• Allgemeines,  Alltag

    Älter werden

    Es ist ein verregneter Sonntag Nachmittag, als ich mich nach abgeschlossener Vorbereitung tatsächlich mal einem neuen guten Buch hingeben kann. Mein neuer Tolino Vision Pro will ja endlich mal sinnvoll genutzt werden (Test folgt… irgendwann), und ich hab tatsächlich mal wieder Zeit und Muße zu lesen. Also ab auf die Couch, eReader an. Aber was lesen? Ich entscheide mich für Paul Auster. Er ist einer der wenigen Autoren, von dem ich wirklich alles lesen kann (so wie übrigens auch Jeffrey Eugenides). Nach zwei Seiten bin ich immer voll drin. So auch dieses Mal. Ich widme mich “Baumgartner”, Austers letztem Roman, bevor er letztes Jahr leider verstarb. Das Thema des Buches ist im ersten Moment so gar nicht meine Lebensrealität, dann aber auch wieder schon. Im Plot lernt ein alternder Professor mit dem Tod seiner vor zehn Jahren verstorbenen Frau langsam zurecht zu kommen. Einfühlsam, wortgewaltig und wie immer hochintelligent. Das Buch enthält mehrere Passagen, in die die Literatur der verstorbenen Frau verwoben ist (die auch noch Anna Blume heißt. Nachtigall, ick hör dir trapsen). Prosatexte, ein Gedicht. Literatur in Literatur – jeweils komplett anders geschrieben als das diegetische Geschehen, dem der Hauptplot folgt. Paul Auster verstand sein Handwerk. Keine Frage. Seine Worte berühren mich immer sehr. Wie auch seine Themen.
    Mein neuer Tolino
    Ich bin weit davon entfernt ein alternder Professor zu sein. Aber das Thema Endlichkeit hat sich in den letzten Jahren tatsächlich so ein bisschen in mein Leben geschlichen. Ich überrasche mich auf einmal bei abstrusen Rechenaufgaben: Mein Abitur ist jetzt 26 Jahre her. Wenn ich diese Anzahl an Jahren auf mein jetziges Alter rechne, bin ich in meinen Siebzigern. Wenn ich mein jetziges Lebensalter verdopple, lande ich bei den 90. Dass ich tatsächlich dieses Alter erreiche, ist mehr als unwahrscheinlich. Bin ich zufrieden mit dem, was ich bislang erreicht habe? Was hatten meine Eltern, als sie mein Alter hatten? Passt das? Geht noch irgendwo mehr? Ist das die berühmte Midlife-Crisis, von der bekanntlich vor allem Männer betroffen sind?
    Fakt ist, derartige Gedankenspielchen gab es vor zehn Jahren nicht bei mir. Das merkt man auch an meinen Blogartikeln aus dieser Zeit.
    Da ist alles ein Abenteuer. Die Anekdoten aus dem Unterricht stehen im Zentrum der Beiträge. Auch die Gespräche mit meinen gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich an der Schule geblieben bin, waren andere. Damals sprachen wir noch über Anfangsschwierigkeiten im Beruf: Laute Klassen, unangenehme Eltern, die einen Junglehrer nicht für voll nahmen. Wir gingen regelmäßig abends zusammen weg, ein Bierchen trinken, mal in Clubs. Und heute? Es geht um Kinder, allerdings um die eigenen. Vater- und Mutterfreuden. Um Eigenheim (oder auch nicht, München sei Dank). Altersvorsorge. Arbeitsbelastung. Überbelastung. Beförderungen. Unsere eigenen Eltern. Ein wichtiges Thema: Manche von ihnen sind noch topfit. Andere sind es leider nicht. Gebrechlich, dement, manche sogar schon verstorben. Und das setzt uns unter Strom. Die Endlichkeit unserer Eltern tritt in unseren Vierzigern mit schonungsloser Offenheit in den Vordergrund und demonstriert uns auch die eigene. Das merken wir alle. Die körperlichen Leiden beginnen irgendwann Ende 30. Mal reißt irgendwo ein Miniskus, mal grüßt eine Zerrung, ein Hexenschuss, ein Leistenbruch. Es ziept hier, es ziept da. Nichts Schlimmes. Aber wenn doch? Seit vor zwei Jahren ein Freund von mir mit nicht mal 38 Jahren an Krebs verstorben ist, höre ich anders in meinen Körper hinein als vorher. Ich bin weit entfernt davon, ein Hypochonder zu werden, aber man wird wachsamer. Nachdenklicher. Diese Unbeschwertheit von vor zehn Jahren schwindet.
    Das ist nicht schlimm.
    Es ist nur anders.
    Übrigens hat Armin hier einen ganz tollen Artikel als Antwort verfasst. ❤️
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    4.8
  • Allgemeines,  Alltag,  Technik

    Ausbildungsgeräte IV: Eine Anekdote

    Die Episode muss ich euch erzählen. Sonst geht das in dem ganzen Gedöns unter. Es ist nur eine Fußnote im Kosmos Ausbildungsgeräte, aber es zeigt mal wieder so offensichtlich, wie ausgereift dieses ganze Projekt ist.

    Am Anfang war das Wort

    Es geht los mit einer eMail einer Kollegin der Parallelschule, die sich dort um die Geräte kümmert. Eine ihrer Referendarinnen hatte angefragt, ob man die Drucker mit den Ausbildungsgeräten zusammenbringen kann. Die Frage ist berechtigt, aber – wie so immer – kompliziert. Die Drucker gehören nämlich zum Schulnetz, in dem die Ausbildungsgeräte Fremdkörper sind. Installation der Treiber geht nur über Umwege. Umwege, die wir als Admins nicht bereit sind zu gehen, denn wir haben anderes zu tun als auf bis zu 60 Geräten immer wieder dieselben Treiber zu installieren. Zum Glück hat meine Kollegin eine Ersatzlösung gefunden.
    Die Drucker sind in dieser Lösung raus, aber die Kopierer nicht. Die sind nämlich von Canon und können über die Canon Print App angesteuert werden – Zumindest über iOS. An der Schule meiner Kollegin sind die Ausbildungsgeräte nämlich iPads. Und da scheint das ganz gut zu klappen. Ich bekomme also den Tipp mal zu schauen, ob es für Surfaces etwas ähnliches gibt.
    Also mach ich mich auf die Suche.
    Same same, but different. Die Apps aus dem Microsoft und Apple Store sind nicht identisch. Auch wenn das Logo es suggeriert.
    Im Microsoft-Store gibt es von Canon eine gleichlautende App, diese kommuniziert aber nicht mit Kopierern von Canon, sondern ausschließlich mit deren Druckern. Eine Probeinstallation auf meinem Surface bestätigt das. Der Kopierer wird nicht erkannt. Nicht über NFC, nicht über Direktverbindung mit USB-Kabel, nicht über IP-Adresse. Ich frage am Ministerium nach, ob irgendwelche Erfahrungswerte vorlägen, wie man Surfaces unproblematisch an Drucker oder Kopierer bringt. Die Antwort kommt bereits nach einer Stunde per eMail: Nein, gibt es nicht, aber ich könnte doch einfach die Canon App aus dem Microsoft Store installieren. Ein mitgelieferter Link in der eMail führt mich zu eben der App, die ich gerade eben getestet habe…
    Also nischt.

    Neuer Versuch

    Ich forsche weiter – und komme irgendwann auf den Gedanken, vielleicht die Brother-Drucker in der Schule an die Surfaces zu bringen. Über USB bekomme ich das tatsächlich hin. Ich melde mich erneut freudig beim Ministerium und frage an, ob ich die Treiber von Brother zur Prüfung einreichen könne, denn jedes Programm, das auf den Surfaces installiert werden soll, muss vorher einzeln per Formular zur Prüfung eingereicht und nach Erhalt des Prädikats “unbedenklich” zur Verteilung an die Surfaces angewiesen werden (Don’t ask…) . Mir wird gesagt, ich soll das Treiberpaket zur Prüfung hochladen. Gesagt, getan… und gescheitert. Ich kann die Datei nicht hochladen. Denn das Formular unterstützt lediglich MSI-Dateien. Zip geht nicht.
    Ich melde mich erneut. Frage um Hilfe, wie ich das dennoch hinbekomme.
    Die Antwort kommt dieses Mal nach zehn Minuten: Das geht nicht. Aber ich könne die Treiber ja manuell auf den Surfaces installieren. Auf 30 Geräten wohlgemerkt, an denen ich mich einzeln anmelden müsste.
    Ganz bestimmt nicht.
    Dann bleibt es halt beim USB-Stick.
    Was für eine Vernichtung von Arbeits- und Lebenszeit. Und Nerven…
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    5
  • Alltag,  Technik

    Systembetreuung – Du bist nicht allein 🎶

    Letzte Woche fand ein Treffen für die Systemadmins der Münchner Gymnasien statt. Dort kommt man in illustrer Runde an einem schicken, präsentablen Standort zusammen und diskutiert aktuelle Probleme unserer Zunft, kommende Neuerungen, die derzeitige Arbeitslast und futtert sich währenddessen durch Berge von Häppchen (ich zumindest).

    Auf der Agenda standen dieses Mal viele Dinge, über die man offiziell noch nicht reden darf. Nur so viel: Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie “da oben” Entscheidungen auf den Weg bringen möchten, die wir, die “da unten” stehen, schon beim Verlautbaren als fehlerhaft erahnen. Wenn es so weit ist, sag ich dazu mehr. Weiteres inoffizielles Thema so kurz nach Beginn des Halbjahres waren die Ausbildungsgeräte – und alles, was damit verbunden ist. Vor allem dem Ärger. Immer wieder fragen die Leute vorsichtig, ob das bei uns genauso kompliziert und zeitraubend wie bei ihnen passiert, um sich nicht die Blöße zu geben. Aber unisono kommen wir zum selben Ergebnis: Verwaltungstechnisch sind die Dinger der Horror. Zum Glück kann ich einigermaßen helfen – dank des letzten Blogartikels sind die Wunden und Traumata so frisch, dass ich mich mühelos an jeden einzelnen Handgriff erinnern kann, der letztlich zum Erfolg geführt hat.

    Ich mag diese Treffen immer sehr, weil sie immer eine tolle Gelegenheit zur Vernetzung sind. Der Blog hilft mir immer wieder dabei, neue Kontakte zu knüpfen. “Ach DU bist das”, bekomme ich regelmäßig gesagt und schwupps ist mein Handy um eine Telefonnummer reicher. Nichtsdestotrotz fühlen sie die Veranstaltungen immer ein bisschen wie eine Gruppentherapie an, weil ab einem gewissen Zeitpunkt die Verwunderung und irgendwann das Kopfschütteln Überhand nimmt. Klar, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber allein die Tatsache, dass überhaupt Leid vorhanden ist, spricht ja schon Bände.

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  • Technik

    Ausbildungsgeräte III: Es geht weiter…

    Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich unter einem Trauma leide. Es hat auch einen Namen: Ausbildungsgeräte. Der Ausdruck geistert für mich gefühlt in jedem vierten Blogartikel durch die Zeilen. Zweimal war er sogar Hauptthema. Einmal hier und hier. Jetzt jährt sich das Trauma zum dritten Mal. Irgendwann sollte ich mich ja auch mal an die Dinger gewöhnt haben. Schauen wir mal…

    Cute on Paper

    Die Idee an sich ist ja begrüßenswert: Lehramtsanwärterinnen und -anwärter werden für die Zeit ihrer Ausbildung mit eigenen Geräten ausgestattet. Manche Schulen bekamen iPads, wir Surfaces von Microsoft. Schick. Nur leider sind die Geräte scheußlich einzurichten. Und zu verwalten. Und zu warten. Und überhaupt. Wieso?

    Insgesamt benötige ich vier Portale zur für

    • die Bestellung der Geräte
    • die Einrichtung der Geräte,
    • die Verwaltung der Geräte und
    • das Nachschlagen von Anleitungen, die in regelmäßigen Abständen in verschiedenen Versionen vorliegen, weil sich am Prozedere oder den Programmroutinen etwas geändert hat.

    All das passiert nicht automatisiert. Jedes einzelne Gerät muss händisch eingerichtet werden.

    Ich könnte noch viel mehr darüber schreiben. Aber über den riesigen Mehraufwand habe ich mich schon ausgelassen. Ebenso auch über die geradezu nicht-existente Nutzung der Geräte, sobald die Referendare einmal gemerkt haben, wie beschränkt sie damit arbeiten können. Aber ich lasse es. Alles andere ist hier im Blog nachzulesen.

    Da sind sie. Teilweise noch unausgepackt, weil ich deren Anblick einfach nicht ertrage 🙈

    Alles auf Null

    Jetzt ist ein neues Seminar an die Schule gekommen. Doppelt so viele wie üblich. Das heißt, die alten Geräte wechseln ihren Besitzer und ein Schwung neuer müssen dazukommen. What can possibly go wrong? Folgen Sie mir in ein neues Kapitel meines Traumas…

    Für den Bestellprozess der neuen Geräte muss ich in eine der oben vier genannten Plattformen. Allerdings wird mir kurz vor Abschluss der Bestellung gesagt, dass die Anzahl der Geräte, die ich haben möchte, das Volumen, das uns als Schule zugestanden ist, übersteigt. Ich soll über einen bürokratischen Umweg das Volumen an verfügbaren Geräten erhöhen. Schon da schwillt mir schon wieder der Hals. Warum muss ich von MEINER Seite bürokratisch eine Vergrößerung des Volumens anfragen, wo dem Ministerium doch vorliegt, wie viele neue Referendarinnen und Referendare an unsere Schule kommen?
    Noch interessanter wird es dann, als die Geräte, die man liefern darf, ankommen. Sie sind eine Generation weiter als unsere alten Ausstattungsgeräte. Das heißt, dass manche Referendarinnen und Referendare ein brandneues Gerät in den Händen halten werden, und andere die vorige Generation. Noch dazu ist in den neuen Paketen die Ausstattung rationiert worden. Wo die alten Geräte noch einen Streaming-Stick von Microsoft dabei hatten, fehlt dieser nun. Er ist auch nicht bestellbar, was mich als pädagogischen Systemadministrator vor ein Problem stellt: Wer bekommt ein neues Gerät? Wer bekommt ein altes Gerät? Wer bekommt ein altes Gerät mit Streaming-Stick? Wer bekommt ein neues Gerät ohne Streaming-Stick? Soll ich das losen? Soll ich es alphabetisch machen? Soll ich einfach niemandem einen solchen Stick verpassen? Ich weiß es nicht.
    Ich habe zumindest begonnen, nun erst einmal die alten Geräte nach einer Anleitung, die vom Ministerium mittlerweile in der 9. Revision (!!!) vorliegt (die vorigen wurden uns in einer Beta-Version vorgelegt, damit wir auf eigene Faust durch trial and error Fehler herausarbeiten durften, nice) von den alten Konten zu befreien, um dann neue anzulegen. Auch das klingt einfacher, als es sich de facto darstellt.

    Denn durch die kaum erfolgte Benutzung der Geräte durch die Referendare ziehen die alten Geräte nach dem Hochfahren erst einmal gefühlt zwei bis drei Stunden Updates der letzten zwei Jahre. Nebenher ein neues Konto anzulegen ist völlig unmöglich. Also begebe ich mich an das nächste Gerät und fahre es hoch und lasse Updates ziehen und dann das nächste und dann das nächste und dann das nächste.

    Auszug der Update-History nach zwei Jahren Inaktivität
    Während ich in diesem Gerätepark sitze, der aussieht wie eine nerdige Zockerhölle, mache ich mir im Kopf ein Memo, den Referendaren künftig unter Androhung der Todesstrafe anzuordnen, die Geräte vor der Abgabe von ihnen komplett aktualisieren zu lassen und alle aktuellen Updates selbstständig zu installieren. Denn hier verliere ich wirklich Lebenszeit und Nerven.

    Runde 2

    Als die Geräte nun fertig aktualisiert sind, geht es los mit dem Erstellen der neuen Konten. Dies funktioniert über User-Konten, die ich pro Gerät händisch anzulegen habe. Inklusive Passwort und Sicherheitsfragen für den Fall, dass das Kennwort verloren geht. Das geht ein knappes Dutzendmal über den Klickweg:

    Einstellungen > Konten > Benutzer hinzufügen > keine Anmeldeinformationen > keine E-Mail-Adresse von Microsoft > Name des Users > Passwort > Sicherheitsfragen > abspeichern.

    Dann wird das Gerät heruntergefahren, die Refis loggen sich mit ihrem Passwort ein, ich registriere sie in der Hub-App, die das Gerät an unsere Schule kettet und die auszubildende Person an den wenig erbaulichen App Store mit knapp 20 möglichen Programmen (unter anderem so heiße Produkte wie Libre Office oder Gimp). Nur dieses Mal geht das nicht…

    Das ist neu

    Die Hub-App will sich aktualisieren, da sie zu alt ist. Gesagt, getan. Naja, nicht wirklich getan. Von einem Update kann nicht die Rede sein. Das Programm löscht sich kurzerhand vom Gerät. aktualisieren. Das Update muss ich händisch von einer Homepage herunterladen und die Installation manuell anschubsen.

    Auf jedem Gerät muss ich jedes Mal exakt dieselbe Datei händisch herunterladen und installieren…

    Als die neue Version aufgeht, schwillt mir erneut der Kamm:

    Die Oberfläche komplett anders aus. Und durch die Neuinstallation ist die Bindung der Geräte an unseren Standort gelöscht wurden. Ich muss bei jedem einzelnen Gerät eine Server-Adresse eintippen, die die Surfaces wieder an unsere Schule bindet. Wie das geht, steht natürlich nicht in der Anleitung zur Rücksetzung der Geräte. Stattdessen erfolgt in einem kurzen und knappen “Siehe Kapitel 3.2.2” ein Verweis auf die ursprüngliche Anleitung zur Neuinstallation der Geräte. Diese finde ich auf der Nachschlage-Plattform für die Schulungsunterlagen. Irgendwo auf Seite 42. Ein Kapitel, das in schwarz und rot verfasst ist, weil durch die ständigen Updates sich permanent Änderungen im Ablauf ergeben haben. Ich muss das mal schnell herzeigen, das glaubt mir sonst niemand:

    Auszug einer Seite aus der Installationsanleitung für die Geräte. Alles, was rot ist, sind Neueintragungen...
    Und dann irgendwann um 18.35 Uhr diesen Abends in der Schule ist das erste von 17 Geräten einsatzbereit.

    Und ich möchte einfach nur noch irgendetwas anzünden.

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  • Alltag,  Buch

    Buchtipp: Four Thousand Weeks

    Von einer lieben Freundin bekam ich zum Geburtstag Four Thousand Weeks von Oliver Burkeman geschenkt. Scheinbar aus Gründen. Der Untertitel Time Management for Mortals verspricht zumindest schon mal unschöne Wahrheiten. Und zwar nicht zu knapp. Der Titel des Buches bezieht sich auf die statistisch errechneten vier Tausend Wochen, die jedem Menschen im Durchschnitt bleiben, bevor Gevatter Tod uns wieder der irdischen Existenz beraubt. Folglich sind viele Vertreter unserer Spezies – ich zähle mich gerne dazu – aus dieser in Zahlen dann doch erschreckend knapp bemessenen Zeit das Meiste herauszuholen. Und so befinden wir uns im 21. Jahrhundert in einem (Selbst-)Optimierungswahn, in dem wir uns im perfekten Zeitmanagement versuchen – und uns damit eigentlich selbst ein Bein stellen. Denn kaum sind die berühmten Listen in Rekordzeit abgearbeitet, ist die nächste schon wieder prall gefüllt. Emails in preisverdächtigem Tempo abgearbeitet? Die nächsten zwei Dutzend sind schon eingetrudelt. Unsere Effizienz und das Streben, es beständig besser, höher und weiter zu machen, schafft in unserem Arbeitsleben selten Raum für Erholung, sondern Raum für neue Arbeit. The reward for good work is… more work hatte ich mal als Karte geschenkt bekommen. Und genau so stellt es auch Oliver Burkeman dar.

    Als ehemaliger Selbstoptimierungsprofi hat er über die Jahre viel Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt – und gibt auch sein krachendes Scheitern preis. Aber natürlich auch ein paar Tipps, wie er die Kurve bekommen hat. Die sind – wie sollte es anders sein – natürlich in Listen und Aufzählungen verpackt. 😁

    Sehr empfehlenswert zu lesen – wenn man natürlich 2025 die Zeit aufbringen kann ein solches Buch zu lesen. Wer sie nicht hat, sollte vielleicht gerade deshalb danach greifen.

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  • Allgemeines

    Bergfest 2025

    Bergfest – so nennt man bei uns im Süden (im Norden auch?) die Halbzeit einer Aufgabe. Wenn der Aufstieg geschafft ist. Danach geht es stetig dem Ziel entgegen (den Ausdruck “es geht ab jetzt abwärts” verkneife ich mir jetzt einmal). Solche Momente geben immer wieder Anlass für Reflexionen, wie es bislang gelaufen ist. Nun denn, wie ist es denn gelaufen?

    Ok. Die Mischung passt tatsächlich. Ich habe schöne Klassen, dank Oberstufen-G9 die Möglichkeit mich mit neuer Technik auszutoben, die ISB-Arbeit ist eine Wucht, und die Aufgaben, die mich letztes Jahr noch sehr aufgehalten haben, sind weniger geworden. Die Technikausfälle sind spürbar zurückgegangen – entweder das, oder die Leute haben total kapituliert. Jedenfalls wurde ich, wenn es hinkommt, in diesem Schuljahr zu einem halben Dutzend Einsätze gerufen. Auch meine Medienwarte berichten, dass es deutlich besser läuft (was Medienwarte sind, erkläre ich ein andermal). Selbst das Trauma Ausbildungsgeräte ist dieses Mal relativ zahm. Wenn die Geräte einmal installiert sind, geht die Neueinrichtung tatsächlich schneller. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, noch haben noch nicht alle aus dem neuen Seminar ihre Geräte.

    Insgesamt fühle ich mich bei Weitem nicht so gestresst wie in den Jahren davor. Ob das jetzt an mir liegt oder am Umfeld vermag ich nicht zu sagen. Letzteres sieht nach außen hin aber ungebrochen stessig aus. Jedenfalls waren die Stundenausfälle, Vertretungsstunden und Engpässe auch in diesem Schuljahr vor allem nach Weihnachten enorm. Aber dennoch: Die acht Wochen durchgängiger Unterricht haben bei mir nicht die Spuren hinterlassen, die ich befürchtet habe.

    Nebenher habe ich mich einfach mal ein bisschen bei Tiktok umgesehen, weil meine Neugier mich immer zu solchen Plattformen treibt (ich hab sogar mal in Discord geschaut. Leute, DAS ist für Übernerds DAS El Dorado!). Die Faszination des Dienstes bleibt mir ein bisschen verschlossen. Mir ist es gefühlt zu laut und zu sehr in your face, als man es z. B. von Instagram gewöhnt ist. Mich nervt unglaublich, dass nach dem Login nicht der eigene Feed angezeigt wird, wie man es von anderen Diensten kennt, sondern der “Für dich”-Algorithmus ungefragt loslegt und in voller Lautstärke mit irgendwelchen Videos beginnt, die angeblich meinem Interesse entsprechen. Und – ich lüge nicht – 90% der Fälle bekomme ich Alice Weidel-Snippets. Die Penetranz, mit der ich auf Tiktok rechtspolitischen Inhalt um die Ohren gehauen bekomme, ist erschreckend, erklärt aber auch, warum die Frau samt Partei bei Jugendlichen so beliebt ist. Wie sich da die anderen Parteien sinnvoll positionieren sollen, ohne wie komplette Clowns auszusehen, ist mir ein bisschen schleierhaft. Jedenfalls kann ich mir den Rambo-Zambo-Kanzler schwer in einem derartigen Kurzformat vorstellen, in der er auf jugendlich macht.

    Aber wie wir dieser Tage erleben: In der Politik ist aktuell alles möglich.

    Leider.

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  • Alltag,  Technik

    Vom Umstieg von Android auf iOS: Erste Bestandsaufnahme

    So, anders als der deutsche Wählerwille will ich beruflich mal was Neues wagen. Etwas Aufregendes. Etwas Bahnbrechendes. Zumindest für einen Altphilologen. Und so kam nun nach einer Dekade voll mit Android-Geräten (valete, HTC Flyer, Samsung Note 8.0, Samsung Tab S3 und Samsung Tab S7) für den Unterricht ein iPad ins Haus. Ein iPad Air um genau zu sein. Bei der Kaufempfehlung half mir… meine Oberstufe.
    Ein iPad 10 war zwar preislich ganz nett, aber 32 GB Speicher kamen mir schon gut wenig (und fast schon unverschämt teuer) vor. Ein Pro war mir zu kostspielig und zu riesig. Und so rieten sie mir zu einem Air. Die goldene Mitte.
    Da ist es. Ein iPad Air.
    Gerade arbeite ich mich in das Gerät ein. Vieles ist selbsterklärend. Für anderes kratze ich mir immer wieder den Kopf, weil ich altbewährte Handgriffe, die auf dem Android echte Timesaver waren, auf dem iPad bis heute nicht gefunden habe. Vielleicht weiß der eine oder andere iOS-Profi Rat auf meine Anfragen, sodass ich die Lösungen hier auf dem Blog für mich (und andere) im festhalten kann.
    Android iOS
    Screenshot erstellen Lautstärke leiser-Taste und On-Button gleichzeitig. Fertig. Mit dem Apple Pen von unten links ins Zentrum wischen; klappt bei mir so semi. Gibt es eine Tastenkombi? Ein-Taste + Lautstärketaste
    Alle offenen Apps gleichzeitig schließen Zurück-Button und dort auf “Alle Apps schließen”. Ruhe. Ich kann aktuell offene Apps nur einzeln schließen.

    Scheinbar nicht gewollt und auch nicht problematisch.

    Bildschirmvideos erstellen Direkt im Betriebssystem im MP4-Format. Geht prima. Im mov-Format. Wenn ich die in eine Lernplattform importiere, kommen Apple-Geräte problemlos  damit klar. PCs zeigen ohne entsprechenden Codec nur weiß. Nativ im MP4-Standard speichern wäre ne Schau. 

    Umstellen über Einstellungen > Kamera > Formate > Maximale Kompatibilität

    Backup-Ort bestimmen Jegliche Cloud-Lösung funktioniert hier. Ich könnte alles sogar auf ByCS-Drive sichern. Finde ich nicht. Ich bekomme nur ein Backup in der iCloud hin.

    Lokal über iTunes möglich. Backup-File dann überall abspeicherbar. Leider nicht cool, aber scheinbar nur so möglich.

    Lautstärke regulieren Auf Android reagiert die Lautstärkeregelung brav, wenn das Gerät über USB-C am IWB angeschlossen ist. Lauter, leiser. Kein Problem. Über USB-C Kabel reagiert das iPad nicht auf die Lautstärke-Buttons. Das iPad brüllt auf Höchstvolumen los. Die Tasten bleiben wirkungslos. Auch über die Mitteilungszentrale springt der Lautstärkebalken unerbittich an die ursprüngliche Maximallautstärke zurück.

    Lautstärke direkt am IWB regeln.

    Sobald mir noch ein paar neue Eigenheiten auffallen, erweitere ich die Liste jeweils. Ich bin jedenfalls um jeden Handgriff dankbar, der mit iOS schneller geht als so, wie ich es aktuell vollziehe. Danke für die Aufmerksamkeit.
    Die komplette Liste mit Beiträgen und Antworten aus dem FediLZ gibt es hier bei Mastodon. TAUSEND DANK für eure Mithilfe!
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    Blogstöckchen

    Jansens Pott hat Blogstöckchen geworfen – und überraschend viele aus dem Blogkollegium haben es aufgefangen und geantwortet. Ach jo, warum eigentlich nicht? Ist ja auch ein bisschen her bei mir. Und die Fragen sind zu einem Teil völlig andere, als man es in der Regel gewohnt ist. Na gut, dann wollen wir mal…

    Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?

    Ich habe so um 2013 die ersten Lehrerblogs online und Gefallen daran gefunden. Irgendwann kam der Gedanke auf, das auch mal selbst auszuprobieren, weil ich die Idee ganz reizvoll fand, mich deutschlandweit mit anderen Kollegien zu verbinden und voneinander zu lernen. Tja, und dabei ist es geblieben. Blogs kamen und gingen. Der Altphilologe ist geblieben.

    Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?

    Back in the day, war ein Großteil der Lehrerblogs noch anonym, weil viele ihren Blog genutzt haben, um ihrem beruflichen Ärger Luft zu machen, ohne sich dabei angreifbar zu machen. Entsprechend lief meine erste Version des Blogs über Jahre auf WordPress.com. Mittlerweile läuft das gute Ding auf einer eigenen Instanz von WordPress.org

    Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?

    Für mich selbst nö – auch wenn ich mit dem einen oder anderen CMS Erfahrung habe, wenn auch nicht fürs eigene Blogging.

    Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?

    Ich lasse mich inspirieren von dem, was mich beruflich gerade umtreibt, und beginne dann meine Artikel in Evernote. Der reduzierte Editor des Programms sagt mir sehr zu und funktioniert ohne Schnickschnack. Keine große Oberfläche. Nur ein weißer Bildschirm und ich.

    Sobald das fertig geschrieben und in Form gegossen ist, landen die Artikel in WordPress, wo ich entsprechende Bilder hinzufüge, bevor das neueste Werk in die Welt geschickt wird.

    Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?

    Tatsächlich dann, wenn ich es am wenigsten erwarte, oder wenn ich mich sehr ärgern muss.

    Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?

    Ich bin kein Freund von handfester Spontanität, weil das bei mir sehr häufig daneben geht. Spontankäufe beim Shopping zum Beispiel bereue ich in der Regel sofort nach dem Kauf. Entsprechend lasse ich mir mit den Beiträgen auch ein bisschen Zeit. In den seltensten Fällen haue ich tatsächlich etwas Spontanes raus.

    Über welche Themen schreibst Du generell?

    Schule und die Technik darin. Und manchmal ihr Versagen. Und manchmal gibt es sehr viel davon…

    Für wen schreibst Du?

    Für mich. Für dich. Für alle, die es interessiert.

    Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?

    Puh schwer. Selbstbeweihräucherung ist so gar nicht mein Ding. Aber die Beiträge, die mit einer gewissen Wut im Bauch geschrieben werden, sind bei mir selten, aber dann sehr ehrlich. Die werden dann auch gut. Mir und dem Publikum haben zum Beispiel die Beiträge zu den Lehrerdienstgeräten viel Spaß gemacht.

    Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?

    Auf und Abs gab es immer mal. Aber letztendlich lief es nur auf eine einzige echte Pause hinaus. Wie bei vielen war das 2018, als die DSGVO aufschlug. Die Anonymität aufzugeben war ein Schritt, der gut überlegt werden wollte. Ich hab ihn aber nie bereut. Den Blog für fast 1,5 Jahre vom Netz zu nehmen hingegen schon. Ein Relaunch bedeutet irgendwo auch immer bei 0 anfangen. Das hatte ich unterschätzt

    Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?

    Keine überzogenen Erwartungen haben. Blogs sind eine eigene, langsame Form der digitalen Interaktion, die anderen Prinzipien folgt als ein Instragram-Account – was aber auch ein Vorteil sein kann: Bloggen entschleunigt und bietet eine große Bandbreite an Kontrolle, die ein soziales Medium nicht hat.

    Reich wird man nicht davon. Und Hundertausende von Followern bekommt man davon auch nicht. Aber wer auf so etwas aus ist, greift in der Regel nicht zum Bloggen. Das ist zu Retro.

    Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?

    Ach, immer wieder mal spiele ich mit dem Gedanken, ein neues Design auszuprobieren, aber ich hab viel rumprobiert, bis mir der Blog so gefallen hat, wie er jetzt ist. Eine adäquate Alternative zu finden würde einiges an Zeit kosten – die ich derzeit nicht habe.

    Alles andere wird die Zeit zeigen.

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  • Technik,  Unterricht

    Vom Apfel der Versuchung – Teil II

    Der geneigte Leser dieses Blogs hat es vielleicht über die Jahre mitbekommen, dass ein Großteil meiner Geräte aus dem Hause Samsung stammt. Ich bin eigentlich kein Fanboy und habe über die Jahre auch gerne den ein oder anderen Ausreißer zu einer anderen Marke gewagt: Mal war ich bei LG, dann bei HTC und deren Wahnsinns One-Smartphone. Ganz kurz auch einmal war Huawei dabei. Nichtsdestotrotz trieb es mich immer wieder zurück zum südkoreanischen Hersteller.

    Fanboy – wider Willen

    Die Geräte liefen einfach – und das vom ersten Tag an, als ich ein derartiges Gerät in der Hand hielt. In einer Zeit, in der es damals zum iPhone 4 keine nennenswerten Alternativen gab, war das Samsung Galaxy S1 mehr oder weniger konkurrenzlos. Auch beim Thema Tablet kam man vor knapp zehn Jahren kaum an Samsung vorbei, wenn man sinnvoll in der Schule damit arbeiten wollte. Die Stiftsteuerung beim Samsung Note 8.0 gab es im Jahre 2013 lange vor der Erfindung des Apple Pens und auch das Screen Mirroring funktionierte damals schon beachtlich gut. Und so war ich mit meinem Setup eigentlich immer zufrieden und wenn ich ehrlich bin, bin ich es heute noch.

    Die Versuchung

    Das Thema Apple erschien bei mir immer nur sporadisch am Horizont, da ich in meiner Android Bubble per se sehr glücklich war. Erste Ausreißer gab es, als ich das Seminar im Umgang mit Medien ausbilden sollte. Zu diesem Zweck bekam ich vor knapp drei Jahren ein iPad in die Hand. Ich habe immer wieder ein bisschen damit herumgespielt und fand auch an vielen Apps und Programmen Gefallen. GoodNotes zum Beispiel ist, was Bedienbarkeit und Ausgereiftheit anbelangt, auf weite Sicht konkurrenzlos, wenn man ehrlich ist. Squid, mit dem ich auf Android mittlerweile seit weit über vier Jahren arbeite, funktioniert prima, ist aber in der Bedienung minimal komplizierter als die Konkurrenz auf dem iPad. Was den Schreibkomfort anbelangt, brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Meine Handschrift mit dem Apple Pen ist grundsätzlich deutlich ruhiger und schöner als mit den krakeligen Pens eines Samsung Tablets.

    Meine Mitschriften sahen mit Goodnotes nie besser aus…

    Nichtsdestotrotz habe ich mich immer wieder auf Samsung zurück besonnen, spätestens seit dem Umzug in die neue Schule.
    Denn Apple TVs sind bei uns nicht verbaut. Nicht, weil sie vergessen wurden, sondern weil nur eine Handvoll Kollegen mit Apple Equipment arbeitet. Wir alle haben als Lehrerdienstgeräte Windows-Convertibles von Fujitsu Siemens und sind damit sehr zufrieden.
    Jetzt erst vor kurzem grub ich dann doch wieder mein Schul-iPad heraus und spielte aus Neugier ein bisschen damit herum. Zum Beispiel in meiner go-to-App, Evernote. Nachdem ich beim Notizenmachen auf der App auf Android immer wieder verzweifelt bin, denn die Stiftfunktion mit Evernote funktioniert dort schlicht nicht: Auf dem S7 lässt sich in Evernote schreiben, bis man den Stift vom Display absetzt. Dann weiß das Tablet auf einmal nicht mehr, was es tun soll, und erkennt als Eingabegerät auf einmal nicht mehr den Pen, sondern die Handfläche. Oder keins davon. Dann muss man Evernote neu starten und das Theater geht von vorne los. Kacke. Ist ein Feature bei einem Programm, das sich Notiz-App nennt, tatsächlich so rudimentär entwickelt? Auch iOS offensichtlich nicht, wie mein Vergleichsbild zeigt.

    Furchtbar: Die Notizenfunktion in Evernote ist auf meinem Samsung (oben) nicht zu gebrauchen. Auf iOS (unten) kein Problem…

    Hier ging alles mühelos.
    Also forschte ich ein bisschen weiter: Gibt es vielleicht doch noch ein paar Vorteile, mal auf die andere Seite zu schauen? Ich wurde fündig:

    Echte Vorteile

    Viele Apps, mit denen ich über Jahre meinen Unterricht auf Android bestritten habe, sind mittlerweile aus dem Play Store verschwunden. Verständlich: Auf einem Betriebssystem wie Android, wo die Piraterie teilweise Blüten treibt wie zu den besten Amiga-Zeiten, sind gewisse Programme einfach nicht rentabel. Auf einem geschlossenen System wie iOS hingegen lässt sich damit noch gut Geld verdienen. Und deswegen finde ich viele Programme, die ich das letzte Mal, vielleicht 2020, auf Android hatte, auch vier Jahre später noch in einer aktuellen Version vor, mit der ich auf einmal auch meine alten digitalen Unterlagen wieder prima nutzen könnte (die ich Android zugunsten großenteils schon wieder geändert habe).
    Eine App wie EZ PDF Clear, war spätestens mit meinem aktuellen Samsung-Tablet nicht mehr möglich. Das Programm stürzte ständig ab, wenn man es reaktivieren wollte. Aus dem Store ist es schon längst verschwunden. Die letzte Version stammt von 2014 (wie übrigens auch mein Blog-Artikel). Auf dem iPad ist die App hingegen alive and kicking. Ebenso sieht es mit HyFee Nextcloud aus, das der allseits begabte Christian Mayr für den Unterricht programmiert hat. Auf Apple-Geräten ist die App noch bestens funktionsfähig. Im Play Store hingegen ist es nicht mehr nicht mehr aufgelistet.
    Zu meiner Freude habe ich nun auch eine Möglichkeit gefunden, ein Apple-iPad auch ohne Apple TV an unsere Whiteboards zu bringen. Mit der App iProjection lässt sich das Gerät per QR-Code mit dem Whiteboard direkt verbinden. Allerdings dauert dieser Vorgang aktuell noch bedeutend länger, als mit dem Samsung-Tablet. Fast eine Minute dauert der Vorgang – Zeit, die sich in einer Unterrichtsstunde quälend lang anfühlt.
    Das Thema der schnellen, drahtlosen Verbindung hat mich im Blog über viele Jahre mit verschiedenen Streaming-Sticks beschäftigt. Mit Benchmark-Tests habe ich in Videos immer wieder mal die Zeit gestoppt, wie lange es benötigt, um über Sticks von Microsoft, von Samsung oder mit dem EZCast zu verbinden. Mit den aktuellen Whiteboards klappt das mit Android so schnell wie noch nie. Das schreckt mich aktuell tatsächlich auch wieder ein bisschen ab. Und so laufe ich jetzt gerade wie der letzte Technik-Nerd im Moment im Unterricht mit drei Geräten herum:
    1. Meinem Windows-Lehrer-Dienstgerät,
    2. meinem Android-Tablet und
    3. nun auch mit dem iPad.
    Es ist fast so ein bisschen bei mir wie mit den sozialen Netzwerken. Ich kann mich nicht wirklich für eins entscheiden und bespiele deswegen jedes davon, bis es mich langweilt.

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    Geht gleich wieder…

    Furchtbare Tage gerade. Nicht in der Arbeit. Das politische Gedöns geht mir gerade so dermaßen auf den Zeiger – und macht mir auch Himmelangst. Was da drüben gerade in den USA gerade mal drei Wochen nach Inauguration los ist, ist ein Alptraum. Es gibt keinen einzigen Tag, wo eine buchstäbliche Handvoll Hiobsbotschaften zu uns rüberschwappt. Eine kruder als die andere. Wahnsinn, wenn man sich vorstellt, dass all das Gefasel, was man vorher als Gebrabbel eines Großkotz abgetan hat, auf einmal einfach umgesetzt wird – zur Not mit Dampfhammer. Ausfliegen von Migranten in Länder, die gegen Drohung, die Passagiere aufnehmen, absurde Strafzölle einfach aus einer Laune heraus, die erst bockig vom Umland zurückgewiesen werden, aber dann doch zu einer Einigung bereit sind, Hitlergrüße, die aber nur lieb gemeint sind, aber dann doch hier in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden als seien sie Hitlergrüße, Geschichten über Beamte, denen man nun die Entlassung dringend nahe legt, weil sie es gewagt haben, den Sturm auf das Kapitol strafrechtlich zu verfolgen… Geht’s noch?

    Über hierzulande muss man im Moment gar nicht reden. Da haben wir dieses Hin und Her ja genauso: Tabubruch ja oder nein? Wir stimmen gemeinsam ab, würden aber nie miteinander eine Koalition bilden? Ja, was denn nun? Aber mein Bauchgefühl hat mir durchaus zu verstehen gegeben, dass die letzte Woche politisch alles andere als Normalität war. Wenn sich auch noch Mama Merkel zu Wort meldet, weiß man: Irgendwas ist passiert. Unter anderem auch Elon Musk.

    Und dass dessen Personenkult nun auch so derbe Einzug hält, ist bedenklich. Vor ein paar Monaten war noch die Empörung groß, als er sich mit einem Tweet in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet hat. Mittlerweile prangt er auf riesigen Screens wie Big Brother in 1984 und spricht überlebensgroß vor einem johlenden Publikum zur Menge…

    Ignorance is Strength.

     

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