Letzte Woche fand ein Treffen fĂŒr die Systemadmins der MĂŒnchner Gymnasien statt. Dort kommt man in illustrer Runde an einem schicken, prĂ€sentablen Standort zusammen und diskutiert aktuelle Probleme unserer Zunft, kommende Neuerungen, die derzeitige Arbeitslast und futtert sich wĂ€hrenddessen durch Berge von HĂ€ppchen (ich zumindest).
Auf der Agenda standen dieses Mal viele Dinge, ĂŒber die man offiziell noch nicht reden darf. Nur so viel: Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie “da oben” Entscheidungen auf den Weg bringen möchten, die wir, die “da unten” stehen, schon beim Verlautbaren als fehlerhaft erahnen. Wenn es so weit ist, sag ich dazu mehr. Weiteres inoffizielles Thema so kurz nach Beginn des Halbjahres waren die AusbildungsgerĂ€te – und alles, was damit verbunden ist. Vor allem dem Ărger. Immer wieder fragen die Leute vorsichtig, ob das bei uns genauso kompliziert und zeitraubend wie bei ihnen passiert, um sich nicht die BlöĂe zu geben. Aber unisono kommen wir zum selben Ergebnis: Verwaltungstechnisch sind die Dinger der Horror. Zum GlĂŒck kann ich einigermaĂen helfen – dank des letzten Blogartikels sind die Wunden und Traumata so frisch, dass ich mich mĂŒhelos an jeden einzelnen Handgriff erinnern kann, der letztlich zum Erfolg gefĂŒhrt hat.
Ich mag diese Treffen immer sehr, weil sie immer eine tolle Gelegenheit zur Vernetzung sind. Der Blog hilft mir immer wieder dabei, neue Kontakte zu knĂŒpfen. “Ach DU bist das”, bekomme ich regelmĂ€Ăig gesagt und schwupps ist mein Handy um eine Telefonnummer reicher. Nichtsdestotrotz fĂŒhlen sie die Veranstaltungen immer ein bisschen wie eine Gruppentherapie an, weil ab einem gewissen Zeitpunkt die Verwunderung und irgendwann das KopfschĂŒtteln Ăberhand nimmt. Klar, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber allein die Tatsache, dass ĂŒberhaupt Leid vorhanden ist, spricht ja schon BĂ€nde.
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Wer meinen Blog regelmĂ€Ăig liest, weiĂ, dass ich unter einem Trauma leide. Es hat auch einen Namen: AusbildungsgerĂ€te. Der Ausdruck geistert fĂŒr mich gefĂŒhlt in jedem vierten Blogartikel durch die Zeilen. Zweimal war er sogar Hauptthema. Einmal hier und hier. Jetzt jĂ€hrt sich das Trauma zum dritten Mal. Irgendwann sollte ich mich ja auch mal an die Dinger gewöhnt haben. Schauen wir mal…
Cute on Paper
Die Idee an sich ist ja begrĂŒĂenswert: LehramtsanwĂ€rterinnen und -anwĂ€rter werden fĂŒr die Zeit ihrer Ausbildung mit eigenen GerĂ€ten ausgestattet. Manche Schulen bekamen iPads, wir Surfaces von Microsoft. Schick. Nur leider sind die GerĂ€te scheuĂlich einzurichten. Und zu verwalten. Und zu warten. Und ĂŒberhaupt. Wieso?
Insgesamt benötige ich vier Portale zur fĂŒr
die Bestellung der GerÀte
die Einrichtung der GerÀte,
die Verwaltung der GerÀte und
das Nachschlagen von Anleitungen, die in regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden in verschiedenen Versionen vorliegen, weil sich am Prozedere oder den Programmroutinen etwas geĂ€ndert hat.
All das passiert nicht automatisiert. Jedes einzelne GerÀt muss hÀndisch eingerichtet werden.
Ich könnte noch viel mehr darĂŒber schreiben. Aber ĂŒber den riesigen Mehraufwand habe ich mich schon ausgelassen. Ebenso auch ĂŒber die geradezu nicht-existente Nutzung der GerĂ€te, sobald die Referendare einmal gemerkt haben, wie beschrĂ€nkt sie damit arbeiten können. Aber ich lasse es. Alles andere ist hier im Blog nachzulesen.
Da sind sie. Teilweise noch unausgepackt, weil ich deren Anblick einfach nicht ertrage đ
Alles auf Null
Jetzt ist ein neues Seminar an die Schule gekommen. Doppelt so viele wie ĂŒblich. Das heiĂt, die alten GerĂ€te wechseln ihren Besitzer und ein Schwung neuer mĂŒssen dazukommen. What can possibly go wrong? Folgen Sie mir in ein neues Kapitel meines Traumas…
FĂŒr den Bestellprozess der neuen GerĂ€te muss ich in eine der oben vier genannten Plattformen. Allerdings wird mir kurz vor Abschluss der Bestellung gesagt, dass die Anzahl der GerĂ€te, die ich haben möchte, das Volumen, das uns als Schule zugestanden ist, ĂŒbersteigt. Ich soll ĂŒber einen bĂŒrokratischen Umweg das Volumen an verfĂŒgbaren GerĂ€ten erhöhen. Schon da schwillt mir schon wieder der Hals. Warum muss ich von MEINER Seite bĂŒrokratisch eine VergröĂerung des Volumens anfragen, wo dem Ministerium doch vorliegt, wie viele neue Referendarinnen und Referendare an unsere Schule kommen?
Noch interessanter wird es dann, als die GerĂ€te, die man liefern darf, ankommen. Sie sind eine Generation weiter als unsere alten AusstattungsgerĂ€te. Das heiĂt, dass manche Referendarinnen und Referendare ein brandneues GerĂ€t in den HĂ€nden halten werden, und andere die vorige Generation. Noch dazu ist in den neuen Paketen die Ausstattung rationiert worden. Wo die alten GerĂ€te noch einen Streaming-Stick von Microsoft dabei hatten, fehlt dieser nun. Er ist auch nicht bestellbar, was mich als pĂ€dagogischen Systemadministrator vor ein Problem stellt: Wer bekommt ein neues GerĂ€t? Wer bekommt ein altes GerĂ€t? Wer bekommt ein altes GerĂ€t mit Streaming-Stick? Wer bekommt ein neues GerĂ€t ohne Streaming-Stick? Soll ich das losen? Soll ich es alphabetisch machen? Soll ich einfach niemandem einen solchen Stick verpassen? Ich weiĂ es nicht.
Ich habe zumindest begonnen, nun erst einmal die alten GerÀte nach einer Anleitung, die vom Ministerium mittlerweile in der 9. Revision (!!!) vorliegt (die vorigen wurden uns in einer Beta-Version vorgelegt, damit wir auf eigene Faust durch trial and error Fehler herausarbeiten durften, nice) von den alten Konten zu befreien, um dann neue anzulegen. Auch das klingt einfacher, als es sich de facto darstellt.
Denn durch die kaum erfolgte Benutzung der GerĂ€te durch die Referendare ziehen die alten GerĂ€te nach dem Hochfahren erst einmal gefĂŒhlt zwei bis drei Stunden Updates der letzten zwei Jahre. Nebenher ein neues Konto anzulegen ist völlig unmöglich. Also begebe ich mich an das nĂ€chste GerĂ€t und fahre es hoch und lasse Updates ziehen und dann das nĂ€chste und dann das nĂ€chste und dann das nĂ€chste.
WĂ€hrend ich in diesem GerĂ€tepark sitze, der aussieht wie eine nerdige Zockerhölle, mache ich mir im Kopf ein Memo, den Referendaren kĂŒnftig unter Androhung der Todesstrafe anzuordnen, die GerĂ€te vor der Abgabe von ihnen komplett aktualisieren zu lassen und alle aktuellen Updates selbststĂ€ndig zu installieren. Denn hier verliere ich wirklich Lebenszeit und Nerven.
Runde 2
Als die GerĂ€te nun fertig aktualisiert sind, geht es los mit dem Erstellen der neuen Konten. Dies funktioniert ĂŒber User-Konten, die ich pro GerĂ€t hĂ€ndisch anzulegen habe. Inklusive Passwort und Sicherheitsfragen fĂŒr den Fall, dass das Kennwort verloren geht. Das geht ein knappes Dutzendmal ĂŒber den Klickweg:
Einstellungen > Konten > Benutzer hinzufĂŒgen > keine Anmeldeinformationen > keine E-Mail-Adresse von Microsoft > Name des Users > Passwort > Sicherheitsfragen > abspeichern.
Dann wird das GerĂ€t heruntergefahren, die Refis loggen sich mit ihrem Passwort ein, ich registriere sie in der Hub-App, die das GerĂ€t an unsere Schule kettet und die auszubildende Person an den wenig erbaulichen App Store mit knapp 20 möglichen Programmen (unter anderem so heiĂe Produkte wie Libre Office oder Gimp). Nur dieses Mal geht das nicht…
Das ist neu
Die Hub-App will sich aktualisieren, da sie zu alt ist. Gesagt, getan. Naja, nicht wirklich getan. Von einem Update kann nicht die Rede sein. Das Programm löscht sich kurzerhand vom GerÀt. aktualisieren. Das Update muss ich hÀndisch von einer Homepage herunterladen und die Installation manuell anschubsen.
Auf jedem GerĂ€t muss ich jedes Mal exakt dieselbe Datei hĂ€ndisch herunterladen und installieren…
Als die neue Version aufgeht, schwillt mir erneut der Kamm:
Die OberflĂ€che komplett anders aus. Und durch die Neuinstallation ist die Bindung der GerĂ€te an unseren Standort gelöscht wurden. Ich muss bei jedem einzelnen GerĂ€t eine Server-Adresse eintippen, die die Surfaces wieder an unsere Schule bindet. Wie das geht, steht natĂŒrlich nicht in der Anleitung zur RĂŒcksetzung der GerĂ€te. Stattdessen erfolgt in einem kurzen und knappen “Siehe Kapitel 3.2.2” ein Verweis auf die ursprĂŒngliche Anleitung zur Neuinstallation der GerĂ€te. Diese finde ich auf der Nachschlage-Plattform fĂŒr die Schulungsunterlagen. Irgendwo auf Seite 42. Ein Kapitel, das in schwarz und rot verfasst ist, weil durch die stĂ€ndigen Updates sich permanent Ănderungen im Ablauf ergeben haben. Ich muss das mal schnell herzeigen, das glaubt mir sonst niemand:
Und dann irgendwann um 18.35 Uhr diesen Abends in der Schule ist das erste von 17 GerÀten einsatzbereit.
Und ich möchte einfach nur noch irgendetwas anzĂŒnden.
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Von einer lieben Freundin bekam ich zum Geburtstag Four Thousand Weeks von Oliver Burkeman geschenkt. Scheinbar aus GrĂŒnden. Der Untertitel Time Management for Mortals verspricht zumindest schon mal unschöne Wahrheiten. Und zwar nicht zu knapp. Der Titel des Buches bezieht sich auf die statistisch errechneten vier Tausend Wochen, die jedem Menschen im Durchschnitt bleiben, bevor Gevatter Tod uns wieder der irdischen Existenz beraubt. Folglich sind viele Vertreter unserer Spezies – ich zĂ€hle mich gerne dazu – aus dieser in Zahlen dann doch erschreckend knapp bemessenen Zeit das Meiste herauszuholen. Und so befinden wir uns im 21. Jahrhundert in einem (Selbst-)Optimierungswahn, in dem wir uns im perfekten Zeitmanagement versuchen – und uns damit eigentlich selbst ein Bein stellen. Denn kaum sind die berĂŒhmten Listen in Rekordzeit abgearbeitet, ist die nĂ€chste schon wieder prall gefĂŒllt. Emails in preisverdĂ€chtigem Tempo abgearbeitet? Die nĂ€chsten zwei Dutzend sind schon eingetrudelt. Unsere Effizienz und das Streben, es bestĂ€ndig besser, höher und weiter zu machen, schafft in unserem Arbeitsleben selten Raum fĂŒr Erholung, sondern Raum fĂŒr neue Arbeit. The reward for good work is… more work hatte ich mal als Karte geschenkt bekommen. Und genau so stellt es auch Oliver Burkeman dar.
Als ehemaliger Selbstoptimierungsprofi hat er ĂŒber die Jahre viel Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt – und gibt auch sein krachendes Scheitern preis. Aber natĂŒrlich auch ein paar Tipps, wie er die Kurve bekommen hat. Die sind – wie sollte es anders sein – natĂŒrlich in Listen und AufzĂ€hlungen verpackt. đ
Sehr empfehlenswert zu lesen – wenn man natĂŒrlich 2025 die Zeit aufbringen kann ein solches Buch zu lesen. Wer sie nicht hat, sollte vielleicht gerade deshalb danach greifen.
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Der geneigte Leser dieses Blogs hat es vielleicht ĂŒber die Jahre mitbekommen, dass ein GroĂteil meiner GerĂ€te aus dem Hause Samsung stammt. Ich bin eigentlich kein Fanboy und habe ĂŒber die Jahre auch gerne den ein oder anderen AusreiĂer zu einer anderen Marke gewagt: Mal war ich bei LG, dann bei HTC und deren Wahnsinns One-Smartphone. Ganz kurz auch einmal war Huawei dabei. Nichtsdestotrotz trieb es mich immer wieder zurĂŒck zum sĂŒdkoreanischen Hersteller.
Fanboy – wider Willen
Die GerĂ€te liefen einfach – und das vom ersten Tag an, als ich ein derartiges GerĂ€t in der Hand hielt. In einer Zeit, in der es damals zum iPhone 4 keine nennenswerten Alternativen gab, war das Samsung Galaxy S1 mehr oder weniger konkurrenzlos. Auch beim Thema Tablet kam man vor knapp zehn Jahren kaum an Samsung vorbei, wenn man sinnvoll in der Schule damit arbeiten wollte. Die Stiftsteuerung beim Samsung Note 8.0 gab es im Jahre 2013 lange vor der Erfindung des Apple Pens und auch das Screen Mirroring funktionierte damals schon beachtlich gut. Und so war ich mit meinem Setup eigentlich immer zufrieden und wenn ich ehrlich bin, bin ich es heute noch.
Die Versuchung
Das Thema Apple erschien bei mir immer nur sporadisch am Horizont, da ich in meiner Android Bubble per se sehr glĂŒcklich war. Erste AusreiĂer gab es, als ich das Seminar im Umgang mit Medien ausbilden sollte. Zu diesem Zweck bekam ich vor knapp drei Jahren ein iPad in die Hand. Ich habe immer wieder ein bisschen damit herumgespielt und fand auch an vielen Apps und Programmen Gefallen. GoodNotes zum Beispiel ist, was Bedienbarkeit und Ausgereiftheit anbelangt, auf weite Sicht konkurrenzlos, wenn man ehrlich ist. Squid, mit dem ich auf Android mittlerweile seit weit ĂŒber vier Jahren arbeite, funktioniert prima, ist aber in der Bedienung minimal komplizierter als die Konkurrenz auf dem iPad. Was den Schreibkomfort anbelangt, brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Meine Handschrift mit dem Apple Pen ist grundsĂ€tzlich deutlich ruhiger und schöner als mit den krakeligen Pens eines Samsung Tablets.
Meine Mitschriften sahen mit Goodnotes nie besser aus…
Nichtsdestotrotz habe ich mich immer wieder auf Samsung zurĂŒck besonnen, spĂ€testens seit dem Umzug in die neue Schule.
Denn Apple TVs sind bei uns nicht verbaut. Nicht, weil sie vergessen wurden, sondern weil nur eine Handvoll Kollegen mit Apple Equipment arbeitet. Wir alle haben als LehrerdienstgerÀte Windows-Convertibles von Fujitsu Siemens und sind damit sehr zufrieden.
Jetzt erst vor kurzem grub ich dann doch wieder mein Schul-iPad heraus und spielte aus Neugier ein bisschen damit herum. Zum Beispiel in meiner go-to-App, Evernote. Nachdem ich beim Notizenmachen auf der App auf Android immer wieder verzweifelt bin, denn die Stiftfunktion mit Evernote funktioniert dort schlicht nicht: Auf dem S7 lÀsst sich in Evernote schreiben, bis man den Stift vom Display absetzt. Dann weià das Tablet auf einmal nicht mehr, was es tun soll, und erkennt als EingabegerÀt auf einmal nicht mehr den Pen, sondern die HandflÀche. Oder keins davon. Dann muss man Evernote neu starten und das Theater geht von vorne los. Kacke. Ist ein Feature bei einem Programm, das sich Notiz-App nennt, tatsÀchlich so rudimentÀr entwickelt? Auch iOS offensichtlich nicht, wie mein Vergleichsbild zeigt.
Furchtbar: Die Notizenfunktion in Evernote ist auf meinem Samsung (oben) nicht zu gebrauchen. Auf iOS (unten) kein Problem…
Hier ging alles mĂŒhelos.
Also forschte ich ein bisschen weiter: Gibt es vielleicht doch noch ein paar Vorteile, mal auf die andere Seite zu schauen? Ich wurde fĂŒndig:
Echte Vorteile
Viele Apps, mit denen ich ĂŒber Jahre meinen Unterricht auf Android bestritten habe, sind mittlerweile aus dem Play Store verschwunden. VerstĂ€ndlich: Auf einem Betriebssystem wie Android, wo die Piraterie teilweise BlĂŒten treibt wie zu den besten Amiga-Zeiten, sind gewisse Programme einfach nicht rentabel. Auf einem geschlossenen System wie iOS hingegen lĂ€sst sich damit noch gut Geld verdienen. Und deswegen finde ich viele Programme, die ich das letzte Mal, vielleicht 2020, auf Android hatte, auch vier Jahre spĂ€ter noch in einer aktuellen Version vor, mit der ich auf einmal auch meine alten digitalen Unterlagen wieder prima nutzen könnte (die ich Android zugunsten groĂenteils schon wieder geĂ€ndert habe).
Eine App wie EZ PDF Clear, war spĂ€testens mit meinem aktuellen Samsung-Tablet nicht mehr möglich. Das Programm stĂŒrzte stĂ€ndig ab, wenn man es reaktivieren wollte. Aus dem Store ist es schon lĂ€ngst verschwunden. Die letzte Version stammt von 2014 (wie ĂŒbrigens auch mein Blog-Artikel). Auf dem iPad ist die App hingegen alive and kicking. Ebenso sieht es mit HyFee Nextcloud aus, das der allseits begabte Christian Mayr fĂŒr den Unterricht programmiert hat. Auf Apple-GerĂ€ten ist die App noch bestens funktionsfĂ€hig. Im Play Store hingegen ist es nicht mehr nicht mehr aufgelistet.
Zu meiner Freude habe ich nun auch eine Möglichkeit gefunden, ein Apple-iPad auch ohne Apple TV an unsere Whiteboards zu bringen. Mit der App iProjection lĂ€sst sich das GerĂ€t per QR-Code mit dem Whiteboard direkt verbinden. Allerdings dauert dieser Vorgang aktuell noch bedeutend lĂ€nger, als mit dem Samsung-Tablet. Fast eine Minute dauert der Vorgang – Zeit, die sich in einer Unterrichtsstunde quĂ€lend lang anfĂŒhlt.
Das Thema der schnellen, drahtlosen Verbindung hat mich im Blog ĂŒber viele Jahre mit verschiedenen Streaming-Sticks beschĂ€ftigt. Mit Benchmark-Tests habe ich in Videos immer wieder mal die Zeit gestoppt, wie lange es benötigt, um ĂŒber Sticks von Microsoft, von Samsung oder mit dem EZCast zu verbinden. Mit den aktuellen Whiteboards klappt das mit Android so schnell wie noch nie. Das schreckt mich aktuell tatsĂ€chlich auch wieder ein bisschen ab. Und so laufe ich jetzt gerade wie der letzte Technik-Nerd im Moment im Unterricht mit drei GerĂ€ten herum:
Meinem Windows-Lehrer-DienstgerÀt,
meinem Android-Tablet und
nun auch mit dem iPad.
Es ist fast so ein bisschen bei mir wie mit den sozialen Netzwerken. Ich kann mich nicht wirklich fĂŒr eins entscheiden und bespiele deswegen jedes davon, bis es mich langweilt.
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KI und Unterricht? Puh, fĂŒr die meisten fast schon wieder kalter Kaffee. FĂŒr mich persönlich aber tatsĂ€chlich fast immer noch ein Novum, wenn ich ehrlich bin. Denn mit dem Thema habe ich mich bislang nur marginal beschĂ€ftigt. Klar habe ich ein bisschen damit herumgespielt, als vor knapp zwei Jahren ChatGPT durch die Nachrichten rauschte und die sozialen Netzwerken vor Seiten und BeitrĂ€gen nur so explodierten, was sich damit alles anstellen lieĂe. Wie viele Screenshots ich noch von alten Twitter-Posts abgespeichert habe, in denen eine AI-Seite nach der anderen in irgendwelchen Top 10-Listen zusammengestellt ist, kann ich gar nicht mehr zĂ€hlen. Aber angesehen habe ich mir bis heute keine einzige davon. Mir war das zu schnell und zu viel. Wenn man das Thema in einem laufenden Schuljahr sinnvoll angehen will, muss man da schon ordentlich Zeit mitbringen, die ich mitten in SchulumzĂŒgen und Admin-TĂ€tigkeiten einfach nicht hatte. Zumindest nicht in dem Umfang, den das Thema eigentlich haben möchte. Zu kleinen Mini-Einheiten hat es aber gereicht.
Erste Schritte
Eine schulinterne Lehrerfortbildung in unserem Physiksaal zu dem Thema hatte ich brav besucht und ein paar Anwendungsbeispiele gesehen, aber eher fĂŒr den Alltag. FĂŒr den Unterricht habe ich kaum etwas genutzt, auĂer vielleicht mit KIs zur Bilderstellung.
Dall-E2 habe ich regelmĂ€Ăig im Unterricht im Konversationskurs bemĂŒht, da die seltsamen Ergebnisse in vielen Stellen besprechenswert, amĂŒsierend, meistens sogar furchterregend waren.
Typisches DallE-Ergebnis aus dem Jahre 2022
Deutlich besser wurde es mit Mid-Journey, bei dem ich fĂŒr ein halbes Jahr ein 10âŹ-Monatsabo hatte, mit dem ich das eine oder andere Bild fĂŒr Mebis-Kurse oder den Unterricht erstellt habe. Aber auch das fiel eher in die Kategorie “mal ein bisschen rumprobieren und diffus vor sich hin wurschteln”. Ich konnte mich mit dem Thema nie so anfreunden. Ein bisschen fĂŒhlte es sich wie Schummeln an. Immerhin will ich in meinen Stunden ebenso der Chef sein wie in der Vorbereitung darauf.
Zum anderen hat mich tatsĂ€chlich auch die CO2-Bilanz von KI immer etwas abgeschreckt. Wenn man man liest, was das Thema umwelttechnisch fĂŒr Spuren hinterlĂ€sst, bin ich schon doppelt vorsichtig bei der Nutzung und frage mich, ob ich mein Gehirn nicht weiter nutzen möchte.
Neue Schritte
Aber jetzt mit der neuen KI der ALP, von der Herr Rau schon sehr eingÀngig gesprochen hat, habe ich im Zuge des Selbstlernkurses mal ein bisschen mich auf Spur bringen lassen, was damit so im Unterricht möglich ist.
Die AnkĂŒndigung, diese erst nach Bestehen eines Moodlekurses nutzen zu können fĂŒhrte unter anderem auch auf Mastodon zu ziemlich heftigen Reaktionen, weil der oder die eine oder andere GĂ€ngelung vermutet. Aber fĂŒr jemanden wie mich, der bislang immer eher diffus an dem Thema herumgedoktert hat, war dieser Kurs tatsĂ€chlich ein super Ăberblick, um einfach mal mit dem Thema warm zu werden, anstatt sich nach Trial and Error mal durchzuwurschteln. Und fĂŒr die eine oder andere nervige Aufgabe ist KI tatsĂ€chlich eine groĂe Erleichterung.
Meine Ergebnisse mit dem Thema will ich ab und an auch hier in den Blog schreiben. Ob es daraus gleich eine Serie wird, keine Ahnung. Auf jeden Fall dient es fĂŒr mich vorrangig als kleine ErinnerungsstĂŒtze, wenn ich mal wieder in einem Inspirationsloch hocke.
Die neue KI der ALP Dillingen: ByLKI. Wollen wir?
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Dialog Cards sind den schon behandelten Flashcards an sich nicht unĂ€hnlich. Bei letzteren lĂ€sst sich allerdings auch Wissen aktiv eingeben und abprĂŒfen. Das ist bei Dialog Cards nicht der Fall. Diese sind ausschlieĂlich zur PrĂ€sentation von Wissensinhalten gedacht und lassen sich mit allerhand medialem Beiwerk ansprechend gestalten. GrundsĂ€tzlich notwendig ist das aber nicht.
In der Reinform wĂŒrde die AktivitĂ€t so aussehen:
Mit zusÀtzlichem Material lÀsst sich allerdings auch ein bisschen mehr daraus machen:
Wie wird’s gemacht?
In der Grundidee ganz Ă€hnlich wie bei Flashcards – nur deutlich einfacher. Im Hub wird Dialog Cards einfach als App ausgewĂ€hlt und danach im Freifeld Titel ein schlagkrĂ€ftiger Name fĂŒr die AktivitĂ€t gewĂ€hlt. Unter Dialoge werden die einzelnen Karten zum Umdrehen erstellt. Nach einem Klick auf die erste Karte befĂŒllt man die Zeilen Vorder- und RĂŒckseite jeweils mit dem Text, der darauf zu sehen sein soll (in unserem Fall jeweils das englische Wort mit der deutschen Ăbersetzung). Danach werden mit einem Klick auf Dialog hinzufĂŒgen weitere Karten angelegt, bis man seinen Stapel fertig erstellt hat. Damit hat es sich auch schon in der Grundversion.
Die Erstellung von Dialog Cards sind in der Grundausstattung in Sekunden erledigt.
Wenn’s dann aber doch ein bisschen mehr sein soll, kann man seinen Zettelkasten ĂŒber das ĂŒbliche MaĂ hinaus aufhĂŒbschen und mit diversen Optionen versehen. In Modus lĂ€sst sich die Einstellung Nicht gewusste Karten wiederholen auswĂ€hlen. Damit mutiert H5P zur unerbittlichen Mutti, die bei falschen Antworten erneut nachbohrt, bis auch diese sitzen.
In den einzelnen DialogkĂ€rtchen spielt die AktivitĂ€t dann ihre OptionsstĂ€rken aus. Zu jeder Karte sind diverse Medien möglich, die zur UnterstĂŒtzung beim Lernen zusĂ€tzlich Platz finden können. Ein Bild im JPEG- oder PNG-Format ist hierbei ebenso möglich wie eine Audiodatei, die sich zum Anhören anklicken lĂ€sst. Bei besonders schweren NĂŒssen kann man zu alledem Tipps hinterlegen, die in Form einer kleinen blauen Sprechblase auf der Karte erscheinen. Was in ihnen als Text hinterlegt ist, wird vorher in der jeweiligen Karte in der Zeile Tipp zur Vorder- bzw. RĂŒckseite festgelegt.
Darf’s ein bisschen mehr sein? Dialogkarten lassen sich ordentlich aufhĂŒbschen, wenn gewĂŒnscht.
Noch mehr Extraflausch gibt es im MenĂŒ Bezeichnungen und Beschriftungen. Hier lassen sich die einzelnen Buttons und MenĂŒs mit alternativen Texten beschriften – Emojis inklusive. FĂŒr Dialog Cards in der jeweiligen Fremdsprache eine feine Sache!
In den Beschriftungen lassen sich sogar die einzelnen SchaltflÀchen individualisieren.
Anbei hier auch noch eine tolle interaktive Anleitung von villon auf apps.zum.de Tausend Dank fĂŒr den Hinweis!
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Anfang letzter Woche fanden in Dillingen wie jedes Jahr im Oktober die (bald Ex-)mebis-Tage statt. Zu diesem Ereignis treffen sich interessierte Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bayern in der pittoresken Mittelalterstadt mitten im Donautal, um in Workshops rund um das digitale Ăberportal neue Ideen zu prĂ€sentieren und zu entwickeln.
Dillingen hat zu den mebis-Tagen den Himmel schön
KĂŒnstliche Intelligenz als Ăberthema
In diesem Jahr stand das Thema KI sehr im Vordergrund. Die Akademie-KI mit ihrem geplanten Riesen-Update, die Möglichkeiten der Anwendung im Fremdsprachunterricht, aber auch auf der Lernplattform selber, um die Kurse in entsprechendes Licht zu rĂŒcken, waren gut besucht. Auch Veranstaltungen zu digitalen Ăbungsformaten wie der Test oder diverse H5P-AktivitĂ€ten waren gefragt – auch bei mir.
Ich selbst habe zu dem Thema einen kleinen Einsteigerkurs gegeben und dabei unzĂ€hlige Fragen zu diesem kleinen digitalen Schweizer Taschenmesser beantwortet: FĂŒr mich als Referent auf den mebis-Tagen eine Premiere, bei der ich vorher ordentlich aufgeregt war. Aber die Arbeit hat sich gelohnt.
Ulrike Bussmanns mebis Kurs zur KI war ein Erlebnis
Gerahmt wurden die Workshops von diversen VortrÀgen und Keynotes zum Thema Cybermobbing, Hatespeech oder aber auch Neuerungen und angedachte Ideen zur Lernplattform in der Beta-Phase.
Ein Nachfolger zur mebis-Tafel wurde dabei ebenso gezeigt wie eine PIN-Wand, die Ă€hnlich wie taskcards oder Padlet schnell und unkompliziert zur VerfĂŒgung steht.
Die Stimmung auf den mebis-Tagen? Wie immer ausgelassen
Diese Leute…
Was die Veranstaltung aber am wunderbarsten ist, sind die Leute und die Möglichkeiten der Vernetzung mit ihnen. Man trifft auf alte Bekannte, aber auch neue spannende Leute, die jenseits des eigenen Tellerrandes tolle Sache auf den Weg bringen. Die mit exakt derselben Technik so komplett andere Produkte erstellen und in ihren Unterricht integrieren. Oder aber auch unbekannte Bekannte, die in den sozialen Netzwerken schon seit Jahren folgen und sich mit groĂem Hallo zu erkennen geben. Beim Austausch nach dem Kurs, beim Mittagessen in der hĂŒbschen Kantine, beim abendlichen Glas Rotwein im Akademie-Keller. Ich liebe es. Und das Mindset auf den mebis-Tagen noch viel mehr.
Frei von toxischem Gerede und NegativitĂ€t einfach mal drauf los machen und schauen, was so geht. Sehen, was andere machen. Und so selbst auf neue Ideen kommen. Mit diesem inspirierenden GefĂŒhl wird man dann nach drei Tagen in die wohlverdienten Herbstferien entlassen. Besser könnte die erste ZĂ€sur des Schuljahres eigentlich gar nicht anfangen.
Bis zum nĂ€chsten Jahr! In welcher Form auch immer…
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Dass ich diesen wirklich einfachen Typus (wenn nicht so gar den einfachsten) im H5P-Kosmos so schamlos ĂŒbergangen habe, ist mir etwas peinlich. Deshalb wollen wir nicht lange um den heiĂen Brei reden und die AktivitĂ€t True/False Question schnell nachreichen.
Der Typus ist in Windeseile erklĂ€rt. Zu einer gestellten Frage ist per Klick der Wahrheitsgrad entweder zu bestĂ€tigen oder abzulehnen. Die Fragestellung lĂ€sst sich hierbei mit Medien unterstĂŒtzen – wie zum Beispiel in den folgenden Beispielen:
Wie wird’s gemacht?
In Rekordschnelle, wenn man sich mit H5P auskennt. Denn die Maske ist uns grundsÀtzlich altbekannt:
Wie immer wird im Feld Titelein aussagekrĂ€ftiger Titel fĂŒr die AktivitĂ€t eingegeben, damit man sie bei Bedarf schnell findet. Unter Fragewird die eigentliche Aufgabe gestellt, in der Kategorie Richtige Antwort markiert man, ob die richtige Antwort in der Zustimmung der Aussage (wahr) oder der Ablehnung (falsch) liegt. Damit wĂ€re der H5P-Typus in seiner Grundfunktion abgehandelt.
Wer möchte, kann mit einem Klick auf das Drop-down-MenĂŒ Mediumnun wahlweise ein eigenes Video hochladen, von Youtube verlinken oder ein Bild uploaden, auf das sich die Frage bezieht. In letzter Option lĂ€sst sich die Abbildung mit einem Klick darauf sogar vergröĂern (siehe obige Flaggenaufgabe). Bei ArbeitsauftrĂ€gen, in denen eine gewisse Beobachtung von Nöten ist, (Stichwort Wimmelbilder oder Details in einer Aufnahme) kann das durchaus von Nutzen sein.
Alles kann, nichts muss: Wer will, fĂŒgt der Frage Medienmaterial hinzu.
Ebenso optional sind die Möglichkeiten individueller RĂŒckmeldung fĂŒr die richtige oder falsche Antwort. Hierzu gibt man im Drop-down-MenĂŒÂ Verhalten in den Textfeldern RĂŒckmeldung bei richtiger bzw. falscher Antwort ein entsprechendes Feedback ein – das war’s.
Eigentlich ganz einfach. Aus die Maus.
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Boah, war das ein Kackstart. Pardon my French. Aber die erste Woche hatte es echt in sich. Nach dem letzten doch recht ruppigen Jahresverlauf der letzten Saison hĂ€tte man glauben können, dass jetzt alles anders wird – jetzt, wo die Renovierung offiziell abgeschlossen ist. Aber nun ja… dem ist nicht so. Ăber die Ferien sind viele Arbeiten einfach nicht fertig gestellt worden. Klassenzimmer waren ohne Strom oder StĂŒhle (schlimmstenfalls ohne beides), das Putzteam hat bei der Bodenreinigung achtlos Kabel abgezogen oder verbogen, die Accounts der Neuen im Kollegium wurden nicht angelegt, bestehende Netzwerkdosen waren nach dem Besuch der berĂŒchtigten Elektronikfirma wieder tot, was die Arbeit an ganzen ArbeitsplĂ€tzen sabottierte.
Entsprechend bin ich die ersten Tage in meiner Funktion als Systembetreuer die meiste Zeit die GĂ€nge entlang gehetzt. Es war echt viel zu tun. Aber ich bin ja auch noch Lehrer im Vollzeitdeputat. Und Klassleiter. Und AK Leiter. Und Ausbilder der Medienwarte. Man spĂŒrt, die erste Woche verspricht schon jetzt wieder so zu werden wie das letzte Jahr, das ich in dieser Form nicht nochmal durchstehen möchte bzw. kann. Ich muss auf mich aufpassen. Und nach einem lieben Tipp von einem mir noch lieberen Kollegen habe ich eine erste Mini-MaĂnahme zur Selbsthilfe ergriffen. NĂ€mlich in Form eines Schulplaners der besonderen Art. Einer, der nicht nur organisiert, sondern auch die Arbeitsbelastung und den Umgang damit und sich selbst ins Zentrum stellt. Ein guter Plan. BuchstĂ€blich. Oder besser in Buchform. So sieht er aus:
Ein guter Plan! Oder?
HĂŒbsch, gell? Aber das ist ja nicht alles. Die inneren Werte sind es, die ihn wohltuend vom Rest der ĂŒblichen Planer abheben. Das gute StĂŒck ist nĂ€mlich in drei Teile eingeteilt. Dem Terminkalender ist eine sehr umfangreiche Sektion vorgeschaltet, die den schicken Namen “Lebensplaner” trĂ€gt. In ihm finden sich zahlreiche Ăbungen zur Selbstreflexion und Achtsamkeit, in denen man regelmĂ€Ăig seine eigenen StĂ€rken, SchwĂ€chen und WĂŒnsche an sich und sein (Arbeits-)leben in kontemplativem Schreiben ermittelt. Das klingt fĂŒr einen bayerischen Grantler wie mich im ersten Moment etwas arg esoterisch. Aber warum nicht mal ausprobieren? Schlimmstenfalls bleibt der Planer bis zum Ende des Jahres unbeschrieben im Regal stehen. Aber bestenfalls nehme ich ein paar Lektionen fĂŒr mich selbst mit und kann behaupten, aktiv etwas gegen die Arbeitsbelastung unternommen zu haben.
Ich werde berichten.
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Unser Korfu-Urlaub ist fast vorbei und ich bin jetzt schon wieder ganz beseelt. Ich weiĂ nicht, was es ist, das mich mit Griechenland so verbindet. Aber nirgendwo komme ich so gut zur Besinnung wie hier. Das liegt auch zu einem groĂen Teil an den Leuten hier.
Wenn es ein Volk gibt, das ich so unvoreingenommen ins Herz schlieĂen kann, sind es die Hellenen und ihre unverwechselbare Art:
Wenn man mehr als einmal im selben Lokal isst, wird man sofort mit Handschlag begrĂŒĂt und als ÏĂλΔ ÎŒÎżÏ verabschiedet. Ein paar Brocken gesprochenes Griechisch haben hier in der Regel leuchtende Augen und einen Ouzo gratis zur Folge. Unser 60-jĂ€hriger Hauswirt stand mehrmals in der FrĂŒh vor der TĂŒr um nachzufragen, ob alles ok sei, weil er von uns nichts gehört und sich Sorgen gemacht hat (zur KlĂ€rung: wir sind beide gut in unseren 40ern und können wirklich gut auf uns selbst aufpassen).
Es ist aber auch die Lebensart hier, die so ganz anders ist als ze German way. Hier geht vieles unkomplizierter und unter der Hand… und gerade deswegen auch vieles schief: Manche Ortschaften sind das pure Elend. Ein bankrotter Laden reiht sich an manchen Ecken an den nĂ€chsten. Bauruinen an maroden StraĂen ebenso. Dann gibt es aber auch wieder diese Fleckchen Erde, die so aussehen, als hĂ€tte eine höhere Macht seine Finger im Spiel gehabt. In Aphionas erlebt man ein Griechenland wie aus dem Reisekatalog:
Ein Bergdorf mit pittoresken HĂ€uschen, die sich malerisch in saubereren StraĂen aus Kopfsteinpflastern den Gipfel entlang schlĂ€ngeln. Die StraĂen sind gesĂ€umt von einer BlĂŒtenpracht aus Bougainvillien, Oleander, Engelstrompeten, die die Bewohner liebevoll vor ihren Domizilen aufgestellt haben. Vor der Hitze geschĂŒtzt steigt man Wege hinauf, die von einem Ensemble aus Blauregen und Weinranken ĂŒberdacht sind. Und im Hintergrund leuchtet olympisch und omniprĂ€sent der berĂŒhmte wolkenlose Himmel Griechenlands vor einem Meer, das in der Morgensonne im typischen Azurblau und Topaz-GrĂŒn schimmert. Wer kann von einer solchen Umgebung völlig ungerĂŒhrt bleiben?
Essen gehen in einer komplett beschatteten Waldlaube an einer Klippe mit dem rauschenden Mittelmeer im Hintergrund. Sowas gibt’s nur in Griechenland
Meine Batterien fĂŒllen sich von Tag zu Tag mehr mit guter Laune und einer gehörigen Portion Inspiration und Optimismus. Und der einen oder anderen Erkenntnis, die ich gerne in die deutsche Heimat mitnehmen möchte:
36 Grad AuĂentemperatur fĂŒr zwei Wochen am StĂŒck klingt fĂŒr den ungeĂŒbten MitteleuropĂ€er wie der perfekte Sommerurlaub. Aber auf Dauer geht das wirklich an die Substanz.
Mein Neugriechisch wird immer auf einem gewissen Grundlevel hĂ€ngen bleiben. Das liegt nicht allein an dem Umstand, dass die Leute in Griechenland in der Regel wirklich zufriedenstellend Englisch sprechen und man echt nur in NotfĂ€llen auf Griechisch zugreifen muss (zur Not geht das hier auch mit HĂ€nden und FĂŒĂen, da kennen die Griechen gar nix). Sondern an der Sprache selbst. Die ist wirklich nicht so einfach, wie ich zugeben muss. Ok, Lesen und Aussprechen gehen mittlerweile ganz gut. Und auch die AuffĂ€lligkeiten und Unterschiede in der Aussprache zum Altgriechisch bekomme ich mittlerweile gut hin und finde das aus rein linguistischer Sicht irre spannend. Da das altgriechische Beta z. B. wie ein stimmhaftes /v/ ausgesprochen wird, mĂŒssen die Griechen auf Tricks zurĂŒckgreifen, wenn sie ein B aussprechen wollen. Daher wird den stimmlosen Plosiven immer ein entsprechendes Liquid vorgesetzt, um es zu einer stimmhaften Version zu machen. Ein Bob wĂ€re also ein, schreib MpĂłmp. Bier ist ein mpĂra. Und ein Dip ein ntĂp. Ist das nicht abgefahren!? Ăber solche sprachliche Eigenheiten könnte ich mich stundenlang freuen. Ebenso wie ĂŒber die regelmĂ€Ăigen Konjugationstabellen, auf die man sich als Altsprachler so herrlich zu verlassen gelernt hat: PrĂ€sensformen gehen mittlerweile ganz gut. Und fĂŒr Smalltalk im Restaurant oder beim Einkaufen fĂŒhle ich mich mittlerweile entsprechend bereit – dank oder vielleicht trotz der Vorbereitung eines eigentlich schrecklichen Langenscheidt-Griechischkurses, der mich bei jeder Reise nach Hellas im GepĂ€ck begleitet und mich sowohl flasht als auch frustriert, da die Pensen aus lerndidaktischer Sicht einfach der Horror sind. Als studierter und examinierter Sprachenlehrer erlaube ich mir einfach mal kĂŒhn dieses sehr lachs dahingeworfene Urteil. Aber vielleicht liegt es auch an der Materie selbst: Neugriechisch ist kein Pappenstiel. Wenn man richtig durchsteigen will, fĂŒhrt irgendwann kein Weg an unregelmĂ€Ăigen Verbtabellen vorbei, in denen all das drĂ€ut, was ich beim Graecum zu fĂŒrchten gelernt habe. AoriststĂ€mme und Ausnahmen, wohin das Auge reicht. Wer bei Latein gedacht hat, dass vier Stammformen zu viel verlangt sind, think again. Alt- wie auch Neugriechisch kann in der Hinsicht noch gut eins drauf setzen.
Die griechische KĂŒche ist der absolute Wahnsinn. Wer greek cuisine nur aus Deutschland kennt, hat gar keine Ahnung, was in Hellas kulinarisch geboten ist. Dabei gilt immer das Prinzip “weniger ist mehr”. Mit ganz wenigen Zutaten ist im Nu etwas ganz GroĂes gezaubert. FĂŒr mich in diesem Urlaub die leckeren Eye Opener:
Rote Bete-Salat mit Balsamico, Honig, WalnĂŒssen und gegrilltem SchafskĂ€se bzw. Manouri-KĂ€se (der hat deutlich weniger Eigengeschmack). Das eine oder andere Lokal wirft in diesen Leckerbissen auch SpinatblĂ€tter oder eine Handvoll getrockeneter Feigen.
gebackener FetakĂ€se, garniert mit Honig und Sesamkernen. So einfach, so lecker. Gelegentlich findet sich die gepimpte Version als Manouri al Pesto auf Speisekarten. Dann ist der Feta mit Pesto bestrichen und von getrockneten Tomaten umhĂŒllt, bevor er seine Teigkruste erhĂ€lt. Göttlich.
Mal schauen, wie viel ich von meinen Erkenntnissen beibehalten und umsetzen werde…
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