• Latein,  Technik,  Unterricht

    H5P Olé – Teil 9: Drag and Drop

    Es wird mal wieder Zeit für ein bisschen H5P.  Nachdem wir uns in der 1. Folge schon einmal mit dem Thema Drag the Words auseinandergesetzt haben, folgt heute eine leicht erweiterte Form: das sogenannte Drag and Drop. Letztendlich ist das Prinzip dasselbe. Dieses Mal soll Text allerdings nicht in Textlücken, sondern in Ablagezonen gezogen werden, die vorher definiert worden  sind. Ungefähr so:

    Wie geht’s?

    Wie üblich wird die entsprechende Aktivität Drag and Drop im ausladenden H5P-Menü ausgewählt. Es erscheint die gewohnte Oberfläche, die dieses Mal in zwei Schritte eingeteilt ist.

    Die H5P-Oberfläche von “Drag and Drop”

    Nachdem wie üblich der obligatorische Aktivitätstitel in der Kategorie Name eintragen ist, lässt sich in Schritt 1 zunächst ein Hintergrundbild für die Aktivität auswählen. Auf diesem werden später verschiedene Ablagezonen und dazugehörige Textfelder platziert. Dies passiert in Schritt 2:

    Erstellen und Definieren von Ablagezonen

    Ein Rahmen wird benannt und transparent.

    Mit einem Klick auf den ersten Button oben links entsteht eine erste sogenannte Ablagezone, die zunächst im Feld Beschriftung benannt werden muss, damit H5P sie später dem gewünschten Textfeld zuordnen kann. Soll die Ablagezone (teilweise) transparent sein, damit der Hintergrund zu sehen ist, nicht vergessen die Hintergrunddeckkraft im Wert ein bisschen zu drosseln (bei 100 überdeckt die Ablagezone den Hintergrund komplett, bei 50 scheint er teilweise durch). Das war es aber auch schon fürs Erste. Nach einem Klick auf den Button Fertig erscheint unser erster Rahmen, den man mit Hilfe der Maus an die gewünschte Stelle verschieben und zur Not auch in der Größe anpassen kann. Auf diese Weise werden weitere Rahmen erstellt, benannt und an die richtige Stelle im Hintergrund verfrachtet.

    Ein erster Rahmen ist erstellt und kann nach Belieben verschoben und im Format angepasst werden.

     

    Erstellen und Definieren von Textfeldern

    Sobald dies erledigt ist, werden nun die Textfelder erstellt und mit den gezogenen Rahmen verknüpft. Hierzu wird im Menü mit dem T-Symbol in der oberen Leiste ein Feld erstellt und mit Text gefüllt, der im Textfeld erscheinen wird. Darunter finden sich in einer Auflistung alle bisher erstellten Ablagezonen, in die man das Textfeld ziehen kann. Auf diese Weise ergeben sich zwei mögliche Szenarien:

    1. Wir setzen ein Häkchen auf die Ablagezone ionisch und bestätigen die Auswahl anschließend mit einem Klick auf den Button Fertig. Damit ist die Aktivität so eingestellt, dass die Ablagezone nur eine Zuordnung akzeptiert. Würde man ein falsches Textfeld dort ablegen wollen, würde dieses wieder von H5P hinausbefördert werden. So etwas ist für niederschwelligere Aufgaben geeignet, bei denen die geneigte Nutzerschaft solange herumprobieren kann, bis die richtige Antwort im wahrsten Sinne des Wortes hängen bleibt.
    2. Wer erst im Nachhinein enthüllen will, ob die Zuordnungen richtig sind, markiert unter Wähle die Ablagezonen, in die das Element gezogen werden kann (inkl. Distraktoren) einfach alle dort angebotenen Ablagezonen. Auf diese Weise kann das Textfeld überall platziert werden, selbst wenn es falsch ist. Die Unterscheidung darüber muss der Aktivität allerdings in einem letzten Schritt beigebracht werden.
    Zwei unterschiedliche Einstellungen für die Textfelder; links Option 1, rechts Option 2

    Zuordnung von Textfeld und Ablagezone

    Um eine Ablagezone abschließend mit dem dazugehörigen richtigen Textfeld zu verknüpfen, muss der Rahmen der zu bearbeitenden Ablagezone angeklickt werden. In dem sich öffnenden Menü Wähle die in dieser Ablagezone korrekten Elemente kann man nun eines der Textfelder mit einem Klick als das korrekte definieren und anschließend mit Fertig abschließen. Ebenso verfährt man mit den restlichen Ablagezonen, bis jeder Topf seinen passenden Deckel gefunden hat.

    Drag and Drop für Grammatikarbeit

    Eine kleine Zusatzoption habe ich in folgender Übung verwendet:

    Hier sollen Schüler zu den Ablagezonen, die mit deutschen Verbformen betitelt sind, die lateinischen Entsprechungen, die als Textfelder daherkommen, zusammenfinden. Die Machart ist exakt dieselbe, allerdings hat die Sache einen buchstäblichen Haken; nämlich beim Erstellen und Benennen des Rahmens. Hier ist bei Zeige Beschriftung einfach das Häkchen gesetzt, und der Rahmen zeigt sich jeweils mit einer deutschen Überschrift. Geht ganz fix.

    Mit dem Häkchen auf “Zeige Beschriftung” lassen sich die Namen der Rahmen einblenden.

    Weitere Aktivitäten, die mit Drag & Drop erstellt wurden

     

    Wie die Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.
    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität hat, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 10.

    Bildverzeichnis

    https://de.wikipedia.org/wiki/Europa_(Tochter_des_Agenor)#/media/Datei:Pompeiii.Europa.iFresco.jpg

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  • Pädagogik,  Technik,  Unterricht

    Intims 🤭

    So wie viele andere Schulen in Bayern, nutzen auch wir die von der Stadt München bereitgestellte Version von Microsoft Teams. Zu Beginn habe ich das Programm nur als Browser-Version genutzt, da ich keine Lust hatte, nach Zoom, Jitsi und WebEx Teams nun noch ein weiteres Konferenzsystem auf meinem Rechner zuzulassen. Nachdem ich aber über die Ferien mal meinen Rechner platt gemacht habe, habe ich mir aber dann doch mal die neue Version von Teams als App heruntergeladen… und lieb gewonnen. Denn die Zusatzfunktionen, die dadurch möglich sind, sind signifikant. Ich will mal kurz zeigen, was ich meine und die zusätzlichen Funktionen in einer regulären Unterrichtsstunde in der Oberstufe Englisch präsentieren:

    Audio Streaming

    Ich beginne jede Sitzung als geplante Besprechung und öffne sie zehn Minuten vor regulärem Unterrichtsbeginn, damit die Schüler Zeit haben, sich einzuloggen. In dieser Zeit übertrage ich einen selbst erstellten Ladebildschirm mit ersten Hinweisen für die anstehende Sitzung. Dank App kann ich neben Bild zusätzlich sogar den Audiostream meines PCs übertragen. Und so habe ich meinen Oberstufenkurs Anfang der Woche mit Ladebildschirm und Fahrstuhlmusik zugleich überrascht und verstört. Dieser hier zum Beispiel. Aber wie man an der Umfrage sieht, erfreute sich das ganz zufriedenstellender Beliebtheit und sorgte so bereits vor Stundenbeginn für gute Stimmung.

    Stundenstart mit Ladidah…

    Breakout Rooms

    Die Stunde selbst beginnt wie immer mit ein bisschen Rekapitulation. Verschiedene Schüler müssen Vokabeln definieren Lerninhalte vom letzten Mal wiedergeben oder aber auch Cartoons zum aktuellen Thema besprechen. Um die Interaktion der Schüler untereinander zu fördern, kommt hier meine absolute Lieblingsfunktion dazu, die in der  Browserversion überhaupt nicht existiert: die Breakoutrooms.

    Breakout Rooms!

    Die Dinger sind in Windeseile erstellt. Man gibt einfach die Anzahl an Räumen an, die man kreieren will, und mit einem Klick werden Schüler nach dem Zufallsprinzip in eine dieser Lokalitäten verfrachtet. Dort erledigen sie nun einen zuvor ausgestellten Arbeitsauftrag erledigen, den sie kollaborativ mit den enthaltenen Microsoft-Tools erstellen. Jeden dieser Räume kann man während der Bearbeitungszeit als Lehrkraft betreten und hineinhorchen, um nachzuprüfen, ob und wie zielführend die Gruppen mit der gestellten Aufgabe zurande kommen. Vor allem in der Oberstufe ist so ein Arbeiten eine wahre Freude. Hier sieht man erstmal, was ein paar in der Gruppe nicht nur sprachlich, sondern auch medientechnisch drauf haben. Während ein Teil der Gruppe mündlich die Ergebnisse diskutiert und entscheidet, welche der Aspekte die relevanten sind, wird von einem anderen Teil auf dem Word-Dokument die schriftsprachliche Arbeit geleistet.

    20 Schüler erstellen gleichzeitig eine Lösung

    Es wird formuliert, aufgelistet, zusammengefasst, umarrangiert, korrekturgelesen, auf mündliche Hinweise hin ausgebessert und sprachlich verschönert. Andere wiederum arbeiten im Präsentationsmodus mit einem Bildbearbeitungsprogramm und kümmern sich in Gimp um die grafische Ausgestaltung des Endprodukts. Wie von Geisterhand werden Rahmen gezogen, Masken und Ebenen übereinander gelegt, geschnitten, Bilder eingefügt, skaliert, gedreht und am Ende in das Word-Dokument eingefügt.
    Damit kommen die Gruppen in nur 15 Minuten zu Ergebnissen, die wir im Unterricht so niemals hinbekommen würden.  Über so viel Eigeninitiative und Arbeitsenthusiasmus kann ich nur staunen. Und freue mich dabei wie ein kleines Kind.

    Anbei daher eine kleine, freudvolle Galerie der Arbeitsaufträge, die ich dem Kurs auf die Breakout Rooms verteilt habe. Zusammen mit ein paar ihrer Ergebnisse:

    • Nach einer Dokumentation über Fridays for Future, in denen wir die Pros und Cons gemeinsam auf einem Word-Dokument als Mediation gesammelt haben, sollte der Kurs in drei Gruppen nun eine eigene Umweltorganisation gründen: Komplett mit Namen, Logo und einer Agenda:
    • Auf Basis eines deutschen Textes soll der Kurs in Kleingruppen daraus eine neue Textsorte kollaborativ erstellen. Die eine Gruppe macht aus dem Text einen seriösen, englischsprachigen Artikel, die andere eine informelle eMail. Die letzte erstellt ein Skript zu einem Interview zwischen dem deutschen Autor und einem englischen Nachrichtensprecher. In einem zweiten Schritt soll jede Gruppe eine andere korrekturlesen und Anmerkungen machen. Die Endredaktion übernehme ich.

     

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  • Technik,  Unterricht

    Mebis-erl was geht immer – Folge 4: Der Mebis-Test

    Für mich persönlich war in der Lernplattform von Mebis der Test immer der finale Endgegner. Ich wusste seit Jahren, dass diese Aktivität existiert, bin immer neugierig drum herumgeschlichen, habe dann aber nach den ersten Klicks immer entnervt aufgegeben. Höhepunkt der Frustration war ein kleiner Lesetest, den ich letztes Jahr für meine Oberstufe in Englisch zu The Great Gatsby machen wollte. Nichts Großes: Ein paar Fragen nach dem multiple choice-Muster, ein paar Kurzantworten, hier und da etwas einsetzen, verschieben, ein bisschen selbständiges Zusammenfassen und Argumentieren und am Ende ein vordefiniertes Feedback. Einfach etwas Abwechslung und selbstbestimmtes Lernen für die Stunde erstellen. Nix war’s. Insgesamt hatte ich für die Phase im Unterricht nicht mehr als 15 Minuten veranschlagt. Bis die fünf windigen Fragen in einem Mebis-Test verwurstet waren, waren zweieinhalb Stunden vergangen. Ich kam mit dem Format einfach nicht zurecht. Nicht nur das Erstellen der Aufgabentypen war deutlich fordernder als bei H5P, das ich bis dato kannte. Allein das Erstellen eines Testrahmens und dessen Wiederauffinden, um ihn zu verfeinern, stellte mich vor einige Probleme.

    Aber nun – 2 Jahre und einige Mebis Tutorials später – habe ich jetzt meinen Endgegner bezwungen. Ich kann Mebis-Tests! Und damit auch ihr etwas davon habt, möchte ich meine Erkenntnisse gerne der Nachwelt hinterlassen. Nämlich in Form einer kleinen Videoreihe. Häppchenchenweise.

    Den Anfang macht ein kurzes Video über die Basis eines jeden Mebis-Tests: Das Erstellen eines Testrahmens -die Starters Edition. Die Profi-Variante folge zu entsprechender Zeit.

    Das Erstellen eines Testrahmens

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Fragetypus “Freitextfrage”

    Freitextfrage
    Kurzantwort
    Numerisch
    Wahr-/Falsch
    Multiple Choice
    Lückentext
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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Mebis reborn?

    Runde 2 im Lockdown am Ende der Weihnachtsferien. Was hat sich nicht alles über die Weihnachtsferien an Spannung aufgebaut, wie es 2021 weitergehen soll. Das Ferienende? Ungewiss. Ebenso das Modell, mit dem wir 2021 starten. Hybridunterricht? Geteilte Klassen? Distanz? Dann das Technikdilemma: Mebis war bereits vor Weihnachten mehrmals zusammengebrochen. Unser Kultusminister daraufhin durch die Presse abgewatscht und angezählt worden. Es wurde viel versprochen, um die Plattform für 2021 flott zu bekommen (bzw. “zu ertüchtigen”, wie es im O-Ton hieß, was fast schon nach einer lebenserhaltenden Maßnahme klingt). Dann kurz vor Ferienende eine Pressekonferenz unmittelbar vor Schulbeginn, die alles regeln sollte. Das Konzept : Schulen bleiben zu bis Ende Januar zu. Mebis wird ausgebaut, im selben Atemzug jedoch mit einem bayernweiten Schichtplan bedacht, nach dem sich Schulen dort sukzessive über den Tag dort anmelden sollen. Als wäre das nicht schon ernüchternd genug, werden noch zusätzlich alternative Formate angepriesen, die sich statt Mebis nutzen lassen (sogar das viel gescholtene Zoom fällt in diesen Minuten!). Im ersten Moment klang das nicht wirklich so, als sei das Versprechen, Mebis nach den Ferien für den Ansturm der Anmeldungen adäquat zu rüsten nicht einzuhalten gewesen… Sehr schade.

    Und nu?

    Fehlermeldungen kennen- und lieben lernen….

    Und und dann war er da, der erste Schultag. Und ein Großteil der Leute hat vermutlich mit allem gerechnet. Aber nicht, dass die stabilste Plattform in diesen Tagen tatsächlich Mebis ist. Ausgerechnet die Plattform, die über die Wochen so viel Prügel hat einstecken müssen. Sie läuft. Von einem kleinen Aussetzer gegen Mittag abgesehen. Aber man kann damit arbeiten. Sogar richtig flott. Microsoft Teams hingegen geht in diesen Tagen zu gewissen Peakzeiten deutlich in die Knie. Präsentationen funktionieren oft nur zeitverzögert mit bis zu 10 Sekunden Latenz, Schüler fliegen vereinzelt bei großen Konferenzen einfach aus den Meetings oder können aufgrund eines zu langsamen Netzwerkes zuhause gar nicht beitreten (wenn nebenher beide Elternteile im Home Office arbeiten, kein Wunder). Gemeinsam beschreibbare Word-Dokumente lassen sich nicht öffnen. Das in Teams integrierte Onenote generiert gerne mal nicht mehr als eine Fehlermeldung. Zwar nur ab und an, aber die eierlegende Wollmilchsau ist Microsoft Teams definitiv nicht. Zudem kristallisiert sich bereits nach zwei Tagen bei den Klassen eine gewisse Müdigkeit heraus. Aufgrund der Video-Konferenz-Euphorie, die seit Ende letzten Jahres ausgebrochen ist, wird der Stoff jetzt fast ausschließlich in diesem Format vermittelt. Folglich sitzen manche Klassen teilweise fast bis zu fünf Stunden am Stück in Videokonferenzen. Das schlaucht ungemein. Deswegen habe ich mir angewöhnt einen ausgewogenen Mix aus Teams und Mebis zu erstellen. Das Erklären und Einüben von Grammatik-Phänomenen erledige ich mit einer regulären Videokonferenz, das Übersetzen vom Lektionstext wird teilweise auf die Lernplattform verlagert und mit diversen interaktiven Übungen verfeinert, was Teams gar nicht leisten kann (Warum auch? Dafür ist die Plattform ja auch vorrangig nicht konzipiert). Auf diese Weise kann jeder ein bisschen seinem Lerntempo gemäß arbeiten und so viel Zeit in die Aufgaben investieren, wie er es selber für nötig hält oder hat.
    Ich merke zunehmend, dass mir Mebis mehr und mehr gefällt. Ja, es hat quirks und Fehler. Hier und da wirkt die eine oder andere Aktivität im Design oder Konzept etwas altbacken (Ein Forum im Jahre 2021? Puh…). So altbacken, dass der Kultusminister selbst von nicht zukunftsfähig redet. Aber ist Videounterricht tatsächlich die Zukunft, wie es gerne in den Medien suggeriert wird? Bildet er eigentlich nicht nur genau denselben Unterricht ab, den wir schon analog gewohnt sind? Ist das zukunftsträchtig? Nein. Das ist bequem. Nichts anderes. Da bietet Mebis einfach etwas anderes. Nämlich eine gewisse Flexibilität, die mir kein anderes Gesamtpaket in der Form bieten kann. Und mit ein paar PS mehr unter der Haube ist da richtig viel möglich.

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  • Technik,  Unterricht

    Mebis-serl was geht immer: Folge 3: Das Ein-Themen-Format

    Im Zuge der Pandemie in 2020 sind in Mebis Klassen-Kurse, die nach unterschiedlichen Fächern gestaffelt sind, immer beliebter geworden. Über ein ganzes Jahr verteilt kann es dann allerdings doch etwas quetschig und unübersichtlich werden. Nur gut, dass es für diesen Fall das Ein-Themen-Format gibt, mit dem sich Ordnung in das Durcheinander bringen lassen kann. Und mit dem neuen Update stehen dort Features zur Verfügung, die man bis dato nur mit ein bisschen Trickserei erstellen konnte. Oder durch Anfrage bei dem Mebis-Gurus Anne Katrhin Weiss und Stefan Hanauska.

    Unterordnen von Tabs

    Tabs lassen sich recht einfach bereits bestehenden unterordnen, damit sich so Unterkategorien erstellen lassen. Um das zu erreichen, legt man wie immer einen neuen Tab mit Hilfe des Plus-Zeichen an. Diese sind zu Beginn wie üblich auf derselben Ebene wie die restlichen angeordnet.

    “Abschnitt 7” als regulärer Tab

    Um diese nun eine Ebene nach unten zu verlegen, wählt man beim neuen Tab nun unter Bearbeiten > Abschnitt bearbeiten die Option Tab auf untergeordneter Ebene. Damit wird dieser Tab dem letzten untergeordnet und erscheint nun innerhalb des letzten übergeordneten Tabs (in unserem Fall innerhalb des Tabs Links und Ressourcen).

    “Abschnitt 7” ist nun mit anderen Tabs dem Menü “Links und Ressourcen” übergeordnet

    Da innerhalb von Links und Ressourcen schon Material eingestellt war, wird dieses in ein automatisch angelegtes Untermenü verfrachtet, das standardmäßig mit Index benannt und als Startseite markiert ist. (Die neu angelegten untergeordneten Tabs finden wir direkt daneben). Möchte man ersteren umbenennen, gibt man in den Einstellungen im Feld Name des ersten Tabs auf untergeordneter Ebene ein einfach einen neuen Namen ein et voilà. Das war’s. Unseren neuen Tab (Abschnitt 7) können wir auf die übliche Art umbenennen (Bearbeiten > Abschnitt bearbeiten > Name des Abschnitts > Häkchen setzen bei Angepasst > Umbenennen)

    Farben in Tabs

    Zusätzlich lässt sich mit der Verwendung unterschiedlicher Farben Ordnung in die Menüs bringen. Hierfür stehen unter Bearbeiten > Abschnitt bearbeiten diverse Möglichkeiten zur Verfügung. Mit Schriftfarbe und Hintergrundfarbe kann man beispielsweise den gewählten Tab optisch komplett neu definieren. In beide Felder lassen sich hierfür Farben in Hexadezimal, RGB oder sogar in englischem Wortlaut eintragen, die anschließend übernommen werden. Wer nicht weiß, in welcher Code seiner Lieblingsfarbe entspricht, hat im Netz unzählige Möglichkeiten, das herauszufinden. Ich persönlich schaue immer beim Google Color Picker vorbei, der die gewählte Farbe sowohl in Hexadezimal als auch in RGB ausgibt.

    Der Google Color Picker stellt ausgewählte Farben im Hexadezimal (#)- und RGB-Code dar (siehe links). Die Werte lassen sich problemlos in Mebis in “Schriftfarbe” und “Hintergrundfarbe” kopieren.

    Wer lediglich eine kräftige Grundfarbe braucht, kann die Farben auch einfach auf Englisch definieren. In unserem Beispiel machen wir aus unserem Home-Tab eine Schaltfläche in den Münchner Stadtfarben gelb und schwarz. Soviel Lokalkolorit muss sein!

    Münchner Kindl-Look 🙂

    Andere Schriftart

    Mit der Schaltfläche CSS-Anpassung ließen sich sogar die Schrift des Tabs selbst definieren. Eine kleine Auswahl an möglichen Befehlen findet sich hier.

    In den Beispielen wurde der Tab entsprechend der Beispiele auf der Homepage von KA-Mediendesign jeweils mit veränderter Schriftgröße und Farbe einmal in Kapitälchen und einmal in Kursiv verändert. Geht echt fix!

    Tab in Kapitälchen und Arial
    Tab in Arial und Kursiv
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    4.5
  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Lockdown 2

    Reden wir nicht um den heißen Brei herum: Das war mit Abstand der absurdeste Jahresausklang an der Schule, den ich in meinen Dienstjahren erlebt habe. Normalerweise ist die Vorweihnachtszeit ja bekanntlich ohnehin an einer Schule alles andere als staad und besinnlich, aber dieses Jahr stolperte man von einem Chaos ins nächste. Kurz vor den Weihnachtsferien überschlugen sich die Ereignisse. Jeden Tag gab es irgendeine zusätzliche Neuigkeit, die alles auf den Kopf stellte. Erst wurden wegen des harten Lockdowns zunächst die mittleren Klassen Unterricht in halber Besetzung anberaumt. Einen Tag später sollten sie komplett in den Distanzunterricht. Nach dem Wochenende war klar, mit dem heutigen Tag sind alle Klassen zuhause. Für die oberen Klassen gebe es Ausnahmeregelungen. Sagten zumindest die Medien. Offiziell hieß es am Montag früh, dass das Distanzmodell ALLE Klassen ausnahmslos betreffe. Ab Mittwoch wird also von allen aus der Distanz gearbeitet. Allerdings darf nicht unterrichtet, sondern nur gelernt werden. Das Kultusministerium erschafft aus dem Nichts die Unterscheidung von Distanzunterricht (neuen Stoff beibringen, eventuell mündlich prüfen) und Distanzlernen (Altgelerntes selbständig einüben und vertiefen), das natürlich etwas völlig anderes ist als das Lernen Zuhause, das im Schuljahr 2019/20 ab Mai praktiziert wurde.

    Das Verbot, nun nicht mehr online unterrichten zu dürfen, verärgert und frustriert zugleich. Seit Monaten sind wir aufgefordert gewesen, uns digital weiterzubilden. Wir haben als Kollegium fleißig in unserer Freizeit Fortbildungen zu MS Teams besucht, haben uns gegenseitig in SchilFs unter die Arme gegriffen, die Klassenzimmer aufs Streaming eingerichtet, probeweise Elternsprechtage und Konferenzen über die Plattform abgehalten und uns mit der Technik vertraut gemacht – nur um jetzt gesagt zu bekommen, dass wir das jetzt auf einmal doch wieder nicht sollen!? Dienstag in der Früh war deswegen die Stimmung entsprechend am Boden. Und zwei Stunden später kam dann eine neue Nachricht aus dem Kultusministerium. Distanzunterricht mit Streaming sei nun doch möglich, aber nicht verpflichtend. Man verstehe den Aufschrei der Verbände nicht, ein Verbot stand nie zur Debatte, man sei missverstanden worden. Was auch immer man an dem Ausspruch “Distanzunterricht findet in den betreffenden Klassen nicht statt” auch missverstehen kann. Um das lästige Thema nun zu beenden, hat sich auf wundersame Weise seit gestern in die Meldung wie von Geisterhand auch das Adjektiv Verpflichtender an Distanzunterricht geschlichen. Klamheimlich, still und leise… Aber der Schaden ist da. Und die Presse drückt den Finger genau dort rein, wo es richtig weh tut.

    Großer Dank geht in diesem ersten Drittel des Schuljahres übrigens an die Stadt München, die alles Menschenmögliche tut, um uns als Sachaufwandsträger unter die Arme zu greifen. Da von den bis Ende 2020 zugesicherten Dienstlaptops für Lehrer weit und breit nichts zu sehen (und in der Presse auch nichts mehr zu hören) war, hat die Stadt sukzessive versucht, das in den Schulen bestehende Equipment durch Patches so zu konfigurieren, dass man uns in der jetzigen Zeit ein Maximum an Flexibililtät bieten kann: Die Rechner haben nun freigeschaltete Mikrofone, die DokuCams lassen sich per USB nun als WebCams benutzen, sämtliche Geräte kann man nun mit nach Hause nehmen und als Arbeitslaptop zuhause ans Netz hängen – alles Dinge, die vor einem Jahr nicht möglich gewesen wäre, wo alles nur innerhalb des pädagogischen Netzes lauffähig war. Es sind viele kleine Puzzleteile, die da zusammenkommen. Aber man sieht: innerhalb der Schule ist dieses Jahr richtig viel passiert. Und das stimmt mich schon ein bisschen stolz.

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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Wieder zu?

    Heißt das jetzt, wir gehen sofort auf Distanzunterricht und die bisherige Planung ist wieder komplett hinfällig?

    Um die Frage vom letzten Artikel zu beantworten: Ja, das war sie. Kurz eine halbe Stunde später erhielten wir die Nachricht, dass es keine geteilten Klassen gibt. Stattdessen werden alle Jahrgangsstufen ab 8 in Distanzunterricht geschickt. Alles darunter geht weiter in die Schule. Also alles in die Tonne: Gruppeneinteilung der Klassen, neue Präsenzpläne, Unterrichtsvorbereitung. Weg. Dafür alles auf Videokonferenz und Mebis umstellen. Ärmel hochkrempeln. Nochmal von vorn…

    Der Mittwoch geht – wie erwartet – turbulent los. Und frustrierend. Die Lernplattform Mebis begrüßte leider mit dem screen of horror.

    Ging ja gut los…

    Zum Glück hat sich das Problem nach einer knappen Stunde verdünnisiert. Aber die hämischen Kommentare blieben. Und die Verunsicherung. Immerhin hat sich das Kollegium über Monate in Fortbildungen über MS Teams und Mebis weitergebildet. Dass ersteres gleich zur ersten Stunde ausfiel, war… nun ja.. unvorteilhaft. Ich tat mein Bestes, um zu beschwichtigen – und begann für das Streaming aus dem Klassenzimmer weitere Räume einzurichten. Unsere Dokumentenkameras haben das drauf, müssen aber über Patches und diverse Kabel dafür vorbereitet werden. Die Inbetriebnahme über Teams habe ich mit einer Kollegin in einem kleinen Video dokumentiert, geschnitten und in unser Teams-Lehrerzimmer geladen – zusammen mit einem Belegungsplan, den die Leute von ihrem Rechner jeweils beschreiben können. Das Angebot kommt gut an – und läuft wie am Schnürchen. Die Kollegen streamen, was das Zeug hält und sind begeistert, dass das tatsächlich von der Schule aus möglich ist. Auch der Umgang mit Teams geht den meisten prima und fast selbstverständlich von der Hand. Hier zahlen sich die Fortbildungen von Christian Mayr aus. Auch die Schüler gehen mit dem Medium völlig routinert um: Beherrschen die Videokonferenz-Netiquette, arbeiten kollaborativ an erstellten Dokumenten, organisieren sich selbständig in Escape Rooms, präsentieren ihre Ergebnisse per Screen-Sharing-Funktion. Es ist eine wahre Freude. Es läuft croeinfach. Während draußen wieder das Chaos ausbricht. Drei Termine schweben mittlerweile als Ferienbeginn durch die Medien. Wann sind die Schulen zu? Retten wir uns in den 18.12., wie ursprünglich ausgemacht? Oder wird es der 16., wie die Kanzlerin in einer emotionalen Rede im Bundestag angedeutet hat? Oder kommt es zum Scenario von Dr. Söder, der die Schulen am liebsten gleich ab Montag zumachen will? Wie es ausgeht, wissen wir zu Beginn des Wochenendes nicht. Ich habe mich heute prophylaktisch von meiner Klasse verabschiedet und ihr ein schönes Wochenende respektive schöne Ferien gewünscht. Weiß der Geier, was passiert. Warum sollte dieses Jahr auch regulär zu einem Ende kommen?

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  • Allgemeines,  Alltag,  Technik,  Unterricht

    Advent und Appventskalender 2020

    Tote Hose am Black Friday

    Machen wir uns nichts vor: Auch die kommenden Wochen werden so völlig anders ablaufen als wir uns das noch vor einem Jahr vorgestellt haben. Vor allem jetzt in der staadn Zeit, in der die Tage kürzer und deutlich kälter werden, würde es einen geradezu magisch zu Weihnachtsmärkten und Glühwein locken, um dort in lockerer Runde ein bisschen Christmas-Flair einzuatmen und vom Vorweihnachtsstress eine kleine Auszeit zu nehmen. Aber nichts ist dieses Jahr. Die großen Plätze in der Münchner Innenstadt sind hell erleuchtet von Weihnachtsdeko, aber heuer ohne Buden und menschenleer. Der riesige Christbaum, der jedes Jahr auf dem Marienplatz vor dem Rathaus aufgestellt wird, ist wie immer fulminant prachtvoll, doch ohne das gewohnte Brimborium drum herum irgendwie traurig anzusehen. Ganz klar: Weihnachten passiert dieses Jahr drinnen, nicht draußen. Die Leute sind gezwungen, sich selbst in Weihnachtsstimmung zu bringen. Und sei es mit Hilfe von Technik. Das merkt man auch in der Schule.
    Unsere Schule veranstaltet in der Vorweihnachtszeit normalerweise kleine Adventsandachten, um ein bisschen Besinnlichkeit in den stressigen Schulalltag zu bringen. Hierfür ist für die Zeit bis zu den Ferien immer ein Raum vorgesehen und weihnachtlich geschmückt: Ein bisschen Tannengrün, andächtige Musik, Kerzenlicht und eine Lehrkraft, die eine kleine Geschichte vorliest, während die Schüler*innen andächtig lauschen und ein bisschen an Plätzchen und Stollen knabbern. Dieses Jahr geht das alles nicht.
    Deswegen haben sich die Fachschaften kurzerhand zusammen geschlossen und ein kleines Projekt gestartet und die Weihnachtsandachten kurzerhand ins Netz verlegt. Und zwar als digitales Kollaborationsprojekt. Das erste, an das ich mich überhaupt erinnern kann, seit ich an der Schule bin.

    Süßer die Glocken nie klingen in unserem Schulprojekt

    Interessierte Kolleg*innen aus allen Fachschaften haben hierfür kleine Weihnachtsgeschichten eingesprochen. Der stellvertretende Schulleiter hat separat dazu in die Saiten gehauen und knapp 2 Stunden Zithermusik eingespielt. Der Systembetreuer (meine Wenigkeit) hat daraus 24 Beiträge abgemischt, geschnitten und in Oliver Tackes fantastischen H5P-Adventskalender verfrachtet, der anschließend vom Homepage-Team auf die Seite der Schule hochgeladen wurde. So öffnet sich ab dem 1. Dezember jeden Tag ein Türchen mit einem kleinen Audiobeitrag, in dem die Schulfamilie für 2-3 Minuten bei ruhiger Zithermusik zu einer kleiner Lesung eingeladen wird. Natürlich ist nicht alles perfekt daran. Vor allem die Audioaufnahmen der Sprechbeiträge sind mitunter verhallt oder strotzen nur so vor Hintergrundgeräuschen, die ich notdürftig herausgefiltert habe. Aber das ist egal. Das Projekt zählt. Und es zeigt, wie viel tatsächlich innerhalb von nur ein paar Tagen digital auf die Beine gestellt wird, wenn jeder mit anpackt. Ich bin da richtig stolz drauf auf das Kollegium, das dieses Jahr ein bisschen die Technik für sich entdeckt hat.
    Und damit das so bleibt, gibt es auch dieses Jahr im Lehrerzimmer des Appventskalender, mit dem ich schon letztes Jahr für Interesse bzw. Kopfschütteln gesorgt habe. Die Vorlage ebenso wie die Beiträge, die täglich darin zu finden sind, werde ich sukzessive unter diesen Beitrag hochladen, für den Fall, dass jemand die Idee auch für das eigene Lehrerzimmer umsetzen möchte. Vielen Dank in diesem Zusammenhang nochmal an Marc-Andree Hennekes, von dem sowohl Original-Idee als auch die ursprünglichen Beiträge für den Appventskalender stammen.

    Appventskalender 2020 – Woche 1

    Appventskalender 2020 – Woche 2

    Appventskalender 2020 – Woche 3

    Kann losgehen… 🙂
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    H5P olé – Teil 8: Virtual Tour (360)

    Die Virtual Tour bei H5P habe ich als eine der ersten Apps der H5P-Software kennengelernt und fand sie von Anfang an recht schnieke. Wenn auch ein bisschen frustierend. Denn selbst erstellen war nicht. Ohne die entsprechende Technik geht Virtual Tour gar nichts. Eine 360-Grad-Kamera musste her. Und mit einem Samsung Smartphone fand sich auf die Schnelle sogar eine erstaunlich kostengünstige Lösung.

    Die Samsung Gear 360 liefert passable Aufnahmen.

    Für gerade mal 40€ bekam ich eine nicht mehr ganz so taufrische, aber für meine Zwecke völlig ausreichende Kamera, die per Bluetooth wunderbar mit dem Smartphone kommuniziert und bei entsprechender Beleuchtung ganz gute 360 Grad-Bilder zaubert. Diese lassen sich dann problemlos in H5P einbinden. Zum Beispiel so:

     

    Wie geht’s?

    Aber dabei bleibt es nicht.
    Ähnlich wie bei Find Multiple Hotspots lassen sich in den 360-Aufnahmen verschiedene Infopunkte anbringen, in denen sich verschiedene Medieninformationen verstecken lassen. Das geht mit der beinhalteten Maske blitzschnell:

    Mit den ersten vier Icons lassen sich wahlweise Text, Bilder, Audio-Dateien oder Videos im 3D-Bild platzieren. Die letzten beiden Icons sind die Aktivitäten Summary und Single Set, die in H5P auch als separate Aufgabentypen existieren und zwei Arten von Aktivitäten anbieten:
    Single Set (Aktivität rechts außen) ist eine recht einfache Aufgabe. In ihr werden die Lernenden mit mehreren Aussagen zu einem Thema (Definiert in Aufgabenbeschreibung) konfrontiert, aus denen sie die richtige Antwort herausfinden müssen. Summary erweitert diesen Typus und bietet mehrere dieser Aussagen hintereinander, aus denen mehrere richtige Antworten ermittelt werden müssen. Die oberste Aussage ist hierbei stets als die korrekte definiert. Die darauffolgenden Aussagen werden von H5P als falsch interpretiert:
    Die Maske zum Aufgaben-Typus “Summary” in der Aktivität “Virtual Tour (360)”

    Wird die Aktivität Summary dann in der 3D Tour angeklickt, werden sämtliche Aussagen willkürlich durcheinander gewürfelt und müssen von den Lernenden als korrekt ermittelt werden. Diese erscheinen – bei richtiger Auswahl – untereinander und ergeben so eine Zusammenfassung. Auch ein Feedback ist möglich, wenn man eines wie hier beschrieben definiert hat:

    Die richtigen Antworten werden bei “Summary” im Anschluss als Zusammenfassung dargestellt.
    Mit diesem fünf möglichen Arten der Interaktion lässt sich schon gut was anfangen. Wer noch ein bisschen mehr möchte, kann sich auf der Seite vom Zentrum für Unterrichtsmedien im Internet e. V. – kurz ZUM – eine erweiterte Version der Virtual Tour herunterladen und nutzen. Sie erweitert die bestehenden Interaktionsmöglichkeiten um weitere fünf Aktivitäten. Zu den meisten davon findet sich auf dem Blog bereits eine Anleitung:
    Zum Nutzen der zusätzlichen Funktionen müsst ihr euch auf der Seite von ZUM registrieren und habt dann Zugang zum H5P-Hub.
    Wie die Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.

    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität hat, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 9.

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    Apps im Unterricht – Folge 9: Squid

    Wenn es um Apps zum Erstellen von Notizen auf Android geht, führt irgendwann kein Weg an Lecture Notes vorbei. Seit meinem ersten Tablet ist das Programm von Acadoid Developer fester Bestandteil meines App-Fundus. In mehreren Beiträgen (hier, hier, hier und hier) habe ich mir das Programm mit seinen schier endlosen Einstellungen zur Individualisierung erschlossen und war sehr zufrieden damit. Dabei habe ich gar nicht gemerkt, dass über die Zeit ein paar echt nennenswerte Alternativen auf dem Markt erschienen. Squid ist eine davon. Die App ist insgesamt deutlich abgespeckter als Lecture Notes. Aber das muss nicht notwendigerweise ein Nachteil sein, wenn man einfach eine App sucht, um Notizen zu erstellen.

    Grundausstattung

    Optisch kommt Squid schlicht, aber eigentlich ganz schick daher. Die Notizen sind ähnlich wie in Lecture Notes in einer digitalen Bibliothek als Bücher arrangiert, die als Cover jeweils die erste Seite des Dokuments zeigen. Damit hat man auf einen Blick vor Augen, was den vergesslichen Schreiberling im jeweiligen Dokument erwartet. Mit einem Klick darauf öffnet sich dann der digitale Notizblock. Der kommt in der Grundausstattung sehr aufgeräumt und funktional daher: Auf einem vorgegebenen Hintergrund, der wahlweise im Linien- oder Karomuster daherkommt, lassen sich in allen möglichen Farben Notizen machen oder selbige bei Bedarf mit einem virtuellen Radiergummi löschen. Ich weiß, absolute Grundausstattung und für eine kostenlose App geht das auch vollig in Ordnung. Mehr ist aber in der Hinsicht aber auch nicht drin.

    Gehobene Ausstattung

    Bei einer Zahlung von einmalig 3,29€ lässt sich das so genannte Toolpack freischalten. Damit wird die App um ein Auswahltool, sowie ein Textmarker-Werkzeug erweitert, mit dem sich wichtige Aspekte in den Notizen in Highlighter-Manier in sämtlichen Farben markieren lassen.
    Noch umfangreicher ist in dieser Hinsicht die Premium-Version, für die man monatlich mit 1€ oder jährlich in einem Abo für 10€ zur Kasse geboten wird. Dafür bekommt man Zugang zu Linienpapier unterschiedlichster Couleur: Neben dem üblichen Karo- und Linienmustern gibt es selbige Versionen auch mit Rand, sowie Linienpapier für Musik, Templates für taktische Teamaufstellungen unterschiedlichster Sportarten, Baseball-Tabellen und Fußballfelder. Ganz besonders cool finde ich persönlich die üppige Auswahl an Vorlagen für Tagesplaner. Damit hat man permanent ein voll funktionsfähiges, gut aussehendes Filofax in der Tasche.

    Die insgesamt 49 Vorlagen, die man für sein Geld erhält, sind schön gemacht. Für mich als Lehrer kommen allerdings nur eine Handvoll davon in Frage, und solange ich nicht vorhabe, ein Baseballteam an der Schule zu etablieren, sind die meisten Templates eher eine nette Dreingabe denn eine tatsächlich lohnende Investition. Ob das die Abo-Option rechtfertigt? Bei mir eher nicht. Vor allem, da auch die Standard-Templates ausschließlich angelsächsische Kundenwünsche bedienen. Das gute liniert-kariert mit Rand gibt es leider nicht.

    Ein Auszug aus den möglichen “Papieren” der Deluxe-Version

    Ebenso neu in der Premium-Version ist das Feature, ganze Notizbücher entweder auf Dropbox- oder Box-Konten zu sichern. Diese Funktion lässt sich aber auch für die einmalige Zahlung von 3,29€ freischalten und erscheint mir tatsächlich sinnvoller als eine Unzahl von Linienpapier-Templates, die ich nie benötige.

    Menü

    Wo Lecture Notes mit Menüs im Überfluss überrascht und auch gerne mal überfährt, kommt Squid angenehm aufgeräumt daher. In den Leisten gibt es lediglich eine Handvoll Icons zur Verfügung:

    Klein, aber fein: Die Menü-Leiste

    Ein Image-Tool, eine Menü zur Farbauswahl und dann das Schreibwerkzeug, in dem man Einstellungen für das Zeichnen von geometrische Formen sowie den Freihand-Modus findet, in dem sich das Stift- oder Textmarkerwerkzeug auswählen lassen. Ersteres lässt sich durch Klick auch auf Druck sensibilieren. Für Besitzer eines S-Pens sehr komfortabel, denn so sieht das Schriftbild angenehm organisch aus. Gelöscht wird übrigens einfach mit dem Finger, da die App zwischen Haut- und Stiftkontakt unterscheiden kann. Prima.

    Die verschiedenen Schreibmodi im Überblick

    Flow-Erlebnis

    Den größten Vorteil bei Squid sehe ich allerdings in der nahtlosen Integration aus Evernote heraus. Denn das Programm schließt eine Kluft, die sich vor knapp zwei Jahren aufgetan hatte: Damals war es noch problemlos möglich, Dokumente aus Evernote heraus mit einer beliebigen App zu öffnen, zu bearbeiten und die editierte Version automatisch wieder in Evernote zu speichern. Das war richtig komfortabel. Umso genervter war ich, als das auf einmal nicht mehr funktionierte. Nach Aussage des Supports hing das nicht mit Evernote direkt, sondern viel eher mit den Limitierungen der verwendeten Android-Version zusammen. Und daran hat sich bis heute nichts geändert: Sobald ein Dokument in Evernote geöffnet wird (zum Beispiel ein PDF), wird es in die entsprechende App geladen, in der ich meine Änderungen vornehme. Diese muss ich innerhalb der App abspeichern, wo dann eine neue Version auf dem Tablet gesichert wird. Möchte ich diese wieder in Evernote haben, muss ich das gute Ding erstmal auf dem Tablet suchen und dann nach Evernote schieben. Man sieht, einfach ist anders. Zum Beispiel in Squid.

    Hier wird jedes PDF automatisch in der Bibliothek zwischengespeichert, sodass man problemlos seine Änderungen vornehmen kann, die das Programm automatisch übernimmt. Ist man mit den Notizen fertig, findet man das bearbeitete PDF in der Bibliothek und kann es über “Exportieren” das Dokument sofort wieder nach Evernote schicken. Nicht ganz so einfach wie früher, aber definitiv besser als das Gewurschtel von kurz zuvor.

    Damit ist Squid für mich im Moment wirklich das Tool, das beim Erstellen von Notizen und Bearbeiten von PDFs derzeit meine beiden laufenden Apps – Lecture Notes und EZPDF – ersetzt. Beide Apps können zusammen tausend Mal mehr als Squid. Aber für den Alltagsgebrauch ist mir dieses tausend Mal mehr auch mal schnell zuviel. Squid ist unaufgeregt, auf den Punkt gebracht und tut genau, was es soll. Klare Download- und Kaufempfehlung!

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    3.5