• Technik,  Unterricht

    Apps im Unterricht (Folge 5) Wortschatzarbeit mit Office Suite

    avat_schielen_technikDas Wörterlernen gehört in modernen wie alten Sprachen nach wie vor zur wohl trockensten und damit mühsamsten  Angelegenheit im Sprachenunterricht. Hier hilft kein pädagogisches Drumherum, kein Heulen und Klagen. Wörter muss man einfach lernen. Und dafür muss man sich einfach hinsetzen und was tun.  Ich kenne das noch aus meiner eigenen Schülerzeit, wo wir noch, um die Gedächtnisleistung zu trainieren, nicht nur alle Bedeutungen der Lektionsvokabeln kennen mussten, sondern auch gezwungen waren, sie in der richtigen Reihenfolge aufzusagen. Und keiner hat sich drüber beschwert! Das war halt so. Heute geht man ein bisschen anders an die Sache heran. Semantisierung lautet das Zauberwort und will sagen, dass die Vokabelliste im Unterricht für die Schüler etwas aufbereitet werden soll, indem man sie in eine kleine Geschichte einbaut, aus dessen Zusammenhang sich die Schüler die Bedeutung selber erschließen können. So sind sie von Anfang an schon in die Wortschatzarbeit aktiv miteinbezogen.
    In meinen Stunden greife ich aus diesem Grund zu eigens erstellten Wortschatzfolien. Die neuen Wörter sind mit kleinen Abbildungen verquickt, die in irgendeiner Weise das derzeit behandelte Thema aufgreifen, sodass die Schüler von Anfang an das Gefühl haben, mit ihrem aktuellen Wissen die neuen Wörter herauszufinden.  Seit Neuestem behelfe ich mir allerdings mit einem Kniff, der vor meiner Digitalisierung undenkbar gewesen wäre und die Schüler noch zu viel mehr Aktivität antreibt: Dem spontanen Verändern der Wortschatzfolien mithilfe einer Office App. Ich habe mich persönlich für die Office Suite entschieden. Einmal, weil sie recht umfangreich ist und – allerdings erst seit kurzem! – Formen wie Linien, Kreise etc. beherrscht. Zum anderen haben wir es hier mit der einzigen App zu tun, die nahtlos mit Evernote zusammenarbeitet. Das heißt, die DOC-Dateien meiner Wortschatzfolien können problemlos aus Evernote geöffnet, verändert und mit Veränderungen abgspeichert werden, vorausgesetzt, man will das so.
    Anstatt nun eine statische Folienversion meiner DOC-Dateien auf den OHP aufzulegen, öffne ich das Dokument und beginne, in Zusammenarbeit mit den Schülern, die Wörter und Bedeutungen an die entsprechende Abbildung in der Wortschatzfolie zu schieben. Dadurch sind sie viel mehr gefordert. Denn es reicht nicht nur, die vom Lehrer vorgetragene Bedeutung aufzuschreiben und zu lernen. Erst einmal muss man sich aus einer Gruppe von bis dato ungekannten anderen Vokabeln die richtige herausklauben. Wenn man auf diese Weise fertig ist, kann man gleich einen ersten Test machen, indem man die Folie erneut aufmacht (wobei die ursprünglichen Änderungen – das heißt die veränderten Positionen der Textfelder – verloren gehen) und die Vokabeln erneut zuordnen lässt. Nämlich dieses Mal durch die Schüler.

    skitch
    Einen weiteren Vorteil habe ich jüngst entdeckt: Die einzelnen Abbildungen lassen sich – ähnlich wie bei einem OHP – prima nutzen, um gewisse dynamische Vorgänge darzustellen. Wenn ich beispielsweise das Verb to walk darstellen möchte, lasse ich einen Charakter gemütlich über das Dokument wandern. Soll dasselbe Figürchen genutzt werden, um to run zu verdeutlichen, schiebe ich das Bildchen der Figur entsprechend schneller über den Schirm. Vokabelarbeit wird auf diese Weise deutlich dynamischer und das ohne Zusatzaufwand. Denn die Vokabelfolien muss ich in keiner Weise verändern. Anstatt sie auszudrucken, werden sie einfach über Office Suite geöffnet und verändert. So einfach ist das. A propos einfach: Wer es mal in bewegter Form erleben möchte, dem empfehle ich einen Blick in mein zugegebenermaßen simpel gehaltenes Video. Für die schlechte Bildqualität bitte ich um Verständnis. Ohne Screening-App tut man sich beim Abfilmen des Monitors etwas schwer. Aber der Grundgedanke ist wohl zu verstehen.

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  • Technik,  Unterricht

    Apps im Unterricht (Folge 3): Apps zur PDF-Bearbeitung

    Dass ich mittlerweile viel digital im Unterricht mache, das danken mir vor allem zwei ganz besondere Fans. Nämlich meine Hände. Die freuen sich nämlich, dass ich mir die Finger nicht mehr versaue, wenn ich als Linkshänder Folien beschriften oder ausbessern muss. Hinterher sahen die immer aus, als hätte ich einem Schlumpf die Haut abgezogen. Mein Vorgehen ist mittlerweile, Unterrichtsmaterial, das früher als Folie auf dem OHP gelandet wäre, als PDF in meine Evernote-Vorbereitung anzuhängen und dann direkt aus Evernote zu öffnen und an die Wand zu projizieren. Nett! Braucht es eigentlich nur noch ein ordentliches Programm, mit dem man PDFs nicht nur darstellen, sondern auch mit dem Stylus bearbeiten kann. Und das ist ehrlich gesagt gar nicht so einfach. Die Anzahl an Apps zu dem Thema ist erstaunlich begrenzt, und jedes Programm hat seine Stärken und Schwächen. Aufgrund meiner Arbeitsumgebung waren ein paar Wunschfeatures essentiell. Die Apps sollten ohne Probleme aus Evernote zu öffnen sein und stufenlos rein- und rauszoomen, um konzentriert auf gewisse Aspekte im Dokument hinweisen zu können. Das schriftliche Bearbeiten der PDFs musste unkompliziert und akkurat funktionieren. Im Idealfall sollte das gleichzeitige Bearbeiten und Zoomen möglich sein, ohne sich umständlich durch Menüs zu klicken. Schreiben, mit Fingern Zoomen, weiter schreiben. Schnell und unkompliziert. So wie ich es eigentlich beim PDF Viewer, der beim Flyer standardmäßig mit an Bord ist, vorfinde. Wenn auch mit leichten Macken…

    Die App basiert auf Technologie von Foxit und erlaubt direkten und fixen Zugriff auf PDF-Dateien aus Evernote heraus. Zoomen und Bearbeiten der Dateien mithilfe des Stylus funktioniert ebenso problemlos und unkompliziert. Kein Klicken durch Menüs, um einen Zeichenmodus zu aktivieren, oder die Farbe zu wechseln. Die App merkt, wenn man mit dem Stylus auf dem Bildschirm herumfuhrwerkt und legt sofort mit dem Malen los. Über die Knöpfe des Stylus lassen sich ebenso komfortabel gewisse Stellen farbig unterlegen oder löschen, wenn man mal daneben liegt und einen Fehler gemacht hat (was aber bei ausgebildeten Lehrern praktisch nicht vorkommt ;-)) Aber leider ist nicht alles eitel Sonnenschein. Denn im Gegensatz zu den anderen Apps, wo ein stufenloser Zoom von bis zu 1000% Prozent möglich ist (Lecture Notes!), ist beim PDF Viewer bei schätzungsweise 200% Schluss. Was bei reinen Text-PDFs noch nicht so ins Gewicht fällt – die Buchstaben sind auch so über den Beamer gut und angenehm zu lesen -, wird spätestens bei PDFs mit hochauflösenden Bildern zu einem echten Problem. Massengemälde wie beispielsweise die Schule von Athen eignen sich im Unterricht hervorragend, um darauf herumzustöbern und die Philosophen anhand ihrer Attribute zu identifizieren. Aber bei einem Zoomgrad von maximal 200% ist das nur schwer möglich, die minutiösen Details (Titel des Werks, das Plato in der Hand hält, Blick auf den Tafelinhalt von Pythagoras etc.) auch nur ansatzweise zu erkennen.

    Aber damit nicht genug: Während die Zoomstufe im PDF-Modus erstaunlich gering bleibt, ist die Schriftlinie des Stylus bei minimaler Minenstärke brummig dick und fett. Auf diese Weise auch nur irgendetwas Leserliches in die PDF-Dateien zu schreiben, ist unmöglich. Es sieht fast aus wie ein krakliges Gekritzel einer Fünfjährigen, die sich an einer Wand verewigt hat. Ärgerlich! Aber das größte Kuriosum kommt erst noch: Stellt man das Tablet vertikal, ist nicht nur eine höhere Zoom-Stufe möglich. Selbst der Stylus zeichnet auf einmal sichtbar filigraner als im horizontalen Modus. Was soll das? Muss ich jetzt für sinnvolles Arbeiten mein Tablet jetzt immer vertikal stellen und damit leben, dass der Beamer, der ja ebenfalls auf ein horizontales Format ausgelegt ist, nun mit einem vertikalen Bild gespeist und dadurch der Bildschirmausschnitt links und rechts empfindlich beschnitten wird? Ich versteh’s nicht… Ist eigentlich sehr schade, weil der PDF-Reader damit knapp an genau dem vorbeischrammt, was ich mir erhofft hätte… Bedienung hui, Performance leider etwas pfui 🙁

    Hier ist er, der nächste Kandidat. Wer sich im Netz ein bisschen umsieht, wird beim Thema PDF-Annotationen zwangsläufig auf den ezPDF Reader stoßen. Und das aus gutem Grund. Das gute Stück Software ist ein mächtiges Tool, um PDF-Dateien zu Leibe zu rücken. Wer eine PDF aus Evernote öffnet, wird nach einer kurzen Ladezeit von seiner Datei begrüßt, die von einem riesigen Menüwald gerahmt ist. Elementar davon ist zum Arbeiten eigentlich nur die Leiste am oberen Bildschirmrand. Über die dortigen Icons kann man kurz und schmerzlos zwischen den einzelnen Modi hin- und herschalten – vorausgesetzt man trifft sie. Denn 2013-07-06_00-22-28wegen der fitzligen Größe muss man schon sehr akkurat mit dem Stylus sein, um nicht aus Versehen einen anderen Modus anzuwählen. Zum Glück lassen sich Icon-Größe und viele andere Funktionen im Settings-Menü individuell anpassen. Sogar eine Option zur Palm Rejection ist vorhanden. Wunderbar, gibt’s viel zu selten! Leider bietet ezPDF keine besondere Unterstützung von Styli. Die beiden Buttons auf dem HTC Stift bleiben damit leider funktionslos. Wer unterstreichen oder löschen will, muss leider eine der Icons am oberen Rand bemühen, was streckenweise etwas umständlich ist. A propos umständlich: Der Freihand-Modus ist eigentlich recht brauchbar und erlaubt neben Farbwahl und Minenstärke (did you hear that, Foxit?) auch verschiedene Schreibmodi (Pen, Airbrush, Spray). Allerdings wird beim Wechsel aus dem Freihand-Modus das aufgetragene Geschreibsel erstmal berechnet und als Layer fixiert. Bis man also in seinem Dokument weiterblättern oder Zoomen will, muss man mit einer kurzen Wartezeit rechnen (abhängig von der Schreibmenge ca. 2 Sekunden). Hört sich nach nicht viel an, aber nichts nervt im Unterrichtsablauf so sehr wie Wartemeldungen…

    qPDF Notes beginnt sehr vielversprechend: PDF-Dateien in Evernote werden problemlos und vor allem fix (!) geöffnet und mit einem kleinen, aber nicht überbordenden Menü angezeigt. Auch hier kann man nicht gleich in medias res gehen. Will man seine PDFs beschmieren, braucht’s auch hier den Wechsel in einen Zeichen-Modus. Der bietet zwar keine Palm Rejection, die fehlinterpretierten Handbewegungen sind allerdings bei Weitem nicht so katastrophal wie beim RepliGo Reader, der mal eben Linien quer über den gesamten Bildschirm
    2013-07-06_00-15-15zieht. Das nervt ein bisschen, ebenso wie der deutlich spürbare Lag, der beim Schreiben auffällt. Verlangsamt man sein Tempo, um dem Programm die nötige Zeit zu geben, oder setzt den Stift zu lange ab, kann es vorkommen, dass das Programm von alleine in den Zoom-Modus zurückschaltet. Dann eventuelle Fehler zu löschen funktioniert nur mit Tücken. Irgendwie interpretiert qPDF jede länger abgesetzte Stiftspitze als eigenes Feld, das (wenn überhaupt) nur noch in Gänze zu löschen ist. Für mich als Linkshänder zu Beginn recht ärgerlich gewesen: Da sich das Menü links befindet, ist es vor allem am Anfang mehrere Male dazu gekommen, dass mein Handballen aus Versehen den Modus verstellt hat. Zum Glück lässt sich das Menü in den Einstellungen woanders hinverfrachten…

    Eigentlich wäre Lecture Notes ja meine App der Träume. Mein Enkomion halte ich an dieser Stelle kurz, denn das gab’s schon mal hier. Das Programm kommt vom Design her etwas altbacken daher, hat’s aber faustdick hinter den Ohren. Allein die Anzahl der Einstellungsmöglichkeiten ist schwindelerregend. Hardware Styli werden unterstützt, Palm Rejection ist einschaltbar, Scrolling und Annotieren von PDFs ist gleichzeitig möglich, Menüs sind individuell zu- und wegschaltbar – eigentlich ein Traum. Gäbe es hier nur nicht ein Manko, das mir leider die Stimmung etwas verhagelt: Will man aus Evernote PDFs mit Lecture Notes öffnen, gibt’s nur eine Fehlermeldung. Selbst wenn man die Evernote-Notizen auf sein Tablet runterlädt, geht das Öffnen von PDFs schief. Lecture Notes will zum Importieren und Öffnen von derartigen Dateien eine lokale Version irgendwo in einem Verzeichnis, nicht einfache irgendwo als Anhang. Schade 🙁

    Der RepliGo Reader kann definitiv mehr, als der Name vermuten lässt. Das einfach Lesen ist eigentlich nur eine Nebenfunktion. Wer mit dem Ding PDF-Dateien öffnet, hat ein starkes Tool an der Hand, mit dem man eigentlich alles machen kann. Unterstreichen, durchstreichen, Kommentare anfügen, Pfeile und Linien einsetzen, selbst ein virtueller Textmarker ist an Bord, um entsprechende Passagen in gespenstisches Neongelb zu hüllen. Und zum Schluss gibt’s auch eine Freehand-Funktion, die man als eine 2013-07-06_00-08-14Art Schreibmodus sehen kann. Funktioniert eigentlich auch, allerdings gelangt man in den erst über ein Menü. Zoomen ist dann nicht mehr möglich. Es sei denn, man bestätigt seine Eingabe mithilfe eines Klicks. Ärgerlich: Dank fehlender Palm Rejection zieht man mit dem Handballen beim Schreiben blöde Striche quer über das Dokument. Hat was von moderner Kunst, aber leider nicht von schönem Schriftbild…

    Fazit: So eine richtige eierlegende Wollmichsau gibt es unter den PDF-Apps leider nicht. Jedes hat seine Stärken und Schwächen, aber ein Programm, dass wirklich intuitiv und schnell von der Hand geht, gibt’s leider noch nicht. Oder muss erst noch geschrieben werden. Da der Support all dieser Apps aber recht zuverlässig ist, kann es ja sein, dass einer der Mitstreiter früher oder später meine Desiderate in eine der kommenden Versionen einbaut. Zahlreiche Lehrer werden es euch danken!

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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Software für den Unterricht (Folge 2): Dropsync

    Da ich ja mit Lecture Notes schon seit geraumer Zeit sehr begeistert arbeite (Enkomion siehe hier), hat sich in der Zwischenzeit ganz schön was in meinen virutellen Heften angesammelt. Bilder, Notizen, Statistiken, mehrere Layer von Unterstreichungen, Pfeilen und Kritzeleien – da kommt ganz schön was zusammen. Da kommt zwangsläufig die Frage auf, wohin mit den Daten, wenn man irgendwann auf ein anderes Tablet umzieht. Oder das gute Ding das Zeitliche segnet (God forbid!). Die Jungs von Lecture Notes hatten wohl ähnliche apokalyptische Gedanken und haben ihre App deshalb mit einer Evernote-Export-Funktion gesegnet. Aber ich will meine oscarverdächtigen Unterrichtsnotizen nicht irgendwo als Fußnote an einer von Millionen Evernotes hängen haben. Echte Synchronisation – das wär’s.
    Und das gibt’s jetzt auch! Dank Dropsync. Ein kleiner Dienst, der immer dafür sorgt, dass meine weltbewegenden Gedanken sicher mit Dropbox synchronisiert werden. Die Installation ist denkbar einfach: Nach dem Download gibt man dem Programm einfach das Verzeichnis der App an, die man gesichert haben will (siehe unten: Local), erschafft auf seinem Dropbox-Konto über Dropsync ein Backup-Verzeichnis (Dropbox) und los geht’s.

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    Installation unter Dropsync

    Bei der Synchronisierungsmethode ist neben “upload only” auch “Two-way” möglich. Dann wird zwischen unterschiedlichen Geräten hoch- und runtergeladen. Da ich “Lecture Notes” aber ausschließlich auf meinem Tablet benutze, ist das im Moment noch nicht nötig. 

    In der Grundausstattung ist Dropsync komplett kostenlos und verrichtet prima seinen Dienst – solange man nur ein App-Verzeichnis synchronisiert. Wer sein gesamtes Tablet-Gedächtnis über die App nach Dropbox schaufeln möchte, zahlt 5€ und der Kas ist bissn, wie man hier so schön sagt. Dann darf man sogar Dateien hochladen, die größer als 8MB sind.

    Update 2015:Mit dem Update auf Android 4.4 zieht man sich nicht nur jede Menge nützlicher Zusatzfunktionen auf sein Gerät, sondern leider auch noch eine Systembeschränkung, die das Arbeiten mit Dropsync fast völlig zum Erliegen bringt. Wer – wie ich – seine Fotos und Videos gerne auf einer externen SD-Karte auslagert, um sein System frei von Ballast zu halten, erlebt seit 4.4 sein blaues Wunder. In einer mir nicht ganz nachvollziehbaren Erklärung hat Google den Zugriff auf Speicherkarten stark beschränkt. Das Speichern von Dateien durch Programme ist auf SD-Karten seit Neuestem nur in einem separaten, durch das System ausgewiesenen Unterordner möglich. Musik, Fotos, Videos und Backup-Dateien können damit nicht mehr einfach irgendwo auf der Karte synchronisiert werden. Man muss sich schlau machen, in welchem Verzeichnis das möglich ist. Ansonsten ist nur das Hochladen von Dateien in Dropbox möglich, nicht aber das Herunterladen. Der Hersteller MetaCtrl hat mittlerweile reagiert und bietet für Dropsync ein Workaround an – nur schlägt das bei Samsung-Smartphones nicht an. Sehr ärgerlich!

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  • Latein,  Technik,  Unterricht

    Unterricht 2.0 – Eineinhalbter Akt: Feedback

    Kennt ihr das noch? Diese Vorfreude auf ein Ereignis, das einen nicht schlafen lässt? Als ich noch klein war, hielt mich zum Beispiel der Gedanke an den unmittelbar bevorstehenden Geburtstag wach. Mit 11 hat mir der Release-Termin von Mega Man in der Nacht davor komplett den Schlaf geraubt. Heute reicht für mich die Vorstellung, dass ich mit Evernote in den Unterricht starten werde, und schwupps ist Morpheus für die Nacht bei mir arbeitslos. Auf eine tiefenpsyschologische Analyse wird an dieser Stelle einmal wohlwollend verzichtet. Es soll ja nur als Hinweis für meinen schon angesprochenen Enthusiasmus dienen. Egal, da isser nun: Mein erster Eindruck aus der Serie “Evernote meets Unterricht”.
    Als Feuerprobe sollte eine klassische Unterrichtsstunde Latein in der Mittelstufe herhalten. Das heißt: Einstieg, Abfrage, Hausaufgabe, Neudurchnahme, Hausaufgabe. Die Vorbereitung hab ich bis dato immer auf einem herkömmlichen Din/A5 Blatt erledigt. War das zu Beginn des Referendariats noch recht kunstvoll und übersichtlich gestaltet, sieht in diesem Jahr ein Konzeptpapier für eine Oberstufe in Englisch auch gerne mal folgendermaßen aus.

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    Meine erste Evernote-Vorbereitung

    Dieses Mal hab ich die Vorbereitung mit Evernote gemacht und mir ein Template erstellt, das ich für jede Stunde immer wieder hernehmen und mit Inhalt füllen kann. Damit sah die Übersicht für die Achtklass-Stunde folgendermaßen aus – schon mal ein deutlicher Unterschied.
    Geplant war folgendes: Die Evernote-Vorbereitung habe ich mit allen Zusatzmaterialien versehen, die ich für die Stunde brauche, und habe die Stunde anschließend auf mein Tablet gesynct. Das HTC Flyer steht während der Stunde bei mir in der Nähe, wo ich die Vorbereitung zum Spicken drauf  habe. Wenn ich sie nicht brauche, kommt das Flyer in den Standby. Die Energie, die man fürs Folienkopieren einspart, muss ja nicht gleich wieder für einen leeren Akku zum Fenster rausgeblasen werden. War Zusatzmaterial wie die angehängte Landkarte nötig, wurde das gute Ding angetippt und großflächig vom Beamer an die Wand geworfen (ja, es war einer der VGA-Beamer, der bis vor kurzem noch den Dienst verweigert hat). Bei der Datei handelt es sich um ein riesiges Ungetüm von 6000×6000 Pixel, in das man stufenlos reinzoomen sollte, um auch die Beschriftungen lesen zu können. Eine solche Auflösung ist aber die absolute Ausnahme.
    Die Durchführung: Die Klasse nimmt meine Ankündigung, dass ich künftig viel im Unterricht digital machen werde, sehr wohlwollend auf – bis ich ihnen verkünde, dass das ICH im Satz durchaus beabsichtigt war. Der Einstieg  mit der Landkarte klappt wunderbar – aber auch nur, weil ich zuhause einen Probelauf gemacht habe. Ein solches Bild über Evernote zu vergrößern funktioniert zwar problemlos mit dem üblichen Fingerwisch. Allerdings wird das Bild schnell pixelig. Etwas ähnliches hatte ich schon mit der HTC-eigenen Galerie-App erlebt, die auf dem HTC vorinstalliert war. Lediglich mit Quickpic erziele ich schöne, da lesbare Ergebnisse. Das lässt sich aber von Evernote aus nicht ohne Probleme öffnen, da standardmäßig entweder Evernote selbst das Bild darstellen möchte oder es an Skitch weitergibt – dann aber mit brutalen Ladezeiten (6000×6000, remember?). Etwas umständlich, aber immerhin zielführend: Die Datei über Evernote nochmal auf dem Tablet abspeichern, dann antippen und aus den sich öffnenden Programmen Quickpic auswählen. Jetzt hab ich die olle Weltkarte halt doppelt auf dem Speicher der Flyers. Eigentlich nicht Sinn der Sache…
    Sollte man sich während des Unterrichts Notizen zu einzelnen Phasen machen wollen, kann man in Evernote jederzeit in den Bearbeiten-Modus wechseln und dort gute Unterrichtsbeiträge notieren, Fragen festhalten, die es bis zum nächsten Mal zu klären gilt, oder Störer aufschreiben – soll ja mal vorkommen. Hier hat’s bei mir irgendwie am meisten gehakt. Bis man die Notiz bearbeiten kann, vergeht bei mir ein gutes Stück Zeit. Ganze 10 Sekunden dauert es, bis bei mir der Cursor in der Unterrichtsvorbereitung erscheint, und sich die Tastatur zum Erscheinen und Reagieren bequemt. Definitiv zuviel, wenn man eigentlich nur “Tillman stört permanent” oder “Schulaufgaben nicht vergessen” notieren will. Alternativ könnte ich Lecture Notes im Hintergrund offen haben und dort wichtiges handschriftlich festhalten. Erscheint mir im Moment die sauberere Lösung – vor allem, weil ich dann die ganzen Marginalien im nächsten Jahr nicht wieder aus der Stundenvorbereitung löschen muss. Vielleicht lag’s mit dem Lag aber auch an der Monsterdatei, die der Unterrichtsvorbereitung anhing. Die nächste Stunde wird’s herausstellen. Deswegen Hausaufgabe für mich bis zum nächsten Mal:

    • Dem geheimnisvollen Notizen-Machen-Lag auf den Grund gehen
    • Lecture Notes integrieren
    • Anbindung von Evernote und anderen Programmen checken. Auf gut Deutsch: Kann ich Evernote (oder Android) beibringen, dass es Bilder von Notizen aus immer mit Quickpic aufmachen soll, PDFs mit Lecture Notes, MP3-Dateien mit Schießmichtot?

    Achja, und zum Schluss natürlich die Schulpsychologen-Frage, ohne die kein Feedback enden darf: “Wie haben Sie sich dabei gefühlt?” Ganz ehrlich? Wie zu Beginn meines Referendariats. Weil man am Anfang echt nicht weiß, wohin mit dem Tablet. Natürlich erleichtert es vieles, wenn man bedenkt, dass man nicht mehr links das Schulbuch in der Hand hat, rechts das Notenbuch, in der Brusttasche die Klassenliste und das Stundenkreuz auf der Stirn. Aber man kämpft zu Beginn schon sichtbar mit der Technik, wenn sie nicht auf Anhieb funktioniert, wie man es sich vorstellt. Sehr zur Belustigung der Klasse. Bei dem Notizen-Problem sah ich garantiert aus wie ein Schimpanse, dem man einen Taschenrechner in die Hand gibt… Aber wie’s im Referendariat auch der Fall ist: Aller Anfang ist schwer. Man muss halt am Ball bleiben. Und das werde ich. Spätestens in Akt 2.

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  • Technik,  Unterricht

    Software für den Unterricht (Folge 1): Apps zum OHP-Ersatz

    Nachdem mein HTC Flyer nun endlich mit Beamern sämtlicher Couleur an unserer Schule arbeitet, wurde es nun endlich mal Zeit, auch meinen Unterricht mit dem gewissen Medien-Etwas aufzuhübschen. Das Nutzen eines Tablets als Abspielmaschine für alle Arten von Videos und Musik lag  ja auf der Hand, aber an welchen Stellen lässt sich das gute Ding auch noch sinnvoll und vor allem zielführend einsetzen?
    Was mich zunehmend genervt hat, war der olle Overhead-Projektor im Klassenzimmer, der zugegebenermaßen einiges an Vorteilen mit sich bringt, über die wir uns seit den 70er-Jahren freuen. Aber bis man seine Dateien bei uns an der Schule in Folienform in der Hand hält, ist ein langer Weg zu beschreiten. Ich skizziere der Vollständigkeit halber mal schnell:

    • In den PC einloggen
    • USB-Stick an Port
    • Dokument aufmachen und sich ärgern, dass man wieder mal am falschen PC sitzt. Bei uns liest der eine Open Office-Dateien, der andere Word-Dateien.
    • vom PC abmelden, am anderen PC anmelden.
    • Datei öffnen.
    • Folie holen.
    • Mit Folie in den Kopierraum gehen und in den Netzwerkdrucker einlegen.
    • Zurück ins Lehrerzimmer und am PC ausdrucken.
    • Wieder in Kopierraum zurück und Folie entnehmen.
    • (in 30% der Fälle: Vorgang wiederholen, weil der Druckauftrag im Datennirwana verloren gegangen ist

    Man sieht: hier ließe sich wohl geringfügig etwas an der Arbeitsökonomie verbessern. Wie wäre es da zum Beispiel mit einer App, auf der man all seine Arbeitsblätter an die Wand beamen könnte, und wie auf einer Folie mithilfe des HTC Stylus ausfüllt? Klingt leichter gesagt als getan, denn das Angebot an Android-Apps ist mittlerweile anstrengend hoch geworden, und jede App hat immer ein Feature ganz besonders gut drauf, und enttäuscht dann wieder bei ganz grundlegenden Dingen. Insgesamt sah meine Wunsch-App so aus:

    • Möglichkeit zum Import von Bildern und PDF-Dateien
    • Stufenloser Zoom
    • Stylus-Support
    • Möglichkeit in sämtlich importiertem Material herumzuschmieren und -zusauen

    Auf der iOS-Plattform hat dieser softwaremäßige Traum einen Namen: Goodnotes. Auf einem Android-Device muss man sich ein entsprechendes Äquivalent suchen. Hier die Ergebnisse meiner Android-Odyssee:
    FreeNote macht in dem Reigen den Anfang. Grundsätzlich muss man sich die App als großes Notizbuch vorstellen, in dem man seine Beiträge mit allem, was auf der jeweiligen Seite verzeichnet ist, mit Hashtags versieht, nach denen dann das Notebook geordnet ist. So kann man beispielsweise Eintrag 1 unter “To Do” und Eintrag 2 unter “Diary” kategorisieren, während Eintrag 3 und 7 in “Twitter” eingeordnet sind. Will man nur die Twitter-Einträge sehen, wählt man die gleichlautende Kategorie aus und man hat alle Einträge der Kategorie vor sich. Auf diese Weise erspart man sich natürlich das Anlegen unterschiedlicher Notepads wie bei den anderen Apps, die im Anschluss folgen. Dafür ist man mit dem Kategorieren gut beschäftigt. Umso ärgerlicher: Vergisst man das Kapitelsetzen, darf man unter “All” ausgiebig stöbern und den verlorenen Sohn wiederfinden – für Schüler oder Lehrer, die über das Jahr verteilt bestimmt einiges an Notizen erstellt haben, eine
    freenotesnette, zeitraubende Beschäftigung. Davon abgesehen glänzt FreeNote mit ein paar cleveren Funktionen. Zum Beispiel werden Notizen, um das Herumfitzeln zu minimieren, grundsätzlich auf der Mitte des Bildschirms in einem vergrößerten Textfeld eingegeben. Die App erkennt die Handschrift und skaliert sie anschließend so, dass sie auch tatsächlich in die Schreibzeilen der Seite auf dem Bildschirm passen. Dumm nur, dass man beim Notieren echt fix sein muss. Einmal bei einem langen Wort abgesetzt, wird die Weiterschrift als neues Wort erkannt und vom angefangen Wort abgesetzt dargestellt. Großes Pleitenpotenzial im Unterricht also! Auch die üblichen Funktionen sind oftmals etwas umständlich integriert und dürften in einer Stunde jede Menge Zeit verplempern. So lassen sich beispielsweise Bilder ganz wunderbar in eine offene Seite integrieren und vergrößern. Will man allerdings wieder verkleinern, missinterpretiert die App die Fingerbewegung als Handbewegung und beginnt wild Striche über das Bild zu setzen. Natürlich lassen sich diese Missgeschicke dank Undo-Funktion auch rückgängig machen, aber trotzdem: sowas ärgert nicht nur den Nutzer, sondern letztlich auch die Zuschauer. Man will ja schließlich den Leuten etwas vorführen und kein abstraktes Kritzelstrich-Kunstwerk kreieren.

    Von der Benutzerführung her ist Antipaper Notes eigentlich mein Favorit. Das Design ist übersichtlich und in einem augenfreundlichen Braunton gehalten. Über ein Menü lassen sich verschiedene Notebooks anlegen, in denen man seine Seiten wie in einem regulären Heft gestalten kann. Mit dem Stylus lassen sich Schriftwerkzeuge wie Kugelschreiber oder Bleistift imitieren, sogar ein Highlighter steht zur Verfügung, mit dem sich wichtige Passagen unterstreichen lassen. Sollte man sich mit dem Schreiben zu Beginn etwas hart tun, kann man mithilfe einer Zoom-Funktion die jeweilige Passage auf der virtuellen Seite vergrößern, um dort in Elefantenbuchstaben seine Notizen festzuhalten. Soweit, so nett, allerdings ist Antipaper Notes in der aktuellen Version 2.4.1 noch etwas unausgereift. Vor allem das Schreiben – eigentlich DAS essentielle Feature schlechthin – ist ein bisschen verzwickt, weil deutliche Lags auftreten. Sowas macht mich wahnsinnig. Auch das Importieren von Bildern und PDF ist noch nicht möglich, aber geplant. Daher sollte man die App in der nächsten Zeit nicht aus den Augen verlieren. Für meine Bedürfnisse ist sie leider in dieser Version etwas zu dürftig.
    Bei Lecture Notes sieht nicht nur das Icon zu Beginn etwas unterwältigend aus. Auch das Programm selber macht zu Beginn einen sehr spartanischen Eindruck, wenn man einmal Antipaper Notes in der Hand gehalten hat. Überall nacktes Weiß, die Icons für die unterschiedlichen Notebooks wie mit Microsoft Paint gemalt – bei sowas hat Antipaper Notes ganz klar die Nase vorn. Umso mächtiger wird das kleine Ding allerdings, wenn man erstmal in den Menüs und Einstellungen gestöbert hat. Denn alles, wirklich alles kann penibel genau bearbeitet und an seine Bedürfnisse angepasst werden. Farbe von Papier, Linien und Linienmuster, Icon Größe, Icon-Anzahl, Schreibwerkzeuge. Alles. Sogar bei der Benutzung des Stylus hat man die Auswahl aus fünf (!) unterschiedlichen Profilen, um die App optimal auf das jeweilige Gerät abzustimmen. Da bleiben kaum Wünsche offen. Vom Grundgedanken ist Lecture Notes ähnlich aufgebaut wie Antipaper Notes. Auch hier lassen sich in virtuellen Heften Notizen festhalten. Aber – und hier kommt’s – nicht nur Notizen. Im Gegensatz zur Konkurrenz lässt sich auf die Seiten alles importieren, was man braucht. Egal ob’s Bilder sind oder komplette Arbeitsblätter im PDF-Format. Das Programm lädt die Dateien jeweils auf die angewählte Seite, wo man den gesamten Content skalieren, rotieren und dann fixieren kann. Notizen, die man vornimmt, werden auf einem eigenen Layer gespeichert und lassen so das Originalmaterial unangetastet. Perfekt, wenn man bearbeitete Unterlagen einer Klasse für die nächste Klasse wieder lecture_notes1verwenden will. Wo man bei einer Folie früher das Geschreibsel unter dem Wasserhahn verschwinden lassen musste, wird bei Lecture Notes mit einem Klick einfach das entsprechende Layer gelöscht, und der Spaß kann von vorne wieder losgehen. Zu guter Letzt ist sämtlicher Content stufenlos zoombar. Sollte man also bei Bildbeschreibungen, Landkarten, Statistiken oder Cartoon-Interpretationen etwas nicht erkennen können, wird das Bild per Stylus oder Finger vergrößert. Genau das, was ich gesucht habe! Sogar eine Evernote-Option ist vorhanden. Sehr schön! Wenn man sich also vom optischen Ersteindruck nicht schrecken lässt, hat man mit Lecture Notes ein wirklich brauchbares Tool in der Tasche, das sehr intuitiv von der Hand geht und bei gewissen Unterrichtsphasen eine wirkliche Arbeitserleichterung darstellt. Somit geht die Krone in der Kategorie “OHP Ersatz” fürs Erste an Lecture Notes. Die 3,19€ ist das Proggi auf jeden Fall wert!

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