• Alltag,  Prüfungen,  Unterricht

    Über "Hand aufs Herz"

    Wenn es bei den #edupnx mal zu meinem “Hand aufs Herz”-Thema kommen sollte – so nennen wir Aspekte im Schulalltag, mit denen wir bei aller Professionalität nur suboptimal zurecht kommen – dann hätte mein Versagen einen Namen: Meine diesjährige Abiturklasse. Wir passen irgendwie nicht zusammen. Die versprengten Kursteilnehmer sind ein Sammelsurium an Charakteren, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Ein kleiner Teil ist immer da und arbeitet so, wie ich es von kommenden Abiturienten erwarten würde. Der Großteil aber bringt mich regelmäßig auf die Palme. Angefangen bei den hohen Fehltagen und die Erwartungshaltung, dass ich ihnen bei Rückkehr aus dem vermeintlichen Krankenstand noch einmal alles auf dem Silbertablett durchkaue, hin zu katastrophalen, proletenhaften Umgangsformen bis zur nicht vorhandenen Hausaufgabenmoral kann ich mit knapp 90% dieses Kurses einfach nichts anfangen. Umgekehrt erwarten sie von mir ein riesiges Methodenfeuerwerk, in dem ich sämtliche Register ziehen soll. Das funktioniert in der Regel ganz gut, aber wehe ich nehme zur Abwechslung mal das reguläre Schulbuch in die Hand. Dann wird lamentiert: Zu langweilig, zu alt, zu irrelevant. Dann vergreift sich einer im Ton, darauf vergreife ich mich im Ton, lasse mich auf die emotionale Ebene ein, tobe ein paar Minuten herum und schmeiße, wenn mir dann noch jemand blöd kommt, ihn im schlimmsten Fall aus dem Unterricht. Bei Abfragen und anderer Notengebung eskaliert es auch regelmäßig: Sämtliche Leistungsnachweis sind für die meisten grundsätzlich ein Angriff auf die Menschenwürde. Wenn ich aus meinem Rudel bestimmte Schüler ausfragen will, geht es gleich los mit “Sie wollen mir nur eine schlechte Note reinwürgen” oder “ich war aber gestern lange beim Zahnarzt” oder – kein Witz – “Sie dürfen mich nicht abfragen. Ich war gestern saufen.” (O-Ton). Aber ich ziehe mein Programm durch. Ich mache es aber schon lange nur noch für die 10% des Kurses. Der Rest ist mir leider Gottes egal geworden und fällt nur durch Abwesenheit oder Herumgestoffel auf. So auch letzte Woche, als ich die Schülern explizit noch einmal darauf hingewiesen habe, dass ich zur aktuellen Grammatik und dem Wortschatz noch einen Test schreiben würde.
    One Word: Ausnahmezustand. Unfair! (so kurz vor Notenschluss) Unmenschlich! (weil ich einen Test ansage, den ich auch einfach ohne jegliche Ankündigung steigen lassen dürfte) Die ganze Schublade an pubertärem Blabla wurde mir von meiner Stoffelfraktion entgegen gebracht. So schwer es war, ich hab es ignoriert, weitergemacht, das Gemuffel verstummte.
    Es kommt die nächste Stunde. Die Stunde vor dem Test, in der ich nochmal üben wollte. Wortschatz, Grammatik, Übungen, um die Leute nochmal fit zu machen. Nur ist kaum jemand da. Von den 13 Kursteilnehmern sind 3 da. Alle anderen fehlen. Aus Angst, heute könnte der besagte Test stattfinden, der ihnen die Note versaut. Im ersten Moment bin ich stinksauer, aber das an den Leuten auslassen, die sich loyal in den Kurs gesetzt haben, bringt ja auch nichts. Also entscheide ich mich für eine Retourkutsche. In der nächsten Stunde. Im Test.
    Den kommenden Montag sitzen sie wieder alle da. In voller Besetzung. Und mit süffisantem Grinsen im Gesicht. Sie wissen, dass sie letzte Stunde gefehlt haben und den Test nicht mitschreiben müssen, wenn ich ihn stattfinden lasse (ist in Bayern in der Regel so). Ganz im Gegensatz zu den drei armen Hascherln, die ran müssen. Und die protestieren natürlich im ersten Augenblick. Als die einzigen, die immer in der ersten Reihe sitzen, werden sie jetzt auch noch mit einem Test abgewatscht und gestraft. Glauben Sie. Bis sie den Test sehen. Den habe ich nämlich so billig wie nur möglich gehalten. Der Cloze-Test im Wortschatzteil gibt die Lösung geradezu auf dem Präsentierteller vor, weil ich exakt immer nur einen Buchstaben ausgelassen habe. Items wie cooperatio_ oder glob_lisation sind quasi mit verbundenen Augen zu erraten. Auch die Grammatik ist auf absolut basalem Niveau gehalten und geht nicht über den Erwartungshorizont der achten Klasse hinaus. Das merken meine drei Leutchen erst mit der Zeit. Und lächeln breit vor sich hin. Der Test ist für meine Treuesten ein absolutes Geschenk. Hier keine volle Punktzahl abzusahnen ist quasi unmöglich. Den Blaumachern hingegen ist das süffisante Grinsen komplett aus dem Gesicht gewichen. Sie sind mir auf den Leim gegangen. Und das können sie nicht ertragen. Schon während des Tests regt sich Widerstand. Ob sie die Prüfung denn nicht trotzdem zählen lassen können, wollen sie wissen. Ich setze mein größtes Engelsgesicht auf und meine nur: “Das geht leider nicht. Ihr wart ja letzte Stunde krank und ich kann nicht verantworten, dass aufgrund eures Gesundheitszustandes eure Leistungen in Mitleidenschaft gezogen werden.” Die Stoffelfraktion gibt sich zähneknirschend geschlagen und vergräbt sich wieder in die Prüfung, die sie leichtfertig verspielt haben. Nur der Anführer hält Blickkontakt zu mir und nickt mir anerkennend zu: “Well played, sir.”
    Und es ward Ruhe im Karton.

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  • Technik,  Unterricht

    Der Neuzugang: Samsung Tab S3

    Ich weiß. Noch vor ein paar Wochen habe ich noch getönt, wie zufrieden ich mit meinem Tablet war. Und das ist wirklich ernst gemeint! Seit mehr als vier Jahren leistet mein Samsung Note 8.0 mir nun treueste Dienste. Jeden einzelnen Tag ist es im Einsatz. Es speichert, es streamt, es wird bemalt, bekritzelt, ist Jukebox und Kinozentrale im Unterricht, Sammelstelle für Arbeitsblätter, Referate, alles. Der Akku hätte alle Gründe der Welt, sich mal langsam zu verabschieden, aber er denkt nicht ans Aufhören. Zum Laden muss er immer nur noch alle drei Tage. Genau so lang wie damals 2013, als ich das Gerät gekauft habe. Eigentlich bräuchte ich kein neues Tablet. Und es gibt auch wenig Vergleichbares auf dem Markt. Stiftgebundene Tablets sind unter Samsung rar geworden. Sehr rar. Aktuell gibt es in Deutschland lediglich das Tab S3. Nur ist mir das mit aktuell 600€ (Startpreis irgendwo bei 730€!) deutlich zu teuer. Tja, und dann kam der Black Friday. Und auf einmal ging es für knapp 400€ her. Und da konnte ich dann doch nicht widerstehen und hab es gekauft. Da der Trennungsschmerz von meinem Note 8.0 aber deutlich mehr zu spüren ist als damals noch bei meinem HTC Flyer, will ich keine Lobhudelei auf das Tab S3 veranstalten, ohne im selben Atemzug dem Note 8.0 zu huldigen, das nach meiner Ansicht nie die Aufmerksamkeit bekommen hat, die es eigentlich verdient. Das Gerät stand immer etwas im Schatten des großen Bruders Note 10.1. Völlig zu Unrecht. Vielleicht kann ich einen kleinen Beitrag leisten, dass das in den Samsung-Annalen anders wird…
    Dass ein Tablet aus dem Jahre 2012 in puncto Performance gegen ein 2017er Modell den Kürzeren ziehen muss, ist keine Überraschung. Die Specs sprechen da eine deutliche Sprache. Die sind mir aber egal. Ich hab das Ding, um damit zu arbeiten und meinen Unterricht zu gestalten. Allein daran möchte ich meinen Bericht messen.

    Da isses, in seiner vollen Pracht!

    Das (Aus-)Maß der Dinge

    Das Note 8.0 in wunderbar handlicher Din/A5-Größe
    Das Tab S3 hat leider deutlich Überhang im Schulranzen

    >Das Note 8.0 war dank seiner Größe ideal für die Lehrertasche. Mit seinen 210.8 x 135.9 x 8 mm ist es gerade mal so groß, breit und leicht wie ein Din/A5 Heft. Damit lag es wunderbar auf Korrekturstapeln auf, schmiegte sich in Heftmappen, ohne auf Nachbarn in der Tasche zu stoßen, zu reiben oder im Extremfall zu brechen. Daran ist natürlich auch das Material des Note schuld, denn das präsentiert sich in widerstandsfähiger Plastik-Fantastik, die einiges aushält. Für Ästheten ein Manko, das sich aber im Alltag echt bewährt hat.
    In Sachen Auftreten kommt das Tab S3 da schon etwas größer daher. Mit seinen 9.3 Zoll ist der Neuling in der Diagonale um knapp 2 cm länger. Damit wirkt es auch etwas größer als das Note 8.0. Nach Samsung-Specs steigt es mit  237.3 x 169 x 6 mm in Länge und Breite jeweils knapp 3 cm mehr in den Ring. Dadurch wird es natürlich auch etwas schwerer. Und zwar fast 100 Gramm. Mit Schuld daran ist auch das verwendete Material. Als Edeltablet vermarktet verwendet Samsung ausschließlich Glas und Aluminium. Ein echter Hingucker – mir als Lehrer graut es allerdings schon, das Gerät einem Schüler in die Hand zu geben. Ich sehe schon das erste gebrochene Display und Tausende von Fingertatschern, die ich täglich runterwischen darf. Ich hoffe, mein Pessimismus in dieser Hinsicht wird sich weiterhin auf die Theorie beschränken. Aber ein bisschen Angst um die Sicherheit des Gerätes habe ich schon. Da musste definitiv eine Schutzhülle her…

    Kein Monolith, sondern ein Edeltablet, das man mit Samthandschuhen anfassen sollte…

    Accessoires

    Die schönsten Hüllen für das Samsung S3 Tab gibt es meiner Meinung nach bei Fintie

    … Allerdings keine von Samsung. Das einzige, was der Hersteller in dieser Hinsicht auf den Markt hat, ist zwar hip, aber unpraktisch. Vor allem für den Unterricht. Wo es beim Note 8.0 noch ein klobiges, aber funktionales Cover gab, setzt man beim Tab S3 ganz klar auf sexiness und präsentiert eine Hülle, die einfach magnetisch am Gerät klebt. Ist von der Haptik her sehr gut, und dieses Klacks, mit dem die Hülle sich mühelos ans Tablet heftet, hat irgendwas wunderbar Befriedigendes an sich. Aber das hilft mir im Unterricht wenig. Weder sind die Kanten des Tablets gut geschützt, noch ist es ausgeschlossen, dass bei einem Sturz die Hülle vom Gerät fliegt und dann die Katastrophe komplett ist. Noch dazu geht mir eine Halterung für den S-Pen ab, der im Gewusel des Alltags ganz schnell abhanden kommt. Deswegen flog das Samsung Accessoire nach kurzer Zeit raus und wurde durch eine Hülle von Fintie ersetzt. Kostet ein Drittel des Preises und schützt sowohl Tablet als auch S-Pen so, wie ich es mir vorstelle. Und sieht nebenbei auch noch gut aus.

    Display und Sound

    Ich gebe zu, dass mir Grafikspecs eigentlich egal sind. Aber über die Jahre – vor allem dieses – merke ich, wie wichtig ein gutes Display beim digitalen Arbeiten ist. Meine Augen sind zunehmend mit Zukneifen beschäftigt. Die kräftigen, aber sehr freundlichen Farben, die das sAMOLED-Display des Tab S3 hervorbringt, sind für meine Glubscher schon aufgrund der größeren Bildschirmdiagonale sehr angenehm. Vielleicht liegt das auch sekundär an der deutlich höheren Auflösung, die das Tablet mit 2048x 1536 Pixel auf den Bildschirm zaubert. Dagegen sehen die 1280×800 des Note 8.0 schon etwas mager aus. Direkt gemerkt hab ich die höhere Auflösung zwar nicht. Aber ich fühle sie…
    Für mich sehr angenehm ist die zusätzliche Funktion des Blaufilters, die man optional zuschalten kann. Durch sie werden die berüchtigten Lichtanteile, die im Gehirn den Wach(-bleib)-Befehl hervorrufen, zurückgehalten, sodass man auch abends im Bett noch gut mit dem Tablet lesen kann, ohne hinterher die ganze Nacht mit starr-offenen Augen auf das Sandmännchen warten zu müssen.

    Kamera

    Hier ist das Tab S3 von Anfang an der große Gewinner. Wo mein Oldie noch mit maximal 5 Megapixel und ohne Blitz auskam, trumpft das Neue mit 13 Megapixel, Blitz und tollem Autofokus auf. Für den Unterricht und das Abfotografieren von Schülerarbeiten, Tafelanschrieben und spontanem Whiteboard-Brainstorming sind das tolle Specs, die doch eine deutliche Verbesserung zum Note 8.0 sind, wie man an diesem Bild-Duo sieht (man beachte auch die deutliche Vergrößerung des erfassten Bildausschnitts):

    Keine Frage: Die Farben sind knackiger, die Schrift auch im Detail schön scharf und Artefakte oder Schlieren, die bei Note 8.0-Bildern bei schlechter Beleuchtung in Klassenzimmern das Entziffern doch gerne mal erschwert haben, gehören der Vergangenheit an. Freut mich. Sollte aber auch normal sein bei Tablets, zwischen denen vier Jahre und mehrere Generationen liegen…

    S-Pen

    Das Note 8.0 hatte aufgrund seiner Größe einen S-Pen in seinem Gehäuse, der den Namen eigentlich nicht verdient hat. Das Ding lag wie ein Zahnstocher in der Hand, weswegen ich schon recht früh auf andere Modelle umgestiegen bin. Der große Bruder des Stiftes aus dem Hause Samsung war da schon besser, aber insgesamt doch nicht der große Wurf. Großes Lob in diesem Zusammenhang an Bamboo, die einen (mittlerweile doch recht teuren) Pen auf dem Markt haben, der im Tragekomfort dem eines echten Stiftes so nahe kommt, dass der alte S-Pen schnell vergessen war.
    Das neue Modell beim Tab S3 kommt dem Bamboo in dieser Hinsicht schon sehr nahe, auch wenn mir die runde Form des Bamboo Pen minimal besser gefällt. Der Samsung-Stift hingegen ist quadratisch mit abgerundeten Ecken und liegt gelegentlich etwas sperrig in der Hand, ähnlich wie ein Stabilo-Fineliner.

    Schick und griffig: Der neue S-Pen

    >Umgekehrt macht ihn das aber auch gerade sehr authentisch, da man derartiges Schreibgerät Tag ein Tag aus im Schulalltag vor sich hat – birgt allerdings auch die Gefahr, das gute Stück im Chaos des Schreibtisches zu verlieren, da der Stift optisch von einem normalen Kritzler gar nicht mehr zu unterscheiden ist. Auch eine Möglichkeit, den Stift im Gehäuse des Tablets zu verstauen, wie es beim Note 8.0 der Fall war, ist nicht mehr möglich. Daher haben die findigen Leute von Fintie an ihren Hüllen Halterungen für den S-Pen angebracht, wo man den Stift bei Bedarf aus der (zugegebenermaßen etwas widerspenstigen) Lasche holen kann.
    Die Features des neuen Stiftes selbst sind ziemlich beeindruckend und dürften vor allem Künstler in ihren Apps einen großen Mehrnutzen bringen. Das Schriftbild profitiert zumindest immens von den neuen Möglichkeiten…

    Mit INKredible Pro sieht das S-Pen-Gekritzel wirklich vorzeigbar aus.

    Für den regulären Unterricht brauche ich die unterschiedlichen Federn und Bleistifte allerdings kaum. Die gab es schon beim Note 8.0 und haben mich nie so wirklich interessiert. Neu hingegen und zugegeben sehr praktisch ist allerdings die Art, wie das Tablet jedes Mal reagiert, wenn man den S-Pen dem Bildschirm näher bringt. Hier poppt auf einmal auf der rechten Seite ein Menü auf, aus dem man eine Reihe von Apps zur weiteren Verarbeitung auswählen kann (Notiz erstellen, Notizen anzeigen, Smart Select, Screenshot Notiz, Übersetzen). Damit hat man Sofortzugriff auf seine meistgenutzten Apps und muss nicht immer umständlich in Untermenüs nach dem richtigen Programm suchen. Schön!
    Was mich dagegen aber dann schon etwas konsterniert hat, ist die Art der Palm Rejection, die im S3 Tab zum Einsatz kommt, mit der das Tablet zwischen Stift und Handfläche unterscheidet. Sie funktioniert nach meinen Erfahrungen deutlich schlechter als ich es vom Note 8.0 gewohnt bin. Zumindest mit den Apps, mit denen ich bisher gearbeitet habe. Nachdem meine Schüler im Unterricht schier bei dem Versuch verzweifelt sind, auf ein PDF zu schreiben, das ich wie immer mit EZPDF geöffnet hatte, habe ich es selbst mal ausprobiert – und war schlichtweg entsetzt, wie unterirdisch das funktioniert. Sobald man die Hand beim Schreiben auf dem Bildschirm ablegt, beginnt das Tablet unter der App wild hin- und herzuzoomen. Und ja: die Stiftsteuerung war jedes Mal zusätzlich in der App eingeschaltet. Wie Samsung bei einem Tablet, das derzeit als Flagschiff gilt und ja auch offensiv als einziges S-Pen-Tablet als nennenswerte Alternative zum iPad Pro beworben wird, da auf einmal so schludern kann, ist mir ein völliges Rätsel. Ich habe den Unterschied mal filmisch festgehalten. Sonst glaubt mir das keiner.

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Zum Glück hat Samsung dem Tab S3 eine eigene App zur Beschreibung von PDFs spendiert (Auf PDF schreiben), wo die Palm Rejection deutlich besser funktioniert. Hier lässt sich sogar noch einmal zusätzlich einstellen, dass ausschließlich der S-Pen erkannt werden soll. Das macht das Arbeiten schon wieder etwas angenehmer, und das Beschreiben funktioniert nun wieder so, wie ich es gewohnt war.
    Dennoch: warum manche Apps nicht ordentlich mit der Palm Rejection funktionieren, ist mir nicht klar. Umso peinlicher für Samsung, wenn man sieht, wie problemlos das Note 8.0 mit manuellen Eingaben umgegangen ist. Und dass die Probleme nicht an der jeweiligen App, sondern am Tablet liegen, merke ich daran, dass ich ähnliche Erfahrungen auch in anderen namhaften Programmen machen musste. Wie oft mir das Bild beispielsweise in Sketchbook Pro verrutscht ist, kann ich gar nicht zählen. Ob man da softwaremäßig nachbessern kann? Ich will es hoffen…

    Konnektivität

    Im Jahr 2013 war es noch eine ziemliche Seltenheit, ein Tablet zu finden, das seinen Bildschirminhalt in welcher Form auch immer an einen Beamer weitergibt. Das Note 8.0 war damals eine rühmliche Ausnahme, da es den MHL-Standard unterstützte und über einen Adapter mit Kabel an einen HDMI-Eingang eines Projektionsgerätes angeschlossen werden konnte. Allerdings war das doch eine etwas friemlige Angelegenheit, da an den Adapter stets auch noch ein Stromkabel gehängt werden musste. Die für mich größte Offenbarung aus der Note 8.0-Ära war daher die Entdeckung des drahtlosen Screen Mirroring, auf das mich Matthias Heil damals aufmerksam machte. Für den Unterricht bot das richtig viel Flexibilität, die sich mit dem Umzug auf den EZCast Pro sogar noch verbesserte. Diese Möglichkeiten konnte ich über vier Jahre flexibel einsetzen, abhängig davon, was für ein Setup im jeweiligen Klassenzimmer vorhanden war. Geht das beim Tab S3 auch noch alles?
    Hier bekam ich tatsächlich den größten Schock versetzt. Denn eine Kabelverbindung über einen HDMI-Adapter ist schlicht nicht mehr möglich! Nicht, dass es technisch nicht machbar gewesen wäre, aber scheinbar hat Samsung dieses Feature seit einigen Generationen von seinen Geräten verbannt, sodass nur noch kabellose Verbindungen möglich sind. Dieser Entscheidung sehe ich persönlich mit einem gewissen Magengrummeln entgegen, da die kabelgebundene Lösung für mich im Unterricht immer eine Fallback-Option war, wenn der HDMI-Dongle mal streikte oder es beim Streamen von HD-Videos mit Latenzen oder Stottern losging. So ein basales Feature einem Tablet abzuerkennen, das im Originalpreis fast die 700€-Grenze sprengt, ist eine Frechheit. Ohne eine Router-gestützte Lösung wie z. B. den Chromecast fühlt man sich beim Abspielen von längeren Videos wie auf einer dünnen Eisschicht, die jederzeit brechen könnte. Für eine Lehrprobe würde ich so ein Setup nicht empfehlen. Sehr schade, dass hier eingespart wurde.

    Die aktuelle Bildübertragung anhalten? Geht!

    So muss man leider mit den Optionen leben, die dem Gerät noch geblieben sind. Hier gibt es allerdings auch ein paar nennenswerte, kleine Neuerungen zu feiern; zum Beispiel die Option, die Funkübertragung
    vorübergehend auszuschalten, ohne die Verbindung zum Dongle zu unterbrechen. Das Screen Mirroring schaltet dann quasi in einen Stand-By-Modus. Das ist perfekt, wenn ich im Unterricht mal kurz in meine Notizen auf dem Tablet spicken muss, um zu sehen, wie es in der Stunde weiter geht. Beim Note 8.0 musste ich mich dafür immer dafür vor den Beamer stellen und mit dem Tablet die Linse blockieren. So sieht das dann schon eine ganze Spur professioneller aus.

    Arbeiten mit Evernote

    Evernote ist schon seit Jahren mein digitaler Dreh- und Angelpunkt meiner Unterrichtsvorbereitung und Durchführung . Mit dem Umzug auf ein neues Tablet habe ich erst gemerkt, wie gewohnt ich den Umgang mit dem Programm bin. Viele Handgriffe, die für mich beim Note 8.0 zum Alltag gehörten, muss ich zusammen mit dem Tab S3 neu einrichten. Dazu gehört es auch, der App gewisse Aktionen zu verbieten. Zum Beispiel das standardmäßige Öffnen von bestimmten Programmen, wenn ich ein Dokument bearbeiten will. Meine Arbeitsblätter liegen in Evernote allesamt als PDF vor. Sobald ich eine dieser Dateien mit einer App geöffnet habe, merkt sich das Tablet diese Einstellung und wird jedes Mal eine PDF-Datei mit diesem Programm öffnen. So weit, so nett, aber manche Apps können Unterschiedliches: EZPDF Reader kann keine Deckfelder rückgangig machen wie Clear PDF, das wiederum keine Multimedia-Daten auf Knopfdruck wiedergeben kann, wenn sie in die Datei eingebettet sind. Damit ich mir diese Freiheit wieder erkämpfen konnte, musste ich in den Einstellungen nachhelfen.

    Das standardmäßige Öffnen von Dateien lässt sich zum Glück ausschalten.

    Ansonsten funktioniert jetzt wieder alles gewohnt (nicht so) gut, wie es zuletzt auf dem Note 8.0 der Fall war. Der Workflow ist dank der höheren Performance des Tablets natürlich spürbar besser, und die Zeiten, wo sich das Gerät beim Beschreiben von PDFs in verschiedenen Farben mal eben knapp 10 Sekunden Bedenkzeit nahm und nichts tat, sind definitiv vorbei. Einige Funktionen sind in Evernote allerdings in den letzten Versionen entfernt worden, die ich im ersten Moment an der alten Android-Version festmachen wollte, die auf dem Note 8.0 ihr Unwesen trieb (4.4). Dazu gehörte zum Beispiel die plötzliche Unart, dass kleinere Bilder, die man direkt aus einer Evernote-Notiz heraus öffnen und vergrößern wollte, nur noch minimal zoombar sind. Für höhere Vergrößerungsstufen muss man eine zusätzliche App nutzen. Klar, davon gibt es genug, aber das sind wieder ein paar Klicks und Tapser mehr, die früher nicht sein mussten. Ebenso vermisse ich seit ein paar Versionen die Möglichkeit, PDFs direkt aus einer Notiz heraus zu öffnen, zu bearbeiten, dann zu schließen und mich tierisch darüber zu freuen, dass die bearbeitete Version des PDFs automatisch als Kopie an der Notiz anhing. Versuche ich das in der jetzigen Version, bekomme ich die Fehlermeldung this document has been opened from DATA STREAM.  Changes cannot be saved . Möchte ich dann Änderungen speichern, muss ich sie erst auf dem Gerät in einem Ordner ablegen, dann öffnen und wieder an Evernote schicken. BOF. Vor einem Jahr ging das noch problemlos innerhalb der App. Da hoffe ich, dass Evernote in den nächsten Versionen vielleicht etwas nachbessert, denn der Workflow der Versionen von vor zwei Jahren ist für mich bis heute unerreicht. Bitte nicht wieder ein Produkt kaputt entwickeln. Das hab ich erst kürzlich mit dem EZCast Pro miterlebt. Und das Trauma ist noch nicht ganz verwunden.

    Fazit:

    Ich muss zugeben, ich hatte zu Beginn wirklich meine Schwierigkeiten mit dem Tab S3. Dass das Gerät so elementare Dinge wie einen HDMI-Port nicht mehr besitzt, halte ich für eine Katastrophe. Bei einem Gerät in dieser Preisklasse würde ich einfach – einfältig wie ich bin – davon ausgehen, dass es schlichtweg als Feature enthalten ist. Auch die angeblich stark verbesserte Palm Rejection hielt zu Beginn nicht das, was sie versprach. Vielleicht war ich das Note 8.0 auch schon zu sehr gewöhnt, so dass ich die neue Technologie als nachteilig empfand. Mittlerweile habe ich mich umgewöhnt, und es läuft ganz ok. Viele Dinge gehen bedeutend schneller von der Hand als früher. Und das Display ist wunderbar augenfreundlich. Davon abgesehen bietet das Tablet aber auch nicht wirklich viel Neues. Revolutionär ist an dem Teil gar nichts. Bei dem Vorgänger war das damals noch eine ganz andere Geschichte: Den Sprung vom HTC Flyer auf das Note 8.0 empfand ich damals als echte Offenbarung. Samsungs Tablet fühlte sich voll und ganz durchdacht an, überall gab es tolle, sinnvolle Features zu entdecken, die Sinn machten. Die Integration des Stiftes in den Workflow war damals innovativ umgesetzt und nicht einfach eine nette Dreingabe. Sie war essenziell. Aber vielleicht ist es halt auch einfach so: Das Note 8.0 war damals schon so konsequent, dass man nicht mehr viel Neues bieten kann, was sich bahnbrechend anfühlt. Besitzer von iPads nehmen diesen Umstand ja fast jährlich hin. Die tatsächlichen, konzeptionellen Neuerungen einer jeden iPad-Generation muss man ja auch mit der Lupe suchen. Daher will ich dem Samsung Tab S3 doch noch eine Chance geben. Und mich mit leicht gebrochenen Herzen von seinem Urvater 8.0 verabschieden. Du warst von all den Geräten, die ich in meiner Lehrerlaufbahn hatte, das wichtigste. Ich habe deine Zuverlässigkeit bis zum Ende geschätzt. Und ich weiß, du wirst auch in der Rente einen anderen Menschen sehr glücklich machen!
    Vale!

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  • Prüfungen,  Unterricht

    Von einer Episode aus dem Referendariat; Oder die Blogparade #refisbelike

    Bob Blume hat zu einer Blogparade aufgerufen, die es dieses Mal in sich hat. Denn sie führt uns Kollegen zur Quelle unseres professionellen Schaffens zurück. Auf eine Reise in unsere beruflichen, mittlerweile von Nostalgie verklärten Anfänge, als wir voll waren von Idealismus und gleichzeitig von Selbstzweifeln geplagt. Kurz und gut: Es geht unter dem Hashtag #refisbelike ums Referendariat *insertdramaticdrumrolls* . Für uns alle eine prägende Zeit, eine Erfahrung irgendwo auf der Skala zwischen Traum und Trauma. Ich persönlich bewege mich eher in positiven Gefühlsgefilden, weil ich dank meiner Ausbilder und Seminaristen tolle Leute um mich hatte, die einander unterstützten, statt sich in Ränkekämpfen zu erschöpfen. Auch mit den Schülern klappte es in der Regel ganz gut. Auch wenn es nicht immer danach aussah – und gelegentlich einer vermeintlichen Katastrophe glich. Genau davon soll meine heutige Episode handeln. Sie ist all den Referendarinnen und Referendaren gewidmet, die kurz vor ihrer praktischen Ausbildung stehen – oder sich schon mittendrin befinden und eventuell am Hadern sind. Vielleicht erkennt ihr euch ja wieder…
    Ich befand mich damals im letzten Ausbildungsabschnitt und erbte nach der Rückkehr an meine Seminarschule eine zehnte Klasse, die es in sich hatte. Es war eine der Klassen, die von Anfang an austestet. Die gleich in der ersten Stunde abklopft, wie sie sich zum Lehrer draußen am Pult positionieren wollte. Und das geschah in der Regel durch offensive Provokation. So wurde meine Mitreferendarin bei ihnen gleich in der ersten Stunde nach ihrer Körbchengröße gefragt. Meiner Vorgängerin aus dem letzten Jahr erging es sogar noch schlimmer. Sie hatte nach monatelangen Demütigungen und permanenten Entgleisungen von Schülerseite regelmäßig den Unterricht unter Tränen verlassen. Tja, und nun stand ich da. Mit all den Geschichten im Kopf, die mir im Vorfeld über die Klasse erzählt wurden. Die Übeltäter, die ich bis dahin nur vom Namen her kannte, bekamen beim Studieren des Sitzplans nun erstmalig ein Gesicht. Und das selbstgefällige Grinsen einiger Herrschaften in der Klasse ließ schon in den ersten Minuten nichts Gutes erahnen. Und so war es dann auch. Gleich nach meiner Vorstellung bekam ich vom Ryanädelsführer laut erklärt, dass ich von der Klasse nichts zu erwarten hätte. In Englisch seien sie grottenschlecht, da sie seit 3 Jahren nur Referendare gehabt hätten. Wie nett, dass ich auch einer davon war. Würde mir das heute passieren, hätte ich irgendeinen flapsigen Spruch drauf. Aber im Referendariat sollte über allem der Schein der Professionalität schweben. Deswegen tat ich das, was man uns beigebracht hatte: Nicht reagieren und weitermachen. So wie es halt alle anderen Refis tun. Und damit war ich so wie alle anderen. Und das ließen sie mich spüren.
    Die ersten Stunden verliefen sehr schleppend. Ein Teil war sehr willig, aber die Alpha-Wölfe waren permanent damit beschäftigt ihr Revier zu behaupten. Hausaufgaben wurden nicht gemacht, Arbeitsphasen im Unterricht boykottiert oder mit Zwischenrufen lahmgelegt. Immer wieder wurden aus Mäusen Elefanten gemacht und sinnlose Diskussionen vom Zaun gebrochen, um absichtlich Unterrichtszeit zu vergeuden. Ich kam mit meinem Stoff nicht durch. Und das setzte mich zunehmend unter Druck. Immerhin sollte ich in dieser Klasse meine letzte Lehrprobe abhalten. Dafür musste die Chemie zwischen mir und den Kindern einfach stimmen. Danach sah es aber zusehends nicht aus. Die Situation verschärfte sich von Stunde zu Stunde nur noch mehr. Die Alphawölfe forderten in jeder Stunde hartnäckig ihr Recht auf Rede- und Narrenfreiheit ein. Und ich konterte mit der typischen Beamtenkonsequenz eines Junglehrers: Ich schrieb – wie man’s halt so macht – Briefe an die Eltern, lud mir meine frechen Früchtchen zum Einzelgespräch nach der Stunde, formulierte meine Forderungen pädagogisch korrekt in Ich-Botschaften, die wir auf Seminartagen fleißig geübt hatten. Es nützte alles nichts. Auch Hinweise brachten nichts. Zu Nacharbeiten erschienen sie nicht. Verweise, die ich wegen groben Disziplinverstößen verschickte, kamen nie zurück, weil sie wohl in der Post “verloren gegangen” seien. Es sah nicht gut aus. Und meine Laune, mich für so eine Lerngruppe weiter zu verausgaben, die sowieso alles doof fand und hinterfragte, ging spürbar zurück.
    Und dann kam die Stunde, die auf einmal alles herumriss. Eigentlich war es eine Stunde wie jede andere auch: Thematisch nett, aber unaufregend: Unser Englischbuch hatte zum Thema Castingshows eine Doppelseite auf Lager und befasste sich mit der Frage, wie kurzlebig Stardom in Zeiten von DSDS und Popstars tatsächlich sein konnte – wie üblich aufgemacht mit dem stereotypischen Zeitungsartikel aus einer britischen Zeitung, zwei Bildchen aus American Idol und auf der rechten Seite zur Auflockerung des Themas dem Songtext von Money for Nothing der Dire Straits; ein Song, der Leuten, die außerhalb der 80er groß geworden sind, überhaupt nichts sagt. Also entschied ich mich, an das Thema anders heranzugehen. Ich wollte mir ältere Bilder von Stars zusammen suchen. Zum Einstieg ein paar, die den Kindern etwas sagen könnten, und auch ein paar unbekannte, um die Schüler ein bisschen in neue Gefilde zu führen und sie anhand des Bildes auf deren Vita schließen zu lassen. Eine kleine nette Übung, um die Schüler ein bisschen zum Reden zu bringen. Immerhin stand eine mündliche Schulaufgabe in ein paar Monaten auf dem Plan. Da kann man nicht früh genug mit dem Üben anfangen. Aber, oh Graus: Richtig gute Bilder fand ich online einfach nicht. Deswegen kramte ich meine gut sortierte 80er-Jahre-Schallplatten-Sammlung durch und packte vier Plattencover ein, auf denen die Sternchen meiner vergangenen Jugend in Großaufnahme zu sehen waren. Ich erinnere mich noch genau an das Quartett, das die Klasse in helle Aufregung versetzen sollte: Das Debütalbum von Kylie Minogue, Actually von den Pet Shop Boys, Das Best of von Wham! und dann – einfach weil es so furchtbar 80s war – You spin me round von Dead or Alive.

    the 80s in their full glory

    Es war vor allem dieses Cover mit Frontmann Pete Burns und seiner Pailetten-Augenklappe, das die Klasse in hellste Aufregung versetzte. Die Jungs waren völlig entsetzt ob der offensiven Androgynität seiner Person, die Mädels sichtlich

    beeindruckt von Frisur und Outfit. Und so entsponn sich in der Klasse während meiner geplanten Sprechübung eine riesige Debatte darüber, was für eine Vita so ein Mensch hinter sich haben muss, um sich für seine Debutplatte derartig ablichten zu lassen. Die einen vermuteten eine alien abduction, andere eine langjährige Karriere bei der Motorradgang der gay pirates. Andere dichteten ihm einen tragischen Unfall in seinem früheren Beruf als Torero an, bei der er sein rechtes Augenlicht verlor. Das Entsetzen steigerte sich, als ich zum Abschluss der Stunde noch das dazugehörige Musikvideo vorspielte, in dem Pete Burns mit Tanzmoves verstörte, die in jeder Disco zu wüsten Schlägereien führen würden. Er klapperte mit imaginären Kastagnetten, schüttelte einen Tadelfinger im Takt auf die verwunderten Zuschauer und kreiste lasziv mit seinen Hüften – komplett in einen fliederfarbenen Bademantel gehüllt. Die Klasse war… begeistert. Und wollte das Video nochmal sehen. Und nochmal. Sie verließen die Stunde mit den ersten Songzeilen auf den Lippen, googelten beim Herausgehen das Video mit ihren damals noch kaum internetfähigen iPhones 3S. Zurück blieb ich. Etwas erstaunt, wie gut das heute geklappt hatte. Ich hatte mit rein gar nichts gerechnet. Und das komplette Gegenteil bekommen. Das Eis war bestimmt noch nicht gebrochen. Aber es war geschmolzen. Und Pete Burns hatte den Anfang gemacht.
    Daher baute ich ihn in den nächsten Stunden immer wieder in den Unterricht ein. Wir recherchierten, was aus ihm und seiner Band geworden war (eine entsetzte 10A: Er hatte sich in eine Frau umoperieren lassen), ich erwähnte ihn in Übungen zu indirekter Rede und if clauses. Beim Lehrervortrag kopierte ich seine Moves, tadelte geschwätzige Schüler mit der Burnschen Discohand, verdeutlichte wichtige Regeln mit den imaginären Kastagnetten aus dem Video. Als die mündliche Schulaufgabe heranrückte und wir mit Mock Exams begannen, schmückte sein Konterfei die imaginäre Schuluniform, die die Schüler in einem Rollenspiel dem Direktor als offizielles Outfit der Schule anpreisen sollten. Es lief auf einmal wie am Schnürchen. Die Zwischenrufe waren verschwunden, Hausaufgaben wurden gemacht. In der Lehrprobe explodierten sie mit guten Einfällen und erarbeiteten meine Tafelbilder quasi im Alleingang. Als die Stunde vorbei, rief einer der Alpha-Jungs deutlich hörbar in Richtung Prüfungskommission: “Also wenn das keine Eins war, dann haben die Leute dahinten keine Ahnung, was geiler Unterricht ist.” Die Kommission verließ sichtbar verdattert das Klassenzimmer in Richtung Direktorat, um sich zu besprechen – und drei der Jungs folgten ihnen, um ihnen zu erklären, wie toll die Stunde für sie gewesen sei. Als ich dann tatsächlich die Eins in der nächsten Stunde verkündete, erhielt ich die ersten Standing Ovations meiner Lehrerlaufbahn. Ich war wirklich zu Tränen gerührt. Vor allem, da nun langsam das Ende meines Referendariats angekommen war und ich von der Klasse Abschied nehmen musste. Dabei hatten die Chancen so gut gestanden, dass ich von meiner Seminarschule ins Stammpersonal übernommen werde. Der Bedarf für meine Fächer hatte eine Planstelle nötig gemacht, ich war namentlich von meiner Schulleiterin angefordert worden. Aber es half nichts. Man schickte der Schule zwei Referendare – und ich war raus. Leider. So läuft nun mal das System. Und so konnten wir nichts weiter tun, als uns Mitte Februar zu verabschieden. Bei einer riesigen Karaoke-Party, für die ich mein komplettes XBox 360-Equipment in die Schule schleppte. Inklusive zweier Plastikgitarren, Mikro und Schlagzeug, mit denen wir bei selbst gemachtem Kuchen sangen, schrammelten und trommelten. Der Höhepunkt der Zeremonie war allerdings mein Abschiedsgeschenk, für das die Klasse komplett zusammengelegt hatte. Sie hatte die imaginäre “Schuluniform” aus dem Rollenspiel von vor ein paar Monaten kurzerhand in Eigenregie nachdesigned und in einem Laden

    nachdrucken lassen. Das T-Shirt habe ich heute noch. Einfach nur, um es gelegentlich hervorzuholen und mich noch einmal an diese Klasse und unseren Werdegang zu erinnern. Hinter das Geheimnis das Erfolgs in dieser Klasse bin ich bis heute nicht gekommen. Vielleicht habt ihr ja eine Idee. Am besten in den Kommentaren 🙂

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  • Buch,  Latein

    Buchtipp: Die Etrusker

    Jetzt in den Weihnachtsferien, wo ich endlich auch mal wieder Zeit und Muße finde, bin ichdurch meine Buchbestände gewandert, um ein bisschen herumzuschmökern. Dabei fielen mir “Die Etrusker” von Friederike Bubenheimer-Erhart in die Hände, das ich mir letztes Jahr gekauft und fast schon ein bisschen vergessen hätte – wenn mir dieser prächtige Bildband mit seinen imposanten Ausmaßen nicht sofort ins Auge gefallen wäre. Zum Glück!
    Die Etrusker fallen im Lateinunterricht bei Schülern wie auch Lehrern gerne in die Kategorie terra incognita. Dass es dieses mysteriöse Volk gegeben hat, lange bevor sich Rom zu einer Weltmacht aufschwang, und in vielerlei Hinsicht Vorbild für die römische Kultur und Zivilisation darstellte, wie wir sie kennen – das ist hinlänglich bekannt. Aber weder in Studium noch im Unterricht kommt man groß mit der Kultur dieser Völker in Berührung – und wenn, dann nur über griechische und vor allem römische Quellen, die eine recht subjektive Sicht auf die Etrusker, ihre unterlegenen Rivalen, bieten. Mit diesem Wust aus dürftigen Halbwahrheiten räumt genau dieser Titel auf.
    Friederike Bubenheimer-Erhart geht in knapp 200 Seiten auf alle wichtigen Bereiche dieser echten Hochkultur ein: Geographische Lage ihres Herrschaftsgebietes, regionale Disparitäten in der Besiedlung, Gepflogenheiten in ihrem sozialen Gefüge, ihre Vormachtstellung in Architektur und Nautik, die sie in Windeseile zu einer wichtigen Seemacht werden ließen, ihre Religion, ihre legendär rätselhafte Schrift und Sprache, ihre Kämpfe und Zwiste mit anderen Völkern auf der Halbinsel werden ebenso beleuchtet wie ihr Machtverlust und die letztliche Integration in das römische Reich, wo ihre Erinnerung allmählich verblasst und in Vergessenheit gerät. Sogar der philologischen Wiedererweckung der Etrusker in der Forschung ist ausreichend Platz gewidmet und lässt miterleben, wie sich eine wissenschaftliche Disziplin allmählich emanzipiert und über die Jahrhunderte die Wahrheit über ein Volk wiedererweckt, das von der Geschichtsschreibung ausgesprochen ungerecht bewertet wurde. Das machen auch die prächtigen Abbildungen deutlich, mit denen der Band reichlich geschmückt ist. In Seiten füllender Größe trifft man auf eindrucksvolle Büsten, filigran gearbeitete Fibeln, Gemmen, Trink- und Vasenmalereien, vollfarbige Fresken, Terrakotta-Statuen, toll ausgeleuchtete Innenaufnahmen von Nekropolen und Schachtgräbern, Urnen und Möbelstücke, die jedes Detail dank der Buchausmaße ( 33,5cm x 22,5cm) erkennen lassen.

    Diese sind nicht einfach nur nettes Beiwerk, sondern allesamt in den Texten zu finden und ergänzen so den Gesamteindruck. Toll hierbei, wie die Autorin allein aus den Beobachtungen an diesen Objekten wissenschaftlich fundierte Rückschlüsse präsentiert. Sie grenzt ganz bewusst ab, welche Fakten über die Etrusker Märchen und welche tatsächlich verifiziert sind und macht das an den Realien eindrucksvoll deutlich. Das alles in angenehm unaufdringlichem Schreibstil, der ohne profilierungsneurotischen Firlefanz auskommt, dem solche Publikationen gerne mal in unangenehmer Weise anhaften. Das macht “Die Etrusker” auch für Leute interessant, die kein klassisches Philologiestudium hinter sich haben. Daher eine dicke Leseempfehlung!
    Erschienen ist der Band bei Philipp von Zabern im Jahre 2014.

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  • Allgemeines,  Technik,  Unterricht

    Webtipp: Break your own news dot com

    In meiner Oberstufe sind in Englisch News of the Week üblich. Jede Woche muss ein Schüler entweder aus den UK oder den USA ein Minimum an drei Nachrichten an den Kurs weitergeben, die in den vergangenen sieben Tagen passiert sind. Wie sie das tun, ist ihnen überlassen: Manche behelfen sich mit OHP-Folien, andere machen eine ganze Power Point Präsentation. Wieder andere beten minutenlang ihr Skript runter, ohne Augenkontakt zur Klasse zu halten. Furchtbar. Um die News of the Week aus diesem Grund ein bisschen mehr wie Nachrichten und nicht wie der Lokalsender von nebenan wirken zu lassen, bin ich ein bisschen auf die Suche gegangen und dabei auf breakyourownnews.com  gestoßen.

    News selbstgemacht

    Das Prinzip ist schnell erklärt: Auf der Seite lädt man ein aussagekräftiges Bild hoch, das man für die Präsentation mit einer Headline (hier grau unterlegt) und einem Ticket (gelb) unterlegen kann, und schwupps – hat man schon einen Eye Catcher im CNN-Look. Die Spielerei hat durchaus auch Sinn, weil die Schüler für die Be- und Untertitelung gezwungen sind, die vorliegende Nachricht in nur ein paar Zeichen auf ihren Kern zu reduzieren. Gar nicht so einfach. Und deshalb lohnenswert!
    Wenn ihr ähnliche Seiten gefunden habt, würde ich mich über eure Tipps in den Kommentaren freuen!

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  • Technik,  Unterricht

    EZcast Pro II

    Der EZCast Pro ist bei mir im Unterricht nun seit geraumer Zeit erfolgreich im Einsatz und gehört neben Tablet und Beamer zum festen Bestandteil meines Hardware-Setups, das über die Jahre immer weiter verkleinert bzw. optimiert wurde. Da der erste Teil meines Testberichtes regelmäßig die Spitzenposition in den Besucherzahlen erreicht, wird es endlich mal Zeit für Teil 2 meines Reviews, das auf die Sonderfunktionen der “Profi”-Variante des EZCast eingeht. Denn das Streamen von Inhalten auf einen Beamer gehört zum Standard-Repertoire eines jedes EZCast-Sticks. Was ist denn so Pro an dem Gerät?
    Nun ja, eigentlich handelt es sich hier – neben den leicht verbesserten Hardware-Spezifikationen – nur um ein einziges wirklich nennenswertes Zusatz-Feature: Nämlich das gleichzeitige Darstellen von Bildschirminhalten verschiedener Geräte. Mal schauen, wie sehr sich diese Funktion für den Unterricht nutzen lässt.

    Kontaktaufnahme

    Wer mit dem EZCast schon mal gearbeitet hat, weiß um die verschiedenen Modi, in denen der Streaming-Stick operieren kann. Für mich hat es sich am praktikabelsten erwiesen, das Gerät im EZMirror-Modus hochfahren zu lassen, sodass ich beim Tablet oder Handy jeweils nur noch das Screen Mirroring bzw. Miracast aktivieren muss (siehe Teil 1 des Reviews). Das geht wirklich fix: Nach knapp einer Minute steht die Verbindung, ohne dass man sich umständlich über die EZCast App mit dem Stick verbinden muss. Will man die Bildschirmteilung des EZCast Pro nutzen, ist das aber leider unumgänglich, da diese Option nur in der App selbst angeboten wird. Direktes Streaming über Drop-Down-Menüs kann man also vergessen. Vielmehr muss man folgendermaßen vorgehen:

    • EZCast Pro am Beamer aktivieren
    • EZCast Pro App öffnen und auf eine Verbindung warten: Das kann mitunter schon ein bisschen dauern. Komischerweise habe ich es wirklich erlebt, dass die hauseigene App in Sachen Kontaktaufnahme deutlich unzuverlässiger arbeitet als wenn Tablet und EZCast Pro direkt miteinander kommunizieren. Zum Glück ist durch mehrere Firmware-Updates, die 2016 in regelmäßigen Abständen auf den Markt kamen, dieses Problem zu einem großen Teil in den Griff bekommen worden.
    • Auswählen des Mehrfach-ScreeningAuf dem Beamer erscheinen dann die verfügbaren Bildschirmabschnitte, die mit maximal drei weiteren Geräten (das Tablet besitzt als Host von Anfang an einen Bildschirmabschnitt) befüllt werden können. 
    • Verbindung weiterer Geräte mit dem EZCast Pro
      Wer mit seinem Mobilgerät einen der maximal drei Bildschirmausschnitte am Beamer ergattern will, muss sich zunächst mit dem EZCast Pro verbinden.  Auch hier führt kein Weg an der App vorbei, die auf jedem der zu verbindenden Geräte vorhanden sein muss. Leider. Für jeden Verbindungsversuch mit dem EZCast Pro bekommt der Host-Betreiber der Verbindung eine Benachrichtigung, die bestätigt werden muss, damit der Zugang gewährt werden kann.
    Jedes Gerät, das sich über die EZCast Pro-App mit dem Gerät verbinden will, muss beim Host-Gerät um Erlaubnis fragen.
    Die Bildschirmfläche lässt sich in maximal vier Abschnitte einteilen. Tätig ist in der Abbildung nur die Foto-Funktion im oberen rechten Abschnitt. Die unteren beiden warten noch auf zwei weitere Geräte, der Ausschnitt oben links ist mit einem Gerät verbunden, das allerdings noch keine Medien an den EZCast Pro geschickt hat.

    Anschließend teilt sich die Bildschirmfläche in bis zu vier Abschnitte.
    Danach kann man aus dem EZCast-Menü das Medium auswählen, das man an den Beamer schicken möchte. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ab jetzt ausgeschaltet ist allerdings das Echtzeit-Streaming. Möglicherweise ist der EZCast Pro mit dem simultanen Streamen von maximal vier Geräten etwas überfordert.  Andererseits aber auch logisch: Mehrfach-Streaming macht natürlich nur mit “stummen” Medien Sinn, wo nicht vier Audioströme parallel vermischt werden, bis man gar nichts mehr versteht. Bei Bildern, Dokumenten, Web-Pages oder der Kamera funktioniert das allerdings wunderbar.  Schauen wir uns mal die interessantesten Einsatzmöglichkeiten an:
    Fotofunktion
    Fotos aus den Galerien lassen sich mühelos von einem Endgerät auf den EZCast Pro streamen. Dabei stehen zum Markieren rudimentäre Annotierungstools zur Verfügung, mit denen man zoomen, unterstreichen und markieren kann. Transparenz und Dicke der Pinselstriche lassen sich einstellen. Auch mit vier Bildausschnitten gleichzeitig.


    Neben dem bloßen Präsentieren sind so ein paar sehr pfiffige Möglichkeiten möglich: Man kann Zeichnungen aus vier Gruppen in vier Ausschnitten zu einer Bildergeschichte zusammenbauen lassen, Vokabeln darstellen, aus denen die Klasse eine Reizwortgeschichte erstellen soll oder simultan Montagsmaler im Fremdsprachenunterricht spielen. Natürlich funktioniert dieses Zuckerl nur, wenn die Klasse die EZCast Pro App auf ihrem Mobilgerät dabei hat. Ohne die läuft überhaupt nichts.
    Dokumentenfunktion
    In maximal vier Bildschirmen lassen sich Dokumente im PDF- oder Doc-Format an den EZCast Pro schicken und dem gespannten Publikum präsentieren. Wie schon bei Bildern lässt die App dabei rudimentäre Bearbeitungsfunktionen zu. So kann man mit einem digitalen Stift, den man in Farbe und Größe variieren kann, direkt in Dokumenten hineinschreiben und -malen; an sich ein nettes Feature, das aber an einem ziemlichen Manko krankt: Vor allem Schriftdokumente lassen sich in ihrer Originalgröße kaum entziffern, sodass die Dateien permanent in einer hohen Zoomstufe eingestellt sein müssen. So passiert es schnell, dass man hektisch Zeilen hin- und herzoomen und -schieben muss, um bei einer angenehmen Lesegröße jeweils das Ende einer Zeile erkennen zu können. Besonders im Split-Screen, wo man z.B. Schülerarbeiten parallel begutachten und analysieren könnte, ist das ein grobes Manko.

    Dokument im Quattro-Bildschirm-Modus oben links. Wer soll das lesen? Richtig. Keiner…

    Kamerafunktion
    Auch wenn es vermutlich die Hölle auf Erden für einen Streaming-Stick darstellt, parallel Bildsignale von vier Geräten zu verarbeiten, kommt der EZCast Pro damit erstaunlich gut klar. Vorausgesetzt, man lässt die Qualität der Kamera auf dem voreingestellten “Low Quality”, sonst wird die Darstellung eine arg ruckelige Angelegenheit. Alles andere klappt prima. Man kann mühelos von der Rück- zur Frontkamera wechseln, das Bildsignal zu Standbildern einfrieren und bearbeiten. Alles in Allem eine nette Spielerei, die man sich auch im Unterricht gut zunutze machen kann. 

    Mit der Live-Kamera können vier Geräte parallel filmen und die Bilder in Echtzeit auf den Bildschirm übertragen. Am oberen Rand die Optionen: Einstellen von Filmqualität und Wechseln von Kamera

    Musik- und Videofunktion
    Beide Funktionen sind für den Mehrfach-Betrieb ausgeschaltet. Und wer mal in einem Klassenzimmer mal 20 Handies gehört hat, die alle völlig verschiedene Songs aus ihren Dosenlautsprechern in den Raum plärren, weiß auch warum. In der Regel schaltet der EZCast Pro für diesen Modus aus dem Mehrfach-Screening um und spielt brav von dem einen der vier Geräte ab, das zuerst Daten abgefeuert hat. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
    Browser
    An sich klingt das ja ganz nett, parallel zu einem Thema im Netz suchen zu lassen und die Ergebnisse auf einem Beamer zu präsentieren. Leider ist der App-interne Browser nicht wirklich leistungsfähig. Der Aufbau einer Seite dauert ewig, in einem Großteil der Fälle konnten die Seiten noch nicht einmal komplett geladen werden. Damit ist diese Funktion der App im Mehrfach-Screening-Modus leider unbrauchbar. Das haben wohl auch die Macher des EZCast Pro eingesehen und diese Option in den jüngeren Versionen der App rausgeworfen. Gut so, die wird wirklich niemand vermissen. 

    In der neuen Version des EZCast Pro Software ist der vermaledeite Browser nicht mehr zu finden.

    Mein Fazit
    Wenn es jetzt speziell um die Sonderfunktionen geht, die der EZCast Pro der regulären Variante voraus hat, hat sich bei mir über die Monate eine gewisse Ernüchterung breit gemacht, weil das so hochgelobte Mehrfach-Screening nur für gewisse Funktionen (zufriedenstellend) läuft. Der Mehrwert, der dieses Feature für den Unterricht bringt, ist nett, aber nutzt sich in seiner Wirkung recht schnell ab. Vor allem, wenn der Stick in diesem Modus deutlich fehleranfälliger ist als im regulären Screen Mirroring und gerne mal ins Stottern oder gar in die Schockstarre gerät, wenn es ihm zu viel wird.
    Abraten würde ich von der Pro-Version dennoch nicht. Im regulären Betrieb ist er deutlich zuverlässiger als das ursprüngliche Modell, mit dem ich damals meinen Unterricht bestritten hatte. Und die Möglichkeit, den Stick ohne zusätzliche Stromkabel in Betrieb zu nehmen – MHL vorausgesetzt -, hält meine Tasche schön schmal.
     
     

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  • Allgemeines,  Prüfungen,  Unterricht

    Von blankem Horror

    Es dürfte irgendwann um 1997 gewesen sein. So richtig kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber ich dürfte damals in der Oberstufe gewesen sein.  Ich spazierte damals vergnügt zur dritten Stunde in die Schule. Die ersten beiden Stunden waren ausgefallen, und mein Schultag würde so mit dem Leistungskurs Latein beginnen. Als ich den Raum betrete, scheint alles wie immer. Ich sehe die ganzen Leute vor mir, in eben der Sitzordnung, wie sie für unseren Kurs üblich war. Alle waren schon eingetrudelt und in aufgeregte Gespräche verwickelt. Mein bester Freund redete mit hochrotem Kopf auf seinen Vordermann ein, griff sich regelmäßig in die Haare, kritzelte auf einem Blatt Papier herum, radierte, murmelte. Ich nehme rechts von ihm Platz und entziffere aus dem Gekritzel mathematische Formeln, allem Anschein nach etwas zum Thema Kurvendiskussion. Zu Beginn kann ich mir einen amüsierten Kommentar nicht verkneifen. Ich ernte aber nur entgeisterte Blicke. “Unsere Matheklausur gerade war dermaßen schwer, ich kann da von Glück reden, wenn es noch vier Punkte werden”, zischt mir mein Freund entgegen, bevor er sich wieder seinem Vordermann zuwendet und hektisch Ergebnisse vergleicht. Im ersten Moment registriere ich das noch gelassen, bis ich von meinem Freund zugeraunt bekomme “Ich hoffe, eure Klausur war einfacher.”
    Unsere Klausur? Ich stutze. Ich habe heute keine Matheklausur geschrieben. Ich bin ja gerade erst in die Schule gekommen. Zur dritten Stunde. Die ersten beiden Stunden waren doch ausgefallen… oder? Ich werde etwas unruhig und schaue mich im Klassenraum nach Leuten um, die in meinem Mathekurs sitzen, um mich dessen zu vergewissern. Aber ich bin hier der einzige. Die nächsten 45 Minuten der Lateinstunde nehme ich nur physisch wahr. Im Kopf drehen sich Fragen über Fragen. Oder eher gesagt nur eine einzige: Habe ich etwa gerade eine Matheklausur verschlafen? Nein, das kann nicht sein, sowas passiert mir nicht. Die Termine sind Wochen vorher bekannt gegeben worden. Ich hätte mich hundertprozentig darauf vorbereitet. Andererseits ist es bei uns in der Oberstufe üblich, dass die Mathekurse am selben Tag parallel ihre Klausuren schreiben. Und neben mir wird gerade heftigst über eine eben geschriebene Mathearbeit diskutiert. Ich werde zunehmend unruhiger, rutsche auf meinem Stuhl hin und her und starre mit leerem Blick auf die Uhr, auf dass sie die 45 Minuten schneller vergehen lasse. Ich muss jemanden aus meinem Mathekurs finden und mir Klarheit verschaffen.
    Als der Gong ertönt, bin ich der erste, der wie von der Tarantel gestochen aufspringt und zur Klassenzimmertür hechtet. Im Gang schieben sich bereits Massen von Leuten durch die Schule. Unterstüfler, Mittelstüfler, ein paar Lehrer – und irgendwo mittendrin Manfred. Wir nannten ihn aufgrund seiner körperlichen Statur schlicht und ergreifend “Bäpf”. Er sitzt in meinem Mathekurs  zwei Reihen hinter mir und ist für die nächsten Sekunden der Mann, der diesen Tag in eine Katastrophe oder riesige Erleichterung verwandeln kann. “Bitte sag mir nicht, dass wir heute eine Matheklausur geschrieben haben”, keuche ich ihm entgegen, als ich mich durch die Schülermassen gewühlt habe und endlich bei ihm ankomme. Seinem Gesichtsausdruck kann ich die Antwort schon ablesen. “Sag mal, wo bist du denn gewesen? Wir haben alle auf dich gewartet! Hast du die Verlegung des Termins nicht mitbekommen” fragt Bäpf ungläubig. “Das wissen wir doch schon seit der ersten Woche des Schuljahres!”
    Und da merke ich, wie es mir den Boden unter den Füßen wegzieht. Da haben wir den Salat. Ich habe wirklich eine Klausur verpennt. Ich bin in der Kollegstufe eines Gymnasiums und habe eine der wichtigsten Prüfungen auf dem Weg zum Abitur schlichtweg vergessen. Unentschuldigt gefehlt am Tag einer angekündigten Prüfung bedeutet bei uns in Bayern automatisch 0 Punkte. Note 6. Damit setze ich meinen guten Abischnitt aufs Spiel. Nein. Falsch. Damit IST der gute Abischnitt aufs Spiel gesetzt. Die Sechs habe ich sicher. Mit pochendem Herzen und dem wohl tomatigsten Gesichtsrot, das es jemals an meiner Schule gegeben hat, begebe ich mich in das nächste Klassenzimmer, gehe im Kopf durch, wie ich das meinem Mathelehrer erklären soll, der ja ohnehin als ein harter Hund gilt. Oder meinen Eltern. Und vor allem mir selbst. So eine Kopflosigkeit kenne ich von mir überhaupt nicht. Wie konnte das passieren, dass mir diese Terminverlegung durch die Lappen gegangen ist? Ich bin so in Gedanken verloren, dass ich gar nicht registriere, in was für einem Unterricht ich überhaupt sitze. Ich suche im Raum nach dem Lehrer des Kurses, um zu sehen, ob ich nicht schon wieder etwas verschusselt habe und blicke Richtung des Lehrerpultes. Dort sitzt aber nicht einer meiner Lehrer. Dort sitzt einer meiner jetzigen Kollegen.
    Und dann wache ich auf. Jedes Mal. An genau dieser Stelle. Alle drei bis vier Monate kommt dieser Traum. Ich durchlebe jedes Mal die gesamte Achterbahn der Gefühle. Die Panik, als ich merke, was passiert ist, die Unruhe, meine Selbstgeißelungen. Und letztlich die endlose Erleichterung, wenn ich merke, dass ich im Jetzt des Jahres 2017 aufgewacht bin – mit einem Abi und zwei Staatsexamina in der Tasche. Warum es jedes Mal die Mathematik ist, die mir diesen Horror einbringt, kann ich nicht sagen. Ich war in Mathe immer solide. Nicht brilliant, aber passabel. Und trotzdem hat sich da bei mir irgendwie ein kleines Trauma festgesetzt, das mich viermal im Jahr um den Schlaf bringt.
    Verrückt, wie sich Schule auch noch nach Jahren bei uns festsetzen und wüten kann. Ich hoffe, dass keiner meiner Schüler wegen mir so etwas durchleben muss…

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  • Allgemeines

    DIY: Eine Zitatwand zum Selberbasteln – Teil 1

    Ein paar schöne Tage in der deutschen Hauptstadt gehen für mich zu Ende, und ich muss zugeben, dass ich die Andersartigkeit Berlins sehr genossen habe. Alles summt und brummt. Die Stadt ist so absolut anders als München, voll von neuen Eindrücken, Gerüchen, Kultur. Und sie weckt auch wieder ein bisschen die kreativen Säfte, die in letzter Zeit etwas bei mir geruht haben. Zum Beispiel regten sie sich beim Anblick dieser Schönheit: die berühmte Zitatlampe von Ingo Maurer, die man mit individuellen Zitaten bestücken kann und jedes Zimmer durch das vorgesteckte Papier in ein schönes gedämpftes Licht taucht. 

    Bild von http://www.tollabea.de/tolla-erleuchtung/

    Für mein Arbeitszimmer ist dieses Kunstwerk zu groß – und ehrlich gesagt auch ein bisschen zu teuer. Aber selbst ist der Lateinlehrer, und so bin ich auf einen schönen neuen Gedanken gekommen, wie ich eine ähnliche Idee für mein Arbeitszimmer fruchtbar machen könnte:
    Mein Büro befindet sich in einem Raum mit Dachschräge, die aufgrund ihres fiesen Winkels sehr heikel zu verschönern ist. Lampen hängen zu tief, Bilder krachen herunter, wenn man sie nicht mit hässlichen Haken an Ober- und Unterseite sichert. Aber eine Zitatwand auf dieser Fläche von 3×2 Metern – das hätte wirklich etwas. Und sogar noch viel mehr, wenn die Zitate nicht nur von mir stammen würden. Deswegen würde ich an dieser Stelle im Blog einen kleinen Aufruf starten. Ich würde meine Zitatwand gerne nicht nur mit meinen Lieblingszitaten schmücken, sondern auch mit denen meiner Mitmenschen, mit denen ich täglich im realen Leben wie auch digital zu tun habe. Auf diese Weise rückt meine menschliche Umwelt auf eine ganz bezaubernde Weise zusammen. Deswegen, wenn ihr interessiert seid, lasst es mich wissen und zeigt mir die Zitate, die eure Lebenswelt mitprägen bzw. mitgeprägt haben.
    Die Vorgaben dafür sind eigentlich recht schnell gegeben: 

    • Das Papier, auf dem das Zitat geschrieben sein soll, soll die Ausmaße von ca. Din/A6 haben. Welche Art von Papier ihr nutzt, ist völlig egal. Weiß, marmoriert, mit Wasserzeichen, angegilbt, verfärbt, angekokelt. Je einzigartiger, desto besser.
    • Euer Zitat kann aus einem Buch, einem Song oder einem Gedicht stammen. Gerne auch in der Originalsprache, der Sprachenlehrer will ja was zum Knobeln und Inspirieren haben.
    • Die Art der Darstellung des Zitates entspricht voll und ganz eurem Geschmack. Egal ob mit Tinte, Brushlettering oder Edding. Ihr habt das völlig in der Hand.
    • Schön wäre, wenn ihr zum Zitat auch in Klammern den Autor hinzufügen könntet, damit ich weiß, welchem Geist die weisen Worte entsprungen sind.
    • Euer fertiges Werk könnt ihr per eMail einsenden oder – mir sogar viel lieber, da persönlicher und ganz und gar analog – postalisch.

    Sobald ich die ersten Zitate beieinander habe, werde ich ans Werk gehen und mir Gedanken machen, wie ich eure Beiträge zusammen mit meinen am sinnvollsten in der Dachschräge arrangiere. Das Ergebnis wird selbstverständlich hier dokumentiert und zur Schau gestellt. Daher:
    Wer Interesse hat, möge sich bei mir per DM bei Twitter oder per eMail melden. Würde mich sehr freuen, von euch zu lesen 🙂
    Und nun Retweet, retweet, retweet!

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  • Buch,  Latein,  Unterricht

    Buchtipp: Kritzel dich durch die Geschichte

    Zur Abwechslung hab ich auch mal einen kleinen Literaturtipp für euch: Ein Schatzkästchen für die Unterstufe in Buchform. Antiquarisch und in Topzustand. Und viel zu schade, um das gute Stück unerwähnt in die Wellen der Vergessenheit abtreiben zu lassen. Andrew Pinders Kritzel dich durch die Geschichte ist für die kreative Vertiefung des Sachwissens für die kleinen Lateinschützen ideal.  Das Buch stellt chonologisch wichtige Episoden der Weltgeschichte dar und bietet ab 200.000 v. Chr. bis in die früheste Zeitgeschichte verschiedene angefangene Szenarien in Bildform, die der Besitzer vervollständigen muss. Pyramidenschmuck, viktorianische Haartracht, die chinesische Mauer oder der Sturm auf die Bastille – jedes der Szenarien ist mit einem kurzen Infotext versehen und einer kleinen Anweisung, die dem Maler erklärt, was zu tun ist. Das ist mal bezaubernd, öfter makaber (abgeschlagene Köpfe auf Speere malen; genau das Richtige für Jungs), aber immer unterhaltsam.
    Für die Altphilologen unter uns finden sich knapp 15 nette Anlässe, in denen die Schülerinnen und Schüler Sachwissen und Kreativität zusammenbringen können. Die sieben antiken Weltwunder sind hierbei ebenso Kritzelanlass wie der trojanische Krieg, antike Mythologie, Römerfeinde oder römisches Leben. Mal muss man das trojanische Pferd erschaffen, mal Soldaten einkleiden, dann römische Wandmalereien weiterführen, Hannibals Elefanterie (pun intended) auffüllen, Kerberus furchteinflößender machen oder ein Gladiatorenszenario vervollständigen. Ein sehr putzige Abwechslung, mit der man die berüchtigten Unterrichtsstunden nach Schulaufgaben oder vor Ferien nutzen kann.

     
     
     
     
     
     
     
    Erschienen ist Andrew Pinders “Kritzel dich durch die Geschichte” im Knesebeck Verlag. Das allerdings schon 2011. Deswegen wird man das eine oder andere Antiquariat bedienen müssen. Vielleicht ist das altbekannte zvab.com eine erste Anlaufstelle, wo man fündig werden könnte…

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  • Latein,  Technik,  Unterricht

    Philosophie – Off the Wall!

    avatarEigentlich wollte ich mir diesen Artikel für 2017 aufheben, da ich das Jahr gerne immer mit dem WordPress-eigenen Annual Report beschließe. Aber da der für 2016 wohl aus Zeitgründen gestrichen ist, schick ich ihn als letzte gute Tat dieses Jahres voraus – Noch dazu, wo kluge Worte zu einem beginnenden neuen Jahr immer besonders gut ankommen. Na dann, los geht’s 🙂
    Die elfte Klasse in Latein steht ab dem zweiten Halbjahr nach dem bayerischen Lehrplan ganz im Sinne der antiken Philosophie. Die Werke Ciceros wie auch Senecas bilden in diesen Monaten die Grundlage für an sich sehr relevanten Fragen. Was ist ein glückliches Leben? Wie hole ich das Maximum aus der mir verfügbaren Zeit? Wie wichtig ist Freundschaft? Liebe? Geld? Tolle Themen, die sprachlich in wunderschönstes Latein gegossen sind. Nur leider verliert man sich beim Analysieren der Satzperioden und Abfragen der Kasusbezüge und Konstruktionen irgendwann im Detail, da viele der Texte für einen Großteil der Schülerinnen und Schüler einfach aus dem Stand schwer zu verstehen sind. Und so fällt die sprachliche Würdigung dieser Werke oft der inhaltlichen zum Opfer.
    Schade eigentlich. Denn so bleibt kaum Zeit für die Vielzahl an einprägsamen Sentenzen und Sinnsprüchen, die die Autoren als bon mot der Nachwelt überliefert haben. Deswegen habe ich letztes Jahr ein kleines Miniprojekt gestartet, das Handlettering-Experten wie Frau Hölle oder Frau Annika glücklich machen dürfte.
    Jeder der Schüler sollte sich anfangs aus den lateinischen Zitatsammlungen, die man in Bibliotheken oder Online-Archiven findet, einen Spruch im Original herausfischen, der ihn/sie persönlich anspricht, und dazu ein digitales Mottoplakat erstellen, das zu Beginn der jeweiligen Schulstunde in einem Minireferat vorgestellt wurde. Welche Tools dafür zum Einsatz kamen, war für mich irrelevant. Meine digitalen Lieblinge wie Canva oder Notegraphy habe ich den Schülern vorgestellt, aber auch Klassiker wie Photoshop, Gimp oder das durch Sketchnotes berühmte Handlettering waren gerne gesehen. Die Struktur der Präsentationen war dabei jedes Mal dasselbe. Neben dem Plakat sollte der jeweilige Referent eine Übersetzung des Spruches, eine Erklärung zu Autor, Werk und Stelle, aus der das Zitat entnommen ist, vorstellen sowie eine Interpretation und eine persönlichen Würdigung vornehmen, warum ausgerechnet diese Sentenz gewählt wurde.
    Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Spruch sowie der künstlerischen Ausgestaltung verhoffte ich mir mehr als den einen oder anderen netten Unterrichtseinstieg, sondern ein echtes Auseinandersetzen mit dem entsprechenden Inhalt. Vor allem bei der handschriftlichen Ausgestaltung der Sprüche waren die Schülerinnen und Schüler gezwungenermaßen über lange Zeit mit den Sentenzen, die oftmals aus nicht mehr als vier Wörtern bestanden, beschäftigt und konnten dabei auch gut über deren Aussagegehalt reflektieren.
    Das Ergebnis war wirklich gut. Vor allem die Handlettering-Arbeiten bestachen mit so viel Liebe zum Detail, dass ich sie nicht einfach so im Unterrichtsgeschehen verschwinden lassen wollte. Deswegen habe ich mir in Absprache mit den jeweiligen Schülern deren Sprüche auf Leinwand drucken lassen, um mir ddamit mein heimisches Arbeitszimmer damit zu schmücken. Mit ein paar kleinen extra Griffen lassen sich die Arbeiten sogar noch einmal zusätzlich verfeinern. Here’s how:
    Da das Plakat digital vorliegen sollte, habe ich mir sämtliche Plakate von den Leuten in ein Evernote-Notizbuch hochladen lassen. Natürlich gehen auch andere Cloud-Dienste wie Dropbox, Skydrive oder Google Drive. Aber ich bin nun mal ein Gewohnheitstier. Hier zu Beginn die digitale Urfassung einer Schülerarbeit:
    skitch
    Die Bilddatei habe ich in Gimp importiert und mithilfe von Farbverlaufskurven relativ schnell in Sachen Kontrast so optimiert, dass der Hintergrund einheitlich weiß und die Buchstaben in ein kräftiges Schwarz getaucht werden.
    skitch
    Mit Hilfe von Gimp habe ich die weiße Hintergrundfarbe als transparent definiert und so den reinen Schriftzug isoliert. Das fertige Ergebnis stutze ich noch ein bisschen zurecht und exportiere es in Gimp als PNG-Datei, ein Format, das ja bekanntlich mit transparenten Bildinformationen umgehen kann.
    skitch
    Die PNG-Dateien lade ich in Canva hoch. Nachdem ich eine Ebene als Hintergrund definiert und mit den entsprechenden Filtern bearbeitet habe (Blur und ein bisschen Vignette leisten hier fabelhafte Dienste), habe ich den Schriftzug als transparente Ebene darüber gelegt, zentriert, skaliert und noch etwas angepasst. Das fertige Ergebnis lässt sich als Bilddatei exportieren.
    skitch
    Die Datei habe ich bei einem entsprechenden Online-Dienst, der die Daten auf Leinwand druckt hochgeladen.  Meinfoto.de bietet aktuell ein Angebot an, das für 5€ die Plakate auf 20x20cm verewigt. Super Preis.
    Und nach etwas über 24h hielt ich ein paar echte Schülerunikate in der Hand. Ta-Dah!

    photo_20161229_113142
    Philosophie für die Wand
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