• Alltag,  Technik

    Systembetreuung – Du bist nicht allein đŸŽ¶

    Letzte Woche fand ein Treffen fĂŒr die Systemadmins der MĂŒnchner Gymnasien statt. Dort kommt man in illustrer Runde an einem schicken, prĂ€sentablen Standort zusammen und diskutiert aktuelle Probleme unserer Zunft, kommende Neuerungen, die derzeitige Arbeitslast und futtert sich wĂ€hrenddessen durch Berge von HĂ€ppchen (ich zumindest).

    Auf der Agenda standen dieses Mal viele Dinge, ĂŒber die man offiziell noch nicht reden darf. Nur so viel: Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie “da oben” Entscheidungen auf den Weg bringen möchten, die wir, die “da unten” stehen, schon beim Verlautbaren als fehlerhaft erahnen. Wenn es so weit ist, sag ich dazu mehr. Weiteres inoffizielles Thema so kurz nach Beginn des Halbjahres waren die AusbildungsgerĂ€te – und alles, was damit verbunden ist. Vor allem dem Ärger. Immer wieder fragen die Leute vorsichtig, ob das bei uns genauso kompliziert und zeitraubend wie bei ihnen passiert, um sich nicht die BlĂ¶ĂŸe zu geben. Aber unisono kommen wir zum selben Ergebnis: Verwaltungstechnisch sind die Dinger der Horror. Zum GlĂŒck kann ich einigermaßen helfen – dank des letzten Blogartikels sind die Wunden und Traumata so frisch, dass ich mich mĂŒhelos an jeden einzelnen Handgriff erinnern kann, der letztlich zum Erfolg gefĂŒhrt hat.

    Ich mag diese Treffen immer sehr, weil sie immer eine tolle Gelegenheit zur Vernetzung sind. Der Blog hilft mir immer wieder dabei, neue Kontakte zu knĂŒpfen. “Ach DU bist das”, bekomme ich regelmĂ€ĂŸig gesagt und schwupps ist mein Handy um eine Telefonnummer reicher. Nichtsdestotrotz fĂŒhlen sie die Veranstaltungen immer ein bisschen wie eine Gruppentherapie an, weil ab einem gewissen Zeitpunkt die Verwunderung und irgendwann das KopfschĂŒtteln Überhand nimmt. Klar, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber allein die Tatsache, dass ĂŒberhaupt Leid vorhanden ist, spricht ja schon BĂ€nde.

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  • Technik

    AusbildungsgerĂ€te III: Es geht weiter…

    Wer meinen Blog regelmĂ€ĂŸig liest, weiß, dass ich unter einem Trauma leide. Es hat auch einen Namen: AusbildungsgerĂ€te. Der Ausdruck geistert fĂŒr mich gefĂŒhlt in jedem vierten Blogartikel durch die Zeilen. Zweimal war er sogar Hauptthema. Einmal hier und hier. Jetzt jĂ€hrt sich das Trauma zum dritten Mal. Irgendwann sollte ich mich ja auch mal an die Dinger gewöhnt haben. Schauen wir mal…

    Cute on Paper

    Die Idee an sich ist ja begrĂŒĂŸenswert: LehramtsanwĂ€rterinnen und -anwĂ€rter werden fĂŒr die Zeit ihrer Ausbildung mit eigenen GerĂ€ten ausgestattet. Manche Schulen bekamen iPads, wir Surfaces von Microsoft. Schick. Nur leider sind die GerĂ€te scheußlich einzurichten. Und zu verwalten. Und zu warten. Und ĂŒberhaupt. Wieso?

    Insgesamt benötige ich vier Portale zur fĂŒr

    • die Bestellung der GerĂ€te
    • die Einrichtung der GerĂ€te,
    • die Verwaltung der GerĂ€te und
    • das Nachschlagen von Anleitungen, die in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden in verschiedenen Versionen vorliegen, weil sich am Prozedere oder den Programmroutinen etwas geĂ€ndert hat.

    All das passiert nicht automatisiert. Jedes einzelne GerÀt muss hÀndisch eingerichtet werden.

    Ich könnte noch viel mehr darĂŒber schreiben. Aber ĂŒber den riesigen Mehraufwand habe ich mich schon ausgelassen. Ebenso auch ĂŒber die geradezu nicht-existente Nutzung der GerĂ€te, sobald die Referendare einmal gemerkt haben, wie beschrĂ€nkt sie damit arbeiten können. Aber ich lasse es. Alles andere ist hier im Blog nachzulesen.

    Da sind sie. Teilweise noch unausgepackt, weil ich deren Anblick einfach nicht ertrage 🙈

    Alles auf Null

    Jetzt ist ein neues Seminar an die Schule gekommen. Doppelt so viele wie ĂŒblich. Das heißt, die alten GerĂ€te wechseln ihren Besitzer und ein Schwung neuer mĂŒssen dazukommen. What can possibly go wrong? Folgen Sie mir in ein neues Kapitel meines Traumas…

    FĂŒr den Bestellprozess der neuen GerĂ€te muss ich in eine der oben vier genannten Plattformen. Allerdings wird mir kurz vor Abschluss der Bestellung gesagt, dass die Anzahl der GerĂ€te, die ich haben möchte, das Volumen, das uns als Schule zugestanden ist, ĂŒbersteigt. Ich soll ĂŒber einen bĂŒrokratischen Umweg das Volumen an verfĂŒgbaren GerĂ€ten erhöhen. Schon da schwillt mir schon wieder der Hals. Warum muss ich von MEINER Seite bĂŒrokratisch eine VergrĂ¶ĂŸerung des Volumens anfragen, wo dem Ministerium doch vorliegt, wie viele neue Referendarinnen und Referendare an unsere Schule kommen?
    Noch interessanter wird es dann, als die GerĂ€te, die man liefern darf, ankommen. Sie sind eine Generation weiter als unsere alten AusstattungsgerĂ€te. Das heißt, dass manche Referendarinnen und Referendare ein brandneues GerĂ€t in den HĂ€nden halten werden, und andere die vorige Generation. Noch dazu ist in den neuen Paketen die Ausstattung rationiert worden. Wo die alten GerĂ€te noch einen Streaming-Stick von Microsoft dabei hatten, fehlt dieser nun. Er ist auch nicht bestellbar, was mich als pĂ€dagogischen Systemadministrator vor ein Problem stellt: Wer bekommt ein neues GerĂ€t? Wer bekommt ein altes GerĂ€t? Wer bekommt ein altes GerĂ€t mit Streaming-Stick? Wer bekommt ein neues GerĂ€t ohne Streaming-Stick? Soll ich das losen? Soll ich es alphabetisch machen? Soll ich einfach niemandem einen solchen Stick verpassen? Ich weiß es nicht.
    Ich habe zumindest begonnen, nun erst einmal die alten GerÀte nach einer Anleitung, die vom Ministerium mittlerweile in der 9. Revision (!!!) vorliegt (die vorigen wurden uns in einer Beta-Version vorgelegt, damit wir auf eigene Faust durch trial and error Fehler herausarbeiten durften, nice) von den alten Konten zu befreien, um dann neue anzulegen. Auch das klingt einfacher, als es sich de facto darstellt.

    Denn durch die kaum erfolgte Benutzung der GerĂ€te durch die Referendare ziehen die alten GerĂ€te nach dem Hochfahren erst einmal gefĂŒhlt zwei bis drei Stunden Updates der letzten zwei Jahre. Nebenher ein neues Konto anzulegen ist völlig unmöglich. Also begebe ich mich an das nĂ€chste GerĂ€t und fahre es hoch und lasse Updates ziehen und dann das nĂ€chste und dann das nĂ€chste und dann das nĂ€chste.

    Auszug der Update-History nach zwei Jahren InaktivitÀt
    WĂ€hrend ich in diesem GerĂ€tepark sitze, der aussieht wie eine nerdige Zockerhölle, mache ich mir im Kopf ein Memo, den Referendaren kĂŒnftig unter Androhung der Todesstrafe anzuordnen, die GerĂ€te vor der Abgabe von ihnen komplett aktualisieren zu lassen und alle aktuellen Updates selbststĂ€ndig zu installieren. Denn hier verliere ich wirklich Lebenszeit und Nerven.

    Runde 2

    Als die GerĂ€te nun fertig aktualisiert sind, geht es los mit dem Erstellen der neuen Konten. Dies funktioniert ĂŒber User-Konten, die ich pro GerĂ€t hĂ€ndisch anzulegen habe. Inklusive Passwort und Sicherheitsfragen fĂŒr den Fall, dass das Kennwort verloren geht. Das geht ein knappes Dutzendmal ĂŒber den Klickweg:

    Einstellungen > Konten > Benutzer hinzufĂŒgen > keine Anmeldeinformationen > keine E-Mail-Adresse von Microsoft > Name des Users > Passwort > Sicherheitsfragen > abspeichern.

    Dann wird das GerĂ€t heruntergefahren, die Refis loggen sich mit ihrem Passwort ein, ich registriere sie in der Hub-App, die das GerĂ€t an unsere Schule kettet und die auszubildende Person an den wenig erbaulichen App Store mit knapp 20 möglichen Programmen (unter anderem so heiße Produkte wie Libre Office oder Gimp). Nur dieses Mal geht das nicht…

    Das ist neu

    Die Hub-App will sich aktualisieren, da sie zu alt ist. Gesagt, getan. Naja, nicht wirklich getan. Von einem Update kann nicht die Rede sein. Das Programm löscht sich kurzerhand vom GerÀt. aktualisieren. Das Update muss ich hÀndisch von einer Homepage herunterladen und die Installation manuell anschubsen.

    Auf jedem GerĂ€t muss ich jedes Mal exakt dieselbe Datei hĂ€ndisch herunterladen und installieren…

    Als die neue Version aufgeht, schwillt mir erneut der Kamm:

    Die OberflĂ€che komplett anders aus. Und durch die Neuinstallation ist die Bindung der GerĂ€te an unseren Standort gelöscht wurden. Ich muss bei jedem einzelnen GerĂ€t eine Server-Adresse eintippen, die die Surfaces wieder an unsere Schule bindet. Wie das geht, steht natĂŒrlich nicht in der Anleitung zur RĂŒcksetzung der GerĂ€te. Stattdessen erfolgt in einem kurzen und knappen “Siehe Kapitel 3.2.2” ein Verweis auf die ursprĂŒngliche Anleitung zur Neuinstallation der GerĂ€te. Diese finde ich auf der Nachschlage-Plattform fĂŒr die Schulungsunterlagen. Irgendwo auf Seite 42. Ein Kapitel, das in schwarz und rot verfasst ist, weil durch die stĂ€ndigen Updates sich permanent Änderungen im Ablauf ergeben haben. Ich muss das mal schnell herzeigen, das glaubt mir sonst niemand:

    Auszug einer Seite aus der Installationsanleitung fĂŒr die GerĂ€te. Alles, was rot ist, sind Neueintragungen...
    Und dann irgendwann um 18.35 Uhr diesen Abends in der Schule ist das erste von 17 GerÀten einsatzbereit.

    Und ich möchte einfach nur noch irgendetwas anzĂŒnden.

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  • Alltag,  Technik

    Vom Umstieg von Android auf iOS: Erste Bestandsaufnahme

    So, anders als der deutsche WĂ€hlerwille will ich beruflich mal was Neues wagen. Etwas Aufregendes. Etwas Bahnbrechendes. Zumindest fĂŒr einen Altphilologen. Und so kam nun nach einer Dekade voll mit Android-GerĂ€ten (valete, HTC Flyer, Samsung Note 8.0, Samsung Tab S3 und Samsung Tab S7) fĂŒr den Unterricht ein iPad ins Haus. Ein iPad Air um genau zu sein. Bei der Kaufempfehlung half mir… meine Oberstufe.
    Ein iPad 10 war zwar preislich ganz nett, aber 32 GB Speicher kamen mir schon gut wenig (und fast schon unverschÀmt teuer) vor. Ein Pro war mir zu kostspielig und zu riesig. Und so rieten sie mir zu einem Air. Die goldene Mitte.
    Da ist es. Ein iPad Air.
    Gerade arbeite ich mich in das GerĂ€t ein. Vieles ist selbsterklĂ€rend. FĂŒr anderes kratze ich mir immer wieder den Kopf, weil ich altbewĂ€hrte Handgriffe, die auf dem Android echte Timesaver waren, auf dem iPad bis heute nicht gefunden habe. Vielleicht weiß der eine oder andere iOS-Profi Rat auf meine Anfragen, sodass ich die Lösungen hier auf dem Blog fĂŒr mich (und andere) im festhalten kann.
    Android iOS
    Screenshot erstellen LautstÀrke leiser-Taste und On-Button gleichzeitig. Fertig. Mit dem Apple Pen von unten links ins Zentrum wischen; klappt bei mir so semi. Gibt es eine Tastenkombi? Ein-Taste + LautstÀrketaste
    Alle offenen Apps gleichzeitig schließen ZurĂŒck-Button und dort auf “Alle Apps schließen”. Ruhe. Ich kann aktuell offene Apps nur einzeln schließen.

    Scheinbar nicht gewollt und auch nicht problematisch.

    Bildschirmvideos erstellen Direkt im Betriebssystem im MP4-Format. Geht prima. Im mov-Format. Wenn ich die in eine Lernplattform importiere, kommen Apple-GerĂ€te problemlos  damit klar. PCs zeigen ohne entsprechenden Codec nur weiß. Nativ im MP4-Standard speichern wĂ€re ne Schau. 

    Umstellen ĂŒber Einstellungen > Kamera > Formate > Maximale KompatibilitĂ€t

    Backup-Ort bestimmen Jegliche Cloud-Lösung funktioniert hier. Ich könnte alles sogar auf ByCS-Drive sichern. Finde ich nicht. Ich bekomme nur ein Backup in der iCloud hin.

    Lokal ĂŒber iTunes möglich. Backup-File dann ĂŒberall abspeicherbar. Leider nicht cool, aber scheinbar nur so möglich.

    LautstĂ€rke regulieren Auf Android reagiert die LautstĂ€rkeregelung brav, wenn das GerĂ€t ĂŒber USB-C am IWB angeschlossen ist. Lauter, leiser. Kein Problem. Über USB-C Kabel reagiert das iPad nicht auf die LautstĂ€rke-Buttons. Das iPad brĂŒllt auf Höchstvolumen los. Die Tasten bleiben wirkungslos. Auch ĂŒber die Mitteilungszentrale springt der LautstĂ€rkebalken unerbittich an die ursprĂŒngliche MaximallautstĂ€rke zurĂŒck.

    LautstÀrke direkt am IWB regeln.

    Sobald mir noch ein paar neue Eigenheiten auffallen, erweitere ich die Liste jeweils. Ich bin jedenfalls um jeden Handgriff dankbar, der mit iOS schneller geht als so, wie ich es aktuell vollziehe. Danke fĂŒr die Aufmerksamkeit.
    Die komplette Liste mit BeitrĂ€gen und Antworten aus dem FediLZ gibt es hier bei Mastodon. TAUSEND DANK fĂŒr eure Mithilfe!
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  • Technik,  Unterricht

    Vom Apfel der Versuchung – Teil II

    Der geneigte Leser dieses Blogs hat es vielleicht ĂŒber die Jahre mitbekommen, dass ein Großteil meiner GerĂ€te aus dem Hause Samsung stammt. Ich bin eigentlich kein Fanboy und habe ĂŒber die Jahre auch gerne den ein oder anderen Ausreißer zu einer anderen Marke gewagt: Mal war ich bei LG, dann bei HTC und deren Wahnsinns One-Smartphone. Ganz kurz auch einmal war Huawei dabei. Nichtsdestotrotz trieb es mich immer wieder zurĂŒck zum sĂŒdkoreanischen Hersteller.

    Fanboy – wider Willen

    Die GerĂ€te liefen einfach – und das vom ersten Tag an, als ich ein derartiges GerĂ€t in der Hand hielt. In einer Zeit, in der es damals zum iPhone 4 keine nennenswerten Alternativen gab, war das Samsung Galaxy S1 mehr oder weniger konkurrenzlos. Auch beim Thema Tablet kam man vor knapp zehn Jahren kaum an Samsung vorbei, wenn man sinnvoll in der Schule damit arbeiten wollte. Die Stiftsteuerung beim Samsung Note 8.0 gab es im Jahre 2013 lange vor der Erfindung des Apple Pens und auch das Screen Mirroring funktionierte damals schon beachtlich gut. Und so war ich mit meinem Setup eigentlich immer zufrieden und wenn ich ehrlich bin, bin ich es heute noch.

    Die Versuchung

    Das Thema Apple erschien bei mir immer nur sporadisch am Horizont, da ich in meiner Android Bubble per se sehr glĂŒcklich war. Erste Ausreißer gab es, als ich das Seminar im Umgang mit Medien ausbilden sollte. Zu diesem Zweck bekam ich vor knapp drei Jahren ein iPad in die Hand. Ich habe immer wieder ein bisschen damit herumgespielt und fand auch an vielen Apps und Programmen Gefallen. GoodNotes zum Beispiel ist, was Bedienbarkeit und Ausgereiftheit anbelangt, auf weite Sicht konkurrenzlos, wenn man ehrlich ist. Squid, mit dem ich auf Android mittlerweile seit weit ĂŒber vier Jahren arbeite, funktioniert prima, ist aber in der Bedienung minimal komplizierter als die Konkurrenz auf dem iPad. Was den Schreibkomfort anbelangt, brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Meine Handschrift mit dem Apple Pen ist grundsĂ€tzlich deutlich ruhiger und schöner als mit den krakeligen Pens eines Samsung Tablets.
    Meine Mitschriften sahen mit Goodnotes nie besser aus…
    Nichtsdestotrotz habe ich mich immer wieder auf Samsung zurĂŒck besonnen, spĂ€testens seit dem Umzug in die neue Schule.
    Denn Apple TVs sind bei uns nicht verbaut. Nicht, weil sie vergessen wurden, sondern weil nur eine Handvoll Kollegen mit Apple Equipment arbeitet. Wir alle haben als LehrerdienstgerÀte Windows-Convertibles von Fujitsu Siemens und sind damit sehr zufrieden.
    Jetzt erst vor kurzem grub ich dann doch wieder mein Schul-iPad heraus und spielte aus Neugier ein bisschen damit herum. Zum Beispiel in meiner go-to-App, Evernote. Nachdem ich beim Notizenmachen auf der App auf Android immer wieder verzweifelt bin, denn die Stiftfunktion mit Evernote funktioniert dort schlicht nicht: Auf dem S7 lĂ€sst sich in Evernote schreiben, bis man den Stift vom Display absetzt. Dann weiß das Tablet auf einmal nicht mehr, was es tun soll, und erkennt als EingabegerĂ€t auf einmal nicht mehr den Pen, sondern die HandflĂ€che. Oder keins davon. Dann muss man Evernote neu starten und das Theater geht von vorne los. Kacke. Ist ein Feature bei einem Programm, das sich Notiz-App nennt, tatsĂ€chlich so rudimentĂ€r entwickelt? Auch iOS offensichtlich nicht, wie mein Vergleichsbild zeigt.
    Furchtbar: Die Notizenfunktion in Evernote ist auf meinem Samsung (oben) nicht zu gebrauchen. Auf iOS (unten) kein Problem…
    Hier ging alles mĂŒhelos.
    Also forschte ich ein bisschen weiter: Gibt es vielleicht doch noch ein paar Vorteile, mal auf die andere Seite zu schauen? Ich wurde fĂŒndig:

    Echte Vorteile

    Viele Apps, mit denen ich ĂŒber Jahre meinen Unterricht auf Android bestritten habe, sind mittlerweile aus dem Play Store verschwunden. VerstĂ€ndlich: Auf einem Betriebssystem wie Android, wo die Piraterie teilweise BlĂŒten treibt wie zu den besten Amiga-Zeiten, sind gewisse Programme einfach nicht rentabel. Auf einem geschlossenen System wie iOS hingegen lĂ€sst sich damit noch gut Geld verdienen. Und deswegen finde ich viele Programme, die ich das letzte Mal, vielleicht 2020, auf Android hatte, auch vier Jahre spĂ€ter noch in einer aktuellen Version vor, mit der ich auf einmal auch meine alten digitalen Unterlagen wieder prima nutzen könnte (die ich Android zugunsten großenteils schon wieder geĂ€ndert habe).
    Eine App wie EZ PDF Clear, war spĂ€testens mit meinem aktuellen Samsung-Tablet nicht mehr möglich. Das Programm stĂŒrzte stĂ€ndig ab, wenn man es reaktivieren wollte. Aus dem Store ist es schon lĂ€ngst verschwunden. Die letzte Version stammt von 2014 (wie ĂŒbrigens auch mein Blog-Artikel). Auf dem iPad ist die App hingegen alive and kicking. Ebenso sieht es mit HyFee Nextcloud aus, das der allseits begabte Christian Mayr fĂŒr den Unterricht programmiert hat. Auf Apple-GerĂ€ten ist die App noch bestens funktionsfĂ€hig. Im Play Store hingegen ist es nicht mehr nicht mehr aufgelistet.
    Zu meiner Freude habe ich nun auch eine Möglichkeit gefunden, ein Apple-iPad auch ohne Apple TV an unsere Whiteboards zu bringen. Mit der App iProjection lĂ€sst sich das GerĂ€t per QR-Code mit dem Whiteboard direkt verbinden. Allerdings dauert dieser Vorgang aktuell noch bedeutend lĂ€nger, als mit dem Samsung-Tablet. Fast eine Minute dauert der Vorgang – Zeit, die sich in einer Unterrichtsstunde quĂ€lend lang anfĂŒhlt.
    Das Thema der schnellen, drahtlosen Verbindung hat mich im Blog ĂŒber viele Jahre mit verschiedenen Streaming-Sticks beschĂ€ftigt. Mit Benchmark-Tests habe ich in Videos immer wieder mal die Zeit gestoppt, wie lange es benötigt, um ĂŒber Sticks von Microsoft, von Samsung oder mit dem EZCast zu verbinden. Mit den aktuellen Whiteboards klappt das mit Android so schnell wie noch nie. Das schreckt mich aktuell tatsĂ€chlich auch wieder ein bisschen ab. Und so laufe ich jetzt gerade wie der letzte Technik-Nerd im Moment im Unterricht mit drei GerĂ€ten herum:
    1. Meinem Windows-Lehrer-DienstgerÀt,
    2. meinem Android-Tablet und
    3. nun auch mit dem iPad.
    Es ist fast so ein bisschen bei mir wie mit den sozialen Netzwerken. Ich kann mich nicht wirklich fĂŒr eins entscheiden und bespiele deswegen jedes davon, bis es mich langweilt.
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  • PĂ€dagogik,  Technik,  Uncategorized,  Unterricht

    Das 1×1 von 1:1

    Herr Rau hat in einem seiner jĂŒngsten Blogposts eine gute Frage gestellt, die im Zusammenhang der Notizen App Goodnotes stand, vor der wir in den nĂ€chsten Jahren wohl vermehrt in Klassenzimmern sehen werden. Denn ab nĂ€chstem Schuljahr soll in den weiterfĂŒhrenden Schulen die 1:1-Ausstattung mit digitalen GerĂ€ten im Unterricht auf den Weg gebracht werden. Sic deus ministerium vult.

    Was lange wÀhrt?

    Damit wird mehr (GerĂ€te fĂŒr alle… ) oder weniger (… die die Eltern kaufen mĂŒssen und nach Vorlage bei der Schule eine Förderung von 400 Euro erhalten) tatsĂ€chlich ein Wahlversprechen eingelöst, von dem die Staatsregierung schon vor vielen Jahren gesprochen hat: Laut Blog war das im Jahre 2014 (!).
    Aber selbst wenn dies nun (verspĂ€tet) angekĂŒndigt wurde, ist das Thema in den Jahren von LehrkrĂ€ftemangel, hohen KrankenstĂ€nden, Corona und anderen stets alternierenden Katastrophen ĂŒberdeckt worden. Daher wird ein Großteil der Schulen recht ĂŒberrascht sein, dass ab nĂ€chstem Jahr ein fix-und-fertiges Konzept stehen und umgesetzt werden soll. Wie, das entscheidet jede Schule fĂŒr sich.
    An Bildungseinrichtungen, an denen Digitalisierung und digitales Arbeiten im Unterricht immer wie die BĂŒchse der Pandora behandelt wurde (und wer sich jetzt fragt, warum das so ist, dem empfehle ich lediglich einen Artikel zum Thema LehrerdienstgerĂ€te), tut das gleich mehrfach weh. Denn wo andere Schulen ĂŒber Jahre konsequent ausprobiert und evaluiert haben, mĂŒssen dort jetzt auf die Schnelle Grundsatzentscheidungen her, die das komplette Kollegium betreffen:
    Welche GerĂ€te sollen es werden? Welches Betriebssystem? Welche Plattformen nutzt man? Welche Apps? Wie bettet man die GerĂ€te sinnvoll in den Unterricht ein? Welche Etiquette gilt? Was folgt bei VerstĂ¶ĂŸen (man nimmt den Kindern ja jetzt nicht einfach nur ein Handy, sondern ein DAS Arbeitswerkzeug ab)? Ab welcher Klasse fangen wir damit an? Welche Informationen benötigen die SchĂŒler? Welche die Eltern? Wo werden die Infos abgelegt? Brauchen die GerĂ€te eine Tastatur? Brauchen sie einen Stift? (Und damit sind wir auch wieder beim Artikel von Herrn Rau:) Ersetzen die GerĂ€te das Heft? Ersetzen sie das Buch? Ersetzen sie beides? Allein an dieser Thematik entspinnt sich ein Spinnennetz an Folgen und Möglichkeiten – und hier sind wir ja bereits bei Überlegungen zum konkreten Umgang mit der Technik im Unterricht. Andere, viel grundsĂ€tzlichere Fragen noch gar nicht in derselben LautstĂ€rke besprochen worden und mĂŒssen schon etwas sorgfĂ€ltiger fernab von den offiziellen Dokumenten des Ministeriums recherchiert werden. Zum Beispiel diese:
    Wie geht man mit Eltern um, die gar kein Tablet fĂŒr ihre Kinder im Unterricht haben wollen? Oder noch deutlicher: Wie geht man mit Lernenden um, die von der Möglichkeit eines Tablets im Unterricht keinen Gebrauch machen wollen?

    Denkt doch mal einer an die Kinder!

    Davon gibt es tatsĂ€chlich ein paar. In unserer Oberstufe zum Beispiel. Dort habe ich in meinem Englischkurs im Zuge des Themas Media diverse Umfragen ĂŒber die mebis Lernplattform beantworten lassen. Und fĂŒr einen Kurs, in dem 80% mit einem digitalen GerĂ€t im Unterricht sitzen, finde ich die Antworten zum Thema 1:1-Ausstattung bemerkenswert reflektiert. Ich schicke hier mal einen kleinen Auszug mit – ist ja anonym.
    Viel Applaus und Lob fĂŒr die Idee, aber auch eine ZurĂŒckhaltung ist deutlich zu spĂŒren: Potentielle Ablenkbarkeit, Leistungsverzerrung, ChatGPT in stĂ€ndiger Reichweite, fehlende Reife, Technikzwang.
    Solchen sehr berechtigten Vorbehalten muss man als Schule auch in irgendeiner Weise gerecht werden.
    Eine entsprechende Diskussion zu dem Thema entsponn sich auf Herrn Raus Blogeintrag dann auf Mastodon. Hier nachzulesen.
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  • Buch,  Technik

    Zwischenfazit mit dem Tolino Shine

    Es ist jetzt schon eine Zeit her, dass ich mich schrecklich ĂŒber das Ableben meines geliebten Kindles geĂ€rgert habe. Grund war nicht ein technischer Defekt, sondern einfach ein Einfrieren des Supports – was mich maßlos geĂ€rgert hat und letztlich dazu bewog, fĂŒr den Nachfolger einen weiten Bogen um Amazon zu machen – selbst wenn die neuen Kindles immer wieder die Bestlisten der eReader anfĂŒhren. Nimm das, Herr Bezos!
    Und so wurde es dann irgendwann ein Konkurrenzprodukt – nĂ€mlich ein Tolino Shine – ich glaube Version 3. Nach mehr als einem Jahr hab ich damit ein bisschen herumgelesen und kann nun einen kleinen Zwischenbericht geben, wenn auch mit einer gewissen VerspĂ€tung.
    Da isser!

    Preis

    Mit knapp 140€ hat mein Tolino Shine damals doch ein gutes StĂŒck mehr gekostet als ein Kindle, der 30 Tacken weniger gekostet hĂ€tte. Aber dafĂŒr ist man dann auch dem Griff eines Amazon entwischt… und begibt sich gleich in eine andere systemische Umarmung…


    Installation

    Denn anders als beim Kindle stehen auf einem Tolino mehrere Shops zur VerfĂŒgung, aus denen man sich mit Literatur eindecken kann. Neben Hugendubel stehen auch Osiander, Thalia und die weniger bekannten Anbieter ebook.de und meineBuchhandlung zur Auswahl. Die Shops kann man bei Bedarf wechseln. Allerdings erfordern diese dafĂŒr eine Eröffnung eines separaten Kundenkontos – neben einem eigenen Konto bei Tolino. Wenn man also das GerĂ€t mit Hugendubel nutzen möchte, benötige ich eine Kennung fĂŒr Tolino und fĂŒr Hugendubel. Beides lĂ€sst sich online einrichten und hinterher mit dem GerĂ€t verbinden. Anders als ein Kindle lassen sich auch Online-Ausleihen von Stadtbibliotheken anzapfen – sofern man dort ein Konto hat. Alles, was man dazu machen muss, ist auf dem Browser auf dem Tolino die Homepage der Bibliothek ansteuern, auf einer fĂŒr eReader vereinfachten Seite die Kennung eingeben und schon kann man ĂŒber die regulĂ€re Suchmaske der Homepage suchen und BĂŒcher ĂŒber sein Bibliothekskonto auf den Tolino laden. Ist ein tolles Feature (danke an Markus auf Mastodon fĂŒr den Hinweis, das hatte ich bislang immer ignoriert), ist aber auf dem GerĂ€t selbst eine ziemlich Qual. Stichwort: Touch-Display:
    Mein alter Kindle verfĂŒgte nĂ€mlich dafĂŒr ĂŒber eine Tastatur, entsprechend tue ich mir mit dem Tippen auf einem Ink-Display schwer. Es reagiert verzögert, verschluckt gerne mal eingetippte Buchstaben, oder wĂ€hlt mir einen anderen aus als den, den ich eigentlich antippen wollte. Das kann natĂŒrlich auch gut an meinen bayerischen Weißwurstfingern liegen. Aber dennoch: Das nervt. Kann gut sein, dass das bei einem Kindle mit Ă€hnlicher Technologie genauso ist. Aber das macht es nicht wirklich besser. Daher wĂŒrde ich fĂŒr so Dinge wie Online-Ausleihe erst ĂŒber den Rechner zuhause machen und hinterher die ausgeliehenen Titel nach dem Login auf dem Tolino mit zwei Klicks einfach unter “Ausgeliehene Medien” herunterladen. Wie das funktioniert, sieht man in diesem Video von Youtube.

     

    Dieses Video auf YouTube ansehen.
    Die Verbindung zu YouTube wird erst bei einem Klick auf den Screenshot hergestellt.

    Alles andere finde ist sehr suboptimal und frustbehaftet. Und das ist leider auch bei der ĂŒblichen Navigation so.


    Formfaktor

    Der Kindle mit Tastatur hatte aufgrund seiner Abmessungen fĂŒr mich schon immer etwas BuchĂ€hnliches. Deutlich höher als breit, hatte man immer das GefĂŒhl einen Mini-Schmöker in der Hand zu halten. Entsprechend gut lag das gute StĂŒck auch in der Hand. Bei den jetzigen GerĂ€te ist das fĂŒr mich ein bisschen anders. Das ist jetzt nichts Tolino-eigenes, da die Standard KindlegerĂ€te aktuell Ă€hnliche Maße haben, die Richtung quadratisch tendieren. Entsprechend schwer tue ich mir mit der buchstĂ€blichen Handhabung. Aufrecht ist es mir zu klein. Horizontal liegt es wie ein zu großes Smartphone in den HandflĂ€chen.
    Meine eReader im Direktvergleich. Der Kindle kommt deutlich buchartiger daher.


    Handling

    Der alte Kindle hatte an den Seiten kleine Tasten, mit denen man bequem nach vorne und hinten im Buch blĂ€ttern konnte, ohne seine Hand großartig bewegen zu mĂŒssen. In der Regel reichte eine kleine Verlagerung des Gewichtes der Lesehand an den Rand, um mit dem Daumengelenk eine der Tasten zu betĂ€tigen. In Ermangelung von echten Tasten gehört das beim Tolino der Vergangenheit an. Leider…
    Um nun umzublĂ€ttern, tippt man auf dem Display auf die rechte Seite. Ein Wisch auf der linken Seite blĂ€ttert nach hinten. Ein Tipp in die Mitte lĂ€sst das OptionsmenĂŒ einblenden. Dort lassen sich dann die Standard-Funktionen des eReaders einstellen. Hier ist alles versammelt, was man so kennt: Beleuchtung, SchriftgrĂ¶ĂŸe und -art (letztere kann man angeblich um eigene erweitern, wenn man sie auf den Tolino lĂ€dt, das habe ich aber noch nicht in Angriff genommen) nebst Zeilenabstand einstellen, Lesezeichen setzen, Notizen nachschauen. All das ist ĂŒbersichtlich am oberen Rand angeordnet und verschwindet sobald man noch einmal in die Mitte tippt. Und hier muss man fĂŒr meine Begriffe sehr genau sein. Andernfalls interpretiert der Tolino den Finger als Wisch nach links oder rechts und blĂ€ttert einfach eine Seite weiter oder zurĂŒck. Mit ein bisschen Übung kann man das aber trainieren. Das hat jedoch gedauert. Ebenso wie so manch anderer Handgriff. Das Markieren von Passagen zum Beispiel:
    Das lief seinerzeit am Kindle nach einer kleinen Eingewöhnungszeit wunderbar. Dank Steuerkreuz konnte man zeichengenau innerhalb von Zeilen seinen Startpunkt setzen und AbsĂ€tze, ja ganze Seiten markieren – und damit ĂŒber die Seitengrenzen hinaus. Beides ist beim Tolino bei mir nur mit einer gewissen Fummelei möglich. Einmal tue ich mir wirklich schwer auf dem Touchscreen wirklich punktgenau einen Marker zu setzen. Gelegentlich wird der Handgriff vom GerĂ€t sogar missinterpretiert und beginnt dann auf die vorige/nĂ€chste Seite zu blĂ€ttern. Zum anderen – und das nervt schon mehr – habe ich keine Möglichkeit gefunden eine Markierung ĂŒber eine Seite hinaus zu setzen. Ich muss umblĂ€ttern und dann von Neuem markieren. Auf dem GerĂ€t werden diese beiden zusammengehörigen Passagen dann als zwei Zitate abgelegt.


    Batterielaufzeit

    Großes Meh. In der Hinsicht hatte mein Kindle auch noch nach 12 Jahren Langzeitdienst die Nase deutlich vorn. Wo ich mit einem aufgeladenen Kindle oftmals ĂŒber zwei Monate hinkam (3G-Modul ausgeschaltet, solange ich es nicht brauche), ist beim Tolino nach spĂ€testens 3 Wochen die Luft raus. Und ich bin kein exzessiver Leser. Auch hier war das GerĂ€t im Flugmodus, sobald ich die BĂŒcher hatte, die ich brauchte, und trotzdem musste das GerĂ€t einmal im Monat an die Steckdose. Ist jetzt kein Supermanko, aber im Vergleich zu einem 12 Jahre alten Konkurrenzprodukt doch sehr auffĂ€llig.


    Sonstige Features

    In dieser Hinsicht erwarte ich von einem eReader bestimmt kein Innovationsfeuerwerk. Aber was 2012 auf dem Kindle unter dem MenĂŒpunkt experimental features im MenĂŒ zu finden war, war fĂŒr damalige Zeit schon sehr funky: Neben einem kaum nutzbaren Browser versteckte sich dort auch eine Sprachsynthese, die fĂŒr damalige VerhĂ€ltnisse auch ganz brauchbare Ergebnisse lieferte und Textpassagen der eBooks vorlesen konnte. Dazu noch ein Kopfhörerausgang fĂŒr die Wiedergabe von MP3s und Audiobooks. Man kann meine Begeisterung fĂŒr das ganze GerĂ€t auch heute noch nachlesen. War immerhin einer meiner ersten Artikeln vor zwölf Jahren auf diesem Blog hier…
    Tja, nun ist es 2024 und ich finde nichts davon in einem Tolino. Außer den Webbrowser. Und der ist in seiner Geschwindigkeit echt genauso wie 2012 auf dem Kindle. Und damit eigentlich unbrauchbar. Aber ganz ehrlich: Wer surft auf einem eReader schon im Internet…


    Machen wir’s kurz…

    Ich hab einen eReader gebraucht, weil der andere nicht mehr wollte, ohne große AnsprĂŒche zu stellen. Der Tolino tut, was er soll, aber auch nicht mehr. Er ist auf ein Minimalpensum reduziert, und das ist ok. Nicht ok ist diese Langsamkeit und die UmstĂ€ndlichkeit bei vielen (buchstĂ€blichen) Handgriffen. Das vergĂ€llt es mir schon ein bisschen zu sehr.
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  • Technik

    KO mit KI?

    KI und Unterricht? Puh, fĂŒr die meisten fast schon wieder kalter Kaffee. FĂŒr mich persönlich aber tatsĂ€chlich fast immer noch ein Novum, wenn ich ehrlich bin. Denn mit dem Thema habe ich mich bislang nur marginal beschĂ€ftigt. Klar habe ich ein bisschen damit herumgespielt, als vor knapp zwei Jahren ChatGPT durch die Nachrichten rauschte und die sozialen Netzwerken vor Seiten und BeitrĂ€gen nur so explodierten, was sich damit alles anstellen ließe. Wie viele Screenshots ich noch von alten Twitter-Posts abgespeichert habe, in denen eine AI-Seite nach der anderen in irgendwelchen Top 10-Listen zusammengestellt ist, kann ich gar nicht mehr zĂ€hlen. Aber angesehen habe ich mir bis heute keine einzige davon. Mir war das zu schnell und zu viel. Wenn man das Thema in einem laufenden Schuljahr sinnvoll angehen will, muss man da schon ordentlich Zeit mitbringen, die ich mitten in SchulumzĂŒgen und Admin-TĂ€tigkeiten einfach nicht hatte. Zumindest nicht in dem Umfang, den das Thema eigentlich haben möchte. Zu kleinen Mini-Einheiten hat es aber gereicht.

    Erste Schritte

    Eine schulinterne Lehrerfortbildung in unserem Physiksaal zu dem Thema hatte ich brav besucht und ein paar Anwendungsbeispiele gesehen, aber eher fĂŒr den Alltag. FĂŒr den Unterricht habe ich kaum etwas genutzt, außer vielleicht mit KIs zur Bilderstellung.
    Dall-E2 habe ich regelmĂ€ĂŸig im Unterricht im Konversationskurs bemĂŒht, da die seltsamen Ergebnisse in vielen Stellen besprechenswert, amĂŒsierend, meistens sogar furchterregend waren.

    Typisches DallE-Ergebnis aus dem Jahre 2022

    Deutlich besser wurde es mit Mid-Journey, bei dem ich fĂŒr ein halbes Jahr ein 10€-Monatsabo hatte, mit dem ich das eine oder andere Bild fĂŒr Mebis-Kurse oder den Unterricht erstellt habe. Aber auch das fiel eher in die Kategorie “mal ein bisschen rumprobieren und diffus vor sich hin wurschteln”. Ich konnte mich mit dem Thema nie so anfreunden. Ein bisschen fĂŒhlte es sich wie Schummeln an. Immerhin will ich in meinen Stunden ebenso der Chef sein wie in der Vorbereitung darauf.
    Zum anderen hat mich tatsĂ€chlich auch die CO2-Bilanz von KI immer etwas abgeschreckt. Wenn man man liest, was das Thema umwelttechnisch fĂŒr Spuren hinterlĂ€sst, bin ich schon doppelt vorsichtig bei der Nutzung und frage mich, ob ich mein Gehirn nicht weiter nutzen möchte.

    Neue Schritte

    Aber jetzt mit der neuen KI der ALP, von der Herr Rau schon sehr eingÀngig gesprochen hat, habe ich im Zuge des Selbstlernkurses mal ein bisschen mich auf Spur bringen lassen, was damit so im Unterricht möglich ist.
    Die AnkĂŒndigung, diese erst nach Bestehen eines Moodlekurses nutzen zu können fĂŒhrte unter anderem auch auf Mastodon zu ziemlich heftigen Reaktionen, weil der oder die eine oder andere GĂ€ngelung vermutet. Aber fĂŒr jemanden wie mich, der bislang immer eher diffus an dem Thema herumgedoktert hat, war dieser Kurs tatsĂ€chlich ein super Überblick, um einfach mal mit dem Thema warm zu werden, anstatt sich nach Trial and Error mal durchzuwurschteln. Und fĂŒr die eine oder andere nervige Aufgabe ist KI tatsĂ€chlich eine große Erleichterung.
    Meine Ergebnisse mit dem Thema will ich ab und an auch hier in den Blog schreiben. Ob es daraus gleich eine Serie wird, keine Ahnung. Auf jeden Fall dient es fĂŒr mich vorrangig als kleine ErinnerungsstĂŒtze, wenn ich mal wieder in einem Inspirationsloch hocke.

    Die neue KI der ALP Dillingen: ByLKI. Wollen wir?
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  • Technik,  Unterricht

    Die US-Wahlen in der Oberstufe… und in ByCS

    Was fĂŒr eine verrĂŒckte Woche war das denn!?
    Die PrĂ€sidentschaftswahl in Amerika hat einfach alles andere in den Nachrichten ĂŒberschattet. In sĂ€mtlichen Formaten wurde darĂŒber der Kopf geschĂŒttelt und gestritten, wie die Amerikaner (noch dazu mit einem solchen Abstand) einen verurteilten Verbrecher ein weiteres Mal in ein PrĂ€sidentenamt wĂ€hlen wĂŒrden, der in den letzten Wochen mit extremsten Auffassungen und einem Weltbild schockiert hat, das die Gesellschaft um mehrere Jahrzehnte nach hinten wirft. Das einzig positive an der Sache: Ich muss fĂŒr meine Oberstufe in Englisch fĂŒr die nĂ€chste Zeit nicht mehr aufwĂ€ndig nach Artikeln suchen und forsten. Die extremen Ansichten von Trump garantieren, dass fast wöchentlich wieder irgendetwas Radikales in der Medienlandschaft aufploppt, was ich nur aufgreifen muss.
    In der Oberstufe lege ich die PrĂ€sidentschaftswahl und das Wahlsystem immer in die letzten Wochen des Oktobers, damit wir mit entsprechend Hintergrundinformationen gerĂŒstet in die tatsĂ€chliche Wahl starten können. GlĂŒcklicherweise fiel der Super Tuesday dieses Jahr bei uns in eine große Doppelstunde am Dienstag. Dort hatte ich unmittelbar vor der Bekanntgabe der Ergebnisse im Kurs noch einmal die Frage ĂŒber mebis online gestellt, wem der beiden PrĂ€sidentschaftskandidaten sie die grĂ¶ĂŸeren Siegeschancen einrĂ€umen und warum. Als AktivitĂ€t drĂ€ngte sich dort das Feedback gerade zu auf. Als Feedback-Elemente hatte ich Multiple Choice und ein Eingabefeld ausgewĂ€hlt. Die Ergebnisse waren, wie bei geheimen Wahlen ĂŒblich, anonym – und natĂŒrlich mit einem Zeitdatum versehen. Schließlich machen Wahllokale ja auch irgendwann mal zu 😎 Und so sah es am Ende aus:
    Ich bin sehr von den Socken, wie reflektiert die Lerngruppe ĂŒber diese Wahl gedacht und letztlich auch das Ergebnis vorausgesagt hat. Man merkt den Antworten, genau an, wie sehr die Leute dazwischen differenzieren, wer ihrer Meinung nach der bessere Kandidat ist und wer der wahrscheinlichere. Die SchĂŒlerantworten lassen sich prima in der Lernplattform ĂŒber einen Excel-Export herunterladen, nach der Wahloption ordnen und in der nĂ€chsten Stunde als Diskussionsgrundlage nutzen. Das geht in Sekunden.
    Über diese Option lassen sich die Antworten des Feedbacks in der ByCS-Lernplattform auslesen und in gĂ€ngigen Dateiformaten abspeichern.

    Und da soll einer sagen, die Kiddies seien unpolitisch und naiv…

    Auszug aus dem Feedback in der ByCS-Lernplattform als Excel Sheet
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  • PrĂŒfungen,  Technik,  Unterricht

    H5P OlĂ© – Teil 22: Dialog Cards

    Dialog Cards sind den schon behandelten Flashcards an sich nicht unĂ€hnlich. Bei letzteren lĂ€sst sich allerdings auch Wissen aktiv eingeben und abprĂŒfen. Das ist bei Dialog Cards nicht der Fall. Diese sind ausschließlich zur PrĂ€sentation von Wissensinhalten gedacht und lassen sich mit allerhand medialem Beiwerk ansprechend gestalten. GrundsĂ€tzlich notwendig ist das aber nicht.

    In der Reinform wĂŒrde die AktivitĂ€t so aussehen:

    Mit zusÀtzlichem Material lÀsst sich allerdings auch ein bisschen mehr daraus machen:

    Wie wird’s gemacht?

    In der Grundidee ganz Ă€hnlich wie bei Flashcards – nur deutlich einfacher. Im Hub wird Dialog Cards einfach als App ausgewĂ€hlt und danach im Freifeld Titel ein schlagkrĂ€ftiger Name fĂŒr die AktivitĂ€t gewĂ€hlt. Unter Dialoge werden die einzelnen Karten zum Umdrehen erstellt. Nach einem Klick auf die erste Karte befĂŒllt man die Zeilen Vorder- und RĂŒckseite jeweils mit dem Text, der darauf zu sehen sein soll (in unserem Fall jeweils das englische Wort mit der deutschen Übersetzung). Danach werden mit einem Klick auf Dialog hinzufĂŒgen weitere Karten angelegt, bis man seinen Stapel fertig erstellt hat. Damit hat es sich auch schon in der Grundversion.

    Die Erstellung von Dialog Cards sind in der Grundausstattung in Sekunden erledigt.

    Wenn’s dann aber doch ein bisschen mehr sein soll, kann man seinen Zettelkasten ĂŒber das ĂŒbliche Maß hinaus aufhĂŒbschen und mit diversen Optionen versehen. In Modus lĂ€sst sich die Einstellung Nicht gewusste Karten wiederholen auswĂ€hlen. Damit mutiert H5P zur unerbittlichen Mutti, die bei falschen Antworten erneut nachbohrt, bis auch diese sitzen.

    In den einzelnen DialogkĂ€rtchen spielt die AktivitĂ€t dann ihre OptionsstĂ€rken aus. Zu jeder Karte sind diverse Medien möglich, die zur UnterstĂŒtzung beim Lernen zusĂ€tzlich Platz finden können. Ein Bild im JPEG- oder PNG-Format ist hierbei ebenso möglich wie eine Audiodatei, die sich zum Anhören anklicken lĂ€sst. Bei besonders schweren NĂŒssen kann man zu alledem Tipps hinterlegen, die in Form einer kleinen blauen Sprechblase auf der Karte erscheinen. Was in ihnen als Text hinterlegt ist, wird vorher in der jeweiligen Karte in der Zeile Tipp zur Vorder- bzw. RĂŒckseite festgelegt.

    Darf’s ein bisschen mehr sein? Dialogkarten lassen sich ordentlich aufhĂŒbschen, wenn gewĂŒnscht.

    Noch mehr Extraflausch gibt es im MenĂŒ Bezeichnungen und Beschriftungen. Hier lassen sich die einzelnen Buttons und MenĂŒs mit alternativen Texten beschriften – Emojis inklusive. FĂŒr Dialog Cards in der jeweiligen Fremdsprache eine feine Sache!

    In den Beschriftungen lassen sich sogar die einzelnen SchaltflÀchen individualisieren.

    Anbei hier auch noch eine tolle interaktive Anleitung von villon auf apps.zum.de Tausend Dank fĂŒr den Hinweis!

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  • PĂ€dagogik,  Technik,  Unterricht

    Mebistage 2024

    Anfang letzter Woche fanden in Dillingen wie jedes Jahr im Oktober die (bald Ex-)mebis-Tage statt. Zu diesem Ereignis treffen sich interessierte Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bayern in der pittoresken Mittelalterstadt mitten im Donautal, um in Workshops rund um das digitale Überportal neue Ideen zu prĂ€sentieren und zu entwickeln.

    Dillingen hat zu den mebis-Tagen den Himmel schön

    KĂŒnstliche Intelligenz als Überthema

    In diesem Jahr stand das Thema KI sehr im Vordergrund. Die Akademie-KI mit ihrem geplanten Riesen-Update, die Möglichkeiten der Anwendung im Fremdsprachunterricht, aber auch auf der Lernplattform selber, um die Kurse in entsprechendes Licht zu rĂŒcken, waren gut besucht. Auch Veranstaltungen zu digitalen Übungsformaten wie der Test oder diverse H5P-AktivitĂ€ten waren gefragt – auch bei mir.
    Ich selbst habe zu dem Thema einen kleinen Einsteigerkurs gegeben und dabei unzĂ€hlige Fragen zu diesem kleinen digitalen Schweizer Taschenmesser beantwortet: FĂŒr mich als Referent auf den mebis-Tagen eine Premiere, bei der ich vorher ordentlich aufgeregt war. Aber die Arbeit hat sich gelohnt.

    Ulrike Bussmanns mebis Kurs zur KI war ein Erlebnis

    Gerahmt wurden die Workshops von diversen VortrÀgen und Keynotes zum Thema Cybermobbing, Hatespeech oder aber auch Neuerungen und angedachte Ideen zur Lernplattform in der Beta-Phase.
    Ein Nachfolger zur mebis-Tafel wurde dabei ebenso gezeigt wie eine PIN-Wand, die Ă€hnlich wie taskcards oder Padlet schnell und unkompliziert zur VerfĂŒgung steht.

    Die Stimmung auf den mebis-Tagen? Wie immer ausgelassen

    Diese Leute…

    Was die Veranstaltung aber am wunderbarsten ist, sind die Leute und die Möglichkeiten der Vernetzung mit ihnen. Man trifft auf alte Bekannte, aber auch neue spannende Leute, die jenseits des eigenen Tellerrandes tolle Sache auf den Weg bringen. Die mit exakt derselben Technik so komplett andere Produkte erstellen und in ihren Unterricht integrieren. Oder aber auch unbekannte Bekannte, die in den sozialen Netzwerken schon seit Jahren folgen und sich mit großem Hallo zu erkennen geben. Beim Austausch nach dem Kurs, beim Mittagessen in der hĂŒbschen Kantine, beim abendlichen Glas Rotwein im Akademie-Keller. Ich liebe es. Und das Mindset auf den mebis-Tagen noch viel mehr.
    Frei von toxischem Gerede und NegativitĂ€t einfach mal drauf los machen und schauen, was so geht. Sehen, was andere machen. Und so selbst auf neue Ideen kommen. Mit diesem inspirierenden GefĂŒhl wird man dann nach drei Tagen in die wohlverdienten Herbstferien entlassen. Besser könnte die erste ZĂ€sur des Schuljahres eigentlich gar nicht anfangen.

    Bis zum nĂ€chsten Jahr! In welcher Form auch immer…
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