• Alltag,  Technik

    Systembetreuung – Du bist nicht allein đŸŽ¶

    Letzte Woche fand ein Treffen fĂŒr die Systemadmins der MĂŒnchner Gymnasien statt. Dort kommt man in illustrer Runde an einem schicken, prĂ€sentablen Standort zusammen und diskutiert aktuelle Probleme unserer Zunft, kommende Neuerungen, die derzeitige Arbeitslast und futtert sich wĂ€hrenddessen durch Berge von HĂ€ppchen (ich zumindest).

    Auf der Agenda standen dieses Mal viele Dinge, ĂŒber die man offiziell noch nicht reden darf. Nur so viel: Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie “da oben” Entscheidungen auf den Weg bringen möchten, die wir, die “da unten” stehen, schon beim Verlautbaren als fehlerhaft erahnen. Wenn es so weit ist, sag ich dazu mehr. Weiteres inoffizielles Thema so kurz nach Beginn des Halbjahres waren die AusbildungsgerĂ€te – und alles, was damit verbunden ist. Vor allem dem Ärger. Immer wieder fragen die Leute vorsichtig, ob das bei uns genauso kompliziert und zeitraubend wie bei ihnen passiert, um sich nicht die BlĂ¶ĂŸe zu geben. Aber unisono kommen wir zum selben Ergebnis: Verwaltungstechnisch sind die Dinger der Horror. Zum GlĂŒck kann ich einigermaßen helfen – dank des letzten Blogartikels sind die Wunden und Traumata so frisch, dass ich mich mĂŒhelos an jeden einzelnen Handgriff erinnern kann, der letztlich zum Erfolg gefĂŒhrt hat.

    Ich mag diese Treffen immer sehr, weil sie immer eine tolle Gelegenheit zur Vernetzung sind. Der Blog hilft mir immer wieder dabei, neue Kontakte zu knĂŒpfen. “Ach DU bist das”, bekomme ich regelmĂ€ĂŸig gesagt und schwupps ist mein Handy um eine Telefonnummer reicher. Nichtsdestotrotz fĂŒhlen sie die Veranstaltungen immer ein bisschen wie eine Gruppentherapie an, weil ab einem gewissen Zeitpunkt die Verwunderung und irgendwann das KopfschĂŒtteln Überhand nimmt. Klar, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber allein die Tatsache, dass ĂŒberhaupt Leid vorhanden ist, spricht ja schon BĂ€nde.

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  • Allgemeines

    Woche der Lehrergesundheit

    Dieser Tage geht die Woche der Lehrergesundheit zu Ende. Nichts davon gehört? Dann sind Sie nicht alleine. Eine kleine Umfrage, die ich dieser Tage zu dem Thema auf Mastodon gestellt hatte, fĂŒhrte zu einem ganz Ă€hnlichen Ergebnis.
    Die Mastodon-Umfrage zur Lehrergesundheit
    Kaum jemand nahm von dem Angebot Notiz – oder wusste gar nichts davon. Fast wĂ€re ich einer davon gewesen. Ich wurde lediglich darauf aufmerksam, weil ein riesiges Werbeposter bei uns in der LehrerkĂŒche hing und eine Fortbildung darin angeboten wurde, aus der ich schon zweimal rausgeflogen war. Und so fand ich mich am Donnerstag in einer Veranstaltung zu Stimmbildung wieder. Ein toller Tag mit vielen Einblicken und wichtigen Erkenntnissen.

    Verstimmung?

    Über Indifferenz-Tonlagen, die emotionale Kraft einer Stimme, die ĂŒber Erfolg und Scheitern einer Stunde oder eines ganzen Klassenklimas entscheiden kann. Dazu kamen Selbstreflexionen ĂŒber die eigene Stimmlage und Körperspannung sowohl in Theorie als auch Praxis. Am Ende folgten Auswertungen unserer StimmprĂ€senz aus Videoaufnahmen, die wir voneinander anfertigt hatten und anschließend gegenseitig evaluierten. Mit super interessanten Einsichten! Es ist riesig, wie viel man man dabei ĂŒber sich selbst lernt. Und wie selten man im Alltag tatsĂ€chlich mal dazu kommt, innezuhalten und solche substanziellen Fertigkeiten bei sich unter die Lupe zu nehmen. Bei mir war es tatsĂ€chlich das erste Mal seit meinem Referendariat. Damals saß eine Stimmbildnerin eine Stunde in meinem Unterricht und gab mir im Anschluss fĂŒr zwei Minuten Tipps fĂŒr eine geölte Stimme. Aber wirklich fundiert war das nicht. Schade eigentlich, denn – auch das habe ich jĂŒngst gelernt – LehrkrĂ€fte machen tatsĂ€chlich die bei weitem grĂ¶ĂŸte Gruppe der Berufssprecher auch; weit vor Schauspielern oder Nachrichtensprechern. Nur sind wir im Gegensatz zu ihnen die einzigen, die keinerlei Stimmausbildung erhalten – mit fatalen Folgen. SchĂ€tzungsweise 30 Millionen Euro geben Krankenkassen im Jahr fĂŒr Therapien bei LehrkrĂ€ften aus, denen die Stimme versagt. Umso wichtiger ist es daher, zu haushalten und auf sich selbst zu achten. Das ist allerdings leichter gesagt als getan. FĂŒr mich war das die erste Fortbildung in meinen Dienstjahren, in denen ich explizit etwas fĂŒr mich machen durfte. Und das habe ich sehr genossen. Macht man viel zu selten. Lehrergesundheit hat man letztlich auch ein bisschen selbst in der Hand.

     

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  • PĂ€dagogik,  Technik,  Unterricht

    Mebistage 2023 in Dillingen

    Es ist Samstag Abend. Die Herbstferien haben begonnen. Und ich sitze seit vier Stunden an meinen mebis Kursen. Nicht weil ich es muss. Sondern weil ich es will. Denn ich bin jĂŒngst von den Mebistagen 2023 in Dillingen zurĂŒckgekehrt. Mein erstes Mal in PrĂ€senz. Und es war ein Fest. Ein Fest an Inspiration!

    Mebistage in Dillingen – endlich vor Ort

    Vom 25. bis 27. Oktober öffnete die Akademie ihre Pforten zum nun mal elften Mal, um die Lernplattform mebis und alles drum herum in den Fokus zu rĂŒcken. Entsprechend riesig war das Angebot dazu: Mehr als 50 Workshops standen zur VerfĂŒgung und demonstrierten auf eindrucksvolle Weise, was die Lernplattform so zu bieten hat: Interaktive H5P-Elemente, Datenbanken, Testerstellungen in KI-Umgebungen, die neuen AktivitĂ€ten Kanban oder Board im Unterrichtsgeschehen. Es war einiges geboten. Dazu gab es mitreißende Keynotes und PrĂ€sentationen zu KI, Lehrerkollaboration im digitalen Unterricht und die Möglichkeiten, die mebis hierfĂŒr bietet – und im Verbund mit den neuen Zusatzangeboten ist das eine ganze Menge:

    Eine auf Open Office basierende Cloud, in der nun kollaborativ Textdokumente, PrĂ€sentationen und Exceltabellen erstellt werden können. Eine ĂŒberarbeitete Version von Visavid, die bayerische datenschutzkonforme Videokonferenzlösung, die im November ausgerollt wird. Dazu noch eine schwindelerregende Zahl an mehr als 500 Online-Tutorials, die jeden einzelnen Schritt in den Anwendungen erklĂ€ren. Komplett unterlegt mit Bildern und kleinen Animationsvideos zur Veranschaulichung. Dazu noch das mebis Magazin, das didaktische Impulse und Ideen zur Umsetzung liefert, sowie eine Sparte an digitalen Lernaufgaben, die konkrete Lernpakete zum sofortigem Einsatz enthalten – geordnet nach FĂ€chern, Jahrgangsstufen und Schularten. Wahnsinn! Es ist echt gigantisch, was wir da fĂŒr ein Komplettpaket vorgelegt bekommen. Und das zum Nulltarif! Das gibt viel Lob und Begeisterung. Und das spĂŒrt man von Anfang an!

    Netzwerken in Dillingen

    Die Stimmung auf den Mebistagen ist gelöst und fröhlich. Überall kommt man mit den Leuten ins GesprĂ€ch: Vor der großen Aula, wo die Verantwortlichen mit strahlenden Augen die GĂ€ste in Empfang nehmen. Vor den PinnwĂ€nden, wo die Listen fĂŒr die Workshops aushĂ€ngen. Oder beim abendlichen Get-together, in den Kaffeepausen oder beim Absacker im Akademiekeller. Überall ist was los. Alle haben etwas zu erzĂ€hlen. Viele der Leute kennt man aus Fortbildungen der Vorjahre. Oder aus Moodle Meetings. Aus anderen Kollegien. Von Twitter, Mastodon, von Blue Sky. Die Zerfaserung des ehemaligen Twitterlehrerzimmer hebt sich hier auf. Man findet wieder zusammen. Tauscht die Handles aus, Handynummern. Es wird genetztwerkt wie selten zuvor. In den zwei Tagen schwillt mein noch kaum genutztes Blue Sky-Konto um fast 100 neue Kontakte. Die Skeets und Tröts in den social media werden geliked, geteilt, kommentiert. Und so geht’s in den nĂ€chsten Tagen weiter. Information, Inspiration – und eine gehörige Portion Wehmut, als es am Freitag wieder heimwĂ€rts geht. Aber die nĂ€chsten Mebistage in Dillingen kommen bestimmt. Und ich misch wieder mit – bestenfalls als Referent.

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  • Technik,  Unterricht

    Mebis zur Schulentwicklung

    Mit einem kleinen, aber feinen Kreis an Mitverschwörern habe ich Anfang Oktober diesen Jahr einen Medien AK begonnen. Die Teilnehmerzahl war…  ĂŒberschaubar. Aber das ist sie aktuell in jedem Arbeitskreis bei uns. Da wir auch ein Jahr nach dem Einzug immer noch MĂ€ngel im GebĂ€ude haben, die Unterricht schlichtweg verhindern, sind wir stĂ€ndig damit beschĂ€ftigt die entsprechenden Firmen zu kontaktieren, die sich um Reparaturen kĂŒmmern. Das schluckt Zeit. Und Motivation. Und Kraft. Umso wichtiger, dass die Sitzungen zur Schulentwicklung aktuell möglichst effizient ablaufen. Ich hab mich fĂŒr eine Dokumentation auf mebis in ByCS entschieden – auch wenn der eine oder andere beim Thema Effizienz nicht notwendigerweise an die berĂŒhmt-berĂŒchtigte Lernplattform denkt. Aber wenn man weiß, wie man es macht, geht es wirklich schnell.

    Aufbau des mebis Kurses zur Schulentwicklung

    Die angedachten Sitzungen fĂŒr das Schuljahr sind im Wochenformat organisiert. Dort sind unter jedem Abschnitt immer dieselben Elemente fĂŒr die jeweilige Sitzung hinterlegt:

    • Die Tagesordnung als Textfeld, die mir als Leiter wĂ€hrend der Sitzung als Lauffaden dient
    • Ein Board zum Sammeln von Ideen, wenn es ums Brainstormen geht.
    • Ein Kanban, in dem die Ideen im Jahresverlauf arrangiert werden.

    Das sieht live und in Farbe folgendermaßen aus:

    So schaut’s aus: Eine typische Sitzung im Medien AK

    Der Vorbereitungsaufwand betrug dafĂŒr knapp 10 Minuten. Und die Vorteile einer solchen Organisation sind enorm:

    Vorteile einer Dokumentierung bei mebis

    • Interessierte können jederzeit dem Kurs beitreten – vorausgesetzt, sie kennen das Passwort.
    • Die anderen Mitglieder des AK mĂŒssen von NachzĂŒglern nicht umstĂ€ndlich erfragt werden: Sie sind im Kurs in Form einer Teilnehmerliste hinterlegt.
    • Die Sitzungen und ihre Ergebnisse der einzelnen Schritte sind in den AktivitĂ€ten und Textfeldern jederzeit einsehbar.
    • NachzĂŒgler können sich sofort einbringen und ohne große Reibung im Team loslegen. Denn freie Posten und Aufgaben sind im Kanban als solche markiert.
    • Die Absprachen im Kanban lassen sich fĂŒr die nĂ€chste Sitzung einfach in den nĂ€chsten Abschnitt verschieben und dienen dort als Evaluationsgrundlage.
    • Kanbans und Board können einfach zurĂŒckgesetzt werden und stehen sofort fĂŒr neue Nutzungen zur VerfĂŒgung.
    • Ergebnisse mĂŒssen nicht mehr zusĂ€tzlich fotografiert oder schriftlich festgehalten werden. Sie sind im Kurs abgelegt.
    • FĂŒr die RĂŒckmeldung ans Direktorat muss man keine Berichte schreiben. Mit zwei, drei Screenshots von Tagesordnung und Boards hat die Chefetage sofort einen visuell ansprechenden Überblick ĂŒber unser Tun ohne sich erneut durch Text wĂŒhlen zu mĂŒssen.
    • Keine Flipchart, keine Moderatorenkoffer, keine Stifte, kein Papier, kein MĂŒll.

    Der mebis Kurs in der Praxis

    Konkret lief die Sitzung folgendermaßen ab:

    Nach Vorstellung der Tagesordnung haben wir gleich losgelegt. In einem (zunĂ€chst noch) Taskcards-Board (geht aber mit dem von mebis genauso) haben wir frisch von der Leber wild Probleme gesammelt, die es aktuell bei uns mit der Technik und dem Umgang damit am Standort gibt. Anschließend hat jeder Teilnehmende zur Priorisierung Karten herausgesucht und mit Hilfe der Bewertungsfunktion Sterne bei den genannten Problemen vergeben, die ihnen am drĂ€ngendsten erscheinen. So waren blitzschnell erste Fokuspunkte gesetzt, um die man sich als Team kĂŒmmern kann. Zusammen wurden dann gemeinsam erste Lösungen diskutiert und die Ergebnisse in der jeweiligen Taskcard als Kommentar hinterlegt. Ist das Problem gelöst, wird es kurzerhand in die Spalte “erledigt” verschoben.

    Mögliche Gliederung von imaginÀren Themen in Taskcards

    Ganz Ă€hnlich gingen wir bei der Erstellung eines Fortbildungsplans vor, zu dem wir jedes Jahr durch das Medienkonzept verpflichtet sind. Auch hier sammelten wir mit Hilfe eines mebis Boards mögliche Themen fĂŒr Fortbildung im Umgang mit Technik, die durch das derzeitige Mediencurriculum gestĂŒtzt wurden. Anschließend wurden die einzelnen Karten von den Teilnehmenden mit Sternen bewertet, sofern sie das Fortbildungsthema fĂŒr sinnvoll erachteten, sodass am Ende fĂŒnf Favoriten herausstachen.

    Karten im mebis Board lassen sich problemlos in den Spalten verschieben.

    Diese werden nun in einem Kanban Board angelegt, in dem ich Spalten angelegt hatte, die nach Quartalen im Schuljahr benannt sind.

    Jeder der Teilnehmenden schnappt sich nun eine der angelegten Karten und weist sie sich durch Mausklick zu, um die Verantwortung fĂŒr diese Fortbildung zu ĂŒbernehmen. Anschließend zieht sich jeder “seine” Veranstaltung in ein Quartal, in der man sich die Organisation derselbigen auch zutraut. FĂŒr Nachfragen oder die Hinterlegung von Schulungsmaterial lĂ€sst sich pro Karte die Detail-Funktion nutzen. Dort kann man Kommentare anlegen, Dateien verlinken, Bilder einfĂŒgen oder die anderen Mitglieder des AKs um Hilfe oder Kollaboration bitten. Auf diese Weise behĂ€lt man jederzeit den Überblick ĂŒber die aktuelle Verteilung der Arbeitslast im AK und ist jederzeit mit den Leuten vernetzt.
    Ist das Jahr gelaufen, wird das Kanban einfach zurĂŒckgesetzt und fĂŒr das nĂ€chste Schuljahr flott gemacht.

    Zack. Bum. So schnell geht das.

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  • Allgemeines,  Technik

    Fortbildung 2023

    Ich bin in der Wohnung gerade beim Malern. Liege auf dem RĂŒcken, wĂ€hrend mir die Farbe ins Gesicht tropft. Ich bin konzentriert bei der Arbeit. Und gleichzeitig nicht wirklich dabei. Wie auch, denn ich bin parallel in Dillingen. Auf einer eSession zu Midjourney, die mir vom Handy im Nebenzimmer auf meine Bluetooth-Kopfhörer gestreamt wird. Viele tolle EinfĂ€lle, die das Referententeam Christian Mayr, Melissa Schneider und Daniel Jurgeleit hat. Und ich höre gebannt zu, wie bei einem Hörspiel. Und finde es Wahnsinn, was in einem Jahr wie 2023 technisch mittlerweile so problemlos möglich ist.

    Antike Stadtpanoramen – von Midjourney erstellt
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  • PrĂŒfungen,  Technik,  Unterricht

    Moodle Bar Camp 2022

    Samstag Morgen, sieben Uhr frĂŒh. Es regnet in Strömen, als der Wecker surrt. An einem normalen Morgen wĂŒrde ich mich einfach noch einmal umdrehen und weiterschlafen. Die Arbeitswoche war wirklich kein Zuckerschlecken. Schlaf wĂ€r echt a Gschicht. Aber heute ist kein normaler Samstag. Ich habe mich eingecheckt zu meinem ersten Barcamp.  Und nicht nur irgendeins. Die Moodlebande ist in der Stadt. Patrick hat sie in seine Schule am Oberwiesenfeld geladen. Und alle sind sie gekommen.

    Auf geht’s…

    Ankommen, drankommen

    Schon bei der Ankunft merkt man: Das ist nicht einfach ein spontanes Treffen von Gleichgesinnten. Hier steckt richtig viel Vorbereitung und Arbeit drin. Jeder Ankömmling erhĂ€lt ein LĂ€cheln, eine kleine WillkommenstĂŒte mit Leckerlis und ein Namensbadge, auf dem man optional seinen Twitter-Account vermerkt, unter dem man sich ĂŒber all die Zeit erfolgreich vernetzt hat. Wie intensiv, das wird spĂ€testens im Plenum in der Schul-CafĂ©teria ersichtlich, als wir uns in großer Runde gegenseitig vorstellen: Unter den knapp 30 Leuten gibt es viele Hallo-Erlebnisse. Einige kennt man vom Sehen her aus dem Twitterlehrerzimmer, wieder andere als Kollegen von Fortbildungen. Sogar aus Dillingen und dem ISB haben sich diverse Celebrities eingeschmuggelt, um dem Moodlecamp beizuwohnen. Weitere 30 Personen sind online dabei und stimmen nahtlos in die Vorstellungsrunde mit ein. Und nicht nur hier. Dank “Eule” ist die komplette Veranstaltung hybrid, ein Großteil der Sessions wird aufgenommen, Interessierten ins Netz ĂŒbertragen und ĂŒber eine eigens aufgesetzt Moodle-Instanz organisiert. Per Buchungssystem kann man sich in mehr als 25 Sessions einklinken, die spontan von Teilgebenden angeboten werden.

    Ausschnitt aus dem Sessionangebot des Barcamps

    Themen satt

    Wer sich fĂŒr eines der Themen interessiert, schaut einfach vorbei: CSS-Skripte fĂŒr Moodle/Mebis, Kurse nachhaltig und arbeitsökonomisch sinnvoll organisieren, Umgang mit Test-Fragekatalogen, Moodle Breakouts oder eine kleine LĂ€ster-Schwester-Moodle-Selbsthilfegruppe – fĂŒr jeden Geschmack ist was dabei. Mal rein theoretisch, dann wieder stark praxisorientiert. Mal hochkomplex auf Profiniveau, dann wieder erfrischend einfach umzusetzen. Die Mischung stimmt – genau wie die Chemie zwischen den Anwesenden. Die Hierarchie zwischen Sessionleitung und Teilnehmenden ist flach, der Ton immer mitfĂŒhlend und sympathisch. Wir sitzen hier alle im selben Boot. Der gemeinsame Weg ist klar. Und die, die auf der Reise ein paar Meilen voraus sind, geben gerne ihre Erfahrung weiter. Überall gibt es etwas zu lernen, zu entdecken, zu vertiefen, auszuprobieren. FĂŒr mich persönlich war es bahnbrechend zu sehen, wie einfach man seine Kurse fĂŒr die Lerngruppe angenehmer gestalten kann. Mausklicks reduzieren, Ordnung schaffen, Navigieren erleichtern, Handgriffe einsparen. Alles genial einfach, wenn man nur weiß wie. Letztlich hat sich ja jeder mit den mitunter doch recht schrulligen Eigenheiten von Moodle/Mebis angefreundet und Workarounds erarbeitet. Jeder auf eine andere interessante Weise, die man noch nicht kannte. Aber kennenlernen will.

    FĂŒrs leibliche Wohl ist im Barcamp immer gesorgt

    Man ist ganz erschlagen von den ganzen EindrĂŒcken und Einblicken in die digitale Unterrichtswelt von anderen Teilnehmenden, aus anderen BundeslĂ€ndern, aus sĂ€mtlichen Schularten und bespricht sich kollegial in toll organisierten Kaffee- und Mittagspausen, die zwischen den einzelnen Sitzungen stattfinden. Bei Apfel- und KĂ€sekuchen lĂ€sst man sich den Kaffee gleich noch einmal mehr schmecken, reflektiert mit seinen TischgĂ€sten die jĂŒngst erlernten Fertigkeiten und Erkenntnisse. Man hört zu, man vertieft. Gönnt sich noch eine der schmackhaften Madelaines. Holt sich noch einen Kaffee. Diskutiert weiter, vergleicht seine Kurse und AktivitĂ€ten, mit denen man seit Jahren in den Klassen gute Erfolge erzielt hat – und inspiriert andere, die bei den riesigen Möglichkeiten von Moodle/MebisMan noch nicht auf etwas Ă€hnliches gekommen sind. Da ist sie wieder, die Inspiration. Die Ideen sprudeln nur so vor sich hin und beflĂŒgeln. So geht es den ganzen Tag hindurch. Die euphorisierende Stimmung hĂ€lt an. Auch lange nach der Veranstaltung. Zufrieden und glĂŒcklich sitzen wir am Ende in der U-Bahn Richtung Innenstadt. Wie froh man doch am Ende ist, dass man den Wecker heute doch nicht ignoriert und bei diesem furchtbaren Wetter einen Fuß nach draußen gesetzt hat. Der scheußliche Tag hat sich echt ins absolute Gegenteil verkehrt. Danke, dass ihr alle Teil davon wart!

     

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  • Allgemeines,  Alltag,  Technik,  Unterricht

    From Dillingen with Love

    Tief im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben schlummert die kleine Stadt Dillingen. Direkt an der Donau gelegen, erhebt sich die pittoreske Altstadt mit ihren historischen GebĂ€ude. Und mittendrin: die berĂŒhmte Akademie fĂŒr Lehrerfortbildung und PersonalfĂŒhrung, die jedem Lehrenden in Bayern ein Begriff sein dĂŒrfte. Besucht haben sie aber die wenigsten – zumindest in den letzten Monaten wegen Corona. Seit kurzem hat sie wieder ihre Pforten fĂŒr LehrkrĂ€fte geöffnet. Unter anderem auch fĂŒr mich.

     

    The Hogwarts of Teaching: Die Akademie in Dillingen

    Ende April fĂŒhrte mich mein Weg fĂŒr ein paar Tage im Zuge eines ISB-Arbeitskreises zum ersten Mal an die Akademie. Sie wirkt fast wie ein kleines Mini-Hogwarts mit ihren historischen Hallen, die ursprĂŒnglich einer Jesuiten-UniversitĂ€t angehörten, und den liebevoll gepflegten Innenhof anlagen, in denen Ende April ĂŒberall Narzissen blĂŒhen. Im Inneren erheben sich meterhohe Hallen, die Interessierten den Weg in die entlegensten Ecken fĂŒhren. Völlig unvermittelt steht man plötzlich in einer wunderschönen Kapelle oder steckt seinen Kopf in einen barocken Bibliothekssaal. Über die GĂ€nge huschen immer wieder berĂŒhmte Gesichter aus dem Twitterlehrerzimmer ĂŒber den Weg, die hier ihren Sitz haben. Da kommt Mrs Green aus der TĂŒr, Christian Mayr erscheint, um uns zu begrĂŒĂŸen – und draußen im Garten flaniert Sebastian Schmidt auf dem Weg zum nĂ€chsten Workshop. Das alles fĂŒhlt sich wohlig warm und vertraut an – und inspirierend.

    Die Arbeitsphasen hier sind sehr intensiv, aber unglaublich bereichernd. Hier arbeiten Leute zusammen, die einfach Bock haben etwas auf die Beine zu stellen und die Dinge voranzutreiben. Und so wird in den nĂ€chsten Tagen so einiges geleistet: Man berĂ€t, konferiert, kreiert, kollaboriert, gibt Feedback, arbeitet kollaborativ an Verbesserungen; teilweise auch in Hybridsitzungen, in denen man abwesende Mitglieder einfach per Vis-a-vid zuschaltet – und abends haut man sich die Wampe in einem hervorragenden indischen Restaurant direkt gegenĂŒber voll  😎 Klingt toll? Ist es auch!

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  • Allgemeines,  Alltag,  Uncategorized

    A Conference Twitter Badge

    Das Treffen von Twitter-Bekanntschaften im wahren Leben hat schon ein bisschen etwas von einem Blind Date. Das habe ich erst wieder auf der EduSwabia 2019 erfahren. HĂ€ufig wird man von der Seite angesprochen: “Bist du nicht der?”, “Kennen wir uns nicht von?” oder “Haben wir uns nicht erst letzte Woche geschrieben?” Umso peinlicher, wenn man mit den Anfragen bei den falschen Personen landet, die einen ansehen wie eine Kuh, wenn’s donnert. Um derartige Twitter-Körbe in ertrĂ€glichen Grenzen zu halten, habe ich daher schon wĂ€hrend der EduSwabia mit Canva ein Twitter Badge in der GrĂ¶ĂŸe einer Visitenkarte entworfen (vorausgesetzt, man unterlĂ€sst das Skalieren). Dieses kann man prima an einem Hals Lanyard oder in einer KartenhĂŒlle unterbringen, sodass sich Gleichgesinnte in Windeseile erkennen.
    Die Vorlage gibt es als PDF oder PNG Format hier zum Ausdruck. Auf dass ihr euch in Zukunft besser findet!

    Ihr habt VerbesserungsvorschlÀge? Dann nur zu! Rein in die Kommentare!

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  • Allgemeines,  Alltag,  PĂ€dagogik,  Technik,  Unterricht

    EduSwabia 19/20

    Es gibt selten Fortbildungen, auf die ich mich so freue wie Eduswabia (Naja, von Digitale Schule Bayern mal abgesehen). 2018 von Ulrich Hierdeis im schönen SchwabenlĂ€ndle ins Leben gerufen, hat sich die Veranstaltung schon im zweiten Jahr beachtlich vergrĂ¶ĂŸert. Und zwar so, dass gleich ein neues Schulhaus her musste: Das Schulzentrum

    NeusĂ€ĂŸ. Hier beherbergte die EduSwabia vom 18. bis zum 21. November eine kunterbunte Mischung an Leuten, die sich dem Thema digitale Gesellschaft widmeten – egal ob in tollen Keynote Speeches wie der von Myrle Dziak-Mahler, die uns die AbsurditĂ€t vor Augen fĂŒhrte, SchĂŒler fĂŒr eine Zukunft auszubilden, von der wir gar nicht wissen, wie sie aussieht, hin zu einem Interview mit dem Chefredakteur der Augsburger Allgemeine, der ĂŒber Vor- und Nachteile des Mediums Zeitung im digitalen Zeitalter sprach. Dann aber auch in mehr als 100 Workshops, die sich ganz praxisorientiert an Interessierte mit Lust am Ausprobieren wandten. Dieser hands-on-approach sagt mir grundsĂ€tzlich mehr zu als das altbekannte Rezipieren, mit dem ich einst regelmĂ€ĂŸig in Fortbildungen weggedöst bin. Kein Spur davon auf der EduSwabia! Hier prĂ€sentierten sich durch die Bank ambitionierte Leute, die sich nicht empören ĂŒber Limitierung in der medialen Ausstattung, ĂŒber Glaubenskriege zwischen Android und iOS, oder die bei jeder neuen Idee genervt abwinken, weil es zu kompliziert, zu unĂŒbersichtlich, zu ungewohnt, zu *insert derogatory adjective here*. Nichts davon. Eduswabia – das waren Menschen, die einfach Bock hatten, zu zeigen, was schon so alles möglich ist: Adobe Spark hier, Mebis Tafel dort, hier H5P, Augmented Reality, BreakoutEdu, Green Screening oder Produktion von Podcasts. Hier war alles geboten. Dass die Technik dabei auch mal in die Knie ging, war zwar Ă€rgerlich, aber halt auch verdammt nahe an der RealitĂ€t: 2019 sind wir einfach noch nicht am Ziel, Bildungspakt hin oder her. Aber dennoch: Die Referenten gingen mit den EinschrĂ€nkungen souverĂ€n um und passten flugs den Workshop an, ohne die Nerven zu verlieren. Sie machten einfach weiter. Weil es ihnen eine Herzensangelegenheit war. Jedem von ihnen. Die Leute brennen hier, fĂŒr was sie hier tun. Und das merkte man. Vor allen bei den Referentinnen von My One Best Thing, die in einem auf drei Minuten limitierten Vortrag ihre Lieblingserrungenschaft vorstellten, die ihren Unterricht derzeit maßgeblich bereicherte. Das konnte ein Programm sein, eine Methode, oder – wie im Falle der bezaubernden Mrs Green – die Leute im Twitterlehrerzimmer, denen sie
    ihre PrÀsentation widmete.

    RĂŒhrender Moment: @MrsGreen bedankt sich beim #twitterlehrerzimmer

    Vielleicht sind derartige Momente fĂŒr den Außen-, aber auch den einen oder anderen Innenstehenden der Twitterblase ein Hauch zu viel Flausch, der dem Zwitscherkollegium in letzter Zeit immer hĂ€ufiger attestiert wird. Das ĂŒbermĂ€ĂŸige Herzeln und das derzeitige Nicht-Anecken-Wollen fĂ€llt tatsĂ€chlich auf, ist aber nicht wirklich ĂŒberraschend, wenn man sich die derzeitige Zusammensetzung des Online-Kollegiums betrachtet. Denn die Anzahl an neu hinzugekommenen Kollegen ist in den letzten Monaten ganz rasant nach oben gegangen. Und so wie damals bei mir sind sie zu Beginn einfach geflasht von den Möglichkeiten, die einem das neue, bis dato unbekannte Medium Twitter en passant um die Ohren haut und zu ungebremster Euphorie verleitet. Daher hallte mir auch Mrs Greenes Abschlussfazit ihrer PrĂ€sentation noch so lange nach: Ihr “Ich habe in dem einen Jahr Twitter mehr gelernt, als in den zehn Jahren meines Lehrerdaseins vorher” kommt mir verdĂ€chtig bekannt vor. Denn die Worte sind nicht nur ein aufrichtig gemeintes Kompliment. Es sind auch exakt die meinen, mit denen ich 2014 mein erstes Jahr bei Twitter in einer Retrospektive zusammengefasst habe (hier nachzulesen). Insofern erinnern mich die Worte von Mrs Green auch wieder den Idealismus, mit dem ich damals in meiner Anfangszeit durch die Timeline gescrollt bin und jedes Tool, jeden Kommentar, jede Diskussion dankbar aufgesogen habe. Diese pure Freude und Dankbarkeit, so einfach und schnell eine neue Welt gezeigt zu bekommen ist etwas Herrliches. So etwas vergisst man als Twitter-Veteran ein bisschen, wenn man seit Jahren wie SelbstverstĂ€ndnis durch diesen Kosmos steuert und auch viel von missgelaunten Grinches abbekommt. Von daher: Seid willkommen, Neulinge! Schön, dass ihr da seid!

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