Boah, war das ein Kackstart. Pardon my French. Aber die erste Woche hatte es echt in sich. Nach dem letzten doch recht ruppigen Jahresverlauf der letzten Saison hätte man glauben können, dass jetzt alles anders wird – jetzt, wo die Renovierung offiziell abgeschlossen ist. Aber nun ja… dem ist nicht so. Über die Ferien sind viele Arbeiten einfach nicht fertig gestellt worden. Klassenzimmer waren ohne Strom oder Stühle (schlimmstenfalls ohne beides), das Putzteam hat bei der Bodenreinigung achtlos Kabel abgezogen oder verbogen, die Accounts der Neuen im Kollegium wurden nicht angelegt, bestehende Netzwerkdosen waren nach dem Besuch der berüchtigten Elektronikfirma wieder tot, was die Arbeit an ganzen Arbeitsplätzen sabottierte.
Entsprechend bin ich die ersten Tage in meiner Funktion als Systembetreuer die meiste Zeit die Gänge entlang gehetzt. Es war echt viel zu tun. Aber ich bin ja auch noch Lehrer im Vollzeitdeputat. Und Klassleiter. Und AK Leiter. Und Ausbilder der Medienwarte. Man spürt, die erste Woche verspricht schon jetzt wieder so zu werden wie das letzte Jahr, das ich in dieser Form nicht nochmal durchstehen möchte bzw. kann. Ich muss auf mich aufpassen. Und nach einem lieben Tipp von einem mir noch lieberen Kollegen habe ich eine erste Mini-Maßnahme zur Selbsthilfe ergriffen. Nämlich in Form eines Schulplaners der besonderen Art. Einer, der nicht nur organisiert, sondern auch die Arbeitsbelastung und den Umgang damit und sich selbst ins Zentrum stellt. Ein guter Plan. Buchstäblich. Oder besser in Buchform. So sieht er aus:
Hübsch, gell? Aber das ist ja nicht alles. Die inneren Werte sind es, die ihn wohltuend vom Rest der üblichen Planer abheben. Das gute Stück ist nämlich in drei Teile eingeteilt. Dem Terminkalender ist eine sehr umfangreiche Sektion vorgeschaltet, die den schicken Namen “Lebensplaner” trägt. In ihm finden sich zahlreiche Übungen zur Selbstreflexion und Achtsamkeit, in denen man regelmäßig seine eigenen Stärken, Schwächen und Wünsche an sich und sein (Arbeits-)leben in kontemplativem Schreiben ermittelt. Das klingt für einen bayerischen Grantler wie mich im ersten Moment etwas arg esoterisch. Aber warum nicht mal ausprobieren? Schlimmstenfalls bleibt der Planer bis zum Ende des Jahres unbeschrieben im Regal stehen. Aber bestenfalls nehme ich ein paar Lektionen für mich selbst mit und kann behaupten, aktiv etwas gegen die Arbeitsbelastung unternommen zu haben.
Ich werde berichten.