“Warte es nur ab, das wird ein Desaster”, sagte mir ein befreundeter Systembetreuer, als wir vor ein paar Wochen über die neuesten Pläne der Stadt München gesprochen hatten. Über Monate war bekannt gegeben worden, dass der Support für unsere aktuellen Office-Lizenzen auf den Schulrechnern auslaufen würde. Entsprechend werde man eine Version Office 2024 auf den Rechnern installieren. In Pilotschulen, so wurde es uns geschrieben, habe bereits alles geklappt. Der sogenannte Rollout, in dem die Software auf den anderen Geräten der Stadt München im pädagogischen Netz (also auf sämtlichen Rechnern für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler) installiert werden sollte, war auf den 6. Oktober beziffert. Ein Montag. Dann würden beim nächsten Hochfahren die Computer automatisch die alte Version deinstallieren und die neue bekommen. Nur wann fahren die Lehrkräfte an einem Montag die Rechner hoch? Richtig. Vor der ersten Stunde.
Es geht los…
Jeder Kollege, der seinen Rechner hochfuhr, wurde mit einem Installationsfenster begrüßt. Man konnte nichts dagegen machen – vor allem für die Lehrer der ersten Stunde fatal. Denn die Installation dauerte eine knappe halbe Stunde. In dieser Zeit ließ sich kein einziges Word- oder PowerPoint-Dokument sinnvoll öffnen. Vorinstallierte Alternativen wie Libre Office versagten während der Installationsroutine ihren Dienst. Nichts ging mehr. Und der Zeitdruck vor der ersten Stunde stieg. Teilweise stöpselten die Kollegen die Rechner auf dem Weg vom Lehrerzimmer ins Klassenzimmer einfach ab, um rechtzeitig mit dem Unterricht anzufangen. Erwartungsgemäß wurden diese mit lustigen Fehlermeldungen begrüßt, da durch das zeitweise Abstecken vom Netz die Installation korrupt war und von vorne beginnen musste. So erging es unserer Schule, und wohl auch allen anderen in München. Das merkte man an der Internet-Geschwindigkeit, die an diesem Vormittag auf Modem-Niveau gedrosselt war. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass auf zigtausenden, wenn nicht sogar zehntausende Geräten zur selben Zeit Gigabyte-weise Daten installiert wurden. Die Wut bekamen wir als Administratoren über den ganzen Tag ab. Damit nicht genug.
Seit letzter Woche haben wir auch bemerkt, dass gewisse Office-Programme zu Systemabstürzen führen. OneNote ist in der neuen Version in Zusammenarbeit mit unserem Whiteboard quasi nicht mehr zu gebrauchen. Es stürzt ständig ab, erstellt Fehlermeldungen oder laggt in besorgniserregender Weise. Vielleicht ist es ein Softwarekonflikt, vielleicht ist die Hardware für die neue Version viel zu schwach. Aber das hätte man schon durchprüfen können, bevor man die Software im kompletten Startgebiet installiert. Zum Beispiel in einer angeblichen Pilotphase, die ja so hervorragend geklappt haben soll.
Aber was weiß ich schon…
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Schaubilder sind eine tolle Sache – wenn man’s denn kann. Zum Glück gibt es seit längerer Zeit viele wunderbare Lösungen, die dem Laien in der Hinsicht tatkräftig unter die Arme greifen und Ergebnisse liefern, die weit über die Word-Clipart-Kollagen hinausgehen. Nachdem scoop.it mir schon den einen oder anderen Info-Artikel zu dem Thema geliefert hat, war es irgendwann Zeit, sich diese Programme auch mal genauer anzusehen. Kandidat Nummer 1 der erste Dienst, der mir damals unter die Augen kam: easel.ly
Bei Easel.ly handelt es sich um einen Online-Editor zum Erstellen von Infografiken. Und der ist komplett kostenlos. Nach der Registrierung kann man sofort loslegen und sich auf einer virtuellen Plakatwand austoben. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. VThemes liefern komplette Layouts mit Balken, Icons, Rahmen und diversen Grafikelementen, die man nach Lust und Laune verändern oder erweitern kann. Beispielsweise mit sog. Objects, die in Unterkategorien wie Food oder People eingeteilt sind. Jedes Element auf dem Screen lässt sich stufenlos skalieren, drehen oder in seiner Transparenz beeinflussen. Auch an unterschiedliche Ebenen hat man gedacht und verbannt mit einem Klick aufdringliche Elemente im Vordergrund zu Nebendarstellern auf den hinteren Rängen. Das Arbeiten geht schnell von der Hand und liefert rasch schöne Ergebnisse – vorausgesetzt, man kommt mit dem derzeit doch recht begrenzten Repertoire aus, das dem Benutzer in dieser Beta-Version präsentiert wird. Von den VThemes sind gerade mal 15 verfügbar, auch die Anzahl an Icons ist mit gerade mal 120 etwas dünn. Natürlich kann man jederzeit eigene Elemente aus dem Netz oder der Festplatte hinzufügen. Aber die müssen erst umständlich über einen Editor hochgeladen werden. Schade…
Dass es von allem etwas mehr sein kann, das beweist canva – ebenso wie easel.ly in einer Beta-Version und (deswegen?) kostenlos. Alles in allem sind die beiden Programme in ihrer Handhabung recht ähnlich. Zu Beginn entscheidet man sich bei canva für ein Grunddesign, das vor allem Auswirkungen auf die Auswahl hat. Abhängig davon, ob man ein Din/A4-Design, ein Facebook-Banner, eine Präsentation oder eine Blog-Grafik erstellen möchte, schlägt canva Layout-Vorlagen (in easel.ly waren es VThemes)vor, die genau auf das gewählte Format abgestimmt sind. Diese sind schon in der jetzigen Version deutlich umfangreicher als bei easel.ly. Allein bei den Präsentationen gibt es 40 Layouts, ein Din/A4-Dokument kann sogar mit mehr als 50 Vorlagen geschmückt werden. Dazu noch die üblichen Tools, die wir auch aus easel.ly kennen: Text Tool, Banner, Symbole. Alles lässt sich auf die virtuelle Leinwand ziehen, vergrößern, rotieren, auf unterschiedlichen Ebenen anlagern, in der Transparenz beeinflussen. Insgesamt sind beide Programme in der Handhabung recht ähnlich – auch wenn man bei Canva vielleicht etwas mehr fummeln muss, um die einen oder anderen Funktionen zu finden. Das funktioniert bei easel.ly einen Hauch unkomplizierter, weil man nicht erst in Untermenüs nach Funktionen wie der Transparenz oder Farbwahl suchen muss. Auch bei der Arbeitsgeschwindigkeit merkt man zwischen den beiden Plattformen einen deutlichen Unterschied. Während easel.ly aufgrund seines schlichten Designs (und auch seiner Auswahl) sehr flott arbeitet, merkt man bei canva einen deutlichen Lag. Kann sehr gut sein, dass dieses Problem in einer der nächsten Versionen behoben wird. Aber im Moment ruckelt’s ab und an schon bedächtlich. Dennoch würde ich canva den Vorzug geben. Aufgrund der riesigen Auswahl an Grafikelementen und der deutlich unkomplizierteren Möglichkeit eigene Grafiken in sein Projekt einzubinden, macht canva einfach Spaß – Lag hin oder her.
War dank Canva innerhalb von Minuten gemacht…
Update: In der aktuellen Version unterstützt canva sogar Filter, die man einfach über die einzelnen Elemente legen kann. Damit ist der Vorsprung zu allen anderen Diensten noch um ein ganzes Stück größer geworden. Natürlich ersetzt canva weder ein ordentlich ausgestattetes Gimp oder gar einen Photoshop. Aber die Möglichkeiten sind mehr als ausreichend, um mal auf die Schnelle ein bisschen Pep in sein Schaubild zu bringen. Wem das nicht langt, sollte mal auf dem hauseigenen Canva-Blog vorbeisegeln, wo die Entwickler und Designer einige Kniffe verraten, um seine Infografik vom Durchschnitt abzuheben. Großer Geheimtipp! Da kann man wirklich eine Menge lernen! Way to go!
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[avatar] Solange noch die viel zu kalte Ferienzeit herrscht (April und Schneesturm!), nutze ich die unterrichtsfreie Zeit, um den einen oder anderen Lebensretter vorzustellen, der mir bei der Unterrichtsvorbereitung wertvolle Zeit geschenkt hat. Den Anfang macht das Texterkennungsprogramm (vulgariter auch OCR genannt) meiner Wahl: Der Abbyy Fine Reader. Es gibt immer noch Kollegen, die von den Vorzügen einer solchen Software noch nie was gehört haben. Und jedes Mal, wenn mir vorgeheult wird, wie ewig es gedauert hat, eine entsprechende Textpassage aus dem Buch abzutippen, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Der Fine Reader scannt und liest dabei nicht nur einfach Buchstaben ein. Entsprechende Auflösung vorausgesetzt erkennt er auch das komplette Format einer Seite und übernimmt Zeilenabstände, Trennungen und Absätze. Passagen, die man nicht erkannt haben will, kann man gezielt mithilfe eines Auswahlrahmens rauswerfen und spart auf diese Weise nochmal zusätzlich Zeit. Hat man alles nach seiner Zufriedenheit editiert (sofern noch nötig), exportiert man die gute Chose per Mausklick an das Textverarbeitungsprogramm seiner Wahl et voilà: Da ist der Text auch schon. Und das war’s. Einfacher geht’s nur noch mit einem eReader… Tipp: Bevor hier jetzt ganz panisch die Geldbörsen festgehalten werden: Den Fine Reader gibt’s für relativ geringes Geld, wenn man sich die Software gebraucht ins Haus holt. Meine Version ist mit Nummer 7.0 garantiert nicht mehr die jüngste (anno 2003), hat aber alles an Bord, was ich brauche. Und mit gerade mal einem Zwanziger hab ich auch noch ein ordentliches Schnäppchen gemacht. Neuere Versionen sind vielleicht etwas teuer (wohl um die 10€), sparen einem dafür aber dann Nerven, wenn’s um die Kompatibilität zu aktuelleren Betriebssystemen geht. Die 7.0er-Version war zu Beginn ganz schön zickig im Verbund mit Windows 7.
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