• Technik,  Unterricht

    EZcast Pro II

    Der EZCast Pro ist bei mir im Unterricht nun seit geraumer Zeit erfolgreich im Einsatz und gehört neben Tablet und Beamer zum festen Bestandteil meines Hardware-Setups, das über die Jahre immer weiter verkleinert bzw. optimiert wurde. Da der erste Teil meines Testberichtes regelmäßig die Spitzenposition in den Besucherzahlen erreicht, wird es endlich mal Zeit für Teil 2 meines Reviews, das auf die Sonderfunktionen der “Profi”-Variante des EZCast eingeht. Denn das Streamen von Inhalten auf einen Beamer gehört zum Standard-Repertoire eines jedes EZCast-Sticks. Was ist denn so Pro an dem Gerät?
    Nun ja, eigentlich handelt es sich hier – neben den leicht verbesserten Hardware-Spezifikationen – nur um ein einziges wirklich nennenswertes Zusatz-Feature: Nämlich das gleichzeitige Darstellen von Bildschirminhalten verschiedener Geräte. Mal schauen, wie sehr sich diese Funktion für den Unterricht nutzen lässt.

    Kontaktaufnahme

    Wer mit dem EZCast schon mal gearbeitet hat, weiß um die verschiedenen Modi, in denen der Streaming-Stick operieren kann. Für mich hat es sich am praktikabelsten erwiesen, das Gerät im EZMirror-Modus hochfahren zu lassen, sodass ich beim Tablet oder Handy jeweils nur noch das Screen Mirroring bzw. Miracast aktivieren muss (siehe Teil 1 des Reviews). Das geht wirklich fix: Nach knapp einer Minute steht die Verbindung, ohne dass man sich umständlich über die EZCast App mit dem Stick verbinden muss. Will man die Bildschirmteilung des EZCast Pro nutzen, ist das aber leider unumgänglich, da diese Option nur in der App selbst angeboten wird. Direktes Streaming über Drop-Down-Menüs kann man also vergessen. Vielmehr muss man folgendermaßen vorgehen:

    • EZCast Pro am Beamer aktivieren
    • EZCast Pro App öffnen und auf eine Verbindung warten: Das kann mitunter schon ein bisschen dauern. Komischerweise habe ich es wirklich erlebt, dass die hauseigene App in Sachen Kontaktaufnahme deutlich unzuverlässiger arbeitet als wenn Tablet und EZCast Pro direkt miteinander kommunizieren. Zum Glück ist durch mehrere Firmware-Updates, die 2016 in regelmäßigen Abständen auf den Markt kamen, dieses Problem zu einem großen Teil in den Griff bekommen worden.
    • Auswählen des Mehrfach-ScreeningAuf dem Beamer erscheinen dann die verfügbaren Bildschirmabschnitte, die mit maximal drei weiteren Geräten (das Tablet besitzt als Host von Anfang an einen Bildschirmabschnitt) befüllt werden können. 
    • Verbindung weiterer Geräte mit dem EZCast Pro
      Wer mit seinem Mobilgerät einen der maximal drei Bildschirmausschnitte am Beamer ergattern will, muss sich zunächst mit dem EZCast Pro verbinden.  Auch hier führt kein Weg an der App vorbei, die auf jedem der zu verbindenden Geräte vorhanden sein muss. Leider. Für jeden Verbindungsversuch mit dem EZCast Pro bekommt der Host-Betreiber der Verbindung eine Benachrichtigung, die bestätigt werden muss, damit der Zugang gewährt werden kann.
    Jedes Gerät, das sich über die EZCast Pro-App mit dem Gerät verbinden will, muss beim Host-Gerät um Erlaubnis fragen.
    Die Bildschirmfläche lässt sich in maximal vier Abschnitte einteilen. Tätig ist in der Abbildung nur die Foto-Funktion im oberen rechten Abschnitt. Die unteren beiden warten noch auf zwei weitere Geräte, der Ausschnitt oben links ist mit einem Gerät verbunden, das allerdings noch keine Medien an den EZCast Pro geschickt hat.

    Anschließend teilt sich die Bildschirmfläche in bis zu vier Abschnitte.
    Danach kann man aus dem EZCast-Menü das Medium auswählen, das man an den Beamer schicken möchte. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ab jetzt ausgeschaltet ist allerdings das Echtzeit-Streaming. Möglicherweise ist der EZCast Pro mit dem simultanen Streamen von maximal vier Geräten etwas überfordert.  Andererseits aber auch logisch: Mehrfach-Streaming macht natürlich nur mit “stummen” Medien Sinn, wo nicht vier Audioströme parallel vermischt werden, bis man gar nichts mehr versteht. Bei Bildern, Dokumenten, Web-Pages oder der Kamera funktioniert das allerdings wunderbar.  Schauen wir uns mal die interessantesten Einsatzmöglichkeiten an:
    Fotofunktion
    Fotos aus den Galerien lassen sich mühelos von einem Endgerät auf den EZCast Pro streamen. Dabei stehen zum Markieren rudimentäre Annotierungstools zur Verfügung, mit denen man zoomen, unterstreichen und markieren kann. Transparenz und Dicke der Pinselstriche lassen sich einstellen. Auch mit vier Bildausschnitten gleichzeitig.


    Neben dem bloßen Präsentieren sind so ein paar sehr pfiffige Möglichkeiten möglich: Man kann Zeichnungen aus vier Gruppen in vier Ausschnitten zu einer Bildergeschichte zusammenbauen lassen, Vokabeln darstellen, aus denen die Klasse eine Reizwortgeschichte erstellen soll oder simultan Montagsmaler im Fremdsprachenunterricht spielen. Natürlich funktioniert dieses Zuckerl nur, wenn die Klasse die EZCast Pro App auf ihrem Mobilgerät dabei hat. Ohne die läuft überhaupt nichts.
    Dokumentenfunktion
    In maximal vier Bildschirmen lassen sich Dokumente im PDF- oder Doc-Format an den EZCast Pro schicken und dem gespannten Publikum präsentieren. Wie schon bei Bildern lässt die App dabei rudimentäre Bearbeitungsfunktionen zu. So kann man mit einem digitalen Stift, den man in Farbe und Größe variieren kann, direkt in Dokumenten hineinschreiben und -malen; an sich ein nettes Feature, das aber an einem ziemlichen Manko krankt: Vor allem Schriftdokumente lassen sich in ihrer Originalgröße kaum entziffern, sodass die Dateien permanent in einer hohen Zoomstufe eingestellt sein müssen. So passiert es schnell, dass man hektisch Zeilen hin- und herzoomen und -schieben muss, um bei einer angenehmen Lesegröße jeweils das Ende einer Zeile erkennen zu können. Besonders im Split-Screen, wo man z.B. Schülerarbeiten parallel begutachten und analysieren könnte, ist das ein grobes Manko.

    Dokument im Quattro-Bildschirm-Modus oben links. Wer soll das lesen? Richtig. Keiner…

    Kamerafunktion
    Auch wenn es vermutlich die Hölle auf Erden für einen Streaming-Stick darstellt, parallel Bildsignale von vier Geräten zu verarbeiten, kommt der EZCast Pro damit erstaunlich gut klar. Vorausgesetzt, man lässt die Qualität der Kamera auf dem voreingestellten “Low Quality”, sonst wird die Darstellung eine arg ruckelige Angelegenheit. Alles andere klappt prima. Man kann mühelos von der Rück- zur Frontkamera wechseln, das Bildsignal zu Standbildern einfrieren und bearbeiten. Alles in Allem eine nette Spielerei, die man sich auch im Unterricht gut zunutze machen kann. 

    Mit der Live-Kamera können vier Geräte parallel filmen und die Bilder in Echtzeit auf den Bildschirm übertragen. Am oberen Rand die Optionen: Einstellen von Filmqualität und Wechseln von Kamera

    Musik- und Videofunktion
    Beide Funktionen sind für den Mehrfach-Betrieb ausgeschaltet. Und wer mal in einem Klassenzimmer mal 20 Handies gehört hat, die alle völlig verschiedene Songs aus ihren Dosenlautsprechern in den Raum plärren, weiß auch warum. In der Regel schaltet der EZCast Pro für diesen Modus aus dem Mehrfach-Screening um und spielt brav von dem einen der vier Geräte ab, das zuerst Daten abgefeuert hat. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
    Browser
    An sich klingt das ja ganz nett, parallel zu einem Thema im Netz suchen zu lassen und die Ergebnisse auf einem Beamer zu präsentieren. Leider ist der App-interne Browser nicht wirklich leistungsfähig. Der Aufbau einer Seite dauert ewig, in einem Großteil der Fälle konnten die Seiten noch nicht einmal komplett geladen werden. Damit ist diese Funktion der App im Mehrfach-Screening-Modus leider unbrauchbar. Das haben wohl auch die Macher des EZCast Pro eingesehen und diese Option in den jüngeren Versionen der App rausgeworfen. Gut so, die wird wirklich niemand vermissen. 

    In der neuen Version des EZCast Pro Software ist der vermaledeite Browser nicht mehr zu finden.

    Mein Fazit
    Wenn es jetzt speziell um die Sonderfunktionen geht, die der EZCast Pro der regulären Variante voraus hat, hat sich bei mir über die Monate eine gewisse Ernüchterung breit gemacht, weil das so hochgelobte Mehrfach-Screening nur für gewisse Funktionen (zufriedenstellend) läuft. Der Mehrwert, der dieses Feature für den Unterricht bringt, ist nett, aber nutzt sich in seiner Wirkung recht schnell ab. Vor allem, wenn der Stick in diesem Modus deutlich fehleranfälliger ist als im regulären Screen Mirroring und gerne mal ins Stottern oder gar in die Schockstarre gerät, wenn es ihm zu viel wird.
    Abraten würde ich von der Pro-Version dennoch nicht. Im regulären Betrieb ist er deutlich zuverlässiger als das ursprüngliche Modell, mit dem ich damals meinen Unterricht bestritten hatte. Und die Möglichkeit, den Stick ohne zusätzliche Stromkabel in Betrieb zu nehmen – MHL vorausgesetzt -, hält meine Tasche schön schmal.
     
     

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  • Allgemeines,  Alltag,  Buch,  Prüfungen,  Technik,  Unterricht

    Von Arbeitsblättern mit Format

    Wenn es auf diesem Blog einen Award für den oberflächlichsten Artikel überhaupt geben sollte, dann wäre dieser hier ein heißer Anwärter. Denn dieses Mal geht es ausschließlich ums Aussehen. Nämlich dem von Arbeitsblättern. Ich weiß, ich weiß, never judge a book by its cover, aber wie soll man ein Arbeitsblatt ernst nehmen, das vom Layout aussieht wie aus  Krusty’s Playhouse?
    Wenn man so all die Arbeitsblätter in der Schule vor seinem geistigen Auge Revue passieren lässt, muss ich schon eingestehen, dass es doch einige Kreationen gab, mit denen das Lernen nicht wirklich leichter wurde bzw. völlig unmöglich war; zum Beispiel die guten alten Blaupausen, mit denen ich noch bis Mitte der 90er als Schüler gequält wurde. Die Dinger waren auf mausgraues, seltsam glatt-glibberiges Papier gefertigt, auf das die Schreibmaschinenseite in blauen Buchstaben aufgedruckt wurde. Und das in der Regel entweder schief oder so verrückt, dass Buchstaben, Sätze, ja teilweise ganze Absätze fehlten. Oder die orgiastischen Schriftart-Experimente, als die PCs auf Lehrerschreibtischen Einzug hielten. Jede Überschrift in einem neuen Font oder gar Wordart in Bögen, Schlangenlinien, mehrfarbig, gespiegelt, geschraubt und darunter am besten ein Fließtext in Comic Sans. Das Worst Case Scenario, das wir sogar von Dozenten im Studium noch so präsentiert bekommen haben.
    Zum Glück hatte ich im Referendariat einen ganz wunderbaren Seminarlehrer, der uns in dieser Hinsicht schnell den Kopf zurecht gerückt hat: Das Arbeitsblatt ist die Visitenkarte eines Lehrers. Das Layout sollte in sich stimmig, schlicht und erkennbar sein. Ein Blick darauf und es ist klar: Das ist von Herrn/Frau Sowieso. Und darauf habe ich spätestens ab dem Zweigschuleinsatz geachtet. Mein Layout für Arbeitsblätter ist seitdem immer dasselbe. Und das erleichtert auch das Erstellen von neuen Arbeitsblättern ungemein.

    Die Qual der Wahl

    Das Auffinden von geeigneten Schriftarten ist eine sehr individuelle Sache, in die man auch Unmenge an Zeit versenken kann. Es geht ja nicht nur darum, schöne Fonts zu finden, sondern auch um das Zusammenspiel. Bilden die Schriftarten im Layout eine Einheit oder nicht? Zum Glück gibt es mittlerweile eine große Menge an Seiten im Netz, die bei der Suche entweder wertvolle Tipps geben oder sogar in ihren Augen gelungene Font-Ensembles vorstellen, von denen man sich inspirieren und im besten Fall sogar klauen kann, um sie für sich zu nutzen. Ich persönlich kann die Ensembles von canva sehr empfehlen, mit dem ich schon seit langer Zeit arbeite, wenn es um das Gestalten von Plakaten oder Flyern geht. Unter Layout und Text findet man dort verschiedene Zusammenstellungen von Schriftarten, die gut zusammenpassen.

    canva.com hat ein gutes Auge für schöne Fonts

    Diese Schriftarten lassen sich in der Regel auch im Netz als Font-Datei finden, installieren und künftig auch in eigenen Schriftdokumenten verwenden. Dass diese Zusammenstellungen selten mehr als drei Fonts beinhalten, ist gewollt. Denn zu viele Schriftstile zerschlagen den optischen Eindruck in Windeseile. Ich persönlich habe mir angewöhnt, für meine Arbeitsblätter immer ein Ensemble aus drei Schriften zu nutzen. Für die Kopfzeile, für die Überschrift und schließlich für den Fließtext mit der eigentlichen Information.

    meine verwendeten Fonts in Arbeitsblättern

    Handarbeit mit Formatvorlagen

    Diese Schriftarten speichere ich mir als Formatvorlage in einem Template, die Grundlage eines jeden Arbeitsblattes ist. In einem Fenster (Standardmäßig an der rechten Seite des Bildschirms oder unter “Eigenschaften” auf dem Icon oben rechts abrufbar) ist dort genau festgelegt, welche Schriftart, Größe, Farbe und Zeilenabstand genutzt werden soll, wenn ich im Dokument einen Text als Titel, als Fließtext oder Zwischenüberschrift definiere. Diese Vorlagen kann man sowohl bei Word als auch bei Open Office entweder neu definieren oder bestehende anpassen. Ich habe mich irgendwann für letzteres entschieden, damit die Anzahl der Formatvorlagen innerhalb eines Dokumentes übersichtlich bleibt.

    Über den markieren Button kann man sämtliche Parameter einer Vorlage neu definieren. Im Bild die Formatvorlage für Zitate in einem Dokument

    Formatvorlagen, die ich nicht benötige, wie zum Beispiel verschiedene Entwürfe für Überschriften (Open Office hat in der Standard-Vorlage bis zu zehn Formate für Überschriften) lösche ich oder verberge ich, soweit es die Textverarbeitung zulässt.

    Ungewollte Formatvorlagen kann man in der Regel mit einem Rechtsklick aus der Liste verschwinden lassen.

    Mein Template ist im Vergleich zu dem Standard-Template deutlich verschlankt und beinhaltet lediglich  Formatvorlagen für Kopfzeile, Fußzeile, Fußnote, Überschrift, Zwischenüberschrift und schließlich den Fließtext. Wer viel mit Abbildungen arbeitet, kann ebenso auch Vorlagen für Bildunterschriften hinzufügen. Ist man mit der fertigen Vorlage zufrieden, wird das Dokument einfach als Vorlage abgespeichert und ist ab jetzt jeder Zeit unter Vorlagen abrufbar (in Libre Office unter “Datei > Neu > Vorlage…”). Voilà!
    Wenn jemand hier noch ein paar nützliche Tipps zur Erstellung von Arbeitsblättern mit Hilfe von Formatvorlagen hat – seien es praktische Erfahrungen oder Literaturtipps in Form von Webseiten oder Büchern -, darf er/sie sich gerne in den Kommentaren verewigen.

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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Mein Hardware Setup 2016/17

    Da sich mal wieder die Fragen im Blog häufen, ob sich an meinem Technik-Setup etwas geändert hat, habe ich mich mal kurz zusammengesetzt, um über meine neuen-alten treuen Wegbegleiter zu sinnieren, mit denen ich täglich durch die Gänge unserer Schule stapfe. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich das eine oder andere getan, vieles ist aber auch absolut gleich geblieben – schon mal ein gutes Omen. 

    Das aktuelle Setup 2016/2017
    • Samsung Galaxy Note 8.0: Kaum zu glauben, dass das kleine Stift-Tablet im Oktober seit nunmehr vier Jahren mit mir tagtäglich auf Reisen geht und im Unterricht täglich 6-7 Zeitstunden präsentiert, abspielt, streamt, abspeichert, malt und dabei noch immer kein einziges Mal nennenswert kapituliert hat. Keine der Apps ist dem Tablet zu umfangreich oder zu rechenintensiv, der Akku hält nach wie vor knapp zwei Tage durch und die Geschwindigkeit passt für mich. Ich werde ein paar große Tränen vergießen, wenn das Note 8.0 das Zeitliche segnen sollte, weil Samsung bis heute keinen nennenswerten Nachfolger auf den Markt gebracht hat. Die stylus-fähigen Modelle wurden in die Tab S3-Serie verbannt, wo sie mehr als das Doppelte kosten als das Note 8.0 zu Hochzeiten. Schade…
    • Acer K-137: Auch schon seit fast zwei Jahren im Einsatz und bis heute ohne nennenswerte Probleme im Unterricht dabei. Sogar ein paar Stürze vom Pult hat die kleine Funzel hinnehmen müssen, die ihr aber nicht nennenswert geschadet haben. Von ein paar Macken an den Rändern mal abgesehen. Bis heute habe ich auch keinen LED-Beamer entdecken können, der eine ähnliche Lumen-Zahl bei so einem Preis zustande bekäme. Vielleicht habe ich aber auch noch nicht genug geschaut 🙂
    • EZCast Pro: Fast genauso lange wie der Beamer bei mir in der Tasche und von all den Streaming-Sticks, die ich bis jetzt im Einsatz hatte, mit Abstand der verlässlichste! Sogar der Dongle von Samsung hat deutlich mehr Abstürze oder Stotterer zu verzeichnen als das kleine Streaming-Wunder aus Fernost. Die Zusatzfeatures sind eine nette Dreingabe, aber für mich definitiv nicht ausschlaggebend. Viel wichtiger sind mir die Verlässlichkeit und die Möglichkeit, das gute Ding direkt mit dem Beamer zu verbinden, ohne auch nur ein einziges Kabel dafür zu benötigen!
    • Bamboo Stylus Feel: So nett das Note 8.0 auch ist, aber der Stylus war – was die Haptik anbelangt – eine Katastrophe. Permanent hatte man beim Schreiben das Gefühl, einen Zahnstocher in der Hand zu haben. Auch die größere Standalone-Version von Samsung war nicht nennenswert besser. Das Ding sieht zwar wie ein Stift aus, ist aber viel zu leicht. Der Stylus Feel von Bamboo ist da genau richtig. Ein schönes Gewicht, ein schönes Design. So was nehme ich zum Arbeiten gerne in die Hand.

    Man sieht: so richtig viel auf dem Gebiet hat sich nicht getan. Und das ist gut so. Die Langlebigkeit der Komponenten spricht definitiv für ihre Qualität. Ich habe nach langem Ausprobieren endlich ein Hardware Setup, mit dem ich restlos zufrieden bin. Hier zum Vergleich mal die Setups der letzten Jahre:

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  • Latein,  Technik,  Unterricht

    Philosophie – Off the Wall!

    avatarEigentlich wollte ich mir diesen Artikel für 2017 aufheben, da ich das Jahr gerne immer mit dem WordPress-eigenen Annual Report beschließe. Aber da der für 2016 wohl aus Zeitgründen gestrichen ist, schick ich ihn als letzte gute Tat dieses Jahres voraus – Noch dazu, wo kluge Worte zu einem beginnenden neuen Jahr immer besonders gut ankommen. Na dann, los geht’s 🙂
    Die elfte Klasse in Latein steht ab dem zweiten Halbjahr nach dem bayerischen Lehrplan ganz im Sinne der antiken Philosophie. Die Werke Ciceros wie auch Senecas bilden in diesen Monaten die Grundlage für an sich sehr relevanten Fragen. Was ist ein glückliches Leben? Wie hole ich das Maximum aus der mir verfügbaren Zeit? Wie wichtig ist Freundschaft? Liebe? Geld? Tolle Themen, die sprachlich in wunderschönstes Latein gegossen sind. Nur leider verliert man sich beim Analysieren der Satzperioden und Abfragen der Kasusbezüge und Konstruktionen irgendwann im Detail, da viele der Texte für einen Großteil der Schülerinnen und Schüler einfach aus dem Stand schwer zu verstehen sind. Und so fällt die sprachliche Würdigung dieser Werke oft der inhaltlichen zum Opfer.
    Schade eigentlich. Denn so bleibt kaum Zeit für die Vielzahl an einprägsamen Sentenzen und Sinnsprüchen, die die Autoren als bon mot der Nachwelt überliefert haben. Deswegen habe ich letztes Jahr ein kleines Miniprojekt gestartet, das Handlettering-Experten wie Frau Hölle oder Frau Annika glücklich machen dürfte.
    Jeder der Schüler sollte sich anfangs aus den lateinischen Zitatsammlungen, die man in Bibliotheken oder Online-Archiven findet, einen Spruch im Original herausfischen, der ihn/sie persönlich anspricht, und dazu ein digitales Mottoplakat erstellen, das zu Beginn der jeweiligen Schulstunde in einem Minireferat vorgestellt wurde. Welche Tools dafür zum Einsatz kamen, war für mich irrelevant. Meine digitalen Lieblinge wie Canva oder Notegraphy habe ich den Schülern vorgestellt, aber auch Klassiker wie Photoshop, Gimp oder das durch Sketchnotes berühmte Handlettering waren gerne gesehen. Die Struktur der Präsentationen war dabei jedes Mal dasselbe. Neben dem Plakat sollte der jeweilige Referent eine Übersetzung des Spruches, eine Erklärung zu Autor, Werk und Stelle, aus der das Zitat entnommen ist, vorstellen sowie eine Interpretation und eine persönlichen Würdigung vornehmen, warum ausgerechnet diese Sentenz gewählt wurde.
    Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Spruch sowie der künstlerischen Ausgestaltung verhoffte ich mir mehr als den einen oder anderen netten Unterrichtseinstieg, sondern ein echtes Auseinandersetzen mit dem entsprechenden Inhalt. Vor allem bei der handschriftlichen Ausgestaltung der Sprüche waren die Schülerinnen und Schüler gezwungenermaßen über lange Zeit mit den Sentenzen, die oftmals aus nicht mehr als vier Wörtern bestanden, beschäftigt und konnten dabei auch gut über deren Aussagegehalt reflektieren.
    Das Ergebnis war wirklich gut. Vor allem die Handlettering-Arbeiten bestachen mit so viel Liebe zum Detail, dass ich sie nicht einfach so im Unterrichtsgeschehen verschwinden lassen wollte. Deswegen habe ich mir in Absprache mit den jeweiligen Schülern deren Sprüche auf Leinwand drucken lassen, um mir ddamit mein heimisches Arbeitszimmer damit zu schmücken. Mit ein paar kleinen extra Griffen lassen sich die Arbeiten sogar noch einmal zusätzlich verfeinern. Here’s how:
    Da das Plakat digital vorliegen sollte, habe ich mir sämtliche Plakate von den Leuten in ein Evernote-Notizbuch hochladen lassen. Natürlich gehen auch andere Cloud-Dienste wie Dropbox, Skydrive oder Google Drive. Aber ich bin nun mal ein Gewohnheitstier. Hier zu Beginn die digitale Urfassung einer Schülerarbeit:
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    Die Bilddatei habe ich in Gimp importiert und mithilfe von Farbverlaufskurven relativ schnell in Sachen Kontrast so optimiert, dass der Hintergrund einheitlich weiß und die Buchstaben in ein kräftiges Schwarz getaucht werden.
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    Mit Hilfe von Gimp habe ich die weiße Hintergrundfarbe als transparent definiert und so den reinen Schriftzug isoliert. Das fertige Ergebnis stutze ich noch ein bisschen zurecht und exportiere es in Gimp als PNG-Datei, ein Format, das ja bekanntlich mit transparenten Bildinformationen umgehen kann.
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    Die PNG-Dateien lade ich in Canva hoch. Nachdem ich eine Ebene als Hintergrund definiert und mit den entsprechenden Filtern bearbeitet habe (Blur und ein bisschen Vignette leisten hier fabelhafte Dienste), habe ich den Schriftzug als transparente Ebene darüber gelegt, zentriert, skaliert und noch etwas angepasst. Das fertige Ergebnis lässt sich als Bilddatei exportieren.
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    Die Datei habe ich bei einem entsprechenden Online-Dienst, der die Daten auf Leinwand druckt hochgeladen.  Meinfoto.de bietet aktuell ein Angebot an, das für 5€ die Plakate auf 20x20cm verewigt. Super Preis.
    Und nach etwas über 24h hielt ich ein paar echte Schülerunikate in der Hand. Ta-Dah!

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    Philosophie für die Wand
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  • Allgemeines,  Prüfungen,  Technik,  Unterricht

    Über meine Lehrprobe

    avat_shockFrüher oder später erwischt jeden von uns Lehrern dieser seltsame Moment – Der Tag, an dem uns zum ersten Mal unsere alten Lehrproben in die Hände fallen – oft aus Zufall, noch öfter tatsächlich, weil viele dieser Stunden für den Unterricht immer noch gut nutzbar sind. Irgendwie sind uns diese Lehrproben noch immer wunderbar vertraut und gleichzeitig so fremd. Kein Wunder, immerhin hat man damals im Referendariat drei Wochen auf diese eine Stunde hingearbeitet, das Material stundenlang korrekturgelesen und mit allem, was man damals drauf hatte, verschönert. Andererseits: Wieviel Zeit ist mittlerweile ins Land gezogen, wie sehr hat sich seitdem die eigene Perspektive geändert! Viele der Materialien und Arbeitsaufträge sind zwar kunstvoll in Szene gesetzt, haben aber stets etwas künstlich Überbordendes, das sich an Maßstäben eines Vollzeitlehrers gemessen völlig überzogen anfühlt. Meine zweite Lehrprobe war in dieser Hinsicht der absolute Overkill.
    Mein Thema lautete damals schlicht und ergreifend “Kreative Texterschließung im Englischunterricht der sechsten Klasse”. Dreh- und Ausgangspunkt dieser Stunde war ein Lektionstext über den Schulalltag eines kleinen kenianischen Jungen im damaligen Englischbuch. Um den einigermaßen in Szene zu setzen, zog ich alle Register, die mir damals zur Verfügung standen. Zur Hinführung an den Text erfand ich für meine 12-jährigen Schüler einen riesigen narrativen Rahmen, den ich über die gesamte Woche vorher kunstvoll über die vorangehenden Stunden gespannt hatte. Ich erfand einen Schüleraustausch zwischen der Schule unserer Englischbuch-Klasse und der fiktiven Schule aus Kenia, der in der Lehrprobenstunde gipfeln sollte. Ich erfand eine Rede des kenianischen Schuldirektors, der extra unsere Schulbuchklasse besuchte, sprach sie für eine Listening Comprehension-Aufgabe mit einem Mikrofon ein und verfremdete mit Plug-ins meine Stimme so, dass mich keines der Kinder erkannte – komplett mit Hintergrundgeräuschen, klatschendem Publikum und eingespielter Blaskapelle.

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    Das Notepad meiner imaginären Schülerzeitung

    Aus der Rede sollten die Schüler meiner Klasse die wichtigsten Informationen über Kenia herausfinden und zusammentragen, bevor der Direktor einen Brief eines seiner Schüler übergab, der von seinem Schulalltag aus Kenia berichtete – nämlich eben den Lektionstext aus dem Buch. Zum Festhalten der wichtigsten Erkenntnisse bekamen die Schüler den Auftrag, einen Steckbrief der wichtigsten Aussagen aus dem Text zu filtern, um sie für die nächste Ausgabe der aktuellen Schülerzeitung zusammenzustellen. Diese hatte ich über Wochen als reales Magazin vorbereitet. Meine Schülerzeitung hatte einfach alles. Ich hatte ein Logo entworfen, ein Emblem, Fotos, Banner, ein komplett in sich stringentes Layout – alles auf DinA3-Bögen doppelseitig, gefalzt und getackert in einem Copyshop in Hochglanz ausdrucken lassen. Für eine Summe, die damals einen Großteil meines kargen Refi-Gehaltes verschlang. 

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    Mein Oscar-verdächtiges Layout

    Gipfeln sollte die Lehrprobe damals in einer Postkarte, die die Schüler dem imaginären Schüler auf seinen Text schreiben sollten. Reale Postkarten natürlich. Diese wurden dann am Ende der Lehrprobenstunde bei mir abgegeben, damit ich sie symbolisch an den Jungen (den es natürlich nie gab) abschicken konnte. In der nächsten Stunde wäre ich mit einem Antwortbrief angekommen, in dem sich der Junge für die Fanpost bedankt und der Klasse ein echtes afrikanisches Gericht mitgeschickt hatte – das natürlich ich zuhause gekocht hatte.
    Wer spätestens an dieser Stelle ungläubig den Kopf schüttelt: Ja, ihr tut das zurecht. Auch ich bin etwas verstört, während ich diese Zeilen schreibe, wieviel Arbeit in dieser einen Stunde steckt. Aber Mitleidende werden es verstehen: Es ist eine Lehrprobe. Die Note, die auf diese Stunde gegeben wurde, bestimmte maßgeblich den Schnitt des zweiten Staatsexamens mit. Und in den mageren Zeiten, wo die Planstellen nicht an den Bäumen wuchsen, entschieden Lehrprobenstunden über eine direkte Anstellung nach dem Referendariat oder eben Arbeitslosigkeit.
    Bevor die Frage nach der Note auch bei dieser Wahnsinnsstunde aufkommt, kann ich sie gleich beantworten: Ich bekam eine Zwei. Denn irgendwas hatte der Stunde letztendlich gefehlt. Nämlich die Schüler. Die kamen nämlich geschlagene 10 Minuten zu spät in den Unterricht, weil sie der Lehrer der Vorstunde nicht früher gehen lassen wollte (!!!). Als Reaktion darauf musste ich viele Phasen der Lehrprobenstunde quasi on the fly umwerfen und während der Stunde im Hinterkopf umstrukturieren, um genug Zeit für das Ziel der Stunde – nämlich die Postkarten – zu haben, das unbedingt erreicht werden musste. Ich hab in dieser Stunde echt Blut und Wasser geschwitzt. Und mit dem sauberen Kollegen, der mir 10 Minuten gestohlen hat, habe ich hinterher nie mehr ein Wort geredet.

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    Und Schluss

    avat_wut-150x150“Du hast 700 Follower bei Twitter” prangt es auf dem Smartphone, als ich auf dem U-Bahnhof auf dem Weg zu einer Verabredung bin. “Zeit für einen Jubliäumstweet”, denke ich mir. Eigentlich keine große Sache. Also Smartphone raus, Twitter-App auf, Tweet neu verfassen und Zack – nichts geht mehr. Erst friert der Bildschirm ein. Dann startet das Gerät neu, fährt sich hoch. Und bricht ab. Startet sich neu. Bricht ab. Startet sich neu. Bricht ab. Mehrere Male. Minutenlang. Erst denke ich mir nichts dabei und drehe meinem G4 den Saft ab. Akku raus – Akku rein. Bei diesem Smartphone geht das ja zum Glück noch. Aber das bringt keine Besserung. Der Bootvorgang geht immer von neuem los. Meine anfängliche Gelassenheit weicht so langsam einer gewissen Portion Irritation. Ich bin genervt. Mit meinem Kommilitonen habe ich über Whatsapp bisher nur einen ungefähren Zeitpunkt ausgemacht. Benachrichtigen, dass ich nicht mehr erreichbar bin, kann ich ihn nicht losschicken. Die Nummer ist ja im Smartphone gespeichert, das im Moment lustig Boot-Karussel fährt. Da komme ich nicht ran.
    An nichts komme ich ran. Bilder, Musik, Kamera, Kontakte, Twitter, Whatsapp, eMail. Rien ne va plus. Treffen tun wir uns beide trotz aller Unwegbarkeiten dennoch – schließlich sind wir organisierte Lehrer 😉 Aber wirklich genießen kann ich das Treffen nicht. Ich bin ständig am Smartphone zugange, versuche permanent, das Gerät zu einem erfolgreichen Startvorgang zu “motivieren”. Ohne Erfolg. Was mein Kommilitone in Nürnberg an seiner Schule macht und erlebt – ich könnte es aktuell nicht wiedergeben. Die Worte gehen zum einen Ohr rein und zum anderen raus. Ich bin mittlerweile nicht einfach nur genervt. Ich bin wirklich nervös. Nicht nur deswegen, weil mein komplettes digitale Leben in diesem Gerät gerade im Koma liegt. Sondern weil ich auf einmal merke, wie abhängig ich davon geworden bin. Ich würde meinem Kommilitonen so gerne Fotos der letzten Berlinfahrt zeigen und kann es nicht. Ich will die nächste gemeinsame Fortbildung in meinen Kalender eintragen – wie denn? Eine Wegbeschreibung zu dem netten Restaurant in der Altstadt mit Google Maps erstellen – no way. Da mein Gegenüber – seinerseits auch Altphilologe – sich natürlich moderner Technik konsequent verweigert, hat er natürlich auch kein Kulturzugangsgerät dabei. Wir werden es the old-fashioined way machen müssen. Und nach dem Weg fragen.
    To cut a long story short: Das G4 hat in den frühen Modellen wohl einen Wackelkontakt, der diesen Bootloop auslöst. Ein ärgerlicher Fabrikationsfehler, der aber kostenlos behoben wird. Dennoch ärgerlich, weil ich jetzt   für die nächsten Tage digital kastriert durch die Gegend wandeln darf. Und selbst wenn ich mein G4 wieder bekomme, darf ich meine digitale Identität wieder von Neuem aufbauen. Denn ein Backup habe ich nie gemacht. Als ehemaliger Samsung Jünger habe ich mich über Jahre mit dem wankelmütigen Kies herumgeschlagen, bis ich irgendwann mal kapituliert habe. Vielleicht funktioniert das Sichern mit LG-Geräten etwas besser. Ich werde es herausfinden. Denn ein Backup ist das Erste, was ich machen werde, wenn ich mein G4 in den Händen halte. Auch bei Smartphones verhält es sich scheinbar  ähnlich wie bei den Tugenden der PC-Spieler: Save early, save often.

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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Spiel und Spaß mit Kindle-Zitaten und Evernote

    avatarEiner der großen Vorteile eines eReaders ist die schnelle Nutzbarmachung von Passagen für den Unterricht. Fand man vor 20 Jahren in seiner Lektüre eine im wahrsten Sinne des Wortes (be-)merkenswerte Passage, war das Vorgehen klar: Abtippen. Und das dauerte lange. Vor 10 Jahren ging das mit Scanner und OCR-Software wie dem Abbyy Finereader schon um einiges schneller. Aber auch hier war desöfteren händische Kosmetik gefragt, wenn Buchstaben oder ganze Wörter nicht erkannt wurden. Dass das Buch beim Auflegen auf den Scanner mehrmals gut durchgedrückt und verrenkt wurde, ist dem Gebrauchsleser egal. Dem Bibliophilen schossen aber ob einer solchen Vergewaltigung der beliebten Wälzer sofort Tränen in die Augen. 2015 habe ich nun auf Anregung eines älteren Artikels von Herbert Hertramph eine angepasste Version seiner Methode übernommen und ausgebaut, die blitzschnell funktioniert.
    Ein eReader wie Kindle speichert sämtliche Highlights und Kommentare, die man bei seiner Lektüre in einer Cloud, sodass man sie bei Bedarf wieder finden kann. Über die Seite kindle.amazon.com sind sämtliche Titel mit den darin getätigten Markierungen gespeichert und können auf Knopfdruck angezeigt werden.
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    Ein weiterer Klick öffnet die Seite zu den Zitaten im jeweiligen Werk in einem zusätzlichen Fenster.
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    Aktiviert man jetzt die Evernote Side Bar mit der Option “Artikel ohne Formatierung” werden sämtliche Zitate aus diesem einen Werk in einer Notiz in einem Evernote-Notebook gespeichert: Autor, Werk sowie numerisches Ordnen der Zitate und Verschlagwortung nimmt Evernote von alleine vor.
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    So habe ich über Monate eine richtige Zitatenbibliothek in Evernote, die ich bei Bedarf durchsuchen kann – Worterkennung sei dank.

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    Meine Zitat-Bibliothek in Evernote
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    Läuft… Oder?

    avatarIch kann mir vorstellen, dass ein paar von euch seit ein paar Wochen die Klassenanekdoten vermissen, die hier im Blog regelmäßig zu lesen waren. Ich wünschte, ich könnte euch ein paar neue lustige Geschichten erzählen. Oder etwas Verrücktes. Aber ich muss euch enttäuschen: dieses Jahr läuft es.
    Die Klassen verhalten sich mustergültig und sind hochmotiviert. Selbst die Mittelstufe ist brav und liefert bei den Schulaufgaben Top-Niveau. Lediglich die Fünfte stellte sich für ein paar Wochen als Mini-Sorgenkind heraus, weil sich nach den ersten Tests schon deutliche Leistungsunterschiede gezeigt hatten. Vor allem die Kinder mit Migrationshintergrund waren zwar hochkonzentriert bei der Sache, aber mit dem schriftlichen Fixieren völlig überfordert. Deutsche Schulen im Ausland garantieren noch lange nicht, dass die Schüler sich in der Sprache auch ausdrücken können. An vielen Schulen dort wird zwar Deutsch gesprochen, aber nicht geschrieben. Das Ergebnis: Krudeste Rechtschreibfehler und falsche oder gar nicht vorhandene Flexion von Substantiven. Viele der Sätze reihten die Nomen einfach im Nominativ aneinander. Was ein Kasus ist und wofür sie gut sind, verstanden die Schüler nicht. Zumindest bis jetzt. Dass die kleine Heleni aus Athen plötzlich Formen wie “den Senator” oder “der Senatoren” bilden kann, kommt nicht von ungefähr. Das liegt zu einem gewissen Teil auch an Latein, wo wir uns mit dem Flexionssystem intensivst auseinandersetzen.
    Ähnliches auch bei der Unterrichtsvorbereitung: Im Moment flutscht es einfach. 90% meiner Stunden muss ich lediglich mit einem Mausklick in meinen Unterrichtsordner in Evernote kopieren, inklusive Bilder, Arbeitsblätter und Stundenskizzen, die als Anhang an der Notiz drankleben – und das war’s. Gelegentlich muss ich noch etwas Feinschliff anbringen, aber das meiste geht erstaunlich schnell von der Hand. Oft ist die Vorbereitung nach gerade mal einer Stunde erledigt. Das schafft Platz: Man hat wieder Luft. Man hat wieder Zeit. Zeit zum Nachdenken, wie es weiter gehen soll. Vor allem beruflich.
    Interessanterweise hat Frau Henner zu genau derselben Zeit ähnliche Gedanken im Kopf. Diese innere Unruhe, sich mit der neu gewonnenen Zeit anders, mehr oder besser in den Schulbetrieb einbringen zu wollen, aber nicht so recht zu wissen, in welcher Hinsicht, ist bei mir ebenso spürbar. Nur wo? Die Funktionsstellen sind fest besetzt (im Gegensatz au Frau Henners Schule durch die Bank mit sehr fähigen Leuten). Außerdem ist eine Bewerbung darum in meinem Alter noch recht aussichtslos, weil das Dienstalter gerne mal als Trumpf ausgespielt wird. Und da wäre ich als noch relatives Greenhorn mit Mitte 30 wohl erstmal unterlegen. Was bleibt da noch? AKs? Fortbildungen geben? Schülerzeitung?
    Wie sieht’s denn bei euch aus, liebe jung gebliebenen alten Hasen 🙂 ? In welche Richtung seid ihr denn geschippert? Und wann?

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  • Technik

    Von Evernote-Gezwitscher

    avat_schielen_technikAch, das Netz! Voll mit gutem Bildmaterial, das man perfekt im Unterricht nutzen könnte – wenn man denn wüsste, wo man es abgelegt hat. Mal hat man nur den Link gesichert, mal liegt das Bild auf dem Speicher des Smartphones, mal auf der SD-Karte vom Tablet; Oder irgendeinem herrenlosen Verzeichnis auf dem PC, wo es unter 1000 anderen irgendwann verschwunden und vergessen ist.
    Der rettende Einfall zu dieser Misere kam mir, als  IFTTT in mein Leben trat: Warum diese ganzen Verzeichnisse nicht von der App so automatisieren lassen, dass sämtliches Material, das auf einem meiner Geräte abgelegt wird, von alleine in einem Notizbuch in Evernote landet? Gesagt, installiert, ausprobiert – und leider enttäuscht. Denn die Implementation von Evernote und IFTTT ist noch etwas rudimentär. Was im Evernote-Notizbuch landet, ist lediglich ein Link, der auf den Inhalt im Netz verweist. Wird Letzterer irgendwann gelöscht oder archiviert, ist das Material futsch.

    evernote-twitter
    Das Problem: Der Elefant zwitschert nicht selber, sondern trötet, dass Twitter etwas zwitschert…

    Es gibt aber tatsächlich einen Weg, das zu sichernde Material tatsächlich auch in Evernote gespeichert zu haben. Genauer gesagt, einen Umweg:
    wpevernote
    Die Verzeichnisse, in denen meine Bilder landen, sind nicht über IFTTT, sondern über Dropsync automatisiert. Landet also ein JPEG auf dem Smartphone, dem Tablet oder ein Screenshot auf meinem PC, werden die Daten in einem Verzeichnis in Dropbox gesichert. Dieses wiederum wird von Zapier bewacht, das jede Bilddatei, die in diesem Dropbox-Verzeichnis landet, in eine Evernote-Notiz packt und mit automatisiertem Tag und Schlagwort in ein vordefiniertes Notizbuch in Evernote überträgt. Vorausgesetzt man füttert das entsprechende Zapier-Rezept damit:
    skitchskitch

    Dank der dort integrierten Worterkennung in Bildern finde ich Karikaturen, Comics oder Cartoons dann in Windeseile. Supi!

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  • Technik,  Unterricht

    EZcast Pro – Teil 1

    avat_schielen_technik2015 stand ganz im Zeichen des digitalen Feintunings bei mir. Vor allem die eierlegende Wollmichsau beim kabellosen Streaming von Tablet zu Beamer war dabei immer ein zentrales Element. Wirklich zufrieden war ich aber mit den verschiedenen Geräten nie. Der Samsung Allshare Cast Dongle ist zwar sehr zuverlässig, benötigt aber mindestens zwei Kabel (Strom und HDMI) und ist nur mit markeneigenen Geräten kompatibel. Der EZCast ist in dieser Hinsicht zwar offener, benötigt aber wieder ein Kabel mit einer angehängten wLAN-Antenne, die das Ding aussehen lässt wie eine HighTech-Kaulquappe. Und nicht nur das. Durch die Schwere der Kabelstrippe ist es über die Monate mehrmals passiert, dass der Wurmfortsatz während des Betriebs einfach aus der Buchse des EZCast rausgerutscht ist. Damit brach im laufenden Unterricht die Übertragung einfach zusammen, und die Schülerschaft durfte sich am umfangreichen Schimpfwortvokabular des Herrn Mess erfreuen. Einfach ärgerlich!

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    Der EZCast mit der wLAN-Antenne, vulgariter Wurmfortsatz

    Tja, und dann empfahlen mir Christian Conradi und m4sp0 die Pro Version des EZCast (genauer gesagt den Tronsmart T2000) – zunächst war ich skeptisch. Einmal war das Gerät in deutschen Shops regulär überhaupt nicht zu kaufen. Zum anderen hatte der kleine Bruder schon diverse Zicken an den Tag gelegt. Sollte also der große Bruder der Pubertät entwachsen sein und zuverlässiger arbeiten? Dank gutem Zureden (und Weihnachtsgeld) hab ich mir das gute Stück dann doch kurzerhand bestellt, und durfte mich bereits nach zwei (2!!!) Tagen über ein Paket aus England freuen. Beim Auspacken musste ich erstmal schlucken.

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    Der Packungsinhalt

    Unboxing!

    Der EZCast Pro ist ein ganzes Stück größer als die Basis-Version. Ein GUTES ganzes Stück.

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    Was für ein Brocken!

    Aber das ist kein Wunder. Immerhin wurde in das Gehäuse alles reingestopft, was beim kleinen EZCast als Kaulquappenschwanz unästhetisch nach außen hing. Das bedeutet, dass bestenfalls KEIN (!) einziges Kabel aus dem Stick raushängt. Die Kehrseite der Medaille ist klar: Mit seinen 10,7 x 3,2 cm ist der EZCast Pro eventuell nicht für jedes Gerät geeignet. An Maschinen, an denen die Buchsen sehr nah beieinander liegen oder gar ins Gehäuse eingelassen sind, hat der Stick Probleme, seinen rechten Platz zu finden. Daher haben die Entwickler der Verpackung eine kleine HDMI-Verlängerung beigelegt, die man zwischen Buchse und Stick anbringen kann.

    Betriebsarten

    Der EZCast Pro lässt sich über zwei Möglichkeiten mit Strom versorgen. Im sog. USB-Modus, der durch einen 27. Dezember 2015 124418 MEZkleinen Schalter an der Seite aktiviert wird, bezieht der Stick den Strom über eine (oh Wunder!) USB-Buchse, die über ein mitgeliefertes Kabel angezapft und in den Stick geführt wird. Unterstützt der Beamer hingegen den MHL-Standard, kann der EZCast Pro direkt über die HDMI-Buchse mit Saft versorgt werden. In diesem Fall ist tatsächlich kein einziges Zusatzkabel notwendig. Da mein Acer Beamer über eine entsprechende Schnittstelle verfügt, kann ich stolz behaupten, dass das tatsächlich funktioniert. Einfach einstecken, Beamer hochfahren, die LED-Anzeige abwarten, die den Stick als betriebsbereit kennzeichnet, fertig.

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    MHL versorgt den EZCast Pro ohne zusätzlichen Kabel mit Strom

    Die Menüführung des EZCast Pro ist wie üblich über eine separate App (aber nicht zwingend!) möglich, die der des kleinen Bruders recht ähnlich ist. Allerdings war ich zu Beginn etwas verwundert, dass gewisse Modi des kleinen Bruders in den Einstellungen der Vergangenheit angehören. Was ich schmerzlich vermisst habe, ist der EZMirror + AP Modus, in dem der Stick ein zeitlich nicht begrenztes wLAN-Netz aufspannt, sodass ich mich mit dem Tablet während des Unterrichts zu jedem Zeitpunkt problemlos ein- oder auswählen konnte. Das ist im EZ Mirror + Timer jetzt nur noch für ca. 2 Minuten möglich, bevor der EZCast Pro das Netz wieder zumacht. Will ich also schnell mal was in der Stunde vom Tablet auf den Beamer projizieren, müssen die beiden Geräte seit Stundenbeginn verbunden sein. Vorübergehendes Trennen um Akku zu sparen, geht leider nicht mehr so einfach.

    Praxistest im Unterricht

    Ein erster Boot-Test fiel schon mal sehr positiv aus. Nicht nur, dass der EZCast Pro die Verbindung zum Tablet sehr zuverlässig aufbaut. Er geht dabei auch noch recht flott vor.
    Hier ein Vergleichsvideo, in dem die Zeit des Hochbootens mit den bisherigen Dongles gestoppt ist, die ich derzeit mein Eigen nenne:

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Wie auch beim kleinen Bruder ist die eigentliche App des EZCast Pro im Alltag für mich recht uninteressant. Screen Mirroring lässt sich auch regulär über das Top-Down-Menü der Schnellstartleiste in Android aktivieren. Abhängig von der jeweils genutzten Systemversion heißt der Menüpunkt dann entweder Screen Mirroring oder Miracast26. Dezember 2015 202121 MEZDiese Funktion ist für mich Dreh- und Angelpunkt meines digitalen Unterrichts. Und der funktioniert so, wie er soll: Nämlich absolut zuverlässig. Und das auf jedem Gerät. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn der Samsung Dongle verweigert (selbstverständlich) die Arbeit mit meinem LG G4, der alte EZCast arbeitet mit Samsung Tablet wie auch mit dem Smartphone zusammen, bricht aber gerne mal zusammen. Vor allem beim G4 war die Verbindung ein echtes Glücksspiel. Permanent kam es zu eingefrorenen Bildern, Artefakten oder Fehlermeldungen. So etwas könnte ich nie im Unterricht einsetzen, ohne dabei keinen Blutdruck von 180 zu haben.  Von daher ist der EZCast Pro echter Seelenbalsam, da er seine Vorgänger in der Grundausstattung schon mal deutlich überflügelt.
    Seine Spezialfunktionen schau ich mir über die nächsten Wochen an. Ich bin gespannt!

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