• Alltag,  Prüfungen,  Unterricht

    Über "Hand aufs Herz"

    Wenn es bei den #edupnx mal zu meinem “Hand aufs Herz”-Thema kommen sollte – so nennen wir Aspekte im Schulalltag, mit denen wir bei aller Professionalität nur suboptimal zurecht kommen – dann hätte mein Versagen einen Namen: Meine diesjährige Abiturklasse. Wir passen irgendwie nicht zusammen. Die versprengten Kursteilnehmer sind ein Sammelsurium an Charakteren, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Ein kleiner Teil ist immer da und arbeitet so, wie ich es von kommenden Abiturienten erwarten würde. Der Großteil aber bringt mich regelmäßig auf die Palme. Angefangen bei den hohen Fehltagen und die Erwartungshaltung, dass ich ihnen bei Rückkehr aus dem vermeintlichen Krankenstand noch einmal alles auf dem Silbertablett durchkaue, hin zu katastrophalen, proletenhaften Umgangsformen bis zur nicht vorhandenen Hausaufgabenmoral kann ich mit knapp 90% dieses Kurses einfach nichts anfangen. Umgekehrt erwarten sie von mir ein riesiges Methodenfeuerwerk, in dem ich sämtliche Register ziehen soll. Das funktioniert in der Regel ganz gut, aber wehe ich nehme zur Abwechslung mal das reguläre Schulbuch in die Hand. Dann wird lamentiert: Zu langweilig, zu alt, zu irrelevant. Dann vergreift sich einer im Ton, darauf vergreife ich mich im Ton, lasse mich auf die emotionale Ebene ein, tobe ein paar Minuten herum und schmeiße, wenn mir dann noch jemand blöd kommt, ihn im schlimmsten Fall aus dem Unterricht. Bei Abfragen und anderer Notengebung eskaliert es auch regelmäßig: Sämtliche Leistungsnachweis sind für die meisten grundsätzlich ein Angriff auf die Menschenwürde. Wenn ich aus meinem Rudel bestimmte Schüler ausfragen will, geht es gleich los mit “Sie wollen mir nur eine schlechte Note reinwürgen” oder “ich war aber gestern lange beim Zahnarzt” oder – kein Witz – “Sie dürfen mich nicht abfragen. Ich war gestern saufen.” (O-Ton). Aber ich ziehe mein Programm durch. Ich mache es aber schon lange nur noch für die 10% des Kurses. Der Rest ist mir leider Gottes egal geworden und fällt nur durch Abwesenheit oder Herumgestoffel auf. So auch letzte Woche, als ich die Schülern explizit noch einmal darauf hingewiesen habe, dass ich zur aktuellen Grammatik und dem Wortschatz noch einen Test schreiben würde.
    One Word: Ausnahmezustand. Unfair! (so kurz vor Notenschluss) Unmenschlich! (weil ich einen Test ansage, den ich auch einfach ohne jegliche Ankündigung steigen lassen dürfte) Die ganze Schublade an pubertärem Blabla wurde mir von meiner Stoffelfraktion entgegen gebracht. So schwer es war, ich hab es ignoriert, weitergemacht, das Gemuffel verstummte.
    Es kommt die nächste Stunde. Die Stunde vor dem Test, in der ich nochmal üben wollte. Wortschatz, Grammatik, Übungen, um die Leute nochmal fit zu machen. Nur ist kaum jemand da. Von den 13 Kursteilnehmern sind 3 da. Alle anderen fehlen. Aus Angst, heute könnte der besagte Test stattfinden, der ihnen die Note versaut. Im ersten Moment bin ich stinksauer, aber das an den Leuten auslassen, die sich loyal in den Kurs gesetzt haben, bringt ja auch nichts. Also entscheide ich mich für eine Retourkutsche. In der nächsten Stunde. Im Test.
    Den kommenden Montag sitzen sie wieder alle da. In voller Besetzung. Und mit süffisantem Grinsen im Gesicht. Sie wissen, dass sie letzte Stunde gefehlt haben und den Test nicht mitschreiben müssen, wenn ich ihn stattfinden lasse (ist in Bayern in der Regel so). Ganz im Gegensatz zu den drei armen Hascherln, die ran müssen. Und die protestieren natürlich im ersten Augenblick. Als die einzigen, die immer in der ersten Reihe sitzen, werden sie jetzt auch noch mit einem Test abgewatscht und gestraft. Glauben Sie. Bis sie den Test sehen. Den habe ich nämlich so billig wie nur möglich gehalten. Der Cloze-Test im Wortschatzteil gibt die Lösung geradezu auf dem Präsentierteller vor, weil ich exakt immer nur einen Buchstaben ausgelassen habe. Items wie cooperatio_ oder glob_lisation sind quasi mit verbundenen Augen zu erraten. Auch die Grammatik ist auf absolut basalem Niveau gehalten und geht nicht über den Erwartungshorizont der achten Klasse hinaus. Das merken meine drei Leutchen erst mit der Zeit. Und lächeln breit vor sich hin. Der Test ist für meine Treuesten ein absolutes Geschenk. Hier keine volle Punktzahl abzusahnen ist quasi unmöglich. Den Blaumachern hingegen ist das süffisante Grinsen komplett aus dem Gesicht gewichen. Sie sind mir auf den Leim gegangen. Und das können sie nicht ertragen. Schon während des Tests regt sich Widerstand. Ob sie die Prüfung denn nicht trotzdem zählen lassen können, wollen sie wissen. Ich setze mein größtes Engelsgesicht auf und meine nur: “Das geht leider nicht. Ihr wart ja letzte Stunde krank und ich kann nicht verantworten, dass aufgrund eures Gesundheitszustandes eure Leistungen in Mitleidenschaft gezogen werden.” Die Stoffelfraktion gibt sich zähneknirschend geschlagen und vergräbt sich wieder in die Prüfung, die sie leichtfertig verspielt haben. Nur der Anführer hält Blickkontakt zu mir und nickt mir anerkennend zu: “Well played, sir.”
    Und es ward Ruhe im Karton.

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  • Allgemeines,  Alltag

    Vom Brennen

    Bob meinte in seinem aktuellen Podcast des Referendarsflüsterers, dass in unserem Job auf Dauer nur die bestehen können, die dafür brennen. Die mit Leidenschaft an ihre Fächer gehen und ihre Begeisterung dafür an die kommende Generation weitergeben wollen. In dieser Hinsicht sehe ich mich absolut in meinem Traumberuf. Ich brenne für meine Fächer, ich brenne für meine Schule, ich brenne für die Arbeit mit den Jugendlichen. Aber ich brenne zu viel. Und ich habe Angst auszubrennen.
    Ich habe schon mehrmals im Blog darauf Bezug genommen, mich regelmäßig dazu geäußert, wie wichtig ist, Zeit für sich selbst zu nehmen. Den Job mal den Job sein zu lassen. Aber bei mehr als einem hehren Vorsatz bleibt es bei mir irgendwie selten. Ich hab haufenweise Fortbildungen besucht, die zum Thema Zeitmanagement wichtige und richtige Tipps geben. Mit tollen Vorlagen und Beispielen, wie man am besten die Balance hält. Wie man nicht im Alltag des Systems Schule untergeht. Alles toll. Aber irgendwo umsonst. Die alten Gewohnheiten sitzen bei mir zu tief. Und plötzlich findet man sich wieder bis Mitternacht am Schreibtisch sitzen und stellt sich dieselbe Frage: Kann es das sein?
    Was ist das Problem? Ich stelle mit einer Mischung auf Zufriedenheit und Schrecken fest, dass nach all den Jahren das Kerngeschäft – das Unterrichten – bei mir fast schon nebenher läuft. Meine Stunden sind gut vorbereitet, digital archiviert und laufen zu einem großen Teil in den Klassen. Ab und an muss ich mal aktualisieren, weil die untertitelte Antrittsrede eines Barack Obama im Jahre 2017 in der Oberstufe keinen mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Aber ich muss nirgendwo mehr bei 0 anfangen. Es sind diese ganzen Mini-Jobs, die sich im Laufe der Jahre in der Schule anhäufen und Zeit sowie Nachmittage beanspruchen. Ich bin Klassleiter, ich bin Verbindungslehrer, ich bin im Lehrerchor, ich bin in einem Team zur Schulentwicklung, ich betreue die Klassenfahrt der Oberstufe, ich bin im Personalrat. Alles Arbeiten, die mir eigentlich Spaß machen und auch wichtig sind, aber in ihrer Summe viel Zeit und Energie rauben. Und wenn ich ganz pessimistisch bin: Für mein berufliches Weiterkommen bringen mir diese ganzen Arbeiten im Grunde kaum mehr als einen anerkennenden Klopfer auf die Schulter. Ich brenne an so vielen Stellen.
    In der Freizeit sieht es nicht anders aus. Ich liebe, was ich abseits von Schule mache. Aber ich will alles auf einmal: Ich will zwei Mal die Woche Sport, ich will Musik machen, ich will ein Sozialleben haben, ich will mein Spanisch aufbauen, mein Französisch verbessern, ich will den Blog am Leben halten, neue Methoden und Technik ausprobieren – und plötzlich hab ich so viel zu tun, dass es 0 entspannt. Ich brenne. Wie in der Schule. Aber nicht auf eine gesunde Weise. Ich lodere. Wie ein Flächenbrand.
    Ich bewundere die Kollegen, die diesen Spagat scheinbar spielerisch hinbekommen. Unterricht hier, Fachbetreuer dort, Prüfung an der Uni abgenommen, AK Irgendwas, nebenher eine Familie mit zwei Kindern ernähren, einen Podcast betreiben, die deutschsprachigen Landen regelmäßig für educamps zu bereisen. Wie schafft ihr das bloß? Ich hab auch nach all den Jahren keine Antwort darauf. Vielleicht habt ja ihr eine, die ihr mir in den Kommentaren mitteilen wollt… Die ersten Kollegen haben auch bereits bei Twitter geantwortet.

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  • Allgemeines,  Alltag,  Buch,  Prüfungen,  Technik,  Unterricht

    Von Arbeitsblättern mit Format

    Wenn es auf diesem Blog einen Award für den oberflächlichsten Artikel überhaupt geben sollte, dann wäre dieser hier ein heißer Anwärter. Denn dieses Mal geht es ausschließlich ums Aussehen. Nämlich dem von Arbeitsblättern. Ich weiß, ich weiß, never judge a book by its cover, aber wie soll man ein Arbeitsblatt ernst nehmen, das vom Layout aussieht wie aus  Krusty’s Playhouse?
    Wenn man so all die Arbeitsblätter in der Schule vor seinem geistigen Auge Revue passieren lässt, muss ich schon eingestehen, dass es doch einige Kreationen gab, mit denen das Lernen nicht wirklich leichter wurde bzw. völlig unmöglich war; zum Beispiel die guten alten Blaupausen, mit denen ich noch bis Mitte der 90er als Schüler gequält wurde. Die Dinger waren auf mausgraues, seltsam glatt-glibberiges Papier gefertigt, auf das die Schreibmaschinenseite in blauen Buchstaben aufgedruckt wurde. Und das in der Regel entweder schief oder so verrückt, dass Buchstaben, Sätze, ja teilweise ganze Absätze fehlten. Oder die orgiastischen Schriftart-Experimente, als die PCs auf Lehrerschreibtischen Einzug hielten. Jede Überschrift in einem neuen Font oder gar Wordart in Bögen, Schlangenlinien, mehrfarbig, gespiegelt, geschraubt und darunter am besten ein Fließtext in Comic Sans. Das Worst Case Scenario, das wir sogar von Dozenten im Studium noch so präsentiert bekommen haben.
    Zum Glück hatte ich im Referendariat einen ganz wunderbaren Seminarlehrer, der uns in dieser Hinsicht schnell den Kopf zurecht gerückt hat: Das Arbeitsblatt ist die Visitenkarte eines Lehrers. Das Layout sollte in sich stimmig, schlicht und erkennbar sein. Ein Blick darauf und es ist klar: Das ist von Herrn/Frau Sowieso. Und darauf habe ich spätestens ab dem Zweigschuleinsatz geachtet. Mein Layout für Arbeitsblätter ist seitdem immer dasselbe. Und das erleichtert auch das Erstellen von neuen Arbeitsblättern ungemein.

    Die Qual der Wahl

    Das Auffinden von geeigneten Schriftarten ist eine sehr individuelle Sache, in die man auch Unmenge an Zeit versenken kann. Es geht ja nicht nur darum, schöne Fonts zu finden, sondern auch um das Zusammenspiel. Bilden die Schriftarten im Layout eine Einheit oder nicht? Zum Glück gibt es mittlerweile eine große Menge an Seiten im Netz, die bei der Suche entweder wertvolle Tipps geben oder sogar in ihren Augen gelungene Font-Ensembles vorstellen, von denen man sich inspirieren und im besten Fall sogar klauen kann, um sie für sich zu nutzen. Ich persönlich kann die Ensembles von canva sehr empfehlen, mit dem ich schon seit langer Zeit arbeite, wenn es um das Gestalten von Plakaten oder Flyern geht. Unter Layout und Text findet man dort verschiedene Zusammenstellungen von Schriftarten, die gut zusammenpassen.

    canva.com hat ein gutes Auge für schöne Fonts

    Diese Schriftarten lassen sich in der Regel auch im Netz als Font-Datei finden, installieren und künftig auch in eigenen Schriftdokumenten verwenden. Dass diese Zusammenstellungen selten mehr als drei Fonts beinhalten, ist gewollt. Denn zu viele Schriftstile zerschlagen den optischen Eindruck in Windeseile. Ich persönlich habe mir angewöhnt, für meine Arbeitsblätter immer ein Ensemble aus drei Schriften zu nutzen. Für die Kopfzeile, für die Überschrift und schließlich für den Fließtext mit der eigentlichen Information.

    meine verwendeten Fonts in Arbeitsblättern

    Handarbeit mit Formatvorlagen

    Diese Schriftarten speichere ich mir als Formatvorlage in einem Template, die Grundlage eines jeden Arbeitsblattes ist. In einem Fenster (Standardmäßig an der rechten Seite des Bildschirms oder unter “Eigenschaften” auf dem Icon oben rechts abrufbar) ist dort genau festgelegt, welche Schriftart, Größe, Farbe und Zeilenabstand genutzt werden soll, wenn ich im Dokument einen Text als Titel, als Fließtext oder Zwischenüberschrift definiere. Diese Vorlagen kann man sowohl bei Word als auch bei Open Office entweder neu definieren oder bestehende anpassen. Ich habe mich irgendwann für letzteres entschieden, damit die Anzahl der Formatvorlagen innerhalb eines Dokumentes übersichtlich bleibt.

    Über den markieren Button kann man sämtliche Parameter einer Vorlage neu definieren. Im Bild die Formatvorlage für Zitate in einem Dokument

    Formatvorlagen, die ich nicht benötige, wie zum Beispiel verschiedene Entwürfe für Überschriften (Open Office hat in der Standard-Vorlage bis zu zehn Formate für Überschriften) lösche ich oder verberge ich, soweit es die Textverarbeitung zulässt.

    Ungewollte Formatvorlagen kann man in der Regel mit einem Rechtsklick aus der Liste verschwinden lassen.

    Mein Template ist im Vergleich zu dem Standard-Template deutlich verschlankt und beinhaltet lediglich  Formatvorlagen für Kopfzeile, Fußzeile, Fußnote, Überschrift, Zwischenüberschrift und schließlich den Fließtext. Wer viel mit Abbildungen arbeitet, kann ebenso auch Vorlagen für Bildunterschriften hinzufügen. Ist man mit der fertigen Vorlage zufrieden, wird das Dokument einfach als Vorlage abgespeichert und ist ab jetzt jeder Zeit unter Vorlagen abrufbar (in Libre Office unter “Datei > Neu > Vorlage…”). Voilà!
    Wenn jemand hier noch ein paar nützliche Tipps zur Erstellung von Arbeitsblättern mit Hilfe von Formatvorlagen hat – seien es praktische Erfahrungen oder Literaturtipps in Form von Webseiten oder Büchern -, darf er/sie sich gerne in den Kommentaren verewigen.

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  • Allgemeines,  Alltag,  Prüfungen

    Übers Reinemachen am Schuljahresende

    Et iam finis erat! Die Ferien stehen auf einmal vor der Tür. Dieses Jahr habe ich es gar nicht so richtig bemerkt. Denn entgegen der öffentlichen Meinung passiert am Ende des Schuljahres definitiv mehr als “nichts”. Neben dem regulären Unterricht – oder dem, was nach Notenschluss und Bücherabgabe von Unterricht übrig bleibt – hatte ich die große Ehre, in einer Klassenkonferenz mehr über die Gesamtnoten der Kinder zu hören, sie in der Jahreskonferenz von sechs Stunden dingfest zu machen, die Zeugnisse meiner Klasse nachzurechnen, jedes Zeugnis meiner Schüler mit einem Text zu Verhalten und Mitarbeit zu versehen, Zeugnisse auszudrucken, Zeugnisse zu kollationieren, zu unterschreiben, mit meinem zweiten Klassleiter nochmal auf Fehler zu checken, den Wandertag zu organisieren und durchzuführen, den Museumstag zu organisieren und durchzuführen, eines meiner Projekte für den Projekttag zu organisieren und durchzuführen, mich beim Abischerz zum Affen machen zu dürfen, das W-Seminar Kunst über das Wochenende nach Venedig begleiten zu dürfen, beim Sommerfest den Eltern Rede und Antwort zu stehen, mehrere Proben des Lehrerchors zum Abschlussgottesdienst zu unternehmen, den Kindern die Zeugnisse auszugeben, kleine Geschenke der Schüler und Eltern entgegenzunehmen, mit der Klasse sämtliche Tische und Stühle aus dem Zimmer zur Endreinigung auf den Gang zu tragen und nun erleichtert und mit einem tiefen Seufzer das Klassenzimmer abzusperren. Bleibt mir letztendlich nur noch eine letzte Tat – und das ist eine ganz besondere, auf die ich mich jedes Jahr freue. Alte Akten vernichten 🙂
    Hier in Bayern sind Lehrerinnen und Lehrer dazu angehalten, so genannte kleine Leistungsnachweise (wir nennen sie Stegreifaufgaben oder Extemporalien – vulgariter: Exen) für bis zu zwei Jahre aufzuheben. Unter anderem auch in unseren eigenen vier Wänden. Umso lieber gebe ich meine von Papieren belegten Quadratmeter gerne am Ende eines Schuljahres wieder frei. Nämlich an mich.
    Um dabei nicht aus Versehen gewisse Tests zu früh zu entsorgen, habe ich mir angewöhnt, meine Tests in Boxen im Arbeitszimmer aufzubewahren. Jede der drei Boxen steht für ein Schuljahr und “rotiert”. Das bedeutet, dass ich die erste Box zu Beginn eines Jahres an die rechte Seite stelle und dort alle Tests stopfe, die im Laufe dieses Schuljahres zurückbekomme. Am Ende des Schuljahres rutscht dieses Box in die Mitte, um der leeren Box für das nächste Schuljahr rechts Platz zu machen. Kommt die Box dann zum Ende des zweiten Schuljahres ganz nach links, sind die zwei Schuljahre abgelaufen, und es kann mit dem Reinemachen losgehen.

    Mein Aktenkarussell

    Der Inhalt dieser Box landet dann im schulischen Schredder. Und nach 27 Minuten ist aus diesem Packen
    das hier das geworden. Zwei Mülltüten mit schönstem Altphilologen-Konfetti.
    Ich habe mir angewohnt, dieses Ritual möglichst bald am Ende vom Schuljahr durchzuführen und nicht damit bis zum Beginn des neuen zu warten. Zu groß ist die “Gefahr”, diesen Schritt dann als Zusatzbelastung zum neuen Schuljahr zu sehen und mit buchstäblichen Altlasten loszustarten. Wenn ich die Entsorgung gleich an den letzten Schultag stelle, hat das etwas Befreiendes, etwas Katharsisches, und ich kann mit 7 Kilo weniger in die Ferien starten.

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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Mein Hardware Setup 2016/17

    Da sich mal wieder die Fragen im Blog häufen, ob sich an meinem Technik-Setup etwas geändert hat, habe ich mich mal kurz zusammengesetzt, um über meine neuen-alten treuen Wegbegleiter zu sinnieren, mit denen ich täglich durch die Gänge unserer Schule stapfe. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich das eine oder andere getan, vieles ist aber auch absolut gleich geblieben – schon mal ein gutes Omen. 

    Das aktuelle Setup 2016/2017
    • Samsung Galaxy Note 8.0: Kaum zu glauben, dass das kleine Stift-Tablet im Oktober seit nunmehr vier Jahren mit mir tagtäglich auf Reisen geht und im Unterricht täglich 6-7 Zeitstunden präsentiert, abspielt, streamt, abspeichert, malt und dabei noch immer kein einziges Mal nennenswert kapituliert hat. Keine der Apps ist dem Tablet zu umfangreich oder zu rechenintensiv, der Akku hält nach wie vor knapp zwei Tage durch und die Geschwindigkeit passt für mich. Ich werde ein paar große Tränen vergießen, wenn das Note 8.0 das Zeitliche segnen sollte, weil Samsung bis heute keinen nennenswerten Nachfolger auf den Markt gebracht hat. Die stylus-fähigen Modelle wurden in die Tab S3-Serie verbannt, wo sie mehr als das Doppelte kosten als das Note 8.0 zu Hochzeiten. Schade…
    • Acer K-137: Auch schon seit fast zwei Jahren im Einsatz und bis heute ohne nennenswerte Probleme im Unterricht dabei. Sogar ein paar Stürze vom Pult hat die kleine Funzel hinnehmen müssen, die ihr aber nicht nennenswert geschadet haben. Von ein paar Macken an den Rändern mal abgesehen. Bis heute habe ich auch keinen LED-Beamer entdecken können, der eine ähnliche Lumen-Zahl bei so einem Preis zustande bekäme. Vielleicht habe ich aber auch noch nicht genug geschaut 🙂
    • EZCast Pro: Fast genauso lange wie der Beamer bei mir in der Tasche und von all den Streaming-Sticks, die ich bis jetzt im Einsatz hatte, mit Abstand der verlässlichste! Sogar der Dongle von Samsung hat deutlich mehr Abstürze oder Stotterer zu verzeichnen als das kleine Streaming-Wunder aus Fernost. Die Zusatzfeatures sind eine nette Dreingabe, aber für mich definitiv nicht ausschlaggebend. Viel wichtiger sind mir die Verlässlichkeit und die Möglichkeit, das gute Ding direkt mit dem Beamer zu verbinden, ohne auch nur ein einziges Kabel dafür zu benötigen!
    • Bamboo Stylus Feel: So nett das Note 8.0 auch ist, aber der Stylus war – was die Haptik anbelangt – eine Katastrophe. Permanent hatte man beim Schreiben das Gefühl, einen Zahnstocher in der Hand zu haben. Auch die größere Standalone-Version von Samsung war nicht nennenswert besser. Das Ding sieht zwar wie ein Stift aus, ist aber viel zu leicht. Der Stylus Feel von Bamboo ist da genau richtig. Ein schönes Gewicht, ein schönes Design. So was nehme ich zum Arbeiten gerne in die Hand.

    Man sieht: so richtig viel auf dem Gebiet hat sich nicht getan. Und das ist gut so. Die Langlebigkeit der Komponenten spricht definitiv für ihre Qualität. Ich habe nach langem Ausprobieren endlich ein Hardware Setup, mit dem ich restlos zufrieden bin. Hier zum Vergleich mal die Setups der letzten Jahre:

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  • Alltag,  Uncategorized,  Unterricht

    Schulaufgabenyoga

    avatarFür einige meiner Kollegen ist das Abhalten von Schulaufgaben eine Wohltat in einem hektischen Schultag. 45, bestenfalls sogar 90 Minuten kann man die Schüler ungestört arbeiten lassen, während man selber ein bisschen zur Ruhe kommt und durchschnauft. Ich hasse diese Zeiten. Ich würde so gerne in dieser Zeit etwas Produktives machen, vielleicht etwas wegarbeiten, aber das kann man sich vollkommen abschminken. Immerhin hockt man vor 30 Herren und Damen, von denen einige nur allzu gerne einen Blick zum Nachbarn riskieren möchten. Hilft also nix, man muss mit Argusaugen über seine Schäfchen wachen. Oder zumindest so tun. Denn früher oder später packt mich dann doch der Lagerkoller und meine Professionalität verabschiedet sich ins Wochenende. Hier mal eine beispielhafte Aufstellung von Aktivitäten während 90 Minuten Oberstufenklausur, die irgendwann eskalieren:

    • Schülerbögen austeilen und beschriften lassen
    • Angabe der Schulaufgabe ausgeben
    • Mít Schülern eventuelle Fragen klären
    • um absolute Ruhe bitten
    • Arbeitszeit verkünden
    • Viel Erfolg wünschen
    • Hinsetzen
    • Schülerschaft scannen
    • aus dem Fenster blicken
    • Schülerschaft scannen
    • Weihnachtsgeschenke überdenken
    • Schülerschaft scannen
    • Nachmittag mit Korrekturen im Kopf vorskizzieren
    • Laut aufseufzen
    • Schülerschaft scannen
    • Auf und ab gehen
    • Schülerschaft scannen
    • Schüler 1 wegen Spickversuchs ermahnen
    • Der Schnuffelnase in der 3. Reihe mit väterlich-sorgenvollem Blick ein Taschentuch reichen
    • Restzeit durchsagen
    • Auf und ab gehen
    • Schülerin 2 wegen Spickversuchs ermahnen
    • Hinsetzen
    • Schülerschaft scannen
    • Schüler 3 wegen raschelnden Pausenbrotpapiers genervt mit den Augen fixieren
    • Blickduell mit Schüler 3 initiieren
    • Blickduell gewinnen: Schüler 3 packt mit hängenden Schultern sein Essen weg
    • Schülerschaft scannen
    • Aufseufzen
    • Gelangweilt die Tafel nass wischen
    • Hinsetzen
    • Aufstehen
    • Schülerschaft scannen
    • Schüler 4 von der Seite anreden, weil er absichtlich seinen Nachbarn stört und ihm ständig mit der Hand über das Gesicht fährt
    • Zusatzblätter austeilen
    • Restblätter durchzählen
    • Schüler 4 erneut blöd anreden, weil er den Nachbarn stört
    • Blickduell mit Schüler 4 beginnen
    • Blickduell gewinnen
    • Schülerschaft scannen
    • Arbeitszeit durchgeben
    • Durch die Klasse gehen
    • Schüler 4 durch das Werfen des Tafelschwammes von erneutem Störversuch abhalten
    • Blickduell mit Schüler 4 gewinnen
    • Zur Tafel drehen und merken, wie Schüler 4 wieder ärgern möchte.
    • Hinsetzen
    • Racheplan an Schüler 4 planen
    • Aufstehen
    • Schüler 4 mit dem Klassenbesen traktieren
    • Schüler 4 mit dem Klassenbesen über die Angabe wischen
    • Zwischenfrage beantworten
    • Arbeitszeit durchgeben
    • Schülerschaft scannen
    • Aufstehen
    • Zusatzblätter austeilen
    • Schüler 4 mit dem Klassenbesen über die Kleidung streichen
    • Arbeitszeit durchgeben
    • Schüler 4 wortlos das Lexikon zuklappen, damit er nicht mehr nachschlagen kann.
    • Arbeitszeit durchgeben
    • Neben Schüler 4 wortlos stehen bleiben und ihn durchdringend anblicken.
    • Letzte Arbeitsminuten durchgeben
    • Blickduell mit Schüler 4 beginnen und gewinnen
    • Arbeiten einsammeln
    • Schüler 4 die Arbeit als erstes aus den Fingern reißen
    • Klasse entlassen

    Disclaimer: Im Verlauf der Schulaufgabe ist kein Schüler 4 zu Schaden gekommen. Ich kenne ihn seit der fünften Klasse und er ist genau wie in der Oberstufe das, was man früher einen kleinen Unhold nannte. Eine solche Behandlung wird ihn nicht von der Top-Leistung abbringen, die er trotz seiner Streiche über die Jahre gebracht hat.

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  • Allgemeines,  Alltag

    Von Vorwehen zum Wandertag

    avat_wut-150x150Für Außenstehende mag es vielleicht so scheinen, als beginne für Lehrer die Ferienzeit schon einen Monat vor Schuljahresende. Die Noten sind gemacht, da machen die doch auch keinen Unterricht mehr, sondern liegen nur noch in der Sonne. Kundige und Leidensgenossen kennen allerdings die harsche Realität. Denn in den letzten vier Wochen darf das Lehrpersonal einiges mehr tun als nur vor Schülern oder am Schreibtisch sitzen. Er darf repräsentieren, organisieren, führen, in Konferenzen schwitzen, abstimmen und – ganz beliebt – den alljährlichen Wandertag koordinieren. Letzteres hat dieses Jahr besonders viel Freude bereitet. Nicht. Aber alles von Beginn:
    Ich habe meine Klasse jetzt volle zwei Jahre begleitet. In Bayern ist es üblich, dass nach so einer langen Zeit eine “Beziehungspause” erfolgt, sodass nächstes Jahr jemand anders in den Genuss meiner Putzis kommen wird. Um unsere zwei Jahre zu einem gelungenen Abschied zu führen, haben wir uns zum diesjährigen Wandertag ein ganz besonderes Reiseziel gesetzt: Es verschlägt uns ins Allgäu auf eine Sommerrodelbahn. Um dort hinzugelangen, sollte uns die deutsche Bahn chauffieren. Und damit ging der Ärger los. Knapp drei Wochen vorher habe ich bei der Bahn angerufen, um unterschiedliche Finanzierungsmodelle durchrechnen zu lassen. Nehmen wir einen Gruppentarif? Oder gleich das Bayernticket? Als ich darum bitte mir die unterschiedlichen Möglichkeiten per eMail zuzuschicken, bekomme ich erst einmal eine Absage: Das sei aus technischen Gründen nicht möglich, man könne mir die Möglichkeiten aber diktieren und ich solle wieder anrufen, wenn sich die Klasse und ich auf ein entsprechendes Modell geeinigt hätten. Etwas verwundert lege ich auf und künde meinen Schützlingen nur zwei Zeitstunden später, was Sache ist. Als wir uns geeinigt haben, rufe ich erneut an, in der Hoffnung, die Tickets gleich buchen zu können. Mais non. Ich bekomme erklärt, dass ich telefonisch die Gruppe für die Fahrt lediglich anmelden könne. Kaufen müsste ich die Tickets am Bahnhof oder an einem Automaten. Viel besser noch: Da wir unterwegs einmal umsteigen müssen, hocken wir für die letzten Stationen im Zug eines privaten Unternehmens (dem ALX) – da müsste ich noch einmal gesondert anrufen, um auch dort die Fahrt mit meiner Klasse anzumelden. Sie selber könnten das nicht telefonisch machen, aber man gibt mir eine Nummer unter der ich das selbst erledigen könne. Etwas irritiert schreibe ich mit, rufe nun dort an, um – wie mir gesagt wurde – meine Fahrt anzumelden. Aber ich bekomme gesagt, dass das telefonisch nicht möglich sei. Ich solle die Fahrt und sämtliche Details in einer eMail an das Unternehmen richten.
    Dieses Hin und Her hat mich ernsthaft fast zwei Zeitstunden gekostet. Für die Anmeldung einer Gruppe für eine Bahnfahrt. Die Anmeldung wohlgemerkt. Denn von einer Zusage sind wir noch weit entfernt. Es kann sein, dass uns ein Betreiber die Fahrt verweigert, da der Zug schon ausgebucht ist. In diesem Fall bekomme ich wieder eine eMail, auf die ich dann bestimmt wieder nicht telefonisch, sondern per eMail-Antwort oder bestenfalls überhaupt nicht mehr antworten soll.
    Im Unterricht oder am Schreibtisch sitzen macht da deutlich mehr Spaß.
    GRR!

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  • Allgemeines,  Alltag,  Unterricht

    Blogparade: Nur kein Stress!

    avat_traurigDieses Jahr ist irgendwas im Busch. Vielleicht merkt man es an den Blogartikeln, die hier nicht mehr in jener Regelmäßigkeit auftauchen, in der sie es früher taten. Vielleicht am Ton, in dem sie geschrieben sind. Ich geb’s zu: Ich hänge dieses Jahr ein bisschen durch. Und damit stehe ich wohl auch nicht alleine. Sowohl beim #EDchatDE als auch unter Twitterkolleginnen und -kollegen ist “Stressreduktion” ein Top-Thema.
    Ein kleiner Tweet von @LeAuLei brachte eine kleine Lawine ins Rollen – und letztlich auch die Idee zu einer Blogparade: Welche Bereiche in eurem Lehrerleben sind bei euch frustgeprägt, und wie werdet ihr dieses Chaos wieder Herr? Damit greifen wir die Diskussion auf, die wir schon im #EDchatDE begonnen hatten, allerdings auf eine deutlich intensivere und persönlichere Weise.
    Alle Blog-Lehrer/-innen (und alle, die mitreden wollen), die sich angesprochen fühlen und gerne ihre Coping-Strategien weitergeben möchten, können mitmachen. Ausgehend von zwei Leitfragen aus dem #EDchatDE darf jede/r einen Artikel zu dem Thema verfassen und auf den eigenen Blog stellen. Dieser wird, sobald ihr mir Bescheid gebt, in diesem Leitartikel zum Lesen verlinkt.
    Unsere beiden Leitfragen lehnen sich an denen des 124. #EdchatDE an:

    • Welche Situationen im Schulalltag empfindest du persönlich als belastend?
    • Welche Strategien hast du dir zurecht gelegt, um mit derartigen Situationen zurecht zu kommen?

    Wichtig: Es geht hier nicht um gegenseitiges Ausweinen und Klagen. Dass unser Beruf mitunter sehr stressbeladen ist, müssen wir uns einander nicht sagen. Das wissen wir auch so. Uns geht es vorrangig um echte Lösungsstrategien für Stresssituationen, die jede/n von uns betreffen können. 
    Einsendeschluss ist der 15. Juni. Wer aber früher loslegen darf, kann das gerne tun.
    Und jetzt frisch ans Werk und fleißig retweeten! Je mehr Leute wir damit erreichen, umso besser… aber bloß kein Stress 😀
    Bisher eingereichte Beiträge:

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  • Allgemeines,  Alltag

    De Senectute

    avat_traurigLangsam schleicht es sich an, haben sie gesagt. Man merkt es kaum, haben sie gesagt. Das Alter. Und es stimmt. Langsam hab ich das Gefühl, dass es von heute auf morgen an allen Ecken und Enden kracht. Mal kribbelt ein Finger, dann die Hand, dann der Oberarm, dann knackt die Wirbelsäule bei ruckartigen Bewegungen wie ein trockener Ast. Weh tut eigentlich rein gar nichts, aber man merkt, dass irgendwo im Körper was nicht passt. Trotz Fitnessstudios, in das ich mich seit mehr als zehn Jahren schleppe. Trotz eines unauffälligen Normalgewichtes. Irgendwann geht’s einfach los…
    Ein Physiotherapeut hat mich letzte Woche durchgecheckt. Bei seiner Diagnose fühle ich mich wie ein alter VW kurz vor der Abwrackung. Meine gesamte Körperachse ist schief. Schief durch das jahrelange Tragen einer Lehrertasche, die scheinbar kein Limit im Fassungsvermögen kennt. Schief durch das ständige Verharren auf einem Standbein im Unterricht. Schief durch die vornübergebeugte Haltung am Schreibtisch beim Korrigieren und Vorbereiten. Schief wie der Turm von Pisa. Und das hat Auswirkungen. Große Auswirkungen. Meine Schultermuskulatur versucht wohl schon seit geraumer Zeit, diese Schiefstellung zur Seite und nach vorne auszugleichen und hat mittlerweile einfach kapituliert. Das Ergebnis: eine große Verspannung im Halswirbelsäulenbereich, die bei entprechender Behandlung fünf bis sechs deutlich spürbare Knoten erspüren lässt. Ein Sportlehrer hat mir zur Selbstbehandlung eine sogenannte Blackroll vermacht. Eine Art Tennisball aus Hartgummi, den man zwischen sich und eine flache Oberfläche (Fußboden oder Wand) steckt, um sein gesamtes Körpergewicht auf solche sogenannte Triggerpunkte zu drücken, die die Verspannungen auslösen. Diese gilt es mit der Blackroll zu lokalisieren und dann mit 80kg Eigengewicht das Fürchten und hoffentlich bald Auflösen zu lehren. Schmerzen!
    Hilft nix: Da muss ich ran und dagegen arbeiten. Also darf ich jetzt eine neue Haltung antrainieren. Hoch mit dem Kopf! Beim Arbeiten gerade sitzen. Am besten mit einem Buch auf dem Kopf, damit ich aufrecht sitzen bleibe. Was die Nachbarn bei diesem verstörenden Anblick denken mögen, schiebe ich im Moment noch von mir. Parallel dazu wird im Fitness jetzt das Training umgestellt. Weniger Gewichte, mehr Wiederholungen, mehr haltungs- und rückenbetont. Wenn ihr also demnächst einen Lehrer seht, der wegen seiner Schwarzenegger-Schultern nicht mehr durch den Türstock passt, fragt mal nach: That’s me!
    Passt auf euch auf!

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    Spiel und Spaß mit Kindle-Zitaten und Evernote

    avatarEiner der großen Vorteile eines eReaders ist die schnelle Nutzbarmachung von Passagen für den Unterricht. Fand man vor 20 Jahren in seiner Lektüre eine im wahrsten Sinne des Wortes (be-)merkenswerte Passage, war das Vorgehen klar: Abtippen. Und das dauerte lange. Vor 10 Jahren ging das mit Scanner und OCR-Software wie dem Abbyy Finereader schon um einiges schneller. Aber auch hier war desöfteren händische Kosmetik gefragt, wenn Buchstaben oder ganze Wörter nicht erkannt wurden. Dass das Buch beim Auflegen auf den Scanner mehrmals gut durchgedrückt und verrenkt wurde, ist dem Gebrauchsleser egal. Dem Bibliophilen schossen aber ob einer solchen Vergewaltigung der beliebten Wälzer sofort Tränen in die Augen. 2015 habe ich nun auf Anregung eines älteren Artikels von Herbert Hertramph eine angepasste Version seiner Methode übernommen und ausgebaut, die blitzschnell funktioniert.
    Ein eReader wie Kindle speichert sämtliche Highlights und Kommentare, die man bei seiner Lektüre in einer Cloud, sodass man sie bei Bedarf wieder finden kann. Über die Seite kindle.amazon.com sind sämtliche Titel mit den darin getätigten Markierungen gespeichert und können auf Knopfdruck angezeigt werden.
    skitch

    Ein weiterer Klick öffnet die Seite zu den Zitaten im jeweiligen Werk in einem zusätzlichen Fenster.
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    Aktiviert man jetzt die Evernote Side Bar mit der Option “Artikel ohne Formatierung” werden sämtliche Zitate aus diesem einen Werk in einer Notiz in einem Evernote-Notebook gespeichert: Autor, Werk sowie numerisches Ordnen der Zitate und Verschlagwortung nimmt Evernote von alleine vor.
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    So habe ich über Monate eine richtige Zitatenbibliothek in Evernote, die ich bei Bedarf durchsuchen kann – Worterkennung sei dank.

    skitch
    Meine Zitat-Bibliothek in Evernote
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