• Allgemeines,  Alltag,  Pädagogik,  Technik

    1:1-Ausstattung in the making – Teil 4

    Die Resonanz auf den pädagogischen Nachmittag fiel in Summe tatsächlich sehr positiv aus. Für einen pädagogischen Nachmittag – ich weiß nicht, wie es an euren Schulen so läuft – ist das bei uns tatsächlich eine Ausnahme. Und das freut mich sehr. Nichtsdestotrotz ist mit der 1:1- Ausstattung noch lange nicht alles in trockene Tücher gehüllt. Jetzt geht es tatsächlich erst so richtig ans Eingemachte… bzw. ans Handfeste:
    Die von den Eltern gekauften Geräte müssen auf Förderfähigkeit geprüft werden. Das ist leider genauso sexy wie es klingt. Nach dem Besuchen einer Fortbildung erhält man ein Authega-Zertifikat, das dazu berechtigt, die von den Eltern eingereichten Rechnungen und Geräte zu überprüfen, ob sie den von der Schule gestellten Mindestanforderungen genügen. Auf dieses Listenabhaken freue ich mich ganz besonders.

    Dann bedarf es noch der einen oder anderen Nachbereitung von letzter Woche: Der theoretische Teil im pädagogischen Nachmittag legte das Konzept in seinen Grundzügen fest. Allerdings benötigt jede Gruppe der Schulfamilie daraus eine gewisse Synthese: Was müssen die Eltern auf dem iPad einrichten? Was müssen Schüler auf dem iPad einrichten und was dürfen sie nicht? Was erwartet Lehrer nun an Veränderungen im Lernsetting und im Classroom-Management, jetzt wo dann in der Mittelstufe regelmäßig mit den Geräten gearbeitet wird?
    All das ist im Vortrag besprochen worden, aber eine gewisse Grundübersicht darf bei einem so großen Thema einfach nicht ausbleiben. Und da können wir uns vor allem im ersten Jahr auch keine Schludrigkeiten erlauben. Wenn die Einrichtungsanleitung für die Eltern irgendwo hakt, gibt es sofort Unmut. Das muss komplett wasserdicht sein. In diesem Zusammenhang haben wir von einigen aus dem Kollegium, die selber schon Kinder an Tabletschulen haben, gesagt bekommen, dass es nahezu unmöglich ist, für komplette Sicherheit und Unablenkbarkeit mit iPads zu sorgen. Das kann ich zu einem gewissen Grad nachvollziehen – und eingestehen. Allerdings schwingt da auch eine gehörige Portion Desinformation mit.

    Ein paar behaupten bei uns steif und fest, dass Kinder, selbst wenn die Eltern sie über einen restriktiven Kiddie-Account auf dem Tablet arbeiten lassen, mühelos Apps herunterladen können, die auf einem Tablet für den Unterricht eigentlich nichts zu suchen haben… Auf Nachfrage in den Tagen später kam raus, dass sie eigentlich die Bildschirmzeit meinten, die sich über den Kinderaccount nicht einstellen lässt. App-Installation und Bildschirmzeit… das sind völlig unterschiedliche Dinge. Für den Ungeübten aber scheinbar ein- und derselbe Topf. Daran sieht man wirklich, wie wichtig es ist, diese Anleitungen wirklich wirklich wirklich wasserdicht und nachvollziehbar zu machen…

    In diesem Zusammenhang würde mich tatsächlich die Erfahrungen von anderen Schulen sehr interessieren, die damit schon gearbeitet haben. Nach meinen Erfahrungen ist das durchaus möglich, die Bildschirmzeiten einzustellen. Welche Erfahrung habt ihr denn da? Gerne in den Kommentaren…

    Naja, und all das passiert mal so nebenher bis Weihnachten. Ihr wisst schon, die staade Zeit, wenn Weihnachtskonzerte stattfinden und Adventsbasare und Schulaufgaben und Korrekturen und Probezeitkonferenzen und die angeblich so entspannenden Adventswochenenden. Es gibt einiges zu tun. Aber der Erfolg vom pädagogischen Nachmittag gibt mächtig Auftrieb. Das wird schon alles…

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  • Allgemeines,  Alltag,  Pädagogik,  Technik

    1:1-Ausstattung in the making – Teil 2

    In Teil 1 unserer kleinen Reihe hatten wir bereits alle Inhalte fertig zusammengetragen, die für uns in der 1 : 1-Ausstattung wichtig sind. Jetzt galt es, die Theorie so langsam in die Praxis zu überführen und die Veranstaltung in einem geeigneten Rahmen zu verankern. Der pädagogische Nachmittag bot sich dafür regelrecht an. Immerhin ist das Thema ab diesem Jahr für jeden im Kollegium früher oder später in irgendeiner Weise relevant und zu umfangreich, um das in einem kleinen Redebeitrag in einer regulären Konferenz abzuhandeln. Deswegen haben wir von der Schulleitung grünes Licht bekommen. Sie weicht dankenswerterweise von der ursprünglichen Tagesordnung ab, um uns die Bühne für die digitale Schule der Zukunft zu überlassen. Wir hoffen, sie gebührend zu füllen zu können.


    Das Vorhaben

    Der Ablauf ergibt sich eigentlich relativ organisch aus der Art und Weise, wie wir in der Lernplattform die Inhalte vorstrukturiert hatten. Per Copy & Paste konnten wir ein Konzept innerhalb von ein paar Minuten in einer ByCS-Präsentation gemeinsam zusammentragen:
    Unser geplanter Ablauf – kollaborativ in ein paar Minuten erstellt

    Zu Beginn folgt ein theoretischer Teil, in dem die Leute zu allen Themen informiert werden, die wir damals in Gruppe 2 zusammengetragen haben: Classroom Management, Regeln, Konsequenzen bei Verstößen, Mediencurriculum, Medienkonzept, sowie grundlegende technische Voraussetzungen für das Gelingen (welches Netzwerk, wie wird der Bildschirm gespiegelt etc.). In Anschluss daran haben wir Workshops geplant, in denen wir die Programme, die wir aus Gruppe 1 das letzte Mal per Umfrage als am meisten relevant gekennzeichnet haben, auf mehreren Schienen zum Anleiten und Ausprobieren anbieten. Interessierte suchen sich aus jeder Schiene eine Fortbildung raus und belegen diese. Für jede davon gibt es am Ende einen kleinen Fortbildungsschein. Wer diese Workshops übernehmen soll? Zunächst einmal die Leute aus der 1 : 1 -Gruppe, die (hoffentlich) in irgendeiner Weise einmal mit einem dieser Programme gearbeitet haben. Ausstattungsgruppe. Diese können sich in die PowerPoint-Folie selbst eintragen, wenn ihnen ein gewisser Slot oder ein Thema zusagt. Die Workshops, die noch nicht vergeben sind, werden gesammelt und anschließend ans Kollegium gestreut. Bei uns betrifft das aktuell tatsächlich nur das ZumPad, das noch nicht vergeben ist. Aber mit etwas Glück bekommen wir das auch noch unter. Zur Not übernehme ich das halt.
    Auf diese Weise kommen wir auf eine Veranstaltung, die mit insgesamt 3,5 Stunden eine ordentliche, aber nicht ausufernde Größe hat.

    Los geht’s!

    Jetzt, wo dann so langsam alle Workshops vergeben sind, geht es an die ersten Vorbereitungen fürs Kollegium. In den ersten Tagen nach den Ferien geht es los mit einem kleinen Anschreiben, in dem der Verlaufsplan wie auch die Organisation erklärt werden. Dann gilt es, Räume zu suchen und Daumen zu drücken, ob unsere IT am pädagogischen Nachmittag mit so viel Traffic zurechtkommt. Und natürlich auch BayernCloud Schule, denn die Produkte Drive und Messenger sind hochgefragt. Hoffen wir, dass sie halten, was sie versprechen. Wenn das vor aller Leute Augen scheitert, werden die nie wieder vom Kollegium angefasst.
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  • Allgemeines,  Technik

    Spiel und Spaß mit Vektorgrafik – Teil 2

    Vor einiger Zeit haben wir eine reguläre Bilddatei erfolgreich in das Vektorenformat SVG überführt. Heute wollen wir unseren Jupiter ein bisschen weiter bearbeiten und ein bisschen Farbe ins Spiel bringen – und zwar mit einem Vektorenbearbeitungsprogramm. Dafür nutze ich auf dem Inkscape. Auf dem iPad ist der Affinity Designer wohl absoluter Platzhirsch auf dem Gebiet aber auch nicht ganz billig. Inkscape ist komplett kostenlos.

    Mini-Repetitorium zu Vektorengrafiken und Inkscape

    Mit einem solchen Programm zu arbeiten ist etwas ganz anderes als mit meinem Bildbearbeitungsprogramm. Jeder Kreis, jedes Viereck, jede Linie ist in Vektoren aufgeteilt, die aus Start-, Knotenpunkten und Pfaden bestehen. Diese kann man sich anzeigen lassen, sobald man das Vektoren-Icon in der linken Leiste aktiviert und anschließend auf das Element klickt, das man ändern möchte. Nicht erschrecken, das sieht im ersten Moment furchtbarer aus als es ist.

    Überall Knotenpunkte. Das Vektoren-Icon oben links ist bereits aktiviert.

    Eventuell kann es nötig sein, diese Vektoren weiter zu bearbeiten, wenn man die einzelnen Flächen mit Farbe füllen möchte. Zum Einstieg würde ich dafür das klassische Fülltool nutzen, das man ebenso in der linken Icon-Leiste findet.

    Das Füll-Icon

    Sobald man dieses anklickt und eine Farbe auswählt, lassen sich damit Flächen ganz einfach einfärben. So wie man es von Paint gewohnt ist. Aber Achtung!

    Kurzes Facelift

    Ist eine Linie nicht ganz durchgezogen und eine Fläche damit an einer Stelle nicht abgeschlossen, werden auch angrenzende Bereiche eingefärbt. Möchte man beispielsweise den Bart von unserem Jupiter in funky blue einfärben, ist auf einmal das komplette Gesicht blau, weil der Bart und das restliche Gesicht an einer Stelle nicht richtig voneinander abgegrenzt sind.

    Finde den Fehler, warum statt des Bartes der komplette Kopf blau geworden ist.

    Das lässt sich mit der Bearbeitung der Linie schnell beheben. Also wieder das Vektoren-Icon aktiviert, die Konturenlinie angeklickt und wieder vor den ganzen Zusatzinformationen erschrecken. Aber alles halb so wild.
    Sobald man auf die entsprechende Stelle zoomt, die man verändern möchte, sieht das alles gar nicht mehr so schlimm aus. Hier im Ausschnitt ist die weiße Stelle und die Linie des Bartes zu sehen, die nicht mit der Kontur der Nase verbunden ist.

    Bart und Nasenansatz von Jupiter mal vergrößert

    Durch Anklicken der Knotenpunkte kann man die Linie jetzt weiter an den Rand der Nase ziehen. Sollte die Anzahl der Knotenpunkte dafür nicht reichen, kann man ganz einfach einen neuen hinzufügen, indem man an den Linienrand doppelt klickt und das Ding an die richtige Stelle zieht.

    Jetzt ist alles verbunden und geschlossen

    Sobald man fertig ist, geht man aus dem Modus wieder raus und überprüft, wie dicht diese Linie nun ist, indem man erneut das Füllsymbol nutzt.

    Ergebnis erfolgreich. Jetzt wird nur der Bart blau.

    Jetzt ist auf einmal nur der Bart gefüllt, die Fläche zum Gesicht also ordentlich abgegrenzt. Auf diese Weise kann man sich jetzt nun austoben und ganz einfach mit dem Farbsymbol die restlichen Flächen ausfüllen. Innerhalb von zwei Minuten hat unser Jupiter Farbe im Gesicht. Sollte die Füllung eine Musterung oder Farbverlauf beinhalten, müsste man das in einem Eigenschaften-Menü ändern. Und dem Register “Füllung und Kontur” auf der rechten Seite lässt sich die Option “Einfach Farbe” auswählen. Alle Füllungen werden nun künftig ausschließlich mit der gewählten Farbe gefüllt.

    Beim Füllen nicht vergessen, eine einzelne Farbe zu wählen

    Und damit ist unser Jupiter nun auch ruckzuck farbig!

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    5
  • Alltag,  Latein,  Unterricht

    Prüfungsangst?

    Ich mag in unseren fünften Klassen immer diese Faszination, mit der die Kiddies immer an die lateinische Sprache herangehen. Wo viele andere Elfjährige mit Englisch beginnen, fühlen sich die unsrigen immer wie ein geheimer Kreis von Eingeschworenen, die Zugang zu geheimen Informationen bekommen, die in dem Alter sonst niemand hat. Entsprechend wird jeder Erkenntnisgewinn vor allem im ersten Halbjahr immer wie eine große Party gefeiert.

    Akkusativendung? Helau! Endlich alle Personen durchkonjugieren und in Übungen ein “ich” verwenden dürfen? Hurra!! Endlich die lang versprochene Ex, in der alles endlich mal angewendet werden darf? Juhu!!!

    Ihr glaubt mir nicht? Ich hab den unumstößlichen Beweis. Nämlich hier auf der Rückseite eines gerade geschriebenen Tests. Wenn die Euphorie nur über all die Jahre genauso anhielte…

    Und die Freude ward groß. Euphorie nach der ersten Lateinex
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    4.5
  • Latein

    Saxa Monacensia – Widerstand in der Steinstraße

    Es wird mal wieder Zeit für ein paar Lateinschnipsel im Blog. Zum Glück gibt’s dafür das altertumsverliebte München, das immer wieder für Überraschungen gut ist. Zum Beispiel an einer Hauswand in Haidhausen. Da tauchte unvermittelt in einem Hof der Steinstraße ein kleiner lateinischer Spruch in einer zugemauerten Fensternische auf. Obsta omnes steht dort. Schaun Sie mal:
    Ist ja ganz putzig – nur leider himmelschreiend falsch. Denn der Kasus bei omnes passt gar nicht. Obstare wird klassisch mit einem Dativ gebildet. Der Akkusativ omnes macht hier so gar keinen Sinn. Denn dadurch heißt der Satz nicht mehr oder weniger als “Setze dich alle in den Weg”. What’s that supposed to mean? No one knows.
    Noch dazu macht an dieser luxussanierten Hausfassade ein derart kämpferischer Spruch so gar keinen Sinn. Wer stellt sich denn hier wem bzw. wen in den Weg?
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  • Allgemeines,  Alltag

    Eine Klassenfahrt in der Lernplattform organisieren

    Traditionell geht es bei uns an der Schule im letzten Jahr für die Oberstufe nach Griechenland. Die Fahrt existiert bei uns als Tradition an der Schule seit vermutlich 40 Jahren. Entsprechend haben sich viele Ab- und Verläufe aus den 80ern bis heute erhalten:
    Man teilt Anmeldungen aus, sammelt sie ein, bittet um Fotokopien von Pässen, ordnet sie in Klarsichthüllen alphabetisch von A-Z, gibt in Vollversammlungen Namenslisten durch und bittet um handschriftliches Eintragen der Telefonnummern für Notfälle vor Ort, zählt durch, wer die Unterlagen unterschrieben hat und wer nicht, mahnt nicht erfolgte Vorgänge an und wartet auf Erledigung – von dem ganzen Orgakram mit den griechischen Behörden mal ganz abgesehen, fällt alleine in der Kommunikation mit der teilnehmenden Oberstufe immens viel Papier an. Entsprechend trug man dann auch ein gefühltes Telefonbuch an Unterlagen im Koffer nach Griechenland. Für dieses Jahr wollten wir das ändern. Mehr Selbstverantwortung an die Leute abgeben. Und den Koffer etwas schlanker halten. Und so entschieden wir uns, den Vorbereitungsprozess zum ersten Mal in einen Kurs in der digitalen Lernplattform von ByCS zu verlegen.
    Letztlich haben wir für den Kurs lediglich drei Informationssätze eingefordert, die wir in drei Aktivitäten eingesammelt haben: Die Anmeldung mitsamt Verhaltensregeln, eine Kopie der Pässe, die persönlichen Daten für Buchung von Flugtickets etc.
    • Anmeldung zur Fahrt: Das Dokument dazu war im Kurs einfach als PDF hinterlegt, das ausgedruckt und unterschrieben abgegeben werden musste – eine Unterschrift ist im Jahre 2025 immer noch am meisten wert. Zusätzlich waren die Teilnehmenden jedoch angehalten, die Regeln noch einmal durchzulesen und aktiv durch einen Mausklick zu bestätigen. Dazu wurde das PDF in den Einstellungen mit einer Abschlussbedingung versehen. Über die Option Teilnehmer/innen müssen die Aktivität manuell als erledigt markieren wird jeder Bestätigungsklick automatisch dokumentiert.

      Über diese Option können Verhaltensregeln angeklickt und als angenommen dokumentiert werden.

      Über Berichte > Aktivitätsabschluss lässt sich für jede einzelne Person nachsehen, wer die Regeln bestätigt hat oder nicht. Nerviges Durchblättern auf der Suche nach nicht erfolgten Bestätigungen oder Unterschriften entfällt dadurch komplett.

      Durch das Häkchen kann man sofort sehen, wer noch die Regeln durchlesen und bestätigen muss.

       

    • Hinterlegen von Pässen: Das Einsammeln der Pässe war ganz einfach in die Aktivität Aufgabe verlegt. Die Leute hatten die Vorder- und Rückseite ihrer Pässe bis zu einem vorgegebenen Schlussdatum hochzuladen – datenschutzkonform und diskret von niemandem außer den Lehrkräften einsehbar. Über die Eigenschaften war sofort ersichtlich, wer säumig war und noch eine kleine “Erinnerung” brauchte, um das Dokument hochzuladen. Wer ganz besonders gemein ist, lässt über die Einstellungen ein Abgabedatum setzen, sodass danach nichts mehr hochgeladen werden kann. Das stresst das Nervenkostüm der allzu Entspannten ein bisschen zusätzlich.
      Sobald alles hochgeladen war, ließen sich sämtliche Dokumente (sofern gewünscht) als PDF herunterladen, sodass man eine digitale sowie eine ausgedruckte Kopie immer zur Hand hat – hat uns in einem Fall tatsächlich in Griechenland den Allerwertesten gerettet, als ein Ausweis abhanden kam.
    • Hinterlegung der persönlichen Daten: Hierfür haben wir uns die Aktivität der Datenbank geschnappt, um die ich lange Zeit einen großen Bogen gemacht habe. Bei dem Gedanken, irgendwelche Felder zu programmieren, bekam ich Schüttelfrost. Dabei geht die Datenbank auch ganz basal für Altphilologen. Unter Felder in der Datenbank, haben wir bei Neues Feld erstellen fünfmal den Typ Kurzer Text ausgewählt und jeweils benannt.

      Die Felder in der Datenbank sind fluchs angelegt.

      Einzutragen von jedem Schüler waren Nach- und Vorname, Geburtsdatum, Telefonnummer sowie eventuelle Unverträglichkeiten. Über Aktionen lassen sich am Ende die fertigen Einträge exportieren und im CSV- oder ODS-Format weiterverarbeiten – z. B. um die Liste mit Namen und Geburtsdatum an die Fluggesellschaft weiterzuleiten.

      Hier lassen sich die Einträge ganz einfach exportieren.

      Das hätten wir früher alles händisch abgetippt, Handynummern in einer zusätzlichen Versammlung von den Leuten eintragen lassen… Das alles entfällt. Ebenso wie das erneute Ausdrucken und Austeilen sämtlicher Unterlagen in ein paar Jahren. Dafür werden die alten Teilnehmenden einfach aus dem Kurs ausgeschrieben und die neuen an Bord geholt.

      Voilà.

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  • Technik,  Unterricht

    mebis/ByCS-Kurse verschlanken

    Es ist jetzt mittlerweile das vierte Jahr, dass ich regelmäßig in gewissen Klassenstufen die Lernplattform mebis in ByCS einsetze. Zur Nutzung des Angebots bin ich wie die Jungfrau zum Kinde gekommen – so wie wohl jede Lehrkraft in Bayern. Die Plattform gibt es schon seit über einer Dekade in der einen oder anderen Form, aber bis vor ein paar Jahren (ich schätze so ca. 3) gab es für Lehrkräfte keinerlei Anleitungen, wie man die Möglichkeiten einer Lernplattform sinnvoll einsetzen soll. Es war alles ein bisschen Wilder Westen. Wer wollte, fuchste sich in das Thema im Alleingang ein und ließ sich von den vielen Fragezeichen bei der Erstellung nicht aufhalten – andere hingegen schon und begannen bald, die Lernplattform abgrundtief zu hassen. Das Ding ist mächtig, aber von nichts kommt nun mal nichts. Und wenn man keine Notwendigkeit sieht, damit zu arbeiten, ist es den Aufwand für viele einfach nicht wert.

     

    Neue Karten

    Jetzt mit der dräuenden 1:1-Ausstattung dürfte sich da allerdings einiges ändern. Für Schulen sind die Möglichkeiten der Lernplattform und allem, was im ByCS-Paket sonst noch so enthalten ist (Prüfungsarchive, Kurzlinkdienst, kollaborative Online-Suite, werbefreie Mediathek, Lernplattform, Messenger), sehr attraktiv, weil es das alles ohne Kosten frei Haus gibt. Aber nicht nur Lehrer müssen nur darauf vorbereitet werden. Die Kinder ebenso. Daher beginne ich mit der Lernplattform schon relativ früh. Im Informatikunterricht der sechsten Klasse wohlgemerkt. Seit diesem Jahr habe ich dort den Kurs für meine Schützlinge entsprechend aufgebohrt: Interaktive Elemente, Feedbacks, selbst gedrehte Lernvideos, aufklappbare Akkordeons, Checklisten, Hausaufgabenforen – ich schieß aus allen Rohren. Dank der umfangreichen Anleitungen auf bycs.de habe ich mittlerweile eine ganz gute Expertise darüber, was die Lernplattform alles kann. Nur habe dabei eine Sache fundamental aus den Augen verloren.

     

    Zu viel von allem

    Den Kindern ist der Kurs in dieser Form einfach zu kompliziert. Sie verlieren sich in Tabs, Navigation, H5P-Gedöns, finden sich in den Menüs nicht zurecht. Es ist alles ein bisschen drüber. Aber wie verschlanken und übersichtlicher machen? Ich baue meine Kurse, wie ich es für hübsch halte, nutze Kursformate nach Gutdünken oder Bauchgefühl. Ich hinterfrage den Nutzen aber nicht. In der Oberstufe sind solche Überlegungen vielleicht sekundär, da die Lerngruppe schon über eine gewisse Historie im Umgang mit verschiedenen Layouts verfügt. Aber die Jüngsten vergrault man mit damit schon ordentlich.
    Aber wie gestalte ich einen Kurs in einer Lernplattform so, dass er für die Unterstufenklassen gut zu bedienen ist?
    Aufwendig, aber zu viel des Guten: Ein Blick in meinen Informatikkurs

     

    Guter Rat?

    Ich habe keine Ahnung. Das Internet dafür umso mehr. Nämlich unzählige Meinungen. Jeder empfiehlt etwas anderes, sodass ich am Ende so schlau bin wie vorher. Ein cleverer Gedanke kam mir dann aber am Schluss: Warum nicht die KI der ALP fragen? Vielleicht hat die aufgrund ihrer Eignung für Lehrzwecke ganz besonders Ahnung von der Chose.
    Ich erwartete nichts. Und wurde vom Ergebnis gelinde gesagt weggeblasen.
    Mein Prompt war folgender: Ich arbeite in einer sechsten Klasse im Informatikunterricht an einem Gymnasium, in dem meine Klasse im Informatikunterricht bei mir zum ersten Mal mit der Lernplattform in ByCS in Berührung kommt. Meine Kurse in der ByCS Lernplattform sind voll mit abwechslungsreichem Material, die Kinder kommen aber mit der Navigation schwer zurecht und sind oft überfordert, weil sie nicht wissen, wo sie klicken müssen oder wie sie im Kurs voranschreiten. Wie strukturiere ich meine Kurse in der Lernplattform sinnvoll um, damit die Schüler intuitiv und ohne große Umwege damit zurechtkommen und Spaß bei der Arbeit haben?

     

    Überlegungen einer KI

    Antwort der KI: Das ist eine sehr wichtige Frage, denn gerade bei jüngeren Schülerinnen und Schülern, die zum ersten Mal mit einer Lernplattform wie mebis arbeiten, ist eine klare, einfache und intuitive Kursstruktur entscheidend, um Frustration zu vermeiden und den Fokus auf den Lernstoff zu lenken.
    Hier einige Empfehlungen, wie du deine mebis-Kurse einsteigerfreundlicher und übersichtlicher gestalten kannst:

    Wahl des Kursformats

    • „Themen“ (Themenabschnitt) Format Dieses Format ist bei Einsteigern oft am besten geeignet, da es Inhalte klar in einzelne Abschnitte unterteilt, die direkt auf der Kurs-Startseite sichtbar sind. Vorteile:
      Alle Inhalte sind auf den ersten Blick erkennbar. Schüler müssen nicht erst durch Menüs oder Tabs klicken. Flexibel erweiterbar und übersichtlich. Du kannst die Themen logisch nach Unterrichtseinheiten, Wochen oder Themengebieten gliedern.
    • Alternativ: „Wochen“ Format (wenn Unterricht strikt nach Kalenderwochen geplant wird) Eher geeignet, wenn der Zeitplan eng verfolgt wird. Für Einsteiger aber mit Vorsicht, da chronologische Sortierung manchmal unübersichtlich sein kann, wenn Schüler Inhalte nach Schlagwörtern suchen wollen.

    2. Minimierung von Klickwegen

    • Inhalte möglichst direkt auf den Startseitenabschnitten verlinken oder einbetten (z.B. PDF-Dateien, Videos, Lernvideos direkt als Resource hinzufügen) So müssen Schüler nicht erst in mehrere Unterordner navigieren.
    • Weniger ist mehr: Nicht zu viele Elemente oder Sektionen auf einmal präsentieren. Maximal 5–7 Abschnitte auf der Kurs-Startseite machen die Orientierung leichter.
    • Vermeide zu viele Unterordner oder verschachtelte Ressourcen Das führt oft zu Verwirrung. Jede Datei oder Aufgabe sollte möglichst auf der Ebene sichtbar sein, die thematisch passt.

    3. Klare Benennung und Strukturierung der Inhalte

    • Eindeutige und verständliche Überschriften Statt nur „Thema 1“ besser „Mathe: Bruchrechnen – Einführung“. Schüler wissen so direkt, was sie erwartet.
    • Farbliche oder Icon-basierte Markierung (falls in mebis möglich) Unterstützt visuelle Orientierung.
    • Kleine Lernpakete statt lange Listen Besser kurze Einheiten, die klar und übersichtlich sind, als eine lange Liste mit vielen Aufgaben.

    4. Nutzung von Aktivitätsarten mit klaren Funktionen

    • Einfache Aufgabenformate: Multiple Choice, Zuordnungsaufgaben oder einfache Uploads (Hausaufgaben) sind gut für Einsteiger.
    • Verwende Labels und Textfelder: So kannst du zusätzliche Hinweise oder Erklärungen geben, was zu tun ist, ohne dass die Schüler viele Ressourcen öffnen müssen.
    • URL-Links zu externen Lernvideos oder interaktiven Übungen: wenn sinnvoll, eingebettet direkt im Kurs.

    5. Visuelle Navigationshilfen

    • Nutze ggf. Bilder, Grafiken oder kleine Icons (z. B. Pfeile, Häkchen als „Erledigt“-Markierung), um den Weg durch den Kurs zu unterstützen.

    6. Einweisung und Handreichung

    • Erstelle eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Schüler (PDF oder Video), die zeigt, wie sie den Kurs bedienen und Aufgaben abgeben.
    • Mache zu Beginn eine kurze gemeinsame Einführungsstunde in der Klasse, um den Umgang und die Navigation durch den Kurs zu üben.

    7. Feedback einholen

    • Frage die Schüler nach den ersten Wochen konkret, welche Bereiche für sie unklar sind. So kannst du deinen Kurs gezielt anpassen.

     

    OK?

    Mehr als das. Das sind RICHTIG GUTE Hinweise! Und zwar so gut, dass ich sie unbedingt umsetzen möchte, sobald ich Zeit habe. Mal schauen, wie gut mir das gelingt. Stay put!

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    5
  • Alltag,  Unterricht

    The Power of Lehrbuch

    Wann immer eine neue Lehrplanreform kommt – und dazu kommt es gar nicht so selten – stehen die Fachschaften in Schulen stets vor derselben Frage: Welches der neuen Lehrwerke sollen wir für die nächsten Jahre nutzen?
    Die Entscheidung wird nicht gewürfelt, sondern unterliegt einem eingehenden Analyseprozess. Denn mal eben auf das falsche Lehrwerk gesetzt, ist der Fachunterricht für die nächsten Jahre in Mitleidenschaft gezogen und es liegt vorrangig am Ideenreichtum und Idealismus der Lehrkraft, die Klasse im Unterricht bei Laune zu halten, die inmitten von langweiligen Themen, Texten und Übungen so gelitten hat.
    Wie essentiell das für den Lernerfolg ist, ist der Lehrkraft natürlich klar. Aber wie eklatant wichtig, merkt man erst dann, wenn man sich selbst mal wieder in der Position eines Lernenden befindet. So wie ich vor ein paar Jahren.

    Lehrwerk im Selbstversuch

    Im Zuge der immer wieder anstehenden Griechenlandfahrten in der Schule und aufgrund eines gewissen Philhellenismus, dessen ich mich nicht erwehren kann, habe ich mir vor Jahren einen Kurs in Neugriechisch gekauft, um mich ein bisschen mit der Sprache dieses tollen Landes vertraut zu machen. Viel gab es damals nicht auf den Markt, und so entschied ich mich für einen Kurs von Langenscheidt. Der sah schick aus in seiner Pappschachtel und der Abbildung der kalkweißen Wände des Meteora-Klosters auf tiefblauen Hintergrund des Mittelmeeres.
    Erster Versuch: Ein Neugriechischkurs von Langenscheidt
    Gekauft hatte ich den damals 2016. Aber er fühlte sich an wie aus den 90ern. Nach einer umfangreichen Einführung von Schrift und Sonderregelungen zur Aussprache in Tabellenform auf 12 (!!!) Seiten ging es mit der ersten Lektion los. Ohne Vorankündigung wurde man in Textstücke geworfen, die sich komisch anfühlten.
    Der deutsche Student, der angeblich kein Griechisch kann, parliert minutenlang flüssig ohne Akzent vor sich hin, bestellt über Telefon ohne Probleme Theaterkarten oder diskutiert mit Sitznachbarn die Lage im Land – das jeweils in Texten, die teilweise eine halbe Seite lang sind. Entsprechend wuchtig ist dann auch das Lektionsvokabular hinten im Buch. Pro Lehrtext fallen im Schnitt fast 60 Wörter an. Da diese nicht in Einheiten aufgebrochen sind, muss man diese Menge auf jeden Fall vorher gepaukt haben, sonst kommt man überhaupt nicht zurecht. Bei der Grammatik sieht es ganz ähnlich aus. Es geht sofort ans Eingemachte: Pluralbildung, Konjugieren von Verben, Artikel und ihre Veränderung in den Kasus. Alles in Lektion 1. Der Sprachenlehrer in mir rebelliert sofort. Das ist einfach zu viel.
    Und so verebbten meine hehren Hoffnungen Griechisch mit diesem Lehrwerk zu lernen in Lektion 3 auf S. 56 – irgendwo zwischen der Deklination von Zahlwörtern und einer grusligen Abbildung eines Clowns. Ich hasse Clowns.

    Neuer Versuch

    Fast forward 2025: Es geht nach Korfu. Wieder mal. Und in den Sommerferien aufs griechische Festland mit der Schule. Wie wäre es daher mal wieder mit Griechischlernen?😉 Aber wie? Dass ich mit dem Langenscheidtkurs nicht weitermachen werde, ist mir relativ schnell klar. Ein gebranntes Kind scheut nun mal das Feuer. Also suche ich nach Alternativen. Und werde tatsächlich fündig. Nämlich dort, wo ich eigentlich schon immer hätte suchen müssen: Bei einem Schulbuchverlag.
    Klett hat Kalimera im Angebot. Ein Lehrwerk für Erwachsene. Und die Stats lesen sich ganz anders als bei Langenscheidt, wo man den Kurs mit dem Slogan “Griechisch lernen – gründlich und systematisch” betitelt (deutscher geht’s eigentlich nicht).
    Kalimera ist da anders. Nämlich für mich als Sprachenlerner hochmodern:
    Alles ist am europäischen Referenzrahmen angelehnt: Themen, Vokabular, Grammatik. Ich weiß sofort, was ich am Ende dieses Buches kann – und was nicht. Der Aufbau des Buches ist genauso, wie ich es von Lehrwerken aus dem modernen Fremdsprachenunterricht gewohnt bin – entsprechend komme ich sofort damit klar.
    Die Lektionen? Keine seitenlangen Lesestücke mehr. Stattdessen kleine Dialoge, aufs Minimum beschränkt. Immerhin ist der Anfänger im Neugriechischen vor allem erstmal mit dem Lesen und Entziffern der Buchstaben beschäftigt. Entsprechend wohldosiert ist der Rest: Text 1: Guten Tag. Wie geht’s? Das freut mich. Auf Wiedersehen. Text 2: Guten Tag. Wie geht’s? Das freut mich. Ich heiße Peter Schmidt. Und Sie? Einen schönen Abend noch.
    Die Dialoge bauen langsam aufeinander auf, werden von mal zu mal vorsichtig komplexer. Da versteht jemand sein Handwerk. Das merkt man. Dazu keine altbackenen Abbildungen mehr, sondern klare, moderne Zeichnungen. Und kein Clown (ich hasse Clowns). Schön gelayoutet. Das mag ich einfach. Die Übungsformate? Da ist einiges geboten. Und zwar so viel, dass ich mir beim Lernen kleine Notizen mache, um so etwas selbst auch für den eigenen Unterricht zu nutzen. Rollenspiele als verkappte Listening Comprehensions, in denen man als Sekretär aus einem Telefonanruf gewisse Daten heraushören und aufschreiben muss, Kärtchendialogspiele mit Spielcharakter (:-), klassische Ankreuzformate, Zuordnungsübungen mit Audio-Material, Rechenaufgaben mit Würfeln, wenn es um das Erlernen von Zahlen geht. Überhaupt wird viel gewürfelt in diesem Lehrwerk. Für mich als Kind der 80er, wo kein Haushalt ohne die obligatorische Spielesammlung mit Mensch-ärgere-dich-nicht auskam, nostalgischer Balsam auf die Seele.
    Die Motivation mit so einem Buch weiterzulernen ist daher für mich eine ganz andere. Nach einer Woche bin ich mittlerweile bei Lektion 7 von 20. Die ersten Brocken Griechisch habe ich bereits ausprobiert. Dank der lebensnahen Themen im Buch ging das Bestellen von Essen ohne große Probleme. Für meine Bemühungen gab es lobende Worte vom griechischen Kellner, ein motivierendes Schulterklopfen und einen extra Ouzu. Lohnt sich also.
    Wahnsinn, wie die Freude an derselben Sache so von der Art der Präsentation abhängt. Das muss man sich für den eigenen Unterricht echt häufiger hinter die Ohren schreiben…
    … und jetzt wollt ihr den grusligen Clown sehen, gell? Bitte hier ist er…
    Ich hasse Clowns
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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    KI-Krisen

    Das Thema KI taucht bei mir aktuell noch nicht so wirklich häufig im Blog auf. Das hat seinen Grund. Als braver Beamter sind bei mir viele Abläufe derart eingeschliffen, dass ich im Schulalltag kaum darüber nachdenke, gewisse Schritte einfach an eine KI abzugeben. Einen Lückentext erstellen lassen? Ach quatsch, mach ich mal selber. Aus einem Video eine Listening Comprehension mit einem Mausklick designen? Iwo. Die paar Minuten Englisch-Video kann ich mir selbst anhören. Und das Hörverstehen mach ich auch. Das ging ja die letzten 15 Jahre auch.

    Mich überrascht bei dem Thema immer wieder, wie kreativ die Technologie für Dinge genutzt wird, die ich so noch gar nicht auf dem Schirm hatte. Bei meinen Schülern sehe ich das immer wieder. Was die Oberstufe mit Hilfe von ChatGPT in Gruppenarbeiten für Plakate erstellt, ist der Hammer. Letzte Woche zum Beispiel:

    KI – selbstverständlich für die Klassen

    Da bekam die Oberstufe vier alte Werbeplakate mit einem Motiv, aus dem ich sowohl Original-Produkt als auch Slogan herausgeschnitten hatte. Die Aufgabe war einfach: Anhand des Motivs sollten sie sich für ein Produkt entscheiden, das damit beworben wird, einen cleveren Produktnamen und eingängigen Slogan erfinden und all das in eine Produktpräsentation münden lassen.

    Wo ich noch irgendwas auf den Screenshot des Motivs gekritzelt und vielleicht dem einen oder anderen Glow-Effekt versehen hätte, um mein imaginäres Produkt in Szene zu setzen, gingen die Jungs in einer Gruppe ganz anders vor:  Sie luden einfach das Originalmotiv hoch und gaben der KI per Prompt den Befehl, ihr Produkt, dessen Namen und den Slogan in das Bild einzufügen und im Stil einer 80er Jahre Werbung aussehen zu lassen. Das dauerte keine 20 Sekunden. Und das Ergebnis war der Hammer.

    Nicht unfehlbar

    Natürlich funktioniert das alles nicht immer. Im Informatikunterricht war ich in diesem Jahr in meiner sechsten Klasse sehr von den Socken, wie selbstverständlich die Kleinen die angezeigten Google KI-Zusammenfassungen von Artikeln ungefiltert übernehmen, weil sie keine Lust haben, die langen Texte nach Informationen zu suchen. Der Höhepunkt dieser Unterrichtssequenz war eine Präsentation über eine afrikanische Steppengiraffe, deren Herz in der Minute im Schnitt angeblich 300 mal pro Minute schlägt.

    Ich selbst bekam die Fehlbarkeit von KIs dieses Wochenende vorgesetzt. Aus Spaß habe ich der Dillingen-KI mal den Befehl gegeben, zu meinem Blog einen Werbetext zu schreiben. Das Ergebnis war zum Schießen:

    Eine Werbeanzeige von ByLKI für den Blog

    Offensichtlich habe ich ein paar mal zu sehr über defizitäre Technik im Unterricht gelästert. Anders kann ich mir nicht erklären, dass die KI mich für eine Reparaturklinik hält. Das drucke ich mir auf jeden Fall nicht auf die nächsten Visitenkarte.

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  • Technik,  Unterricht

    H5P Olé – Teil 23: Memory Game

    Ach, schauen wir uns doch mal wieder ein bisschen H5P an, shall we? In meiner Liste ist mir gerade aufgefallen, dass ich bislang einen Typus immer etwas gelangweilt übergangen habe: das Memory Game.

    Worum geht’s?

    Das Spielprinzip kennt man aus Kindertagen – nur halt jetzt digital: Man finde zusammengehörige Bilderpaare, die zugedeckt vor einem vorliegen. Ob es sich hierbei um komplett identische Motive handelt oder um Paare, die semantisch zusammen gehören, kann man hierbei frei entscheiden. So kennt man es vom Klassiker für Vierjährige. Und genau da liegt für mich ein bisschen der Hund begraben: Für den Sprachenunterricht wollen mir nicht so recht sinnvolle Einsatzmöglichkeiten einfallen, die echten Lernphasen zuträglich sind.
    Klar könnte man Vokabelarbeit als Memoryspiel anlegen. Aber ist das sinnvoll? Auf dem Weg zur richtigen Lösung werden viele falsche Zuordnungen vorher aufgedeckt, und so womöglich eine Vokabel mental mit der falschen deutschen Bedeutung zusammengebracht. Das wäre auch bei reinen Bilderzuordnungen so: Natürlich könnte ich Bilder von Götterattributen erstellen und sie in einem Memory Game mit den dazugehörigen Göttern zusammensuchen lassen. Aber auf dem Weg zur richtigen Zuordnung werden vor allem zu Beginn andere Bilder aufgedeckt, die nichts mit der ursprünglichen Karte zu tun haben. Das ist nun mal Teil des Spiels.
    Von daher würde ich ein Memory Game entweder nur erstellen, um das reine Erinnern der Legeposition von Karten abzuprüfen (damit tendiert der tatsächliche Nutzen eines Memory Games am Gymnasium mehr oder weniger gegen Null). Oder ich prüfe die richtige Zuordnung im Anschluss mit einem weiteren Typus ab, z. B. Fill in the Blanks. Drag the Words würde ich lassen, weil auch hier ebenso wie beim Memory Game auch falsche Lösungen angezeigt werden. Bei Fill in the Blanks sind die Lernenden hingegen angehalten, von sich aus tätig zu werden und eine Lösung einzugeben. Diese Kombination fühlt sich für mich am sinnvollsten an. Ob man sich die Mühe dazu macht, sei allerdings mal dahingestellt. Probieren wir es doch einfach mal aus.

    Wie wird’s gemacht?

    Die Maske für das Memory Game ähnelt dem gewohnten Design aus dem Hub.
    Unter Titel erhält unsere Aktivität einen aussagekräftigen Namen.
    Darunter werden unter den Reitern 1. Karte, 2. Karte etc. die jeweiligen Kartenpaare angelegt, die sich über die Schaltfläche + Karte hinzufügen beliebig erweitern lassen.
    In jedem Kartenreiter werden die zusammengehörigen Pärchen gleich angelegt:
    Unter Bild wird die erste, unter Zugehöriges Bild die zweite Datei im JPG- oder PNG-Format hochgeladen. Wie zu erwarten, fußt das Memory Game bei H5P auf komplett Bilddateien. Jegliches Motiv muss als solche Datei vorliegen. Auch Text, den man beispielsweise für Vokabelarbeit nutzen möchte, müsste vorher als Screenshot abgespeichert werden. Nachvollziehbar, aber doch nervig.
    Wer möchte, kann für jedes einzelne Bild eine jeweilige Tondatei hochladen, die beim Umdrehen abgespielt. Für das Vorlesen von Inhalten, die auf den Kärtchen zu finden sind, kann das ganz interessant sein. Nötig ist es jedoch nicht.
    Damit wären wir tatsächlich schon durch die Basics.

    Wer noch ein bisschen weiter individualisieren möchte, findet diverse Optionen im Reiter Erscheinungsbild.

    Darf’s ein bisschen mehr (an Einstellungen) sein? 😀

    Hier lässt sich beispielsweise eine Themenfarbe über das gleichlautende Menü einstellen, die die fertigen Memory-Karten in entsprechendes Licht taucht – im Detail sind das die Umrandungen und die Rückseiten der Karten. Wer möchte, kann auch eine eigene Rückseite als Bilddatei designen und über das Feld Kartenrückseite hochladen. Andernfalls erhalten die Memory-Kärtchen einfach ein Standard-Fragezeichen in der gewählten Themenfarbe.

    Wer eine Rückseite designt, sollte aufpassen, keine Randmarkierungen zu nutzen, da diese von H5P auch für die Vorderseiten genutzt werden und dann durch die Abbildungen abgeschnitten werden. Das sieht ein bisschen schräg aus.
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