• Latein,  Technik,  Unterricht

    Philosophie – Off the Wall!

    avatarEigentlich wollte ich mir diesen Artikel für 2017 aufheben, da ich das Jahr gerne immer mit dem WordPress-eigenen Annual Report beschließe. Aber da der für 2016 wohl aus Zeitgründen gestrichen ist, schick ich ihn als letzte gute Tat dieses Jahres voraus – Noch dazu, wo kluge Worte zu einem beginnenden neuen Jahr immer besonders gut ankommen. Na dann, los geht’s 🙂
    Die elfte Klasse in Latein steht ab dem zweiten Halbjahr nach dem bayerischen Lehrplan ganz im Sinne der antiken Philosophie. Die Werke Ciceros wie auch Senecas bilden in diesen Monaten die Grundlage für an sich sehr relevanten Fragen. Was ist ein glückliches Leben? Wie hole ich das Maximum aus der mir verfügbaren Zeit? Wie wichtig ist Freundschaft? Liebe? Geld? Tolle Themen, die sprachlich in wunderschönstes Latein gegossen sind. Nur leider verliert man sich beim Analysieren der Satzperioden und Abfragen der Kasusbezüge und Konstruktionen irgendwann im Detail, da viele der Texte für einen Großteil der Schülerinnen und Schüler einfach aus dem Stand schwer zu verstehen sind. Und so fällt die sprachliche Würdigung dieser Werke oft der inhaltlichen zum Opfer.
    Schade eigentlich. Denn so bleibt kaum Zeit für die Vielzahl an einprägsamen Sentenzen und Sinnsprüchen, die die Autoren als bon mot der Nachwelt überliefert haben. Deswegen habe ich letztes Jahr ein kleines Miniprojekt gestartet, das Handlettering-Experten wie Frau Hölle oder Frau Annika glücklich machen dürfte.
    Jeder der Schüler sollte sich anfangs aus den lateinischen Zitatsammlungen, die man in Bibliotheken oder Online-Archiven findet, einen Spruch im Original herausfischen, der ihn/sie persönlich anspricht, und dazu ein digitales Mottoplakat erstellen, das zu Beginn der jeweiligen Schulstunde in einem Minireferat vorgestellt wurde. Welche Tools dafür zum Einsatz kamen, war für mich irrelevant. Meine digitalen Lieblinge wie Canva oder Notegraphy habe ich den Schülern vorgestellt, aber auch Klassiker wie Photoshop, Gimp oder das durch Sketchnotes berühmte Handlettering waren gerne gesehen. Die Struktur der Präsentationen war dabei jedes Mal dasselbe. Neben dem Plakat sollte der jeweilige Referent eine Übersetzung des Spruches, eine Erklärung zu Autor, Werk und Stelle, aus der das Zitat entnommen ist, vorstellen sowie eine Interpretation und eine persönlichen Würdigung vornehmen, warum ausgerechnet diese Sentenz gewählt wurde.
    Durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Spruch sowie der künstlerischen Ausgestaltung verhoffte ich mir mehr als den einen oder anderen netten Unterrichtseinstieg, sondern ein echtes Auseinandersetzen mit dem entsprechenden Inhalt. Vor allem bei der handschriftlichen Ausgestaltung der Sprüche waren die Schülerinnen und Schüler gezwungenermaßen über lange Zeit mit den Sentenzen, die oftmals aus nicht mehr als vier Wörtern bestanden, beschäftigt und konnten dabei auch gut über deren Aussagegehalt reflektieren.
    Das Ergebnis war wirklich gut. Vor allem die Handlettering-Arbeiten bestachen mit so viel Liebe zum Detail, dass ich sie nicht einfach so im Unterrichtsgeschehen verschwinden lassen wollte. Deswegen habe ich mir in Absprache mit den jeweiligen Schülern deren Sprüche auf Leinwand drucken lassen, um mir ddamit mein heimisches Arbeitszimmer damit zu schmücken. Mit ein paar kleinen extra Griffen lassen sich die Arbeiten sogar noch einmal zusätzlich verfeinern. Here’s how:
    Da das Plakat digital vorliegen sollte, habe ich mir sämtliche Plakate von den Leuten in ein Evernote-Notizbuch hochladen lassen. Natürlich gehen auch andere Cloud-Dienste wie Dropbox, Skydrive oder Google Drive. Aber ich bin nun mal ein Gewohnheitstier. Hier zu Beginn die digitale Urfassung einer Schülerarbeit:
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    Die Bilddatei habe ich in Gimp importiert und mithilfe von Farbverlaufskurven relativ schnell in Sachen Kontrast so optimiert, dass der Hintergrund einheitlich weiß und die Buchstaben in ein kräftiges Schwarz getaucht werden.
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    Mit Hilfe von Gimp habe ich die weiße Hintergrundfarbe als transparent definiert und so den reinen Schriftzug isoliert. Das fertige Ergebnis stutze ich noch ein bisschen zurecht und exportiere es in Gimp als PNG-Datei, ein Format, das ja bekanntlich mit transparenten Bildinformationen umgehen kann.
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    Die PNG-Dateien lade ich in Canva hoch. Nachdem ich eine Ebene als Hintergrund definiert und mit den entsprechenden Filtern bearbeitet habe (Blur und ein bisschen Vignette leisten hier fabelhafte Dienste), habe ich den Schriftzug als transparente Ebene darüber gelegt, zentriert, skaliert und noch etwas angepasst. Das fertige Ergebnis lässt sich als Bilddatei exportieren.
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    Die Datei habe ich bei einem entsprechenden Online-Dienst, der die Daten auf Leinwand druckt hochgeladen.  Meinfoto.de bietet aktuell ein Angebot an, das für 5€ die Plakate auf 20x20cm verewigt. Super Preis.
    Und nach etwas über 24h hielt ich ein paar echte Schülerunikate in der Hand. Ta-Dah!

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    Philosophie für die Wand
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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Spiel und Spaß mit Kindle-Zitaten und Evernote

    avatarEiner der großen Vorteile eines eReaders ist die schnelle Nutzbarmachung von Passagen für den Unterricht. Fand man vor 20 Jahren in seiner Lektüre eine im wahrsten Sinne des Wortes (be-)merkenswerte Passage, war das Vorgehen klar: Abtippen. Und das dauerte lange. Vor 10 Jahren ging das mit Scanner und OCR-Software wie dem Abbyy Finereader schon um einiges schneller. Aber auch hier war desöfteren händische Kosmetik gefragt, wenn Buchstaben oder ganze Wörter nicht erkannt wurden. Dass das Buch beim Auflegen auf den Scanner mehrmals gut durchgedrückt und verrenkt wurde, ist dem Gebrauchsleser egal. Dem Bibliophilen schossen aber ob einer solchen Vergewaltigung der beliebten Wälzer sofort Tränen in die Augen. 2015 habe ich nun auf Anregung eines älteren Artikels von Herbert Hertramph eine angepasste Version seiner Methode übernommen und ausgebaut, die blitzschnell funktioniert.
    Ein eReader wie Kindle speichert sämtliche Highlights und Kommentare, die man bei seiner Lektüre in einer Cloud, sodass man sie bei Bedarf wieder finden kann. Über die Seite kindle.amazon.com sind sämtliche Titel mit den darin getätigten Markierungen gespeichert und können auf Knopfdruck angezeigt werden.
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    Ein weiterer Klick öffnet die Seite zu den Zitaten im jeweiligen Werk in einem zusätzlichen Fenster.
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    Aktiviert man jetzt die Evernote Side Bar mit der Option “Artikel ohne Formatierung” werden sämtliche Zitate aus diesem einen Werk in einer Notiz in einem Evernote-Notebook gespeichert: Autor, Werk sowie numerisches Ordnen der Zitate und Verschlagwortung nimmt Evernote von alleine vor.
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    So habe ich über Monate eine richtige Zitatenbibliothek in Evernote, die ich bei Bedarf durchsuchen kann – Worterkennung sei dank.

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    Meine Zitat-Bibliothek in Evernote
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  • Technik

    Von Evernote-Gezwitscher

    avat_schielen_technikAch, das Netz! Voll mit gutem Bildmaterial, das man perfekt im Unterricht nutzen könnte – wenn man denn wüsste, wo man es abgelegt hat. Mal hat man nur den Link gesichert, mal liegt das Bild auf dem Speicher des Smartphones, mal auf der SD-Karte vom Tablet; Oder irgendeinem herrenlosen Verzeichnis auf dem PC, wo es unter 1000 anderen irgendwann verschwunden und vergessen ist.
    Der rettende Einfall zu dieser Misere kam mir, als  IFTTT in mein Leben trat: Warum diese ganzen Verzeichnisse nicht von der App so automatisieren lassen, dass sämtliches Material, das auf einem meiner Geräte abgelegt wird, von alleine in einem Notizbuch in Evernote landet? Gesagt, installiert, ausprobiert – und leider enttäuscht. Denn die Implementation von Evernote und IFTTT ist noch etwas rudimentär. Was im Evernote-Notizbuch landet, ist lediglich ein Link, der auf den Inhalt im Netz verweist. Wird Letzterer irgendwann gelöscht oder archiviert, ist das Material futsch.

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    Das Problem: Der Elefant zwitschert nicht selber, sondern trötet, dass Twitter etwas zwitschert…

    Es gibt aber tatsächlich einen Weg, das zu sichernde Material tatsächlich auch in Evernote gespeichert zu haben. Genauer gesagt, einen Umweg:
    wpevernote
    Die Verzeichnisse, in denen meine Bilder landen, sind nicht über IFTTT, sondern über Dropsync automatisiert. Landet also ein JPEG auf dem Smartphone, dem Tablet oder ein Screenshot auf meinem PC, werden die Daten in einem Verzeichnis in Dropbox gesichert. Dieses wiederum wird von Zapier bewacht, das jede Bilddatei, die in diesem Dropbox-Verzeichnis landet, in eine Evernote-Notiz packt und mit automatisiertem Tag und Schlagwort in ein vordefiniertes Notizbuch in Evernote überträgt. Vorausgesetzt man füttert das entsprechende Zapier-Rezept damit:
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    Dank der dort integrierten Worterkennung in Bildern finde ich Karikaturen, Comics oder Cartoons dann in Windeseile. Supi!

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  • Alltag,  Technik,  Unterricht

    Spiel und Spaß mit der Dokumentenkamera in Evernote

    avatarBisher schlummerte bei mir in Evernote eine kleine pfiffige Funktion tief in kuschligen Menüs versteckt: Die Kamera. Schade eigentlich, denn ist das Feature übers Widget erstmal erwacht (siehe Bild), stehen damit ein paar ziemlich coole Möglichkeiten zur Verfügung, die ich auch im Schulalltag mit einem einzigen Knopfdruck aktivieren kann. Ich habe jetzt schon einige Monate mit der Kamera durchfotografiert und präsentiere die ersten stolzen Ergebnisse, die in Sachen Qualität allerdings deutlich denen von Evernotes Scannable nachstehen sollen. Leider gibt’s dieses Programm derzeit nur für iOS, daher kann ich dazu leider nichts sagen. 

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    Das Widget mit Button für die Dokumentenkamera

    Tafelbilder: Mist! Die Stunde ist vorbei, das Tafelbild noch in Entstehung – in einer Lehrprobe der Tod einer Stunde, im regulären Lehrerleben oftmals die bittere Realität. Normalerweise würde man sich nun merken, wo man aufgehört hat, in der nächsten Stunde alles soweit erneut abpinseln und mit den Schülern fertigstellen. Mit der Dokumentenkamera geht das viel besser: Man fotografiert das Bild einfach ab, projiziert es in der nächsten Stunde mit dem Beamer an die Wand und schreibt es einfach am Tablet fertig. Die Bilder lassen sich nämlich direkt aus Evernote heraus mit den üblichen Notizprogrammen öffnen und dort bearbeiten.

    Abfotografieren von Dokumenten: Das klappt vor allem bei Dokumenten, die sich bei Lehrern ja tonnenweise im Fach stapeln können. Vor allem gegen Ende des Schuljahres türmt sich der Berg an Hinweisen zu Exkursionen, Mitteilungen und extrakurrikularen Aktivitäten. Viele dieser Termine vergesse ich gerne schon allein aufgrund ihrer auftretenden Masse, zum anderen, weil ich sie exakt einmal am schwarzen Brett registriere und dann im Geiste ad acta lege. Sind die Dokumente allerdings abfotografiert, stehen sie in Evernote immer zur Verfügung. Dort habe ich ein Notizbuch “Termine” angelegt, in die ich sämtliche dieser Dokumente speichere. Dank der Dokumentkamera sogar recht akkurat, da sie die geschossene Vorlage perspektivisch korrekt zurechtstutzt, sodass am Ende alles gerade aussieht. Das funktioniert erstaunlich akkurat. Hier mal ein Test: Ein Blatt Papier bei wirklich unvorteilhaften Lichtverhältnissen aufgenommen und anschließend das, was Evernote und die Dokumentenkamera daraus macht:

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    Vorher…
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    Nachher

    Schulaufgaben: Für größere Klassenarbeiten greifen viele Kollegien gerne auf einen gewissen Pool an Tests zurück, die sich so über die Jahre angesammelt haben, um sich für ihre eigenen Leistungsnachweise etwas inspirieren zu lassen. In der Regel sind diese Dinger schön in einem Ordner in irgendeinem Schrank des Lehrers archiviert… und damit meistens nicht greifbar, wenn man sie tatsächlich braucht. Ich zum Beispiel bereite meine Tests tendenziell immer zuhause vor. Wie gerne würde ich da einen Blick in dieses Archiv werfen. So muss ich immer bis zum nächsten Tag warten, um den Test fertig zu machen. Es sei denn…
    … man hat Tests mit der Dokumentenkamera abfotografiert und in Evernote in einem eigenen Notizbuch abgelegt, in dem sie schön nach Jahrgangsstufe archiviert sind. Das Tollste daran: Wenn man das Notizbuch mit Kollegen teilt, kann jeder seinen Beitrag leisten und entsprechende Schulaufgaben als JPG, PDF oder Doc-Format ablegen. So häuft sich in ganz kurzer Zeit ein riesiger Fundus an Prüfungen an, auf den man immer und überall zugreifen kann.
    Nifty!

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  • Technik,  Unterricht

    Apps im Unterricht – Folge 8: Shake'em: Mündlichkeit durch Schüttelbilder

    avat_schielen_technikDa ich die Zeit im Moment nutze, um mal wieder selber an meinen Fremdsprachkenntnissen zu feilen, finde ich mich wieder vermehrt in der Position des Lerners. Und das ist gut so. Endlich merke ich einmal wieder, wie anspruchsvoll dieser Lernvorgang tatsächlich ist, welche Methoden und Übungen beim Spracherwerb am besten funktionieren… und welche gar nicht. Für mich besonders erleuchtend: Das schriftliche Üben, auf das ich im Englischunterricht zur Festigung des Stoffes wirklich großen Wert lege (hängt wohl an Latein, wo ja vieles oft ausschließlich so läuft), hilft beim Lernen nur bedingt. Freies Sprechen – oh Wunder – wird dadurch leider nicht besser. Und so kam ich auf die Idee, für den Unterricht im nächsten Schuljahr (noch) mehr reden zu lassen. Mithilfe des Tablets.
    Meine Vision dazu sollte ungefähr der von Rory’s Story Cubes entsprechen, die es ja mittlerweile auch digital  für iOS und Android gibt: In dem Spiel werden neun Würfel geworfen, auf deren sechs Seiten jeweils ein Bildchen gedruckt ist. Aus denen, die nach dem Wurf nach oben zeigen, sollen die Spieler spontan eine Geschichte erfinden.

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    Rolling the dice: Rory’s Story Cubes gibt’s für iOS und seit geraumer Zeit auch für Android

    Natürlich könnte man einfach eben diese Würfel per App im Unterricht rollen lassen. Das wäre allerdings auf Dauer etwas zu eintönig, da sich die Abbildungen irgendwann dann doch wiederholen. Wie ungleich cooler wäre es dagegen, wenn die Schüler so etwas aus eigenen Fotos machen könnten?
    Mir schwebte dabei Folgendes vor:

    • Kinder laden selbstgemachte Fotos nach gewissen Vorgaben in ein Verzeichnis in einen Clouddienst hoch (z.B.: Anzahl der geschossenen Bilder, keine reale Personen, Objekte zu einem bestimmten Thema oder Wortfeld).
    • Die App meiner Träume greift auf das Verzeichnis zu.
    • Durch Schütteln werden in der App wahllos Fotos (bestenfalls zu einer Collage) zusammengestellt, aus denen die Schüler eine Geschichte machen sollen.

    Gesagt, gesucht… aber interessanterweise lange nicht wirklich fündig geworden. Was Rory’s Story Cubes noch am nächsten käme, wären wohl die Digital Story Cubes. Hier kann man durch Schütteln des Tablets vier Fotos auf dem Screen erhalten, die man dann zu einer Geschichte zusammenfassen soll. Nur ist die Handhabung, bis es zu soweit kommt, aus der Hölle: Jedes Bild, das man potentiell in den Schüttelpool wählen möchte, muss separat in Kategorien importiert und anschließend selektiert werden. Wenn ich das mit den Bildern einer ganzen Klasse mache, verbringe ich die komplette Schulstunde mit stupidem Tippen. Noch dazu werden die Bilder in der App in ein unpassendes Format gezerrt, dass die meisten Gesichter und Körper in adipöse Blobs verwandelt. Lieber nicht…
    Also neue Kandidaten her: die Photoshakes, die es bei iOS wie auch Android in entsprechender Anzahl gibt und genau das tun, was der Name sagt: Fotos zu Collagen schütteln. Das machen sie eigentlich auch ganz schön, allerdings müssen dazu auch hier wieder die Fotos separat angetippt und ausgewählt werden. Noch dazu habe ich leider bei keinem der Programme so etwas wie eine Random Funktion gefunden. Sollte jemand da etwas entsprechendes kennen: Sagt Bescheid!
    Tja, und dann kam er, der Kompromiss, der eigentlich so simpel ist, dass ich mich gar nicht traue, ihn zu nennen: Der Random Image Viewer (Pro)
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    Das Programm ist schnell erklärt: Man wählt einen “Slot”, der sich in der Pro-Version umbenennen lässt – zum Beispiel mit dem Namen der Klasse. Diesem Slot wird dann das Verzeichnis zugeordnet, in dem die Fotos der Klasse zu finden sind. Und schon kann’s los gehen. Allerdings wird hier nicht geschüttelt, sondern einfach getippt. Mir soll’s recht sein. Alles in allem funktioniert das am Tablet ganz wunderbar… ob das auch in der Klasse der Fall ist, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
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  • Technik

    Evernote => WordPress dank Zapier

    avatarAls Blogging-Plattform ist WordPress große Klasse. Aber seit das klassische Design um ein poppiges ergänzt wurde, das sich immer wieder unangenehm in den Vordergrund drängt und aussieht wie das Kinderzimmer eines Neugeborenen, bin ich zum Schreiben meiner Artikel auf Evernote umgestiegen. Hier weiß ich, wo ich was finde, kann Bilder einfach in Notizen ziehen, muss mich nicht umständlich in eine Plattform einloggen und zum Schreiben durch mehrere Menüs klicken. Und vor allem keinen türkisen Kinderzimmer-Editor ertragen. Der Umzug hatte allerdings auch schon so seine Nachteile: Was tun, wenn die Artikel in Evernote fertig sind und in WordPress landen sollen? Bisher war meine Lösung dafür reichlich umständlich:
    In WordPress anmelden, in die WP-Admin finden, Evernote-Notiz aufmachen, Überschrift der Notiz kopieren, bei WordPress als Titel des Blogposts einfügen, Fließtext kopieren, bei WordPress einfügen, Bilder in Medien-Library bei WordPress ziehen, im Editor an entsprechender Stelle positionieren, Fließtext in WP mit Formatvorlagen verschnörkeln, publizieren.
    Was meint ihr? Das muss doch einfacher gehen, oder? Das sagte sich auch meine Wenigkeit und machte sich auf den Weg, um diese Schritte etwas zu automatisieren. Mein erster Weg führte zum Platzhirschen IFTTT, der aber für die Zusammenarbeit von Evernote und WordPress immer nur ein Rezept anbot. Die fertigen Notizen wurden hier lediglich als Hyperlink im WordPress-Post angezeigt. Der Fließtext blieb jedoch in der ursprünglichen Notiz.
    Evernote selber schlägt CoSchedule vor, das allerdings entsprechend kostet. Und so kam ich letztlich zu Zapier. Die Plattform funktioniert ganz ähnlich wie IFTTT, bietet aber im Zusammenhang mit Evernote einiges an zusätzlichen Parametern, die sich kinderleicht editieren lassen. Hier habe ich den Filter so “programmiert” (wenn man das so nennen darf ;-)), dass die Notizen automatisch in WordPress-Drafts verwandelt werden, sobald ich den Titel der Notiz auf “done” enden lasse.
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    Das funktioniert reibungslos, komplett mit Hyperlinks und Fotos – vorausgesetzt, man bringt Zapier bei, den HTML-Code an WordPress zu übergeben:
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    So wird aus der Evernote-Notiz in Windeseile ein WordPress-Post, ohne großartig Versatzstücke einzeln in der Gegend umherzukopieren. Und das alles völlig ohne Bubble-Gum-Editor. Nifty!

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    Der ursprüngliche Blogpost als Entwurf in Evernote – Bild und Hyperlinks sind markiert…
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    … und bleiben es, wenn sie in WordPress ankommen.
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  • Prüfungen,  Technik

    Apps im Unterricht (Folge 8): Clockwork Tomato

    avat_schielen_technikEigentlich war im Moment ein gänzlich anderer Artikel geplant, aber da er gerade so wunderbar zum Korrekturmarathon passt, den ich gerade absolvieren muss, schiebe ich den Software Tipp mal eben ein.
    In stürmischen Korrekturzeiten fällt mir immer wieder die akute Unlust auf, mit der ich mich mich meinem Tagwerk nähere. Und je größer die Stapel, desto langsamer komme ich tatsächlich voran. Oder ich suche händeringend nach Ablenkung, um mich nicht wieder stundenlang an die Arbeit(en) zu machen. Da wird plötzlich staubgesaugt, geduscht, gewischt – und das mehrmals in der Stunde. Dann am besten noch nebenher Musik angemacht und das Prokrastinations-Szenario ist komplett.
    Wäre es nicht cool, wenn man sich das alles irgendwie besser organisieren und in kleine Häppchen einteilen könnte? In kleine, schaffbare Häppchen? Dank Pomodoro-Technik geht das ganz gut. Und mit Clockwork Tomato gibt’s sogar eine schöne Mini-App dazu, die das alles überwacht.
    Das Prinzip ist denkbar einfach. Per Knopfdruck wird eine Arbeitsphase von 25 Minuten gestartet, die man möglichst konzentriert durcharbeiten kann. Nach 24 Minuten ertönt ein Signal, das die 5 Minuten-Pause ankündigt, die man zum kurzen Erholen nutzen kann, bevor es wieder in die nächste Arbeitsphase von 25 Minuten geht.tempFileForShare
    Das alles ist denkbar einfach gestrickt, aber es wirkt! Die Korrektur geht schneller und zügiger vonstatten als es Motivationspostits, Diddl-Mäuse und Drohanrufe von der besseren Hälfte jemals zu schaffen gewagt hatten! Probiert das mal aus. Die Handhabung ist total easy. Ebenso wie die Möglichkeiten zum Individualisieren (Klingeltöne, Erweiterung der Arbeits-, bzw. Pausentöne usw). Selbst die Social Media-Narzissten werden mit einem Share-Button bedacht, um der Welt von ihrer unglaublichen Produktivität zu künden. Na dann: schaffe, schaffe…
     
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  • Technik,  Unterricht

    Streaming-Wunder EZcast?

    avat_schielen_technikMein Setup ist seit eineinhalb Jahren dasselbe und verrichtet zuverlässig seinen Dienst. Seitdem ich nun auch einen LED-Beamer mein eigen nenne, geht die Inbetriebnahme sogar noch ein ganzes Stück schneller. So wäre eigentlich alles in Butter, wenn… tja, wenn mit meiner digitalen Unabhängigkeit nicht eine gewisse Bürde einherginge. Nämlich die der Kabel. In jede Stunde erscheine ich mit einer Unmenge an Kabeln, die es zu entwirren gilt. Stromkabel des Beamers, HDMI-Kabel zu meinem wLAN-Dongle, USB-Kabel zur Stromversorgung des Dongles, Tripod für den LED-Beamer. Das ist alles nicht schwer zu tragen. Es sieht noch dazu aus, als hätte eine Katze meine Geräte mit einem Wollknäuel verwechselt. Daher suchte ich nach Möglichkeiten, um noch ein paar Kabel einzusparen. Am sinnvollsten erschien das Austauschen des LED-Dongles durch eine Alternative. Denn dieses Ding kommt mit gleich zwei Kabeln daher, die man eventuell einsparen könnte. Zum Beispiel durch einen HDMI-Stick, den man einfach am Beamer selber einsteckt. Screen Mirroring sollte er drauf haben, weil ich im Unterricht das Gerät zu mehr nutze als zum Bildli zeigen und Videos abfeuern. Damit schied zum Beispiel der viel gerühmte Chromecast aus, der diese Funktion derzeit nur in einer Beta-Version (Stand April 2015) unterstützt. Aber der EZcast sollte das angeblich können. Zumindest berichteten mir meine Twitter-Kollegen davon. Und so bestellte ich das Ding kurz vor dem Schlafengehen – und tags drauf war er schon da!
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    Anders als auf den Bildern dargestellt, machte sich beim Auspacken erstmal Ernüchterung breit. Schon wieder Kabel! Ich war aber auch zu naiv zu glauben, dass ein HDMI-Stick einfach so straight out of the box funktioniert. Am Ende des Sticks wartet eine entsprechende Buchse auf… richtig… ein Kabel. Ein Mini-USB-Kabel, das mit der USB-Buchse des Endgerätes (TV, Beamer) verbunden wird. Übrigens funktioniert hier lediglich die in der Packung mitgelieferte Strippe, weil dem Kabel appendixartig noch eine wLAN-Antenne angehängt ist. Ohne die meldet der EZcast bei Inbetriebnahme einen Fehler und verweigert die Arbeit.
    Zugegeben, schön sieht das Ensemble nicht aus mit diesem Wurmfortsatz, aber das Gerät soll ja funktionieren und keinen Schönheitspreis gewinnen…
    Ansonsten liegt der Packung noch eine Mini-Anleitung in mehreren Sprachen, sowie eine noch minigere Anleitung auf Deutsch vor. Damit hat sich’s auch schon. Ein HDMI-Kabel wie beim AllShare Cast Dongle liegt nicht dabei, aber das braucht man ja auch nicht. Der EZcast steckt ja direkt im Endgerät. Zumindest schonmal ein Kabel eingespart. Trotz Wurmfortsatz.

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    Das Handling des EZcast ist – wie der Name schon erahnen lässt – kinderleicht. Hängt das Ding erstmal am Beamer und per USB am Strom (übrigens werden über 500mA am USB-Anschluss verlangt, sonst fährt der Kleine nicht hoch!), startet sich das Gerät von alleine und führt mit leicht verständlichen Beschreibungen durch das erstmalige Setup. Dreh- und Angelpunkt für das Gerät ist die App, die es kostenlos in den jeweiligen Stores zu kaufen gibt. Etwas durcheinander war ich als Neuling bei der Frage, ob für den reibungslosen Ablauf nun ein wLAN-Netz vorhanden sein muss oder nicht. In den Setup-Beschreibungen ist nämlich permanent davon die Rede, sich in ein bestehendes Netzwerk einloggen zu müssen. So etwas wäre für mich ein echtes KO-Kriterium gewesen. Denn unsere Schule hat – wie wohl an vielen anderen Schulen auch – bisher kein wLAN. Für den Unterricht wäre der EZcast damit absolut nutzlos. Allerdings haben sich die Befürchtungen als haltlos erwiesen. Ist kein Netz vorhanden, spannt der EZcast kurzerhand selber eines, in das sich dann Stick und Sendegerät einwählen. Etwas durcheinander kommt das Gerät, sobald mehrere Netze vorhanden sind. Da fiel es mir persönlich schon schwer, dem EZcast das wLAN-Netzwerk zu hause zu verbieten und ihn zur Direktverbindung mit dem Sendegerät zu zwingen. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich mich an die Technik und die verbundenen Handgriffe erst noch gewöhnen muss.
    Im Unterricht muss ich mich darauf verlassen können, dass meine Geräte in Windeseile einsatzbereit sind. Während der Begrüßung lasse ich die Geräte hochfahren, sodass nach einer knappen Minute eigentlich alles läuft. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das Hochfahren meines Beamers bis zur Projektion eines gesendeten Bildes zu stoppen – mal mit meinem AllShare Cast Dongle, mal mit dem EZcast. Das Ergebnis seht ihr hier, unterlegt mit flotter easy listening Musik.

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Zwei Sachen merkt man an: Das Menü des EZcast ist deutlich schneller hochgefahren und einsatzbereit, während der Samsung Dongle um einiges länger braucht, bis er sich einmal zu einer Bildwiedergabe bequemt. Dafür ist die drahtlose Verbindung zum Tablet viel flotter aufgebaut. Nach nicht länger einer Minute steht das Bild. Beim EZcast dauerte das doch seine Zeit. Erst muss man in die App, dort dann den Dongle suchen, auswählen, dann das Mirroring mit Tastendruck aktivieren, dann im wLAN-Menü des Tablets noch etwas rumhantieren. Für mich alles etwas umständlich. Ich hätte gerne einen Knopfdruck, und dann läuft alles. “Fast” so wie beim Samsung Dongle. Vielleicht liegt’s noch an der Unerfahrenheit mit dem neuen Setup. Wer mir ein paar zeitsparende Handgriffe beibringen möchte, immer her damit – ihr seht ja am Video, wie ich mich mit dem EZcast und seiner App abmühe…
    Von der Mirroring Funktion abgesehen, bei der der komplette Inhalt des Bildschirms mit einer leichten Verzögerung auf ein externes Bild gestreamt wird, wartet der EZcast auch noch mit einer Reihe von Funktionen auf, die auf jeweilige Dateiformate abgestimmt.
    cast3_5So lassen sich beispielsweise Fotos oder Webadressen annotieren, ohne dass dafür eine extra App geöffnet werden muss, wie es z.B. beim Samsung Dongle der Fall ist. Auch Videos – sei es lokal auf dem Tablet oder aus Youtube – werden anstandslos an den angeschlossenen Beamer oder Bildschirm geschickt. Im Gegensatz zum Screen Mirroring bleibt bei der Wiedergabe des Materials der Bildschirm des Tablets dunkel. Lediglich Lautstärke und die üblichen Steuertasten sind auf dem Display präsent. Das klingt im ersten Moment nach einer Fußnote, ist aber bei der Performance schon nicht ohne. Denn beim Mirroring muss der Prozessor dasselbe Bild zweimal ausgeben – einmal auf dem Tablet, dann auf dem externen Gerät. Das bedeutet doppelte Rechenleistung, was sich gerne mal unschön bemerkbar macht: Ladepausen, abgehackter Ton, oder fehlende Lippensynchronität können den Filmgenuss schnell trüben. Von daher macht die Wiedergabe über die EZcast App mehr Sinn, weil das Bild hier direkt an das externe Gerät geschickt wird, ohne extra auf dem Display des Tablets zu erscheinen. Die Wiedergabe ist dadurch eigentlich immer flüssig und synchron. Lediglich wildes Herumspringen in Videos führt zur einen oder anderen Denkerpause, da hier neu gebuffert werden muss. A propos Buffer: Wer den Pufferspeicher im Auge behalten will, kann den aktuellen Zustand per Knopfdruck einblenden lassen. Auf diese Weise kann man eventuellen Präsentationskatastrophen vorausschauend entgegenwirken:
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    Alles in allem läuft die Videowiedergabe gut. Ton und Bild bleiben synchron, Ladepausen hatte ich kein einziges Mal. Soweit klingt alles wunderbar, wenn das Video nicht immer gelegentlich abbrach, weil die Verbindung zum EZcast gekappt worden war. Woran das liegt, ist mir nicht ganz klar, aber im Unterrichtsgeschehen dürfen solche Dinge einfach nicht passieren. Mit Lehrstoff, 30 Schülern und zig Unterlagen, die ich ausgeben will, sind solche Technikspirenzchen ein letztes nerviges Detail, das ich echt nicht gebrauchen kann. Ein echtes Ausschlusskriterium für mich. Allerdings keins, das mich allzu negativ stimmt. Die Update-Politik von Firmware und App ist nämlich vorbildlich. Ich hab den Stick gerade erstmal zwei Wochen und seitdem sind 3 Updates herausgekommen, die jedes Mal stabilere Verbindungen und neue Features bringen. Nur zum Vergleich: Der Samsung-Dongle steckt bei mir seit zwei Jahren in der Schultasche und hat gerade mal zwei Updates bekommen – eins davon kam nur auf den Markt, um die Verschlimmbesserung des vorigen auszumerzen. I rest my case…
    Insgesamt halte ich den EZcast für eine gute und leistungsfähige Alternative zu meinem Samsung Dongle, die mir durchaus einiges an Kabelwust ersparen würde. Allerdings ist das Gerät im Alltagsgebrauch noch etwas unzuverlässig. Das Verbinden mit dem Tablet dauert mir persönlich zu lange, und auch die gelegentlichen Verbindungsabbrüche beim Betrieb steigern mein Vertrauen in die Technik nicht gerade. Aber gemessen am Eifer, mit dem die Entwickler Updates raushauen, kann man davon ausgehen, dass sich in der Hinsicht etwas tut. Weggeben werde ich den kleinen Stick also nicht. Aber zumindest noch für eine gewisse Zeit in der Schublade ruhen lassen…
    Update 28.4.2015
    Nach einem Tipp von WolfGang kann ich Neues vermelden: Der Bootvorgang lässt sich um einiges beschleunigen, wenn man den EZcast im Menü unter den Einstellungen entsprechend konfiguriert.

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    In den Einstellungen des EZcast lässt sich der Streaming Stick gut auf die eigenen Bedürfnisse anpassen…

     
    Unter Default Mode lässt sich der Modus des EZcast einstellen, in dem das Gerät hochBildbooten soll. Screen Mirroring steht sofort zur Verfügung, wenn der Modus EZMirror+AP bzw. EZMirror+Timer eingestellt wird. Dies fährt den Stick bei entsprechender Stormzufuhr über USB sofort in Modus 4, in dem der EZcast nach dem Miracast-Standard streamt. In diesem Modus lässt sich das Device auch unter den Menü-Einstellungen Screen Casting oder Mirror Casting auf den Tablets finden. Selbst auf einem von Samsung 😉 Durch das direkte Hochfahren in diesen Modus spart man einiges an Zeit. Selbst der Samsung Dongle braucht nur einen Tick weniger als der EZcast. Hier ein neues Beweis-Video. Dieses Mal allerdings ohne Easy Listening:

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Man sieht, auf diese Weise geht das alles deutlich schneller, was ihn sofort wieder für den Einsatz im Unterricht interessant macht. Dort hat der EZcast bei mir mittlerweile seine ersten Feuertaufen über sich ergehen lassen müssen und sich recht wacker geschlagen. Nur einmal ist das Bild eingefroren, sodass man dem Stick kurzfristig den Strom abdrehen musste. Danach klappte alles aber wieder wie immer.
    Zwischen den beiden Optionen EZMirror+AP und der entsprechenden Timer-Variante besteht ein großer Unterschied. Wer sich für die letztere Option entscheidet, hat knapp 2 Minuten Zeit, um sein Gerät mit dem EZcast zu verbinden. Ist bis dahin nichts passiert, findet das Tablet den Stick nicht mehr und ist nur durch Reboot zum Verbinden zu bewegen. Daher bin ich auf die Option EZMirror+AP umgesprungen. Hier lässt sich der EZcast jederzeit vom Tablet disconnecten oder wieder neu verbinden – ideal, wenn man im Unterricht nur für gewisse Phasen streamen und den Akku schonen möchte. Der hat nämlich einiges zu tun, wenn er in der Timer-Variante 45 Minuten durchstreamen würde.

    Achja: Immer noch sehr lobenswert ist die Update-Politik. Nicht nur die der App, sondern auch die des EZcast selber. Seit dem letzten Artikel hat der Entwickler drei Firmware-Updates herausgebracht. Sieht so aus, als glauben sie ans Produkt. In diesem Sinne: Happy Casting!

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  • Pädagogik,  Technik,  Unterricht

    App im Unterricht: Custom Soundboard Creator (Folge 7)

    avatarTja, das war’s mit meiner Lobhudelei auf Soundboards Unlimited, das zwischenzeitlich eine Namenstaufe über sich ergehen lassen musste und nun den Namen Boarder trägt. Ein Jahr später wollte ich wieder eine meiner Soundeffekt-Aktivitäten hervorkramen – und was gab’s? Kryptische Fehlermeldungen, App-Abstürze, und einen entnervten Herrn Mess. Teilweise hat die App das Verzeichnis, in dem ich die Sounds abgelegt hatte, einfach gefressen. Schnapp, weg war es! Richtig ärgerlich, das Ganze. Solange es nur ums bloße Importieren von Sounds ging, lief das Programm eigentlich ganz passabel. Wollte man aber nur ein Härchen individualisieren, ging’s los mit dem Ärger.

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    Nichts geht mehr. Die rote Schrift in Boarder verheißt nichts Gutes…

    Es half nichts. Ein Nachfolger musste her. Ein Nachfolger, der stabil lief und die Features des geschmähten Vorgängers bot. Vielleicht sogar ein bisschen mehr. Nach kurzem Suchen wurde ich tatsächlich fündig.  Sein Name ist genauso generisch wie Unlimited Soundboards. Custom Soundboard Creator heißt das gute Stück und gewinnt mit dieser Titelwahl wohl keinen Preis für Einfallsreichtum. Dafür aber in anderen Bereichen…
    Vom Aufbau ist die App ähnlich konzipiert wie Soundboards Unlimited aka Boarder. Über ein Menü kann man ein Soundboard anlegen, in dem man Soundeffekte auf virtuellen Tasten verteilt, um diese beim Druck darauf abzuspielen. Allerdings ist einiges an Rumgetippe nötig, bis man alles soweit hat. Das ist allerdings vorrangig der Individualisierungsvielfalt geschuldet, die der Custom Soundboard Creator bietet: Die einzelnen Tasten lassen sich jeweils mit eigener Hintergrundfarbe, einer Text-Beschreibung und sogar einem eigenen Icon versehen. Letzteres klingt im ersten Moment eher nach Spielerei, ist aber vor allem im Fremdsprachenunterricht der Unterstufe eine echte Hilfe, wo die Kinder mit der Wortbeschreibung seagulls nichts anfangen können. Dagegen macht ihnen eine entsprechende bildliche Darstellung sofort klar, was sich für ein Sound hinter der Taste verbirgt. Entsprechende bildliche Darstellungen lassen sich schnell übers Internet finden. Am besten im PNG-Format in quadratischer Auflösung (z. B. 256×256), damit der Hintergrund transparent bleibt, und das Icon nicht verzogen werden muss.  All das lässt sich noch mit eigenen Hintergründen aufhübschen, die dem jeweiligen Soundboard ein entsprechendes Flair verpassen. Mein Whodunnit-Spiel hatte ich so in Windeseile optisch herzeigbar gemacht:
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    Ebenso kann der geneigte Nutzer bei den Audioeinstellungen ordentlich zulangen: 

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    Optionen satt. In Rot: Die Loop-Option. In Grün: das gleichzeitige Abspielen von Tönen

    Neben individuell anpassbarer Lautstärke-Optionen kann man auch für jede Datei einstellen, ob sie geloopt werden soll (gut für Hintergrundklangkulissen, die in diesem Fall einfach in Endlosschleife laufen), ob sie beim Abspielen überlagert werden kann oder nicht (playable over). Letzteres führt dazu, dass mehrere Sounds parallel erklingen. Ist diese Option deaktiviert, hacken sich die Sounds gegenseitig ab.

    Im Alltagsgebrauch hat sich der Custom Soundboard Creator bereits jetzt schon sehr bewährt. Die Soundboards laden schnell (bzw. laden ÜBERHAUPT im Gegensatz zu Unlimited Soundboards), sehen hübsch aus und verrichten brav ihren Dienst. Und niemals war das Mördersuchen im Whodunnit lustiger! Das lag auch an einem kleinen, aber feinen Zusatzfeature, das Boarder so nicht beherrscht hat: Das spontane Aufnehmen aus der App heraus. So kann man aus dem laufenden Unterricht Soundeffekte aufnehmen und sofort aufs Soundboard legen. Ohne nerviges Navigieren durch Untermenüs. Ohne zusätzliches Schneiden von Dateien oder Kramen in Verzeichnissen und Ordnern. Hohe Schüleraktivierung ist damit garantiert. Schon jetzt verfüge ich über fast 20 Sounds von Schülerinnen und Schülern, die sich beim Whodunnit-Sterben-Sound im Stöhnen und Seufzen gegenseitig überbieten. Pädagogisch fragwürdig? Auf jeden Fall, aber für alle Beteiligten ein Heidenspaß! 🙂
    Zu faul, um selber Soundeffekte zu erstellen und zu schneiden? Dann empfehle ich einen Blick auf folgende Zusammenstellung mit Sound-Datenbanken:
    http://www.hongkiat.com/blog/55-great-websites-to-download-free-sound-effects/

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  • Technik,  Unterricht

    Apps im Unterricht: Darstellung von Zitaten (Folge 6)

    Von all den Episoden aus meiner Schulzeit, an die ich mich bis heute lebhaft erinnern kann, haben sich zwei Szenen unauslöschlich ins Gedächtnis eingebrannt: Einmal unser Englischlehrer in der zehnten Klasse, der mitten in der Stunde aufs Pult stieg, um Martin Luther Kings Rede “I have a dream” auswendig vorzutragen. Und unser in die Jahre gekommener Lateinlehrer, der mit uns gewettet hatte, er könne das erste Buch der Aeneis auswendig vortragen. Und das tat er dann auch. 45 Minuten am Stück. Fehlerlos. Ohne eine einzige Denkpause. Es lief.
    Solche Gedächtnisleistungen habe ich immer bewundert. Schon zu meiner Zeit wurde das Auswendiglernen außer bei Vokabeln auf ein Minimum im Unterricht reduziert. Gedichte auswendig zu lernen haben wir am Gymnasium lediglich in der fünften Klasse praktiziert und dann nie wieder. Heute ist es auf weite Strecken verpönt. Warum eigentlich? Klar ist es Drill. Aber es setzt etwas voraus, was essentiell fürs Lernen ist: Konzentration, Ruhe und Disziplin.
    Ich will nicht, dass meine Schüler aus dem Lateinunterricht gehen, ohne auch nur eine Zeile aus einem Werk zitieren zu können oder Sprichwörter zu Gesicht bekommen zu haben. Das dachte auch mein Seminarlehrer in der Referendariatsausbildung und hatte sich für seine Klassen immer ein “Wochenmotto” ausgedacht. Jede Stunde wurde über einen Zeitraum von 5 Tagen ein lateinischer Sinnspruch an die Tafel geschrieben, den es zu memorieren galt. Das Problem: Dank Tafeldienst wurde die Sentenz nach jeder Stunde gelöscht und musste wieder angeschrieben werden. Mit Tablet geht das viel schneller. Und auch hübscher. Zum Beispiel mit der App Notegraphy.
    Die App wandelt Zitate in ein grafisch ansprechendes Gewand. Möglich wird das durch zahlreiche Templates, die der App beigepackt sind. Jedes Template hat zudem bis zu drei unterschiedliche Varianten, mit denen man herumexperimentieren kann. Das Ergebnis ist gelegentlich skurril, aber optisch immer imposant.
    Untitled design
    Ist man mit seinem Werk zufrieden, kann man es entweder über diverse soziale Medien verbreiten oder einfach als Bilddatei exportieren.

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    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Wer Apps für das digitale Äquivalent einer schmutzigen Tennissocke hält, kann auch das Internet bemühen. Dort gibt’s notegraphy nämlich auch. Oder man schaut eine Adresse weiter zu recitethis.com. recitethis.com funktioniert ganz genauso, ist aber in seiner Handhabung doch um einiges komfortabler als Notegraphy, da sich die Funktionen nicht alle auf Mini-Fummel-Buttons auf einem Smartphone oder Tablet tummeln, sondern alles auf einem Monitor zu sehen ist. Auch hier liegen diverse Templates vor, um die Weisheiten in entsprechende Kleider zu hüllen. Allerdings sind diese (noch!) nicht so zahlreich wie bei Typography. Auch hier lässt sich das Ergebnis entweder in soziale Netzwerke verbreiten oder als Bilddatei auf der heimischen Festplatte sichern.
    recitethis
    Und dann? Ganz einfach. Die Dateien entweder als Zitat ausdrucken, laminieren und als Motto zentral über der Tafel aufhängen. Oder – und das ist viel einfacher und schützt Bäume – auf dem Tablet als Bildschirmschoner einstellen. Jedes Mal, wenn das Tablet schlafen geht, thront so das Motto im XXL-Format an exponierter Stelle. Oder in eine Klassen-Twitter-Timeline übernehmen. Oder, oder, oder…
    Kurt Tutschek hat mich noch auf zwei weitere Tools hingewiesen, die hier thematisch wunderbar passen: Quozio und Proquoter. Vielen Dank für den Tipp!

    Eine noch aktuellere Aufstellung liefert der Blog von Johanna Daher.

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