Jansens Pott hat Blogstöckchen geworfen – und überraschend viele aus dem Blogkollegium haben es aufgefangen und geantwortet. Ach jo, warum eigentlich nicht? Ist ja auch ein bisschen her bei mir. Und die Fragen sind zu einem Teil völlig andere, als man es in der Regel gewohnt ist. Na gut, dann wollen wir mal…
Warum hast Du ursprünglich mit dem Bloggen angefangen?
Ich habe so um 2013 die ersten Lehrerblogs online und Gefallen daran gefunden. Irgendwann kam der Gedanke auf, das auch mal selbst auszuprobieren, weil ich die Idee ganz reizvoll fand, mich deutschlandweit mit anderen Kollegien zu verbinden und voneinander zu lernen. Tja, und dabei ist es geblieben. Blogs kamen und gingen. Der Altphilologe ist geblieben.
Welche Plattform nutzt Du für Deinen Blog und warum hast Du Dich dafür entschieden?
Back in the day, war ein Großteil der Lehrerblogs noch anonym, weil viele ihren Blog genutzt haben, um ihrem beruflichen Ärger Luft zu machen, ohne sich dabei angreifbar zu machen. Entsprechend lief meine erste Version des Blogs über Jahre auf WordPress.com. Mittlerweile läuft das gute Ding auf einer eigenen Instanz von WordPress.org
Hast Du schon auf anderen Plattformen gebloggt?
Für mich selbst nö – auch wenn ich mit dem einen oder anderen CMS Erfahrung habe, wenn auch nicht fürs eigene Blogging.
Wie schreibst Du Deine Blogposts? Nutzt Du ein lokales Bearbeitungstool oder eine Panel/Dashboard-Funktion Deines Blogs?
Ich lasse mich inspirieren von dem, was mich beruflich gerade umtreibt, und beginne dann meine Artikel in Evernote. Der reduzierte Editor des Programms sagt mir sehr zu und funktioniert ohne Schnickschnack. Keine große Oberfläche. Nur ein weißer Bildschirm und ich.
Sobald das fertig geschrieben und in Form gegossen ist, landen die Artikel in WordPress, wo ich entsprechende Bilder hinzufüge, bevor das neueste Werk in die Welt geschickt wird.
Wann fühlst Du Dich am meisten inspiriert zu schreiben?
Tatsächlich dann, wenn ich es am wenigsten erwarte, oder wenn ich mich sehr ärgern muss.
Veröffentlichst Du Deine Texte sofort oder lässt Du sie erst eine Weile als Entwurf liegen?
Ich bin kein Freund von handfester Spontanität, weil das bei mir sehr häufig daneben geht. Spontankäufe beim Shopping zum Beispiel bereue ich in der Regel sofort nach dem Kauf. Entsprechend lasse ich mir mit den Beiträgen auch ein bisschen Zeit. In den seltensten Fällen haue ich tatsächlich etwas Spontanes raus.
Über welche Themen schreibst Du generell?
Schule und die Technik darin. Und manchmal ihr Versagen. Und manchmal gibt es sehr viel davon…
Für wen schreibst Du?
Für mich. Für dich. Für alle, die es interessiert.
Was ist Dein Lieblingsbeitrag auf Deinem Blog?
Puh schwer. Selbstbeweihräucherung ist so gar nicht mein Ding. Aber die Beiträge, die mit einer gewissen Wut im Bauch geschrieben werden, sind bei mir selten, aber dann sehr ehrlich. Die werden dann auch gut. Mir und dem Publikum haben zum Beispiel die Beiträge zu den Lehrerdienstgeräten viel Spaß gemacht.
Hast Du schon Blogpausen eingelegt oder Blogs ganz aufgegeben?
Auf und Abs gab es immer mal. Aber letztendlich lief es nur auf eine einzige echte Pause hinaus. Wie bei vielen war das 2018, als die DSGVO aufschlug. Die Anonymität aufzugeben war ein Schritt, der gut überlegt werden wollte. Ich hab ihn aber nie bereut. Den Blog für fast 1,5 Jahre vom Netz zu nehmen hingegen schon. Ein Relaunch bedeutet irgendwo auch immer bei 0 anfangen. Das hatte ich unterschätzt
Was empfiehlst Du Menschen, die mit dem Bloggen anfangen wollen?
Keine überzogenen Erwartungen haben. Blogs sind eine eigene, langsame Form der digitalen Interaktion, die anderen Prinzipien folgt als ein Instragram-Account – was aber auch ein Vorteil sein kann: Bloggen entschleunigt und bietet eine große Bandbreite an Kontrolle, die ein soziales Medium nicht hat.
Reich wird man nicht davon. Und Hundertausende von Followern bekommt man davon auch nicht. Aber wer auf so etwas aus ist, greift in der Regel nicht zum Bloggen. Das ist zu Retro.
Hast Du Zukunftspläne für Deinen Blog? Vielleicht ein Redesign, ein Wechsel der Plattform oder neue Features?
Ach, immer wieder mal spiele ich mit dem Gedanken, ein neues Design auszuprobieren, aber ich hab viel rumprobiert, bis mir der Blog so gefallen hat, wie er jetzt ist. Eine adäquate Alternative zu finden würde einiges an Zeit kosten – die ich derzeit nicht habe.
Alles andere wird die Zeit zeigen.