Willkommen im wunderbaren H5P-Universum, das wir gemeinsam erforschen werden! Stück für Stück und in handlichen Kapiteln, die sich explizit immer nur einer der derzeit 41 erhältlichen Aktivitäten widmen (Stand Dezember 2019). Gewisse Handgriffe beim Erstellen und Veröffentlichen von H5P-Aktivitäten sind dabei routinemäßig immer dieselben. Um daher Redundanzen zu verhindern, möchte ich vor die einzelnen Beiträge zu H5P gerne diesen vorschalten – als Grundsatztutorial sozusagen. Zeit ist ja bekanntlich Geld. Und beides tendenziell zu knapp…
Wo finde ich H5P?
Grundsätzlich steht die H5P-Software auf der Seite des Herstellers h5p.org für jeden zur Verfügung, der sich einen Account dort erstellt, um die Software nach Lust und Laune auszuprobieren. Allerdings ist Homepage derzeit im Umbau, sodass es gerne mal zu längeren Wartezeiten auf der Seite kommen kann, wenn Zusatztraffic anfällt. Am schnellsten würde es daher gehen, wenn man die Software auf selbstgehosteten Seiten über WordPress laufen ließe. Bevor jetzt aber jeder panisch Webspace kapert und jährlich einen Obolus entrichtet, schaut lieber mal bei https://apps.zum.de/apps vorbei, die eine eigene Plattform hosten, auf der User ihre erstellten H5P-Aktivitäten zur freien Verfügung stellen. Und nicht nur das: Ähnlich wie bei LearningApps.org kann man auf der Seite verschiedene Filter einstellen, um schnell genau die Aktivität zu seinem Fach zu finden, die man gerade benötigt. So viel Eigeninitiative verdient es gehört zu werden!
In Bayern findet sich H5P zusätzlich auch als Aktivität in der Lernplattform Mebis. Dazu später mehr.
Wie kommen die Apps aber nun in den Unterricht?
Grundsätzlich sollen die Apps schnellstmöglich aus dem virtuellen Äther ins Klassenzimmer gelangen. Am besten eignet sich hierzu ein QR-Code-Reader, der die Internetadresse der H5P-Aktivität beinhaltet, wie sie im Browser in der Adresszeile dargestellt ist. Internetdienste, die einen derartigen Service anbieten, gibt’s wie Sand am Meer. Am überzeugendsten, da ohne irgendwelchen Werbeschnickschnack, ist aktuell http://goqr.me . Hier wird die Adresse der H5P-Aktivität einfach in ein Textfeld eingefügt und der erzeugte QR-Code kann mit Rechtsklick kopiert werden. Kein Download nötig, kein Klicken von Werbebannern oder Wartezeiten.
Die Kinder müssen den Code lediglich per Smartphone abfotografieren (die neueren Modelle bieten eine automatische QR-Funktion über die Kamera-App, ansonsten im PlayStore bzw. AppleStore einfach einen kostenlosen QR-Scanner runterladen. Die gibt’s wie Sand am Meer).
Wie kommen die Apps in Mebis?
Wer in den bayerischen Gefilden wandelt, kann H5P auch einfach in Mebis nutzen, ohne einen externen Service beanspruchen zu müssen. Die reguläre Mebis-Kennung reicht aus. Alles, was nötig ist, ist ein eigener Kurs, in dem man eine neue Aktivität anlegt. Von hier aus kann man loslegen…
Wer bei H5P.org oder https://h5p.zum.de/ schon Inhalte abgelegt hat oder die von anderen Autoren in seinem Mebis-Kurs nutzen möchte: auch kein Problem. Über den Reuse-Button am unteren linken Rand besteht bei jeder H5P-Aktivität die Möglichkeit, den Inhalt als Datei herunterzuladen und zu bearbeiten (es sei denn, der Autor hat die Option deaktiviert). Auch in Mebis.
Von dort kann man mit einem Klick auf Benutzen den Inhalt sofort für seinen Kurs nutzen… oder vorher noch ein paar Änderungen vornehmen, um ihn für die Anforderungen an die Lerngruppe anzupassen. Das war’s aber auch schon.
Lust bekommen loszulegen? Dann fangen wir doch gleich mit der ersten Aktivität an: Drag Text
P. S.: Die Abbildungen sind aus einer Powerpoint-Präsentation, die ich dieses Jahr in Ingolstadt gehalten habe. Wer ein bisschen weiter schnuppern möchte, kann sie sich hier herunterladen.
3 Comments
Oliver Tacke
“Grundsätzlich steht die H5P-Software auf der Seite des Herstellers h5p.org für jeden zur Verfügung, der sich einen Account dort erstellt. Allerdings ist diese derzeit im Umbau, sodass es gerne mal zu längeren Wartezeiten auf der Seite kommen kann, wenn Zusatztraffic anfällt.”
Das ist missverständlich formuliert: Die Seite steht jeder/jedem zum Testen zur Verfügung, nicht um dort seine Lehrmaterialien zu lagern und zum Lehren zu benutzen. Das steht auch deutlich über jedem Inhalt, den man dort erstellt, und der Knopf zum Anlegen von Inhalten ist nicht einfach so mit ‘Try out H5P’ beschriftet.
Der Grund für die längeren Wartezeiten ist nicht ein Umbau der Site, sondern dass zu viele Leute der Ansicht sind, sie könnten die Seite ja doch produktiv benutzen und andere die Rechnung zahlen lassen. Dafür sind die Server aber nicht gedacht und nicht ausgelegt.
“Internetdienste, die einen derartigen Service anbieten, gibt’s wie Sand am Meer. Am überzeugendsten, da ohne irgendwelchen Werbeschnickschnack, ist aktuell http://goqr.me“
Ich denke, vielseitiger und unkomplizierter geht es direkt mit H5P. https://www.olivertacke.de/labs/2019/09/13/create-qr-codes-with-h5p/
herrmess
Oh vielen Dank für den Hinweis! Ich werde das die nächsten Tage ausbessern. Ich hatte aus der Ankündigung bei h5p.org geschlossen, dass man sich professionalisieren will und deshalb die Verbindung mitunter langsam werden würde, weil sie von “hosting real content” geschrieben haben.
Oliver Tacke
Gern geschehen! Das kam dann wohl falsch an. Gemeint war, dass die Test-Site gerade langsam sei, WEIL sie (anders als dafür gedacht) für echte Inhalte genutzt werde. Das ist auch nicht das erste Mal, und es gab auch bereits mehrfach entsprechende Hinweise und Erklärungen (z. B nach Ostern 2018, als die Seite komplett ausfiel und im Sommer 2018).
Es war vom H5P-Kernteam nie gedacht, zusätzlich zur ohnehin kostenlos nutzbaren Software eine kostenlose “Plattform für echte Inhalte” anzubieten. Das hat also nichts mit fehlender Professionalisierung zu tun, zumal es mit H5P.com auch einen technisch dafür ausgelegten Dienst gibt. Ein solcher kostet allerdings eine ordentliche Stange Geld und kann von einer kleinen Firma wie Joubel nicht verschenkt werden.
Ich kann nachvollziehen, dass Menschen auf “gratis” abfahren und h5p.org dennoch produktiv nutzen. Scheint ja zu gehen. Aber am Ende schießen sie sich damit selbst in den Fuß, wenn die Seite mangels Finanzierbarkeit dicht gemacht werden muss – Tragik der Allmende.
Es ist halt (mit Bezug auf Twitter) kein Braten der den Leuten als Lockmittel dargeboten wird, sondern eher eine Platte mit Käse-Probierhäppchen, von denen Leute Dutzende mitnehmen, um genug für ihr Fondue zu haben.