
Älter werden


Die Episode muss ich euch erzählen. Sonst geht das in dem ganzen Gedöns unter. Es ist nur eine Fußnote im Kosmos Ausbildungsgeräte, aber es zeigt mal wieder so offensichtlich, wie ausgereift dieses ganze Projekt ist.
Letzte Woche fand ein Treffen für die Systemadmins der Münchner Gymnasien statt. Dort kommt man in illustrer Runde an einem schicken, präsentablen Standort zusammen und diskutiert aktuelle Probleme unserer Zunft, kommende Neuerungen, die derzeitige Arbeitslast und futtert sich währenddessen durch Berge von Häppchen (ich zumindest).
Auf der Agenda standen dieses Mal viele Dinge, über die man offiziell noch nicht reden darf. Nur so viel: Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie “da oben” Entscheidungen auf den Weg bringen möchten, die wir, die “da unten” stehen, schon beim Verlautbaren als fehlerhaft erahnen. Wenn es so weit ist, sag ich dazu mehr. Weiteres inoffizielles Thema so kurz nach Beginn des Halbjahres waren die Ausbildungsgeräte – und alles, was damit verbunden ist. Vor allem dem Ärger. Immer wieder fragen die Leute vorsichtig, ob das bei uns genauso kompliziert und zeitraubend wie bei ihnen passiert, um sich nicht die Blöße zu geben. Aber unisono kommen wir zum selben Ergebnis: Verwaltungstechnisch sind die Dinger der Horror. Zum Glück kann ich einigermaßen helfen – dank des letzten Blogartikels sind die Wunden und Traumata so frisch, dass ich mich mühelos an jeden einzelnen Handgriff erinnern kann, der letztlich zum Erfolg geführt hat.
Ich mag diese Treffen immer sehr, weil sie immer eine tolle Gelegenheit zur Vernetzung sind. Der Blog hilft mir immer wieder dabei, neue Kontakte zu knüpfen. “Ach DU bist das”, bekomme ich regelmäßig gesagt und schwupps ist mein Handy um eine Telefonnummer reicher. Nichtsdestotrotz fühlen sie die Veranstaltungen immer ein bisschen wie eine Gruppentherapie an, weil ab einem gewissen Zeitpunkt die Verwunderung und irgendwann das Kopfschütteln Überhand nimmt. Klar, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber allein die Tatsache, dass überhaupt Leid vorhanden ist, spricht ja schon Bände.
Wer meinen Blog regelmäßig liest, weiß, dass ich unter einem Trauma leide. Es hat auch einen Namen: Ausbildungsgeräte. Der Ausdruck geistert für mich gefühlt in jedem vierten Blogartikel durch die Zeilen. Zweimal war er sogar Hauptthema. Einmal hier und hier. Jetzt jährt sich das Trauma zum dritten Mal. Irgendwann sollte ich mich ja auch mal an die Dinger gewöhnt haben. Schauen wir mal…
Die Idee an sich ist ja begrüßenswert: Lehramtsanwärterinnen und -anwärter werden für die Zeit ihrer Ausbildung mit eigenen Geräten ausgestattet. Manche Schulen bekamen iPads, wir Surfaces von Microsoft. Schick. Nur leider sind die Geräte scheußlich einzurichten. Und zu verwalten. Und zu warten. Und überhaupt. Wieso?
Insgesamt benötige ich vier Portale zur für
All das passiert nicht automatisiert. Jedes einzelne Gerät muss händisch eingerichtet werden.
Ich könnte noch viel mehr darüber schreiben. Aber über den riesigen Mehraufwand habe ich mich schon ausgelassen. Ebenso auch über die geradezu nicht-existente Nutzung der Geräte, sobald die Referendare einmal gemerkt haben, wie beschränkt sie damit arbeiten können. Aber ich lasse es. Alles andere ist hier im Blog nachzulesen.

Jetzt ist ein neues Seminar an die Schule gekommen. Doppelt so viele wie üblich. Das heißt, die alten Geräte wechseln ihren Besitzer und ein Schwung neuer müssen dazukommen. What can possibly go wrong? Folgen Sie mir in ein neues Kapitel meines Traumas…
Für den Bestellprozess der neuen Geräte muss ich in eine der oben vier genannten Plattformen. Allerdings wird mir kurz vor Abschluss der Bestellung gesagt, dass die Anzahl der Geräte, die ich haben möchte, das Volumen, das uns als Schule zugestanden ist, übersteigt. Ich soll über einen bürokratischen Umweg das Volumen an verfügbaren Geräten erhöhen. Schon da schwillt mir schon wieder der Hals. Warum muss ich von MEINER Seite bürokratisch eine Vergrößerung des Volumens anfragen, wo dem Ministerium doch vorliegt, wie viele neue Referendarinnen und Referendare an unsere Schule kommen?
Noch interessanter wird es dann, als die Geräte, die man liefern darf, ankommen. Sie sind eine Generation weiter als unsere alten Ausstattungsgeräte. Das heißt, dass manche Referendarinnen und Referendare ein brandneues Gerät in den Händen halten werden, und andere die vorige Generation. Noch dazu ist in den neuen Paketen die Ausstattung rationiert worden. Wo die alten Geräte noch einen Streaming-Stick von Microsoft dabei hatten, fehlt dieser nun. Er ist auch nicht bestellbar, was mich als pädagogischen Systemadministrator vor ein Problem stellt: Wer bekommt ein neues Gerät? Wer bekommt ein altes Gerät? Wer bekommt ein altes Gerät mit Streaming-Stick? Wer bekommt ein neues Gerät ohne Streaming-Stick? Soll ich das losen? Soll ich es alphabetisch machen? Soll ich einfach niemandem einen solchen Stick verpassen? Ich weiß es nicht.
Ich habe zumindest begonnen, nun erst einmal die alten Geräte nach einer Anleitung, die vom Ministerium mittlerweile in der 9. Revision (!!!) vorliegt (die vorigen wurden uns in einer Beta-Version vorgelegt, damit wir auf eigene Faust durch trial and error Fehler herausarbeiten durften, nice) von den alten Konten zu befreien, um dann neue anzulegen. Auch das klingt einfacher, als es sich de facto darstellt.
Denn durch die kaum erfolgte Benutzung der Geräte durch die Referendare ziehen die alten Geräte nach dem Hochfahren erst einmal gefühlt zwei bis drei Stunden Updates der letzten zwei Jahre. Nebenher ein neues Konto anzulegen ist völlig unmöglich. Also begebe ich mich an das nächste Gerät und fahre es hoch und lasse Updates ziehen und dann das nächste und dann das nächste und dann das nächste.

Während ich in diesem Gerätepark sitze, der aussieht wie eine nerdige Zockerhölle, mache ich mir im Kopf ein Memo, den Referendaren künftig unter Androhung der Todesstrafe anzuordnen, die Geräte vor der Abgabe von ihnen komplett aktualisieren zu lassen und alle aktuellen Updates selbstständig zu installieren. Denn hier verliere ich wirklich Lebenszeit und Nerven.
Als die Geräte nun fertig aktualisiert sind, geht es los mit dem Erstellen der neuen Konten. Dies funktioniert über User-Konten, die ich pro Gerät händisch anzulegen habe. Inklusive Passwort und Sicherheitsfragen für den Fall, dass das Kennwort verloren geht. Das geht ein knappes Dutzendmal über den Klickweg:
Einstellungen > Konten > Benutzer hinzufügen > keine Anmeldeinformationen > keine E-Mail-Adresse von Microsoft > Name des Users > Passwort > Sicherheitsfragen > abspeichern.
Dann wird das Gerät heruntergefahren, die Refis loggen sich mit ihrem Passwort ein, ich registriere sie in der Hub-App, die das Gerät an unsere Schule kettet und die auszubildende Person an den wenig erbaulichen App Store mit knapp 20 möglichen Programmen (unter anderem so heiße Produkte wie Libre Office oder Gimp). Nur dieses Mal geht das nicht…
Die Hub-App will sich aktualisieren, da sie zu alt ist. Gesagt, getan. Naja, nicht wirklich getan. Von einem Update kann nicht die Rede sein. Das Programm löscht sich kurzerhand vom Gerät. aktualisieren. Das Update muss ich händisch von einer Homepage herunterladen und die Installation manuell anschubsen.

Als die neue Version aufgeht, schwillt mir erneut der Kamm:
Die Oberfläche komplett anders aus. Und durch die Neuinstallation ist die Bindung der Geräte an unseren Standort gelöscht wurden. Ich muss bei jedem einzelnen Gerät eine Server-Adresse eintippen, die die Surfaces wieder an unsere Schule bindet. Wie das geht, steht natürlich nicht in der Anleitung zur Rücksetzung der Geräte. Stattdessen erfolgt in einem kurzen und knappen “Siehe Kapitel 3.2.2” ein Verweis auf die ursprüngliche Anleitung zur Neuinstallation der Geräte. Diese finde ich auf der Nachschlage-Plattform für die Schulungsunterlagen. Irgendwo auf Seite 42. Ein Kapitel, das in schwarz und rot verfasst ist, weil durch die ständigen Updates sich permanent Änderungen im Ablauf ergeben haben. Ich muss das mal schnell herzeigen, das glaubt mir sonst niemand:

Und dann irgendwann um 18.35 Uhr diesen Abends in der Schule ist das erste von 17 Geräten einsatzbereit.
Und ich möchte einfach nur noch irgendetwas anzünden.
Von einer lieben Freundin bekam ich zum Geburtstag Four Thousand Weeks von Oliver Burkeman geschenkt. Scheinbar aus Gründen. Der Untertitel Time Management for Mortals verspricht zumindest schon mal unschöne Wahrheiten. Und zwar nicht zu knapp. Der Titel des Buches bezieht sich auf die statistisch errechneten vier Tausend Wochen, die jedem Menschen im Durchschnitt bleiben, bevor Gevatter Tod uns wieder der irdischen Existenz beraubt. Folglich sind viele Vertreter unserer Spezies – ich zähle mich gerne dazu – aus dieser in Zahlen dann doch erschreckend knapp bemessenen Zeit das Meiste herauszuholen. Und so befinden wir uns im 21. Jahrhundert in einem (Selbst-)Optimierungswahn, in dem wir uns im perfekten Zeitmanagement versuchen – und uns damit eigentlich selbst ein Bein stellen. Denn kaum sind die berühmten Listen in Rekordzeit abgearbeitet, ist die nächste schon wieder prall gefüllt. Emails in preisverdächtigem Tempo abgearbeitet? Die nächsten zwei Dutzend sind schon eingetrudelt. Unsere Effizienz und das Streben, es beständig besser, höher und weiter zu machen, schafft in unserem Arbeitsleben selten Raum für Erholung, sondern Raum für neue Arbeit. The reward for good work is… more work hatte ich mal als Karte geschenkt bekommen. Und genau so stellt es auch Oliver Burkeman dar.
Als ehemaliger Selbstoptimierungsprofi hat er über die Jahre viel Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt – und gibt auch sein krachendes Scheitern preis. Aber natürlich auch ein paar Tipps, wie er die Kurve bekommen hat. Die sind – wie sollte es anders sein – natürlich in Listen und Aufzählungen verpackt. 😁
Sehr empfehlenswert zu lesen – wenn man natürlich 2025 die Zeit aufbringen kann ein solches Buch zu lesen. Wer sie nicht hat, sollte vielleicht gerade deshalb danach greifen.

Bergfest – so nennt man bei uns im Süden (im Norden auch?) die Halbzeit einer Aufgabe. Wenn der Aufstieg geschafft ist. Danach geht es stetig dem Ziel entgegen (den Ausdruck “es geht ab jetzt abwärts” verkneife ich mir jetzt einmal). Solche Momente geben immer wieder Anlass für Reflexionen, wie es bislang gelaufen ist. Nun denn, wie ist es denn gelaufen?
Ok. Die Mischung passt tatsächlich. Ich habe schöne Klassen, dank Oberstufen-G9 die Möglichkeit mich mit neuer Technik auszutoben, die ISB-Arbeit ist eine Wucht, und die Aufgaben, die mich letztes Jahr noch sehr aufgehalten haben, sind weniger geworden. Die Technikausfälle sind spürbar zurückgegangen – entweder das, oder die Leute haben total kapituliert. Jedenfalls wurde ich, wenn es hinkommt, in diesem Schuljahr zu einem halben Dutzend Einsätze gerufen. Auch meine Medienwarte berichten, dass es deutlich besser läuft (was Medienwarte sind, erkläre ich ein andermal). Selbst das Trauma Ausbildungsgeräte ist dieses Mal relativ zahm. Wenn die Geräte einmal installiert sind, geht die Neueinrichtung tatsächlich schneller. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, noch haben noch nicht alle aus dem neuen Seminar ihre Geräte.
Insgesamt fühle ich mich bei Weitem nicht so gestresst wie in den Jahren davor. Ob das jetzt an mir liegt oder am Umfeld vermag ich nicht zu sagen. Letzteres sieht nach außen hin aber ungebrochen stessig aus. Jedenfalls waren die Stundenausfälle, Vertretungsstunden und Engpässe auch in diesem Schuljahr vor allem nach Weihnachten enorm. Aber dennoch: Die acht Wochen durchgängiger Unterricht haben bei mir nicht die Spuren hinterlassen, die ich befürchtet habe.
Nebenher habe ich mich einfach mal ein bisschen bei Tiktok umgesehen, weil meine Neugier mich immer zu solchen Plattformen treibt (ich hab sogar mal in Discord geschaut. Leute, DAS ist für Übernerds DAS El Dorado!). Die Faszination des Dienstes bleibt mir ein bisschen verschlossen. Mir ist es gefühlt zu laut und zu sehr in your face, als man es z. B. von Instagram gewöhnt ist. Mich nervt unglaublich, dass nach dem Login nicht der eigene Feed angezeigt wird, wie man es von anderen Diensten kennt, sondern der “Für dich”-Algorithmus ungefragt loslegt und in voller Lautstärke mit irgendwelchen Videos beginnt, die angeblich meinem Interesse entsprechen. Und – ich lüge nicht – 90% der Fälle bekomme ich Alice Weidel-Snippets. Die Penetranz, mit der ich auf Tiktok rechtspolitischen Inhalt um die Ohren gehauen bekomme, ist erschreckend, erklärt aber auch, warum die Frau samt Partei bei Jugendlichen so beliebt ist. Wie sich da die anderen Parteien sinnvoll positionieren sollen, ohne wie komplette Clowns auszusehen, ist mir ein bisschen schleierhaft. Jedenfalls kann ich mir den Rambo-Zambo-Kanzler schwer in einem derartigen Kurzformat vorstellen, in der er auf jugendlich macht.
Aber wie wir dieser Tage erleben: In der Politik ist aktuell alles möglich.
Leider.
So, anders als der deutsche Wählerwille will ich beruflich mal was Neues wagen. Etwas Aufregendes. Etwas Bahnbrechendes. Zumindest für einen Altphilologen. Und so kam nun nach einer Dekade voll mit Android-Geräten (valete, HTC Flyer, Samsung Note 8.0, Samsung Tab S3 und Samsung Tab S7) für den Unterricht ein iPad ins Haus. Ein iPad Air um genau zu sein. Bei der Kaufempfehlung half mir… meine Oberstufe.
| Android | iOS | |
| Screenshot erstellen | Lautstärke leiser-Taste und On-Button gleichzeitig. Fertig. | |
| Alle offenen Apps gleichzeitig schließen | Zurück-Button und dort auf “Alle Apps schließen”. Ruhe. | Scheinbar nicht gewollt und auch nicht problematisch. |
| Bildschirmvideos erstellen | Direkt im Betriebssystem im MP4-Format. | Umstellen über Einstellungen > Kamera > Formate > Maximale Kompatibilität |
| Backup-Ort bestimmen | Jegliche Cloud-Lösung funktioniert hier. Ich könnte alles sogar auf ByCS-Drive sichern. | Lokal über iTunes möglich. Backup-File dann überall abspeicherbar. Leider nicht cool, aber scheinbar nur so möglich. |
| Lautstärke regulieren | Auf Android reagiert die Lautstärkeregelung brav, wenn das Gerät über USB-C am IWB angeschlossen ist. Lauter, leiser. Kein Problem. | Lautstärke direkt am IWB regeln. |
Jansens Pott hat Blogstöckchen geworfen – und überraschend viele aus dem Blogkollegium haben es aufgefangen und geantwortet. Ach jo, warum eigentlich nicht? Ist ja auch ein bisschen her bei mir. Und die Fragen sind zu einem Teil völlig andere, als man es in der Regel gewohnt ist. Na gut, dann wollen wir mal…
Ich habe so um 2013 die ersten Lehrerblogs online und Gefallen daran gefunden. Irgendwann kam der Gedanke auf, das auch mal selbst auszuprobieren, weil ich die Idee ganz reizvoll fand, mich deutschlandweit mit anderen Kollegien zu verbinden und voneinander zu lernen. Tja, und dabei ist es geblieben. Blogs kamen und gingen. Der Altphilologe ist geblieben.
Back in the day, war ein Großteil der Lehrerblogs noch anonym, weil viele ihren Blog genutzt haben, um ihrem beruflichen Ärger Luft zu machen, ohne sich dabei angreifbar zu machen. Entsprechend lief meine erste Version des Blogs über Jahre auf WordPress.com. Mittlerweile läuft das gute Ding auf einer eigenen Instanz von WordPress.org
Für mich selbst nö – auch wenn ich mit dem einen oder anderen CMS Erfahrung habe, wenn auch nicht fürs eigene Blogging.
Ich lasse mich inspirieren von dem, was mich beruflich gerade umtreibt, und beginne dann meine Artikel in Evernote. Der reduzierte Editor des Programms sagt mir sehr zu und funktioniert ohne Schnickschnack. Keine große Oberfläche. Nur ein weißer Bildschirm und ich.
Sobald das fertig geschrieben und in Form gegossen ist, landen die Artikel in WordPress, wo ich entsprechende Bilder hinzufüge, bevor das neueste Werk in die Welt geschickt wird.
Tatsächlich dann, wenn ich es am wenigsten erwarte, oder wenn ich mich sehr ärgern muss.
Ich bin kein Freund von handfester Spontanität, weil das bei mir sehr häufig daneben geht. Spontankäufe beim Shopping zum Beispiel bereue ich in der Regel sofort nach dem Kauf. Entsprechend lasse ich mir mit den Beiträgen auch ein bisschen Zeit. In den seltensten Fällen haue ich tatsächlich etwas Spontanes raus.
Schule und die Technik darin. Und manchmal ihr Versagen. Und manchmal gibt es sehr viel davon…
Für mich. Für dich. Für alle, die es interessiert.
Puh schwer. Selbstbeweihräucherung ist so gar nicht mein Ding. Aber die Beiträge, die mit einer gewissen Wut im Bauch geschrieben werden, sind bei mir selten, aber dann sehr ehrlich. Die werden dann auch gut. Mir und dem Publikum haben zum Beispiel die Beiträge zu den Lehrerdienstgeräten viel Spaß gemacht.
Auf und Abs gab es immer mal. Aber letztendlich lief es nur auf eine einzige echte Pause hinaus. Wie bei vielen war das 2018, als die DSGVO aufschlug. Die Anonymität aufzugeben war ein Schritt, der gut überlegt werden wollte. Ich hab ihn aber nie bereut. Den Blog für fast 1,5 Jahre vom Netz zu nehmen hingegen schon. Ein Relaunch bedeutet irgendwo auch immer bei 0 anfangen. Das hatte ich unterschätzt
Keine überzogenen Erwartungen haben. Blogs sind eine eigene, langsame Form der digitalen Interaktion, die anderen Prinzipien folgt als ein Instragram-Account – was aber auch ein Vorteil sein kann: Bloggen entschleunigt und bietet eine große Bandbreite an Kontrolle, die ein soziales Medium nicht hat.
Reich wird man nicht davon. Und Hundertausende von Followern bekommt man davon auch nicht. Aber wer auf so etwas aus ist, greift in der Regel nicht zum Bloggen. Das ist zu Retro.
Ach, immer wieder mal spiele ich mit dem Gedanken, ein neues Design auszuprobieren, aber ich hab viel rumprobiert, bis mir der Blog so gefallen hat, wie er jetzt ist. Eine adäquate Alternative zu finden würde einiges an Zeit kosten – die ich derzeit nicht habe.
Alles andere wird die Zeit zeigen.
Der geneigte Leser dieses Blogs hat es vielleicht über die Jahre mitbekommen, dass ein Großteil meiner Geräte aus dem Hause Samsung stammt. Ich bin eigentlich kein Fanboy und habe über die Jahre auch gerne den ein oder anderen Ausreißer zu einer anderen Marke gewagt: Mal war ich bei LG, dann bei HTC und deren Wahnsinns One-Smartphone. Ganz kurz auch einmal war Huawei dabei. Nichtsdestotrotz trieb es mich immer wieder zurück zum südkoreanischen Hersteller.

Furchtbare Tage gerade. Nicht in der Arbeit. Das politische Gedöns geht mir gerade so dermaßen auf den Zeiger – und macht mir auch Himmelangst. Was da drüben gerade in den USA gerade mal drei Wochen nach Inauguration los ist, ist ein Alptraum. Es gibt keinen einzigen Tag, wo eine buchstäbliche Handvoll Hiobsbotschaften zu uns rüberschwappt. Eine kruder als die andere. Wahnsinn, wenn man sich vorstellt, dass all das Gefasel, was man vorher als Gebrabbel eines Großkotz abgetan hat, auf einmal einfach umgesetzt wird – zur Not mit Dampfhammer. Ausfliegen von Migranten in Länder, die gegen Drohung, die Passagiere aufnehmen, absurde Strafzölle einfach aus einer Laune heraus, die erst bockig vom Umland zurückgewiesen werden, aber dann doch zu einer Einigung bereit sind, Hitlergrüße, die aber nur lieb gemeint sind, aber dann doch hier in Deutschland strafrechtlich verfolgt werden als seien sie Hitlergrüße, Geschichten über Beamte, denen man nun die Entlassung dringend nahe legt, weil sie es gewagt haben, den Sturm auf das Kapitol strafrechtlich zu verfolgen… Geht’s noch?
Über hierzulande muss man im Moment gar nicht reden. Da haben wir dieses Hin und Her ja genauso: Tabubruch ja oder nein? Wir stimmen gemeinsam ab, würden aber nie miteinander eine Koalition bilden? Ja, was denn nun? Aber mein Bauchgefühl hat mir durchaus zu verstehen gegeben, dass die letzte Woche politisch alles andere als Normalität war. Wenn sich auch noch Mama Merkel zu Wort meldet, weiß man: Irgendwas ist passiert. Unter anderem auch Elon Musk.
Und dass dessen Personenkult nun auch so derbe Einzug hält, ist bedenklich. Vor ein paar Monaten war noch die Empörung groß, als er sich mit einem Tweet in den deutschen Wahlkampf eingeschaltet hat. Mittlerweile prangt er auf riesigen Screens wie Big Brother in 1984 und spricht überlebensgroß vor einem johlenden Publikum zur Menge…
Ignorance is Strength.