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    Spontan sprechen: Two Minute Talk

    Dank meines Konversationskurses habe ich im Unterricht endlich wieder die Möglichkeit etwas zu experimentieren. Und nach ersten Anlaufschwierigkeiten geht das ganz gut. Traditionelle Literatur zu speaking activities hat sich leider als etwas langweilig herausgestellt. Zumindest in Aufmachung und Durchführung. Ganz anders sieht das allerdings aus, wenn man sich die Sachen ein bisschen technisch aufpeppt. Die berühmten Two-Minute-Talks zum Beispiel.

    Two Minute Talks anno dazumal

    Früher hätte man die Teilnehmer aus einem Stapel von Cue Cards ein Thema zum Sprechen ziehen lassen. In der Vorbereitung ist das oft gar nicht so schnell erstellt wie es klingt. Die entsprechenden Kärtchen müssen erst ausgedruckt, zurecht geschnitten und bestenfalls noch laminiert werden, damit sie auch mehr als nur einen Schultag überleben. Und eine Aufbewahrungsbox wäre auch ganz nett, um die neuen Schätzchen nicht zu verlieren. Auch dafür geht ordentlich Zeit drauf. Wenn man das irgendwie zeitsparender vonstatten ginge. Geht. Mit Canva.

    Zeit sparen in Canva

    In Canva habe ich mir in Sekunden eine optisch wenig aufregende, aber aufs Nötigste reduzierte Vorlage erstellt und in Form einer Präsentation angelegt. Diese Vorlage wird dupliziert und pro Folie mit einem Thema zum Sprechen gefüllt. Mit dem Duplizieren-Button in Canva ist dieser Handgriff immer einen Mausklick entfernt. Habe ich ca. 20 Themen zusammen, geht der Spaß los. Die Anzeigedauer pro Folie wird in der Präsentation auf das absolute Minimum herabgesetzt (in Canva sind das 0,1 Sekunden) und anschließend als Video heruntergeladen.

    Eine Präsentation ist in Canva superschnell erstellt… und auch exportiert.

    Allerdings nicht als MP4-Datei, sondern – Achtung! – als GIF-Datei. Damit haben wir eine Gif-Datei, bei der beim Öffnen die Themen in einer Geschwindigkeit vorbeisausen, dass man überhaupt nichts erkennen kann. Keine Sorge, das ist gewollt. Lädt man dieses GIF nämlich zum Beispiel in einen Editor wie das kostenlose Irfan View, hat man nämlich mit Hilfe der G-Taste die Möglichkeit, das GIF an jeder beliebigen Stelle zu stoppen. Auf diese Weise kann jeder die Animation stoppen, wenn er will, und muss spontan auf das angezeigte Thema antworten. Probiert es mal aus

    Zukunftsträchtig

    Will man über die Monate neue Themen anlegen, wird die Präsentation einfach erweitert und anschließend wieder als GIF exportiert. Und wer das Design ändern möchte, um das alles ein bisschen aufzupeppen, der darf gerne tätig werden. Eine Kopie der Präsi mit Link zum Bearbeiten findet ihr hier. Legt los 😎

     

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  • Technik,  Unterricht

    Spontan sprechen: TV Commercial

    Hier mal ganz kurz eine kleine Idee, die wir jüngst im Konversationskurs ausprobiert und für gut befunden haben, um spontanes Sprechen zu üben.

    Die Kinder werden mit ihrem Handy bewaffnet auf das Schulgelände geschickt, um mit ihrer Kamera ein Objekt auf dem Schulhof zu fotografieren, das sie aus welchem Grund auch immer bemerkenswert finden (Objekt, keine Leute!). Die geschossenen Fotos werden im Anschluss auf einer Taskcards-Pinnwand gesammelt. Nun muss jeder aus der Gruppe sein Foto einer anderen Präsentation zuweisen, indem er oder sie jedes der Fotos in Taskcards mit dem Namen der jeweiligen Person betitelt. Einfach den oberen Rahmen des Bildes anklicken, und man kann einen Namen eintragen.

    Die auserkorene Person hat nun den Auftrag, dieses zugewiesene Objekt als TV-Presentator in einer 3-minütigen Vorstellung den Zuschauern im Kurs schmackhaft zu machen. Dabei soll er

    • in Taskcards neben dem Namen das Objekt mit einem medienwirksamen Namen betiteln
    • das Objekt mit Hilfe des Bildes ausgiebig beschreiben
    • die Vorzüge des Objekts hervorheben
    • positive Adjektive und Steigerungen zu benutzen

    Wir hatten lange nicht mehr so viel Spaß wie in diesen Minuten. Und für mich sehr interessant zu sehen, was für einen Blick die Teens auf unseren Standort haben und sich auf interessante Details stürzen

     

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    Holpriger Start

    Das neue Schuljahr beginnt in Griechenland am Strand. Bei 32 Grad Außentemperatur. In einer Taverne an der Bucht von Paleokatritsa. Die Sekretärin aus der Schule meldet sich verschämt und bittet um Rückruf, weil die Stadt München in der Videokonferenz hängt und sprechen möchte. Es gebe Probleme mit den angeforderten Geräten, mit denen unsere frisch renovierte Schule ausgestattet werden soll. Wir erinnern uns, die Ausstattung war in knapp 30h Onlinekonferenz geplant worden: Lehrerdienstgeräte für alle im Kollegium. Dafür kein einziger PC in Klassenzimmern und Fachräumen. Aus Gründen. Aber die Bestellung ist eine große logistische Angelegenheit. Mehrfach wurden wir darauf hingewiesen, aufgrund der Größe der Bestellung die Deadlines einzuhalten. Haben wir gemacht. Aber dennoch nun den Salat: Die Rechner, die wir in stundenlangen Vorbereitungskonferenzen über Monate mit der Stadt diskutiert und angefordert haben, sind nicht lieferbar. Das erfahren wir zehn Tage vor Schulbeginn. Will heißen: Wir starten aktuell in unserem modernisierten Gebäude mit sage und schreibe 0 PCs ins neue Schuljahr. Von der Stadt hieß es schlicht, wir müssten nun improvisieren. Seufz. Folgende Optionen blieben uns nun:

    Wir warten ab, bis unsere angeforderten Lehrerdienstgeräte eintreffen, und behelfen uns solange mit den Geräten, die ich aus dem alten Standort noch auf Halde haben. Als Liefertermin wurde uns vage der März nächsten Jahres genannt.

    Die Stadt versucht auf eigene Faust Lehrerdienstgeräte, die von anderen Schulen nicht gebraucht oder zurückgegeben wurden, aufzutreiben und uns zur Verfügung zu stellen. Allerdings kann sie hierfür noch keinen Termin nennen, bis wann die für uns erforderliche Menge (knapp 90 Geräte) aufgetrieben ist. Auch hierfür benötigen wir für die Überbrückung Ersatzgeräte.

    Die Stadt bietet uns an, die Schule komplett mit Geräten eines anderen Herstellers auszustatten, die deutlich schneller verfügbar (Oktober) und von der Leistung sogar stärker sind als die ursprünglichen Geräte. Allerdings sind diese aktuell nur als Geräte in der Schule nutzbar. Zu Quasi-Lehrerdienstgeräten für das Arbeiten zuhause könne man sie laut Stadt über Software aufrüsten, das sei aber wohl noch nicht bei Auslieferung Anfang Oktober möglich, würde aber so schnell wie möglich passieren. Bis zur deren Auslieferung müssten wir uns ebenso mit Ersatzgeräten behelfen.

    Weitere Informationen zu den neuen Geräten hätten mir die Mitarbeiter schon auf meine Dienstmail-Adresse geschickt, heißt es. Nur findet sich da nichts. Mein eMail-Postfach ist seit drei Wochen verwaist. Keine einzige Nachricht ist eingegangen. Wie sich später herausstellt, weil vergessen wurde, die Adressen des gesamten Kollegiums auf den neuen Standort umzustellen. Und nicht nur die. Das gesamte pädagogische Netz hängt softwaremäßig am alten Standort. Alle Rechner, alle Drucker, Multifunktionsgeräte. Einfach alles. Der Laie denkt, naja, soll man das Netz einfach per Mausklick auf den neuen Standort ummünzen. Aber falsch gedacht. Wie wir gesagt bekommen, müssen wir für jeden Account das Passwort erneuern. Jeder der Rechner muss neu aufgesetzt werden, jedes Lehrerdienstgerät, jeder Schülerlaptop. Die Geräte müssen vom Field Service alle eingesammelt, gelöscht, neu aufgesetzt werden und werden dann wieder ans Kollegium ausgehändigt.

    Geht schon gut los, das neue Schuljahr. Das eigentlich noch gar nicht begonnen hat.

    Der PC-Raum. Vier Tage vor Schulbeginn.
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    Retrospektive 2021/22 – Teil 2

    So, jetzt wo wir mit Teil 1 mal das Emotionale beiseite geschafft haben, kann ich auch noch einmal etwas nüchterner auf meine Kernarbeit schauen: nämlich das Unterrichten. Denn eine kleine Retrospektive soll auch dieses Jahr mal nicht ausbleiben.

    • Meine technische Ausstattung für den Unterricht ist leicht aufgebohrt. Mein Tablet ist nun ein Tab S7 von Samsung, mit dem ich insgesamt recht zufrieden bin. Der große Innovationssprung mit genialen neuen Features ist es nicht, aber in dieser Hinsicht herrscht auf dem Tabletmarkt ja schon seit geraumer Zeit weite Ödnis. Richtig nerven tut allerdings der Wegfall einer echten Klinkenbuchse, was es leider völlig unmöglich macht, “mal eben was” auf den Boxen im Klassenzimmer abzuspielen. Dafür muss ich nun immer extra umständlich das Whiteboard hochfahren, meinen Streaming Stick mit dem Tablet verbinden und dann per Hotspot ins Netz. Bequem ist das nicht.
    Das Samsung Tab S7 und der Microsoft Wireless Adapter
    • A propos Streaming Stick: Das Ding von Microsoft ist auch nach vier Jahren immer noch meine go-to-Lösung für das kabellose Präsentieren im Klassenzimmer. Ich hatte schon einige: EZCast, EZCast Pro, Samsung Wireless Adapter. Aber das Ding von Microsoft ist mit Abstand am verlässlichsten. Auch wenn es dieses Jahr zwei Vorfälle gab, an denen das Tablet nicht gefunden wurde – verglichen mit den misslungenen Dockingversuchen bei den Vorgängern ist das echt Heulen auf hohem Niveau.
    • Der Unterricht – ganz egal, in welcher Form er dieses Jahr stattfand – war und ist für mich immer noch eine Wohltat. In einem Schuljahr, wo permanent Änderungen im Procedere anfielen, war mein Kerngeschäft der rettende Hafen. Endlich mal 45 Minuten fokussiert an etwas arbeiten. Und Spaß haben. Vor allem ich. Ich habe dieses Jahr deutlich mehr Quatsch in meinen Stunden gemacht, mit denen ich mir sehenden Auges die eine oder andere Stunde zerlegt habe. Aber das war es jedes Mal wert.
    • Dieses ganze bürokratische Drumherum mit dem Kontrollieren von Absenzen in potenzierter Form, dem inflationären Erstellen von Nachholprüfungen und Erwartungshorizonten und dem permanenten Einsammeln von Verständniserklärungen zu Datenschutz, Testregimen oder Informationsbögen empfand ich dieses Jahr als den gefühlten Hauptfokus meiner Arbeitsstunden. Der eigentliche Unterricht verkam zu einer Fußnote in dem ständigen Erstellen, Führen und Abhaken von Listen. Entsprechend froh war ich daher um die kleine, aber feine Mitarbeit in einem Arbeitskreis am ISB. Hier werkelt eine Handvoll hochmotivierter Leute frei von Bürokratie auf ein vordefiniertes Ziel hin; noch dazu unter einer Führung, die uns immer wieder dazu ermahnt, aus Idealismus nicht die Arbeitszeiten zu vergessen und auch mal auf die Uhr zu sehen. Die Arbeit macht sehr viel Spaß – und zwar so viel, dass ich nächstes Jahr aufstocken werde. Damit entkomme ich vielleicht wieder ein Stückchen den nimmersatten Pranken des gierigen Papiertigers in der Schule.
    • Das Bloggen ist bei mir wie man merkt und sieht, immer noch Thema bei mir. Aber es hat dieses Jahr etwas an Relevanz verloren. Oft fehlte die Zeit sich hinzusetzen, öfters noch die Kraft. Aber Spaß macht es natürlich immer noch. Und es hält immer noch Überraschungen in petto. Der letzte Artikel ging von Besucherzahlen auf einmal durch die Decke, wie ich es in den fast zehn Jahren Bloggen noch nie erlebt habe. Und ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, das Bloggen komplett aufzugeben…
    • Um die Systembetreuung mal auf ein paar Schultern mehr zu verteilen, habe ich dieses Jahr meine erste Generation an Medienwarten ausgebildet. Pro Klasse sitzen nun zwei clevere Lehrlinge, die den Lehrkräften bei technischen Problemen mit Rat und vor allem Tat zur Seite stehen. Nach ersten Startschwierigkeiten (über welche Plattform kommunizieren wir miteinander? Wie häufig treffen wir uns? Und wann? Während oder nach dem Unterricht?) lief die Sache richtig rund. Das hat man jetzt erst bei den ersten Umzugsaktionen gemerkt, die Ende diesen Jahres anstanden: Wie selbstverständlich haben die Medienwarte in sämtlichen Klassenzimmern die Technik abgebaut, gestapelt, verräumt, geordnet und in Kisten verpackt. Innerhalb einer Stunde war alles vorbei. Im Alleingang hätte ich für die 40 Räume locker eine Woche benötigt. Ich war echt erstaunt, wie toll das lief. So toll, dass ich dem Thema Medienwarte vielleicht mal einen Blogeintrag widmen kann.

    Man sieht, zusammen mit Teil 1 war schon gut was los in diesem Schuljahr. Von daher bin ich jetzt echt froh über die Zäsur im August. Und ihr vermutlich auch. Erholt euch gut!

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    Auszug – Umzug

    Als Topping zu diesem ohnehin schon wirren Schuljahr gibt’s zum Ende noch ein ganz besonderes Sahnehäubchen: Nach vier Jahren Umbau ziehen wir Anfang September in unser rundum erneuertes Schulgebäude zurück: Neue Fassade, neue Räume und vor allem neue Technik sollen dort auf uns warten. Für mich als Systembetreuer ist vor allem Letzteres bemerkenswert, weil wir in den letzten Monaten in stundenlangen Onlinekonferenzen mit den Verantwortlichen bei der Stadt unsere geplante Ausstattung besprochen haben. Und die ist beachtlich. Die Stadt München verspricht uns nicht mehr als eine wirklich vollwertige, digitale Ausstattung:

    Interactive Whiteboards in jedem Zimmer, Dokumentenkameras überall, Beamer mit integriertem Miracast. HDMI-Weichen zum Anschluss externer Geräte, um den Kabelraubbau einzudämmen, der unsere Schule seit Jahren quält. Einen ganz besonderen Kniff haben wir mit den Laptops in den Klassenzimmern ausgeklügelt. Statt jeden Raum mit einem separaten Klassenlaptop auszustatten, geben wir einfach jeder Lehrkraft eins zum Arbeiten in die Hand. Als verkapptes Lehrerdienstgerät sozusagen. Die Vorteile liegen auf der Hand:

    • Da unser Kollegium relativ überschaubar ist, ist die Ausstattung pro Lehrkraft per se günstiger als die Ausstattung pro Zimmer.
    • Vandalismus an den Geräten, die unbeaufsichtigt im Klassenzimmer zu Unfug einladen, ist (hoffentlich) ausgeschlossen.
    • Kollegen gehen mit der Technik sorgsamer um, weil das Gerät ihnen gehört.
    • Die langen Anmeldezeiten beim Login sind passé, da jeder mit seinem eigenen Gerät in der Gegend herumläuft, in das er sich zu Schulbeginn einloggt. Zum Stundenwechsel wird das Gerät einfach abgesteckt und im nächsten Klassenzimmer ans Netz gehängt. Einfach Passwort eingeben und das Gerät ist wieder online.

    Sounds perfect on paper, right?

    Schauen wir mal, wie es im September in der Praxis aussieht.

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    Team Evernote: Neue Widgets hat das Land

    Evernote benutze ich nun seit neun Jahren für den Unterricht. Als ich 2013 damit begann, öffnete sich damit für mich eine ganz neue Art Unterricht abzuhalten. Für mich war Evernote der erste und wichtigste Schritt hin zum papierlosen Büro. Mittlerweile ist es aus keinem meiner Lebensbereiche wegzudenken. Ich organisiere alles damit: Steuer, Kassenzettel, Unterrichtsvorbereitung, Reisevorbereitungen, Abspeichern von Anleitungen oder Webartikel. Umso besorgter war ich, als Evernote mehr sein wollte als nur pfiffiger Notizenverwalter. Es folgte ein komplettes Redesign der Oberfläche, neue Tarife, ein Tod vieler liebgewonnener Nebenapps (Goodbye Evernote Recipes und Sketch) sowie eine neues System der Datenbank. Und da waren sie schon, die Probleme:

    Neue, kratzige Kleider

    Die Datenbanken mussten umständlich eingelesen werden und reagierten mit ärgerlichen Wartezeiten. Auch die neue Oberfläche der Webversion benötigte in der Schule fast drei Minuten, bis alles geladen war, und trieb mir in der Eifer des Unterrichtsgefechtes regelmäßig den Puls nach oben. Als dann auch noch ein Startbildschirm mit konfigurierbaren Widgets aufschlug, wurde ich zunehmend unsicher, ob ich die Zukunft mit Evernote tatsächlich weiter gehen wollte. Das war VOR dem Update. Mittlerweile möchte ich dieses Feature überhaupt nicht mehr missen. Das liegt vor allem an zwei zur Verfügung stehenden Widgets, die für mich essenziell geworden sind:

    Mit dem Startbildschirm wird Evernote zu einer echten Multitasking-Schaltzentrale

    Aufgaben-Widget

    Die Möglichkeit Aufgaben zu erstellen war in einer der letzten Evernote-Versionen für zahlende Kunden bereits als Beta-Feature zum Testen verfügbar. Letztendlich sind sie eine pfiffige Weiterentwicklung der Checkliste, die in Evernote schon seit Jahren existiert. Der Unterschied? Checklisten sind jeweils immer in einer Notiz abgelegt. Wenn ich für die Systembetreuung an meine Checkliste möchte, muss ich dazu die entsprechende Notiz aus meinen Notizbüchern fischen, was angesichts der dort vorhandenen Menge schon ein bisschen dauern kann. Sind diese Checklisten hingegen als Aufgaben definiert, geht das deutlich schneller: Denn Evernote filtert aus allen Notizen die darin abgelegten Aufgaben und präsentiert sie in einem Widget auf dem Startbildschirm in einer hübschen Gesamtansicht. Auf Wunsch sogar chronologisch geordnet. Das Herumfummeln in Unterordnern entfällt damit völlig.

    Sämtliche Aufgaben, die in Tausenden von Notizen zu finden sind, fischt das Aufgaben-Widget übersichtlich auf einen Blick zusammen

    Kalender-Widget

    Die Idee dahinter ist alt: Das Widget zapft, wie der Name schon erahnen lässt, ein Google Konto an, den man vorher mit seinem Evernote Konto verknüpft hat, und präsentiert alle darin enthaltenen Kalender direkt auf dem Startbildschirm. Daten, die man entweder über Smartphone oder über Programme wie Thunderbird über ein Add-On wie “Provider for Google Kalender“, eingibt, landen beim nächsten Hochfahren im Evernote Widget: Geburtstage, Termine von Schulaufgaben, Fortbildungen. Alles. Damit nicht genug: Zu jedem dort abgelegten Ereignis kann ich bei Bedarf eine Notiz in Evernote erzeugen lassen, die mit dem Datum verknüpft ist. Fällt z.B. ein Termin in einer Lehrerkonferenz an, kann ich im Vorhinein in einer Notiz eine Checkliste mit Aspekten erstellen, die ich in meiner Ansprache nutzen möchte. Wenn der Termin ansteht, wird mir zusätzlich zu einer Erinnerung im Kalender die dazugehörige Notiz präsentiert. Das ist wirklich clever gelöst. Und damit ab jetzt Teil meines digitalen Lebens 😊

    Zu den synchronisierten Events im Google-Kalender lassen sich automatisch dazugehörige Notizen erzeugen.
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    From Dillingen with Love

    Tief im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben schlummert die kleine Stadt Dillingen. Direkt an der Donau gelegen, erhebt sich die pittoreske Altstadt mit ihren historischen Gebäude. Und mittendrin: die berühmte Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung, die jedem Lehrenden in Bayern ein Begriff sein dürfte. Besucht haben sie aber die wenigsten – zumindest in den letzten Monaten wegen Corona. Seit kurzem hat sie wieder ihre Pforten für Lehrkräfte geöffnet. Unter anderem auch für mich.

     

    The Hogwarts of Teaching: Die Akademie in Dillingen

    Ende April führte mich mein Weg für ein paar Tage im Zuge eines ISB-Arbeitskreises zum ersten Mal an die Akademie. Sie wirkt fast wie ein kleines Mini-Hogwarts mit ihren historischen Hallen, die ursprünglich einer Jesuiten-Universität angehörten, und den liebevoll gepflegten Innenhof anlagen, in denen Ende April überall Narzissen blühen. Im Inneren erheben sich meterhohe Hallen, die Interessierten den Weg in die entlegensten Ecken führen. Völlig unvermittelt steht man plötzlich in einer wunderschönen Kapelle oder steckt seinen Kopf in einen barocken Bibliothekssaal. Über die Gänge huschen immer wieder berühmte Gesichter aus dem Twitterlehrerzimmer über den Weg, die hier ihren Sitz haben. Da kommt Mrs Green aus der Tür, Christian Mayr erscheint, um uns zu begrüßen – und draußen im Garten flaniert Sebastian Schmidt auf dem Weg zum nächsten Workshop. Das alles fühlt sich wohlig warm und vertraut an – und inspirierend.

    Die Arbeitsphasen hier sind sehr intensiv, aber unglaublich bereichernd. Hier arbeiten Leute zusammen, die einfach Bock haben etwas auf die Beine zu stellen und die Dinge voranzutreiben. Und so wird in den nächsten Tagen so einiges geleistet: Man berät, konferiert, kreiert, kollaboriert, gibt Feedback, arbeitet kollaborativ an Verbesserungen; teilweise auch in Hybridsitzungen, in denen man abwesende Mitglieder einfach per Vis-a-vid zuschaltet – und abends haut man sich die Wampe in einem hervorragenden indischen Restaurant direkt gegenüber voll  😎 Klingt toll? Ist es auch!

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    H5P Olé – Folge 18: Single Choice Set

    Es wird mal wieder ein bisschen Zeit für ein bisschen H5P-Zauberei. Allerdings ist es dieses Mal keine fulminante, aufwendige Täuschung, sondern eher eine kleine Trickserei aus dem Standard-Repertoire: Das Single Choice Set gilt als eine der einfachsten Aufgabentypen bei H5P, um zu einer gestellten Frage aus eine Reihe an vorgegebenen Antworten die richtige auszuwählen. Gleichzeitig ist es aber einer der meist genutzten H5P-Apps. Denn das Single Choice Set findet sich in einer Reihe von kombinierten Aktivitäten wie der Virtual Tour wieder. Daher schauen wir uns mal ein Single Choice Set genauer an. Folgendes zum Beispiel:

    Wie wird’s gemacht?

    Wie immer wird das Single Choice Set aus der Liste an verfügbaren Aktivitäten im H5P-Hub ausgewählt. Dort öffnet sich die altbekannte Maske, in der es wie immer ein paar grundlegende Kategorien festzulegen gilt.

    Altbekannte bei den Kategorien des Single Choice Set

    Unter Titel legt man zunächst einen aussagekräftigen Namen für die Aktivität fest. In der Liste der Fragen werden die Fragen eingestellt, die zu beantworten sind. Eine Frage ist hierbei Minimum, weitere lassen sich problemlos mit dem blauen Button Frage hinzufügen erstellen. Unter Alternativen trägt man die möglichen Antworten zu der zu prüfenden Fragestellung ein. Die oberste Option ist hierbei stets die korrekte.

    Et voilà! Wir sind fertig. Alles andere ist Kosmetik.

    Zusatzoptionen

    Unter der Gesamtrückmeldung kann man wie immer Notengrenzen und vorgefertigte Feedbacks einstellen, die den Klassen nach getaner Arbeit angezeigt werden. Die Verhaltenseinstellungen eröffnen einige Optionen, die Auswirkungen auf die Aktivität während der Durchführungen haben. Hier lassen sich Wartezeiten zwischen den Antworten ebenso einstellen wie Soundeffekte, die bei (Nicht-)Bestehen der Fragen abgespielt werden oder eine Bestehensgrenze, die für den erfolgreichen Abschluss des Fragesets nötig ist.

    Klein aber fein: Die Verhaltenseinstellungen.

    Wie diese Aktivität von hier zu den Schülern kommt, lest ihr hier.
    Wenn ihr weitere Ideen für die Aktivität habt, schreibt mir in den Kommentaren.

    Und schon geht’s weiter mit Aktivität 19.

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  • Allgemeines,  Alltag,  Technik,  Unterricht

    Zum Quieken

    Triff mich, wie ich diese Woche meine 8. Klasse beim Quieken messe. Wir haben nämlich nach unserer Flauschaktion ein großes Problem, das akuten Handlungsbedarf erfordert: Welches der Tierbabys ist das flauschigste? Um diese existentiellen Frage auf den Grund zu gehen, lasse ich künftig bei jeder Einstiegssequenz eine App laufen, die die akustische Gunstbezeugung der Klasse in Dezibel misst. Das Tier, das am meisten quiekende Zustimmung in Form von “Ahhs” oder “Ooohs” erhält, gewinnt. Wer wird der Sieger dieses weltbewegenden Ereignisses sein? Sind es die Kätzchen? Die Dackelwelpen? Die Chinchillas? Oder das Axolotl? Bleiben Sie dran! Es wird spannend!

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  • Technik,  Unterricht

    Der Neuzugang: Das Samsung Tab S7

    Nach vier Jahren war es langsam wieder Zeit für einen Tabletnachfolger. Mein Tab S3 war eben wie das von Jan-Martin Klinge etwas in die Jahre gekommen: Der Akku hielt zwei Schultage, die Ladezeiten einiger Programme wurden langsam etwas zu groß, und gewisse Apps wurden dank Android 9 nicht mehr aktualisiert. Und so kam mir ohne großes Tamtam ein Nachfolger ins Haus. Der Nach-Nach-Nach-Nachfolger um genau zu sein.

    Halt! Ein neues Tablet – trotz Lehrerdienstgerät?

    Danke für die Frage! Die ist nämlich durchaus berechtigt: Mitte des Jahres war ich noch tatsächlich am Grübeln, ob ich überhaupt ein Tablet brauche. Immerhin lag da seit Juli ein schickes Lehrerdienstgerät auf dem Schreibtisch, das eigentlich um ein Vielfaches leistungsstärker ist, als jedes Tablet device, das es zur Zeit auf dem Markt gab. Eigentlich. Denn durch die aktuellen Limitierungen durch den Sachaufwandsträger ist das Convertible so limitiert, dass ich vieles im Unterricht gar nicht umsetzen kann. Also nahm ich Ende November wieder mal eigenes Geld in die Hand und griff zum Tab S7.

    “Vorfreude”

    Mit dem Gerät zieht nun nach einem HTC Flyer, einem Samsung Note 8.0 und dem Tab S3 nun Gerät Nummer vier in meine Lehrertasche. Vielleicht ist es das Alter, in dem man nicht mehr wie ein Kleinkind an Weihnachten auf die Geschenke hinfiebert, oder die Tatsache, dass es in der Branche aktuell keine nennenswerte Neuerungen gibt. Aber das Gerät lag erstmal einen knappen Monat einfach in der Verpackung herum. Das alte ging ja noch irgendwie. Aber in den Weihnachtsferien hatte ich endlich Zeit. Also raus aus der Packung und erstmal angeschaut.

    Alt vs. Neu: Links das Samsung Tab S3 und rechts das Tab S7

    Alt vs. Neu – Das Äußere

    Insgesamt ist das Tab S7 in den Ausmaßen leicht anders geraten als noch das S3. Im Gegensatz zu seinem Ur-ur-ur-urenkel kommt das Gerät komplett ohne physische Knöpfe daher. Dafür aber in echten 16:9 Ausmaßen daher: Fast 3cm ist das S7 breiter als das S3 – Das klingt im ersten Moment nach nicht viel, macht sich aber nach Jahren mit dem Vorgänger schon bemerkbar. Auch in der Höhe ist es noch eine Spur höher – und wird dadurch auch etwas schwerer. Mit knapp 500 Gramm ist es nicht ganz so wuchtig wie ein Convertible, aber doch ein kleines Schwergewicht im Vergleich zum Tab S3.

    Von Alt auf Neu – Die Migration

    Der Umzug vom alten Samsung zum neuen ist kinderleicht: Einfach beide Geräte mit USB-C-Kabel verbinden (unbedingt hierbei die richtige Polung beachten, damit das Übertragen auch tatsächlich funktioniert), Samsungs Smart Switch runterladen – und los geht’s. Unkompliziert, aber auch ratsam: Denn auf diese Weise ist es möglich, auch Apps auf das neue Tablet hinüberzuretten, die aufgrund von bankrotter Entwickler oder Kompabilitätsproblemen im Google Store mittlerweile fehlen. Apps wie Notegraphy oder EZPDF Clear, mit dem ich seit sieben Jahren arbeite, konnte ich so vor dem Vergessenwerden retten. Natürlich landet in diesem Umzug auch der komplette Müll des alten Tablets auf dem neuen. Von daher sollte man bei einer Migration vorher nochmal genau überlegen, was man von den darauf gespeicherten Sachen auch tatsächlich benötigt.

    Im Gebrauch

    So ist die Installation auch nach maximal 30 Minuten vom Tisch und das Gerät kann in Betrieb genommen werden. Und da merkt man erst, auf was man so in den letzten Jahren mit dem S3 alles verzichtet hat. Das Display ist gestochen scharf, der Sound dröhnt unerwartet wuchtig aus seinen vier Boxen, die Arbeitsgeschwindigkeit ist prächtig, die drahtlose Smart View Verbindung über Miracast funktioniert auch noch mit dem alten Streaming Stick ohne Murren. Sagen wir, wie es ist: Das Arbeiten mit dem S7 macht Spaß.

    Die Displays im Direktvergleich

    Einziger Wermutstropfen ist der eingesparte Kopfhörerausgang, der in den aktuellen Tablet- und Smartphonemodellen zunehmend verschwunden ist. Für manche mag das ein zu verschmerzendes Luxusproblem sein. Für mich allerdings ist das im Alltag wirklich ein echter Ärgernis: Mit dem S3 war es noch möglich, den Ton neben HDMI auch über besagte Klinken-Buchse auszugeben. Ein echter Segen, wenn die Boxen des Beamers im Klassenzimmer zu poplig waren. So konnte man den Ton über ein externes Soundsystem ausgeben und auf diesem Wege das Klassenzimmer beschallen. Mit dem S7 geht das nicht mehr. Über Miracast werden sowohl Ton als auch Bild drahtlos an das verbundene Endgerät geschickt. Und wenn das nur Mini-Boxen auf Lager hat, ist das Pech. Alternative Soundausgabe über den USB-C-Anschluss ist grundsätzlich möglich. Aber dafür darf man wieder 15€ für einen entsprechenden Adapter auf den Tisch legen, den man wieder in der Tasche rumschleppen darf.  Das ist ganz schön nervig! Ebenso wie die Handhabung mit dem ach so geliebten sPen, der dem Gerät beiliegt.

    Die Stiftspitzen des Tab S7 (hinten im Bild) sind noch einen Tick dünner als die der Vorgänger.

    Dabei gäbe es grundsätzlich nur Positives zu berichten: Nach dem Zahnstocher-Stift im 8.0 wurden die Samsung-Schreibgeräte immer edler. Schon beim Tab S3 war der Stylus ein beeindruckendes Exemplar der Gattung Stift. Im S7 ist das nun noch einmal weiterentwickelt. Der Pen liegt toll in der Hand, das Schreibgefühl ist sehr natürlich. Probleme machen mir allerdings der sonst so verlässliche Aktionsknopf auf der flachen Seite des Stiftes, nach dem ich immer wieder umständlich fummeln muss, um ihn auch tatsächlich zu finden. Eventuell bin ich noch zu sehr den Stift des Vorgängers gewohnt und es ist alles eine Frage der Übung. Aber auch nach drei Monaten habe ich den Dreh immer noch nicht so raus. Ebenso wie diese neuen Funktionen im Stift, die nun auch abseits vom Bildschirm funktionieren. Mit gedrücktem Aktionsknopf des sPen werden nun nach bestimmten Handbewegungen vordefinierte Befehle ausgelöst, mit denen Screenshots erstellt, Seiten weiter geblättert oder Kameras ausgelöst werden. Alles ganz nett, aber das Rumgewedel in der Luft nervt mich persönlich ganz schön. Zumal die Bewegungen sehr willkürlich sind und für jede App umständlich erlernt werden müssen. Zudem sind die meisten Befehle auch wunderbar direkt am Bildschirm machbar. Lediglich das Fernauslösen der Kamera empfinde ich als sinnvolles Gimmick. Schade nur, dass ich mit dem Tablet so gut wie nie Fotos schieße.
    Außerdem sind diese Luftbewegungen nur bei geladenem Stift möglich. Das hat mich zu Beginn schon etwas schockiert. Denn die Spens kamen bisher komplett ohne internen Akku aus. Zum Laden muss der Stift hinten an die Rückseite des Gerätes geclippt werden, wo er magnetisch haften bleibt… bis er bei der kleinsten Bewegung in der Schultasche runterfällt. Der sPen ist mir in der Tasche dermaßen oft abhanden gekommen, dass ich es mir komplett abgewöhnt habe, ihn dort anzubringen. Lieber beherberge ich ihn in der Schutzhülle vom Tablet. Dort lädt er zwar nicht, wodurch die Luftbewegungen nicht mehr möglich sind. Aber die nutze ich ohnehin nie. Die Grundfunktionen sind auch so möglich. Die gehen übrigens auch noch mit den sPens der anderen Generationen. Die Stifte sind also insgesamt abwärtskompatibel. Puh 🙂

    Fazit

    So ist das S7 ein tolles Maschinchen, das mir zwar ein bisschen Umgewöhnung abverlangt (fehlender Klinkenausgang, sPen-Handling), aber insgesamt doch großen Spaß macht. Grundlegende Überraschungen finden sich am Gerät aber nicht. Für mich ist das Gerät einfach ein schickeres und schnelleres S3. Innovative Neuerungen, die Arbeitsprozesse beschleunigen oder grundlegend verändern, sucht man vergeblich. Aber das hat nichts mit dem Gerät selbst zu tun. Oder mit Samsung. Diese Entwicklung sieht man seit Jahren schon bei sämtlichen Herstellern. Wenn ich mich noch zurückerinnere, was für ein Sprung damals das Arbeitsgefühl der Wechsel machte, den ich damals vom HTC Flyer zum Samsung Note 8.0 erlebt habe. Das waren echt Welten!

    Macht eine gute Figur: Das Tab S7
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