• Allgemeines,  Technik

    Blue Sky vs. Mastodon

    Als sei es geplant gewesen, macht zum Start des neuen Schuljahres die Plattform Blue Sky auf einmal ordentlich Reden von sich. Keine Ahnung, was den Massenexodus zur Twitter-Alternative verursacht hat. Denn scheußlich war es bei Twitter ja schon länger. Vielleicht wurde wieder etwas neues Hanebüchenes in die Nutzungsbedingungen geschrieben. Keine Ahnung. Auf jeden Fall hat am Wochenende ein Artikel von Jan-Martin Klinge für ordentlich Furore gesorgt und sowohl auf Blue Sky, als auch X als auch auf Mastodon mit einem Vergleich der Plattformen große Reaktionen losgetreten. Und wieder mal war meine Neugier geweckt.

    Ich gebe Plattformen und neuen Technologien gerne eine Chance, mache mir ein eigenes Bild – wohlwissend, dass ich am Ende eventuell wieder an einem Dienst mehr kleben bleibe und sinnlos Zeit und Hirnkapazitäten bei dem Gedanken verschwende, ob diese oder jene Plattform die richtige für mich ist. Und am Ende fahre ich wieder zweigleisig. Also vergleiche ich. Allerdings vorrangig vor dem Aspekt der Handhabung – oder wie die hippen Leute sagen – der usability. Denn ich bin weder Informatiker, der die beiden Architekturen zufriedenstellend durchleuchten kann, noch Missionar, der mit flammendem Schwert die Leute zu dieser oder jener Plattform bekehren möchte. Zudem gibt es Leute wie Nele Hirsch oder Boris Pohler, die zu den beiden Plattformen schon fantastisch fundierte Artikel verfasst haben. Sollte euch also mein Artikel zu seicht sein, gibt’s dort ordentlich Futter zum Nachladen. So I proudly present:

    Blue Sky und Mastodon: Ein Vergleich

    Anmeldung

    In dieser Hinsicht wurde immer gestöhnt, dass Mastodon für den durchschnittlichen User viel zu undurchsichtig war. Einen zentralen Server für den Dienst gibt es nämlich nicht. Man muss sich selbst einen suchen – aus unzähligen Angeboten, die man mit Hilfe einer einfachen Google Search auffinden kann. Dies ist auch bei Blue Sky möglich, wäre also im ersten Schritt ähnlich “undurchsichtig” wie Mastodon. Zumindest bietet Blue Sky bei der Erstanmeldung die Option an, einen alternativen Server zu wählen. Ob diese Option jedoch funktioniert, habe ich nicht ausprobiert. Der Großteil wählt ohnehin den Blue Sky-Server – den man jedoch nur mit Hilfe eines Zugangscodes betreten kann. Dieses exklusive Feature macht für mich den Erstkontakt gefühlt ätzender als bei Mastodon, da man wie vor einem Club auf Einlass warten muss.

    Umgekehrt kann der Betreiber damit den Strom der Neuanmeldungen steuern und gezielt Kapazitäten entsprechend der Userzahlen hochfahren – und ganz nebenbei auch ein bisschen die Hypewelle reiten, da viele nur durch Mundpropaganda von der Plattform hören, ohne wirklich Einblick zu bekommen. Die Zuckerberg-Alternative Threads war in dieser Hinsicht etwas tolpatschiger unterwegs, denn die App war für findige Android-User von Anfang an auch in Europa zugänglich – jedoch de facto kaum nutzbar. Man konnte eigentlich nur mitlesen. Aktives Gestalten wurde meistens von Fehlermeldungen begleitet. So war man mittendrin, aber letztlich nie dabei. Oder (um bei der Metapher von vorhin zu bleiben) wie ein Clubgänger, der es hinein schafft, aber nicht auf die Tanzfläche darf. Das macht maximal Unspaß. Und irgendwann geht man.

    Aktuell meist gesehener Bildschirm bei Threads

    Profileinrichtung

    Profil bei Blue Sky

    Das ist bei Blue Sky aktuell (Stand Mitte September)… nennen wir es übersichtlich. Man wählt ein Profilfoto, einen Hintergrund, einen Namen für sein Profil, eine Beschreibung und das war’s. Bumm. Anders als bei Twitter gibt es hier noch keine Möglichkeit weiterführende Links oder einen Ort separat unterzubringen. Man muss alles in die Beschreibung quetschen, die irgendwann voll wird und dann weiteres Tippen unterbindet. Da hat Mastodon im Vergleich die Nase vorn. Sogar weit vor dem blauen Vögelchen: Sämtliche oben genannte Kategorien lassen sich dort angeben – und bei Bedarf noch mehr: Unterrichtsfächer, Webseiten, Socials, Wohnort, weitere Links. All dies wandert bei Bedarf in das Profil, das beliebig um weitere Kategorien erweitert werden kann. Mit Hilfe eines kleinen Codeschnipsels lassen sich die Links sogar offiziell verifizieren (ich weiß, das Wort ist seit November 2022 verhasst). Top!

    Community-Aufbau

    Für viele ist dieses Feature essenziell und entscheidet letztlich über Gedeih und Verderb bei einem sozialen Netzwerk. Da zählt in Mastodon nämlich Handarbeit. Es gibt keinen Algorithmus. Seine entsprechenden Leute muss man sich selbst zusammensuchen. Und die findet man entweder direkt mit Hilfe des Nutzernamens bzw. eines Handle-Links oder man abonniert Hashtags und folgt gezielt den Leuten, die unter diesem Hashtag gute Ideen von sich geben. Im November 2022 existierte in diesem Zusammenhang auch noch die Möglichkeit des Leute-Findens durch den sog. Fedifinder. Dieser zapfte damals den Twitter Handle an und durchsuchte das Fediversum nach entsprechenden Profilen der Twitter-User bei Mastodon. Auf diese Weise ließen sich Hunderte von neuen Menschen in Sekunden in die Timeline spülen. Wurde man jedoch nicht aktiv, blieb und bleibt man in Mastodon allein.

    Bei Blue Sky ist das wie von anderen Diensten gewohnt ganz anders: Ein Algorithmus präsentiert von Anfang an Nachrichten von (mehr oder weniger) interessanten Menschen. Je aktiver man wird und selbst nach Leuten sucht, desto präziser werden auch die Vorschläge des Netzwerkes. Allein dieser Punkt ist es, der viele Leute aus dem Twitterlehrerzimmer bewegt, ihr altes Habitat zu verlassen und trotz all der Einschränkungen des noch jungen Mediums Blue Sky als Alternative zu nutzen – auch wenn Mastodon in anderen Bereichen deutlich ausgewogener wirkt.

    Verfassen von Nachrichten

    In der jetzigen Form ist Blue Sky in diesem Bereich noch ziemlich rudimentär. Nachrichten können geschrieben werden, dazu ist ein Bild im Anhang möglich. Links werden angezeigt. 300 Zeichen sind maximal möglich. Das war es aber dann auch. Hashtags werden nicht farblich hervorgehoben, GIFs kann man nicht anfügen, Umfragen sind nicht möglich, ebenso die Bearbeitung von gesendeten Nachrichten. Es gibt keine DMs. Da muss man sich erfolgsverwöhnt von Twitter dann doch einschränken. Und noch mehr, wenn man von Mastodon kommt.

    Weniger ist mehr? Blue Sky

    Denn hier lässt sich einiges mit Tröts anfangen. Man kann Geschriebenes bearbeiten, Videos und Bilder anfügen. Umfragen gehen problemlos, Nachrichten lassen sich planen und zu einem festgelegten Zeitpunkt unters Volk bringen. Bis zu 500 Zeichen passen in die Tröts, die man automatisch nach einstellbaren Regeln (Zeitdauer, Anzahl von Likes und Retröts etc.) auch wieder löschen kann, um auf dem hostenden Server Kapazität einzusparen. Das finde ich sehr sympathisch.

    Einstellungen satt bei Mastodon

    Ankommen

    Der Eintritt ins Fediversum ist zu Beginn sehr leer. Man muss selbst aktiv werden und auf Leute zugehen, um sich ein Netzwerk zu bauen. Wenn das aber mal steht, sind dort tolle Leute unterwegs. Insgesamt fühlen sich bei einer User-Zahl von knapp 900 (Stand September 2023) Unterhaltungen deutlich zivilisierter an als ich es bei X/Twitter die letzten Monaten erlebt habe. Im Fediversum finden sich hochkompetente Leute, die mit ihren Meinungen fundiert, gelegentlich aber auch (gefühlt) belehrender und schulmeisterlicher rüberkommen als in anderen Netzwerken. Das wird zumindest immer als Begründung ins Feld geführt, wenn sich Leute gegen Mastodon entscheiden. Das und die angeblich gefühlt geringere Reichtweite. Blue Sky erscheint da seit ein paar Wochen etwas weiter.

    Von Anfang an bekommt man ein Angebot serviert. Man buhlt förmlich um die Aufmerksamkeit des Neuankömmlings. Entsprechend akzeptiert fühlt man sich gleich beim ersten Log-In. Vor allem, wenn dort sofort alte Bekannte umherwuseln, von denen es kurz vor Schulbeginn in Bayern nur so wimmelte. Es war fast wie ein Klassentreffen. Ich war keine zwei Stunden online und freute mich ohne großes Zutun über 100 Follower, die man seit dem Weggang von Twitter aus den Augen verloren hatte. Das ist schon putzig. Und der Umgang wird dadurch wieder genauso familiär wie früher, als das Twitterlehrerzimmer noch ein inspirierender Ort der Begegnung war. Aktuell wird noch deutlich mehr geflauscht und gefeixt, als ich es je bei Mastodon erlebt habe. Und das gefällt mir. Ob dieser Anfangsoptimismus aber anhält, bleibt abzuwarten. Threads wurde zu Beginn ganz ähnlich gehyped, mittlerweile ist es um diesen Dienst jedoch wieder sehr still geworden. Ob er in Europa überhaupt noch Fuß fassen kann, sobald sich Blue Sky als Twitter Alternative etabliert hat, ist die Frage. Aber zum Glück keine, die ich beantworten muss. Ich schau mir Blue Sky mal weiter an. Mastodon bleibt aber vorerst mein Ankerpunkt. Vergleich hin oder her.

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  • Alltag,  Technik

    Kindle gezwungen tot

    Mein Kindle ist tot. Naja, nicht tot. Aber faktisch nutzlos. Von heute auf morgen bekam ich angezeigt, dass der Kindle Shop auf meinem Gerät ab sofort nicht mehr zur Verfügung steht und ich stattdessen auf ein anderes Gerät ausweichen solle. Angeblich kann ich über Computer oder mobile device weiterhin Titel kaufen, die automatisch auf mein Gerät synchronisiert werden. Aber das klappt nicht. Weder über 3G, das auf einmal nur noch in Edge Geschwindigkeit operiert. Noch im WLAN. “no new items found” heißt es. Na, vielen Dank.

    Damit ist meine Kindle-Bibliothek statisch auf die 110 Titel begrenzt, die sich in all den Jahren darauf angesammelt haben. Mehr kann ich auf diesem Gerät nicht mehr hinzufügen. Dabei wäre es noch top in Schuss. Und das, wo es schon gut in der Welt unterwegs war. In Rucksäcken, in Schultaschen, auf Reisen in Deutschland, in Europa, in Amerika. Es sah Gebirge, die Strände des Mittelmeers, des Pazifiks und die Ufer des Colorado. Weit gereist, aber immer noch gut drauf.

    Alte Besen kehren gut

    Gut, es ist nicht mehr das neueste. Wir sprechen hier von der dritten Kindle-Generation, die ich mir 2011 geleistet habe. Damals waren die Amazon-Geräte quasi konkurrenzlos. Und vor allem konkurrenzlos gut: Mein Gerät hat noch eine komplette Tastatur, ein separates 3G-Modul, um auch frei von WLAN Bücher zu kaufen, eine Kopfhörerbuchse und eine tatsächlich brauchbare Vorlesefunktion. Das Gerät war für mich erwähnenswert genug, um einen der ersten Technik-Artikel im Blog hier vor zehn Jahren zu verfassen. Der Speicher von 3 GB ist aus heutiger Sicht vielleicht eher niedlich, aber ganz ehrlich: Wieviel verbraucht so ein ebook schon? Nach 12 Jahren im Einsatz sind darauf noch 2950 MB frei. Ich bräuchte eigentlich keinen neuen eReader. Aber ich werde dazu gezwungen, weil irgendjemand dem Gerät den Support abdreht. Bei Smartphones, die auf hochkomplexen Betriebssystemen laufen und vor den steigenden Hardwareanforderungen der Apps irgendwann kapitulieren, verstehe ich das ja. Aber wie komplex ist im Vergleich denn dazu ein eReader? Ich will mit dem Ding keine 3D-Shooter zocken, kollaborativ ein Spreadsheet befüllen, oder AR-Apps nutzen. Ich will einfach nur lesen.

    Aber aus die Maus.

    Neue Besen – woher nehmen?

    Ich brauch ein neues Gerät. Und wenn ich meine Kindle-Bibliothek weiter behalten möchte, führt wieder kein Weg an Amazon vorbei. That’s the price you pay. Das ärgert mich gerade maßlos. Und zwar so sehr, dass ich mir sehr ernsthaft überlege, einen Nachfolger außerhalb des Amazon-Imperiums zu holen. Es ist nicht mehr 2011, und die Konkurrenz hat nicht geschlafen und gut aufgeholt. Aber was soll es letztlich werden?

    Ich werde berichten.

    Mögliche Vorgehensweisen sind hier von Lesern auf Mastodon im Thread beschrieben.

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  • Allgemeines,  Alltag,  Prüfungen,  Technik,  Unterricht

    Sprachen lernen online im Selbstversuch – Teil 2: Babbel

    Wenn es ums Sprachenlernen unterwegs geht, führt seit Jahren kein Weg an Babbel vorbei. Kein Sprachunternehmen hat in sozialen Medien und im Fernsehen mehr Werbung gefahren als die Polyglotten aus Berlin. Der Erfolg gibt ihnen recht. Schon seit Jahren ist Babbel äußerst erfolgreich unterwegs – kein Wunder also, dass ich damals bei meinen ersten Sprachschritten auf die App aufmerksam geworden bin – und bis zum heutigen Tag auch damit arbeite.

    Aufbau

    Wer sich als Sprachenlehrer ein bisschen mit dem Europäischen Referenzrahmen auskennt, merkt sofort, dass hinter dem Aufbau des Babbel Sprachunterrichts System steckt. Sämtliche Kurse und Zertifikate sind streng an dem europaweit gültigen Kompetenzregularium orientiert und bauen konsequent an den darin verankerten Inhalten auf. Angefangen von einfachen ersten Sätzen zur Vorstellung, hin zum Sprechen über Familie und Hobbies bis hin zu komplexeren Themen wie Umweltschutz oder Digitalisierung beginnt Babbel mit seinem Sprachkurs bei den Basics und nimmt den Sprecher konsequent an die Hand. Jede Lektion beinhaltet dabei immer ein bisschen Vokabular und Grammatik – beides streng an das jeweilige Niveau angepasst (A1, A2 etc.) und stets nach derselben Methode gelehrt: Nämlich so, wie man es aus dem Sprachunterricht kennt.

    Die Aussprache lässt sich auf Wunsch ständig überprüfen.

    Pro Lektion werden zunächst die neuen Wörter präsentiert und mit bildlicher Untermalung vorgesprochen. Wer möchte, kann diese nachplappern. Die App untersucht die aufgenommene Aussprache und gibt entsprechend Feedback. In einem zweiten Schritt erscheinen die Vokabeln in deutscher Übersetzung und müssen in der Fremdsprache eingegeben werden. Schritt drei setzt die neuen Wörter in einem sinnstiftenden Kontext und zeigt Sätze an, in denen man aus vorgegebenen Lösungswörtern das richtige einsetzen muss. Ist das geschafft, werden abschließend nochmal sämtliche Vokabeln in deutscher Übersetzung angezeigt, zu der der Nutzer nun die Entsprechungen in der Fremdsprache zuordnen muss. Man sieht: es wird zunehmend kontextualisiert. Und dann geht’s mit der Grammatik.
    Diese präsentiert sich in der Regel mit Hilfe von kleinen Dialogen oder Einzelsätzen, sodass man induktiv die Regeln erschließen kann. Aber keine Sorge: Die gibt’s nochmal erklärt und aufs Nötigste reduziert, und abschließend mit Hilfe von diversen Übungen eingeschliffen: Da gilt es mal, Endungen einzugeben, Zuordnungen zu machen oder Gegenteile zusammenzuführen. Abschließend kommt in einer Lektion nochmal alles zusammen: Vokabular und neue Grammatik findet man in einem kleinen Dialogtext zusammengebracht, den man mit den neuen Inhalten füllen soll. Und schwupps sind knapp 15 Minuten vorbei, und eine Lektion gemacht. Und derer gibt es viele.

    Größe

    Knapp 230 Lektionen sind beispielsweise im regulären Sprachkurs in Spanisch vereint und nach Schwierigkeitsgrad gebündelt: Es gibt einen Einsteigerkurs, mehrere für Anfänger, für Fortgeschrittene und Profiangebote, bei denen die Zweisprachigkeit zunehmend verschwindet und man mehr und mehr zu selbständigem Arbeiten angehalten wird. Auch das Sprechtempo der Hörtexte wird zunehmend anspruchsvoller, sodass man immer gut gefordert ist. Am Ende eines jeden Kurses steht eine Wiederholungslektion, die den kompletten Stoff der im Schnitt 15-20 Lektionen durchnimmt und Durchhaltevermögen mit einem Babbel-Zertifikat belohnt. Sollte man davon irgendwann man alle eingeheimst haben, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Babbel bietet eine schier nicht enden wollende Fülle an Zusatzkursen mit jeweils anderen Schwerpunkten. Es gibt dezidiert Angebote zum Hören und Sprechen inklusive einer Reihe von (übrigens kostenlos zugänglichen!) Podcasts zu einer Reihe der angebotenen Sprachen, Kurse zu Redewendungen, false friends, Zungenbrechern, besonderen Grammatikphänomenen, Auffrischungsmöglichkeiten für Nutzer, die vor Jahren mal mit einer der Sprachen begonnen haben, und natürlich Unmengen von Themenwortschatz. Knapp 8000 Vokabeln warten darauf, thematisch geordnet gelernt zu werden. Und das kann dauern. Nach sechs Jahren Spanisch in Babbel habe ich beim Wortschatz gerade mal 80% erreicht. Und regelmäßig kommen neue Inhalte dazu.

    Die Babbel-Podcasts gibt es frei verfügbar.

    Motivation

    Um sicherzugehen, dass der Stoff bei dieser Fülle an Möglichkeiten auch sitzt, bietet Babbel verschiedenste Wege der Wiederholung an, die sich mit Hilfe eines Lernplans individuell zusammenstellen lassen. Auf Wunsch meldet sich die App dann zur eingestellten Zeit und erinnert daran, das Wiederholungs- und/oder Lernprogramm durchzuziehen. Wie und wann man das bewerkstelligt, überlässt Babbel einem selbst: Neben den klassischen Kärtchen- und Einsetzübungen, dem Nachsprechen von vorgegebenen Items, oder Auswahlübungen zu präsentiertem Audiomaterial gibt es seit geraumer Zeit auch eine kleine Auswahl von Lernspielen, in denen man Wörter in Labyrinthen sucht, mit einem Motorboot auf Reisen geht oder den Wörterzug vor dem Entgleisen aufhalten muss. Letztere sind eine nette kleine Abwechslung zu den üblichen Übungsformaten, die eher traditionell daher kommen.

    Die Lernspiele kommen im putzigen Retro-Pixel-Design daher.

    Nach mittlerweile sechs Jahren regelmäßigen Wiederholens ist die Faszination aber auch daran ein bisschen vorbei. Das liegt einerseits an dem recht repetitiven Charakter, den Vokabelwiederholungen nun mal in sich bergen. Zum anderen aber auch am Lernassistenten von Babbel selbst, der das Erledigen des Lernpakets unerbittlich einfordert. Je länger man mal pausiert, desto größer wird der Berg an zu wiederholenden Vokabeln. Das demotiviert mit der Zeit. Ich habe daher auch irgendwann aufgehört, dem Ding größere Beachtung zu schenken und mich an meinem eigenen Tempo orientiert. Nun wiederhole ich, wann ich möchte und wann ich es für sinnvoll halte. Denn mit welchen Vokabeln ich am ehesten Probleme habe, erkennt der Lernassistent nur begrenzt. Zwar wird anhand meiner Fehler jede Vokabel in eine von sechs Schubladen gesteckt und mit höherer Frequenz hervorgeholt als Wörter, die bei mir sitzen. Aber ab einem gewissen Umfang verschwinden die Problemvokabeln unter dem Haufen derer, die man schon längst beherrscht und trotzdem wiederholen soll. Da muss man zusätzlich etwas Eigeninitiative zeigen. Deswegen bietet Babbel seit knapp einem Jahr die Möglichkeit, ungeliebte Vokabeln im Wiederholungsmanager zu markieren und zusätzlich in Listen anzulegen. Perfekt wäre es, das an Ort und Stelle erledigen zu können und direkt in Lektionen damit anzufangen. Aber vielleicht passiert das ja eines Tages. Babbel arbeitet beständig an seinem Repertoire und arbeitet regelmäßig Neuerungen ein.

    Selbst angelegte Vokabellisten gehören zu den Neuerungen bei Babbel.

    Kosten

    Das alles hat natürlich seinen Preis. Babbel bietet abhängig von Dauer und Umfang des Abos verschiedene Preismodelle an, die quartalsmäßig, halbjährlich oder alle zwei Monate abgebucht werden. Für ein Jahresabo in einer Sprache zahlte ich vor sechs Jahren knapp 4€ im Monat. Für das Hinzubuchen einer zweiten Sprache wurden es ein paar Monate später 6. Ich persönlich bin über Jahre mit dem All-inclusive Abo am besten gefahren, das Abonnenten sporadisch von Babbel angeboten wird. Für jährlich 80€ hat man unbegrenzt Zugang zu sämtlichen der 13 Sprachen und Übungen. Das ist auf die Menge der Möglichkeiten gerechnet sehr fair. Wer weiß, dass er mehr als zwei Jahre an einer oder mehreren Sprachen gleichzeitig bleiben wird, sollte zusätzlich Ende November die Augen offenhalten. Dort bietet Babbel um den Black Friday herum regelmäßig eine Lifetime-Lizenz an. Einmal 160€ gezahlt, hat man lebenslang Zugang auf alles, was Babbel zu bieten hat. Das Geld hat man nach zwei Jahren Babbel wieder drin.

    Effekt

    So hat man mit Babbel die perfekte Basis um loszulegen und seine ersten und weiteren Schritte zu machen, richtig? Jein, denn die App stößt mit dem Fokus auf pure Wissensvermittlung irgendwo an ihre Grenzen. Jahrelanges Wörterlernen und Grammatikpauken ist schön und gut. Was aber über Jahre fehlte, war eine tatsächliche Möglichkeit das Gelernte auch in gesprochener Weise anzuwenden. Ich hatte in den ersten Jahren Babbel immer das groteske Erlebnis, dank ständiger Wiederholungen von Wortschatz und Grammatik echt gut im Erinnern von Wörtern zu sein. Aber wer mich auf Spanisch oder Italienisch auf der Straße ansprach, versetzte mich in Schockstarre. Auch mit den Spanischkollegen in der Schule stockte jede Konversation, die über einfache Sätze hinausging. Die berühmte Babbel-Methode, mit der man laut Werbung schon nach Wochen seine ersten Sätze sprechen konnte, schlug bei mir fehl. Babbel hat dieses Manko mittlerweile eingesehen und in die App Babbel Live integriert: Ein ausgewieftes Tutoring System mit ausgebildeten Native Speakern, die mit gelehrigen Usern in maximal Sechsergruppen in Fernunterricht Sprachunterricht durchführen. Das kostet allerdings extra. Und zwar nicht wenig. Ohne Rabatt muss man für ein Jahresabo im Schnitt 50€ berappen. Ohne irgendwelche Vergünstigungen sind es fast 500€ im Jahr. Gemessen an dem, was ein echter Sprachkurs kostet, ist das vermutlich noch ein moderates Preisangebot. Aber online geht sowas bestimmt günstiger…

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  • Allgemeines,  Pädagogik,  Technik,  Unterricht

    Ausbildungsgeräte II: Es geht los… oder?

    Es wird Februar. Noch ein halber Monat, und unser neues Seminar tritt an. Und nicht nur das. Auch die Ausbildungsgeräte, die uns der Freistaat Bayern Anfang Januar zukommen ließ, sollen bis dahin im Einsatz sein. Wenn man denn eines will. Denn großer Beliebtheit erfreuen sich die Dinger nicht wirklich.

    Kaum Interesse

    Von unseren Seminarlehrkräften haben gerade mal zwei Interesse angemeldet. Kein Mensch braucht die Dinger, weil wir alle Lehrerdienstgeräte haben, mit denen wir den Alltag bestreiten. Dem Ministerium ist das auch bekannt… Und egal. Und so verstauben die ersten Exemplare schon jetzt in den Kartons, in denen sie angeliefert wurden. Dass das Interesse bei den Seminaristen großartig höher sein wird, wage ich zu bezweifeln, da auch diese alle ein Lehrerdienstgerät erhalten werden… und natürlich ihre eigenen Geräte mit ins Referendariat bringen, mit denen sie ihr ganzes Studium bestritten haben.

    Teurer Spaß

    Damit wir uns nicht falsch verstehen: Das Thema Ausbildungsgerät ist nett gemeint. Aber es kommt viel zu spät. Wir alle haben uns schon längst auf alternative Lösungen eingelassen, sodass zusätzliche Geräte wie diese unnötig geworden sind. Und teuer. Pro Seminarist liegen hier ein Surface Go 3 (569 €) mit Classroom Pen 2 (94,99 €), eine Schutzhülle (67,99 €), eine Microsoft-Tastatur (77,99 €), ein USB-Hub (56,99 €) und ein Wireless Display Adapter (39 €). Insgesamt also ein bisschen über 900 €, die der Freistaat da pro Seminarist ausgibt. Viel Geld, das in dieses Projekt hineingepumpt wird. Nur fühlen sich die Dinger ein bisschen an wie der bekannte Klotz am Bein. Die Systembetreuer der Schule können ein Lied davon singen, da ihnen die Verwaltung dieser neuen Geräte seit Juli 2022 obliegt – ob sie wollen oder nicht. Per se könnte sich zwar eine andere Person darum kümmern und sich dann pädagogischer Systembetreuer nennen. Aber den Job will sich freiwillig keiner antun. Nicht für die eine Anrechnungsstunde, die es dafür gibt. Und so landet die Arbeit wieder bei der Person, die qua Amt etwas mit Technik zu tun hat. Daher sind die meisten Systembetreuenden nun auch pädagogische Systembetreuende. Das bedeutet, dass wir neben der Einrichtung und Wartung der Geräte dem Seminar zahlreiche Fortbildungen zur Nutzung, dem digitalen Arbeiten, Lernplattformen etc. anbieten sollen. Einfach mal oben drauf zu den Fortbildungen, die man schon im Zuge des Medienkonzeptes regelmäßig an das restliche Kollegen weitergibt. Wie das zeitlich alles unter einen Hut zu bringen ist (wir sind nach wie vor vorrangig Lehrkräfte mit zwei regulären Unterrichtsfächern), kann im Moment noch niemand abschätzen. Aber man kann es erahnen. Zum Beispiel im Austauchforum, das extra für die pädagogischen Systemadministrierenden vom Ministerium bei mebis angelegt wurde.
    Darf’s a bisserl mehr sein? Zum Beispiel ein paar zusätzliche Fortbildungen?

    Hilfe (!)

    Die Threads sind voll von haarsträubenden Problemschilderungen der Admins bei der Ersteinrichtung der Geräte. Denn die ist alles andere als intuitiv: Die User werden zunächst über csv-Datei inklusive Passwort, Schulnummer etc. in der Datenbank angelegt. Dann legt sich der Systembetreuer an JEDEM der Geräte persönlich einen Adminaccount an, über den man für jeden Teilnehmenden im Seminar separat ein Nutzerkonto mit Passwort und Sicherheitsfragen anlegt. Danach wird jedes Gerät neu gestartet und der neue Nutzer mit Passwort in Windows angemeldet. Hier wird nun der Workspace Hub geöffnet und die User-Daten unserer Rookie-Lehrkraft eingegeben, damit der Account mit Gerät und Nutzer endgültig verbunden ist. All das muss im Beisein eines jeden einzelnen Seminaristen pro Gerät passieren, da ich natürlich nicht einfach Sicherheitsfragen und Passwörter für fremde Personen vergeben kann. Und das dauert.
    Laut Erfahrungsbericht der Admins im Forum bis zu einer Stunde pro Seminarist. Die Begeisterung kann man sich vorstellen bei Admins an Grundschulen, die teilweise mehrere Seminare betreuen sollen und auf einmal 90 dieser Geräte verwalten müssen. Wenn unter den Geräten dann auch noch vereinzelt iPads sind – denn auch ein Mischangebot ist seit Neuestem möglich – ist die Verwirrung komplett. Denn das bedeutet nicht nur doppelten Wartungsaufwand in zwei Betriebssystemen. Auch die Verwaltung der Programme und deren Anzahl auf beiden Plattformen ist grundverschieden. Während die iPad-Nutzer aus dem Katalog eine von knapp 120 Apps auswählen können, stehen auf den Surfaces laut aktuellem Stand gerade mal 12 zur Verfügung. Neue Programme werden im Laufe des Jahres hinzugefügt – entweder vom Ministerium selbst oder von den Admins. Dafür müssen die Seminaristen allerdings erstmal den Bedarf anmelden, der dann von Admin und Datenschutzbeauftragten geprüft werden soll. Noch bizarrer wird es, wenn die App auf der einen Plattform vorhanden ist und auf der anderen nicht. Dann sind die Seminarlehrkräfte gefragt, Chancengleichheit in Prüfungssituationen herzustellen. Was das genau bedeutet, können wir aktuell nur erahnen. Bedeutet das, iPad-Usern eine Lehrprobe mit Goodnotes zu verbieten, weil es das entsprechende Programm nicht auf Surfaces gibt (Stand Februar 2023)? Das kann doch nicht sein… Oder doch?
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  • Allgemeines,  Alltag

    Von Vorsätzen

    Ich kann mich überhaupt nicht dran erinnern, jemals einen Blogartikel zum Thema Neujahresvorsätzen gemacht zu haben (ich bin aktuell auch ehrlich gesagt zu faul um nachzusehen). Aber warum eigentlich nicht? Hat ja auch sein Gutes sowas mal zu machen. So kann man regelmäßig im Jahresverlauf nachschauen, was man 2023 eigentlich vor hatte… und nicht eingehalten hat. Na dann wollen wir mal die Liste eröffnen mit Vorsätzen für das jüngst angebrochene Jahr…

    Mehr…

    • Konsequenz. Beim Sport zum Beispiel. Ich gehe seit dem Referendariat zu regelmäßigen Zeiten in den Sport. Aber seit Corona und der Schließung der Fitnessstudios ist da ein gewisser Schlendrian reingekommen. Zu Stresszeiten ging ich letztes Jahr oft überhaupt nicht mehr. Und das, wo man Sport und Zerstreuung am meisten bräuchte.
    • Fokussierung. Ich geb’s zu. Ich habe Anwandlungen eines Jack of all trades. Vieles interessiert mich gleichermaßen. Und so jongliere ich mit vielem parallel ohne einen echten Fokus setzen zu können. Das sieht man alleine schon einmal bei einem Blick auf mein Handy. Vor allem im Ordner zu den social media. Nichts als Apps für soziale Netzwerke, alle für eine andere Bubble mit einem anderen Fokus. Das muss anders werden.
    Nichts als soziale Netzwerke
    Nichts als soziale Netzwerke
    • Ruhe. Die letzten zwei Jahre waren beruflich immer ein ziemliches Auf und Ab. Umso wichtiger, dass jetzt mal endlich nach dem Umzug bei uns auch nun in der Schullandschaft Ruhe einkehrt. Aktiv kann ich das natürlich nicht herbeiführen. Dafür im Privaten umso mehr. Was ich beispielsweise total vernachlässige seit Jahren ist Lesen. Ich habe schlichtweg nicht die Zeit oder die Muße dafür. Vor dem Schlafengehen einfach mal was zur Entspannung zu lesen, gibt es nicht bei mir. Stattdessen hänge ich in Tutorials, in Fachliteratur, in sozialen Medien. Alles nicht gut. Ich weiß. Ich staune da immer wieder, wenn ich mir ansehe, was für Stapel Kollegen wie Herr Rau über das Jahr so weglesen. Ich wüsste gar nicht, wo ich die Zeit dazu hernehmen sollte. Aber vielleicht muss ich mir die einfach nehmen.
    • Arzt. Die Zeiten der Zipperlein sind bei mir angebrochen. Nix Großartiges. Ein Carpal-Tunnel-Syndrom an meinem linken Handgelenk. Seit zehn Jahren eine massive Verspannung am linken Rhomboiden und seit letzten November nun bei manchen ruckartigen Bewegungen ein komisches Ziehen (kein Stecken) irgendwo im Schulterbereich. Natürlich auch links. Dreimal dürft ihr raten, ob ich Links- oder Rechtshänder bin. Wegen des einen oder anderen war ich schon mehrmals beim Arzt, hatte Massagen, Chiropraktik, Schienen. Aber so richtig hat nichts geholfen. Die Maßnahmen lindern ja nur die Symptome, nicht die Ursache. Und die würde ich gerne mal rausfinden lassen.
    • Investieren. Ich hätte vor zwei Jahren nicht daran gedacht, dass mich dieses Thema in dieser Art mal so umtreiben würde. Aber mit einer Inflation, die im Dezember in Bayern irgendwo bei 10% lag, denkt man dann schon daran, sein hart verdientes Geld irgendwo sinnvoll zu parken. Spätestens wenn dann wie letztes Jahr die Bank an einen herantritt, um einem das Thema Immobilien schmackhaft zu machen, merkt man, dass man für Finanzinstitute interessant geworden ist. Aber in was investieren? Immobilien in München kann im Moment niemand zahlen, solange man nicht von Mami und Papi ein stattliches Erbe auf den Weg mitgegeben bekommen hat. Aktien sind mir viel zu heikel, da auch sattelfeste Pferde ohne Vorwarnung kippen können. ETFs können klappen, aber sind in ihrer Gänze erst auf lange lange Laufzeiten richtig rentabel. Tagesgeld oder Termingeld werfen kaum Prozente ab, aber immerhin gibt es wieder welche. Der Wertminderung durch die Inflation wird das nicht aufhalten. Aber das wird nichts von den oben genannten Dingen. Das Thema wird mich also noch ein bisschen beschäftigen.

    Weniger…

    • Kaffee. Mein Konsum des braunen Goldes hat über die Jahre unheimliche Ausmaße angenommen. An Stresstagen waren es durchaus mal 15 Espressi, die ich konsumiert habe. Daran war auch meine Nespresso-Maschine schuld, die einfach innerhalb von 20 Sekunden einsatzbereit war… bis sie im Dezember dann nach zehn Jahren ihren Geist aufgab. Daher habe ich etwas (viel) Geld in die Hand genommen und mir eine Siebträgermaschine und eine Mühle besorgt. Das Zubereiten von Kaffee ist jetzt wirklich eine gewisse meditative Aufgabe, die schon jetzt deutlich entschleunigt und meinen Konsum gut runtergefahren hat. Denn bis alles einsatzbereit ist, heizt die Maschine knapp 15 Minuten vor. Jeder zubereitete Espresso will daher gut überlegt sein. Quick and dirty ist nicht mehr.
    • Überstunden. Klar, Mehrarbeit ist in unserem Beruf nichts Neues. Aber was ich über das übliche Maß hinaus letztes Jahr an der Schule war, alleine um die technischen Löcher an unserer Baustelle zu stopfen, ist kaum zu beziffern. Jetzt zum Jahresbeginn habe ich alles Menschenmögliche getan, um die Defizite in der Technik am Standort auszumerzen. Alles, was jetzt immer noch nicht geht, ist Problem der Stadt München. Und nicht meins. Das sollte ich mir tatsächlich als Spruch übers Bett hängen.
    • Zeug. Wer in einer Stadt wie München wohnt, weiß, dass Platz ein Luxus ist. Umso wichtiger sich regelmäßig von Plunder zu trennen, den man nicht mehr braucht. Letztes Jahr begann ich mit dem Verkauf von alten Video- und PC-Spielen aus meiner Jugend, die mit mir seit 20 Jahren immer umziehen. Das war finanziell deutlich rentabler als ich gedacht habe, sodass ich dieses Jahr weiter ausdünnen möchte.

    Wie sieht’s bei euch aus? Irgendwelche Vorsätze für 2023?

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  • Allgemeines,  Alltag,  Technik

    In the works

    Ist ganz schön was los hier. Die Masto-Exodus ist in vollem Gange, seitdem auf Twitter eine Hiobsbotschaft nach der anderen eingeht. Mittlerweile sprechen einige davon, dass die Plattform innerhalb der laufenden Woche darnieder liegt. Irre, wie jemand es schafft ein Netzwerk, das mehr als eine Dekade echt gut lief und sich gut behaupten konnte,  mit fragwürdigen Entscheidungen in kürzester Zeit völlig kaputt zu sanieren, dass es bald regungslos am Boden liegt. Und die Geschwindigkeit, mit der die Leute aktuell die Plattform verlassen, ist echt unheimlich. Das sieht man auch im Twitterlehrerzimmer.

    Sag zum Abschied medienwirksam “servus”

    Die Abschiedstweets häufen sich, die Mastodon-Accounts werden gepostet, damit man sich auf der anderen Seite schnell wieder findet. Andere bleiben enttäuscht und allein auf Twitter zurück. Den einen ist Mastodon zu kompliziert, zu unsicher, zu langsam, zu nischig. Den anderen ist Twitter zu voll geworden, zu unübersichtlich, zu böse… oder auch zu langweilig. Ein paar Abgesänge, mit denen sich Leute von ihren Followern verabschieden, lesen sich ganz schön hart und lassen das Gefühl aufkommen, dass man da die letzten Jahre nur aus Bequemlichkeit ausgehalten hat. Ich persönlich tu mir mit dem Abschied ziemlich schwer. Twitter ist und war Dreh- und Angelpunkt von allem. Hier wurden Grundsteine gelegt für Tätigkeiten im Lehrberuf, die so gar nicht möglich gewesen wären. Kein Netzwerk hat bei mir mehr Stunden online geschluckt. Nirgendwo sonst wurde offtopic so viel rumgeblödelt. Aber ich ließ es gerne geschehen. Denn die Balance zwischen Sinnlosig- und Sinnhaftigkeit blieb immer bestehen. Natürlich lässt sich das alles auf Mastodon wieder herstellen. Aber das braucht Zeit. Und ob ich die aktuell investieren will, ist die Frage. So ist Mastodon im Moment aufs Wesentliche beschränkt und dreht sich ausschließlich um Bildung und Schule. Und Twitter ist das große Hintergrundrauschen mit all den süßen Verlockungen. Eventuell wird dieser Doppelspagat irgendwann so aufs Stundenkonto schlagen, dass man wirklich eine der Plattformen abstellen muss. Man will ja nicht ständig vor dem Smartphone sitzen (… und tut es ja dann doch).

    Mein Fels in der Brandung

    Bei so viel Unbeständigkeit ist mein Blog mir dann doch sehr lieb. Der bleibt einfach ein Fels in der Brandung. Auch wenn der auch mal wieder ein kleines Facelifting braucht. Ein Anfang ist schon mal gemacht: Nach neun Jahren der Existenz hat er jetzt endlich mal Social Media Buttons bekommen sowie ein kleines Namensbanner, damit die Leute auch wissen, auf wessen Seite sie sich gerade rumtreiben. Allerdings bin ich noch nicht ganz glücklich damit. Vermutlich muss der Apollo früher oder später aus dem Banner weichen. Aber das entscheide ich selbst zu gegebener Zeit. Im Gegensatz zu Mr Musk lass ich mir für meine Entscheidungen nämlich Zeit.

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  • Allgemeines,  Alltag

    Herbstferien

    Die Herbstferien in Bayern sind vorbei. Wie immer haben wir Ende Oktober eine Woche Zeit durchzuschnaufen, bevor es im November wieder Richtung Jahresende weitergeht. Die wenigen Tage zur Erholung sollen weise genutzt werden, damit sich man vor lauter Aktionismus die Woche nicht so zuklatscht, dass man gar nicht mehr zur Ruhe kommt.

    TOPs

    Nach dem turbulenten Rückumzug in unser neues Gebäude war Durchschnaufen erste Priorität. An zweiter stand dann aber dann doch gleich wieder die Schule mit Ausbildungsgeräten und Korrekturen. An Platz 3 dann das Thema Digitales. Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk hat bei uns im Twitterlehrerzimmer große Wellen geschlagen. Einige sind zu Mastodon gewechselt. Andere bleiben hartnäckig bis zum Ende – egal wie es ausgeht. Wieder andere so wie ich schauen sich erstmal beides an, bevor sie sich final entscheiden – und schwupps ist man selbst Teil vom Fediversum und hat damit schon wieder einen digitalen Kanal mehr zu bedienen. Sowas versetzt mich immer in einen ganz seltsamen Zwischenzustand von Neugier und Stress.

    Zwei Seelen

    Einerseits wieder mal eine Möglichkeit sich neu zu vernetzen, neue Leute kennenzulernen, Neues zu entdecken. Dann aber wieder das zeitraubende Sondieren: Welches Netzwerk nutze ich wozu? Poste ich überall dasselbe? Nutze ich die Netzwerke gezielt für unterschiedliche Zwecke? Oder werf ich eins raus? Und wieviel von meiner Zeit kann ich in die Gestaltung investieren? Wie ist denn da euer Vorgehen? Läuft da bei euch derselbe Film ab? Oder seht ihr das gelassener? Um ein paar Kommentare wäre ich sehr dankbar. So wie auf Twitter.

    Um mich auch selbst zu besinnen und mir einen Überblick zu verschaffen, was ich digital so alles auf dem Kerbholz habe, habe ich mir mal eine Landing Page bei linktr.ee angelegt, die man immer wieder bei Instagram sieht. Schnell gemacht, sieht schick aus und nützt mir und der geneigten Leserschaft.

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  • Prüfungen,  Technik,  Unterricht

    Moodle Bar Camp 2022

    Samstag Morgen, sieben Uhr früh. Es regnet in Strömen, als der Wecker surrt. An einem normalen Morgen würde ich mich einfach noch einmal umdrehen und weiterschlafen. Die Arbeitswoche war wirklich kein Zuckerschlecken. Schlaf wär echt a Gschicht. Aber heute ist kein normaler Samstag. Ich habe mich eingecheckt zu meinem ersten Barcamp.  Und nicht nur irgendeins. Die Moodlebande ist in der Stadt. Patrick hat sie in seine Schule am Oberwiesenfeld geladen. Und alle sind sie gekommen.

    Auf geht’s…

    Ankommen, drankommen

    Schon bei der Ankunft merkt man: Das ist nicht einfach ein spontanes Treffen von Gleichgesinnten. Hier steckt richtig viel Vorbereitung und Arbeit drin. Jeder Ankömmling erhält ein Lächeln, eine kleine Willkommenstüte mit Leckerlis und ein Namensbadge, auf dem man optional seinen Twitter-Account vermerkt, unter dem man sich über all die Zeit erfolgreich vernetzt hat. Wie intensiv, das wird spätestens im Plenum in der Schul-Caféteria ersichtlich, als wir uns in großer Runde gegenseitig vorstellen: Unter den knapp 30 Leuten gibt es viele Hallo-Erlebnisse. Einige kennt man vom Sehen her aus dem Twitterlehrerzimmer, wieder andere als Kollegen von Fortbildungen. Sogar aus Dillingen und dem ISB haben sich diverse Celebrities eingeschmuggelt, um dem Moodlecamp beizuwohnen. Weitere 30 Personen sind online dabei und stimmen nahtlos in die Vorstellungsrunde mit ein. Und nicht nur hier. Dank “Eule” ist die komplette Veranstaltung hybrid, ein Großteil der Sessions wird aufgenommen, Interessierten ins Netz übertragen und über eine eigens aufgesetzt Moodle-Instanz organisiert. Per Buchungssystem kann man sich in mehr als 25 Sessions einklinken, die spontan von Teilgebenden angeboten werden.

    Ausschnitt aus dem Sessionangebot des Barcamps

    Themen satt

    Wer sich für eines der Themen interessiert, schaut einfach vorbei: CSS-Skripte für Moodle/Mebis, Kurse nachhaltig und arbeitsökonomisch sinnvoll organisieren, Umgang mit Test-Fragekatalogen, Moodle Breakouts oder eine kleine Läster-Schwester-Moodle-Selbsthilfegruppe – für jeden Geschmack ist was dabei. Mal rein theoretisch, dann wieder stark praxisorientiert. Mal hochkomplex auf Profiniveau, dann wieder erfrischend einfach umzusetzen. Die Mischung stimmt – genau wie die Chemie zwischen den Anwesenden. Die Hierarchie zwischen Sessionleitung und Teilnehmenden ist flach, der Ton immer mitfühlend und sympathisch. Wir sitzen hier alle im selben Boot. Der gemeinsame Weg ist klar. Und die, die auf der Reise ein paar Meilen voraus sind, geben gerne ihre Erfahrung weiter. Überall gibt es etwas zu lernen, zu entdecken, zu vertiefen, auszuprobieren. Für mich persönlich war es bahnbrechend zu sehen, wie einfach man seine Kurse für die Lerngruppe angenehmer gestalten kann. Mausklicks reduzieren, Ordnung schaffen, Navigieren erleichtern, Handgriffe einsparen. Alles genial einfach, wenn man nur weiß wie. Letztlich hat sich ja jeder mit den mitunter doch recht schrulligen Eigenheiten von Moodle/Mebis angefreundet und Workarounds erarbeitet. Jeder auf eine andere interessante Weise, die man noch nicht kannte. Aber kennenlernen will.

    Fürs leibliche Wohl ist im Barcamp immer gesorgt

    Man ist ganz erschlagen von den ganzen Eindrücken und Einblicken in die digitale Unterrichtswelt von anderen Teilnehmenden, aus anderen Bundesländern, aus sämtlichen Schularten und bespricht sich kollegial in toll organisierten Kaffee- und Mittagspausen, die zwischen den einzelnen Sitzungen stattfinden. Bei Apfel- und Käsekuchen lässt man sich den Kaffee gleich noch einmal mehr schmecken, reflektiert mit seinen Tischgästen die jüngst erlernten Fertigkeiten und Erkenntnisse. Man hört zu, man vertieft. Gönnt sich noch eine der schmackhaften Madelaines. Holt sich noch einen Kaffee. Diskutiert weiter, vergleicht seine Kurse und Aktivitäten, mit denen man seit Jahren in den Klassen gute Erfolge erzielt hat – und inspiriert andere, die bei den riesigen Möglichkeiten von Moodle/MebisMan noch nicht auf etwas ähnliches gekommen sind. Da ist sie wieder, die Inspiration. Die Ideen sprudeln nur so vor sich hin und beflügeln. So geht es den ganzen Tag hindurch. Die euphorisierende Stimmung hält an. Auch lange nach der Veranstaltung. Zufrieden und glücklich sitzen wir am Ende in der U-Bahn Richtung Innenstadt. Wie froh man doch am Ende ist, dass man den Wecker heute doch nicht ignoriert und bei diesem furchtbaren Wetter einen Fuß nach draußen gesetzt hat. Der scheußliche Tag hat sich echt ins absolute Gegenteil verkehrt. Danke, dass ihr alle Teil davon wart!

     

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  • Prüfungen,  Technik,  Unterricht

    HyFee

    Da habe ich ja als Altphilologe meinen Namen wieder mal alle Ehre gemacht! Das halbe Twitterlehrerzimmer spricht über Audio Feedback in Prüfungen, und ich lass das Thema fast komplett außen vor. Auf verschiedenen Fortbildungen hatte ich davon gehört, Quiqr einmal sogar ausprobiert. Das war es aber.

    In den letzten Monaten hat das Thema wieder ein bisschen an Fahrt aufgenommen. Das liegt vor allem an der Christian Mayrs sagenhafter App namens Hyfee, die eigentlich genau dasselbe tut wie all ihre Vorgänger. Nur mit einem einzigen Unterschied: Datenschutz ist oberste Priorität. Und mit meiner jüngst aufgesetzten nextcloud erfüllte ich endlich sämtliche Bedingungen, dieses Thema mal von vorne bis hinten durchzuspielen. Also Vorhang auf…

    Die App Hyfee in nuce

    Das Handling der App ist denkbar einfach. Zu Beginn wählt man den Medientyp, den man später mit dem erstellten Code verknüpfen möchte. Das kann ein Video sein, ein Bild, ein Link oder, wie wir es wollen, eine Audiodatei, die wir gleich an Ort und Stelle in der App einsprechen können. Ist die Aufnahme per Knopfdruck beendet, besteht die Möglichkeit, das eingesprochene Feedback probezuhören und die Datei anschließend in die Cloud hochzuladen. In einem nächsten Schritt wird nun ein QR-Code erzeugt, der entweder per Link an eine E-Mail-Adresse verschickt oder auf dem Smartphone abgespeichert werden kann. Damit man beim Einsprechen von Audio Feedback für eine gesamte Klasse nicht durcheinander kommt, bietet die App optional an, jeden QR-Code zusätzlich mit einem Namensfeld zu versehen. Aus Datenschutzgründen habe ich mir angewöhnt, jeweils den Anfangsbuchstaben von Vor- und Nachnamen zu benutzen. Das war’s aber auch schon. Die Sache ist geritzt. Wie gesagt: Denkbar einfach. Jetzt müssen die Codes nur noch an die Schüler ausgedruckt werden.

     

    Druckeberger

    Natürlich ginge das ganz klassisch über den Drucker. Das bedeutet aber gleich ein paar Stolpersteine: Die abgespeicherten Codes müssten vom Smartphone erstmal auf ein Word-Dokument gezogen werden und über einen Printer das Licht der Welt erblicken. Dann jeden Code ausschneiden, auf jede einzelne Arbeit kleistern… Das ist ganz schön umständlich. Einen sehr unkomplizierten Weg bietet hier der Ausdruck über Minidrucker, wie sie derzeit vermehrt auf Twitter zu finden sind. Für ca. 50€ bekommt man das schnucklige Ding Marke Peripage, das mit Thermopapier gefüttert wird. Dort werden die QR-Codes nach einmaligem Verbinden mit dem Smartphone auf einer Meterrolle ausgespuckt, das man kaum noch zusammenschneiden muss. Mit selbstklebendem Papier lassen sich die Dinger sogar direkt unter die Arbeiten kleben. Das geht in Sekunden. Soweit zumindest in der Theorie. Aber wie stellt sich der Altphilologe in der Praxis an?

    Schnucklig sind sie ja, diese Mini-Printer..

    Die Praxis

    Zunächst gab es bei mir allein schulrechtlich gewisse Vorbehalte.  Audio Feedbacks anstatt Kommentare in dokumentenechtem, drohenden Rot an das Ende einer Prüfung zu schreiben, ist in Bayern nicht zulässig. Ergo bietet sich so ein Vorgehen eigentlich nur bei Übungsformaten an, die lediglich Feedbackcharakter besitzen und nicht in die Jahrgangsnote eingehen. Oder bei Leistungserhebungen, wie wir sie zu Beginn dieses Schuljahres in den Hauptfächern abhalten mussten, um den Leistungsstand unserer Schützlinge nach mehrmonatigem Distanzunterricht zu ermitteln.
    Meine 8. Klasse nimmt die Ankündigung, dass ich das einfach mal bei ihnen ausprobieren will, mit einer Mischung aus Interesse und Skepsis auf. “Dauert das nicht viel länger als einfach Kommentare unter die Arbeit zu schreiben?”, fragt eine Schülerin. Um es kurz zu machen: Ja. Das tut es.

    Alleine 15 Minuten bin ich mit dem Ausdrucken und Pappen der fertigen Kommentare beschäftigt, weil die mitgelieferte App des Thermodruckers pro Druckauftrag lediglich drei Codes verkraftet. Klar, eine Viertelstunde ist nicht die Welt. Aber eine, die ich mir sparen könnte, wenn ich den traditionellen Weg gehen würde. Noch deutlicher wird das Thema “Korrekturzeit” beim Einsprechen der Kommentare: Knapp zweieinviertel Stunden brauche ich, um die Feedbacks mündlich zu verfassen und hochzuladen. Schon deutlich länger als bei den schriftlichen Kommentaren, wo ich in der Regel nach 90 Minuten in einer regulären Lateinarbeit durch bin. Dort allerdings mit einem riesigen Unterschied: Ich beschränke mich beim Schreiben immer auf das absolute Minimum. Warum sich mit Selbstverständlichem aufhalten? Einem Schüler unter eine tadellose Arbeit zu schreiben, was alles toll gemacht wurde, scheint arbeitsökonomisch unsinnig. Dabei wäre aber gerade das pädagogisch so wichtig. Stattdessen beschränkt man sich auf ein “Toll!” oder “Optime!” Die langen Romane stehen bei mir immer erst bei den Schülern, bei denen die Note nicht so gut war oder wo ich einen besonderen Förderbedarf sehe. Nicht so bei den Audiokommentaren.

    Ohne die Angst mir einen Wolf schreiben zu müssen, erhält dieses Mal jeder einzelne in der Klasse ein ausführliches Feedback. Selbst die Einserschüler erhalten endlich das ausgiebige Lob, das sie schon lange verdient haben. Knapp vier Minuten dauert die kompakteste Lobeshymne der Klassenprimi: Stärken beim Wortschatz, Wendigkeit in der Ausdrucksfähigkeit, Lob des grammatikalischen Analysevermögen, der Arbeitshaltung im Allgemeinen, ein paar persönliche Worte, wie ich das Kind im Unterricht erlebe, wie toll es immer mitarbeitet… Die Kommentare sind viel persönlicher und ausführlicher als ich mich es je unter eine Arbeit schreiben trauen würde.

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    4.3
  • Pädagogik,  Technik,  Unterricht

    Mebistage 2021

    Was für eine Woche! Vormittags Schule, jeden Nachmittag eine Veranstaltung und abends bis tief in die Nacht Unterrichtsvorbereitungen, weil man untertags nicht dazu kommt. Aber man nimmt den Stress gerne auf sich. Immerhin sind Mebistage!

    Wann genau das mit den Mebistagen der ALP Dillingen los ging, weiß ich gar nicht mehr. Ich kann mich immer nur daran erinnern, dass ich sie am Anfang regelmäßig verpasst habe. Denn vor Ort in der Schule wurde nie aktiv darum geworben, und auf Twitter wurde ich immer erst darauf aufmerksam, wenn dort die begeisterten Tweets aufschlugen – in der Regel immer erst im Anschluss an die Veranstaltungen. Seit letztem Jahr war ich auch mal selbst dabei. Ebenso wie dieses. Was für ein Spektakel!

    Für jeden was dabei!

    Ein unüberschaubare Menge an Workshops zu allen Themen, die man sich zu der Lernplattform denken kann! Jedes Level wird bedient: Von kleinen Anfängersessions, hinzu Workshops, die sich dezidiert einzelnen Formaten wie Wikis, Lernpfaden oder Aufgaben widmen, bis hinzu exotischen Themen wie die legendären Lernlandschaften, die sich mit ein bisschen Programmierarbeit tatsächlich gut realisieren lassen. Für mich als jemand, der Mebis so wie ein Großteil der Leute über Jahre eher stiefmütterlich behandelte und vorrangig als PDF-Schleuder missbrauchte, eine echte Offenbarung! Wie gebannt klickt man sich mit den Referenten durch deren Kurse, die einen vor Ehrfurcht erschaudern lassen, baut simultan das gerade Demonstrierte in seine eigenen ein, um es gleich für sich selbst zu nutzen. Und das Ergebnis ist in Sekundenschnelle sichtbar. So bekam dank Frau Speckner mein jüngst erstellter Kurs zu den Schul-Medienwarten eine Reihe von Lernpfaden spendiert, mit der binnendifferenziert jedes Level der Kursteilnehmenden bedient wurde. Da habe ich echt Augen gemacht! Und die Kinder gestern auch! Und damit das Wissen nicht in den sozialen Medien versandet, habe ich meine Mitschriften zu meinen besuchten Kursen hier in eine Bloggalerie geladen.

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