Letztes Wochenende kam er dann… der Schnee. Genau richtig zum 1. Dezember und wie für die Vorweihnachtszeit bestellt, staubten uns hier im Süden Schneewolken bis unter die Nasenspitze ein… Naja, nicht ganz. Aber knapp 40 cm waren es zweifellos. In München brach daraufhin das blanke Chaos aus. Ausgerechnet am ersten Adventswochenende kollabierte der Nahverkehr komplett: Es fuhr keine S-Bahn, keine Tram, kein Bus. Und das nicht nur für einen Tag. Bis Mitte der Woche ging vielerorts überhaupt nichts. Meine alte Heimat in Hadern war noch Montag so zugeschneit, dass man mit einem Auto nicht durch die Straßen kam. Als dann Donnerstag letztlich auch noch gestreikt wurde, nahm man das eigentlich eher stoisch als eine Verlängerung des ohnehin schon vorhandenen Stillstandes wahr und zuckte gelassen die Schultern. So blieb einem nichts anderes übrig, als entweder zuhause zu bleiben oder sich das Schneetreiben an der frischen Luft anzusehen. Was ich auch tat. So fleißig wie letztes Wochenende bin ich noch nie um den Block gelaufen. Weihnachtsmärkte sei Dank hat sich das auch gelohnt, und man bekam eine kleine Prise Vorweihnachtszauber ab… Bis die Schule wieder losging.
Die Vorweihnachtszeit ist schon seit ich denken kann für mich eine Unruhezeit gewesen. Auch als Schüler ging für mich Weihnachten erst immer los, wenn die letzte unangenehme Schulaufgabe geschrieben war (in der Regel war das immer Mathematik, das um den 18.12. stattfand). Ich hab daraus gelernt und bemühe mich, den Dezember für meine Klassen von überbordendem Stress freizuhalten. Dieses Jahr gelingt mir das tatsächlich, so wie es aussieht. Zumindest für die Kinder. Ich selbst empfinde die letzten Wochen des Jahres auch dieses Mal wieder als unangenehm: Viele Termine, viele Konferenzen, Weihnachtsfeiern, Weihnachtsbasar, dazu ständiges Gefordertsein als Systembetreuer oder Klassleiter, weil entweder die Technik unter den ständigen Präsentationen irgendwann mal zusammenbricht oder die Klassengemeinschaften. Oben drauf dann auch noch eine Kette von unangenehmen Missverständnissen und Kommunikationsfehlern, und man erhält eine Mischung, bei der man sich nur noch die Decke über den Kopf ziehen möchte. Aber Schwamm drüber, Krönchen richten, weitermachen…
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Herr Rau hat’s in den Lehrerblogs vorgemacht, Kubiwahn folgte. Und ich hab seinen indirekten Sprechakt verstanden und mach mit. Alleine, weil es klingt wie eine kleine Reminiszenz an die Blogstöckchen, die es dareinst mal gab. Das Thema sind Standard-Apps, mit denen man so seinen Alltag bewältigt. Das Format geistert schon eine ganze Weile in der Blogging-Landschaft umher. Warum also nicht mals wieder ein Blogstöckchen aufheben und dran teilnehmen?
So here we go…
Reihum in der Blogger-/Indieweb-Riege – eine Liste von Apps, die man im Alltag für definierte Aufgaben nutzt.
📨 Mail: Thunderbird zu Hause in der Schule, Outlook für die Systembetreuung 📝 Notes: Evernote, Squid, seltener Lecture Notes ✅ To-Do: Evernote 📷 Android Camera app: Camera app, Camera MX 🟦 Photo Management: keine Zeit dazu, alles bleibt in der Galerie oder in Ordner auf Festplatten 📆 Calendar: Apple Calendar, der über Lightning mit Thunderbird synchronisiert ist 📁 Cloud File Storage: OneDrive, Dropbox, ByCS Drive (beim Austesten, ich bin allerdings noch etwas vorsichtig) 📖 RSS: Feedly, Palabre 🙍🏻♂️ Contacts: Android Contacts synced 🙋♂️ Browser: Firefox und Edge zuhause, Edge in der Schule, kein Firefox, weil die Schulgeräte eine alte Version installiert haben, die gerne mal Fehler produzieren. 💬 Chat: Signal, Threema, Whatsapp, ByCS Messenger 📣Social Media: Twitter, Mastodon, BlueSky, Instagram, Discord 🔖 Bookmarks: nutze ich tatsächlich kaum, nutze meist Webclipper von Evernote 📑 Read it Later: Webclipper in Evernote 📜 Word Processing: Microsoft Word, LibreOffice Writer, ByCS Office Writer 📈 Spreadsheets: Microsoft Excel 📊 Presentations: Microsoft Powerpoint, Prezi, Canva 🛒 Shopping List: Evernote 🍴 Meal Planning: Leute machen tatsächlich sowas? 💰 Budgeting and Personal Finance: Ein Blatt Papier 📰 News: diverse Nachrichten Seiten, die über BlueSky und Mastodon abgezapft werden. 🎵 Music: Spotify, iTunes mit Rocket Player und isyncr 🎙️ Podcasts: Spotify, früher Acast 🔐 Password Management: Mein Kopf
Vielleicht fühlt sich auch jemand inspiriert mitzumachen 😀Bestenfalls lernt man ein paar neue Standard-Apps voneinander…
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Es ist Samstag Abend. Die Herbstferien haben begonnen. Und ich sitze seit vier Stunden an meinen mebis Kursen. Nicht weil ich es muss. Sondern weil ich es will. Denn ich bin jüngst von den Mebistagen 2023 in Dillingen zurückgekehrt. Mein erstes Mal in Präsenz. Und es war ein Fest. Ein Fest an Inspiration!
Mebistage in Dillingen – endlich vor Ort
Vom 25. bis 27. Oktober öffnete die Akademie ihre Pforten zum nun mal elften Mal, um die Lernplattform mebis und alles drum herum in den Fokus zu rücken. Entsprechend riesig war das Angebot dazu: Mehr als 50 Workshops standen zur Verfügung und demonstrierten auf eindrucksvolle Weise, was die Lernplattform so zu bieten hat: Interaktive H5P-Elemente, Datenbanken, Testerstellungen in KI-Umgebungen, die neuen Aktivitäten Kanban oder Board im Unterrichtsgeschehen. Es war einiges geboten. Dazu gab es mitreißende Keynotes und Präsentationen zu KI, Lehrerkollaboration im digitalen Unterricht und die Möglichkeiten, die mebis hierfür bietet – und im Verbund mit den neuen Zusatzangeboten ist das eine ganze Menge:
Eine auf Open Office basierende Cloud, in der nun kollaborativ Textdokumente, Präsentationen und Exceltabellen erstellt werden können. Eine überarbeitete Version von Visavid, die bayerische datenschutzkonforme Videokonferenzlösung, die im November ausgerollt wird. Dazu noch eine schwindelerregende Zahl an mehr als 500 Online-Tutorials, die jeden einzelnen Schritt in den Anwendungen erklären. Komplett unterlegt mit Bildern und kleinen Animationsvideos zur Veranschaulichung. Dazu noch das mebis Magazin, das didaktische Impulse und Ideen zur Umsetzung liefert, sowie eine Sparte an digitalen Lernaufgaben, die konkrete Lernpakete zum sofortigem Einsatz enthalten – geordnet nach Fächern, Jahrgangsstufen und Schularten. Wahnsinn! Es ist echt gigantisch, was wir da für ein Komplettpaket vorgelegt bekommen. Und das zum Nulltarif! Das gibt viel Lob und Begeisterung. Und das spürt man von Anfang an!
Netzwerken in Dillingen
Die Stimmung auf den Mebistagen ist gelöst und fröhlich. Überall kommt man mit den Leuten ins Gespräch: Vor der großen Aula, wo die Verantwortlichen mit strahlenden Augen die Gäste in Empfang nehmen. Vor den Pinnwänden, wo die Listen für die Workshops aushängen. Oder beim abendlichen Get-together, in den Kaffeepausen oder beim Absacker im Akademiekeller. Überall ist was los. Alle haben etwas zu erzählen. Viele der Leute kennt man aus Fortbildungen der Vorjahre. Oder aus Moodle Meetings. Aus anderen Kollegien. Von Twitter, Mastodon, von Blue Sky. Die Zerfaserung des ehemaligen Twitterlehrerzimmer hebt sich hier auf. Man findet wieder zusammen. Tauscht die Handles aus, Handynummern. Es wird genetztwerkt wie selten zuvor. In den zwei Tagen schwillt mein noch kaum genutztes Blue Sky-Konto um fast 100 neue Kontakte. Die Skeets und Tröts in den social media werden geliked, geteilt, kommentiert. Und so geht’s in den nächsten Tagen weiter. Information, Inspiration – und eine gehörige Portion Wehmut, als es am Freitag wieder heimwärts geht. Aber die nächsten Mebistage in Dillingen kommen bestimmt. Und ich misch wieder mit – bestenfalls als Referent.
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Mit einem kleinen, aber feinen Kreis an Mitverschwörern habe ich Anfang Oktober diesen Jahr einen Medien AK begonnen. Die Teilnehmerzahl war… überschaubar. Aber das ist sie aktuell in jedem Arbeitskreis bei uns. Da wir auch ein Jahr nach dem Einzug immer noch Mängel im Gebäude haben, die Unterricht schlichtweg verhindern, sind wir ständig damit beschäftigt die entsprechenden Firmen zu kontaktieren, die sich um Reparaturen kümmern. Das schluckt Zeit. Und Motivation. Und Kraft. Umso wichtiger, dass die Sitzungen zur Schulentwicklung aktuell möglichst effizient ablaufen. Ich hab mich für eine Dokumentation auf mebis in ByCS entschieden – auch wenn der eine oder andere beim Thema Effizienz nicht notwendigerweise an die berühmt-berüchtigte Lernplattform denkt. Aber wenn man weiß, wie man es macht, geht es wirklich schnell.
Aufbau des mebis Kurses zur Schulentwicklung
Die angedachten Sitzungen für das Schuljahr sind im Wochenformat organisiert. Dort sind unter jedem Abschnitt immer dieselben Elemente für die jeweilige Sitzung hinterlegt:
Die Tagesordnung als Textfeld, die mir als Leiter während der Sitzung als Lauffaden dient
Ein Board zum Sammeln von Ideen, wenn es ums Brainstormen geht.
Ein Kanban, in dem die Ideen im Jahresverlauf arrangiert werden.
Das sieht live und in Farbe folgendermaßen aus:
So schaut’s aus: Eine typische Sitzung im Medien AK
Der Vorbereitungsaufwand betrug dafür knapp 10 Minuten. Und die Vorteile einer solchen Organisation sind enorm:
Vorteile einer Dokumentierung bei mebis
Interessierte können jederzeit dem Kurs beitreten – vorausgesetzt, sie kennen das Passwort.
Die anderen Mitglieder des AK müssen von Nachzüglern nicht umständlich erfragt werden: Sie sind im Kurs in Form einer Teilnehmerliste hinterlegt.
Die Sitzungen und ihre Ergebnisse der einzelnen Schritte sind in den Aktivitäten und Textfeldern jederzeit einsehbar.
Nachzügler können sich sofort einbringen und ohne große Reibung im Team loslegen. Denn freie Posten und Aufgaben sind im Kanban als solche markiert.
Die Absprachen im Kanban lassen sich für die nächste Sitzung einfach in den nächsten Abschnitt verschieben und dienen dort als Evaluationsgrundlage.
Kanbans und Board können einfach zurückgesetzt werden und stehen sofort für neue Nutzungen zur Verfügung.
Ergebnisse müssen nicht mehr zusätzlich fotografiert oder schriftlich festgehalten werden. Sie sind im Kurs abgelegt.
Für die Rückmeldung ans Direktorat muss man keine Berichte schreiben. Mit zwei, drei Screenshots von Tagesordnung und Boards hat die Chefetage sofort einen visuell ansprechenden Überblick über unser Tun ohne sich erneut durch Text wühlen zu müssen.
Keine Flipchart, keine Moderatorenkoffer, keine Stifte, kein Papier, kein Müll.
Der mebis Kurs in der Praxis
Konkret lief die Sitzung folgendermaßen ab:
Nach Vorstellung der Tagesordnung haben wir gleich losgelegt. In einem (zunächst noch) Taskcards-Board (geht aber mit dem von mebis genauso) haben wir frisch von der Leber wild Probleme gesammelt, die es aktuell bei uns mit der Technik und dem Umgang damit am Standort gibt. Anschließend hat jeder Teilnehmende zur Priorisierung Karten herausgesucht und mit Hilfe der Bewertungsfunktion Sterne bei den genannten Problemen vergeben, die ihnen am drängendsten erscheinen. So waren blitzschnell erste Fokuspunkte gesetzt, um die man sich als Team kümmern kann. Zusammen wurden dann gemeinsam erste Lösungen diskutiert und die Ergebnisse in der jeweiligen Taskcard als Kommentar hinterlegt. Ist das Problem gelöst, wird es kurzerhand in die Spalte “erledigt” verschoben.
Mögliche Gliederung von imaginären Themen in Taskcards
Ganz ähnlich gingen wir bei der Erstellung eines Fortbildungsplans vor, zu dem wir jedes Jahr durch das Medienkonzept verpflichtet sind. Auch hier sammelten wir mit Hilfe eines mebis Boards mögliche Themen für Fortbildung im Umgang mit Technik, die durch das derzeitige Mediencurriculum gestützt wurden. Anschließend wurden die einzelnen Karten von den Teilnehmenden mit Sternen bewertet, sofern sie das Fortbildungsthema für sinnvoll erachteten, sodass am Ende fünf Favoriten herausstachen.
Karten im mebis Board lassen sich problemlos in den Spalten verschieben.
Diese werden nun in einem Kanban Board angelegt, in dem ich Spalten angelegt hatte, die nach Quartalen im Schuljahr benannt sind.
Jeder der Teilnehmenden schnappt sich nun eine der angelegten Karten und weist sie sich durch Mausklick zu, um die Verantwortung für diese Fortbildung zu übernehmen. Anschließend zieht sich jeder “seine” Veranstaltung in ein Quartal, in der man sich die Organisation derselbigen auch zutraut. Für Nachfragen oder die Hinterlegung von Schulungsmaterial lässt sich pro Karte die Detail-Funktion nutzen. Dort kann man Kommentare anlegen, Dateien verlinken, Bilder einfügen oder die anderen Mitglieder des AKs um Hilfe oder Kollaboration bitten. Auf diese Weise behält man jederzeit den Überblick über die aktuelle Verteilung der Arbeitslast im AK und ist jederzeit mit den Leuten vernetzt.
Ist das Jahr gelaufen, wird das Kanban einfach zurückgesetzt und für das nächste Schuljahr flott gemacht.
Zack. Bum. So schnell geht das.
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Wie jedes Jahr wird es Zeit in den ersten Tagen der Sommerferien das letzte Schuljahr Revue passieren zu lassen. Old habits within the Beamter die hard (wen es interessiert, hier ein paar Retrospektiven der vergangenen Jahr). So habe ich auch nochmal die Möglichkeit, mit ein paar Sachen auch abzuschließen. Denn derer Dinge gab es viele:
Grundtenor: Gefühlt geht für uns als Schule ein echtes Horrorjahr zu Ende (jetzt wo ich die anderen Retrospektiven lese, merke ich, dass ich das die letzten Jahre immer gesagt habe. Aber dieses Jahr ist der Fall etwas anders gelagert.) Mit dem Komplettausfall der bestellten Geräte für die gesamte Schule ging bei mir der Stress schon am Strand auf Korfu los und forderte ab da ordentlich Improvisationstalent. Das Ausmaß der Katastrophe lässt sich hier nachlesen. Aber auch in anderen Bereichen lief vieles bei uns im Schulhaus nach dem Einzug nicht. Der dritte Stock hatte über Monate keine Sprechanlage. Daher konnte man Durchsagen und Stundenwechsel schlichtweg nur erahnen. Uhren gingen mal. Mal gingen sie nicht. Mal gingen sie rückwärts. Durchsagen waren mal zu laut, dann viel zu leise. Oder die Lautsprecher rauschten 24 Stunden durch. Türen hatten keine Schlösser (oder die falschen), Internet war in manchen Räumen bis April nicht vorhanden. Trotz mehrmaligen Anmahnens von unserer Seite. Die Stadt kam mit der Beseitigung der Mängel nicht hinterher. Oder konnte es einfach nicht. Auf einer Liste, die im Lehrerzimmer aushing, sollten im wöchentlichen Turnus Mängel verzeichnet werden. Diese wurde dann über das Sekretariat dem Baureferat gemeldet, das wiederum die Liste abarbeitete und den neuen Status Quo zur Überprüfung aushängen ließ. Nur stimmte die hinten und vorne nicht. Vieles, was nach Liste gerichtet war, wurde einfach nicht in Angriff genommen. Wir mahnten die Mängel erneut an. Und es passierte nichts. Das Spiel führten wir über Monate weiter – und haben irgendwann resigniert. Unser PC-Raum hat zum Beispiel bis heute kein einziges Möbelstück zur Aufbewahrung der Geräte. Als ich dies Anfang des Schuljahres meldete, hieß es, wir hätten nichts für den Raum bestellt. Als ich ihnen schwarz auf weiß die Bestellung nachwies, hieß es plötzlich die Bestellung sei storniert worden (die Bestellung, die wir angeblich nie gemacht hätten, wohlgemerkt). Vor meinen Augen wurde eine neue Bestellung aufgeschrieben – und auf die warte ich bis heute. Nur der Großzügigkeit der Fachschaft Physik ist es zu verdanken, dass ich zumindest zwei Glasschränke dort aufstellen konnte. Die haben sie mir nämlich für den PC-Raum aus ihrem Bestand veräußert. Der Rest der Wände ist nackt. Oder er hält als Ablagerungsfläche her für Hardware der Klassenzimmer, die noch nicht fertiggestellt sind. Und so unterrichtet man dort umgeben von Kartons, abgestellten Whiteboards und Kisten mit Stromkabeln und Schrauben seine Klassen. Wie sich das anfühlt, brauche ich keiner Lehrkraft zu erzählen. Somit hat sich die Anfangseuphorie endlich wieder in unserem alten, frisch renovierten Schulhaus zu arbeiten schnell in Frust verkehrt. Entsprechend war das Jahr auch eine ziemliche Achterbahn der Gefühle. Auch für mich. Denn bei technischen Defekten, die an so einem Standort vor allem zu Jahresbeginn permanent auftauchen, bin ich als Systembetreuer erster Ansprechpartner. Ich half aus so schnell es ging. Aber trotzdem gingen viele von uns vor allem im ersten Halbjahr in die Stunden mit einem äußerst mulmigen Gefühl, da das technische Gelingen der Stunde einfach ein Glücksfall war. Und dieser Eindruck ist bei vielen bis zum Ende des Jahres haften geblieben, auch wenn de facto alles mittlerweile wirklich zufriedenstellend läuft. Die Leute haben auf das Thema Technik und Digitalisierung im Moment einfach keinen Bock mehr, weil das Tal der Tränen einfach zu lang gedauert hat. Ob ich daran etwas ändern kann, schaun wir mal.
Mein Equipment: Da hat sich tatsächlich ein bisschen was getan. Wider Erwarten. Denn aktuell hat mein Ausbildungsgerät mein Samsung S7 für den Unterricht etwas in den Schatten gestellt. Das Fujitsu Convertible, das wir als Lehrerdienstgerät deutlich zeitvertzögert Ende Oktober bekamen, begleitet mich auf Schritt und Tritt in der Schule – vor allem, seitdem auch Evernote als App auf dem Gerät funktioniert. Die Stadt hat wohl ein bisschen was an den Berechtigungen gedreht, sodass nun auch Fremd-Programme, die auf einen Server zugreifen, nicht per se blockiert werden (wenn auch noch lange nicht alle). Das Samsung S7 ist dennoch stets in der Tasche dabei – als Fallback-Option, als Zweitgerät, als zusätzlichen Bildschirm. So richtig will ich nämlich der Harmonie der Technik noch nicht vertrauen. In schulfremden Setups wie z. B. dem ISB ist das Lehrerdienstgerät noch ganz schön zickig und verweigert die Mitarbeit im WLAN. Ärgerlich… Was hingegen definitiv überflüssig geworden ist, ist der Microsoft Streaming Stick. Da unsere IWBs standardmäßig Miracast unterstützen, ist das kleine Gerätchen nicht mehr nötig.
Ende von Twitter: In diesem Schuljahr ging digital für mich eine Ära zu Ende. Seit der Übernahme von Twitter durch Mr. Musk ist der ehemalige Nabel meiner digitalen Lernwelt nicht mehr derselbe. Die Negativschlagzeilen in den ersten Wochen über Massenentlassungen und Knebelschichten der Belegschaft waren nur der Anfang der Tragödie. Es folgten der Rauswurf von Third Party Entwicklern und das Abschalten von Bots, was Dienste wie Tweetdeck, die über ein Jahrzehnt fantastische Arbeit geleistet hatten, von heute auf morgen unbrauchbar machte. Entsprechend wurde es auch schwieriger untereinander zu kommunizieren. Ohne den twlz- Bot verschwanden viele Tweets ungelesen im Zwitscher-Nirvana… oder in den unzähligen Werbe- und Spamnachrichten, die irgendwann Überhand nahmen. Dazu kam noch die zunehmend destruktive Grundstimmung und die Fragmentierung verschiedener Lager, die sich in regelmäßigen Abständen ans digitale Leder gingen – und das Chaos war perfekt. Das einst gut vernetzte digitale Lehrerzimmer bei Twitter zerfiel. Einige der Nutzer wanderten zu Instagram, andere zu Mastodon. Threads ist derzeit auch im Gespräch eine sinnvolle Alternative zu Twitter zu werden. Aber wenn man den Nachrichten aus Übersee glauben darf, ist ein Großteil der dort erstellten Accounts mittlerweile inaktiv. Die fehlende Kommunikation sollen nun Chat Bots dort vorgaukeln. Kein Kommentar. Kein Wunder also, dass viele User Twitter/X treu bleiben. Oder sich Seitensprünge gestatten – wie ich. Zumindest bis Mitte Juli. Ich empfand das ständige Hin- und Hergehüpfe irgendwann sehr anstrengend und habe Twitter mittlerweile vom Smartphone gelöscht. Jetzt bin ich dauerhaft bei Mastodon und sehr zufrieden damit. Da ist im Moment noch einiges im Aufbau, und das Tempo ist bei weitem nicht das, das man von Twitter gewöhnt war. Aber dafür herrscht dort auch deutlich weniger Grundrauschen und schlechte Laune. Es wirkt entspannter – und an vielen Stellen auch weiter entwickelt als Twitter: Allein die Möglichkeiten der Anpassung meines Accounts sind enorm: Mehr Platz für die Bio, mehr Platz für Links im Profil, automatisiertes Löschen von Tröts nach einem Haltbarkeitsdatum inklusive Ausnahmen. Da gibt es noch viel zu ergründen.
AI: In dieser Hinsicht gab das letzte Schuljahr einen echt gemeinten Startschuss für das Thema künstliche Intelligenz im Unterricht. Als ChatGPT im Winter aufschlug, ging ein riesiges Raunen durch die Bildungslandschaft. Es folgten weitere AI-Projekte wie Dall-E2 oder Midjourney, die schon seit Jahren in Entwicklung sind, nun aber die mediale Aufmerksamkeit erhielten, die sie auch verdienen. Mittlerweile ist das Thema wieder ein bisschen heruntergekocht. Aber wir werden uns damit auseinandersetzen müssen. Ob wir wollen oder nicht. Die ALP Dillingen hat das erkannt und bot in regelmäßigen Abständen eSessions zu dem Thema an. Sehr eindrucksvoll, was die Referierenden dort so vorzeigten. Ich war dabei – auf dem Rücken liegend, während ich die alte Wohnung weißeln war. Denn Umziehen war dieses Jahr angesagt:
Umzug: Noch im September habe ich beim Auspacken der Kisten an der Schule gemerkt, wie sehr ich es hasse, Zeug von A nach B zu wuchten und wieder aus Pappkartons zu befreien. Immer und immer wieder. Da ahnte ich noch nicht, dass ich dieser ätzende Arbeit in einem halben Jahr in eigener Sache erneut nachgehen würde. Wie aus dem Nichts ergab sich im Januar die Möglichkeit nach Haidhausen zu ziehen. Und so nahm ich schweren Herzens Abschied von meiner heiß geliebten Wohnung in Hadern, die mir in ein paar Jahren finanziell echt um die Ohren geflogen wäre. Der Umzug kam spontan und passierte mitten im Schuljahr. Das ging gut an die Kraftreserven. Und die Gesundheit. Erst hatte ich mir durch das ständige Wuchten der Kisten einen Nerv eingeklemmt, dann gab’s noch eine Prise Corona oben drauf, als keiner mehr dran geglaubt hatte. Alles verlief glimpflich, aber man merkt wieder mal: Man ist keine 18 Jahre mehr. Gesundheit ist wichtig.
Fazit: Und trotz aller Schwarzmalerei war es dann doch ein spannendes Jahr, in dem sich viel getan hat. Dank der Technikausfälle bekam ich ein paar tiefe Einblicke sowohl in die IT als auch die Organisation des Münchner Baureferats. Mit ein paar der Leuten bin ich mittlerweile sogar per Du und kann zur Not sogar privat anrufen, wenn die Hütte brennt. A propos tiefe Einblicke: Nirgendwo habe ich dieses Jahr mehr gelernt als bei mebis. Und das ist nicht nur meiner immer noch aufgeschlossenen Grundeinstellung zu verdanken, sondern vor allem dem ISB-Arbeitskreis, dem ich dieses Jahr wieder beiwohnen durfte. Durch das Schreiben und Reviewen von Tutorials für mehr oder weniger jeden Handgriff habe ich die Lernplattform so intensiv kennengelernt und genutzt wie noch nie. Und da gab es noch einiges an unbeackerten Feldern. Die Arbeit daran war intensiv, aber ich war Teil eines hochkompetenten und aufgeschlossenen Teams, das mit seiner positiven Grundeinstellung ein wohltuender Gegenpol zu dem Grundgrummeln vor Ort in der Schule darstellte. Aber auch dort wird sich die negative Stimmung des Anfangs legen. Über die Sommerferien sind die Karten schon immer neu gemischt worden.
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Plätzchen im August? Ja, so habe ich auch geschaut, als ich heute meine Klasse in die Sommerferien entlassen habe, und von zwei Fans eine Tüte mit Selbstgebackenem geschenkt bekam. Aber das nicht nicht irgendwelche Plätzchen. Es sind ganz besondere Exemplare. Sie sind nämlich personalisiert und repräsentieren durch die Bank Dinge, die ich mag… Oder auch nicht. Wer mich tiefenpsychologisch mal näher analysieren wollte… look no further. Die Karten Kekse lügen nicht…
Im Bild zu sehen:
Ein Laptop (könnte auch ein Gameboy sein 😁): Steht für meine Technikaffinität.
Eine Kaffeetasse: Steht für meinen Koffeinkonsum, den ich eigentlich meinen Klassen immer sehr zu verheimlichen trachte. Ich vermute eine undichte Stelle im Kollegium, die hierzu nähere Informationen geliefert hat.
Ein durchgestrichener Fußball: Meine Gleichgültigkeit gegenüber dieser Sportart kann ich leider weniger vor den Klassen verbergen als mein latentes Kaffeeproblem.
Ein Hund: Ich bin definitiv Mitglied im Team Hund. Auch wenn das gebackene Exemplar an einen Pudel erinnert, mit denen ich tatsächlich nicht so viel anfangen kann. Dabei wären Dackel bestimmt viel leichter zu backen gewesen.
Ein Dinosaurier: Aus einem erst kürzlichen Gespräch am Wandertag wurde mir die Information entlockt, dass mir Dinosaurier eigentlich egal sind (ähnlich wie Fußball). Ausnahme stellt lediglich der Brontosaurus dar. Die gemächlich vor sich hin ziehenden Pflanzenfresser fand ich auch schon in Jurassic Park anno 1993 ganz cool.
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Wenn es ums Sprachenlernen unterwegs geht, führt seit Jahren kein Weg an Babbel vorbei. Kein Sprachunternehmen hat in sozialen Medien und im Fernsehen mehr Werbung gefahren als die Polyglotten aus Berlin. Der Erfolg gibt ihnen recht. Schon seit Jahren ist Babbel äußerst erfolgreich unterwegs – kein Wunder also, dass ich damals bei meinen ersten Sprachschritten auf die App aufmerksam geworden bin – und bis zum heutigen Tag auch damit arbeite.
Aufbau
Wer sich als Sprachenlehrer ein bisschen mit dem Europäischen Referenzrahmen auskennt, merkt sofort, dass hinter dem Aufbau des Babbel Sprachunterrichts System steckt. Sämtliche Kurse und Zertifikate sind streng an dem europaweit gültigen Kompetenzregularium orientiert und bauen konsequent an den darin verankerten Inhalten auf. Angefangen von einfachen ersten Sätzen zur Vorstellung, hin zum Sprechen über Familie und Hobbies bis hin zu komplexeren Themen wie Umweltschutz oder Digitalisierung beginnt Babbel mit seinem Sprachkurs bei den Basics und nimmt den Sprecher konsequent an die Hand. Jede Lektion beinhaltet dabei immer ein bisschen Vokabular und Grammatik – beides streng an das jeweilige Niveau angepasst (A1, A2 etc.) und stets nach derselben Methode gelehrt: Nämlich so, wie man es aus dem Sprachunterricht kennt.
Die Aussprache lässt sich auf Wunsch ständig überprüfen.
Pro Lektion werden zunächst die neuen Wörter präsentiert und mit bildlicher Untermalung vorgesprochen. Wer möchte, kann diese nachplappern. Die App untersucht die aufgenommene Aussprache und gibt entsprechend Feedback. In einem zweiten Schritt erscheinen die Vokabeln in deutscher Übersetzung und müssen in der Fremdsprache eingegeben werden. Schritt drei setzt die neuen Wörter in einem sinnstiftenden Kontext und zeigt Sätze an, in denen man aus vorgegebenen Lösungswörtern das richtige einsetzen muss. Ist das geschafft, werden abschließend nochmal sämtliche Vokabeln in deutscher Übersetzung angezeigt, zu der der Nutzer nun die Entsprechungen in der Fremdsprache zuordnen muss. Man sieht: es wird zunehmend kontextualisiert. Und dann geht’s mit der Grammatik.
Diese präsentiert sich in der Regel mit Hilfe von kleinen Dialogen oder Einzelsätzen, sodass man induktiv die Regeln erschließen kann. Aber keine Sorge: Die gibt’s nochmal erklärt und aufs Nötigste reduziert, und abschließend mit Hilfe von diversen Übungen eingeschliffen: Da gilt es mal, Endungen einzugeben, Zuordnungen zu machen oder Gegenteile zusammenzuführen. Abschließend kommt in einer Lektion nochmal alles zusammen: Vokabular und neue Grammatik findet man in einem kleinen Dialogtext zusammengebracht, den man mit den neuen Inhalten füllen soll. Und schwupps sind knapp 15 Minuten vorbei, und eine Lektion gemacht. Und derer gibt es viele.
Größe
Knapp 230 Lektionen sind beispielsweise im regulären Sprachkurs in Spanisch vereint und nach Schwierigkeitsgrad gebündelt: Es gibt einen Einsteigerkurs, mehrere für Anfänger, für Fortgeschrittene und Profiangebote, bei denen die Zweisprachigkeit zunehmend verschwindet und man mehr und mehr zu selbständigem Arbeiten angehalten wird. Auch das Sprechtempo der Hörtexte wird zunehmend anspruchsvoller, sodass man immer gut gefordert ist. Am Ende eines jeden Kurses steht eine Wiederholungslektion, die den kompletten Stoff der im Schnitt 15-20 Lektionen durchnimmt und Durchhaltevermögen mit einem Babbel-Zertifikat belohnt. Sollte man davon irgendwann man alle eingeheimst haben, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Babbel bietet eine schier nicht enden wollende Fülle an Zusatzkursen mit jeweils anderen Schwerpunkten. Es gibt dezidiert Angebote zum Hören und Sprechen inklusive einer Reihe von (übrigens kostenlos zugänglichen!) Podcasts zu einer Reihe der angebotenen Sprachen, Kurse zu Redewendungen, false friends, Zungenbrechern, besonderen Grammatikphänomenen, Auffrischungsmöglichkeiten für Nutzer, die vor Jahren mal mit einer der Sprachen begonnen haben, und natürlich Unmengen von Themenwortschatz. Knapp 8000 Vokabeln warten darauf, thematisch geordnet gelernt zu werden. Und das kann dauern. Nach sechs Jahren Spanisch in Babbel habe ich beim Wortschatz gerade mal 80% erreicht. Und regelmäßig kommen neue Inhalte dazu.
Die Babbel-Podcasts gibt es frei verfügbar.
Motivation
Um sicherzugehen, dass der Stoff bei dieser Fülle an Möglichkeiten auch sitzt, bietet Babbel verschiedenste Wege der Wiederholung an, die sich mit Hilfe eines Lernplans individuell zusammenstellen lassen. Auf Wunsch meldet sich die App dann zur eingestellten Zeit und erinnert daran, das Wiederholungs- und/oder Lernprogramm durchzuziehen. Wie und wann man das bewerkstelligt, überlässt Babbel einem selbst: Neben den klassischen Kärtchen- und Einsetzübungen, dem Nachsprechen von vorgegebenen Items, oder Auswahlübungen zu präsentiertem Audiomaterial gibt es seit geraumer Zeit auch eine kleine Auswahl von Lernspielen, in denen man Wörter in Labyrinthen sucht, mit einem Motorboot auf Reisen geht oder den Wörterzug vor dem Entgleisen aufhalten muss. Letztere sind eine nette kleine Abwechslung zu den üblichen Übungsformaten, die eher traditionell daher kommen.
Die Lernspiele kommen im putzigen Retro-Pixel-Design daher.
Nach mittlerweile sechs Jahren regelmäßigen Wiederholens ist die Faszination aber auch daran ein bisschen vorbei. Das liegt einerseits an dem recht repetitiven Charakter, den Vokabelwiederholungen nun mal in sich bergen. Zum anderen aber auch am Lernassistenten von Babbel selbst, der das Erledigen des Lernpakets unerbittlich einfordert. Je länger man mal pausiert, desto größer wird der Berg an zu wiederholenden Vokabeln. Das demotiviert mit der Zeit. Ich habe daher auch irgendwann aufgehört, dem Ding größere Beachtung zu schenken und mich an meinem eigenen Tempo orientiert. Nun wiederhole ich, wann ich möchte und wann ich es für sinnvoll halte. Denn mit welchen Vokabeln ich am ehesten Probleme habe, erkennt der Lernassistent nur begrenzt. Zwar wird anhand meiner Fehler jede Vokabel in eine von sechs Schubladen gesteckt und mit höherer Frequenz hervorgeholt als Wörter, die bei mir sitzen. Aber ab einem gewissen Umfang verschwinden die Problemvokabeln unter dem Haufen derer, die man schon längst beherrscht und trotzdem wiederholen soll. Da muss man zusätzlich etwas Eigeninitiative zeigen. Deswegen bietet Babbel seit knapp einem Jahr die Möglichkeit, ungeliebte Vokabeln im Wiederholungsmanager zu markieren und zusätzlich in Listen anzulegen. Perfekt wäre es, das an Ort und Stelle erledigen zu können und direkt in Lektionen damit anzufangen. Aber vielleicht passiert das ja eines Tages. Babbel arbeitet beständig an seinem Repertoire und arbeitet regelmäßig Neuerungen ein.
Selbst angelegte Vokabellisten gehören zu den Neuerungen bei Babbel.
Kosten
Das alles hat natürlich seinen Preis. Babbel bietet abhängig von Dauer und Umfang des Abos verschiedene Preismodelle an, die quartalsmäßig, halbjährlich oder alle zwei Monate abgebucht werden. Für ein Jahresabo in einer Sprache zahlte ich vor sechs Jahren knapp 4€ im Monat. Für das Hinzubuchen einer zweiten Sprache wurden es ein paar Monate später 6. Ich persönlich bin über Jahre mit dem All-inclusive Abo am besten gefahren, das Abonnenten sporadisch von Babbel angeboten wird. Für jährlich 80€ hat man unbegrenzt Zugang zu sämtlichen der 13 Sprachen und Übungen. Das ist auf die Menge der Möglichkeiten gerechnet sehr fair. Wer weiß, dass er mehr als zwei Jahre an einer oder mehreren Sprachen gleichzeitig bleiben wird, sollte zusätzlich Ende November die Augen offenhalten. Dort bietet Babbel um den Black Friday herum regelmäßig eine Lifetime-Lizenz an. Einmal 160€ gezahlt, hat man lebenslang Zugang auf alles, was Babbel zu bieten hat. Das Geld hat man nach zwei Jahren Babbel wieder drin.
Effekt
So hat man mit Babbel die perfekte Basis um loszulegen und seine ersten und weiteren Schritte zu machen, richtig? Jein, denn die App stößt mit dem Fokus auf pure Wissensvermittlung irgendwo an ihre Grenzen. Jahrelanges Wörterlernen und Grammatikpauken ist schön und gut. Was aber über Jahre fehlte, war eine tatsächliche Möglichkeit das Gelernte auch in gesprochener Weise anzuwenden. Ich hatte in den ersten Jahren Babbel immer das groteske Erlebnis, dank ständiger Wiederholungen von Wortschatz und Grammatik echt gut im Erinnern von Wörtern zu sein. Aber wer mich auf Spanisch oder Italienisch auf der Straße ansprach, versetzte mich in Schockstarre. Auch mit den Spanischkollegen in der Schule stockte jede Konversation, die über einfache Sätze hinausging. Die berühmte Babbel-Methode, mit der man laut Werbung schon nach Wochen seine ersten Sätze sprechen konnte, schlug bei mir fehl. Babbel hat dieses Manko mittlerweile eingesehen und in die App Babbel Live integriert: Ein ausgewieftes Tutoring System mit ausgebildeten Native Speakern, die mit gelehrigen Usern in maximal Sechsergruppen in Fernunterricht Sprachunterricht durchführen. Das kostet allerdings extra. Und zwar nicht wenig. Ohne Rabatt muss man für ein Jahresabo im Schnitt 50€ berappen. Ohne irgendwelche Vergünstigungen sind es fast 500€ im Jahr. Gemessen an dem, was ein echter Sprachkurs kostet, ist das vermutlich noch ein moderates Preisangebot. Aber online geht sowas bestimmt günstiger…
Aufbau
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Motivation
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Ich muss mir auch immer die Zeit fressendsten Hobbies aussuchen. Wo sich andere in meinem Alter mit Modelleisenbahnen oder embroidery zufrieden geben, tue ich mir das Erlernen einer Fremdsprache an. Und nicht nur einer. Sondern drei parallel. Und das seit mittlerweile mehreren Jahren. Italienisch, Spanisch und Französisch lerne ich seit drei bis fünf Jahren nun komplett (wieder) online – frei von Kursen in einer Volkshochschule oder Privatunterricht. Nur die App(s) und ich – mit allen Vor- und Nachteilen, von denen ich ab und an mal erzählen möchte. Wer ähnliches einmal vorhat, kann sich von meinen Eindrücken ein bisschen leiten lassen. Denn es gibt bei dem Thema tatsächlich ein paar Stolpersteine.
Wie soll man lernen? Mit Sprachen Apps? Mit Homepages? Mit Podcasts? YouTube-Videos und YouTube Kurse? Ich habe alles einmal durchprobiert. Und zu jedem dieser Themen eine entsprechende Meinung.
Disclaimer
Machen wir mal eine Ausnahme und stellen zur Abwechslung mal meine Eindrücke an erste Stelle statt ans Ende. Dann kann die geneigte Leserschaft für sich entscheiden, ob das Weiterlesen der Serie tatsächlich lohnt:
Sprachenlernen Online – die Qual der Wahl. Das schiere Angebot an Möglichkeiten heutzutage eine Sprache zu lernen ist der Wahnsinn. Was in den unterschiedlichen Online-Communities mittlerweile geleistet wird, um die eigene Muttersprache in die Welt zu tragen, ist enorm. Und teilweise auch absolut kostenlos! Da steckt viel Herzblut dahinter. Zugleich ist die Auswahl aber auch Fluch. Denn in dem ganzen Wust an Möglichkeiten vermisst man oft eine leitende Hand, wie man sie aus einem Schulbuch eben kennt.
Das Erlernen einer Fremdsprache ist ein Kraftakt. Ganz egal, wie viel Spaß es macht, es ist im ersten Moment erst einmal eine geistig höchst anspruchsvolle Aufgabe, die nur mit beständiger Arbeit besser wird.
Fremdsprachenunterricht in der Schule ist Privileg. Bis zu vier Mal in der Woche für eine Dreiviertelstunde dezidiert an seinen sprachlichen Fähigkeiten zu arbeiten und sie zu Hause noch einmal intensiv wiederholen zu können ist purer Luxus, den man schmerzlich vermisst, wenn man erst einmal mit beiden Beinen im Arbeitsleben steht und nebenbei eine Familie ernähren muss.
Sprachenlernen lernen. Für mich persönlich bedeutet das Erlernen einer neuen Fremdsprache eine Nachhilfestunde in puncto Demut und Respekt, da ich mich unwillkürlich wieder in der Position des Lernenden wiederfinde. Die Selbstverständlichkeit, mit der man als Lehrkraft immer wieder von den Klassen einfordert, diese oder jene Bedeutung eines Wortes aus dem Nichts aus dem Gedächtnis zu kramen, kann ich nämlich nicht mehr aufbringen. Das Gehirn ist beim Lernen nicht mehr so flexibel, wie ich es noch von mir als Sprachenschüler in Erinnerung hatte. Wenn ich mir vorstelle, mit welcher Leichtigkeit ich damals erste Wörter und Phrasen auf Französisch oder Englisch im Kinderfernsehen aufgenommen und imitiert habe, komme ich mir teilweise vor, als hätte man mich unter Schlafmittel gesetzt. Das Wiederholen und Erinnern ist wirklich anstrengend und will gut in den Tagesablauf integriert sein, da es unabdingbar ist.
Organisation ist die halbe Miete. Jeder Tag sollte mit kleinen Lerneinheiten gefüllt sein, der immer wieder nach dem selben Schema ablaufen sollte. Aus derselben App wiederholen, aus demselben Büchlein lesen, denselben Podcast hören. Diese Werke sind in der Regel, selbst wenn sie kostenlos verfügbar sind, logisch aufgebaut und greifen permanent auf das zurück, was in den letzten Lektionen präsentiert wurde. Vor allem für Anfänger ist diese Konsequenz überlebenswichtig, um nicht gleich komplett frustriert zu werden.
Sprachenbüffet – gute Idee? Das gleichzeitige Lernen von Sprachen macht das Sprachenlernen unnötig kompliziert. Spätestens, wenn man sich in derselben Sprachenfamilie tummelt, kommt es immer wieder zu Interferenzen bei Sprachen, die für unnötigen Lernfrust sorgt. Wenn man daher den Luxus hat und nicht von Zeit oder Jahres-Tarifen gebeutelt wird, macht es auf jeden Fall Sinn das hintereinander zu erledigen.
Relevanz ist wirklich wichtig. Am besten von Anfang an immer Themen wählen die für einen selbst eine gewisse Relevanz haben eine neue Wortschatzlektion anzufangen nur weil sie die nächste in der Abfolge ist, ist sinnlos, wenn es dann um Themen geht wie kosmetische Produkte, die man nicht braucht.
It’s a hobby! Als Fremdsprachenlehrer, der mehrere Jahre seine beiden Sprachen in der Uni gelernt, gelehrt und im Ausland praktiziert hat, hat man einen gewissen perfektionistischen Ansatz entwickelt, wenn es um das Lernen und Beherrschen von Sprachen geht. Oft läuft man dann Gefahr eine neue Fremdsprache ähnlich perfektionistisch zu behandeln wie seine eigenen – und dann ist Frust vorprogrammiert. Sprachen sollen auch Spaß machen.
So, damit aber genug Disclaimer. Dann kann die Serie ja losgehen!
Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden: Sprachen lernen vor Ort
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Einer unserer pädagogischen Nachmittage in diesem Schuljahr widmete sich der Evaluation unserer Situation in unserem Schulgebäude und der Eruierung von Desideraten, derer man sich nun annehmen möchte. Die Stimmung war gelassen und produktiv. Das lag vor allem auch an der Durchführung durch zwei Damen der MB-Dienststelle, die uns an das Thema mit ein paar netten Methoden herangeführt hat, die ich mir gleich für den Kommunikationskurs gekrallt habe. Denn das Thema lässt sich wirklich 1:1 in einer Doppelstunde durchführen.
Phase 1: Eruieren von Diskussionsfeldern
In einem Zumpad sammeln die SuS zu Beginn schriftlich Themen, die sie für diskussionsdürftig halten. Frisch von der Leber, ohne Begrenzung auf einen Fixpunkt. Alles ist erlaubt. Die fertige Auslistung wird so, wie sie ist, in eine vorbereitete mebis-Abstimmung überführt (copy and paste in das Eingabefeld) und als Multiple Choice Frage angelegt, in der die Lerngruppe mehrere Antworten anklicken kann. Dann wird über die angelegten Themen demokratisch per Mausklick abgestimmt. Die Leute können hierbei drei Stimmen vergeben. Die drei gewichtigsten Themen wurden zur Diskussionsgrundlage in der Stunde erhoben. Für mich als Lehrkraft wirklich sehr interessant, da man wieder mal sieht, wie komplett anders die Kinder die Baustellensituation bei uns an der Schule erleben.
Phase 2: World Café
Wir erstellen nun drei “Diskussionsinseln” durch das Zusammenschieben von Tischen und breiten auf jeder Insel ein großes Din/A2-Plakat als “Tischdecke” aus, auf der jeweils ein Trennstrich eine Zweiteilung andeutet. Jedem der Tische wird nun eines der drei Themen zugeordnet. Die Lerngruppe postiert sich nun an einem Tisch zu einem der drei Themen nach Belieben und diskutiert nun in Kleingruppen über sieben Minuten. Auf der Tischdecke soll jeweils auf der einen Seite der positive Status Quo des Themas festgehalten werden. Auf die rechten Seite schreiben die Leute die eruierten Desiderate auf und formulieren gleichzeitig hierzu mögliche Lösungsansätze.
Nach Ende der Arbeitszeit löst sich die Tischgesellschaft auf und jeder setzt an einen neuen Tisch, dem ein anderes Thema zugeordnet ist. In den sieben Minuten sollen sie sich zunächst die Notizen der Vorgruppe ansehen und gegebenenfalls ergänzen, kommentieren, diskutieren und bewerten. Runde drei läuft ebenso. So hat nach dem Ende des letzten Vorgangs jeder Teilnehmende zu jedem der drei Themen ausreichend Kontakt gehabt.
Phase 3: Wrapping things up
In einem letzten Schritt wird nun jede Gruppe dazu beauftragt, zu ihrem vorliegenden Thema die drei Anregungen zu wählen, die am vielversprechendsten klingen, und diese jeweils auf eine von drei Kärtchen zu schreiben. Anschließend wird ein Teilnehmer pro Gruppe an die Tafel gebeten und hat zwei Minuten zeigt, die drei Lösungen überzeugend vorzubringen. Jedes der Kärtchen wird nach der Besprechung an der Tafel fixiert. So wird mit allen drei Gruppen verfahren, sodass am Ende neun Kärtchen mit Lösungsvorschlägen an der Tafel zu lesen sind.
Phase 4: One for the road
Zum Ende der Sequenz erhält jeder in der Gruppe drei Punkte zum Ankleben. Diese kleben sie beim Verlassen des Zimmers an die drei der neun Lösungen, denen sie am meisten zustimmen. Am pädagogischen Nachmittag wäre dieses Trio dann der Fokus unserer Entwicklungsbestrebungen. Im Konversationkurs haben wir so Stoff für weitere Diskussionen in der nächsten Stunde.
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Mit dem ersten April April begehe ich dieses Jahr einen ganz besonderes Jubiläum. Mein Blog wird zehn. Eine ganze Dekade bin ich nun als bloggender Lateinlehrer unterwegs. Vor 10 Jahren war die Bloglandschaft noch sehr aufregend. Man tauchte ein in eine Welt von hochmotivierten Lehrkräften, die auf ihrer digitalen Präsenz innovative Arten der Unterrichtsgestaltung präsentierten und sich wie selbstverständlich vernetzten, diskutierten und sich gegenseitig zu tollen Sequenzen inspirierten. Für mich war das damals komplett neu.
Old School
Ich war noch relativ frisch im Beruf und durch meine Referendarsausbildung komplett in den alten Spuren verhaftet. Ich bekam 2007 noch das old-school Komplettpaket auf den Weg: Das Arbeiten mit analogen Stundenentwürfen, das Arbeiten mit OHP-Folien, das handschriftliche Erstellen von Bewertungs- und Umrechnungstabellen bei der Bewertung von Textproduktion. Einfach alles. Und das spiegelte sich auch wider in meinem Arbeitszimmer: Dort tummelten sich meterweise Leitz-Ordner voll von Hand geschriebenen Unterrichtsentwürfen, Klarsichtfolien und Kopien. Meine Schultasche war damals noch mit der Intention gekauft worden, möglichst viel Material dort unterzubringen. Und so entschied ich mich für ein Modell, das von sich behauptete, ganze vier Leitz Ordner beherbergen zu können. Aus heutiger Sicht ein Wahnsinn. Denn dass das auch ohne derartigen Ballast funktioniert, erfuhr ich über die Bloglandschaft. Frau Schütze berichtete regelmäßig auf ihrem Blog über ihre Unterrichtsvorbereitung mit Hilfe von Evernote. Herr Larbig zeigte, wie man mit Hilfe eines Dokumentenscanners sein Büro komplett papierlos machte. Und Jan-Martin Klinge präsentierte das Leben mit OneNote. All das wollte ich auch.
New School
Mein erstes Tablet. Anno 2013.
Und so ging es los mit einer digitalen Webpräsenz. Erst noch auf einem eigenen Server, dann, als ich kalte Füße deswegen bekam, bei WordPress selbst, wo ich anonym meine Anekdoten zum besten geben konnte. Gleichzeitig lief die Vernetzung über Twitter… und über andere Dienste, die kamen und gingen. Flipboard, Pinterest, Google Plus, Scoop it! und einiges mehr waberte gelegentlich an die Oberfläche und verschwand dann wieder sang- und klanglos in den Tiefen des Netzes. Ebenso auch die Hardware. Mein HTC Flyer wurde ersetzt durch eine Armada an Samsung Geräten: Ein Note 8.0, ein Tab S3, ein Tab S7. Dann kam das Abenteuer Lehrerdienstgeräte. Und die lange Reise der Streaming Sticks. Über die Jahre habe ich wohl fast alles ausprobiert, was auf dem Markt ein bisschen Hoffnung versprach: Ein Dongle von Samsung, der EZCast, der EZCast Pro, der Microsoft Wireless Display Adapter. Die Geräte kamen und gingen. Und der Blog blieb bestehen. Und das eigentlich sehr erfolgreich – bis 2018 das Gespenst DSGVO umging und einigen Präsenzen ein jähes Ende setzte. Die Verpflichtungen, die mit Impressumszwang, Datenschutzerklärung und Nennung einer realen, juristischen Person, war für viele zu stressig (und auch gefährlich) und veranlasste einige Blogbesitzer, ihre Seiten auf privat zu stellen – oder komplett zum Netz zu nehmen. Ich gehörte dazu. Im Nachhinein ein ziemlicher Fehler.
Zäsur
Denn das Bloggen ging mir tatsächlich sehr ab. Es hatte mir immer sehr geholfen, meine Gedanken zu ordnen und Frustrationen sinnvoll zu kanalisieren. Das fehlte mit einem Mal. Zusammen mit den ganzen Followern, die sich nicht nur über Twitter, sondern über diverse Reader versammelt hatten und rege in den Austausch getreten waren. Als ich daher 2020 wieder einen Blog eröffnete, musste ich mehr oder weniger bei Null anfangen. Kommentare zu Artikeln wurden deutlich rarer oder verlegten sich gleich in soziale Netzwerke, wo sie im Datennirwana verschwanden. Wieder eine Lektion gelernt.
Der gelassene Großvater
Insgesamt ist es seit dem Relaunch ruhiger geworden. Oder vielleicht auch ich. Die Sturm-und-Drang-Zeit, mit der man jeden Trend mitgemacht und sich in jeden EdChat oder Blogparade oder -stöckchen einklinkte, sind einfach vorbei. Der Fokus hat sich verlagert. Stürmen und Drängen tun andere. Und ich schaue aus der entfernten Warte zu. Wie der gute alte Opa aus der Werthers Echte-Werbung (die übrigens dreißig Jahre später ganz schön unangenehm zum Ansehen ist)
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