Monaten arbeite ich mit dem EZcast-Dongle, der von der Leistung mit dem Samsung Allshare Cast Dongle eigentlich gleich aufzieht und recht zuverlässig arbeitet. Das ist umso wichtiger geworden, seit ich mein Samsung S4 mini an einen ahnungslosen dankbaren eBay-er verkauft habe, um mir mit dem G4 von LG endlich mal wieder ein ordentliches Stück Technik zu holen. Nur konnte der Samsung Dongle mit derartiger Fremdhardware nichts anfangen. Mit dem EZcast haben hingegen weder mein Samsung Note noch mein LG4 Probleme. Bis jetzt. Denn seit dem neuesten G4-Update auf Android 5.1 bricht mir die Verbindung zum EZcast immer wieder ein oder verursacht Lags und Frameeinbrüche, die mich an Videoübertragung aus Modem-Zeiten erinnern. Die neueste Version der EZcast Software hat Support von Android 5.0 erst jetzt aufgenommen, von daher kann man davon ausgehen, dass die Unterstützung von Lollipop recht neu ist und über die nächsten Versionen zunehmen stabilisiert wird. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen?
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Da ich die Zeit im Moment nutze, um mal wieder selber an meinen Fremdsprachkenntnissen zu feilen, finde ich mich wieder vermehrt in der Position des Lerners. Und das ist gut so. Endlich merke ich einmal wieder, wie anspruchsvoll dieser Lernvorgang tatsächlich ist, welche Methoden und Übungen beim Spracherwerb am besten funktionieren… und welche gar nicht. Für mich besonders erleuchtend: Das schriftliche Üben, auf das ich im Englischunterricht zur Festigung des Stoffes wirklich großen Wert lege (hängt wohl an Latein, wo ja vieles oft ausschließlich so läuft), hilft beim Lernen nur bedingt. Freies Sprechen – oh Wunder – wird dadurch leider nicht besser. Und so kam ich auf die Idee, für den Unterricht im nächsten Schuljahr (noch) mehr reden zu lassen. Mithilfe des Tablets.
Meine Vision dazu sollte ungefähr der von Rory’s Story Cubes entsprechen, die es ja mittlerweile auch digital für iOS und Android gibt: In dem Spiel werden neun Würfel geworfen, auf deren sechs Seiten jeweils ein Bildchen gedruckt ist. Aus denen, die nach dem Wurf nach oben zeigen, sollen die Spieler spontan eine Geschichte erfinden.
Rolling the dice: Rory’s Story Cubes gibt’s für iOS und seit geraumer Zeit auch für Android
Natürlich könnte man einfach eben diese Würfel per App im Unterricht rollen lassen. Das wäre allerdings auf Dauer etwas zu eintönig, da sich die Abbildungen irgendwann dann doch wiederholen. Wie ungleich cooler wäre es dagegen, wenn die Schüler so etwas aus eigenen Fotos machen könnten? Mir schwebte dabei Folgendes vor:
Kinder laden selbstgemachte Fotos nach gewissen Vorgaben in ein Verzeichnis in einen Clouddienst hoch (z.B.: Anzahl der geschossenen Bilder, keine reale Personen, Objekte zu einem bestimmten Thema oder Wortfeld).
Die App meiner Träume greift auf das Verzeichnis zu.
Durch Schütteln werden in der App wahllos Fotos (bestenfalls zu einer Collage) zusammengestellt, aus denen die Schüler eine Geschichte machen sollen.
Gesagt, gesucht… aber interessanterweise lange nicht wirklich fündig geworden. Was Rory’s Story Cubes noch am nächsten käme, wären wohl die Digital Story Cubes. Hier kann man durch Schütteln des Tablets vier Fotos auf dem Screen erhalten, die man dann zu einer Geschichte zusammenfassen soll. Nur ist die Handhabung, bis es zu soweit kommt, aus der Hölle: Jedes Bild, das man potentiell in den Schüttelpool wählen möchte, muss separat in Kategorien importiert und anschließend selektiert werden. Wenn ich das mit den Bildern einer ganzen Klasse mache, verbringe ich die komplette Schulstunde mit stupidem Tippen. Noch dazu werden die Bilder in der App in ein unpassendes Format gezerrt, dass die meisten Gesichter und Körper in adipöse Blobs verwandelt. Lieber nicht… Also neue Kandidaten her: die Photoshakes, die es bei iOS wie auch Android in entsprechender Anzahl gibt und genau das tun, was der Name sagt: Fotos zu Collagen schütteln. Das machen sie eigentlich auch ganz schön, allerdings müssen dazu auch hier wieder die Fotos separat angetippt und ausgewählt werden. Noch dazu habe ich leider bei keinem der Programme so etwas wie eine Random Funktion gefunden. Sollte jemand da etwas entsprechendes kennen: Sagt Bescheid! Tja, und dann kam er, der Kompromiss, der eigentlich so simpel ist, dass ich mich gar nicht traue, ihn zu nennen: Der Random Image Viewer (Pro) Das Programm ist schnell erklärt: Man wählt einen “Slot”, der sich in der Pro-Version umbenennen lässt – zum Beispiel mit dem Namen der Klasse. Diesem Slot wird dann das Verzeichnis zugeordnet, in dem die Fotos der Klasse zu finden sind. Und schon kann’s los gehen. Allerdings wird hier nicht geschüttelt, sondern einfach getippt. Mir soll’s recht sein. Alles in allem funktioniert das am Tablet ganz wunderbar… ob das auch in der Klasse der Fall ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
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So, meine Damen und Herren. Das letzte Kapitel ist aufgeschlagen. Nach außen hin haben wir schon für entsprechend Ordnung gesorgt: Die Schultasche entrümpelt, das Arbeitszimmer und die Wohnung entschlackt… jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Posten: Der Unterricht selber. In den letzten Tagen vor Schulbeginn nehme ich mir immer ein paar Minuten um zu rekapitulieren, was im letzten Schuljahr nicht so geklappt hat. Das kann alles mögliche sein: Methoden, die nicht funktioniert haben, Phasen, die zu viel Zeit in Anspruch genommen haben, Organisatorisches, das einfach nicht klappt, Disziplingeschichten. Kann alles sein, egal: Einfach drauf damit auf eine Liste und dabei bloß kein Blatt vor den Mund nehmen. Letztendlich liest’s ja eh niemand außer man selbst. Wichtig! Beim Selbstgeißeln soll’s nicht bleiben! Lieber drüber nachdenken, wie man Abhilfe schaffen kann. Positiv denken, Konsequenzen draus ziehen!
Hier mal ein Auszug aus meiner privaten Büßerkartei mit angehängten Gedanken zur Besserung:
Vielleicht habt ihr ja ähnliche Baustellen wie ich? Oder gänzlich andere, bei denen sich der eine oder andere Blick lohnen würde. Lasst es mich einfach in der Kommentarleiste wissen. Dann starte ich aufgeräumter ins Schuljahr denn je!
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Hier ist er nun: Teil 2 meines Ausmistrituals. Vieles davon ist eigentlich recht naheliegend, aber ich ertappe mich jedes Jahr aufs Neue dabei, dass ich gewisse Posten einfach auslasse. Von daher soll dieser Post mir auch über die Jahre als Mahnmal dienen, ja nichts auszulassen 🙂
Wir bewegen uns in konzentrischen Kreisen weg vom Zentrum des Chaos – meiner Schultasche – hin zum nächsten Gewusel: Dem des Arbeitszimmers.
Ordnung im Bücherregal
Bücher, Ordner und Reader werden bei mir jeden September genau unter die Lupe genommen. Erstere werden, sofern aussortiert, erst noch einmal zur Seite gelegt. Vielleicht kann man dem einen oder anderen Kollegen eine Freude machen (nota bene: Altphilologen LIEBEN alte Bücher. Jede modriger, desto ui!). Ordner und Reader werden bei mir nicht so schonend behandelt und landen recht schnell beim Altpapier – vor allem, wenn es sich dabei um obsolete Studienunterlagen handelt (z. B. Erziehungswissenschaften *hust*).
Auf diese Weise werde ich zu Beginn des Schuljahres schon immer eine Menge Papier los. In der Regel 2-3 Kilo. Das schafft schon mal ordentlich neuen Stauraum.
Ordnung auf dem Konto
Hier lohnt sich der Blick eigentlich regelmäßiger als einmal im Jahr. Aber so richtig zum Ausmisten komme ich hier immer nur in den Sommerferien: Welche Abos oder Versicherungen zwacken monatlich Geld ab, die ich eigentlich gar nicht (mehr) brauche? Da findet sich immer ein Posten, den man abstellen und kündigen kann. Dieses Jahr ist es z. B. ein Zeitschriften-Abo vom Magazin Schule, das ich über Jahre gelesen habe. Mittlerweile finde ich aber kaum noch Zeit dazu. Die Ausgaben stapeln sich unberührt im Schrank. Also weg damit.
Ordnung im Technikpark
Auch mein Gerätepark wird vor dem Schuljahr einer gewissen Revision unterzogen. Technikaffine Herr- und Frauschaften verlieren bei der Anzahl ihrer ganzen Gedgets gerne mal den Überblick. Da gehörte ich auch lange dazu, bis ich auch hier mit dem Aussortieren anfing. Es gibt immer Geräte, von denen ich mir persönlich mehr erhofft habe und die nun einfach selten oder gar nicht mehr benutzt werden. Weg damit und ab zu eBay oder den Wertstoffhof! In erstere Kategorie fällt bei mir dieses Jahr z. B. die Samsung Gear Fit, die erst vier Monate alt ist. Der tatsächliche Zusatznutzen dieser Fitness Watch ist bei mir minimal: Laufstrecken messen kann das Smartphone auch ohne Uhr, und um rauszufinden, dass mein Puls beim Joggen zu hoch ist, brauche ich keinen Pulsmesser am Handgelenk. Das verrät mir mein Körper irgendwann selbst. Nämlich dann, wenn ich mit der Zunge den Asphalt schrubbe.
Ordnung im Kleiderschrank
Das kennen wir ja schon lange aus den Berichten im Frühstücksfernsehen, wenn der Frühling vor der Tür steht. Und sie haben Recht: Alles, was länger als ein Jahr nicht getragen wurde, kann eigentlich raus aus dem Kleiderschrank. Darunter fallen die Mottoshirts aus dem Grundstudium, die Skaterhosen aus den 90ern oder das Schul-T-Shirt – aus der Zeit, als man SELBER noch Schüler war…
Ordnung überall!
Natürlich geht so eine Reinemach-Aktion nicht von heute auf morgen. Bei mir dauert die Chose gerne mal zwei Tage, aber es lohnt sich. Vor allem wir als Lehrer laufen dank eines immer prall gefüllten Arbeitszimmers, das in die Wohnung integriert ist, immer ein bisschen Gefahr, von den eigenen Habseligkeiten erdrückt zu werden. So gewinnt man wieder gut die Oberhand über seinen Hausstand, lässt Altes im wahrsten Sinne des Wortes hinter sich – und bekommt Kopf und Umgebung frei für Neues.
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